Ich heiße Marie und bin für insgesamt etwas mehr als ein Jahr in Taiwan, um einen Sprachkurs zu besuchen. Außerdem war ich 2014/15 nach dem Abitur insgesamt 10 Monate an der Iwata High School in Oita, Kyūshū. Mit diesem Blog teile ich meine Erlebnisse. Mein Hauptblog
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Visumsangelegenheiten – Die Aufenthaltserlaubnis
So schnell ist die Zeit schon wieder vergangen und ich musste mich Anfang Oktober wieder um mein Visum kümmern. Bevor ich von den ganzen Stationen und meinen Erfahrungen berichte, erstmal nochmal ein kleiner Überblick:
Ich habe damals für Taiwan in Berlin ein Besuchervisum ausgestellt bekommen, das ab dem Tag nach meiner Einreise 90 Tage lang gültig war. 2 Wochen vor Ablauf musste ich es verlängern lassen. Es wurde für weitere 90 Tage verlängert, insgesamt 180 Tage. Das lief dann bis zum 10. November. Weiter kann man das Besuchervisum aber nicht verlängern. Ich hätte also entweder ausreisen und mir in der Nähe (Japan, Hong Kong, etc) ein neues ausstellen lassen oder die Aufenthaltserlaubnis (Residential Visa) beantragen können. Ich mache an dieser Stelle mit den englischen Begriffen weiter, das ist vielleicht leichter für die Unterscheidung (Zumal ich die beiden Schritte des Residential Visa sowieso irgendwie gleich oder ähnlich Übersetzen würde).
Der nächste Schritt unterteilt sich in 2 Visa bzw. Schritte: Das Residential Visa und das Alien Resident Certificate (kurz: ARC, eine Art Ausweis).
Das Residential Visa kann beantragt werden, sobald man 4 Monate in Taiwan Sprachunterricht genommen hat. Der Prozess dauert durch die Gänge zu diversen Einrichtungen und Bearbeitungsprozesse relativ lange. Nach Erhalt dieses Visums muss man innerhalb von 2 Wochen das ARC beantragen. Soweit ich das mitbekommen habe, reisen Studenten oder Sprachschüler mit Stipendium (also beides nicht ich) direkt auf ein Residential Visa ein und müssen sich nur innerhalb von 2 Wochen um ihr ARC kümmern.
So nervig der ganze Prozess jetzt für mich ist muss ich aber sagen, dass ich ganz froh bin, dass es bei mir so ist, wie es ist, auch wenn ich da am Anfang ganz anders drüber gedacht habe. Die ersten 2 Wochen so viele Eindrücke zu bekommen, sich erstmal einzuleben und zurechtzufinden und sich DANN noch direkt um einen Behördengang kümmern müssen…
Als ich damals mein Besuchervisum verlängert habe, brauchte ich eigentlich nur eine Bescheinigung der Schule, meine Anwesenheit (beide Dokumente kann man sich in der Schule am Automaten ausdrucken lassen), ein Antragsformular, natürlich meinen Reisepass und ich glaube das war’s eigentlich auch schon. Ich musste dann nur noch 2, 3 Stunden in der Behörde rumsitzen, aber war dann auch fix durch. Für die Verlängerung musste ich nichts bezahlen.
Dieses Mal brauchte ich für das Residential Visa einiges mehr: Bescheinigung der Schule, Anwesenheit im Unterricht, Antragsformular, Kontoauszug (Nachweis, dass ich mindestens über 2.000€ verfüge), „Studienplan“, Reisepass, 2 Passfotos, 100 - 130€ Gebühr, Ärztliches Gutachten… Da bekommt man schon beim Überfliegen Kopfschmerzen und verzweifelt, wenn man sich das alles nochmal genauer ansieht…
Als Erstes habe ich mir also entsprechend einen Überblick verschaffen und mir fest eingeplant wann ich was erledigen kann und muss, um am Ende alles möglichst schnell zusammen zu haben. Es war „nur noch“ etwas über einen Monat bis mein Visum ausläuft, was mich schon ein bisschen gestresst hat, wenn man an die ganzen Bearbeitungszeigen denkt, da ich das Visum ja erst nach 4 Monaten Sprachunterricht beantragen konnte. Deshalb habe ich versucht größere Sachen möglichst schnell abzuhaken, um einen oder zwei Tage sparen zu können.
Das Wichtigste also bei dieser Vorbereitung: Der Arzttermin. Ganz ursprünglich wollte ich erst einen Termin machen und dann entsprechend wiederkommen, aber als Gea damals für ihre Verlängerung beim Arzt war meinte sie, dass sie ohne Termin da war und (mit Wartezeit) direkt an dem Tag drangekommen ist. Daher habe ich ein bisschen gehofft, dass ich das auch am selben Tag hinter mich bringen kann. Bei diesem Gutachten wird nur ein grober Check gemacht ob alles okay ist und man weder Krankheiten (wie Tuberkulose) einschleppt, noch vielleicht mal in näherer Zukunft dem Gesundheitssystem hier zur Last fallen könnte. Dabei wird natürlich auch Wert darauf gelegt, dass das hier in Taiwan noch recht aktuell und von einem einheimischen Arzt gemacht wurde.
Die Schule hat uns ein Handbuch zur Verfügung gestellt, in dem alle wichtigen Punkte zum Schul- und Studentenleben, Organisatorisches, etc. aufgeführt sind und in einem Teil geht es auch um diese Visa Sachen. Es wird auch gut zusammengefasst, was man z.B. für Unterlagen für das Residential Visa benötigt und es gibt eine Liste an Krankenhäusern, die für diesen Check geeignet sind, auf jeden Fall anerkannt werden bzw. auch die technischen Voraussetzungen haben, dass man alle Untersuchungen vor Ort machen kann.
Aus der Liste mit den etwa 10 Krankenhäusern habe ich mir dann das ausgesucht, in dem Gea auch war, einfach, weil es am besten zur Schule gelegen ist und man auch mal vor oder nach dem Unterricht schnell hinfahren kann. Apropos, das ist in diesem Quartal ganz praktisch, dass mein Unterricht erst um 10:20 Uhr beginnt, da konnte ich an einem Tag gleich früh um 8 beim Arzt aufschlagen.
Erstmal musste ich mich natürlich zurechtfinden, dann ein Formular ausfüllen und abschließend habe ich die Wartenummer 7 bekommen… Aber ich habe auch gesehen, dass schon 2, 3 Leute gewartet haben und noch keine Nummer aufgerufen wurde. Daher habe ich mal gefragt, wie lange ich denn ungefähr warten muss und als es hieß, dass der Arzt erst um 9 anfängt, ist bei mir direkt Panik ausgebrochen, ich hatte 1.000 Fragen und Szenarien im Kopf, wie ich das denn jetzt am besten zeitlich löse. Soll ich nochmal am Nachmittag wiederkommen? Darauf hatte ich eigentlich gar keine Lust, aber zu spät zum Unterricht wollte ich auch nicht kommen und es war ja absolut nicht abzusehen wann ich da fertig wäre. Soll ich meiner Lehrerin schreiben, dass ich mich verspäte? Nein, der Unterricht hat Priorität und bei dem Tempo, das wir im Intensivkurs an dem Tag legen, ist es schon nach einer Stunde schwer, reinzukommen und den Stoff nachzuarbeiten, auch wenn die Schule und Lehrer in der Situation nachsichtig sind. Also war es eben wohl oder übel Option A, am Nachmittag nochmal zu kommen.
Als ich dann wieder da war, hatte ich die Wartenummer 30 und gerade wurde die 22 aufgerufen. Ach super, also etwa solange warten, wie am Morgen. Schon bald kamen die 23… Die 24… Die 26… Die 32!? Dann die 16!? Alles klar, wann ich rankommen sollte, war also ungewiss.
Am Ende wurde ich doch relativ schnell aufgerufen und fand mich in einer Art Sprechzimmer wieder, was aber irgendwie eine zweite Anmeldung war. Die Dame hat ganz viele Untersuchungszettel vorbereitet, im Akkord gestempelt und mir gegeben (so viel und gerne wie hier gestempelt wird, ist das auch schon fast eine kulturelle Erfahrung). Dann sollte ich wieder im Wartebereich Platz nehmen. Im nächsten Sprechzimmer hat sich mir der Arzt kurz vorgestellt… Na ja, er hat sich meine Unterlagen angesehen, was in den Computer getippt und mich dann an die Krankenschwester am Computer ihm gegenüber verwiesen. Sie hat mir einen „Laufzettel“ gegeben, damit ich weiß in welcher Reihenfolge ich zu welcher Station muss und hat mir schon mal gesagt, dass ich den Befund etwa eine Woche später abholen könnte.
Schritt 1: Untersuchungsgebühr von 50€ bezahlen.
Schritt 2: Lunge Röntgen lassen. Das ging sehr schnell. Schneller, als ich mich davor und danach umgezogen habe. Geas Beschreibung im Vorfeld: Schneller als ein Selfie.
Schritt 3: Blutabnahme. Das war eine Etage tiefer beim Labor. In einem Bereich haben sehr viele Leute gewartet und ich habe mich schon mal innerlich wieder darauf eingestellt, da jetzt ein paar Stündchen zu sitzen. Bevor ich weiter erzähle: Blutabnahme, Impfungen, etc., einfach alles, was mit Nadeln und Pieksen an meinem Körper zu tun hat, sind bei mir ganz schwierige Geschichten. Zu Hause sage ich das immer beim Arzt an und kann es mir bequem machen und das hatte ich hier auch vor. Da ist mir dann eine Maschine aufgefallen, an der man eine Nummer ziehen sollte. Ich habe „Blutabnahme“ gewählt. Schon komisch quasi sein Los zu ziehen, wann man endlich Blut abgenommen bekommen darf. Noch besser für meinen Kopf: Der Zettel war noch nicht mal ausgedruckt, da wurde meine Nummer schon aufgerufen. Ja wunderbar, direkt ins kalte Wasser. Die Blutabnahme war nicht in einem Untersuchungsraum, wie wir es kennen, nein, es war ein eher offenes Zimmer oder ein Bereich quasi mit mehreren Schaltern zur Blutabnahme, wie eine Abfertigung. Da war auch nix mit sich entspannt zurücklehnen und es über sich ergehen lassen, nein, ich musste mich auch noch über den Tisch lehnen, dass der da ran kommt! Na ja, ich habe ihm trotzdem gesagt, dass ich bei sowas sehr empfindlich bin, aber keine Ahnung, ob ihn das interessiert hat. Ich habs überlebt.
Insgesamt war ich dann also doch sehr schnell mit den Untersuchungen durch, aber ich war trotzdem froh, das nach dem Unterricht erledigt zu haben. Das wäre wahrscheinlich wirklich super knapp geworden.
Während ich eine Woche gewartet habe, bis ich den Befund abholen kann, habe ich mich schon mal um alles andere gekümmert:
Passfotos: Die habe ich einfach nach der Schule auf dem Nachhauseweg irgendwo an einem Automaten gemacht.
Kontoübersicht: Ich habe einfach einen Screenshot vom Online Banking gemacht, ausgedruckt und ein paar Sachen markiert; Meinen Namen, dass sie auch sehen, dass es mein Konto ist, das Datum des Screenshots, um eine möglichst aktuelle Übersicht einzureichen, das Konto, den Betrag und daneben habe ich hingeschrieben, wie viel das etwa in taiwanischen Dollar ist.
Studienplan: Als Gea sich etwa um ihr Residential Visa gekümmert hat, habe ich sie gefragt was es damit eigentlich auf sich hat und sie hatte auch irgendwie keine Ahnung, aber hat von jemandem gehört, dass man „Irgendwie nur so 2, 3 Sätze auf Chinesisch schreiben muss, warum man in Taiwan ist und was man hier will, damit sie sehen, dass man nicht nur für das Visum und den Aufenthalt in der Sprachschule angemeldet ist, sondern auch wirklich zum Unterricht geht und die Sprache lernt.“ Was auf jeden Fall plausibel klingt. Daher muss man vermutlich noch seine Anwesenheit im Unterricht mit abgeben. Irgendwie klang „Einfach nur 2, 3 Sätze“ für mich aber trotzdem noch ganz schön schwammig. Als ich während der Orientierung für die neuen Sprachschüler geholfen habe, habe ich mich mit einer anderen Helferin aus Vietnam unterhalten, die das ARC schon hat und habe sie einfach nochmal danach gefragt. Sie hat das Ganze ein bisschen schöner beschrieben: Ein kurzer Brief, in dem man eben schreibt, warum man hier ist, vielleicht auch, was man in Zukunft für Pläne mit der Sprache hat, z.B. eine Arbeit zu suchen, bei der man Chinesisch anwenden kann. Man kann auch schreiben, dass man im Unterricht so viel lernt, etc. Mein Studienplan war also entsprechend länger und hübscher, als nur 2, 3 Sätze.
Bescheinigung der Schule & Anwesenheit: Die beiden Sachen kann man sich ganz entspannt in der Schule an einem Automaten ausdrucken lassen. Anschließend muss man sich noch ein Formular für die Anwesenheit im Büro abholen, von seinem Lehrer ausfüllen und abschließend nochmal von der Schule stempeln lassen. Alles also doppelt und dreifach gesichert, dass ich wirklich diese Schule besuche und die angegebene Zeit da war. Das Ganze geht aber so schnell und unkompliziert, dass ich mich erst an dem Tag, an dem ich im Amt gehen wollte, um die Sachen kümmern wollte, auch um es möglichst aktuell zu haben, aber ich habe mich doch entschieden es am Vortag zu machen. Man weiß ja nie, was dann in dem Moment vielleicht mit dem Automaten ist.
Als ich alles zusammen hatte, konnte ich pünktlich am nächsten Tag vor dem Unterricht wieder zum Arzt fahren, um mein Gutachten abzuholen. Erst dachte ich, dass mir das gleich an der Anmeldung gegeben wird, aber als es hieß, dass ich kurz warten soll und dann rein gerufen werde, ist in mir direkt erneut leichte Panik ausgebrochen, ob ich hoffentlich nicht zu lange warten muss, um rechtzeitig wieder zum Unterricht düsen zu können, zumal auch schon ein paar Leute gewartet haben. Ich habe mich also hingesetzt und wollte schon gucken, wann ich denn spätestens los muss, aber bevor ich damit überhaupt fertig war, wurde ich schon aufgerufen, um kurz das Gutachten abzuholen und konnte direkt weiter zur Schule fahren.
Nach dem Unterricht ging es direkt weiter zum Büro für konsularische Angelegenheiten (BOCA), um alles abzugeben. Vom Campus aus war ich mit dem Bus ziemlich schnell da. Das ist ein ziemlich großes Gebäude, in dem z.B. auch Taiwaner ihren Reisepasse oder Visa beantragen. Neben dem Eingang standen zwei Damen, die einen direkt abgefangen und weitergeleitet haben. Auf der Etage, in die ich musste, war ziemlich viel los, aber das waren eben eher vorher besagte Taiwaner. Ich war super gespannt, wie lange ich wohl warten und das wohl insgesamt dauern würde. Tatsächlich war ich recht schnell dran. Nach einem kurzen Blick auf die Unterlagen (vor allem die Kontoübersicht) meinte der Mitarbeiter, dass sie einen Beleg vom Geldautomaten nach dem Geld Abheben brauchen (wofür auch immer). Er meinte, dass direkt auf der Etage auch ein Automat ist und ich da kurz hingehen kann. Auf meine Nachfrage hieß es, dass ich meine Sachen weder kurz da lassen kann, noch zu ihm zurück komme, sondern ich solle bitte wieder eine Nummer ziehen, weil so viel los wäre. Nervig. 2 Minuten später habe ich also wieder eine Nummer gezogen und hatte sie noch nicht mal richtig in der Hand, da hat mir ein anderer Mitarbeiter direkt zugewunken, dass ich zu ihm kommen kann. Aha, alles klar. Er hat sich wieder meine Kontoübersicht ganz genau angesehen und mich irgendwas gefragt, aber er hat super leise gesprochen, eine Maske getragen und dann war zwischen uns noch eine Scheibe. Ich musste mehrmals nochmal nachfragen und jedes Mal wurde es mir unangenehmer und er immer genervter von mir. Er hat nochmal nachgehakt, ob das auch WIRKLICH mein Konto und mein Geld ist und wollte (obwohl ich meinen Namen, der 50x darin vorkam, jedes Mal markiert habe), dass ich nochmal per Hand einen Satz zur Bestätigung dazu schreibe, dass das mein Konto und mein Geld ist. Mit Datum und Unterschrift. Da soll man nochmal was zu unserer Bürokratie sagen. Danach war eigentlich nicht mehr viel. Eine Unterschrift, die ich auf einem Formular vergessen hatte und dann durfte ich schon 100€ für den Spaß an einem extra Schalter bezahlen und ihm einen der 3 Belege zurück bringen. Ich selbst habe auch nochmal einen Beleg mit meiner Bearbeitungsnummer bekommen. Den habe ich dann am 18.10. nach 2 Wochen mitgebracht, um meinen Reisepass wieder abzuholen.
Es war schon komisch diese Zeit über ohne Ausweisdokument zu sein. Die Wartezeit bis zur Abholung habe ich übrigens sinnvoll genutzt, um schon mal die Unterlagen für den letzten Schritt vorzubereiten: Die Anmeldung des ARC. Hierfür brauchte ich gar nicht mehr so viel: Wieder eine Übersicht meiner Anwesenheiten und Noten, den Nachweis des Wohnheims, dass ich wirklich an dieser Adresse wohne, ein Foto und einen Scan meines Reisepasses und des Resident Visa (zur Not habe ich auch noch ein Bild meines Besuchervisums vorbereitet). Diese Scans konnte ich natürlich erst vorbereiten, als ich meinen Reisepass wieder abholen konnte.
Die Abholung ging sehr schnell und unkompliziert. Ich war wieder gleich früh vor dem Unterricht beim Amt, wo vor allem auch noch nicht so viel los war und bin dann direkt weiter zur Schule gefahren. Die Anmeldung des ARC war dann online, sehr schnell, praktisch und unkompliziert. Daher habe ich auch direkt am Nachmittag die ganzen Unterlagen hochgeladen und es kam auch direkt eine Eingangsbestätigung meiner Unterlagen per Mail.
Eigentlich hieß es, dass die Bearbeitung nochmal ein paar Tage dauern sollte, aber ich habe direkt am nächsten Tag die Nachricht bekommen, dass alles passt und ich nun die Gebühr bezahlen kann. Als ich auch damit fertig war, konnte ich direkt mein ARC runterladen. Das finde ich (und viele meiner Freunde) ehrlich gesagt ein bisschen komisch, dass wir das nur digital bekommen. Ich kann mich erinnern, dass es in einem Amt einen Schalter gab, in dem man dann sein ARC in Form eines Ausweises abholen konnte und das hätte ich viel cooler gefunden. Noch eine Enttäuschung: Ich dachte, dass das ARC für ein Jahr gültig ist und ich jetzt meine Ruhe habe, aber anscheinend ist es nur so lange gültig, wie ich in der Sprachschule eingeschrieben bin, in dem Fall erstmal bis Anfang März. Na ja, ich vermute, dass man die Verlängerung dann auch online machen kann und das genauso schnell und entspannt laufen wird. Im Prinzip müssen ja wieder nur noch Schulbescheinigung, Anwesenheit und vielleicht nochmal mein Reisepass hochgeladen werden. Damit befasse ich mich aber noch nicht. Ich gucke mir das mal im Februar an. Bis dahin ist ja noch Zeit und ich kann mich endlich erstmal wieder auf andere Dinge konzentrieren.

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Doppel Zehn – Taiwans Nationalfeiertag
In den vergangenen Wochen sind mir nach und nach die ganzen taiwanischen Flaggen in der Stadt aufgefallen und habe mich gefragt, was wohl für ein Ereignis bevorsteht und was sollte es schließlich anderes sein als der Nationalfeiertag?
Es war mir dann doch wieder relativ schnell präsent, weil der Tag als freier Tag in der Quartalsplanung steht und wir diesen Tag auch ganz grob im Unterricht angeschnitten haben. Apropos Unterricht, ich kann hier gerne nochmal ein bisschen zusammenfassen was wir im Unterricht zu Taiwans Geschichte gelernt haben:
Anfang des 16. Jahrhunderts entdeckte Portugal als erstes europäisches Land die Insel. Gut 100 Jahre später sind die Niederländer Süden Taiwans angekommen, während die Spanier sich zwei Jahre später im Norden nieder ließen. Daraufhin sandten die Niederlande eine Armee in den Norden, um sich das Handelsrecht auf Taiwan zu erkämpfen und gewann. Vor dieser Zeit lebten in Taiwan nur die indigene Bevölkerung und ein paar Chinesen, aber man konnte noch nicht von einem Staat sprechen.
Später kam Taiwan in Chinas Fokus und so sandte wiederum die Ming Dynastie (1368 – 1644) eine Armee nach Taiwan, um die Niederländer in die Flucht zu schlagen und die erste Regierung Taiwans zu gründen. Danach kamen mehr und mehr Chinesen nach Taiwan. Man kann das etwa mit der Entdeckung Amerikas vergleichen. Die indigene Bevölkerung zog sich teilweise in die Berge zurück oder heiratete Chinesen. Heute sind nur noch etwa 2% von Taiwans Bevölkerung indigen, das sind etwa 500.000 Menschen.
Mit dem Wechsel von der Ming- zur Qing Dynastie (1644 – 1911) wurde Taiwan offiziell chinesisches Gebiet. Hier geht es erstmal mit chinesischer Geschichte weiter:
Das Ende der Qing Dynastie war von internationalen Kriegen und inneren Unruhen, Aufständen und Bürgerkriegen geprägt, bis der Kaiser nach der Xinhai Revolution (prägende Revolution) schließlich auf seinen Thron verzichtete. Der Revolutionär Sun Yat-Sen sollte übergangsweise Präsident werden, rief schließlich die Republik Chinas aus (China: 1912 – 1949; Taiwan: 1912 bis heute) und gründete die Guomindang („Nationale Volkspartei“).
Chinas Politik war danach allerdings noch immer instabil und die innenpolitische Situation zog sich im Prinzip weiter so fort, wie sie schon vorher war, bis 1919 innerhalb einer großen Bewegung (Bewegung des vierten Mai) endgültig nach einem Neuanfang gefordert wurde. Das war eine Zeit kultureller Blüte: Es wurden viele Universitäten gegründet, der Austausch von Handel und Wissen mit dem Ausland kam ins Rollen und die wirtschaftliche und politische Lage begannen sich zu erholen. Übrigens habe ich mich den Großteil meines Studiums mit dieser Zeit, etwa von 1912 bis 1935, auseinandergesetzt, ein sehr interessanter Abschnitt chinesischer Geschichte.
Die Oktoberrevolution in Russland 1917 inspirierte China ebenfalls für ein sozialistisches und kommunistisches System, woraufhin 1921 die Kommunistische Partei Chinas (noch heute regierende Partei) gegründet wurde. Das Resultat: Zwei große Parteien, die beide unterschiedliche Vorstellungen hatten, wie sie das Land nun am besten wieder aufbauen sollten, was in weiteren Aufständen und Bürgerkriegen endete. Zusammengefasst war die Guomindang am Ende 1945 so sehr im Nachteil, dass sie nach Taiwan floh und dort eine Diktatur gründete. Mit der Guomindang flohen 1,5 Millionen Chinesen nach Taiwan. Während China 1949 die Volksrepublik Chinas ausrief, blieb Taiwan Republik Chinas.
Im Prinzip kann man sagen, dass Taiwan dann 1987 mit der Aufhebung des Kriegsrechts und der Gründung der (aktuell regierenden) Demokratischen Fortschrittspartei zur Demokratie wurde.
Achso, zwischendurch, 1894/95, verlor China den chinesisch-japanischen Krieg und musste Taiwan an Japan abtreten. Allerdings widersetzte sich Taiwans Provinzregierung und rief seine eigene Republik aus, sodass Japan Taiwan in einem Feldzug besetzen musste, bis die Guomindang 1945 nach Taiwan kam. Während dieser Zeit hat Taiwan einen großen Einfluss Japans erfahren. Der Regierungssitz wurde z.B. von den Japanern errichtet.
Das Datum des 10. Oktober ist der Beginn des Wuchang-Aufstands (großer, prägender Aufstand), der in der Xinhai-Revolution und daraufhin in der Gründung der Republik Chinas endete.
Neben einer Reihe von Reden während der Festlichkeiten veranstaltet das beste Mädchengymnasium Taipeis, eine Eliteschule und eine der besten des Landes, eine Parade. Hier könnt ihr euch ein Video dazu ansehen. Es ist wirklich beeindruckend und die Parade ist sehr bekannt.
Fun Fact: Alle Kolonialmächte, die nach Taiwan kamen, staunten nicht schlecht über diese wunderschöne Natur und Landschaft, die das Land zu bieten hat und wurde stets als „Ilha Formosa“ („Schöne Insel“) bezeichnet. Der Name „Formosa“ hat sich über die ganze Zeit als weiterer Name etabliert.

Flaggen, überall Flaggen

Presidential Palace (aus dem Internet)

"Formosan Animals", Bild aus dem Zoo
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Glücksspiel im Alltag mit Losen auf Kassenzetteln
Naa, wer von euch hebt fleißig alle Kassenzettel auf?
Ich auch nicht.
Es hat mich bei meinen ersten Einkäufen hier auch echt ein bisschen gewundert, dass mir der Kassenzettel stets aufgedrängt wurde, auch nachdem ich sagte, ich bräuchte keinen.
Als dann im Juni für mich der Unterricht angefangen hat, hat Gea mir irgendwas von einer Lotterie erzählt und nochmal auf die QR-Codes auf den Bons aufmerksam gemacht, die ich bisher nur für Werbung gehalten habe. Ehrlich gesagt habe ich am Anfang immer noch nicht so richtig verstanden was sie meinte, weil sie viel und schnell geredet hat, aber was auf jeden Fall angekommen ist: Nicht die Kassenzettel wegschmeißen!
In Taiwan wird tatsächlich sehr viel Bargeld genutzt, was ich nicht gedacht hätte, als ich hier angekommen bin. Wenn man bei uns in Deutschland irgendwo nur mit Bargeld zahlen kann, können wir uns unseren Teil denken und so war es in Taiwan größtenteils auch, dass viele Steuergelder dadurch hinten runtergefallen sind (was heutzutage bestimmt immer noch häufig genug vorkommt), sodass die taiwanische Regierung 1951 diese Lotterie ins Leben gerufen hat, um Einnahmen und Ausgaben besser dokumentieren zu können. 1952 hat das Finanzministerium 75% mehr Steuern eingenommen, die bei der Lotterie teilweise wieder ausgeschüttet wurden.
Es gibt insgesamt 8 Preiskategorien. Der 6. Preis wird mit 200 Dollar (etwas mehr als 6€) belohnt während der Jackpot bei umgerechnet bei etwa 300.000€ liegt. Kleine Beträge kann man sich im nächsten Convenience Store auszahlen lassen und für größere Beträge sollte man zur Bank gehen. Wirklich jeder nimmt an dieser Lotterie teil, sobald er etwas kauft und wer lange genug im Land bleibt, kann auch seinen Gewinn einlösen.
Die Ziehung findet alle 2 Monate an jedem 25. eines ungeraden Monats statt (z.B. die letzte am 25.09.) und ab dem 06. des Folgemonats (z.B. 06.10.) kann man sich seinen Gewinn abholen. Wenn die Ziehung z.B. am 25.09. ist, zählen alle Belege vom Juli und August. Ab dem Monat, in dem gezogen wird (z.B. September) beginnt die nächste Runde (Ziehung am 25.11.). Man kann seine Belege ganz entspannt in einer App einscannen, die einem gleich anzeigt, ob man etwas gewonnen hat.
Als wir mal an einer Art Lottoladen vorbeigegangen sind, hat Gea mir gesagt, dass Glücksspiel in Taiwan wohl ein großes Problem ist, und ich glaube, dass die Kassenzettel da nicht besonders hilfreich sind daran was zu ändern. Ich ertappe mich ja auch jedes Mal beim Einscannen, dass Hoffnung und ein Hauch von Verzweiflung größer werden, je mehr der Stapel an Belegen schrumpft. In der letzten Ziehung habe ich tatsächlich einen kleinen Preis von etwa 6€ gewonnen und habe den Beleg 5x gescannt, um mich auch wirklich zu vergewissern. Übrigens ist der Schmerz bei neuen Kommilitonen spannend zu beobachten, wenn man ihnen von der Lotterie erzählt und sie feststellen wie viele Belege sie schon weggeschmissen haben. Tjaa, an diesem Punkt waren wir alle hier mal. Es kommt manchmal vor, dass der Hauptgewinn nicht abgeholt wird. Vielleicht war das der Beleg eines Touristen oder neuen Austauschstudenten.


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Das Mondfest / Mittherbstfest
Das Mondfest, oder auch Mittherbstfest, ist in Taiwan, China und anderen asiatischen Ländern nach dem chinesischen Neujahr der wichtigste Feiertag.
Warum „Mondfest“?
Der Mond hat in der chinesischen Geschichte schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Der Vollmond steht für den Frieden innerhalb der Familie während die Kreisform (in diesem Fall auch durch den vollen Mond) Ganzheit und Zusammengehörigkeit ausdrückt.
Im Mondkalender (da haben wir wieder ein Beispiel für die zentrale Bedeutung des Mondes) fällt der Tag auf den 15. Tag des 8. Monats. Die Zahl 8 ist hier in Asien eine Glückszahl und so ist dieser Tag, im 8. Monat an einem Vollmond, besonders wichtig und soll viel Glück bringen.
Die Familien kommen zusammen und es ist üblich Obst und die ebenfalls runden Mondkuchen zu essen während man gemeinsam den Mond betrachtet. Dieser Vollmond ist tatsächlich etwas ganz besonderes, da er der größte und hellste im ganzen Jahr ist.
Warum „Mittherbstfest“?
Der Mondkalender teilt das Jahr auch in 4 Jahreszeiten ein, jede in 3 Monate à genau 30 Tage. Der 15. Tag des 8. Monats, ein Vollmondtag, fällt somit exakt auf die Mitte des Herbstes.
Gleichzeitig steht das Mittherbstfest im Zeichen der (Reis-) Ernte, die um diese Zeit herum bereit ist, eingeholt zu werden. Tatsächlich orientieren sich die Bauern auch heute noch am Mondkalender, was die Saat- und Erntezeiten angeht und auch die restliche Bevölkerung ist noch gut mit dem Mondkalender vertraut.
Die Legende besagt…
Es gab einmal 10 Sonnen, die die Erde umkreisten, allerdings waren sie so heiß, dass sie alles verbrannten. Ein Held namens Hou Yi schoss 9 von ihnen mit seinem Bogen ab. Daraufhin erhielt er zum Dank von der Königin des Himmels ein Elixier. Es sollte den, der es trinkt unsterblich machen und er gab es seiner Frau Chang’e zur Aufbewahrung.
Eines Tages wurde Chang’e von einem Anhänger ihres Mannes, Feng Meng, bedrängt, ihm das Elixier zu geben, bis sie es aus Verzweiflung selbst trank. Sie wurde unsterblich und begann zu fliegen, immer höher, bis die den Mond erreichte.
Fun Fact: Chinas Raumsonden heißen alle Chang’e mit jeweiliger Nummerierung.
Was habe ich an diesem Tag gemacht?
Wie im Juli vor dem Drachenbootfest wurde in der Schule wieder einen Tag vorher die für das Fest typische Köstlichkeit verteilt, dieses Mal die Mondkuchen und dieses Mal durfte ich helfen sie zu verteilen. Es sollte in der Pause stattfinden… In einer Pause, vor und nach der ich eigentlich Unterricht habe, aber ich wollte so gerne helfen und bin daher einfach mal auf meine Lehrerin zugegangen. Nachdem ich im Büro fragen sollte, wie lange es insgesamt noch mit der Vor- und Nachbereitung dauern sollte (nur eine halbe Stunde) hat sie es erlaubt.
Zur Vorbereitung haben wir die Kisten mit den Mondkuchen an einen langen Tisch gestellt, viele Packungen schon mal auf den Tisch gelegt und ein paar geöffnet, damit die Leute sich dann selbstständig je einen Kuchen nehmen konnten. Uns Helfern wurden im Vorfeld welche beiseite gelegt. Während der Verteilung haben wir dann eigentlich nur noch dafür gesorgt, dass genug neue Packungen zur Verfügung stehen und der Müll der leeren Packungen schnell vom Tisch kommt. Das Verteilen ging wirklich super schnell und es war auch wieder schön ein paar bekannte Gesichter zu sehen, auf jeder Seite des Tisches.
Alle aus meinem Kurs haben auch einen Kuchen abbekommen und wir haben sie uns nach der Pause (während des Unterrichts) bei einem Tee schmecken lassen. Als ich nach dem Verteilen wieder zum Unterricht gegangen bin, hat mich ein Kumpel aus dem Wohnheim und der Schule ein bisschen begleitet, weil sein Unterricht schon vorbei war. Als wir dann fast bei meinem Klassenraum angekommen sind, kam meine Lehrerin uns von der anderen Seite entgegen und hat ihn ganz aufgeregt gebeten, ob er ein Foto von uns machen kann. Der Arme hat aber gerade erst im September mit dem Chinesisch Lernen angefangen und war ein bisschen mit der Situation überfordert. Er hat trotzdem gute Fotos hinbekommen J
Eine Klassenkameradin war nicht da, aber hat sich gekonnt ins Foto geschnitten.
Zum Mondfest habe ich mich mit Gea (der Niederländerin) und Shawn (dem Kumpel, er ist aus Kanada) verabredet, um auf einem Berg in der Nähe des Wohnheims den Ausblick zu genießen und uns mit Obst voll zu futtern. Gea geht sehr gerne wandern und trotz ihrer Angebote habe ich sie noch nie begleitet und wurde an diesem Tag wieder direkt erinnert, warum: Wandern ist hier mit viiiielen Treppenstufen verbunden. Das habe ich auch schon erlebt, als ich vor ein paar Jahren mit Marcel in Malaysia im Urlaub war und wir dort wandern waren. Treppen, endlose Treppen. Dazu noch die Hitze, uns ist überall der Schweiß gelaufen und alles hat geklebt.
Wir hatten auf der Aussichtsplattform (eher in dem kleinen Pavillon auf dem Berg) eine sehr schöne Zeit und viel Spaß. Es war schön, den Sonnenuntergang und die Abenddämmerung zu beobachten. Wir haben uns auch aus einer Handytaschenlampe und einer Wasserflasche ein provisorisches Licht gebaut. Übrigens ist uns irgendwann aufgefallen, dass wir den Mond gar nicht sehen. Eine Seite des Pavillons war frei von Bäumen und hat den Blick auf die Stadt frei gegeben… Und auf der dicht bewachsenen Seite war der Mond… Man konnte ihn aber trotzdem gut sehen, man musste nur aufstehen ;P Er war wirklich sehr groß, endlich mal nicht nur ein kleiner Fleck auf dem Handyfoto, aber er war auch wirklich so hell, dass es fast geblendet hat und für die Kamera schon wieder zu hell war. Auf den Fotos, an denen ich mich versucht habe, ist er ein großer, weiß strahlender Fleck… Also wie ein Sonnenfoto, nur bei Nacht.
Als wir uns irgendwann auf den Rückweg gemacht haben, haben wir hier und da noch ein paar Fotos gemacht und wurden am Ufer eines Flusses von einem taiwanischen Pärchen angesprochen. Sie haben uns ganz interessiert gefragt woher wir kommen, was wir in Taiwan machen und wo wir Unterricht nehmen. Diese spontanen, kleinen Gespräche mit irgendwelchen Leuten, finde ich ehrlich gesagt auch immer total schön. Es ist nur ein kleiner Smalltalk, aber etwas, das ich mir zu Hause nie vorstellen könnte. Also klar, ich bin vielleicht in der Bahn auch mal mit jemandem spontan durch eine Situation in ein kleines Gespräch gekommen, aber ich habe den Eindruck, dass es hier einfach zum Alltag gehört, dass man sich mit Leuten einfach mal auf der Straße unterhält oder die Fahrgäste entspannt ein bisschen mit dem Busfahrer plauschen.




(Foto von Shawn mit der guten Kamera)
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Auf in Quartal Nummer 2
Kurz vor den Ferien habe ich mich auf fast 2 Wochen Ferien und nichts tun gefreut, aber so schnell kann die Zeit zwischen Ehrenamt, Schulausflug und ausruhen vergehen. Am Orientierungstag wurden die Kurse veröffentlicht und ich war so gespannt endlich zu erfahren wann ich Unterricht habe und wer mein nächster Lehrer wird.
Vom Kurs her habe ich wieder meine erste Wahl bekommen: Den frühestmöglichen Intensivkurs. Das heißt in diesem Quartal 10:20 bis 13:10. Im letzten Quartal wurde erstmals ein 8 Uhr Kurs für den Intensivkurs angeboten, aber nun direkt wieder eingestellt, weil es wohl zu viele Kurse um 8 Uhr waren. Schade, ich war schon irgendwie froh, den Unterricht um 11 Uhr hinter mir und den Rest des Tages noch vor mir zu haben. Jetzt stelle ich mir den Wecker auf um 7, mache schon mal fleißig ein bisschen Sport, frühstücke und habe im besten Fall noch ein bisschen Zeit Vokabeln zu lernen, bis ich 09:30 Uhr den Shuttle vom Wohnheim zur Schule nehme. Nach Unterricht und Mittag bin ich meistens zwischen 15 und 16 Uhr zu Hause und mit der nächsten Runde Sport, Lernen, Hausaufgaben, duschen und manchmal Wäsche schiebt sich das alles jetzt ganz schön nach hinten. Das finde ich ehrlich gesagt nicht so schön, aber was will man machen?
Ich wollte unbedingt wissen, wer meine nächste Lehrerin ist und habe einfach mal den Namen gegoogelt. Sie sieht auf dem Foto nett aus, aber ich hatte ein bisschen Angst, dass das auch täuschen kann und konnte mir von daher noch gar nicht wirklich vorstellen, was mich wohl erwartet.
Am Anfang hatte ich schon einen ziemlich strengen Eindruck von ihr, weil wir einen super straffen Plan haben und natürlich jetzt auch mehr von uns verlangt wird, je höher das Niveau ist. Sie sagte uns, dass wir am Ende des Quartals, mit Abschluss des aktuellen Buches, bei B2 Niveau sein sollten. Es gibt insgesamt 6 Bücher, eins für jedes Niveau. Im letzten Quartal bin ich im 3. Buch eingestiegen und jetzt habe ich mit dem 4. angefangen. Während der Ferien wurde ich öfter von den anderen Freiwilligen oder Mitarbeitern der Sprachschule gefragt, bei welchem Buch ich gerade bin, aber zwischen Buch 3 und 4 wusste ich irgendwie nie so richtig wie ich antworten soll, also musste das erst immer ein bisschen aufgedröselt werden, dass ich Buch 3 gelernt habe und bald mit Buch 4 anfange. Ich habe gehört, dass man statt Buch 6 auch aus einer Auswahl anderer Kurse etwas anderes belegen kann, z.B. Literatur, Business Chinesisch, Übersetzung, etc. Ich müsste in meinem letzten Quartal hier an diesem Punkt sein und möchte gerne statt des letzten Buches den Übersetzungskurs machen. Bis dahin muss ich mich noch durch 2 Bücher quälen und ganz viele Vokabeln pauken.
Wir sind 7 Leute im Kurs: Die Niederländerin aus meinem Wohnheim und aus meinem letzten Kurs, die Japanerin aus meinem Wohnheim, mit der ich jetzt zum ersten Mal zusammen Unterricht habe, 2 Indonesierinnen aus dem vorherigen Kurs der Japanerin, eine weitere Japanerin, mit der die Niederländerin im vorletzten Quartal zusammen Unterricht hatte und ein Amerikaner, der vorher im Standardkurs war und sich jetzt mal den Intensivkurs ausprobiert. Gleich in der ersten Woche hatte man die Möglichkeit den Kurs zu wechseln, falls einem das Niveau zu schwer oder zu leicht ist oder man gerne den Lehrer wechseln möchte, aber wir sind alle zusammen geblieben und es ist auch niemand neues dazugekommen. Einmal hat jemand in der Pause kurz reingeguckt und mich gefragt, wie die Lehrerin ist, weil sie gerade nicht da war. Ich habe gesagt, dass sie schon etwas streng ist, mir der Unterricht aber sehr viel Spaß macht und er es sich ja mal selbst ansehen und ein Bild machen kann, aber da war er schon längst verschwunden.
Der Unterricht ist echt toll. Unsere Lehrerin hat verschiedene Übungen, um uns an die neuen Vokabeln und Satzstrukturen heranzuführen und sie zu erklären und ich finde, dass sie das auch echt gut und verständlich macht. Ich schreibe dieses Mal auch immer fleißig mit :D Sie redet etwas langsamer als meine letzte Lehrerin. So habe ich endlich mal in den Hörtests eine Chance. Bei Fragen nimmt sie sich sie Zeit es nochmal zu erklären, bis die Person es verstanden hat, aber das war bei meiner letzten Lehrerin auch so. Wir bekommen von ihr auch weniger Hausaufgaben, zumindest ist das in meinen Augen so. Meine letzte Lehrerin hat uns immer noch zusätzliches Material gegeben, aber die jetzige gibt uns nur die Sachen im Buch und Arbeitsheft als Hausaufgaben. Für Leute, wie die Japanerin und ihre ehemaligen Klassenkameradinnen, die vorher kaum was aufbekommen haben, ist das jetzt natürlich ungewohnt. Wir bekommen dieses Mal auch immer die Power Points des Tages, was im letzten Quartal auch nicht so war.
Unsere Lehrerin gibt uns auch viele Freiheiten, großzügige Fristen und guckt, wo sie uns vielleicht ein bisschen entlasten kann. Wenn wir eine längere Schreibaufgabe haben, z.B. einen kleinen Aufsatz, bekommen wir dafür bisher immer fast eine Woche Zeit, dann kann man das gut am Wochenende machen. Die Aufgaben im Buch müssen wir nicht immer sofort zum nächsten Tag machen. Wenn wir eine Lektion beenden, schreiben wir einen Test zur Wiederholung und vorher gucken wir uns die Hausaufgaben nochmal zum Üben an, das heißt, solange alle Aufgaben bis zum Test gemacht sind, ist es egal, wie wir uns das einteilen. Ansonsten hatte sie eigentlich vor, dass wir jede Woche einen kleinen Vortrag halten sollen, aber jetzt hat sie daraus jede zweite Woche gemacht. Kurz vor dem ersten Vortrag habe ich sie gefragt, ob wir kurz auf unsere Notizen spicken dürfen, falls wir etwas vergessen und nach einem anfänglichen „Nein“ meinte sie lächelnd „Oh klar, könnt ihr gerne machen, dann bekommt ihr nur weniger Punkte.“ … Alles klar, danke.
Den ersten Vortrag haben wir bereits hinter uns und ich leide immer noch darunter. Das Vortragen an sich war kein Problem, aber als sie schon meinte, dass die anderen auch eine Aufgabe bekommen, sie die aber dann noch erläutert, dachte ich mir schon, dass wir mitschreiben sollen, aber ich dachte, wenn ich mal was nicht habe, dann können ja die anderen ergänzen… Im Grunde war das schon so, ABER wir sollten auf ein Blatt alle Namen der Gruppe schreiben, zu jedem Vortrag Notizen machen und das dann zur Bewertung abgeben. Ich fahre immer noch manchmal in den Keller, um zu weinen.
Natürlich nicht, aber es war schon übel. Ich kann nicht mal im Deutschen zuhören und nebenbei (schnell) mitschreiben, also war das eine Katastrophe. Ich habe super viel in Pinyin, der Lesung der Zeichen, geschrieben, weil mir so schnell die Zeichen gar nicht eingefallen sind und dann musste ich ja irgendwie noch zuhören, verstehen und im Kopf behalten, was ich noch aufschreiben will. Die anderen haben das auch alles sehr unleserlich hin gekritzelt und wir haben uns alle schon mal bei unserer Lehrerin entschuldigt und ihr viel Erfolg beim Entziffern gewünscht.
Was ich aber gut fand, dass wir nach einem Vortrag nochmal nach einzelnen Punkten fragen und ergänzen konnten, wenn wir etwas nicht verstanden haben. So viel Zeit haben wir dann noch bekommen. Na ja, unsere Lehrerin hat uns versucht gut zuzusprechen und gesagt, dass das eben für uns ungewohnt ist und wir nach und nach besser darin werden.
In den mittlerweile 2 Wochen haben wir uns alle ein bisschen besser kennengelernt und ich muss sagen, dass ich sie und ihren Unterricht echt toll finde.
Wie sieht das Ganze jetzt also mit Tests und Prüfungen bei uns aus? Jede Woche schreiben wir 2 Vokabeltests und einen größeren Test, wenn wir eine Lektion abgeschlossen haben. Jede Lektion hat 8 Satzstrukturen und 2 Texte mit jeweils 35 bis 50 Vokabeln. Jeder Vokabeltest ist zu einem Text. Während wir im letzten Quartal nur 10 Wörter diktiert bekommen haben und diese mit der Lesung aufschreiben sollten, haben wir dieses Mal noch 2, 3 kleine Schreibaufgaben. In einer sollen wir eine Frage beantworten, die unsere Lehrerin uns vorliest, dann sollen wir etwas zu einem Bild schreiben und zum Schluss noch 1, 2 Fragen mit einer bestimmten Satzstruktur beantworten, alles ganz kurz in einem Satz. Die Bilder mit einem Beispielsatz kommen immer zu den neuen Vokabeln in ihren Power Points vor, also kann man sich gut auf den Teil vorbereiten.
Zum Ende des Quartals, Anfang November, schreiben wir wieder den Abschlusstest (den ich wieder „einfach nur“ mit 60 Punkten bestehen muss) und dieses Mal müssen wir noch am 26.09. am Probelauf einer Sprachprüfung teilnehmen.
Es handelt sich um den TOCFL (Test of Chinese Foreign Language), den man bei Bedarf für das Studium im Ausland oder bestimmte Jobs braucht. So eine Sprachprüfung ist immer super teuer und das Zertifikat ist nur für etwa ein Jahr gültig, da man ja in der Zeit schon wieder einiges vergessen könnte. Ich möchte schon gerne einmal so eine Prüfung machen, aber erst, wenn ich es wirklich brauche. Der Probelauf ist kostenlos, für uns an der Sprachschule verpflichtend und nur am Computer. In der richtigen Prüfung gibt es noch einen mündlichen und einen schriftlichen Teil. Wir bekommen am Ende auch ein Ergebnis um zu wissen, wo wir etwa stehen, aber es ist kein offizielles Zertifikat womit wir uns irgendwo bewerben können.

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Ehrenamt: Orientierung
Die nächste Veranstaltung, bei der Freiwillige von der Sprachschule gebraucht werden, ist die Orientierung, eine Willkommens- und Informationsveranstaltung für alle neuen Teilnehmer am ersten Tag des neuen Quartals.
Wieder wurden wir ein paar Tage im Voraus gefragt, wer Zeit hat und wann, ob am Vormittag, Nachmittag oder den ganzen Tag. Ich habe mich wieder für den ganzen Tag eingetragen und habe mich wirklich sehr darauf gefreut.
Im September fangen immer sehr viele Leute an, vor allem Stipendiaten. Zur Orientierung war ich eigentlich ganz froh, schon ohne Stipendium früher anreisen zu können und jetzt bei der Orientierung helfen und Fragen beantworten zu können.
An dem Tag sollten 4 Runden stattfinden, also 4 Mal eine etwa einstündige Präsentation mit allen wichtigen organisatorischen Dingen zum Visum, der Schulorganisation, etc. Am Morgen zur ersten Runde sollten wir alle am Fahrtsuhl abfangen, begrüßen und zeigen wo der Saal ist. Das war übrigens derselbe, in dem der Wettbewerb stattfand.
Die Präsentation findet auf Chinesisch statt und es gibt einen Helfer, der ins Englische übersetzt und ich habe mich gefragt, ob sie dieses Mal wohl mich fragen würden. Ich habe da wirklich Lust drauf, aber fühle mich sprachlich doch noch nicht so fit. Später ist mir eingefallen, dass ich zur Registrierung einen Kanadier im Team kenne gelernt habe und er hat es auch dieses Mal gemacht. Er hat einen Ausdruck der Präsentation auf Englisch zum Spicken bekommen und die Folien waren auch alle auf Englisch, da ging das schon, aber natürlich spricht er auch sehr gut Chinesisch, um zur Not nochmal nachfragen zu können oder bei Fragen zu übersetzen.
Wir anderen konnten uns nach der Begrüßung mit in den Saal setzen und uns die Präsentation ansehen. Kurz bevor sie vorbei war, hat unsere Betreuerin uns wieder nach draußen geholt, damit wir Schilder mit unseren Ländern bzw. auch den Sprachen, die wir noch sprechen, vorbereiten, weil wir uns an einem Punkt noch auf der Bühne vorstellen sollten. Wir haben kurz auf Chinesisch gesagt wie wir heißen und woher wir kommen und anschließend noch ein Satz in unserer Muttersprache, aber ich hatte gar keine Idee, was ich da sagen sollte :D Anschließend sollten wir die neuen Schüler ein bisschen herumführen. Hierbei gab es keine Runden in der eigenen Sprache wie bei mir damals. An dem Tag war sehr viel los, insgesamt 4 Runden sollte es geben. Dadurch hatten wir keine Zeit, das ewig zu sortieren und haben die Gruppe einfach geteilt und das auf Englisch gemacht. Die Führung endete in der Haupthalle der Sprachschule, wo Stände mit den Schulmaterialien vorbereitet waren, damit die Neuen direkt ihre Bücher kaufen konnten. Ich habe die Gelegenheit auch genutzt und meine neuen Bücher geholt. Wir sind dann noch einen Moment geblieben, um eventuell Fragen zu beantworten bevor es auf zur nächsten Runde ging.
Klar, am Ende des Tages war ich schon etwas geschafft, aber mir hat es echt viel Spaß gemacht mich mit den Leuten auszutauschen.
Das war auch eine super Gelegenheit, um neue Leute kennen zu lernen, sowohl von den anderen Freiwilligen, als auch von den neuen Teilnehmern. Der Unterricht hat gerade erst wieder angefangen, aber es ist schon verrückt, wie viele Leute ich in der Schule oder Umgebung ich jetzt am Tag grüße oder ein paar Worte wechsle. Ich fühle mich wie eine super beliebte Schülein aus den ganzen Serien. Dadurch freue ich mich umso mehr, in die Schule zu gehen und bin viel offener und selbstbewusster geworden und hatte bisher schon so viele tolle Begegnungen und Erlebnisse, dass ich fast den ganzen Tag in mich hineingrinse. Überhaupt habe ich auch in den Ferien ehr viel Chinesisch geübt und gefestigt und merke erst jetzt, was ich in allein 3 Monaten für riesige Fortschritte gemacht habe. Klar, ich weiß, dass es hier und da noch einiges zu lernen und zu verbessern gibt, aber ich bin mit meinen Fortschritten super zufrieden und sehr motiviert weiter zu lernen. Der Knoten, den ich zwischendurch hatte, scheint endlich geplatzt zu sein und ich habe auch einfach richtig Lust mit Leuten zu reden und auch wenn mir manchmal noch Wörter fehlen oder nicht einfallen und ich mit dem Satzbau durcheinander komme, gerade bei längeren Sätzen, macht es mir trotzdem Spaß einfach drauf los zu plappern.


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Schulausflug nach Yilan
Mitte Juli bekamen wir von der Schule eine E-Mail mit Werbung für einen Schulauslug, der zu Beginn der Ferien stattfinden sollte.
Im ersten Moment hatte ich standardmäßig keine Lust und kein Interesse, habe mir aber doch aus Neugier mal den Zeitplan und die Eckdaten, wie Anmeldefrist, Kosten, etc. angesehen. Es sollte um 9 Uhr mit einem Shuttlebus von der Schule nach Yilan gehen, das mit dem Auto etwa anderthalb Stunden von Taipei entfernt ist. Wir würden 2 Ziele anfahren, hätten auch ausreichend Zeit zur freien Gestaltung und wären um 17:30 Uhr wieder auf dem Campus. Für uns sollte es Snacks, eine Flasche Wasser und die Eintritte geben. Der ganze Ausflug sollte nur etwa 6,50€ kosten, das klang wirklich super. Weitere Kosten, wie Mittagessen oder Shopping müssten wir natürlich selbst tragen.
Ich kam langsam ins Überlegen, weil ich bisher noch nicht so viel gesehen habe und der Ausflug nach einer tollen Möglichkeit klang, vor allem weil ich nicht so gerne allein etwas unternehme und beim Ausflug ein paar neue Leute kennenlernen würde. Letztlich wollte ich es mir noch einmal durch den Kopf gehen lassen, aber soo viel Zeit hatte ich dafür auch wieder nicht, weil etwa eine Woche später die Anmeldung geöffnet wurde und sich alle sofort darauf stürzen, also muss man schnell sein. Am Ende habe ich mir einen Ruck gegeben und mich sobald es ging angemeldet. Es gab 70 Plätze, die doch noch nicht sofort weg waren, vermutlich, weil viele Leute schon wieder zu Hause sein würden oder die neuen Leute noch nicht da sind.
Als ich ein paar Tage später im Büro bezahlen wollte, war da auch noch ein anderes Mädchen, dessen Handy mir sofort aufgefallen ist. Es war das gleiche, das ich auch habe (Galaxy Flip) und ich habe sie direkt darauf angesprochen, weil es gefühlt super wenig Leute gibt, die es auch haben. Sie war ein bisschen durch den Wind, ziemlich gehetzt, hat ihren Ruckack zwischen Bein und Wand balanciert, versucht ihre ganzen Sachen wieder einzupacken und diese Info hat sie dann so überrascht, dass ihr alles runtergefallen ist, die Arme! Sie hat gesagt, dass sie sich leider ein bisschen beeilen muss, wir uns aber beim Ausflug wiedersehen würden. Dann kannte ich immerhin schon mal eine Person vom Sehen her.
Aus meinem Kurs ist niemand mitgekommen, aber beim Helfen bei der Registrierung haben noch 1, 2 andere Freiwillige gesagt, dass sie mitkommen und sich schon sehr darauf gefreut, mit mir ein bisschen mehr Zeit verbringen zu können. Sie haben mich sehr schnell ins Herz geschlossen und ich sie irgendwie auch.
Am Tag des Ausflugs war ich auf dem Weg zur Schule ein bisschen nervös, ob das alles mit der Verbindung und der Fahrzeit hinhaut und ich nicht zu knapp ankomme, aber es hat alles gepasst. Als ich angekommen bin, waren schon ein paar Leute da, aber die Busse sind erst ein bisschen später angekommen. Beim Einsteigen haben wir eine Art Gruppenschild bekommen auf dem auch stand, in welchem Bus wir sitzen, um Chaos zu vermeiden. Ich habe in dem Moment das Mädchen mit dem gleichen Handy wiedergetroffen, wir waren auch im gleichen Bus und saßen während der Fahrt zusammen. Sie heißt Mymi, ist Taiwanerin, aber in Kanada geboren und aufgewachsen. Sie kann zwar Chinesisch sprechen, aber nicht lesen und schreiben und hat daher einen Kurs in der Sprachschule besucht. Ihre Familie lebt in Taipei und sie kommt sie jeden Sommer besuchen.
Als alle saßen, haben wir eine kleine Box mit den Snacks und unser Wasser bekommen. Die Sachen konnten wir immer auf unseren Plätzen lassen, wenn wir zwischendurch ausgestiegen sind.
Zuerst sind wir ins SIHO Aquatic Development Besucherzentrum gefahren, eine Fabrik, die Meeresfrüchte säubert und ladenfertig verpackt. Im Besucherzentrum haben sie eine kleine Comicreihe über die Arbeit der Fabrik und Wissenswertes über die Gegend an die Wände gebracht. Eine große Fensterfront in einem Gang erlaubt es den Besuchern, in die Fabrikarbeit zu gucken. In diesem Raum wurden kleine Garnelen gesichtet und verpackt. Das muss schon ziemlich befremdlich sein, wenn bei der Fließbandarbeit auch noch ständig Gruppen kommen und bei der Arbeit zusehen und dann noch hin und wieder plötzlich ein roter Punkt vom Laserpointer während den Führungen erscheint.
Nach der kleinen Führung haben wir gleich eine Kostprobe bekommen und konnten uns selbstständig umsehen. Im Besucherzentrum gab es ein kleines Restaurant und einen kleinen Werksverkauf. Ich habe eine Tüte mit kleinen Krabbenchips gekauft und weiß noch nicht so recht, was ich damit anstelle, aber werde sie wahrscheinlich einfach nach Hause schicken, damit alle zu Hause sie probieren können. Mymi und ich haben überlegt dort auch etwas zu essen. Das sah alles sehr lecker aus und wo bekommt man so bald besseren und frischeren Fisch als dort, aber wir hatten noch keinen richtigen Appetit.
Unser nächstes Ziel war das National Center for Traditional Arts, ein riesiger Park, der wie eine kleine Stadt im traditionellen Stil angelegt ist. Es ist eine sehr schöne Anlage mit einem Tempel im Zentrum, mehreren kleinen Bühnen, einer langen Hauptgasse und einem Haus im alten Stil, wenn man eine kleine Brücke überquert. Als Erstes durften wir in einem Workshop einen indigenen Schlüsselanhänger fädeln. Auf jedem Tisch gab es eine Anleitung und ein Beispiel, damit wir die Reihenfolge und Art der Perlen sehen und wissen, worauf wir achten müssen. Der Anhänger besteht aus zwei größeren Perlen: Eine in Form einer Eule und eine andere mit einem Muster. Beides, die Farbe der Eule und das Muster der Perle, hat eine Bedeutung. In meinem Fall steht die Eule für „Glück“ und die Perle für „Wünsche“. Darunter konnte man mit Buchstabenperlen etwas schreiben. Die meisten haben ihren Namen geschrieben. Das fand ich ein bisschen langweilig, aber es hat auch ein bisschen gedauert, bis mir etwas anderes eingefallen ist :D Am Ende ist es das Naheliegenste geworden: Taiwan.
Wer keine Lust hatte einen Schlüsselanhänger zu machen, konnte schon seine Freizeit genießen und vielleicht an anderen Workshops teilnehmen oder sich auf dem Gelände umsehen, da es auch viele Läden gab, die ihre Handwerkskünste angeboten haben.
Als wir fertig waren, haben Mymi und ich erstmal etwas zum Mittag gesucht und überlegt, was wir die nächsten 3 Stunden machen wollten. Etwa eine Stunde bevor wir wieder alle treffen sollten, fand eine Tempelführung statt – die hat uns beide interessiert und weil bis dahin noch ausreichend Zeit war, haben wir in Ruhe gegessen, wollten uns anschließend ein Eis holen und auch in ein paar der Läden spähen. Wir saßen an einem langen Tisch in der Mitte des Lokals und später hat sich jemand anderes aus unserer Gruppe mit etwas Abstand an den gleichen Tisch gesetzt. Als er kurz aufgestanden ist, um sein Essen und Besteck zu holen, kamen ein paar ältere Leute, die sich eigentlich gerne zusammen dort hinsetzen wollten, aber waren nicht so sicher, ob der Platz frei war, weil er seine Flasche dort hat stehen lassen. Als er wiederkam, haben wir ihn zu uns ran geholt, dass die älteren Leute zusammen sitzen konnten. Alle waren glücklich und wir konnten jemand neues kennen lernen. Er heißt Iden, kommt aus Südkorea, und schon seit etwa einem Jahr an der Sprachschule. Er hat sich nach dem Essen uns beiden angeschlossen (oder wir haben ihn mit eingebunden) und ich hatte den Eindruck, dass er ganz froh war, nicht mehr alleine die Zeit dort totschlagen zu müssen. Zwar meinte er, dass sein Chinesisch noch nicht so gut sei, aber irgendwie hat es sich ergeben, dass er die Tempeltour für mich immer mal übersetzt hat, weil mein Hörverstehen einfach grottig ist. Das fand ich echt toll. Wir haben viel über den Aufbau, die Symbole und ein paar Regeln von buddhistischen Tempeln gelernt. Beispielsweise ist der Eingang immer auf der Seite, auf der ein Drache neben der Tür abgebildet ist, meistens die rechte Seite, wenn man davor steht, wie wir später gelernt haben. In den traditionellen Bauweisen ist die rechte Seite vom Betrachter aus die Seite, auf der das Herz ist und steht für das Starke, das Wichtige. Später haben wir uns das traditionelle Haus mit Innenhof angesehen und wurden gefragt, wo denn der Hausherr sein Schlafzimmer hatte. Wir haben uns kurz erinnert und fanden heraus, dass es das erste auf der rechten Seite ist, wenn man im Innenhof vor dem Hauptgebäude steht. Wir haben noch ein paar Dinge über die Bauweise im Zusammenhang mit Feng Shui gelernt. Übersetzt heißen die Wörter „Wind“ und „Wasser“ und uns wurde erzählt, dass die Gebäude früher immer in der Nähe eines Gewässers und dem Wasser zugewandt waren, damit die kühlere Luft vom Wasser rüber ziehen und für Abkühlung sorgen kann, wenn ich das richtig verstanden habe.
Wir waren bei der Führung nur eine kleine Gruppe, zuerst Mymi, Iden noch eine andere Besucherin und ich, später kam ein Engländer aus unserer Gruppe dazu (der auch am Wettbewerb teilgenommen hat) und auf dem Weg zum Haus lief plötzlich ein Australier aus unserer Gruppe neben uns her. Ich habe keine Ahnung, wo die beiden herkamen, aber sie waren plötzlich da. Irgendwie war es witzig, wie sich unsere kleine Gruppe immer ein bisschen vergrößert hat und als wir 5 am Treffpunkt vor den Bussen standen, und uns noch nicht so ganz trennen wollten, habe ich einfach vorgeschlagen, dass wir noch ein Foto zusammen machen, bis wir uns verabschieden müssen und vermutlich erst wieder im neuen Quartal in der Schule sehen würden. Ein Mädchen, das mit mir bei der Registrierung geholfen hat saß in unserer Nähe, also habe ich sie noch mit aufs Foto geholt. Auf dem Rückweg habe ich erst die Anstrengung des Tages gemerkt, fast die ganze Zeit bei etwa 35 Grad in der prallen Hitze herumzulaufen, aber ich habe den Tag wirklich sehr genossen und hatte so viel Spaß, dass ich das ein bisschen ausblenden konnte. Der selbst gemachte Schlüsselanhänger gefällt mir so gut, dass er neben meinem Laptop liegt und ich hoffe, dass die Schule in den nächsten Ferien auch wieder einen Ausflug organisiert :)



Im Innenhof des traditionellen Hauses

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Ein bisschen Kultur: Der Geistermonat
Kommen wir zwischen meinen ganzen Erlebnissen zu einem kulturellen Thema: Dem Geistermonat.
Der Name mag anfangs ein bisschen seltsam oder befremdlich klingen, aber irgendwie sind die Hintergründe ganz interessant.
Was ist das eigentlich?
Zuerst ist es wichtig zu sagen, dass Taiwan ein sehr spirituelles Land ist, hier ganz andere Kulte und Rituale betrieben werden als bei uns und die Einstellung der Menschen Geistern gegenüber ganz anders ist, man auch schon fast von einem Zusammenleben sprechen kann.
Zugegeben habe ich mich selbst weder damit befasst, noch überhaupt davon gehört, bis meine Klassenkameradin mir gesagt hat, was für eine wichtige Zeit das ist und ich mir ein paar Veranstaltungen ansehen sollte. (Spoiler, irgendwie habe ich mir keine Veranstaltung angesehen, mich aber scheinbar mehr mit den Hintergründen befasst als sie).
Der Geistermonat gehört zu den buddhistischen Feierlichkeiten und richtet sich (wie die meisten Feiertage) nach dem Mondkalender, das heißt, dass er jedes Jahr zu einem anderen Zeitpunkt beginnt, mal ein paar Tage früher, im nächsten Jahr vielleicht wieder ein paar Tage später.
Laut einer Sage hatte ein Anhänger Buddhas den Traum, dass seine verstorbene Mutter in der Unterwelt an Hunger leidet, also wollte er ihr Opfergaben schicken. Als er Buddha um Rat fragte, gab dieser ihm genaue Anweisungen zu den Opfergaben und dem Zeitpunkt des Opfers, sodass seine Mutter davon im Jenseits essen konnte.
Da der Buddhismus in Asien weit verbreitet ist, wird dieses Fest in mehreren Ländern gefeiert, wie es etwa bei uns mit Weihnachten oder Ostern ist.
Am ersten Tag des Geistermonats wird in einer Zeremonie das Tor zum Jenseits geöffnet und somit den Verstorbenen erlaubt, einen Monat lang im Diesseits zu verbringen. Die größte Zeremonie Taiwans findet in Keelung statt, das etwa 30km östlich von Taipei liegt und während der Feierlichkeiten viele Touristen anlockt (wie auch meine Kommilitonin).
Während das Tor den ganzen Monat lang geöffnet ist, werden überall auf der Straße Opfergaben, wie Lebensmittel oder Geld, hingestellt oder verbrannt. Wenn Lebensmittel zum Opfern hingestellt werden, wird ein längerer Stab senkrecht rein gesteckt, um den Geistern zu symbolisieren, dass sie davon essen können. Das kann auch ein Essstäbchen sein. Wir haben im Unterricht gelernt, dass es daher ein Tabu ist, während oder nach dem Essen seine Stäbchen einfach in den Reis oder das Essen zu stecken, weil das gleich als Opfergabe angesehen wird, unzwar auch von den Lebenden…
Der Höhepunkt des Geistermonats ist am 15. des 7. Monats des Mondkalenders, der Tag, an dem Buddhas Anhänger seiner Mutter opfern sollte. An dem Tag finden viele Veranstaltungen und Rituale statt. In diesem Jahr war es der 29.08. Am bekanntesten sind Papierlaternen, die ins Wasser gelassen werden, um den Geistern zu helfen ihren Weg zurück ins Jenseits zu finden. Ansonsten lassen Familien an dem Abend beim Essen einen Stuhl für einen verstorbenen Verwandten frei, um mit ihnen am Tisch zu sitzen.
Am 16. September wird das Tor wieder für ein Jahr verschlossen.
Ich selbst wollte mir schon gerne etwas am 29.08. ansehen, aber Google hat mir nichts Vernünftiges in Taipei angezeigt, wo ich hingehen könnte. Schließlich war ich an diesem Tag im Zoo und habe ein bisschen gehofft, dass dort etwas stattfindet, aber Fehlanzeige. Ende September hat der Zoo für einen weiteren Wichtigen Feiertag, das Mondfest, länger geöffnet, daher dachte ich, dass dieses Mal auch etwas stattfinden würde. Das Mondfest bekommt dann noch seinen eigenen Eintrag, darauf freue ich mich schon J
Tabus
Jaa, tatsächlich gibt es eine ganze Reihe an Dingen, die man während des Geistermonats beachten, oder nicht tun sollte und ich sage euch, ich habe ein paar der Sachen gelesen, als es quasi schon zu spät war. Hoffentlich komme ich im nächsten Jahr alleine nach Hause, wenn ihr versteht, was ich meine.
Ich zähle hier ein paar Regelungen auf, es sind wirklich eine ganze Menge:
Nicht an Wände lehnen – Wände sind schön kühl und dadurch ein beliebter Aufenthaltsort von Geistern. Wenn man sich dagegen lehnt kann es passieren, dass einer an einem kleben bleibt.
Zu Hause keinen Regenschirm aufspannen – Das musste ich natürlich lesen, als ich aus dem Regenschauer nach Hause gekommen bin und meinen Schirm offen in der Dusche liegen hatte. Ich habe gelesen, dass sich die Geister draußen im offenen Schirm verfangen und zu Hause wieder frei gelassen werden könnten, bzw. wurden in früheren Zeiten Geister mit Schirmen eingefangen, traditionelles Ghostbusters quasi.
Keine Insekten töten – auch ganz schwierig. Es heißt, dass die Verwandten einem in Form von Insekten, wie Schmetterlinge oder Motten, einen Besuch abstatten könnten.
Nachts keine Wäsche aufhängen – Die Geister könnten sie anprobieren.
Kein Rot oder Schwarz tragen – Diese Farben ziehen Geister an, aber wer mich kennt, weiß, dass mein Kleiderschrank sehr viel Rot und Schwarz enthält. Ehrlich gesagt laufe ich aber mit ruhigerem Gewissen durch die Gegend, seitdem ich auch Einheimische diese Farben habe tragen sehen.
Ansonsten drehen sich die meisten anderen Regeln um die Nachtzeit, wie nicht bis in die Nacht hinein wach sein oder vor Sonnenuntergang nach Hause kommen, da das eben die aktive Zeit der Geister ist.
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Ehrenamt in der Sprachschule
Mich hat das Ehrenamt in der Schule ja schon von Anfang an fasziniert. Als ich zur Registrierung in der Schule war, sind die Helfer mit ihren blauen Westen sofort ins Auge gesprungen und haben mir auch den ersten Eindruck der Schule gegeben. Sie waren so offen und fürsorglich, dass ich mich von Anfang an sehr gut aufgenommen gefühlt habe und sofort wusste: Das will ich auch!
Bei der Orientierung für die neuen Schüler waren sie auch da, um im Anschluss an die Willkommensfeier Führungen für die jeweiligen Sprachgruppen (Japanisch, Indonesisch, Englisch, etc.) zu geben und anschließend für Fragen zur Verfügung zu stehen.
Im Laufe des Quartals habe ich ein großes Plakat gesehen, das die Leute eingeladen hat, sich als Freiwillige zu melden, was ich mir natürlich sofort näher angesehen habe. Die Aufgaben beziehen sich vor allem auf die beiden Sachen zum Quartalsbeginn bzw. –ende und Voraussetzung ist, dass man schon ein Quartal an der Sprachschule absolviert hat. Bei Interesse sollte man sich bei einer Mitarbeiterin im Büro melden.
Als ich mich dort wiederfand, hat sie sich natürlich über mein Interesse gefreut und mich auf einen Zettel Namen und Herkunftsland aufschreiben lassen. Danach hat sie mich zur LINE-Gruppe hinzugefügt. Die Gruppe mit Freiwilligen hat 270 Mitglieder! Das sind doch bestimmt auch viele Leute, die schon gar nicht mehr hier sind und vergessen haben aus der Gruppe zu gehen.
Auf jeden Fall schreibt die Mitarbeiterin vor einer bevorstehenden Veranstaltung (wie jetzt wieder Registrierung und Orientierung) wann das vom Datum und Uhrzeit her stattfinden soll und wer wann Zeit und Lust hat zu helfen. Jeder Tag ist in 2 Blöcke eingeteilt und natürlich kann man auch den ganzen Tag da sein. Die Registrierung fand an zwei Tagen statt, am letzten Schultag und am ersten Ferientag. Am letzten Schultag konnte ich erst am Nachmittag dabei sein und am ersten Ferientag den ganzen Tag. Übrigens bekommen wir an den Tagen auch Mittagessen, auch wenn wir nur zu einem Block kommen können.
Als ich am ersten Tag in der Pause dazugekommen bin, habe ich direkt mein Mittag bekommen und wurde zu den anderen in den Pausenraum gebracht. Zwei Mädchen haben gleich ganz aufgeregt gesagt, dass sie mich am Vortag beim Wettbewerb gesehen haben und dass sie mich echt gut fanden. Das fand ich echt süß, wie zwei kleine Fans und das war auch gleich ein guter Einstieg, um das Eis zu brechen und ein Gespräch zu starten.
Als wir wieder angefangen haben, wurden kurz die Positionen verteilt. Wenn die neuen Schüler zur Registrierung kommen, erhält jeder eine Dokumentenmappe mit einem Blatt, auf dem im Detail jeder einzelne Schritt der Registrierung aufgezählt ist. Zum einen, damit die Leute wissen, was auf sie zukommt und zum anderen für uns zum abhaken und nachgucken, wo jemand hin muss, falls er sich verlaufen hat. Ich war bei Schritt 4, der Überprüfung der persönlichen Daten. Das war an einem Computer. Die Leute sollten zuerst ihre Studentennummer eintragen und anschließend hat sich ein neues Fenster geöffnet, in dem wir die Daten überprüft und eventuell geändert haben, falls sich z.B. ein Tippfehler im Namen oder der E-Mailadresse eingeschlichen hat.
Es war viel los, aber es gab ja noch weitere Rechner und die Überprüfung hat nicht lange gedauert. Kaum saßen die Leute, sind sie schon wieder aufgestanden. Ich fand es aber toll, mit den Leuten ein kleines bisschen ins Gespräch zu kommen. Abgesehen von „Hier bitte deine Studentennummer eintragen.“ und „Ist alles richtig geschrieben?“ konnte man vielleicht auch mal die eine oder andere Frage beantworten oder die Leute ein bisschen beruhigen. Für mich war es ja damals auch sehr aufregend und der ganze Ablauf der Registrierung geht so schnell, da kommt man fast kaum hinterher und dann hat man noch seine ganzen Unterlagen rumfliegen, weil man mal hier, mal da was vorzeigen muss. Ich habe den Leuten also mit einem Lächeln gesagt, dass sie auch mal kurz durchatmen können.
Eine hat mich schon fast panisch gefragt, ob bei mir der Einstufungstest ist, aber ich habe ihr nochmal den Ablauf auf der Liste gezeigt (und gesagt, dass sie kurz durchatmen kann :D ). Sonst kamen ein, zwei Leute, die mich gefragt haben, was der nächste Schritt ist, aber ihre Listen waren schon vollständig abgehakt. Da habe ich gesagt, dass sie sich als nächstes einen schönen Nachmittag machen können.
Eine Japanerin, die auch geholfen hat, hatte an dem Tag ihren letzten Tag in der Sprachschule und hat ein Zertifikat für ihre ehrenamtliche Tätigkeit für den Lebenslauf bekommen mit ein paar kleinen Geschenken. Sie hat sich so darüber gefreut und mit uns in allen Konstellationen Fotos gemacht. Sie hat übrigens auch am Wettbewerb teilgenommen.
Am nächsten Tag habe ich den ganzen Tag geholfen. Zuerst war ich wieder an den Computern, aber dieses Mal ging die Zeit super schleppend voran. Es war nicht so viel los und die Leute waren bei mir schnell durch. Irgendwann ist eine Mitarbeiterin aus dem Büro auf mich zugekommen und hat nochmal den Wettbewerb bei mir angesprochen. Sie hat mich auch nochmal gelobt und bedauert, dass nur 5 Leute einen Platz belegen konnten, aber sie hat gesagt, dass es für den großen Wettbewerb im November noch Plätze gibt und sie mir die Möglichkeit geben möchten, auch daran teilzunehmen, falls ich Lust habe. Ich habe mich sehr gefreut, dass sie mich gefragt hat, aber ich habe gesagt, dass ich mir das kurz durch den Kopf gehen lasse. Eigentlich wollte ich ja nicht daran teilnehmen und war froh, mit dem Thema durch zu sein, aber auf der andere Seite war es eine große Ehre quasi als Joker die Möglichkeit zu bekommen und scheinbar habe ich nur knapp die Platzierung verfehlt. Bei 26 Konkurrenten minus 5 Sieger ist das also schon ein sehr gutes Feedback.
Nach der Mittagspause wurde ich an eine andere Station gesetzt. Ich sollte bei der Verteilung der Mappen helfen, die erste Station. Jemand neues kommt zu uns, zeigt uns die Anmeldebestätigung mit Studentennummer und wir suchen die dazugehörigen Unterlagen raus. Eigentlich simpel, aber ich musste mich auch ein bisschen reinfuchsen. Es gab so viele Stapel und die Nummern sind ein bisschen länger. Dann musste man noch auf Besonderheiten achten, z.B. ob die Leute schon die Unterrichtsgebühr bezahlt haben. Direkt nach der Pause hatten wir einen großen Schwung an Leuten, die alle überpünktlich da waren, sodass wir da zu viert oder fünft waren und man super schwer an einen Stapel gekommen ist, wenn links und rechts jeweils jemand war, weil die Stapel dicht an dicht nebeneinander lagen und man sich wie ein Eisbrecher einen Weg bahnen musste. Als wir das aber weg hatten, sind ein paar Mitarbeiter gegangen und ich war quasi nur noch mit einer anderen Mitarbeiterin alleine. Sie hat am Vortag den Wettbewerb moderiert und konnte sich noch an meine Frisur erinnern, die sie nach meiner Rede bewundert hat.
Das war natürlich auch gleich ein guter Aufhänger für ein Gespräch. Ich habe ihr erzählt, dass ich auch am größeren Wettbewerb teilnehmen kann, wenn ich möchte, ich der Mitarbeiterin noch keine Antwort gegeben habe, nach der Registrierung aber zusagen möchte. Sie hat auch gesagt, dass das eine große Chance ist, die vielleicht nie wieder kommt. Ich fand es echt schön mit ihr zu plaudern und bei der Station mit den Unterlagen stand auch eine Couch, sodass wir uns auch mal hinsetzen konnten. Kurz bevor die Registrierung zu Ende war, war uns so langweilig, dass wir uns einen Stapel geschnappt und anhand der Namen getippt haben woher die Leute kommen. Für mich eine gute Möglichkeit noch ein paar Ländernamen zu lernen. Als ich am Ende des Tages für die nächste Runde des Wettbewerbs zugesagt habe, hat die Mitarbeiterin mir alle Informationen und das Anmeldeformular gegeben und mir ihre Hilfe beim Anmeldeprozess angeboten. Sie hat auch gesagt, dass ich leider kein Coaching bekommen werde, wie die Gewinner. Das finde ich schon schade, aber motiviert mich auch gleichzeitig umso mehr, einen guten Auftritt hinzulegen. Ich weiß, wie ich mich auf der Bühne präsentieren kann, also habe ich jetzt genug Zeit den Text nochmal in Ruhe sacken zu lassen und an der (Aus-) Sprache zu feilen, da weiß ich auch, woran ich noch arbeiten muss. Der Wettbewerb wird nochmal eine andere Hausnummer: Er findet in der Sun-Yat-Sen-Gedächtnishalle statt, eine Gedenkstätte für den Gründer der Republik Chinas (durch Beendigung des Kaiserreiches). Die Halle ist auf einem riesigen Gelände, umfasst eine Ausstellung, Bibliothek und einen Veranstaltungssaal mit 3.000 Plätzen. Mal sehen, wie viele Zuschauer kommen, aber es sollen 75 Leute von verschiedenen Sprachschulen und Unis teilnehmen. Wenn ich schon dabei bin, habe ich dieses Mal auch den Anspruch, einen Platz zu belegen, aber ich möchte es wieder wie beim letzten Mal angehen: Nicht zu verkrampft, Spaß haben, auch mal Luft holen.



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Wettbewerbsfieber
Scheinbar habe ich den Mund ein wenig zu voll genommen, als ich in einem der ersten Artikel meinte, dass sich im Laufe des Jahres hier vielleicht auch Wettbewerbe ergeben, von deren Preisgeldern ich mir ein bisschen die Zeit in Taiwan finanzieren könnte.
Zu Beginn des Quartals kamen gleich zwei E-Mails von der Schule mit Ausschreibungen. Der eine war ein Gründerwettstreit, an dem man nur im Team teilnehmen konnte und ich habe mit der Niederländerin kurz überlegt mitzumachen, aber das sah dann doch super kompliziert und „zu seriös“ aus, richtig mit Finanzplan und so.
Der zweite Wettbewerb war ein Redewettbewerb. Die Rede sollte nur vier bis maximal fünf Minuten lang werden zu einem der folgenden Themen:
Taiwans Wahlkultur
Mein schönstes Erlebnis in Taiwan
Sollte auf dem Ausweis das Geschlecht vermerkt sein?
Der Einfluss künstlicher Intelligenz auf den Menschen
Lob oder Kritik: Was ist besser?
Ich musste schon ein bisschen schmunzeln, dass man zwischen diesen ganzen komplizierten Fragen auch über sein schönstes Ereignis reden kann, aber vielleicht war das eher für die Sprachanfänger gedacht, da es kein Mindestniveau für die Teilnahme gab. Mich hat natürlich das Preisgeld von 8000 NTD (etwa 230€) angelächelt. Für den zweiten Platz gab es etwa 170€, für den dritten 145€ und die besten zwei ohne Wertung sollten 30€ bekommen. Alle Gewinner sollten auch an einem größeren Wettbewerb im November in einem größeren Veranstaltungssaal teilnehmen und dafür ein Coaching bekommen.
Ich habe mich also direkt angemeldet und überlegt schon mal eine Rede vorzubereiten, aber habe ehrlich gesagt auf eine höhere Macht gehofft, dass der Wettbewerb doch nicht stattfindet :D Es sollten mindestens 10 Leute angemeldet sein.
Die Anmeldefrist war am 01.08. und ich habe ab diesem Tag auf eine Teilnahmebestätigung gewartet, aber irgendwie kam nichts. Da ist meine Hoffnung natürlich gestiegen. Nach ein paar Tagen habe ich auf dem Poster in der Schule einen Aufkleber gesehen und ihn mir mal genauer angeguckt. Da stand drauf, dass die Anmeldung voll ist und es keine Warteliste gibt. Ja super, das hieß also wohl, dass der Wettbewerb stattfand. Randnotiz: Der Wettbewerb war am 22.08. und mir ist es am 08.08. aufgefallen, also zwei Wochen vorher. Ich wollte in den Tagen darauf nochmal nachfragen, aber habe schon eine böse Mail bekommen, dass ich mich noch nicht in ein Formular eingetragen habe oder bei der Ziehung der Reihenfolge war und wenn ich bis 17 Uhr am gleichen Tag nicht mehr schreibe, sehen sie das als Rückzug meiner Anmeldung.
Ich habe erstmal gar nichts verstanden und weiter unten in der Mail gesehen, dass sie am 01.08. eine Mail geschrieben haben, in der man (nach 1 ½ Monaten) nochmal seine Anmeldung und das Thema bestätigen sollte und ob man zur Ziehung kommt. Ich habe böse zurück geschrieben, dass ich die Mail gar nicht bekommen und mich schon gewundert habe, ob das überhaupt stattfindet. Anschließend habe ich mich noch schnell in diesem Formular eingetragen und auf einmal eine Antwort in den höchsten Tönen erhalten.
Ganz ehrlich, wenn ich keine Lust gehabt hätte, wäre das der Moment, noch auszusteigen, aber ehrlich gesagt habe ich in letzter Zeit auf viele Sachen keine Lust und ein paar Tritte in den Hintern und Schritte aus der Komfortzone können nicht schaden. Zumal sich in der Vergangenheit gezeigt hat, dass mir Wettbewerbe und das Reden eigentlich liegen, auch wenn es keine große Leidenschaft ist. Dazu fällt mir auch der bekannte Spruch ein: „Man bereut nie, was man getan, sondern immer, was man nicht getan hat.“
Auf jeden Fall habe ich sofort in die Tasten gehauen und eine Rede vorbereitet, am nächsten Tag meine Lehrerin gefragt, ob sie mir das korrigieren kann und mal im Büro „Hallo“ gesagt und gefragt, wann ich dran bin. Ich sollte Nummer 11 von letztlich 27 sein. Am selben Tag kam eine E-Mail zum Programm und der Reihenfolge und da habe ich gesehen, dass nach jeweils 10 Leuten eine kurze Pause sein sollte, ich also die Erste nach der ersten Pause bin.
Ich weiß nicht mehr so genau, wie schnell meine Lehrerin mit der Korrektur fertig war, aber von anderen Aufgaben kann ich sagen, dass sie super schnell ist und das entweder am nächsten Tag oder innerhalb der folgenden zwei Tage fertig macht. Wir müssen aber meine Vorbereitungszeit im Hinterkopf behalten, die mir im Nacken saß und erinnern uns auch, dass die letzte Präsentation nach vorne verlegt wurde. Ursprünglich wollte ich erstmal diesen Wettbewerb hinter mich bringen und mich dann am Abend vorher entspannt auf die Präsentation vorbereiten, aber die fand nun am Tag vor dem Wettbewerb statt und das hat mir so har nicht gepasst! Meine Priorität war trotzdem der Wettbewerb und ich habe mir den Text der Präsentation nur halbherzig eingeprägt, aber das lief ja zum Glück trotzdem gut.
Bevor ich die Korrektur erhalten habe, habe ich trotzdem schon mal angefangen, mir den Text mehrmals täglich durchzulesen und die Zeit zu stoppen, ob das alles so hinhaut. Als der Text fertig korrigiert war, habe ich überlegt, ob es gut ist, ihn einfach komplett auswendig zu lernen und habe mir vorgenommen jeden Tag einen Absatz zu lernen, wobei ich 2 Tage vor dem Wettbewerb durch sein müsste und dann nur noch entspannt wiederholen könnte, aber zwischendurch hatte ich keine Lust den Text auswendig zu lernen, weil ich eben lange Tage hatte, müde war, ins Bett wollte und unsicher war, ob das auswendig lernen doch so ein guter Plan ist. Das ist mir dann natürlich voll in die Vorbereitung gegrätscht, also habe ich mich zwei Tage später wieder besonnen und einfach weiter gemacht. Ich habe immer zuerst das Gelernte vom Vortag wiederholt, den Text anschließend stupide durchgelesen, danach den nächsten Abschnitt gelernt und bin am Ende des Tages wieder alles aus dem Gedächtnis durchgegangen und habe noch einmal alles gelesen.
Nach und nach sind mir immer mehr Wege eingefallen, wie ich mir den Text zu Eigen machen könnte, aber die Zeit hat einfach nicht gereicht. Etwa einen oder zwei Tage vor dem Wettbewerb kam ich auf die Idee, mir Schlagwörter zu markieren, um alle wichtigen Punkte drin zu haben, falls ich mal spontan einen Satz eher sinngemäß als Wort für Wort wiedergeben sollte.
Als ich die Rede das erste Mal komplett auswendig auf Zeit durchgegangen bin, habe ich etwa 4:45 Minuten gemessen, was okay ist. Dabei waren auch kurze Denkpausen und ganz viele „Ähms“. Als ich die Rede am nächsten Tag, dem Wettbewerbstag, vorher durchgegangen bin und versucht habe, nicht so wirklich die Zeit zu beachten, sondern eher alles in Ruhe durchzugehen und mir Zeit für Gedanken zu lassen, war ich plötzlich bei unter 4 Minuten. Das war wirklich erstaunlich! Ich hatte alles drin, jeden Satz, jeden Punkt und ich weiß nicht, wo die Zeit geblieben ist, aber lieber so, als wenn ich mich beeilen müsste.
Ein paar Tage vor dem Wettbewerb war ich sehr nervös und habe mich gefragt, was ich da eigentlich mache. Der Wettbewerb war am vorletzten Unterrichtstag und meine Lehrerin hat mir während des Unterrichts ein paar Minuten eingeräumt, dass ich einmal vor der Gruppe üben darf und das hat mir echt die Nervosität genommen. Danach war ich ruhiger.
Kurz bevor es losging, habe ich ein paar von den anderen Teilnehmern gesehen, die sich super schnell und fließend auf Chinesisch unterhalten haben. Das war für mich der Punkt, an dem ich festgestellt habe, dass ich scheinbar eh keine Chancen habe und lieber durchatmen, die Zeit genießen und das Ganze nicht so ernst nehmen sollte. Als ich gesehen habe, dass die Leute vor mir auch ihre kleinen Texthänger hatten, war ich noch entspannter. Klar, als ich dann dran war, war ich natürlich aufgeregt, aber ich konnte trotzdem ruhig meinen Text sprechen und mich dabei locker bewegen.
Für eine Wertung hat es am Ende leider nicht gereicht, aber ich war trotzdem sehr zufrieden mit mir selbst und muss zugeben, dass ich auch keine richtige Lust auf eine weitere Runde im November hatte, aber das Thema „Keine Lust“ hatten wir ja schon. Am nächsten Abend war ich auch wirklich froh, mich endlich nie wieder mit diesem Text auseinander setzen zu müssen. Als ich auf dem Rückweg auf den Bus gewartet habe, habe ich eine Italienerin getroffen, die auch in meinem Wohnheim wohnt und auf meine Schule geht, aber sie ist schon in einem viel höheren Niveau. Sie hat sich auch den Wettbewerb angesehen und meinte, dass meine Rede gut war, ich aber nicht traurig sein soll, dass ich keinen Platz gemacht habe. Ich habe ihr gesagt, dass ich nicht traurig bin, sondern im Gegenteil, mit meiner Leistung sehr zufrieden und mich für die Gewinner freue. Es war nun mal eine starke Konkurrenz. Sie hat gesagt, dass sie auch damals überlegt hat mitzumachen, aber in den letzten Tagen und Wochen ganz froh war sich doch nicht angemeldet zu haben, wegen der Prüfungen in derselben Zeit. Sie hat mich gefragt, wie ich mich vorbereitet habe und wie lange ich gebraucht habe. Da habe ich ihr auch erzählt, dass ich quasi nur 2 Wochen für die Vorbereitung hatte und in dieser Zeit alle möglichen emotionalen Stadien durchlaufen habe.


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Prüfungszeit
So schnell ist das Quartal zu Ende und wir hatten in den letzten Wochen mit Prüfungen zu tun, einen Test und eine Präsentation. In diesem Quartal haben wir 12 Lektionen behandelt (etwa jede Woche eine) und im Test kamen Themen, Vokabeln und Satzstrukturen von Lektion 1 bis 10 dran. An sich waren wir schon ganz gut vorbereitet, auch von den einzelnen Bestandteilen her, da wir schon immer nach jeder Lektion einen kleinen Test geschrieben haben. Zuerst kam immer eine kleine Hörtaufgabe dran, z.B. liest unsere Lehrerin vor, was eine Person sagt und anschließend 3 Möglichkeiten für eine Antwort und wir sollen die entsprechende Nummer aufschreiben oder ein kleiner Text und wir sollen am Ende aufschreiben, ob die Aussagen, die sie uns anschließend vorliest, richtig oder falsch sind. Die dritte Möglichkeit ist, dass wir einen kurzen Dialog hören und dann aus 3 Antwortmöglichkeiten angeben müssen, was die zweite Person mit der Aussage eigentlich meint.
Im Hörteil bin ich nie wirklich gut. Ich kann mich irgendwie noch nicht so komplett aufs Zuhören konzentrieren und höre dann entweder gar nicht zu, kann mir nicht so viel merken oder habe das Gefühl, dass mehrere Sachen zutreffen können und am Ende ist Raten angesagt.
Der nächste Teil sind ein paar Sätze und wir sollen mit den Wörtern aus dem Kasten die Lücken füllen, ABER die Wörter stehen in lateinischen Buchstaben da und wir müssen auch noch die richtigen Zeichen schreiben. Das liegt mir eigentlich ganz gut. Teil 3 sind wieder ein paar Sätze mit Lücken, aber dieses Mal gibt es pro Lücke 3 Antwortmöglichkeiten. Anschließend müssen wir einen kleinen Absatz lesen und wieder aufschreiben, ob die Aussagen danach richtig oder falsch sind. Darin bin ich auch gut. Zum Schluss sollen wir Dialoge vervollständigen, indem wir einen ganzen Satz mit einer bestimmten Satzstruktur aufschreiben. Das läuft bei mir mal so mal so. Die meisten Strukturen finde ich nicht schwer, aber sobald man ein blödes Beispiel hat, ist es vorbei.
Am Tag vor der Prüfung und am Prüfungstag sind wir nochmal fast alle Satzstrukturen durchgegangen, indem wir in Partnerarbeit mündlich Sätze nach einem bestimmten Muster umformulieren sollten und haben das anschließend nochmal in der Gruppe besprochen. Danach hat unsere Lehrerin mit uns ein kurzes Vokabeldiktat gemacht und wir haben noch ein kleines Ratespiel gemacht, in dem einer ein Wort beschreibt und die anderen raten müssen, was es ist. Ich fand die Vorbereitung echt gut und das hat mir gezeigt, dass das meiste eigentlich gut sitzt. Wir sollten uns noch zu Hause online die Testaufgaben ansehen, um uns mit dem System vertraut zu machen, was ich sowieso vor hatte, aber ich habe super schlecht im Hörteil abgeschnitten und war deshalb echt nervös.
Am Prüfungstag hatten wir zuerst noch zwei Stunden Unterricht und unsere Lehrerin uns Zeit für Eigenarbeit gegeben, aber 2 Mädchen aus meiner Gruppe wussten nicht so recht, was sie machen sollten, da sie sich auch gut vorbereitet gefühlt haben. Wir haben daraufhin noch eine Gruppenaktivität gemacht, aber als dann alle meinten, dass sie doch gerne noch ein bisschen für sich üben wollen und die beiden wieder ein bisschen hilflos dasaßen, habe ich vorgeschlagen, dass sie doch einfach schon die Hausaufgaben für den nächsten Tag machen können. Ich habe auch einfach schon die Vokabeln für die nächste Lektion vorbereitet.
Kurz vor der Prüfung sind wir in den Computerraum gegangen, in dem wir mit anderen Gruppen zusammen geschrieben haben, die etwa im gleichen Niveau waren. Es saßen aber nie 2 Leute aus demselben Kurs nebeneinander. Zwischen uns waren sowieso die Rechner und noch eine Scheibe.
Die Prüfung hat auch mit den Höraufgaben angefangen, allerdings wurde es uns leichter gemacht, als in den Lektionstests. Während unsere Lehrerin uns in den kleinen Tests alles nur einmal vorgelesen hat, haben wir in der Prüfung manche Teile zwei Mal gehört und konnten auch z.B. die Antwortmöglichkeiten sehen, was in den kleinen Tests auch nicht so war. Ansonsten waren die Aufgabenteile beim Hören und Lesen eigentlich genauso, wie in den Tests. Den schriftlichen Teil haben wir zwar am Bildschirm gesehen, aber sollten auf einem extra Blatt antworten. Zuerst sollten wir wieder die Zeichen von bestimmten Vokabeln schreiben, aber hatten schon Lesung angegeben, also mussten wir nur ein oder zwei Zeichen pro Satz schreiben. Danach sollten wir, wie in der Wiederholung, ein paar Sätze nach einem bestimmten Muster umstellen und zum Schluss wieder einen Dialog mit einer bestimmten Satzstruktur vervollständigen.
Übrigens: Ich rede hier bewusst von Satzstrukturen und nicht von „Grammatik“ als welche wir das alles lernen. Grammatik in dem Sinne, wie bei uns, mit Artikeln, Fällen, Zeitformen, Steigerungen, etc. gibt es nicht in diesem Umfang, sondern eher vereinfacht, ABER das macht die Sprache auch irgendwie kompliziert, dass die Wörter komplett unverändert bleiben, aber dann eben mit anderen Wörtern gesteigert oder vermehrt werden (z.B. ist „mehr“ wörtlich übersetzt „mehr viel“ oder „schöner“ ist „mehr schön“) und gleiche Wörter in unterschiedlichem Kontext die Aussage komplett verändern können. Man kann mal schnell einen Satz wie „Ich lerne seit 3 Jahren Chinesisch“ zu „Ich habe 3 Jahre Chinesisch gelernt.“ Machen, indem nur ein Zeichen an einer anderen Stelle steht. Der erste Satz beinhaltet, dass man noch weiter lernt, während man im zweiten Satz kein Chinesisch mehr lernt.
Was wir jetzt im Unterricht lernen, sind eben (in meinen Augen) Satzstrukturen, wie „Je…, desto…“, „Und außerdem…“, „Wenn das so ist, dann…“
In der letzten Woche hatten wir noch unsere Präsentation und da wir schon 3 kleinere im Laufe der Zeit hatten, bin ich da ganz entspannt ran gegangen. Text schreiben, unserer Lehrerin zur Korrektur schicken (bzw. gibt sie uns bestimmte inhaltliche Vorgaben, wie die Anwendung bestimmter Strukturen oder Vokabeln, guckt, ob wir das in der Theorie auch machen, aber in der Praxis reden wir alle frei und lassen dadurch immer mal was aus), Power Point vorbereiten, der Lehrerin schicken, fertig.
In der Woche der schriftlichen Prüfung hat sie uns das Thema mit den Vorgaben und Deadlines gegeben, wobei gleich 3 Arme in die Höhe gingen, weil natürlich in dem Moment diese 3 Leute sagen mussten, dass sie am Präsentationstag nicht da sein werden, was ich absolut unmöglich fand, dass man sowas nicht früher mitteilen kann und unsere Lehrerin damit so ein bisschen vor vollendete Tatsachen stellt, die sich dann auch direkt eine Lösung überlegen muss. Na ja, zwei Leute sind schon in der vorletzten Woche nach Hause gefahren, die haben dann auch eine Woche früher gehalten und der Rest durfte wegen der dritten Person 2 Tage früher als geplant halten, das hat mich richtig genervt. Bei einem Zeitraum von etwa 1 ½ Wochen für alles, ist es echt doof, wegen einer Person noch weniger Zeit zu haben! Soll sie doch alleine früher halten oder mit den anderen beiden!
Ich habe zwar den Text und die Power Point innerhalb der Fristen abgegeben, aber habe mich nicht soo gut darauf vorbereitet (mehr dazu in einem späteren Eintrag). Ich habe mir den Text vielleicht zwei oder drei Mal durchgelesen und muss sagen, dass es dafür sehr gut lief, im Gegensatz zu der Kommilitonin, wegen der wir alle früher halten sollten. Zuerst war die Überlegung, ob wir alle etwa eine Woche früher halten, wo sie noch großspurig meinte „Kein Problem“, aber ich habe mich dann gemeldet und gesagt, es mir persönlich einfach zu knapp ist, sowas in einer Woche vorzubereiten, zumal wir ja dann alle unter der Unfähigkeit der anderen leiden, mal früher den Mund aufzumachen. Daher sollten nur die beiden, die so früh nach Hause gefahren sind, früher halten und der Rest… Auch früher wegen der Einen, aber nicht ganz so früh. Auf jeden Fall war ihre Präsentation ein Totalschaden, das war einfach nur peinlich mit anzusehen. So viel zum Thema „Kein Problem“.
Ursprünglich waren die Präsentationen ganz entspannt für den letzten Tag geplant, aber durch das ganze Geschiebe hatten wir am letzten Tag normal Unterricht, aber ein bisschen entspannter. Zum Beispiel mussten wir noch den letzten Lektionstest schreiben, aber am Ende haben wir ihn wie ein Arbeitsblatt behandelt. Wir konnten bei Unklarheiten Fragen stellen und haben am Ende die Ergebnisse verglichen, ohne Bewertung. Ansonsten wollten wir noch in der letzten Woche zum Abschluss zusammen abends Essen gehen, aber die Zeit ist so schnell angeflogen gekommen, dass wir uns nicht mehr so wirklich auf einen Termin einigen konnten, also hat jeder am letzten Tag was zum Snacken mitgebracht. Ich hatte Pancakes mit roter Bohnen Füllung, jemand anderes hatte Teigtaschen mit, eine Inderin hat Lassi gemacht, ein anderer hat indischen Milchtee mitgebracht (sehr lecker), es gab Obst und unsere Lehrerin hat beim Bäcker Pastel de Nata gekauft. Die waren so frisch und knusprig, es hat sehr gut geschmeckt. Der Kommilitone, der das Obst mitgebracht hat, ist später gekommen und ich habe aus Spaß gefragt, ob er das Obst noch selbst gepflückt und geschnitten hat. So einen sarkastischen Spruch hat er scheinbar noch nicht gehört und ist in Lachen ausgebrochen. Natürlich war der Tag auch ein Tag des Abschieds. Wer nicht schon weg war, flog am nächsten Tag nach Hause oder ist im nächsten Quartal in einem anderen Kurs. Schon komisch. Die Gruppe ist mir in der kurzen Zeit wirklich ans Herz gewachsen und ich werde sie vermissen. Eine Kommilitonin aus Thailand ist am nächsten Tag nach Hause geflogen. Einen oder zwei Tage vorher ist ihre Schwester gekommen und hat scheinbar einen Haufen Kram mitgebracht. Sie hat an jeden sooo viele Snacks und Sachen zum Abschied verteilt, das hat gar nicht mehr aufgehört!



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Auf in die zweite Runde
Es ist August und damit eine wichtige Zeit angebrochen. Zum einen heißt es jetzt Endspurt für das erste Quartal. Bereits nächsten Donnerstag (10.08.) schreibe ich den Leistungstest. Wenn ich bestehe, kann ich ganz normal im nächsten Quartal im folgenden Niveau weitermachen und wenn ich eine hohe Punktzahl erreiche, könnte ich auch ins übernächste Niveau springen, wenn ich möchte, aber sollte das wirklich der Fall sein, werde ich ganz normal weiter machen. Ich möchte noch keine zu großen Töne spucken, aber bestehen sollte locker drin sein.
Wie ist mein sprachlicher Stand? Ich habe zwar bisher schon sehr viele Vokabeln und Satzstrukturen dazugelernt und es fällt mir insgesamt wieder ein bisschen leichter, Gespräche zu führen, aber mein Chinesisch ist noch lange nicht fließend und das habe ich auch so erwartet. Zurück zum ersten Eintrag, warum ich nicht nur für ein paar Monate herkommen wollte: Weil es sprachlich kaum was bringen würde. Ansonsten befindet sich mein Kopf vermutlich gerade mitten im Lernprozess. Irgendwie sind zwar ganz viele Sachen präsent, aber wenn ich im Unterricht aufgerufen werde, kommt nur grammatischer Müll aus meinem Mund, wenn mir überhaupt die Wörter einfallen, die ich benutzen möchte. Irgendwie ist da eine Blockade, aber vielleicht ist es auch einfach der Knoten, der platzen muss. Genauso beim Lesen. Ich kenne fast alle Zeichen, die in den Texten vorkommen, aber wenn ich laut vorlesen soll, kommen mein Kopf und mein Mund nicht so ganz hinterher und es stört mich dann auch, wenn mir Klassenkameraden ein Wort vorsagen. Sie meinen es nicht böse, aber nur nachzureden bringt mir nichts beim Üben. Ich vermute einfach, dass sich die ganzen gelernten Sachen festsetzen müssen. Ich lerne ja die Vokabeln mehr oder weniger für sich oder im Zusammenhang mit dem Thema, das wir bearbeiten, aber brauche sie ja auch in anderen Kontexten und das ich vermutlich gerade der Punkt, an dem das alles ein bisschen hängt: Die Praxis. Daher habe ich jetzt mal angefangen, den Fernseher in meinem Zimmer immer mal anzumachen, um vielleicht auch einfach passiv den Klang der Sprache zu hören oder auf die gelernten Sachen in den Dialogen zu stoßen. Zum Sprechen: Unsere Lehrerin ist super entspannt und hetzt nicht so durch die Themen. Wenn jemand eine Frage hat, dann nimmt sie sich die Zeit, das nochmal ausführlicher zu erklären, bis derjenige es versteht und wir dürfen auch hier und da mal Kommentare einwerfen oder kleine Anekdoten erzählen. Sie hat gesagt, dass es ihr wichtig ist, dass wir einfach reden üben (und am besten auch gleich die gelernten Sachen anwenden). Ich finde sie super und muss sagen, dass sie die Latte für alle folgenden Lehrer ganz schön hoch gesetzt hat.
Ansonsten hat der Zeitraum für die Rückmeldung (=Bezahlung) für das nächste Quartal begonnen, für die Leute die weiter machen wollen. Für das nächste Quartal zu bezahlen stand für mich natürlich außer Frage, aber ich habe ganz kurz überlegt, ob ich weiter den Intensivkurs machen möchte. Ja, wir haben ein straffes Programm, ja, wir bekommen ziemlich viele Hausaufgaben, ja, ich verbringe sehr viel Zeit mit dem Lernen und schlafe dadurch in letzter Zeit wenig, ABER ich lerne was und werde gefordert. Im normalen Kurs würde mir wahrscheinlich langweilig werden, wenn es langsamer voran geht und wir jahrelang an der gleichen Lektion arbeiten und auf die zusätzlichen Lerneinheiten, die der Standardkurs machen muss, habe ich auch keine Lust. Der Intensivkurs hat 3 Stunden am Tag Unterricht, der Standardkurs 2 und dadurch werden von den Leuten zusätzliche Lerneinheiten verlangt.
Letzte Woche haben wir auch von unserer Lehrern ein Formular bekommen, in dem alle, die weiter machen, ihre Kurswünsche für das nächste Quartal angeben konnten. Wir sollten 4 Prioritäten angeben und ich habe die ersten drei, der Uhrzeit nach, den Intensivkursen gegeben und die letzte dem frühestmöglichen Standardkurs. In diesem Quartal beginnt der Unterricht für mich um 8 und um 11 bin ich schon fertig und habe noch den ganzen Tag vor mir. Sollte ich im nächsten Quartal wieder den frühesten Kurs bekommen, beginnt er dann um 10. Es hat beides Vor- und Nachteile. Das frühe Aufstehen ist im Moment echt hart, aber wie gesagt, dadurch bin ich auch noch am Vormittag mit dem Unterricht durch, während ich im nächsten Quartal länger schlafen kann.
Ansonsten habe ich mich mit Gea, der Niederländerin aus meinem Kurs/Wohnheim für das Freiwilligenprogramm gemeldet, um z.B. bei der nächsten Orientierung den neuen Sprachschülern zu helfen sich zurechtzufinden und Fragen zu beantworten. Eigentlich ist es nur eine LINE Gruppe mit allen, die gerne freiwillig helfen wollen und wenn es etwas gibt, wie z.B. die Registrierung der neuen Schüler vor Ort Ende des Monats, wird einfach eine Umfrage gestartet und wer Zeit und Lust hat, trägt sich ein, muss aber nicht und dadurch, dass ich jetzt in der Gruppe bin, kann ich während meines ganzen Auslandsjahres hier und da mal helfen, wenn es passt.
Zusätzlich ging mein Visum in die nächste Runde. Ich habe ein Besuchervisum für 90 Tage ab Einreise ausgestellt bekommen, das noch etwa bis zum 12.08. läuft. 15 Tage vor Ablauf kann man sein Visum verlängern, in meinem Fall auf weitere 90 Tage und somit auf das Maximum des Besuchervisums von 180 Tagen. In der letzten Woche habe ich mich um alle erforderlichen Unterlagen gekümmert, aber so viel war das nicht: Ein ausgefülltes Antragsformular, meine Anwesenheit im Unterricht, mein Reisepass und die Schulbescheinigung. Es war mir wichtig, die nach der Zahlung für das nächste Quartal zu beantragen, weil das bis Ende November geht und die Einwanderungsbehörde mein Visum dann nicht nur um ein paar Tage verlängert, würde ich eine Bescheinigung mitnehmen, die nur bis Ende August gültig ist.
Das Thema Visumsverlängerung hat mich von Anfang an beschäftigt. Von meiner Zeit in Japan oder meiner Vorbereitung für China kenne ich es, dass so ein Visum gleich für ein ganzes Jahr ausgestellt wird und neben der Tatsache, dass ich für kein ganzes Jahr garantiert an der Sprachschule angemeldet bin, hat es mich auch frustriert mich hier vor Ort noch um Behördengänge kümmern zu müssen, weil dafür meine Energie nach so vielen Auslandsversuchen in den letzten Jahren nicht mehr gereicht hat, aber jetzt bin ich nun mal hier, jetzt ist das so, und jetzt ziehe ich das auch durch, aber ich muss auch zugeben, dass mir das Thema in den letzten Wochen gar nicht mehr sooo präsent war, bzw. ich genug mit anderen Sachen zu tun hatte, sodass die Vorbereitung für die Verlängerung jetzt sogar ziemlich aufregend war. Ich kann es nicht glauben, wie schnell die Zeit schon vergangen ist (was gut ist) und manchmal kann ich es tatsächlich noch nicht begreifen, dass ich hier bin und den Alltag bestreite.
Wenn ich ganz ehrlich bin, als mir bewusst geworden ist, dass das Weitermachen, sowohl an der Sprachschule, als auch mit dem Visum, jetzt in meiner Hand liegt und ich theoretisch auch einfach in ein paar Wochen nach Hause kommen könnte, habe ich wieder in einem schwachen Moment alles in Frage gestellt… Vielleicht hing ich auch einfach mitten in der Nacht verzweifelt über meinen Hausaufgaben und hatte für den Tag noch kein Ende in Sicht.
ABER es geht weiter. Ich bin weiter in der Sprachschule eingeschrieben und am Montag, den 31.07. direkt nach dem Unterricht zur Einwanderungsbehörde gegangen. Gea hat ihr Visum schon verlängert und mir gesagt, dass es ganz schnell und einfach ist, aber online habe ich gelesen, wie die Leute sich über die Wartezeiten beschwert haben, da es keine Terminvergabe gibt. Daher war ich schon am Vortag echt aufgeregt, wie das wohl abläuft und wie lange ich warten muss, aber habe mir auch vorgenommen, die Zeit schon mal für meine Hausaufgaben zu nutzen. Ich hatte Nummer 198 und die waren da gerade bei Nummer 110 oder so, also hieß es Kopfhörer raus, Arbeitsheft auf, ab an die Höraufgaben. Später habe ich auch die Kopfhörer drin gelassen, ohne Musik zu hören, einfach, um die Geräuschkulisse zu dämmen. Zusammengekauert auf dem Schoß die Aufgeben zu machen zwischen einem hysterisch schreienden Kind und einer Frau, die ständig die Eiswürfel in ihrem leeren Becher schüttelt, ist es doch nicht so leicht, sich zu konzentrieren, aber ich habe das nervigste geschafft. Es gab auch immer mal Schwünge, in denen die Nummern gut vorangekommen sind, bis ich endlich dran war. Die Bearbeiterin hat sich alles kurz angeguckt und mich dann noch zum Kopierer geschickt, um meinen Reisepass und das Visum zu kopieren. Als ich wieder da war, hatte sie eigentlich schon den heiligen Stempel in der Hand und hat das passende Datum für meine Verlängerung rausgesucht. Eine Nichtigkeit, aber tatsächlich sehr aufregend!
Mein Visum wurde bis Anfang November verlängert. Jetzt habe ich erstmal 2 Monate Ruhe, bis ich mich Anfang Oktober um die nächste Stufe kümmern muss: Die Aufenthaltserlaubnis kurz darauf eine Art Personalausweis (glaube ich). Das wird entsprechend umfangreicher und ich muss viel mehr vorbereiten, z.B. zusätzlich ein ärztliches Gutachten und Kontoauszüge, aber das darf jetzt auch erstmal wieder solange ganz hinten in meinem Bewusstsein verschwinden und wenn es soweit ist, berichte ich genaueres. Jetzt heißt es erstmal: Am 10.08. den Test erfolgreich absolvieren, dann noch 2 Wochen Unterricht durchstehen und Ende August fast 2 Wochen Ferien genießen, wofür ich schon ein paar Sachen geplant habe.

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Das Drachenbootfest
Meine dritte Schulwoche war eine kurze Woche. Am 22.06. war das Drachenbootfest, neben dem Frühlingsfest und dem Mondfest einer der wichtigsten Feiertage. Der Feiertag war am Donnerstag und der Freitag war ein offizieller Brückentag, da viele Leute zu ihren Familien reisen und der eine Tag dafür zu wenig wäre. Abgesehen von einem sehr langen Wochenende hat mir das gut gefallen, dass die Regierung eben einfach einen Brückentag festlegt, vermutlich da die Leute hier (wie in Japan) allgemein viel weniger Urlaubstage im Jahr haben als wir.
Was ist das Drachenbootfest?
Entstanden ist es als Gedenktag an einen Aristokraten und Dichter, der etwa 300 v. Chr. lebte. Aus strategischen Gründen wechselte er die Seiten in ein anderes Reich, um gegen dieses zu kämpfen und es zu besiegen, wurde allerdings verraten und anschließend ins Exil verbannt, woraufhin er sich als Zeichen des Widerstandes in einem Fluss ertrank. Es wurde mit Fischerbooten nach ihm gesucht und zusätzlich kleine Reisbällchen ins Wasser geworfen, damit die Fische diese statt seines Körpers essen. Daher wird auch heute noch an diesem Fest Reis in den Fluss geworfen.
Zusätzlich dient das Fest der Heilung und Reinigung des Körpers. Um die Zeit des Drachenbootfestes herum steigen die Temperaturen und es wird sehr schwül, wodurch es kleine Bräuche zum Schutz vor den ganze Insekten gibt. So werden z.B. Beifußblätter an die Tür gehängt, deren Duft Mücken fern halten und die Luft reinigen sollen. Zudem trug man früher kleine duftende Seidenbeutel, ebenfalls zum Schutz vor Insekten und vor Bösem. Heute werden sie eher von Kindern getragen.
Eine typische Speise für das Dachenbootfest sind die Zongzi: In Bambusblätter gewickelte Reisdreiecke. Am Tag vor dem Fest wurden sie im Sprachenzentrum verteilt. In den Reis waren Fleisch, Meeresfrüchte und Gemüse eingearbeitet, eine sehr ungewohnte Kombination. Diese sollen übrigens an die Reisbällchen erinnern, die in den Fluss geworfen wurden.
Drachenbootrennen haben tatsächlich in China eine lange Tradition und finden zu verschiedenen Anlässen statt. Warum schreibe ich hier von China? Es handelt sich um einen längeren Abschnitt in der Geschichte Chinas, aber um das Ganze hier ein bisschen zusammenzufassen gab es zu Beginn des 20. Jahrhunderts in China zwei Parteien: die Kommunistische Partei Chinas und die Nationale Volkspartei. Nach Bündnisversuchen verschlechterten sich die Beziehungen in Uneinstimmigkeiten und führten letztlich sogar zu einem Bürgerkrieg um die Vormachtstellung zu dessen Ende hin die Nationale Volkspartei mit ihrem Vorsitzenden Chiang Kai-Shek nach Taiwan floh. So hat sich die chinesische Bevölkerung mit ihrer Kultur und Sprache auf Taiwan etabliert, aber wirtschaftlich und politisch unabhängig von China entwickelt. Diese Partei existiert übrigens heute noch in Taiwan und steht der Annäherung Chinas und der Ein-China-Politik (dass Taiwan auch zu China gehört) offen gegenüber. In einem späteren Eintrag kann ich auf die Geschichte nochmal ausführlicher eingehen.
Wie habe ich den Tag verbracht?
Während ein paar meiner Kommilitonen das lange Wochenende nutzten, um in eine andere Stadt zu fahren, bin ich in Taipei geblieben, habe die die Zeit genossen und mich ein bisschen entspannt. Ich habe zur Orientierung mitbekommen, dass das Sprachenzentrum auch ein Team für das Drachenbootrennen hat und wollte mir unbedingt eben dieses Rennen ansehen, um das Team zu unterstützen. Ansonsten gab es eigentlich in der ganzen Stadt entlang des Flusses verschiedene Rennen.
Da Gea, die Niederländerin aus meinem Kurs, im Team war (die Anmeldung war schon bevor ich hergekommen bin), habe ich sie gefragt wann es wo stattfindet, da von der Schule irgendwie keine weitere Info per Mail oder in den sozialen Medien kam. Es war ein Ritt durch die ganze Stadt, aber das Rennen fand erst mittags statt, so konnte ich einen gemütlichen Morgen verbringen.
Ein paar Tage vorher habe ich Suzu, die Japanerin aus dem Wohnheim, gefragt, ob wir zusammen hinfahren wollen, da Gea bereits am Morgen in der Uni sein musste, um sich vorzubereiten und anschließend mit den anderen mit einem Shuttle zum Veranstaltungsort zu fahren und an einer Zeremonie teilzunehmen.
Kleiner Exkurs: Am Mittwoch sind Gea und ich zusammen nach Hause gefahren und mussten relativ lange auf den Bus zum Wohnheim warten, was uns aber nicht sonderlich gestört hat. Wir haben es uns einfach gemütlich gemacht. Währenddessen kamen immer mehr Leute aus dem Wohnheim dazu und es gab immer jemanden, der einen anderen kannte, sodass wir am Ende bestimmt eine Gruppe von 8 Leuten waren und der halbe Bus voll mit Leuten aus dem Wohnheim war (ja, der Bus, den wir nehmen, ist ziemlich klein und eng). So sind wir ins Gespräch mit einem Franzosen gekommen, der vor wenigen Tagen angereist ist.
Genau ihn haben Suzu und ich an der Haltestelle vor dem Wohnheim wiedergetroffen, als wir in die Stadt (bzw. ans andere Ende) gefahren sind. Er ist nicht zum gleichen Rennen gefahren, aber wir fuhren den Großteil des Weges gemeinsam. Einziges Problem: Er wollte mit uns Englisch sprechen, aber Suzu kann kein Englisch und irgendwie hat es anfangs nicht wirklich funktioniert, dass wir uns zu dritt auf Chinesisch unterhalten. Auf jeden Fall schien er sich zu freuen, schon 1, 2 Leute ein wenig zu kennen und nicht ganz alleine durch die Gegend zu fahren.
Natürlich waren recht viele Leute unterwegs, aber ehrlich gesagt habe ich mir die Bahn voller vorgestellt. Das letzte Stück mussten Suzu und ich noch einmal einen (normal großen) Bus nehmen und der war dann voll mit Familien mit kleineren Kindern. Ich dachte, dass sie alle zum gleichen Rennen fahren wie wir, aber am (Kinder-) Vergnügungspark sind alle ausgestiegen. Suzu und ich hatten plötzlich auch richtig Lust in den Vergnügungspark zu gehen, er sah echt super aus, allerdings hatten wir zum Einen ein anderes Ziel und zum Anderen scheint der Park eher für Familien und Kinder zu sein. Scheinbar kann trotzdem jeder rein, aber ist letztlich auch die Frage, ob man Lust hat mit so vielen Kindern im Karussell zu sitzen.
Am Tempel angekommen haben wir uns ein bisschen gewundert, dass es absolut nicht nach Feststimmung aussah. Wir haben weder das Wasser, noch Teams, noch einen Festplatz gesehen, sodass wir Google Maps geöffnet haben und in Richtung Fluss gelaufen sind. Die Gegend war fast gespenstisch: Wenige Leute in weiterer Entfernung (denen wir einfach mal gefolgt sind), abgesperrte Straßen, teilweise versandet, auch mit Flatterband, wo wir nicht wussten, ob wir da einfach langgehen können. In so einem Moment waren wir ganz froh, nicht alleine zu sein. Als wir am Wasser angekommen sind, konnten wir schon eine leichte Geräuschkulisse vernehmen und sind weiter in diese Richtung gegangen, bis wir endlich am Veranstaltungsort angekommen sind. Ein Bus mit unserem Team ist auch gerade eingetroffen und wir konnten noch kurz mit Gea reden und ihr viel Glück wünschen. Übrigens hat sie mir schon in den letzten Wochen erzählt, dass das Team überhaupt nicht trainiert hat. Sie haben sich ein Mal getroffen, um eine Trockenübung für den Ein- und Ausstieg und die Armbewegungen zu machen, das war’s.
Suzu und ich wurden sofort von der Stimmung angesteckt: Teams, die sich aufwärmen, ein paar Stände mit Essen, Getränken und kleinen Aktivitäten, zwei Moderatoren, die das Geschehen im Blick hatten und kommentierten und Zuschauern, die gespannt darauf gewartet haben, dass es losgeht. Es gab unglaublich viele Teams und jedes Rennen fand zwei Mal statt. Es hat also eine Weile gedauert, eh ein Team im Boot und an der Startposition war. Als endlich unser Team gefahren ist, haben wir einen anderen Kommilitonen aus dem Sprachenzentrum getroffen, der an dem Tag Fotos gemacht hat. Er hat vor allem von unserem Team Fotos gemacht, aber als sie auf dem Wasser und auf dem Weg zum Start waren auch kurz von uns und ein wenig mit uns geplaudert. Bei der Orientierung hat er mit übersetzt und die Führung auf Englisch gegeben.
Abgesehen davon, dass die Euphorie auf die Rennen mit der Zeit ein bisschen verschwunden ist, wurde auch der Veranstaltungsort leerer, da viele Teams schon vor der Siegerehrung wieder nach Hause gefahren sind, wie z.B. auch das unserer Sprachschule. Suzu und ich sind auch gegangen, als noch 8 Teams mal 2 Rennen ausstanden. Wir waren doch ein bisschen müde von den Eindrücken und der Hitze und hatten noch ein ganzes Stück Weg vor uns.
Wir haben uns für ein paar Minuten zum Bus geschleppt und waren auch ganz froh, dass er früher kam, als geplant, bis er an uns vorbei fuhr… Jap, wir haben beide komplett vergessen dem Fahrer zu signalisieren, dass wir einsteigen wollen…
Insgesamt war es ein wirklich schöner Tag und ich habe zwischendurch richtig Lust bekommen, auch am Rennen teilzunehmen. Ich bin war absolut kein Fan von Rudern oder Paddeln, aber in so einem Fall mit so vielen Leuten um einen herum ist es nochmal eine ganz andere Atmosphäre und ein starkes Wir-Gefühl. Im nächsten Jahr findet das Drachenbootfest übrigens am 10. Juni statt, also etwas früher als in diesem Jahr und da es ein Montag sein soll, werden die Sprachschüler zwar trotzdem ein langes Wochenende haben, aber nicht so lange wie wir in diesem Jahr :P Aber wahrscheinlich werde ich es mir nicht noch einmal ansehen können. Mein letzter Schultag ist am 23. Mai und bis zum Fest sind es dann noch 3 Wochen, in denen ich schon wo anders in Asien unterwegs oder sogar wieder zu Hause bin. Andererseits sind es „nur“ 3 Wochen, bis ich es vielleicht ein zweites Mal erleben kann, also erstmal die Zeit bis dahin überstehen und dann weiter sehen.




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Erster Unterrichtstag
Am Freitag, den 02.06. hat für mich früh um 6 Uhr der Wecker geklingelt (wie ab jetzt bis vorerst Ende August jeden Morgen), damit ich mich fertig machen, frühstücken und kurz nach 7 Uhr den Shuttle zur Sprachschule nehmen konnte. Bei der Anmeldung am Vorabend, als ich gefragt habe, wie das Ganze funktioniert, wurde mir eine Karte Gegeben und es hieß, dass ich um 7 Uhr an der Rezeption sein soll. Gesagt, getan. Ich habe gesagt, dass ich zum ersten Mal mit dem Shuttle fahre und gefragt, was ich nun machen soll und am Wichtigsten: Ob mir dann vielleicht auch gesagt wird, wann wir an meiner Sprachschule sind, da mehrere Sprachschulen angefahren werden und ich auch nicht weiß, wie meine auf Chinesisch heißt. Ich sollte zunächst die Karte zu meiner Anmeldung vom Vortag legen, die auf einem kleinen Tisch lag und anschließend wurde mir nochmal gesagt, wie das MTC (Mandarin Training Center) auf Chinesisch heißt, damit ich weiß, wo ich raus muss. Kurz darauf ist der Fahrer gekommen und der Mitarbeiter hat ihm auch nochmal gesagt, wo ich hin muss. Dieser hat mich gleich mitgenommen und in den kleinen 10-Sitzer gebeten. Die Fahrt zur Uni dauert etwa 20 Minuten und ich war ausreichend vor Unterrichtsbeginn da, dieses Angebot mit dem Shuttle ist wirklich sehr bequem, etwas günstiger, als mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und vielleicht müsste ich sonst etwa um dieselbe Zeit los, um trotzdem pünktlich zum Unterricht zu erscheinen.
(Zusatz heute: ich finde es auch echt schön, im Shuttle Leute zu treffen, die man kennt, die aber vielleicht in einem anderen Sprachkurs sind.)
Nachdem ich mich orientiert habe, wo mein Klassenraum ist, habe ich mich noch in eine Sitzecke in der Nähe gesetzt und als ich dann sah, dass schon 2 Leute in den Raum gegangen sind, bin ich auch dazu gestoßen. Es ist eigentlich genau für 9 oder 10 Leute Platz, mehr können auch nicht am Intensivkurs teilnehmen. Wir waren zu fünft: Eine Niederländerin, 3 Amerikaner und ich. Die Lehrerin sagte, dass wir eigentlich 9 Leute sein müssten. Ich habe eingeworfen, dass die anderen vielleicht vergessen haben, dass an einem Freitag der erste Tag ist. Wir werden es vielleicht am Montag herausfinden.
Es hat sich im Laufe der Stunde herausgestellt, dass nie Niederländerin bereits ein Trimester an der Sprachschule verbracht hat und auch in meinem Wohnheim wohnt. Ein sehr wertvoller Kontakt. Na, was war wohl eine der ersten Sachen, wonach ich sie gefragt habe? Richtig, ob und wie sie an eine Handykarte gekommen ist :D Sie hat mir einen Laden genannt (sogar derselbe, den mir die Lehrerin beim Einstufungstest empfohlen hat) und meinte, dass man da nur seinen Reisepass und den Studentenausweis braucht.
Exkurs: Ich bin direkt am nächsten Tag am Nachmittag in die Stadt gefahren, um es nochmal dort zu versuchen und tadaa, ENDLICH habe ich meine Handykarte!!! Man hat in dem Laden eine Wartenummer gezogen, da sie sich auch um technische Probleme kümmern. Die Mitarbeiterin, bei der ich dann war, hat Englisch gesprochen (dort werden vermutlich viele Ausländer ihre Karten kaufen und es scheint extra für diese Karten mit einer Nutzungsdauer von bis zu einem halben Jahr zu geben). Ich habe mich erstmal für 3 Monate entschieden, da mir das halbe Jahr wirklich für den Moment zu teuer gewesen wäre, zumal es ja immer noch sein kann, dass ich kein halbes Jahr hier bleibe (Stichwort Visum).
Was ich übrigens noch gerne teilen wollte, was an dieser Stelle vielleicht auch gut passt: Vor dem Wohnheim steige ich ja entweder in den Bus oder direkt aus. Hier ist es so, dass man dem Fahrer zuwinken muss, dass man gerne einsteigen möchte. Ich hatte einmal die Situation, da habe ich mit jemand anderes auf den Bus gewartet. Es fuhr nur dieser Bus an der Haltestelle und wir haben offensichtlich auf den Bus gewartet, aber der ist eiskalt an uns vorbei gefahren, weil ich es noch nicht besser wusste und der andere in der Wartezeit am Handy war und das dann zu spät gemerkt hat. Wenn ich allerdings beim Wohnheim den Bus in die Stadt nehmen möchte, muss ich aufpassen, da nicht jeder den Berg runter fährt. Da ist ein kurzes Handzeichen doch ganz praktisch, wobei bei uns der Bus oder die Bahn trotzdem kurz anhält und dann eben weiter fährt, wenn niemand einsteigt.
Zurück zum Sprachkurs: Ich habe täglich 3 Stunden Unterricht, wobei wir jeweils 50 Minuten Unterricht haben und 10 Minuten Pause. Das ist tatsächlich gar nicht schlecht, aber ich habe zum Ende hin gemerkt, dass nichts mehr in den Kopf wollte, obwohl es natürlich am ersten Tag noch entspannt war. (Zusatz heute: Ich fange ziemlich schnell während des Unterrichts an bis zum Ende mir was zurecht zu gähnen. Diesen Teil des frühen Intensivkurses habe ich eben unterschätzt.) Wir haben ein paar Kennlernrunden gemacht und sonst über die Organisation des Kurses gesprochen, wie sich unsere Noten zusammensetzen usw.
In der ersten kompletten Unterrichtswoche hat man die Möglichkeit den Kurs zu wechseln, falls das Niveau zu schwer oder einfach ist, aber ich fand es okay. Klar, ich habe nicht jedes einzelne Wort verstanden, aber ich muss eben erstmal wieder rein kommen und wenn ich einen Blick in die ersten Lektionen werfe, kann ich die Texte (ja, auch die traditionellen) ganz gut lesen und verstehen. Wir lernen allerdings jede Woche 2 Lektionen mit je 2 Texten und Vokabeln zu jedem Text. Klar, das ist super viel Input und auch ein ziemlicher Drill, aber ich kenne es von meinem Studium auch nicht anders. Da haben wir im Sprachkurs auch jede Woche eine Lektion gemacht mit Vokabeltests zu Beginn jeder Lektion, das machen wir hier auch. Ich hatte allerdings von der Einführungsveranstaltung den Eindruck, dass das Lernen hier suuuuuper entspannt ist und man sich die Zeit nehmen kann, die man braucht. Na ja, hier sind es ja 5x3 Stunden, die wir dann an einer Lektion arbeiten und in meinem Studium waren es 4x2 Stunden, vielleicht geht das dann nochmal.
Es fällt mir aber zugegeben schon schwer, dieser ins Lernen, vor allem DIESES Lernen reinzukommen. Aktuell gehe ich jeden Tag die Vokabeln und Texte der ersten beiden Lektionen durch, was sich echt mehr zieht, als ich dachte, aber vielleicht kommt es dann ein bisschen ins Rollen, wenn wir eine Lektion bearbeiten, wir dann auch nochmal aktiv mit den Vokabeln arbeiten und ich parallel schon die nächste Lektion vorbereiten kann.
(Stand heute: Ich lerne nur noch die Vokabeln beider Lektionen und gucke mir die Texte höchstens ein Mal zur Vorbereitung an, das dauert mit den Hausaufgaben sonst echt zu lange. Während dieser Woche, in der Kurse gewechselt werden können, war das schon ein reger Wechsel bei uns im Kurs. Es sind 2 Leute gegangen, viele gekommen, ein paar geblieben und ein paar haben wieder wo anders rein geguckt. Aktuell sind wir wieder 9 Leute, aber ich muss ein bisschen zugeben, dass es mir zu fünft ein bisschen besser gefallen hat. Jetzt ist es wirklich sehr kuschelig im Raum.)
Zur Orientierung konnten wir 3 Bücher einer Reihe kaufen, z.B. in meinem Fall für die 3. Stufe. Zuerst habe ich es so verstanden, dass wir in einem Trimester nicht mal mit dem ersten Buch fertig werden, aber anscheinend arbeiten wir doch alle 3 Bücher durch. Wir werden uns insgesamt mit 12 Lektionen befassen und in einem Buch sind 4... Zu jeder Lektion scheint es aber auch umfangreiche Übungen und Erklärungen zu geben. Außerdem sind alle Lektionstexte je in traditionellen und vereinfachten Zeichen und auf Englisch angegeben. Die Vokabeln sind nur in traditionellen Zeichen mit etwa einem oder zwei Beispielsätzen dazu.
Nach dem Unterricht habe ich die Niederländerin (Gea) gefragt, ob sie auch nach Hause fährt und sie meinte, dass sie in ein Café geht, um zu lernen. Aaaaalles klar, also haben sich unsere Wege erstmal getrennt, aber wir haben Nummern ausgetauscht. Auf dem Weg zur Bahn wurde ich von einer jungen Frau angesprochen, ob ich nicht auch im International House (Name des Wohnnheims) wohne, was ich bejaht habe. (Ich sag doch, kurz im Mittelpunkt bei der Orientierung, schon überall bekannt).
Sie sagte, dass sie am Morgen mit im Shuttle saß (und natürlich sind die blonden Haare überall auf der Straße zu erkennen). Sie sagte, sie kommt aus Japan und als ich mich geoutet habe, dass ich da ein Jahr lang zur Schule gegangen bin, war es – Überraschung – vorbei, dass wir uns auf Chinesisch unterhalten haben. Ich war in diesem Moment doch ein bisschen überrascht, dass bei der eigentlichen Zurückhaltung der Japaner, sie mich einfach angesprochen hat, aber vielleicht habe ich nur das Bild von den schüchternen Schülern im Kopf und sie tauen ein bisschen auf, wenn sie erwachsen sind :D Ihr Spitzname ist Suzu, ist in meinem Alter und wollte auch nach Hause fahren, also haben wir uns zusammengeschlossen und sogar noch was zum Mittag gegessen. Der Laden hieß „Taiwan Buffet“. Er ist mir beim Aussteigen aus der U-Bahn immer mal ins Auge gefallen, aber alleine wäre ich da so schnell nicht reingegangen, da es mich wahrscheinlich überfordert hätte, aber der Laden ist super. Man nimmt sich eine Box zum Mitnehmen oder einen Teller zum dort essen, schnappt sich eine Zange und es kann losgehen. Ich hatte jetzt keine riesige Portion, aber habe umgerechnet nur so 2€ bezahlt und es war echt lecker. Wir haben vor Ort gegessen und ich kann mir gut vorstellen, mir dort hin und wieder etwas nach dem Unterricht zum Mitnehmen zu holen.



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Orientierung
Die Orientierung war am Donnerstag, den 01. Juni von 14 bis 16 Uhr. Ich habe mich ein bisschen gewundert, warum sie erst so spät ist, aber habe dann vermutet, dass alle, die dieses Trimester anfangen, in Gruppen eingeteilt wurden.
Ich hatte daher also einen entspannten Morgen und bin zum Mittag in die Stadt gefahren. Als ich aus der U-Bahn gekommen bin, habe ich direkt einen Handyladen gesehen und bin dort gleich mal reingegangen, um mein weiteres Glück für eine Handykarte zu versuchen. Sie hatten Karten (Juhu), aber entweder brauche ich taiwanesische Freunde, die mir eine kaufen oder vielleicht kann ich das auch erst selbst machen, wenn ich die Aufenthaltserlaubnis in 4 Monaten habe (Meeeh). Ich habe es ein bisschen befürchtet, da im Handbuch des Sprachenzentrums aufgelistet stand, was man mit der Aufenthaltserlaubnis alles erlaubt ist zu tun und so etwas in die Richtung auch da drin stand.
Na ja, ein bisschen habe ich ja schon mit dem Gedanken abgeschlossen und merke, dass ich auch ganz gut ohne klar komme, aber wer weiß, irgendwann wäre es vielleicht nicht schlecht, mobiles Internet zu haben oder mal eben telefonieren zu können.
Zum Mittag habe ich mich ehrlich gesagt nicht wirklich getraut, mich irgendwo reinzusetzen, da ich noch nicht so ganz weiß „wie das hier funktioniert“ und meine Sprachkenntnisse auch nicht so gaaaaaaaanz ausreichen. Ich kann zwar lesen, was Reis und Nudeln sind und wo vielleicht Rind, Schwein oder Fisch dabei ist, aber oft haben die Gerichte ziemlich lange Namen. Ein kleiner Straßenimbiss in der Nähe der Uni hat mich heute zweimal angelächelt. Da werde ich es mal als Erstes nach dem Kurs versuchen und vielleicht bin ich dann schon mit jemandem aus meinem Kurs in Kontakt gekommen, sodass man dann auch gemeinsam was essen kann.
Ich habe schließlich etwas Kleines an einem Imbiss neben dem Sprachenzentrum geholt. Während ich auf mein Essen gewartet habe, kam ein anderer Sprachstudent vorbei, kaufte sich einen Kaffee, plauderte ein wenig mit der Verkäuferin und beide verabschiedeten sich mit „Bis morgen!“. Mein Gedanke: „Wie, bis morgen, Stipendium oder was!?“
Dann ging es zum Treffpunkt für die Orientierung. Sie fand im Veranstaltungsraum statt, der genug Platz hatte. Wir haben am Eingang noch ein Infoblatt bekommen und als ich es mir genauer angesehen habe, bin ich gleich wieder in eine Schockstarre verfallen. Da war plötzlich von zusätzlichem Selbststudium die Rede und was man in welchem Kursniveau machen muss. Eigentlich muss ich ja keine weiteren Zusatzstunden im Intensivkurs machen, aber das Blatt hat irgendwie was anderes gesagt. Während noch nach und nach die Leute eingetrudelt sind, wurde ein kleines Video über die Sprachschule abgespielt, wo natürlich nochmal hervorgehoben wurde wie toll und geschichtsträchtig sie ist. Das Video war übrigens von Youtube, wen es interessiert, der kann es sich hier ansehen.
Als es dann losging, gab es zu Beginn eine kleine Begrüßung. Eine Lehrerin hat auf Chinesisch gesprochen und ein Sprachschüler, der ehrenamtlich an diesem Tag tätig war, hat ins Englische übersetzt. Das Ehrenamt ist übrigens auch Teil der zusätzlichen Stunden. So kann man z.B. bei der Anmeldung vor Ort den neuen Leuten bei den einzelnen Stationen helfen oder zur Orientierung die kleine Führung im Anschluss in der Muttersprache geben und vermutlich auch in der ersten Zeit als Ansprechpartner bei Fragen und Problemen zur Verfügung stehen. Das kann ich mir auch vorstellen zu machen, vor allem dann das Übersetzen zur Orientierung, schon mal als Vorbereitung für später.
Anschließend gab es einen kleinen Kulturteil. Ein paar indigene Schüler sind mit ihren Lehrern auf die Bühne gekommen und haben ein bisschen Musik gespielt. Es war wirklich sehr eindrucksvoll. Danach haben wir „Hallo“ und „Danke“ in der indigenen Sprache gelernt, aber fragt mich nicht mehr, wie das war :D Dann wurde nach 2 Freiwilligen gefragt, die nach vorne kommen und eigentlich nur diese beiden Wörter wiederholen sollten. Sie wurden gefragt woher sie kommen und beide waren aus den USA. Daher wurde für die nächsten 5 Freiwilligen gefragt, wer denn NICHT aus den USA kommt. Ja, da musste ich mich natürlich melden und stand dann mit 3 Japanern und einem tibetischen Mönch vorne. Wir durften auf die Bühne gehen und die Instrumente ausprobieren. Zugegeben war es schwerer, als gedacht. Ich habe mich an einer Art Xylophon mit 7 Tönen ausprobiert. Die Lehrerin hat mir eine kleine Folge vorgespielt und ich sollte es nachmachen. Na ja, eigentlich liegen mir ja Rhythmusspiele, aber in diesem Moment war ich irgendwie ein bisschen überfordert.
Wir haben auch ein kleines Präsent fürs Mitmachen bekommen, ein kleines Holzarmband, sehr hübsch.
Zum Schluss wurde eigentlich nochmal alles angesprochen, was im Handbuch steht: Visumsverlängerung, Zusatzstunden und Sonstiges. An den ganzen Handys, die jede Folie fotografiert haben konnte man sehen, wer sich das Handbuch noch nicht angesehen hat ;) Das hat mich auch gleich wieder in die guten alten Unizeiten zurück versetzt: „Sie brauchen keine Fotos zu machen, ich lade die Präsentation später noch hoch.“
Von schräg hinter mir kaum auch auf Englisch die Frage, ob diese Zusatzstunden, wie auf dem Blatt, das wir am Anfange bekommen haben, beschrieben, sich nur auf den Standardkurs beziehen, was bejaht wurde. Ich war direkt erleichtert und kann diesen Wisch ja dann vergessen.
Nach dieser Begrüßungs- und Inforunde gab es noch eine kleine Führung. Hier wurde in die größten Sprachgruppen eingeteilt: Thailändisch, Vietnamesisch, Indonesisch, Japanisch, ein paar Leute sprachen auch Französisch und Spanisch und zum Schluss der Löwenanteil Englisch, wo ich dann auch dabei war. Während sich alle eingeteilt haben, bin ich zu dem, der die Frage zu den Zusatzstunden gestellt hat, gegangen und habe ihn gefragt, ob er demnach auch im Intensivkurs ist. Er stimmte zu und gab mir gleich die Ghettofaust. Er sprach mich an, dass ich doch aus Deutschland komme und als ich die Gegenfrage stellte woher er denn kommt, sagte er, er wäre aus den USA, wie wahrscheinlich die meisten. Für uns wurde eine LINE Gruppe aufgemacht und später haben sich alle ganz aufgeregt ausgetauscht wer in welchem Kurs ist.
Während der kleinen Führung hat mich ein weiterer junger Mann angesprochen, dass ich doch die aus Deutschland bin (ihr seht, 2 Minuten auf der Bühne und gleich bekannt wie ein bunter Hund). Er kam aus Neuseeland und sagte, dass sein Bruder in England lebt und er dann auch mal die Gelegenheit nutzen möchte, sich Deutschland anzusehen, wenn er ihn besucht.
Ihr seht, ich bin also schon in die ersten kleinen Gespräche geraten.
Das Ende der kleinen Führung war in der „Hauptlobby“ der Sprachschule, wo ein Bücherbasar für die Materialien aufgebaut wurde. Es ging dann eigentlich ziemlich schnell, das zu kaufen, was ich brauche. Als ich im Wohnheim angekommen bin, habe ich den Shuttle für Freitag angemeldet, was ich jedes Mal am Vortag machen muss. Als ich schon mal an der Rezeption war, habe ich auch gefragt, wie viel das Essen kosten soll, das man sich als Service bestellen lassen kann und es kostet 300 TWD (8 – 10€), was schon ziemlich teuer ist. Unterwegs bekommt man für etwas mehr als die Hälfte eine riesige Portion und rollt die Straße weiter. Der Mitarbeiter meinte aber auch, dass das wahrscheinlich nicht mehr angeboten wird, da im Allgemeinen nur wenige Leute ihr Interesse geäußert haben und die meisten Uber Eats zum Bestellen nutzen. Wahrscheinlich ist es da auch günstiger.
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Ausflug zur Uni
Diese Woche fand die Anmeldung vor Ort am Sprachenzentrum statt. Anmelden konnte man sich an 2 Tagen, je von 08:30 bis 11:00 Uhr und von 14:00 Uhr bis 17:30 Uhr. Ich bin gleich am ersten Tag zum ersten Zeitfenster hingefahren.
Wie ich schon in einem anderen Beitrag geschrieben habe, ist das Wohnheim 10km von der Uni entfernt. Direkt vor dem Wohnheim fährt ein Bus, mit dem ich 4 Stationen bis zur U-Bahn fahre. Hier gibt es keine Fahrkarten, wie wir sie kennen. Man bezahlt quasi für jede Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. Mit dem Bus kostet eine Fahrt, egal ob eine Station oder acht, 15 Taiwan Dollar, das sind etwa 45 Cent. Bezahlen kann man in Bar, ohne Wechselgeld, oder mit einer elektronischen Fahrkarte, die man mit einem Guthaben auflädt.
Danach bin ich mit der U-Bahn 6 Stationen in die Stadt gefahren, wobei ich den Eindruck habe, dass die Stationen viel weiter auseinander sind als bei uns. Die Bahn wird nach Distanz berechnet. Vom Hauptbahnhof, wo ich vom Flughafen umgestiegen bin, habe ich 30 TD (= 91ct) bezahlt. Bis zur Uni sind es 25 TD (= 76ct). In den Bahnhöfen ist eine Übersicht des Liniennetzes, wo man sehen kann, wie viel man bezahlen muss. Außerdem gibt es hier Automaten, an denen man seine Fahrkarte aufladen oder eine „Einzelkarte“ kaufen kann. Diese Einzelkarten sind eigentlich Token, Plastikchips. Vor dem Zugang zur Bahn ist eine kleine Schleuse, wie in vielen anderen Ländern, bei der man seinen Token oder die Karte einliest. Wenn man nach der Fahrt den Bahnhof verlässt, wirft man den Token ein oder legt wieder seine Karte an den Leser. Dort wird dann angezeigt, wie viel man bezahlt und noch als Guthaben hat.
Von der U-Bahn sind es noch etwa 10 Minuten Fußweg bis zur Uni, eigentlich nur geradeaus, wenn man den richtigen Ausgang nimmt. Apropos, die Ausgänge sind hier nummeriert, was ich zur Orientierung super praktisch finde.
Das Sprachenzentrum, bzw. das Mandarin Training Center (MTC) hat sein eigenes Gebäude. Davor befand sich eine lange Schlange und ich habe mich gefragt, ob das alles Leute sind, die mit mir zusammen anfangen und wie lange wohl die Anmeldung dauern würde. Schnell habe ich aus Gesprächen vor und hinter mir mitbekommen, dass auch Leute dabei waren, die zu ihren regulären Kursen gegangen sind und die Schlange war für den Fahrstuhl, also ging es immer in einem großen Schwung voran. Das Büro und die Anmeldung waren im 6. Stock und es gibt insgesamt vielleicht 8 oder 9.
Der 6. Stock ist eine große Lobby, in der einzelne Stationen aufgebaut waren, z.B. sollte man als Erstes seine Anmeldebestätigung zeigen, danach, dass man schon den Unterrichtsbeitrag für das Trimester bezahlt hat, dann sollte man seine persönlichen Daten noch einmal überprüfen, um sich anschließend seinen Studentenausweis ausstellen zu lassen. Danach gab es eine Wartenummer für den mündlichen Einstufungstest. Es fangen sehr viele Leute mit mir zusammen an. Klar, irgendwie müssen ja auch die ganzen Kurse zustande kommen. Ich war trotzdem überrascht, wie viel in den gut 30 Minuten los war und das war nur ein kleiner Teil von den insgesamt 2 Tagen. Im Raum für den mündlichen Einstufungstest gab es mehrere Tische mit ein paar der Lehrer, nehme ich mal an. Der Einstufungstest war ein ganz lockeres Gespräch. Am Anfang mit einfachen Fragen, wie „Wie heißt du?“, „Wo kommst du her?“, etc., später haben wir über dies und das geredet, z.B. wo ich in Taipei wohne und ob ich mir auch vorstellen könnte eine Wohnung zu mieten, ob ich hier jemanden kenne und wie lange ich vorhabe zu bleiben. Ich habe in diesem Gespräch auch erwähnt, dass ich immer noch keine Handykarte kaufen konnte! Ich war in so vielen Läden und ich werde immer weiter verwiesen, wo es auch keine gibt. Da konnte ich direkt die Gelegenheit nutzen, einmal nachzufragen, ob ich auf dem Campus oder in der Nähe eine kaufen kann. Die Dozentin beschrieb mir den Weg zu einem Laden, der erst um 16 Uhr aufmacht, wie ich später herausfand. Da ich schon um 11 Uhr fertig war, habe ich beschlossen, mein Glück nächste Woche noch einmal allein zu versuchen und spätestens nach der Orientierung übernächste Woche zu dem Laden zu gehen, wenn ich wieder in der Nähe bin.
Nach dem Gespräch holte die Dozentin ein Lehrbuch vom Stapel, um mich einen Text lesen zu lassen. Sie fragte mich, ob ich Langzeichen (oder: traditionelle Zeichen) lesen und schreiben kann, wobei ich ihr sagte, dass ich es nur ein bisschen kann.
Exkurs: Die Schrift von China und Taiwan unterscheidet sich zum Teil voneinander. Etwa vor 100 Jahren hatte China noch die Schrift, wie sie noch u.a. in Taiwan verwendet wird, wurde in den 1950ern aber reformiert und vereinfacht. Das sind die sogenannten Kurzzeichen. Hier ein paar Beispiele. Vorne das Kurzzeichen (China) hinten das Langzeichen (Taiwan) im direkten Vergleich:
Auto 车 / 車
Bewegung 动 / 動
Buch 书 / 書
Bitten 请 / 請
Es gibt aber auch Langzeichen, die in mir (noch) ein bisschen Verzweiflung auslösen und bei denen ich mich frage, WIE diese Vereinfachung zustande gekommen ist:
Helfen 帮 / 幫
Seite 边 / 邊
Gerät 机 / 機
Hören 听 / 聽
Nicht alle Zeichen unterscheiden sich voneinander, aber man muss (vor allem beim Schreiben) eben wissen, welche und sie einfach stupide auswendig lernen. Es gibt auch einzelne Bestandteile, die in mehreren Zeichen vorkommen und dadurch dann jeweils in den Kurz- oder Langzeichen immer gleich aussehen.
Ich las den Text in Langzeichen zwar nicht super schnell und fließend, aber bin gut durch gekommen. Wenn ich ein Zeichen nicht wusste, ließ mich die Dozentin kurz überlegen und half mir im Notfall. Anschließend fragte sie mich bei ein paar Vokabeln, ob ich die Bedeutung verstehe. Sie sagte mir am Ende, dass ich (wieder) ein bisschen Übung brauche, aber sonst mit dem Lesen gut klar gekommen bin. Sie zeigte mir, welches Buch wir benutzt haben, damit ich es mir bei der Orientierung für den Unterricht kaufen kann. Dann machte sie noch eine Notiz, wie sie mein Niveau einschätzt und ich bin zur letzten Station, ins Büro, gegangen. Dieses Büro ist übrigens unsere erste Anlaufstelle für eigentlich alles, ob Fragen, Anliegen oder Organisatorisches. Dort wurde ich nach meinen Kurswünschen gefragt, welche ich von Intensität und Uhrzeit am liebsten besuchen möchte und anschließend 2 Ausweichoptionen, falls nicht genug Leute zusammen kommen. Am liebsten möchte ich natürlich den Intensivkurs machen. Meine erste Wahl wäre der Unterricht am Morgen, 5 Mal in der Woche, je etwa von 08:00 bis 11:00 Uhr. Alternativ der Unterricht am Nachmittag von 14:00 bis 17:00 Uhr und als letzte Alternative bleibt nur noch der Standardkurs übrig, der viel mehr Zeiten zur Auswahl hat, wovon ich aber trotzdem den frühesten Kurs genommen habe.
Klar, ich habe voraussichtlich nur 3 Stunden am Tag Unterricht, aber möchte das bevorstehende Pensum mit Vokabeln und Hausaufgaben nicht unterschätzen. Der Standardkurs hat 2 Stunden am Tag Unterricht und muss noch eine Stunde Selbststudium erledigen, um irgendwie trotzdem auf 3 Stunden zu kommen, bzw. wurde in den Informationen von der Gesamtstundenzahl von 15 Stunden gesprochen und das Selbststudium kann auch 2 Stunden an einem Tag betragen und an einem anderen eben gar nichts.
Im Anschluss bin ich in Ruhe wieder in Richtung Zuhause gefahren, habe mir eine aufladbare Fahrkarte geholt, noch ein paar Läden wegen einer Handykarte abgeklappert und mir etwas zum Mittag geholt. Hier ist ja auch die Streetfood Kultur verbreitet und auf der Straße reiht sich Laden an Laden. Ich könnte das ganze Jahr lang wo anders Mittag und Abendbrot essen und das gefühlt in einer Straße. Ich habe mir zum Anfang aber zwei gefüllte, große Teigtaschen geholt, die super lecker waren.
Am Abend habe ich wieder ein bisschen Tom & Jerry mit ein paar Mücken in meinem Zimmer gespielt. Als ich noch in Berlin zur Reisemedizinischen Beratung gegangen bin, wurde ich auf das gefährliche Dengue-Fieber, das von Mücken übertragen wird, aufmerksam gemacht. Es gibt in Europa noch keine Zugelassene Impfung, daher habe ich eine Aufklärung bekommen. Es hieß zwar, dass nicht jeder Stich automatisch bedeutet, dass ich es bekomme, ich aber natürlich trotzdem aufpassen muss. Bisher hatte ich seit meiner Ankunft fast jeden Tag Mücken in meinem Zimmer und ich frage mich, wie die hier rein kommen. An den Fenstern habe ich Fliegengitter und wenn ich nach draußen gehe, lasse ich die Tür auch nicht ewig und weit geöffnet. Die Mücken sind auch ziemlich klein, schnell und daher schwer zu kriegen. Freitagabend bin ich daher an die Rezeption gegangen und habe das Mückenproblem in meinem Zimmer angesprochen. Der Mitarbeiter, der nicht so gut Englisch spricht, zeigte mir auf seinem Handy als Antwort von Google Übersetzer „Zu dieser Zeit gibt es viele Mücken in Taiwan“. Super, danke, aber bitte nicht in meinem Zimmer! Er gab mir ein Spray, womit ich mein ganzes Zimmer eingenebelt habe. Währenddessen flog mir eine Mücke über den Weg, die auch direkt mal daran schnuppern durfte. Heute habe ich mir das Spray auch direkt beim Einkaufen geholt und zusätzlich einen elektrischen Insektenfänger. Da bin ich jedenfalls auch erstmal beschäftigt. Seit ich mein Zimmer vorgestern eingesprüht habe, habe ich toi toi toi keine Mücke mehr gesehen, nur andere kleine Insekten, die ich auch nicht in meinem Zimmer haben will!
Von der Uni habe ich auf dem Infoblatt zur Orientierung was von einem online Handbuch gelesen und habe es mir mal angesehen. Insgesamt 42 Seiten, aber die Zeit habe ich ja erstmal. Es fiel ziemlich oft der Begriff „Visumsverlängerung“ in unterschiedlichen Zusammenhängen. Das ist auch noch so ein Thema, bei dem sich in mir Unsicherheit breit macht. In Japan war alles ganz entspannt: „Hier hast du dein Visum für ein Jahr, viel Spaß“, in der ersten Woche ist der stellvertretende Schulleiter mit mir zum Bezirksamt gegangen, um mir einen Ausweis ausstellen zu lassen und fertig. Hier ist alles ein bisschen strenger geregelt und es hieß schon nach der Zusage zum Sprachkurs, dass das nicht automatisch bedeutet, dass ich überhaupt das Visum bekomme. Um ehrlich zu sein bin ich bei der Verlängerung in etwa 3 und nochmal 4 Monaten ungern auf mich allein gestellt, ich hätte gern jemanden, der mich an die Hand nimmt oder mir Rückhalt gibt. Vielleicht lerne ich in der Zeit jemanden kennen, der mir dabei helfen kann oder der sich auch darum kümmern muss, sodass wir das gemeinsam machen können.
Wie gesagt, in Japan war alles ganz entspannt und hier im Handbuch gibt es eine elendig lange Liste an Kriterien, warum man für das Visum nicht verlängert wird, unter anderem:
„Hm, dass du erfolgreich am Sprachkurs teilgenommen hast, heißt nicht automatisch, dass dein Visum verlängert wird.“
„Hm, wenn du nach 2 aufeinanderfolgenden Trimestern den Abschlusstest nicht bestehst, führt das zum Ausschluss aus der Sprachschule.“
„Hm, wenn du 12 Stunden im Monat (oder vielleicht auch weniger) fehlst (Krankheit eingeschlossen), wird dein Visum nicht verlängert.“ (Eine Unterrichtswoche hat 15 Stunden).
Natürlich hoffe ich abgesehen davon, dass ich das Jahr über gesund bleibe oder zumindest nicht so stark krank werde, dass ich nicht zum Unterricht gehen kann. Kurz gefasst kann es also sein, dass ich schon im Herbst wieder zu Hause bin und wenn ich mir jetzt auch diesen ganzen Aufwand ansehe, der mit der Visumsverlängerung und der anschließenden Aufenthaltserlaubnis verbunden ist, ich insgesamt 3x durch die Gegend jagen darf und das vorher gewusst hätte (was hätte passieren können), hätte ich das Ganze definitiv nicht gemacht, vor allem in der Phase, in der ich mich ständig für und gegen das Sprachjahr entschieden habe mit der Möglichkeit auf einen Job in Berlin, auf den ich wirklich Lust hatte. In einem vorherigen Beitrag habe ich außerdem bereits beschrieben, warum ich nicht nur für 3 oder 6 Monate herkommen wollte, sondern mich bewusst für das Jahr entschieden habe. Na ja, jetzt bin ich hier, jetzt ziehe ich das irgendwie durch, es wird schon wahrscheinlich am Ende alles gut gehen, aber ich glaube, dass ich bis dahin innerlich nicht vollständig ankommen kann. Ich hoffe zumindest, dass ich an der Uni in einen Intensivkurs komme, denn ansonsten entspricht hier absolut nichts meinen Wünschen, mit denen ich hergekommen bin (abgesehen vielleicht vom Wohnheim, aber die Insekten sind echt anstrengend).



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Auf zu neuen Abenteuern Teil 3: Die Reise
Ein paar Tage vor der Abreise habe ich mir eine Übersicht zu Anforderungen und Fristen gemacht, was ich wann wo kurz vorher einreichen muss, wie z.B. den online Einstufungstest am Sprachenzentrum oder das Anmeldeformular für das Wohnheim.
Etwa 2 Wochen bevor es losging wurde ich ein bisschen aufgeregt, vor allem wegen der Vorbereitungen, wie packen, dass alles rechtzeitig fertig ist. Komischerweise wurde ich ab dann ruhiger und die weitere Aufregung bleib aus, auch am Abreisetag.
Auf dem Weg zum Flughafen habe ich irgendwie gar nichts gespürt, ich habe einfach gehofft, dass alles mit dem Gepäck, der Flugverbindung und dem Weg zum Wohnheim funktioniert.
Der Abschied von Marcel war unglaublich schwer und je länger er andauerte, umso schwerer wurde es. Ich habe mich nur noch gefragt, was ich überhaupt mache und warum, aber Marcel sagte mir, dass wir den Koffer schon abgeben haben und ich keinen Rückzieher mehr machen kann.
Zuerst bin ich gegen 11 Uhr nach München geflogen, das ging mit einer Stunde ziemlich schnell. Anschließend hatte ich 2 Stunden Aufenthalt, in denen ich zuerst zum Gate gegangen bin und mir anschließend eine Kleinigkeit zum Mittag geholt habe. Anschließend ging es gegen 14 Uhr mit Thai Air 10 Stunden lang weiter nach Bangkok. Ehrlich gesagt hatte ich auf den Flug mit am wenigsten Lust, weil es einfach viel zu lang ist. Kurz nach dem Start gab es schon Essen und etwa eine Stunde danach wurden schon (eigentlich mitten am Tag) die Lichter für die „Nachtruhe“ ausgeschaltet. Ich bin trotzdem etwa alle 2 Stunden mal aufgestanden und etwas umhergelaufen und habe ansonsten versucht, mir die Zeit einigermaßen angenehm zu gestalten, indem ich Videospiele spiele, Musik höre oder etwas schlafe, was für einen Flug ganz gut funktioniert hat. Am spannendsten fand ich die Flugzeugkamera, die oben am Flugzeug angebracht war, damit man die Sicht so richtig genießen konnte. Als ich gesehen habe, wie die Person vor mir die Kamera ausgewählt hat, dachte ich erst, dass es sich um eine Animation handelt, bis ich nach mehrmaligen verwirrten Blicken zum Vergleich nach draußen und auf dem Bildschirm sah um festzustellen, dass es sich wirklich um unsere Maschine handelte. Ich war super neugierig, wie es wohl nachts aussehen würde, aber es war eben einfach nur ein schwarzer Bildschirm, wobei man immer mal das rote Licht des Flugzeuges hat aufleuchten sehen.
Etwa 2 Stunden vor der Landung gab es Frühstück und wir sind gegen 05:30 Uhr in Bangkok gelandet, wo ich tatsächlich erstmal eine Weile gebraucht habe, um mich zu orientieren. Es gab einfach viel zu viele Schilder. Dann hatte ich 3 Stunden Aufenthalt, in denen ich versucht habe meinen Körper (und Magen) zu entspannen und auf den letzten Flug nach Taipei vorzubereiten. Der Flug dauerte 3 Stunden und war super leer. Ganz viele Leute haben sich umgesetzt, um 3 Plätze für sich zu haben und ich saß auch alleine. Das hat den Flug vielleicht auch nochmal angenehmer gemacht, wenn man sich etwas mehr ausbreiten konnte. Während des Fluges gab es noch einmal etwas zu Essen, ich bin einmal umhergelaufen und habe sonst geschlafen, da ich vorhatte, mich selbstständig durch die Stadt zum Wohnheim zu schlagen und dafür einigermaßen fit sein musste.
Mittags in Taipei angekommen, mussten alle durch die Einwanderungskontrolle, was natürlich ewig gedauert hat. Anschließend habe ich meinen Koffer abgeholt und mich auf den Weg zur Bahn gemacht. Ich konnte 30kg Gepäck mitnehmen, plus schweres Handgepäck. Ein paar Leute sagten mir, ich solle ein Taxi nehmen, aber ich wollte es gerne schon mit den öffentlichen Verkehrsmitteln versuchen und stellte mir die Verbindung auch machbar vor. Erst mit dem Zug zum Hauptbahnhof, dann der Wechsel zur U-Bahn und anschließend musste ich nur noch den Bus finden, der mich direkt vor dem Wohnheim raus lässt. Bis zum Bus hat alles funktioniert. Das Wohnheim hat mir eine Übersicht geschickt, wie ich den Bus finde und in welche Richtung ich fahren muss, aber als ich versucht habe von der U-Bahn einen Überblick zu bekommen, war ich schon ein wenig ratlos und kurz davor, beim Schalter nachzufragen, als mich zwei Studenten ansprachen, die mit mir zusammen in der U-Bahn waren. Sie baten mir ihre Hilfe an, ich zeigte ihnen den Zettel vom Wohnheim in welche Richtung ich muss und sie brachten mich zur Haltestelle. Sie wollten auch den Fahrer bitten mir Bescheid zu sagen, wenn ich aussteigen muss. Ich sprach sie auf die Fahrtkosten an und sie versuchten mir das Geld passend zu geben, da der Fahrer vorne nur eine Art Sammelbox hat, in die man das Geld wirft, ohne Möglichkeit auf Rückgeld. Wenn ich eine aufladbare Fahrkarte habe, kann ich die dann auch dort scannen.
Die Beiden fragten eine weitere Studentin an der Haltestelle nach Wechselgeld und fanden heraus, dass sie in die gleiche Richtung fahren muss, also übergaben sie mich ihr und sie sagte mir dann, wo ich aussteigen muss. Ich fand das so super lieb, dass sie mich angesprochen und mir geholfen haben.
Der Bus ist ganz schön klein und der Koffer war so groß und schwer, dass ich das alleine unmöglich geschafft hätte da rein zu kommen, abgesehen davon überhaupt die Haltestelle zu finden.
Auf Google Maps habe ich schon gesehen, dass das Wohnheim am Rand der Stadt liegt, eigentlich schon ein bisschen außerhalb und rund herum alles grün ist. Da habe ich mich schon auf tolle Spazier- oder Laufrouten gefreut, aber das Wohnheim liegt auf einem sehr steilen Berg. Das wird weder was mit spazieren, noch mit laufen, vor allem in der drückenden Hitze. Zum Glück kann ich mich auch auf das Laufband im Wohnheim schwingen.
Nach dem Einchecken wurden mir mein Zimmer und ein paar Räumlichkeiten gezeigt und als ich dann nach über einem Tag von Tür zu Tür endlich angekommen bin und runter kommen konnte, kam erst die Realität über mich hereingebrochen: Hier werde ich nun für ein Jahr leben. Es fühlt sich einfach verrückt an, zumal ein Jahr jetzt noch so lang erscheint. Ich versuche mir ein bisschen vor Augen zu halten, wie schnell die Zeit vergehen kann. Vor etwa 3 Monaten haben wir den Flug gebucht und das Ganze war noch so weit weg und jetzt bin ich einfach hier (übrigens schon seit 5 Tagen).
Auch wenn das Wohnheim 10km von der Uni entfernt ist, habe ich mich trotzdem sehr schnell darin verliebt. Mein Zimmer ist klasse. Es ist groß und ich habe mein eigenes Bad. Scheinbar war es mal ein Doppelzimmer, da es einen langen Schreibtisch mit 2 Stühlen und sehr vielen Schubladen und 2 Schränke gibt. Mehr Platz für mich! Der eine Schrank wurde scheinbar Ewigkeiten nicht mehr geöffnet, er riecht sehr muffig, wenn man ihn öffnet, sonst hätte ich mich wirklich bis zum Maximum ausgebreitet. Apropos, es gibt auch ein großes Bett. Ich habe auch einen Fernseher und einen kleinen, aber für so ein Zimmer doch recht großen Kühlschrank. Da das Gebäude auf einem Berg ist und ich im obersten Stock wohne, ist der Ausblick einfach herrlich. Ich habe einen schönen Blick über die Stadt, mit viel grün vor der Nase und nachts ist es super schön die Lichter der Stadt zu beobachten... Allerdings durfte ich schon mit ein paar Insekten Größe XXL Bekanntschaft machen, die plötzlich an meinem Fenster saßen, sodass ich abends vielleicht lieber die Vorhänge schließe, wenn ich noch das Licht an habe und sie zum Schlafen wieder öffne. Dann kann ich mir ja immer noch die Stadt bei Nacht ansehen. Übrigens saß in einer Nacht eine Motte am Fenster neben meinem Bett, die sehr laute Rufe von sich gibt. Ich hatte das Fenster offen, da es Fliegengitter gibt, aber es war wirklich herrlich, wenn im Halbschlaf dieses Vieh plötzlich losgeschrien hat.
Direkt neben meinem Zimmer gibt es einen Wasserspender für heißes Wasser. Das Leitungswasser ist hier nicht trinkbar, aber dieser Spender ist sehr praktisch für Instant Nudeln oder meine große Kanne Tee, die ich mir am Abend für den nächsten Tag vorbereite.
Außerdem bietet das Wohnheim eine Gemeinschaftsküche, Waschmaschinen, Wäschetrockner, den Trainingsraum, einen Gemeinschaftsraum und eine kleine Bibliothek/Lernzimmer, was ich aber voraussichtlich nicht brauchen werde, wenn ich eh meine Ruhe habe.
An Services kann man einen Shuttle zur Uni nutzen, muss aber eigenständig wieder zurück reisen, was ich aktuell nicht so schlimm finde, da man nach dem Unterricht vielleicht sowieso noch ein bisschen in der Stadt unterwegs ist und der Weg auch nicht schwer ist. Ab Juni soll es außerdem die Möglichkeit geben sich Mittag und/oder Abendbrot zu bestellen. Ich werde mich mal erkundigen wie viel das kosten soll und würde das sonst auch gerne bei Bedarf in Anspruch nehmen. Für die Zimmer, von denen ich auch eins habe, wird außerdem tägliche Reinigung angeboten, aber es gibt auch Schilder, falls das mal nicht nötig sein sollte.
Im Wohnheim soll es auch viele Japaner geben, das zeigt sich schon, dass alle Informationen auf Chinesisch, Englisch und Japanisch aushängen. Nicht, dass ich am Ende die falsche Sprache übe ;)
Am Abend nach der Ankunft bin ich noch einkaufen gegangen, etwa 3 bis 5 Minuten zu Fuß ist ein Laden entfernt… Den steilen Berg hoch und anschließend wieder runter. Mir wurde schon gesagt, dass ich nach dem Jahr sehr gut trainierte Beine haben werde.
In den ersten zweieinhalb Wochen wird noch nicht viel passieren. Ich muss einmal zum Sprachenzentrum, um mich vor Ort anzumelden und noch den mündlichen Teil des Einstufungstests zu machen, am 01. Juni ist eine Orientierung mit Zuteilung der Kurse und am 02. Juni beginnt endlich der Unterricht. Ich kann es jetzt schon kaum erwarten, bis es richtig losgeht, ich was zu tun habe und ein paar Leute kennenlernen kann. Das war aber so vom Sprachenzentrum vorgesehen, dass man schon 1 ½ bis 2 Wochen vor Unterrichtsbeginn anreist, um sich ein bisschen einzuleben und die Gegend und Menschen kennenzulernen.
Nachtrag:
Während der Phase, in der ich abgewogen habe, ob ich das Programm ohne Stipendium machen soll oder nicht, habe ich als Erstes überlegt für kürzere Zeit nach Taiwan zu gehen, z.B. nur 3 oder 6 Monate, aber entschied mich dagegen, da ich danach vielleicht wieder auf dem Stand bin, den ich zum Ende des Sprachunterrichts an der Uni hatte und hätte dann, außer der Auslandserfahrung, nicht wirklich viel davon. Wenn ich die Sprache einmal übersetzen möchte, muss es schon ein Jahr sein. Der nächste Gedanke war, dass ich mir neben dem Kurs eine Arbeit suchen könnte und habe mich daher an das Sprachenzentrum mit der Frage gewendet, ob es möglich ist nebenbei zu arbeiten und sie antworteten, dass man erst nach einem Jahr eine Arbeitserlaubnis erhält. Ja super. Vielleicht ergibt sich ja trotzdem was kleines, wie Nachhilfe oder weitere Wettbewerbe, an denen ich teilnehmen kann :D Viele Leute haben mich vor der Abreise gefragt, wie Marcel mit der Situation umgeht, dass ich ein Jahr lang weg sein werde und ich finde, dass er mich während der Vorbereitung so sehr unterstützt und mich immer wieder angestoßen hat, als ich nicht mehr weiter wusste oder aufgeben wollte, sagt schon sehr viel aus.




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