Tumgik
#mir tut einfach nur noch mein herz weh. wieso ist es so schwierig wenn eltern krank sind? und wieso bin ich damit so allein?
Text
Einfach alle Sorgen los werden.
Ich fange jetzt einfach an zu schreiben. Es gibt eine Lösch Taste, die ich nicht benutzen werde. Ich werde einfach alles so notieren wie ich es gerade im Kopf habe, grammatikalisch falsch und vielleicht auch von der Menschlichkeit einfach nicht korrekt. Aber so ist das Leben, so bin ich, so sind wird.
Ich gehe nicht mal davon aus dass das hier auch nur irgendjemand lesen wird, dafür wird der Text viel zu lang werden. Aber es tut gut einfach mal drauf los zu schreiben und etwas los zu werden, was mich schon so lange plagt.
Ich frage mich so oft, ob ich mir nur einrede das ich anders bin, dass es nicht normal ist was mir in meinem Leben widerfahren ist? Oder bin ich einfach einer von der Sorte die immer denkt, dass ihr eigenes Leben schlimmer ist als das der anderen?
Da meine Geschichte niemand kennt, besteht auch keine Gefahr dass ich erkannt werde. Das ist das gute daran, denn ich werde jetzt einfach drauf los schreiben und erst aufhören wenn ich mich besser fühle.
Das schwierige dabei ist, wo fängt man an? Ich kann mich an so wenig erinnern, habe selbst so viele Lücken und weiß manchmal selbst nicht was wahr ist oder geträumt. 
Was ich allerdings weiß ist, dass meine Schwester einer der stärksten Menschen auf Erden ist die ich kenne. Sie hat so eine reine und gute Seele, sodass es mir immer und immer wieder das Herz zerreißt wenn ich daran denke dass es ihr so schlecht geht.
Meine Schwester wurde von meinem Bruder vergewaltigt und keiner hat es mitbekommen. Ich frage mich manchmal wie das sein kann? Wie kann so etwas Jahrelang passieren ohne das es jemand mitbekommt? Wie schlecht waren meine Eltern, das nicht mal sie so etwas über Jahre gesehen haben? Was war mit mir los dass ich nichts gemerkt habe?
Ich würde so gerne meinen Bruder hassen, dafür, aber genau das konnte ich solange nicht. Ich habe alles versucht und trotzdem wollte ich beide Seiten kennen. Wahrscheinlich aber auch nur, weil mein Bruder sich das Leben nehmen wollte und zu mir meinte, dass ich der einzige Grund sei warum er noch am leben sein wollte, weil ich die einzige war die ihm im Leben noch was bedeutete. 
Man muss dazu sagen, das mein Bruder ebenfalls verkorkst ist. Er wurde als Kind von meinem Onkel vergewaltigt und wie ich in der Vergangenheit gelernt habe, gibt es 2 Opfer - diese die Opfer bleiben und diese die zu Täter werden.
Achja als wäre das nicht genug Drama war meine Mama eine Alkoholikerin. Sie hat viel getrunken und kam als ich 10 war in mein Zimmer - betrunken - und erzählte mir davon dass sie auf eine Frau steht und hofft das ich sie trotzdem liebe, ich habe mich nie wirklich gefragt was ich davon halte, weil ich seit diesem Tag das Gefühl hatte, das ich meiner Mum schuldig bin, sie zu lieben, weil ich es ihr ja mit 10 Jahren versprochen habe.
 Ich habe nachts mitbekommen wie sie vom Krankenwagen abgeholt wird weil sie betrunken war, ich habe mitbekommen wie sie auf meinem Papa losgegangen ist, warum auch immer..  ich habe sie mit anderen Menschen beim Sex gehört und ab und zu auch gesehen. Ich habe kein gutes Bild von ihr aus meiner Kindheit, aber ich habe es ihr versprochen - sie zu lieben. Mein Papa hatte Krebs. 2 verschiedene Sorten. Dadurch wurde er krank und egal wie sehr er versucht hat zu kämpfen, er wurde immer mehr depressiv, denn wenn er sport machen wollte, weil er dick war, hat der Arzt gesagt er darf es nicht mehr. Wenn er raus ging weil er alleine war, fühlte er sich draußen alleine. Und wenn er mich am meisten gebraucht hatte, war ich verdammt nochmals nicht da. - Es tut mir so Leid Papa, es tut mir so verdammt Leid!!!!
Ich wäre so gerne für ihn da gewesen, aber das konnte ich nicht. Eines Tages kam ich nach hause und die Tür war von außen abgesperrt, das Licht hat gebrannt und das Auto war da. Ich wartete und habe mir gedacht dass mein Papa mit Absicht nicht auf macht, ich hatte mich vorher mit ihm gestritten, was ich bis heute niemandem erzählt habe, weil ich mich so sehr für den dummen Gedanken schäme. Ich war so sauer auf ihn und so genervt dass er diese Tür nicht aufmachte...  2 Stunden später schlug ich ein Fenster ein und bin durchs Haus gerannt, dabei fand ich auf dem Bett viele Abschiedsbriefe, viele fotos - mir wurde direkt klar was los war, ich fing an zu schreien, fing an zu weinen, wollte ihn suchen und bin los gerannt. ich fand in der Küche eine Flasche Pitu, man muss dazusagen dass mein Vater kein Alkohol trank, und sie war leer. Daneben so viele leere Tabletten Packungen dass ich sie gar nicht zählen konnte. Mein Vater starb nicht an einer Überdosis. Er war auch nicht zu betrunken. Er erhängte sich selbst, im Arbeitszimmer. Ich wollte es nicht glauben und würde es heute auch nicht glauben, hätte ich ihn nicht gesehen.
Ich verstehe nicht wieso, ich frage mich von tag zu tag warum, aber ich verstehe es nicht. Ich versuche es so sehr. 
Ich habe mir so oft schon versucht Hilfe zu suchen, aber ich habe das Gefühl das mir immer Steine in den Weg gelegt werden. Ich war vor kurzem endlich wieder an dem Punkt, sodass ich mich bei mehreren Therapeuten gemeldet habe, weil ich ja selbst immer und immer mehr merke dass ich Hilfe brauche, ich muss reden - nein ich WILL reden. Aber ich möchte niemanden belasten. Sobald man jemandem nur ansatzweise vom Leben erzählt, wird man komisch angeschaut, man wird verurteilt, bemitleidet - dabei möchte ich doch nur einmal über alles reden können. Ich habe mich in der Vergangenheit alle paar Monate mal an Kummer seinen gewandt, an Tagen an denen ich nicht weiter wusste, an Tag an denen ich kurz davor war mir selbst weh zu tun... Aber ich rede mir auch von Tag zu Tag ein, dass ich nicht wie mein Vater sein möchte. Ich möchte Nicht den einfachen weg gehen, wobei man leider sagen muss das ich kein großer Verlust wäre, da ich derzeit nicht wirklich Menschen habe die mir wichtig sind..
Es tut mir weh, wenn ich daran denke dass ich “keine Familie” habe und ich weiß auch dass ich die Chance hätte, das zu regeln und diese aufzubauen, aber ich möchte das nicht.
Ich möchte loslassen, keinen Kontakt zu meinem Bruder - den ich bereits abgebrochen habe - keinen Kontakt zu meiner Mutter, der sich mittlerweile eh nur noch aufs schreiben bezieht und keinen Kontakt mehr zu meiner Schwester - was mir am schwersten fällt, weil sie ein so guter Mensch ist und nur das beste verdient hat, aber durch so viel scheiße läuft. Aber ich ertrage es nicht mehr, das immer wenn ich mich bei ihr melde und sie frage wie es ihr geht nur die Antwort “scheiße” / “Schlecht” / “geht so” zurück kommt. Ich meine ich will das sie ehrlich ist, das will ich wirklich, aber wann geht es ihr denn ehrlich mal gut?
Wann kommt der Tag an dem es uns allen gut geht? Wann wissen wir was richtig oder falsch ist? 
Und jetzt fängt es bei mir an. Und oh ja, es hat schon viel früher angefangen.
Ich habe getrunken, so viel und so früh. Sobald ich betrunken war denke ich nicht nach, habe das Gefühl glücklich zu sein. Klar ich baue dann immer und immer wieder mist, aber selbst dieser mist lenkt mich von all meinem anderen Mist ab und befreit. Ich habe angefangen zu kiffen. Jeden beschissenen Tag und ja es hat mich befreit, meinen Kopf geleert und mich tiefer in mein Loch gebracht als je zu vor.
Ich wünschte mir dass ich jetzt sagen könnte das wars, hey - das war meine kaputte Geschichte. Aber das gibt es noch so viel, noch so viel dreckige Details. Genug Tränen für heute, bis zum nächsten mal wenn es mir scheiße geht und ich wieder hier lande und mir wieder selbst schreibe.
Byebye, anonym
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