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Berliner Aussichtspunkte: “Die Biesdorfer Höhe”
Für den nächsten Aussichtspunkt im Berliner Raum fahre ich mit der S-Bahn S5 Richtung Mahlsdorf an den Rand der Stadt. Hier am S-U Bahnhof Wuhletal, einem Umsteigebahnhof direkt an der Wuhle gelegen, beginnt unsere  Reise zu der Biesdorfer Höhe im Süden von Berlin Marzahn. Satte Wiesen und ein parkähnlicher Baumbestand begleitet mich auf dem Weg entlang der Wuhle. Birken verleihen diesem Ort einen heimatlichen Charme. Unweit eines hölzernen Objekts, das zum Verschnaufen einlädt entdecke ich die Abbiegung zu der Biesdorfer Höhe. Die ersten Treppen sind in Sichtweite.  Die Paar Treppchen nehme ich mit links, denke ich mir nebenbei. Doch schon bei der nächsten Wegbiegung musste ich feststellen, dass ich es mir zu einfach gemacht habe. Ganz schön steile Stufen gibt es hier. Teilweise begleitet mich ein Handlauf durch das Dickicht des waldähnlichen Bergbewuchses. Auf der finalen Treppenebene erblicke ich die Hochebene von Biesdorf, ich bin angekommen am Gipfel der Biesdorfer Höhe und stehe hier vor einigen Zeugnissen  der alten Inkas aus Südamerika oder vielleicht doch nur Vandalismus. Schade, eigentlich passen die bunten Klinkerstrukturen hier her, zwischen all dem übermächtigem Grün. Auch Schilkinplattform genannt, gesponsert vom ortsansässigen Spirituosenhersteller, macht dieser Ort eher ein trauriges Bild. Durch das überwuchernde Gestrüpp an jeder Ecke der Plattform kann man nicht wirklich etwas sehen von der Stadt oder der Umgebung. Die Biesdorfer Höhe ist nach den Ahrensfelder Bergen mit 114,5 Metern und dem Kienberg mit 102 Metern die dritt höchste Erhebung im Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Die früher kleine Anhöhe wurde von 1713 bis zum Ersten Weltkrieg als Müllberg genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 1980er Jahre wurden Schutt und Trümmer, zum Beispiel vom Bau der ehemaligen Stalinallee oder nach der Sprengung des Berliner Stadtschlosses, auf dem „Biesdorfer Berg“ abgelagert, wodurch die eiszeitlich bedingte natürliche Höhe von 45,8 Meter auf 82 Meter anstieg. Auf der südlichen Seite der Anhöhe kann man den Berg ganz bequem auf einem sich dahin schlängelnden Weg hinab laufen. Hier ist es sehr Naturbelassen, mit bewachsenen Abhängen und einem Alleen artigen Baumbewuchs am Rande des Weges. Allerdings, wenn man zurück zur anderen Seite will, muss man entweder die Bundesstraße 1 und 5 entlang laufen oder den Berg Querfeld ein, über Stock und Stein erklimmen, hinauf zur Schilkinplattform, wo es dann per gepflasterten Treppen mit Handlauf den Berg hinunter geht, dorthin wo unsere erste Stufe erklommen wurde.  Ein Smiley schenkt mir auf den letzten Metern sein freches Grinsen.
Mein Fazit für diese Erhebung auf berlinischem Stadtgebiet: Treppauf auf, Treppab ist nicht jedermanns Sache, allenfalls etwas für sportliche Wanderer, dafür glänzt der Weg durch ein märchenhaftes   Naturerlebnis für alle die diese Treppen nicht besteigen wollen.
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