therealjd1806
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Mein Freiwilligendienst in Puebla, Mexiko
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therealjd1806 · 5 years ago
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Seit etwas längerer Zeit gab es keinen Blogeintrag mehr, sorry dafür, aber ihr werdet sehen warum, es ist in letzter Zeit nämlich sehr viel passiert. Aber alles der Reihe nach 😉
Nach den Ferien ging das Arbeits- und Familienleben erstmal ganz normal weiter wie zuvor, es gab nicht viel neues oder viel Erwähnenswertes. Ende Januar hatten wir dann unser Monatstreffen mit unserem Koordinator und den Freiwilligen, und das hatte es in sich! Wir sind nämlich auf den Vulkan „Malinche“ gestiegen. Der „Malinche“ ist mit 4420m der sechsthöchste Berg in Mexiko und schon seit längerer Zeit erloschen. Wir haben uns morgens um sechs Uhr getroffen, da auch noch eine Stunde Fahrtzeit vor uns lag. Mit guter Laune und Stimmung machten wir uns dann an den Aufstieg. Die erste halbe Stunde war ein bisschen schwierig, da man sich erstmal an die Höhe und die dünnere Luft gewöhnen musste. Es ging relativ steil durch den Wald bergauf. Nach einiger Zeit, gefüllt mit vielen interessanten Gesprächen und guten Witzen kamen wir langsam an die Baumgrenze, von dort waren es noch ca. 500 Höhenmeter bis zur Spitze. Wir machten direkt oberhalb der Baumgrenze Rast, aßen zu Mittag und Alejandro gab uns ein paar Informationen über das Zwischenseminar, was Ende Februar stattfinden sollte. Da einige Mitfreiwillige ein bisschen Probleme mit der Höhe hatten entschieden wir uns noch auf die nächste Anhöhe, also auf knapp über 4000m hinaufzusteigen und uns danach auf den Rückweg zu machen. Ich wäre auch gerne noch höher gestiegen, aber das wird dann wohl ein andermal sein. Aber von dieser Anhöhe hatte man einen unglaublichen Ausblick, aber seht selbst!
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Danach machten wir uns mit guter Laune an den Abstieg. Unten angekommen wurden David, Maya, Julian und ich von Emilio, Davids Gastbruder abgeholt und wir fuhren zu der Ranch von Emilios Onkel. Dort verbrachten wir einen netten Abend. Am nächsten Tag frühstückten wir auf dem Markt in der nächsten Stadt, Huamantla, und danach waren wir mittags reiten. Ich als absoluter Reitanfänger habe auch schnell meine ersten interessanten Erfahrungen mit dem Reiten gemacht :P Mein Pferd war ein klein bisschen bockig und erkannte schnell, dass es mit mir einen sehr unerfahrenen Reiter hatte, fing an zu bocken und sich aufzubäumen und ging mit mir durch… Im letzten Moment bevor es mich sowieso abgeworfen hätte, sprang ich rücklings ab und landete unversehrt auf dem Boden. Nur ein bisschen überrascht wegen der ganzen Situation war ich. Laut meinen Mitfreiwilligen und Emilio sah das Ganze ziemlich spektakulär aus. Danach tauschten David und ich die Pferde und ritten weiter. Die restliche Strecke verlief vergleichsweise ruhig :P
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Nach unserem Ausritt fuhren wir zu der Ranch eines guten Freundes von Emilio um zu Mittag zu essen. Es gab ein Essen was auf eine sehr spezielle Art und Weise zubereitet wurde. Und zwar wurde eine Pflugscheibe auf einem Gestell über einem Gasbrenner platziert und dann Kartoffeln, Zwiebeln, Rindfleisch, Schweinefleisch, Chorizo, Speck, Paprika, Jalapeño angebraten und am Ende wird noch Bier hinzugegeben. Ich hatte erwartet, dass es gut schmeckt, war dann aber trotzdem überrascht, da es wirklich köstlich war. Nach dem Essen fuhren wir dann nach Puebla zurück.
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Am Donnerstag, den 20.02. hatte dann David Geburtstag. Und sein Plan war es am Tag vorher mit einigen Mitfreiwilligen, mir inklusive, im Bus nach Mazunte (in der Nähe von Puerto Escondido, Oaxaca) zu fahren, am Strand seinen Geburtstag zu feiern und dann sonntags zurückzufahren. Emilio ist am Wochenende davor schon hingefahren. Am Dienstagabend sind dann Julian und David mit dem Bus nach der Arbeit die 15 Stunden nach Puerto Escondido gefahren, wo Emilio sie abgeholt hat. Maya und ich wollten dann am Mittwochabend nachfahren, da wir nur donnerstags und freitags freibekommen haben. Dann stehen wir abends dort an dem „Busbahnhof“, was eigentlich eher ein kleiner Stand direkt an der Autobahn war, und uns wurde gesagt, dass der Bus heute nicht fährt, weil es nicht genug Passagiere gibt, und sich die Fahrt nicht lohnen würde. Also entschieden wir uns erst mit einem Bus nach Oaxaca-Stadt zu fahren, dort umzusteigen und dann mit dem nächsten Bus nach Puerto Escondido zu fahren. Der Bus nach Oaxaca-Stadt sollte allerdings auch erst drei Stunden nach dem Bus fahren, den wir ursprünglich nehmen wollten, und hatte dann auch noch eine Stunde Verspätung. Er kam also erst um halb eins in der Nacht an, und wir freuten uns schon darauf im Bus schlafen zu können. Aber nix da. Als wir am Einsteigen waren teilte uns der Busfahrer mit, dass der Bus komplett besetzt ist, aber sie paar Hocker an Bord haben, auf welchen wir es uns dann im Gang bequem machen können. Also saßen dann insgesamt 10 Leute auf Plastikhockern im Gang des Busses. Die Laune bei Maya und mir war trotzdem noch relativ gut. Da das Licht im Bus noch an war, holte Maya ihr Buch aus der Tasche und wollte gerade anfangen zu lesen, doch der Busfahrer machte gerade in diesem Moment das Licht im Bus aus :P Naja nach einer ca. fünfstündigen Fahrt kamen wir dann morgens um halb sechs in Oaxaca-Stadt an und fanden auch sofort einen Bus der nach Puerto Escondido weiterfährt, stiegen dort ein und konnten immerhin anfangs ein bisschen dösen. Um 12:30 kamen wir dann endlich an und wurden abgeholt und sind nach Mazunte gefahren und haben Davids Geburtstag gefeiert. Insgesamt waren dann Emilio mit einem Freund namens Marcel, Julian, Maya, David und ich da. Geschlafen haben wir in einer Herberge mit einem tollen Ausblick auf die Bucht Mazuntes. Wir verbrachten das Wochenende am Strand, haben uns Sonnenbrände geholt, und es uns sehr gut gehen lassen. Hier ein paar Eindrücke:
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Am Samstagabend ging es dann zurück, wir übernachteten wieder, wie im Winterurlaub, in San José del Pacifico und kamen dann sonntagabends an.
Am folgenden Mittwoch wechselte ich dann meine Gastfamilie und meine Einsatzstelle, da ich mit meiner Gastfamilie nicht ganz so gut klarkam und auf meiner Einsatzstelle nicht wirklich eingebunden bzw. gebraucht wurde. Meine neue Gastfamilie bestand aus meiner Gastmutter Maricarmen und ihren vier Kindern Agustín, Roberto, Fer und Mary. Allerdings sind meine Gastgeschwister schon alle über 30 Jahre alt und es wohnt nur noch Agustín mit seiner Mutter in dem Haus, in welches ich einzog. Zudem leben in dem Haus auch noch drei Hunde, zwei Huskies und ein Labrador.
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Am Freitag dieser Woche fuhren wir sehr früh morgens los auf das Zwischenseminar in den Bundesstaat San Luís Potosí in der Gegend Huasteca Potosina. Nach so 12 Stunden Autofahrt kamen wir dort an.
Wir waren dort mitten im Dschungel in Hütten untergebracht, insgesamt waren wir dreizehn Freiwillige mit unserem Koordinator Alejandro und einem Guide namens Toñito, der uns ein bisschen die Gegend zeigen sollte.
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Am ersten Tag dort fuhren wir zur „Puente de Díos“ (übersetzt: Brücke Gottes), das sind Wasserfälle mit Bademöglichkeiten mitten im Dschungel. Zudem kann man dort auch noch in ein paar Höhlen herumschwimmen. Ein wunderschöner Ort. Wir waren den ganzen Vormittag dort und fuhren dann nachmittags zurück zu unserer Unterkunft und hatten dann Programm, sprich Seminarthemen.
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Generell war der Plan immer morgens relativ früh aufzustehen und dann ein paar Ausflüge machen und dann nachmittags/abends zu arbeiten. Am Sonntag haben wir einen surrealistischen Garten besichtigt, der von einem Schotten namens Edward James dort im letzten Jahrhundert erbaut wurde. Da stehen auch einige sehr beeindruckende Gebilde und es fließt auch ein Fluss durch den Garten, in dem man baden kann. Es ist zwar eiskalt, aber es war es definitiv wert reinzuspringen. Am Nachmittag haben einige Mitfreiwillige von mir Präsentationen gehalten. Jeder Freiwillige musste in einer Gruppe eine Präsentation über ein selbstgewähltes Thema halten. Meine Gruppe bestand aus David, Julian und meiner Wenigkeit und unser Thema war „Redewendungen und der Ursprung des mexikanischen Slang“, mussten es aber erst am folgenden Abend vorstellen. Das Thema war definitiv interessant, vor allem, weil die mexikanische Sprache von den Redewendungen und dem Slang lebt, und auch von sozialer Schicht zu sozialer Schicht unterschiedlich sind.
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Am Montag standen wir um fünf Uhr morgens auf, natürlich sind wir am Abend davor sehr früh ins Bett gegangen und waren sehr ausgeschlafen (nicht). Wir fuhren also anderthalb Stunden zu einer Art Höhle in welcher viele Schwalben wohnen. Also eigentlich ist das eher ein Loch, was um die 500m tief ist, und jeden Morgen, wenn die Sonne aufgeht fliegen die Schwalben Bögen ziehend nach oben aus dem Loch hinaus. Wir kamen allerdings ein paar Minuten zu spät an und sahen nur noch wenige Vögel die aus diesem Loch flogen. Man konnte sich auch dem Abgrund abgesichert annähern, um mal hinunterschauen zu können.
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Danach fuhren wir weiter an einen türkisblauen Fluss, um dort eine Kanutour zu machen. Das Wetter war super und das Wasser war angenehm kalt. Und so fuhren wir den Fluss entlang, lieferten uns Wasserschlachten mit anderen Gruppen und die Stimmung war super, trotz des Schlafmangels welchen wir uns angearbeitet hatten. Wir hielten an einer Stelle an, von der man normalerweise einen Wasserfall sehen kann, allerdings gab es keinen Wasserfall, da einfach nicht genug Wasser da war. Später hielten wir nochmal an einer relativ großen Höhle, die auch bis zur Hälfte mit Wasser gefüllt war und badeten dort auch nochmal.
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Abends hielten David, Julian und ich dann unsere Präsentation und wir feierten alle zusammen eine kleine Abschlussfeier, da es der letzte Abend des Seminars war. Am nächsten morgen hatten wir noch eine kleine Feedbackrunde und machten uns auf den Heimweg, für den Wir vierzehn Stunden brauchten und dann mitten in der Nacht ankamen. Am nächsten Tag hatten wir alle frei, weswegen ich erst an dem Donnerstag meinen ersten Arbeitstag in der neuen Einsatzstelle hatte.
Die Einsatzstelle ist eine Schule namens „Instituto Nobel“ für überwiegend arme Kinder mit schwierigen Familiensituationen in einer eher ländlichen Gegend. Und das „Schulgebäude“ war das Haus der Gründerin, die dort bis auf zwei Schlafzimmer alle Räume in Klassenzimmer umgebaut hatte, und auch im Garten wurde unterrichtet. Die ersten beiden Arbeitstage wurde mir alles gezeigt und auch wie der Unterricht ablaufen sollte. Am Dritten wurde mir dann die Verantwortung für die vierte Klasse übertragen, sprich ich musste Geografie-, Mathe-, Spanisch-, Sport-, Musik-, und Naturwissenschaftsunterricht geben, und zudem gab ich Klavierunterricht für Schüler aller Jahrgangsstufen, da die Schule ein Keyboard hatte. Mein Klassenzimmer befand sich im Garten und bestand aus Styroporwänden und Wellblechdach. Also wurde ich sofort komplett eingespannt, und es hat mir wirklich Spaß gemacht, auch wenn es, im Vergleich zu meiner vorherigen Arbeitsstelle sehr anstrengend war. Mit den Schülern und Kollegen kam ich relativ gut klar. Meine Arbeitszeit ging immer von acht Uhr morgens bis halb vier nachmittags. Auch wenn ich nach der Arbeit erstmal komplett fertig war, war ich glücklich, denn mit meiner neuen Gastfamilie verstand ich mich super und auch die Arbeit hat mir Spaß gemacht, zudem war es schön warm, rundum war ich sehr gut drauf.
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Doch diese gute Laune verflog dann ziemlich schnell, da wir am 16.03. die Nachricht aus Deutschland bekamen, dass wir alle in den nächsten Tagen wegen der Covid-19-Krise nach Deutschland zurückfliegen müssen. Zu dem Zeitpunkt hatte niemand damit gerechnet. Am folgenden Tag bekamen wir dann unsere Flugdaten, wir sollten am Samstag, den 21.03. zurückfliegen. Wir hatten also fünf Tage um zu versuchen uns von allen zu verabschieden, Sachen zu packen, ein paar Sachen zu kaufen und eine kleine Abschiedsfeier zu feiern. Wirklich glauben oder realisieren konnte es keiner von uns.
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Trotz der unglücklichen Situation versuchten wir das Beste draus zu machen, sogar noch am Flughafen 😉
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Nach einem ruhigen Flug mit Zwischenstopp in Paris kamen wir dann am Sonntag in Deutschland an und das Abenteuer Mexiko war damit beendet.
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Das ist dann auch mein letzter Blogeintrag. Vielen Dank an alle die diesen Blog gelesen, mir Feedback gegeben und mich finanziell unterstützt haben, an meine ehemaligen Mitfreiwilligen und Freunde in Mexiko, es war eine extrem schöne Zeit, die ich nie vergessen werde, schade, dass sie so früh und abrupt enden musste.
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therealjd1806 · 5 years ago
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Weihnachten verbrachte ich mit der Gastfamilie eines Freundes, da meine Gastfamilie vom 24.12. bis zum 02.01. nach New York geflogen ist. Als ich am 24.12. aufgestanden bin, war es schon ein komisches Gefühl, dass man nicht in Deutschland bei seiner eigenen Familie war. Nachmittags bin ich zu der oben genannten Familie gefahren, wo es abends eine kleine Bescherung gab, die ähnlich wie in Deutschland war, wo alle zusammensaßen, ein paar Lichter angezündet wurden und sich jeder einige Kleinigkeiten geschenkt hat. Danach sind wir zu einer Weihnachtsfeier von der Familie väterlicherseits gefahren. Es waren ungefähr 20 Personen da und es wurde zusammen die hier typischen Weihnachtsspeisen gegessen:
1.      Bacalao, ein Gericht, welches hauptsächlich aus Fisch, Oliven, vielen Tomaten, Chili und Mandeln besteht. Man kann das natürlich noch mit ein paar mehr Zutaten variieren.
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2.      Pavo Navideño, Truthahn, welchen manche mit verschiedenen Zutaten (Gemüse, Fleisch oder einfach nur Saucen) zubereiten.
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3.      Einen Apfelsalat, mit Ananas, Nüssen und Rosinen.
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4.      Frittierte Chilis, welche mit Käse und Fleisch gefüllt sind.
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Es gibt bestimmt noch einige mehr, allerdings sind dies die Gerichte, die ich an Weihnachten gegessen habe, am Besten hat mir der Bacalao geschmeckt!
 Nach dem Essen wurde ein kleines Geschenkespiel gespielt. Jede Person sollte einige kleine schöne Geschenke mitbringen, und einige „Schrott-Geschenke“, aber alle gleich eingepackt. Der Reihe nach würfelte jeder, bei einer eins, einer drei und einer sechs durfte man sich ein Geschenk aussuchen. Als keine Geschenke mehr übrig waren, wurden noch zwei weitere Runden gewürfelt und bei den eben genannten Nummern durfte man sich ein Geschenk von einem der anwesenden Personen klauen, welche sie sich davor ergattert hatten. Am Ende standen drei Geschenke vor mir, als ich sie auspackte waren es eine große Schachtel mit Wattestäbchen, einen Kartoffelschäler und einen Styroporwürfel 😉
Danach saßen alle nett zusammen, haben sich unterhalten und getrunken. Zu dem Abendprogramm gehörte auch noch, dass wir ein paar Böller angezündet haben. Gegen fünf Uhr morgens sind wir dann zurückgefahren.
Am nächsten Tag, dem 25.12. stand dann die Familienfeier der Familie der Gastmutter an, welche so am frühen Nachmittag anfing. Es gab ebenfalls das hier typische Weihnachtsessen und es waren viele Menschen da, bestimmt 40 Personen, vielleicht auch ein paar mehr. Man hat ebenfalls viel gegessen und nett gequatscht.
Am 26.12. ging es dann morgens los in den Urlaub.
In den Urlaub gefahren bin ich mit David, bei dem ich Weihnachten verbracht habe, seiner Freundin Tati, sein Gastbruder Emilio, einem weiteren Mitfreiwilligen aus Deutschland namens Julian, Marcell, einem ehemaligen Freiwilligen, der letztes Jahr seinen Freiwilligendienst in Mexiko absolviert hatte, einer weiteren befreundeten Familie mit Tochter (Paty, Eduardo, Majo) und ehemaligem brasilianischen Austauschschüler Gabriel, und ein Freund dieser Familie mit seinen beiden Söhnen (Fernando Sr, Fernando Jr, und Alejandro).
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Die erste Etappe unseres Trips war die Stadt Veracruz, im gleichnamigen Bundesstaat. Veracruz befindet sich am Golf von Mexiko und ist bekannt für die leckeren Meeresfrüchte. In der Stadt Veracruz befindet sich der wichtigste Atlantikhafen Mexikos, dort kommt ein Großteil der Produkte an, welche von Europa importiert werden, und werden viele Produkte verladen, welche Europa als Ziel haben. Das Wetter in Veracruz ist ein bisschen wärmer, als in Puebla, das bedeutet, dass es auch im Winter tagsüber meistens so an die 25°C mindestens hat, im Sommer natürlich ein Stück heißer.
Die Familie von Emilio besitzt dort ein kleines Apartment direkt am Strand, welches für vier Personen gedacht ist. Für die Tage, welche wir dort waren, schliefen zehn Personen in diesem Apartment, wobei Julian und ich abwechselnd auf dem Boden oder auf dem Sofa schliefen. Fernando Sr, Fer und Alejandro schliefen in einer anderen Unterkunft.
Am ersten kompletten Tag den wir in Veracruz waren, haben sich einige von uns das Fort San Juan de Ulúa angeschaut. Es befindet sich vor dem Hafen auf einer Insel, früher mit dem Zweck den Hafen zu beschützen, danach zwischendurch als Gefängnis und mittlerweile als Touristenattraktion.
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Am zweiten Tag stand ein Besuch im Aquarium an, ein relativ großes Aquarium und eine relativ große Touristenattraktion, jedoch eher weniger beeindruckend.
Der dritte Tag war eher entspannt, wir verbrachten ihn am Strand und im Zentrum der Stadt, wo wir ein bisschen durch die Straßen schlenderten.
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Am 30.12. fuhren wir weiter. Für einen Zwischenstopp hielten wir in einer kleinen Stadt (Tlacotalpan), welche am Río Papalaoapan liegt. Die Architektur beruht auf einer Mischung aus spanischen und karibischen Traditionen und ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Dort trafen wir eine weitere befreundete Familie von Paty und Eduardo, frühstückten gemeinsam und fuhren auf deren Boot ein bisschen über den Fluss.
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Das Reiseziel dieses Tages war jedoch ein Strand mitten im Dschungel, in der Nähe des Dorfes Jicacal. Um zu diesem Strand zu gelangen mussten wir erstmal eine gute Stunde auf einer unbefestigten Straße in der Dunkelheit durch den Dschungel fahren. Direkt am Strand gibt es eine Unterkunft, bestehend aus fünf Zimmern, die Unterkunft war mit Wellblechdach abgedeckt und teils löchrig, im Inneren gab es sehr viele Insekten und warmes Wasser gab es nicht. In dieser Unterkunft blieben wir ca. drei Tage. Das Besitzerpaar dieser Unterkunft hatte noch ein kleines „Restaurant“ direkt neben der Unterkunft. Abgesehen von den Besitzern und uns war der sehr lange Strand, welcher in einer Bucht liegt, leer. Es waren außer uns keine anderen Menschen dort. Internetempfang gab es eigentlich nicht, was mal sehr entspannend war und wir viel zusammensaßen und Gesellschaftsspiele gespielt haben. Am 31.12. liefen wir mittags an diesem Strand gut drei Stunden entlang, vorbei an einem kleinen Fluss der dort ins Meer fließt. Am Strand lagen viele schöne Muscheln und leider auch viel Müll, obwohl keine Menschenseele anwesend war. Als wir dann wieder bei der Unterkunft waren, spielten wir einige Gesellschaftsspiele und tranken Kokoswasser direkt aus Kokosnüssen. Die Besitzer schenkten uns für Silvester einen 12kg schweren Fisch, welchen sie einige Tage zuvor aus dem Meer gezogen hatten. Zusammen mit den Besitzern saßen wir dann nachts am Lagerfeuer am Strand und haben Fisch gegessen. Silvester ist hier in Mexiko um einiges emotionaler, auf jeden Fall, von dem was ich mitbekommen hatte. Nach Mitternacht hat jeder Anwesende eine kleine Rede gehalten, in welcher die Person allen Anwesenden Dankbarkeit gezeigt hat. Die Reden waren sehr emotional gehalten und den meisten kullerten Tränen übers Gesicht als sie ihre Rede hielten. Danach saßen wir noch eine Zeit lang zusammen und haben ein bisschen gequatscht und uns dann um das Lagerfeuer schlafen gelegt. Um so sechs Uhr morgens sind wir dann aber trotzdem in die Unterkunft und haben dort weitergeschlafen. Den ersten Tag des Jahres 2020 verbrachten wir entspannt am Strand und im Meer.
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Am 2. Januar fuhren wir ca. eine Stunde weiter nach Nanciyaga, einem ökologischen Reservat im Dschungel an einem See, die indigene Bevölkerung teilt dort mit einem ein bisschen ihre Traditionen und man kann in kleinen Hütten übernachten. Wir nahmen an einer kleinen Tour durch den Dschungel teil, ließen unsere Haut mit Schlamm behandeln, der gut für die Haut sein soll, weil er viele Nährstoffen trägt und das Fett aus der Haut zieht. Abends wollten wir in die nächste Stadt etwas essen gehen, davor waren wir jedoch nochmal kurz in den Hütten. Ich lag auf meinem Bett und schau mich ein bisschen um und entdecke an der Wand neben meinem Bett, ca. 40 cm von meinem Gesicht entfernt eine Vogelspinne, die so groß wie meine Hand war. Da Vogelspinnen meistens zu zweit unterwegs sind suchten wir ein bisschen weiter und entdeckten an der Decke eine Weitere. Beide Spinnen hatten einen sehr farbenreichen Körper. Die erste Spinne wurde dann von einem Mitarbeiter dieses Reservats mit einem Becher eingefangen und nach draußen gebracht, an die andere Spinne erreichte er nicht, woraufhin einer aus unserer Gruppe sie mit einer Taschenlampe tötete. Am nächsten Morgen wurde ich von Affen geweckt, die sich brüllend durch die Bäume bewegten, ich hatte ehrlich gesagt unterschätzt, wie viel Lärm kleine Äffchen machen können…
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Der darauffolgende Morgen bedeutete Abschied, denn Paty, Eduardo, Majo, Fernando Sr und Alejandro fuhren wieder nach Puebla zurück. Der Rest von uns fuhr in Richtung Pazifikküste, mit dem Ziel Puerto Escondido. Nach einer sehr langen Fahrt kamen wir endlich in Puerto Escondido an.
Puerto Escondido liegt an der Pazifikküste im Bundesstaat Oaxaca. Es ist ein Hotspot für Surfer und Backpacker. Als wir dort waren, hatte es jeden Tag so um die 30°C. Untergekommen sind wir auf einem Campingplatz auf dem Strand. Die folgenden Tage haben wir dort an einigen Stränden entspannt, waren mal im Stadtzentrum, wo wir über einen Markt geschlendert sind. Das Meer war fantastisch. Es hatte die Temperatur, dass wir mehrere Stunden darin verbringen konnten, ohne dass uns kalt wurde, jedoch war es auch nicht zu warm. Die Wellen waren meiner Schätzung nach um die drei Meter hoch. Wenn die Wellen brachen, konnten wir ab und zu Wasserschlangen sehen, die mit den Wellen angespült wurden. Nachdem die Welle am Strand ankam, drehte sie sich quasi um und ging zurück ins Meer, sodass es passieren konnte, dass von zwei Seiten eine Welle in jeweils entgegengesetzte Richtung auf einen zukam. Insgesamt blieben wir vier Nächte in Puerto Escondido. Am letzten Abend fuhren wir zu einer Lagune um uns eine Biolumineszenz anzuschauen. In dieser Lagune befinden sich im Wasser spezielle Algen und Plankton, welche Biolumineszenz absondern. Diese Biolumineszenz fängt an zu leuchten, wenn beispielsweise eine Welle bricht, oder durch die Bewegung von Lebewesen in diesem Wasser. Allerdings ist dies nur nachts zu sehen, und eigentlich auch nur, wenn der Himmel bedeckt ist. Als wir uns das ganze ansehen wollten, war der Himmel aber klar. Wir fuhren trotzdem auf einem Boot mit einem Guide auf die Lagune hinaus. Auf der Lagune befanden sich kleine Zelte, die komplett abgedunkelt waren, und dadurch das Mondlicht blockierte. An einem dieser Zelte angekommen, sprangen wir ins Wasser und schwommen in dieses Zelt hinein. Wir erleuchteten das Innere dieses Zelts quasi ein bisschen durch unsere Anwesenheit. Weil überall wo die Wasseroberfläche durch unsere Körper gebrochen wurde leuchteten kurz kleine Lichter auf unserer Haut auf. Wir verbrachten bestimmt eine halbe Stunde in diesem Zelt in dieser Lagune, was mit Sicherheit nicht das Schlauste war, jedoch wurde uns versichert, dass es in dieser Lagune keine Krokodile gibt. ;-)
Danach fuhren wir auf dem Boot noch ein bisschen an den Mangroven vorbei und konnten einige Leguane beobachten.
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Am nächsten Tag fuhren wir weiter nach Mazunte. Mazunte ist ein kleines Dorf, welches ebenfalls an der Pazifikküste Oaxacas liegt. Das Dorf liegt in einer Bucht, direkt neben der „Punta Cometa“ einer kleinen Halbinsel/Berg, welche den südlichsten Punkt Oaxacas darstellt, und die mexikanische Halbinsel ist, die am weitesten in den Pazifik hineinragt. Zudem ist diese Halbinsel stark zerklüftet mit hohen Klippen. Das Wasser um die Halbinsel herum ist sehr tief und man kann Delfine, Wale und auch Schildkröten sehen. Bevor wir in Mazunte ankamen, hielten wir an einer Lagune, um an einer Krokodiltour teilzunehmen. Bevor wir an dieser Tour teilnahmen, frühstückten wir an einem kleinen Restaurant, direkt am Strand. Von dort aus sahen wir einen Wal, welcher eine Zeit lang immer mal wieder kurz auftauchte, und dann mit einem Schlag der Schwanzflosse wieder abtauchte. Bei der Tour fuhren wir mit einem kleinen Boot über die Lagune an Mangroven vorbei und konnten Krokodile verschiedener Größen, Leguane und Vögel beobachten.
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In Mazunte angekommen kamen wir in einem Hostel unter. In Mazunte gibt es zwei Strände. Einen direkt am Dorf, und der andere circa fünf bis zehn Minuten Fußweg entfernt. Das Wasser am Strand, der etwas weiter weg ist, war extremst klar, man konnte in diesem Wasser alles sehen, beispielsweise kleine Fische, die in unserer Nähe herumgeschwommen sind. Dieser Strand war auch viel ruhiger, als der direkt an Mazunte. Dort verbrachten wir den Vormittag/Mittag des ersten kompletten Tags in Mazunte, aßen frische Wassermelone und Kokosnuss am Strand. Kurz vor Sonnenuntergang stiegen wir auf den Berg auf der Punta Cometa und beobachteten von dort aus den Sonnenuntergang.
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Am nächsten Tag nahmen wir morgens an einer Tour teil, mit welcher man auf einem Boot auf den Pazifik hinausfährt und Delfine, Schildkröten und manchmal auch Wale beobachten kann. Wir sahen viele Schildkröten und Delfine, durften sogar ins Wasser mit Schnorchel und Brille um die Delfine auch Unterwasser beobachten zu können. Die Tour hat richtig Spaß gemacht, mit dem einzigen Negativpunkt, dass wir keine Wale gesehen haben. Am Ende konnten wir noch ein bisschen in einer Bucht schnorcheln.
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Am Nachmittag brachten wir Tati auf den Flughafen nach Puerto Escondido, wo sie sich nach Deutschland verabschiedete. Den Nachmittag verbrachten wir noch in Puerto Escondido und ließen den Abend in Mazunte ausklingen. Am nächsten Mittag machten wir uns auf den Rückweg Richtung Puebla, wo wir in San José del Pacifico übernachteten, einer Stadt auf über 3000m Höhe, von welcher man aus bei gutem Wetter den Pazifik sehen kann, welcher ca. 100km entfernt ist. Abends gingen wir zu einer Art Schamane, bei welchem wir die Temazcalzeremonie erlebten. Temazcal (Nahuatl für Haus der Hitze) ist eine Art Dampfbad, bei welchem Steine im inneren einer kleinen Steinhütte mit heißem Tee übergossen werden. Das Ganze hat einen spirituellen, einen Wellness- und einen therapeutischen Ansatz und ist im gesamten mesoamerikanischem Raum verbreitet. Wir befanden uns eine Stunde in dieser Hütte, bei insgesamt drei Aufgüssen. Ich muss ehrlich sagen, ich fand das ganze ziemlich entspannend und erholsam. Der nächste Tag diente dann nur noch zur Heimreise und spät nachts kamen wir dann in Puebla an.
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therealjd1806 · 6 years ago
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Am 18.11. war in Mexiko ein Feiertag, es wurde die mexikanische Revolution gefeiert. Die mexikanische Revolution fand am 22.11.1910 statt, jedoch wurde der Feiertag dieses Jahr ein bisschen nach vorne verschoben, damit die Menschen ein verlängertes Wochenende haben können. Anfang des 20. Jahrhunderts regierte in Mexiko Díaz, ein Diktator, unter welchem Mexiko im Handel und Wirtschaft enorme Fortschritte machte. Es wurden Industrieanlagen, Häfen, Eisenbahnschienen und andere öffentliche Gebäude gebaut, von welchen allerdings viele von ausländischen Investoren finanziert wurde. Dadurch war die Bevölkerung schon unzufrieden mit ihrer Regierung. Zudem wurden die Bauern enteignet und Großgrundbesitzer dehnten ihre Gebiete immer weiter aus. Dadurch wurde den Bauern die Existenzgrundlage genommen und es entstanden Aufstände mit der Forderung einer Landreform. Um der Unzufriedenheit entgegenzuwirken kündigte Díaz neue Wahlen an, die er 1910 dann trotzdem gewann. Sein Gegenkandidat, Francisco Madero, dessen Einfluss und Beliebtheit in Mexiko immer weiter wuchs, wurde zum Gesicht der Revolution, zeitgleich stieg auch die Unzufriedenheit über Díaz weiter an. Díaz trat im Jahr 1911 zurück und Madero wurde zum Präsidenten gewählt. Madero hatte nicht genug Durchsetzungskraft um die Streitigkeiten zu beenden oder eine Landreform durchzusetzen, und wurde 1913 Opfer eines Militärputsches, geleitet von Maderos obersten General Huerta, und wurde einige Tage später ermordet, Huerta setzte sich als Diktator ein. Es kam zu neuen Aufständen in Mexiko, im Norden unter der Führung von Pancho Villa, und im Süden unter Emiliano Zapata. 1914 trat Huerta zurück, wodurch ein anderer Revolutionär Carranza die Macht übernahm, aber nicht wirklich akzeptiert wurde. Unter anderem Pancho Villa erklärte ihm den Krieg, zudem wirkten noch ausländische Interventionen zur politischen Instabilität bei. Carranza wurde dann 1915 von einer Kommission, bestehend aus acht lateinamerikanischen Ländern und den USA, als Staatsoberhaupt von Mexiko anerkannt. Danach wurden die Waffen niedergelegt, mit Ausnahme von Pancho Villa, der noch bis 1920, als Carranza abgewählt wurde, weiterkämpfte.
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An diesem verlängerten Wochenende bin ich mit zwei Freunden nach Oaxaca de Juárez gereist. Es ist eine sehr nette Stadt, man kann sich auf eine der vielen Dachterrassen im Zentrum setzen, eine heiße oaxaquenische Schokolade, Kaffee und leckeres Essen genießen. Oder man schlendert durch die Stadt, über die Märkte und alles bei Musik von Straßenbands oder Mariachis. An dem Samstag dieses Wochenendes machten wir einen Ausflug zu „Hierve el Agua“ (übersetzt: das Wasser kocht). Das sind warme Naturpools in Kalkstein, in welchen man auch baden kann. Zudem gibt es dort noch versteinerte Wasserfälle anzusehen und der Ausblick ist fantastisch. Am Sonntag besichtigten wir früh morgens die Ausgrabungsstätte Monte Albán, aus der Zeit der Zapoteken (Blütezeit ca. 300-900 n. Chr.). Es liegt auf einer damals künstlich abgeflachten Bergkuppe ca. 2000 Meter über dem Meeresspiegel und es sind noch einige Reste von Wohnbauten, Grabkammern und anderen Gebäuden erhalten. Meiner Meinung nach ist Monte Albán sehr beeindruckend und ist nicht umsonst UNESCO-Weltkulturerbe. Dadurch, dass wir Monte Albán sehr früh besichtigten, vermieden wir die großen Menschenmassen, welche am späten Vormittag dann ankamen.
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 Weihnachten wird hier schon Mitte November eingeläutet, und das nicht nur in der Innenstadt, Shopping-Centern und Supermärkten, sondern auch in den Familien. Der Weihnachtsbaum wurde bei mir zuhause in der Woche des Revolutionsfeiertages aufgestellt, geschmückt und auch das Wohnzimmer hergerichtet. Auch auf der Arbeit fingen wir in dieser Zeit an, Produkte für den Weihnachtsverkauf herzustellen. Zum Beispiel wurden schon sehr viele Plätzchen gebacken, welche dann im Dezember an einem Stand vor der Tür meiner Arbeit verkauft wurde. Auch privat mit ein paar Freunden habe ich Plätzchen gebacken. Aber trotz der ganzen Dekoration und Vorbereitung auf Weihnachten bin ich nicht wirklich in Weihnachtsstimmung gekommen. Vor allem liegt dies an dem Wetter: mein ganzes Leben war es im Dezember kalt, hier in Mexiko ist es morgens mal ein bisschen frisch, aber es geht mittags sehr oft über 25°C hinaus, es fühlt sich einfach nicht nach Weihnachten an, wenn man im T-Shirt herumlaufen kann, und sich einen Sonnenbrand nach dem nächsten holt.
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Meinen Schülern habe ich Anfang Dezember ein bisschen über St. Nikolaus erzählt und ihnen auch Schokolade, Äpfel und Mandarinen mitgebracht. Die meisten Schüler konnten es nicht ganz glauben, dass der Weihnachtsmann (oder ein Kerl der so ähnlich aussieht) zwei Mal die Kinder beschert…
Vom 16.12 bis zum 24.12 werden sogenannte „Posadas“ (übersetzt: Gasthaus) gefeiert. Bei einer Posada treffen sich Freunde, Familie oder sie wird auf der Arbeit gefeiert. Auf jeden Fall wird so eine Feier eröffnet, indem die Hälfte der Anwesenden vor die Tür geht, während die andere Hälfte drinnen bleibt, dann wird ein Lied gesungen, wobei sich die Personen außerhalb mit denen die innen stehen Strophe für Strophe abwechseln. Dann gibt es was zu Essen. Typisch sind hier Truthahn, frittierte Chili mit Käse, Apfelsalat, Nudeln mit Sahnesauce und noch einige Sachen mehr. Zu trinken gibt es „Ponche“, also Punsch, in welchem sich Früchte befinden (Guayábana, Zuckerrohr, Äpfel und Rosinen). Zudem gibt es noch Piñatas. Piñatas sind Tonköpfe, welche mit Krepppapier umwickelt sind und mit Süßigkeiten gefüllt sind. Bei der klassischen Piñata kleben sieben Kegel an diesem Tonkopf, welche für die sieben Todsünden stehen. Die Piñatas werden in der Mitte eines Seils aufgehangen, und zwei Personen, die erhöht stehen, schwenken dieses Seil. Eine dritte Person, welcher die Augen verbunden wurden und welche 10x im Kreis gedreht wurde, muss nun mit einem Stock versuchen auf die Piñata einzuschlagen. Ziel ist es diese zu zerschlagen, damit die Süßigkeiten herausfallen. Symbolisch steht die Piñata für das Böse, und der Stock, mit welchem geschlagen wird, für die Kraft Gottes. Die Person mit den verbundenen Augen symbolisiert den Glauben, und die Süßigkeiten die herausfallen stehen für den Segen Gottes, nachdem man das Böse erfolgreich bekämpft hat. Die Gastfamilien der Freiwilligen des DRK Landesverbandes Baden-Baden organisierten für uns Freiwilligen so eine Posada, und auch in meiner Arbeitsstelle feierten wir diese Tradition.
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 Mitte Dezember fand unser monatliches Treffen mit unserem Koordinator statt. Wir fuhren zu Wasserfällen, welche sich in der Wüste befanden. Es war ein sehr warmer Tag und an den Wasserfällen konnte man zum Glück baden. Das Wasser war sehr kalt, allerdings hatte es eine wunderschöne hellblaue/türkisene Farbe.
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Am Samstag vor Weihnachten machten ein paar Freunde und ich einen Ausflug nach Atlixco, einer Stadt die circa eine Stunde Busfahrt von Puebla entfernt ist. Dort sind in der Weihnachtszeit die Straßen und Gebäude im Zentrum mit Lichterketten geschmückt, und es ist wohl immer eine Attraktion für die Poblaner, welche wir uns nicht entgehen lassen wollten. Mitten in der Stadt befindet sich ein Hügel, auf welchem oben eine Kirche steht. Von dort hat man einen wunderschönen Ausblick über die Stadt und eine tolle Sicht auf den Popocatepetl.
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Ich wünsche euch allen Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch. Ich werde für zwei Wochen in den Urlaub fahren und erzähle danach mal, wie meine Reise war und wie man hier Weihnachten feiert! 
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therealjd1806 · 6 years ago
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Die letzte Oktoberwoche und die ersten beiden Novembertage sind in Mexiko immer ereignisreich. Es wird nicht nur die ganze letzte Oktoberwoche Halloween gefeiert, sondern auch die Días de los Muertos beginnen am 28.10., auch wenn der Höhepunkt der Días erst am 2.11. stattfindet. Aber erstmal: was sind eigentlich die Días de los Muertos? In den Tagen der Toten geht es darum die Verstorbenen zu ehren, und das mit viel Musik, Essen, Getränken und einigen besonderen Bräuchen. Aber alles der Reihe nach:
Am Mittwoch den 30.10. haben wir auf der Arbeit eine Halloween-Feier veranstaltet. Dafür wurde ein Raum dekoriert, die Schüler kamen alle verkleidet, und die Lehrer haben Süßigkeiten mitgebracht. Die Schüler haben sich morgens zwei Kurzfilme über den Unterschied zwischen Halloween und dem Día de Muertos angeschaut - ganz grob der Unterschied: bei beiden Festivitäten geht es darum, dass Wesen aus dem Reich der Toten zurückkommen: bei Halloween die bösen Geister, man verkleidet sich um diese abzuschrecken (Brauch kommt ursprünglich aus Irland, wird aber weltweit gefeiert). Bei den Días de Muertos kommen die verstorbenen Verwandten zurück und mit ihnen wird fröhlich gefeiert (kommt von den Azteken – wird nur in wenigen Ländern Zentralamerikas gefeiert). -  Danach sind die Schüler bei den Lehrern vorbeigelaufen und haben nach Süßigkeiten gefragt. Und hinterher wurde gefeiert: es gab Chips, Erfrischungsgetränke und Musik und es wurde ausgelassen getanzt.
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Am nächsten Tag haben wir dann den Día de Muertos in der Schule gefeiert. Dafür wurde schon die Tage davor ein Türdekorationswettbewerb vorbereitet. Die Schüler jeder Werkstatt sollten ihre eigene Werkstattstür mit dem Thema „Día de Muertos“ dekorieren – ich habe in einigen Werkstätten die Schüler dabei ein bisschen unterstützt. Hier der 1. und der 3. Platz:
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Dabei und schon durch einige Gespräche davor habe ich einiges über diese Tradition gelernt. Es geht auf die Azteken zurück, die der Ansicht waren, dass der Tod als verlängertes Leben angesehen wird, die Seele verlässt dabei den Körper und beginnt einen neuen Lebensabschnitt. Die Seele wandert nach dem Tod in die Unterwelt (Mictlan), und muss dort neun schwierige Stufen mit Prüfungen überwinden, erst wenn dies geschafft ist, kann die Seele in den Himmel (Omeyocan) aufgenommen werden. Die christlichen Einflüsse durch die spanischen Eroberer prägen diese Tradition mittlerweile jedoch auch. Dadurch sind es auch nur noch sieben Stufen die der Verstorbene auf dem Weg in den Himmel überwinden muss.
Wir haben also an diesem Tag eine sogenannte „Ofrenda“ aufgebaut. Das ist ein Totenaltar der aus entweder zwei, drei, oder sieben Stufen besteht. Wenn es zwei Stufen sind stehen diese für den Himmel und die Erde. Bei drei Stufen repräsentieren diese den Himmel, die Erde und die Unterwelt, die sieben Stufen sind repräsentativ für die oben genannten Stufen zum Himmel. Es herrscht der Glaube, dass die Verstorbenen in diesen Tagen zurückkommen um mit den lebenden Familienangehörigen zusammen zu feiern, und um sich mit den Gaben die sich auf diesem Altar befinden für den Weg in den Himmel zu stärken.
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Über dieser „Ofrenda“ hängt normalerweise spezielles Papier, welches das Element Luft repräsentiert. Ganz oben auf dem Altar steht ein Bild der verstorbenen Person (oder Bilder von mehreren Verstorbenen). Des Weiteren befindet sich auf dem Altar immer ein Glas Wasser, repräsentativ für das Element Wasser und um den Durst der Seele zu stillen, eine Kerze (Licht, Hoffnung, Feuer) und Cempasúchil-Blumen (typisch-mexikanische Blume), welche durch ihre Farbe und den Geruch den Verstorbenen anlocken soll. Was auch nicht fehlen darf ist Salz, für die Reinigung der Seele, das Pan de Muertos (siehe letzter Blogeintrag), welches den Schädel und die Knochen des Verstorbenen repräsentiert, die Lieblingsspeisen des Verstorbenen für eine gelungene Feier, Totenköpfe aus Zucker (repräsentativ für die Verstorbenen), Zuckerrohr, welches die Knochen des Toten repräsentiert und Weihrauch, um die bösen Geister zu vertreiben. Und auf dem Boden wird mit Salz, oder den Cempasúchil-Blumen ein Kreuz gebaut.
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Es wird gesagt, dass wenn man keinen Altar für eine verstorbene Person aufbaut, dass deren Seele das Reich der Toten nicht verlassen darf und dementsprechend an diesen Tagen nicht mit der lebenden Familie zusammenverbringen kann. Zudem kommt noch dazu, dass die Seelen der Verstorbenen nur noch existieren, wenn jemand sie in Erinnerung behalten hat, und die verstorbene Person nicht vergessen wurde.
An diesem Tag hat in der Schule jeder der Schüler ein Pan de Muertos und ein Tamal (ein in Maisblätter verpackter Maisteig, der mit einer Sauce präpariert ist) mitgebracht um diese auf den Altar zu legen. Der Totenaltar wurde dem kürzlich verstorbenen Vater eines Lehrers gewidmet. Nachdem die Bedeutungen der verschiedenen Teile des Altars den Schülern erklärt wurde wurden die mitgebrachten Speisen gegessen und danach gefeiert.
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Am Freitag dem 1.11. bin ich in das Zentrum von Puebla gefahren. Dort standen ca. ein Meter große, dekorierte Totenköpfe auf Sockeln, es waren überall Ofrendas aufgebaut, welche man sich anschauen konnte und es haben Bands auf einer Bühne performt. Zudem gab es überall kleine Stände mit typisch mexikanischem Essen. Am Samstag, dem 2.11. und damit letztem Tag der Totentage fand abends, ebenfalls im Zentrum, ein Umzug statt, bei welchem viele Marching-Bands, Totenköpfe und „Catrinas“ (Figur die den Día de Muertos symbolisiert) zu sehen waren.
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Viele der Mexikaner mit denen ich geredet habe glauben nicht daran, dass die Toten wirklich aus dem Reich der Toten für diese Zeit wiederkommen, allerdings finden sie es einen schönen Brauch um der Toten zu gedenken, da man sich in dieser Zeit intensiv mit den Verstorbenen beschäftigt. Alles in allem gilt es festzuhalten: es herrscht immer eine fröhliche Stimmung, es ist definitiv keine Trauerveranstaltung, sondern es wird das gefeiert, dass man mit den Seelen der Verstorbenen Zeit verbringen kann!
  Sollten irgendwelche Fragen aufkommen, dann könnt ihr sie mir gerne stellen 😊 Ich freue mich auch über Feedback 😉
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therealjd1806 · 6 years ago
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Herzlich Willkommen zu meinem Blog über meinen Freiwilligendienst in Mexiko!
Mein Name ist Johannes und ich bin momentan als Freiwilliger in Puebla, Mexiko. Der Freiwilligendienst geht über das „weltwärts“-Programm, welches vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert wird. Die Vermittlerorganisation ist der DRK-Landesverband Badisches Rotes Kreuz.
Meine Einsatzstelle namens CAM (Centro de Atención Multiple Capacitación Laboral) ist ein Ausbildungszentrum/Schule für Jugendliche (Alter von 14-29 Jahre) mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen, überwiegend aus armen Verhältnissen stammend. Das Zentrum bietet den Jugendlichen Einblick in verschiedene Bereiche, wie eine Gärtnerei, Tischlerei, Küche, Reinigung, Handarbeit und Computerkurse.
Ich wohne in einer Gastfamilie, welche aus meiner Gastmutter und drei kleineren Gastbrüdern (Alter 3,12 und 14 Jahre) besteht.
In diesem Blog werde ich alle paar Wochen meine Eindrücke und Erfahrungen schildern. Ich versuche das ganze möglichst objektiv und ohne eigene Wertung zu gestalten. Trotzdem möchte ich darauf hinweisen, dass ich alle Erlebnisse nur aus meiner Sichtweise schildern kann, welche nur ein Bruchteil vom Gesamtbild darstellt. Ich bitte euch deswegen darum, euch nur auf Grund dieses Blogs keine Meinung über die mexikanische Kultur und das Land zu bilden, denn sonst kann ein Bild entstehen, welches nicht die Realität wiederspiegelt.
Bei Fragen könnt ihr mich hier oder per Mail anschreiben :-)
 Es kommt mir immer noch nicht ganz real vor, allerdings bin ich jetzt schon ca. einen Monat in Mexiko. Mein Abenteuer ging am 23. August um 7 Uhr morgens am Flughafen in Frankfurt am Main los. Alleine bin ich nicht gereist, sondern mit einer Gruppe deutscher Freiwilligen, welche auch in Puebla tätig sind. Über Paris sind wir dann schließlich nach einem sehr langen Flug in Mexiko-Stadt gelandet, woraufhin es dann von dort mit dem Überlandbus nach Puebla weiterging. Die Fahrt, die normalerweise zwei Stunden dauert, hat sich wegen Staus und anderen Gründen so in die Länge gezogen, dass wir siebeneinhalb Stunden brauchten, und dann um 2 Uhr nachts in Puebla angekommen sind. Aufgrund einiger Komplikationen konnte meine Gastfamilie mich erst am folgenden Tag abholen, weshalb ich die erste Nacht in einem Hotel verbrachte. Das war also mein zugegebenermaßen sehr abenteuerlicher Einstieg in dieses Jahr.
Am nächsten Tag habe ich dann meine Familie kennengelernt. Es ist eine sehr nette, liebe und lustige Familie, die mich sofort aufgenommen hat, trotz meiner mangelnden Spanischkenntnisse.
Zu meiner Arbeitsstelle kann ich hinlaufen, das dauert nur 15 Minuten, und wenn der Himmel klar ist hat man dabei auch einen wunderschönen Blick auf den Vulkan, den Popocatépetl. Die ersten zwei Wochen im CAM habe ich damit verbracht die verschiedenen neun Werkstätten kennenzulernen. So war ich jeden Tag in einer anderen Werkstatt tätig. Meistens sind pro Werkstatt 3-5 Schüler. So lernte ich schnell die ganzen Schüler und Lehrer kennen. Meine Aufgabe besteht darin, die Lehrer zu unterstützen und eigene Projekte in den verschiedenen Werkstätten zu starten mit dem Ziel die Werkstatt mit der deutschen Kultur zu verbinden.
Am 16.9.1810 hatte der Priester Miguel Hidalgo zum bewaffneten Wiederstand gegen die Kolonialherrschaft Spaniens aufgerufen (Día de Independencia). Dieser Tag ist der bedeutendste Feiertag in Mexiko und geht einher mit vielen Feierlichkeiten. Die mexikanische Flagge ist überall zu sehen, es hängen Girlanden in den Nationalfarben in den Straßen und das ganze Land feiert. Der Tag ist dieses Jahr auf einen Montag gefallen, aber die Feierlichkeiten gingen schon freitags los. Auch bei mir in der Arbeitsstelle wurde der Unabhängigkeitstag am Freitag vorgefeiert. Lehrer, sowie auch Schüler trugen mexikanische Trachten, die Nationalhymne wurde gespielt, das Geschehnis aus dem Jahr 1810 wurde von einigen Schülern den Anderen vorgespielt und eine Lehrerin hat den Schülern die Bedeutsamkeit dieses Ereignisses nochmal erklärt. Zudem hatte jede Werkstatt einen Stand aufgebaut, an welchen typisches mexikanisches Essen angeboten wurde, es lief mexikanische Musik und es wurden Volkstänze getanzt. Abends trafen wir Freiwilligen uns mit unserem Koordinator und unseren Gastfamilien und haben ebenfalls den Unabhängigkeitstag gefeiert. Es gab typisch mexikanisches Essen, es wurden mexikanische Spiele gespielt und eine Band hat Musik gespielt. Am 15.9. kam meine ganze mexikanische Familie in einem Ferienhaus in der Nähe von Puebla zusammen und es wurde in den 16.9. hineingefeiert. Böller, kleine Raketen etc. durften an diesem Tag nicht fehlen.
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