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#TheWritersLife TrinkendeSchriftsteller
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“Schnaps”, das war sein letztes Wort, dann trugen ihn die Englein fort ...
Wenn man Schriftsteller googelt, ergänzt Google ausnahmslos immer mit dem Vorschlag “Schriftsteller und Alkohol”. Das ist natürlich ein Vorurteil. Aber nicht völlig aus der Luft gegriffen. Treffen sensible Künstlerseelen auf die harte Realität, führt das oft zu schmerzhafter Reibung ... da greift man fast schon automatisch zu einer Schmierung. 
Besonders Krimiautoren gelten ja als trinkfest. Patricia Highsmith hat ebenso getrunken wie Raymond Chandler. Und auch hierzulande sagt man den Lebern von Krimiautoren nach, dass sie ordentlich was wegstecken können. Vielleicht werde ich ja standrechtlich erschossen, wenn ich das jetzt oute, aber bei der CRIMINALE, dem Jahrestreffen des Syndikats, dem Berufsverband aller deutschsprachigen Krimiautoren aus D, A und CH, haben wir schon zwei Mal die Hotelbar des jeweiligen Tagungshotels leer getrunken. Damit meine ich nicht, dass es kein Bier mehr gab oder dass der Prosecco ausgegangen ist. Nein, wir haben alles (!) weggetrunken. Auch die letzten Reste Blutwurz und Kirschlikör ...
“You must stay drunk on writing so reality cannot destroy you", schreibt Ray Bradbury in seinem Buch Zen in the Art of Writing. Jahrelang habe ich dieses Zitat falsch verstanden. Ich dachte, es heißt, man müsse beim Schreiben immer leicht alkoholisiert sein, damit einen die Realität nicht kaputt macht. Falsch. Was Bradbury in Wirklichkeit meint: Man muss vom Schreiben selbst berauscht sein!
Schreiben und Trinken verträgt sich nämlich nicht. Diese Woche war ich auf der Premierenfeier eines Freundes und habe auch gleich die nächste Auflage der Schnüffelschwestern gefeiert, was bedeutet, dass ich danach einen ganzen Tag lang verkatert war und noch zwei Tage später alles, was ich schrieb, hölzern klang. Es macht eben einen Unterschied, ob man sich nach einem hoch konzentrierten Schreibtag ein Feierabendbier gönnt oder ob man versucht, seinen eigenen Rekord im Gin Tonic Trinken zu toppen ... und das auch schafft.
Darum, liebe Kinder, wenn ihr schreiben wollt, bleibt nüchtern!
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