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Der Hase der Recht hat!
Wie jeden Morgen um 13 Uhr klingelte der Wecker in der Hasen-WG.
Verschlafen schleppte sich der Heinrich in die Küche, um sich einen Kaffee zu kochen.
Dort wartete schon sein etwas nerviger und besserwisserischer, aber durchaus sympatischer und witzger WG-Hase Helmfried auf ihn. Helmfried war ein Enkel des berühmten Hasen Professor Harald LEIsch.
Helmfried war durchaus ein Draufgänger und experimentierfreudig - zumindest dachte er das von sich.
Jedenfalls war er wie immer vor seinem Kumpel Heinrich in der Küche und hörte Nachrichten, bevor wieder so ein langweiliger Tag auf der Wiese anstand.
Tagein, Tagaus Möhrchen fressen, vor dem Fuchs davon laufen und eine Häsin rammeln...
Das ist so öde. Ätzend!
Helmfried stand der Sinn nach Abenteuern!
Aus dem Radio meldete sich der Nachrichtensprecher.
"Guten Tag, meine Damen und Herren. Hier sind die Nachrichten von Hasenwelle 98 Komma 3.
Der Hase im Mond ist tot.
Wie die Deutsche Hasen Agentur DHA meldet verstarb der Hase im Mond heute Nacht an den Folgen einer Sichel. Mit grosser Anteilnahme gedenken wir ihm und suchen ab sofort einen neuen.
Wie bereits bekannt wurde, hat die chinesische Raumfahrtagentur bereits eine Mondmission gestartet. Diese wird in 7 Tagen einen Jadehasen auf der Mondoberfläche aussetzen, um die Vorfälle genauer zu untersuchen.
Dieser soll auf der dunklen Seite des Mondes landen und von dort mit den Ermittlungen beginnen."
"Der Hase im Mond? Von einer Sichel getötet? So ein Blödsinn!" sagte Helmfried.
"Warum denn nicht?" fragte Heinrich.
"Weil der Mond rund ist und sich dreht. Deswegen gibt es auch keine dunkle Seite!" antwortete Helmfried
"Aber das stimmt doch nicht." wollte Heinrich trimumphieren. "Der Mond ist doch mal dicklich rund und mal dünnlich dünn. So ähnlich wie meine Mama und wenn der Mond ganz dünn ist, dann fliegt der Mann im Mond runter!"
Helmfried seufzte und dachte sich "Das heisst dümmlich und nicht dünnlich". "Das ist doch nur wegen der unterschiedlichen Beleuchtung und außerdem wäre der Hase im Mond sonst alle 14 Tage tot. Da berichten die Nachrichten nicht drüber."
"Sommerloch! Meinst du wir können den Jadehasen sehen? Ist bestimmt hübsch anzuschauen und hat ganz bestimmt zwei grosse Löffel und eine diiiiiiiiiiiiicke Blume!" Heinrich breitete die Arme weit aus und zwinkerte.
Helmfried seuftze.
"Ich habe eine Rakete im Bau, von damals als ich die Eier besonders gut und weit weg verstecken wollte. Damit könnte ich dich auf den Mond schiessen."
"Das wäre fantastisch!"
Die beiden Hasen aßen noch eine letzte Karotte, setzten sich eine Taucherbrille auf, zündeten die Rakete und flogen auf direktem Weg zum Mond.
Auf dem Mond angekommen staunten die beiden nicht schlecht, als sie von einer Jury erwartet wurden. Drei Jurorhasen, ein biederer Raumfahrtingenieur, eine hippe Radiomoderatorin und ein Mondsandgärnter für nachhaltig-verschwurbeltes
Vollmondgras im Morgentau, saßen an einem großen Pult und über ihnen prangte ein Plakat:
Deutschland sucht den Supermond-Hasen!
"Ich bin der Hase und ich werde der erste Hase im Mond!" sagte Heinrich sehr selbstbewusst.
"Ich mache mich dann auf die Suche nach der Jade-Häsin und dann gründen wir eine Mondhasen-Kolonie!"
Helmfried murmelte genervt "Aber nur für 14 Tage, ausser ich habe recht und der Mond ist rund!"
Heinrich ging derweil zu dem aufgebauten Mikrofon und begann mit fistelnder, kindlicher Stimme ein Lied zu singen:
La, le, lu - nur der Hase im Mond schaut zu.
Wenn die kleinen Rammler schlafen,
dann schlaf auch du.
La, le, lu
Vor dem Bau da steht ne Kuh,
und die ist genauso müde,
und geht zur Ruh.
Dann kommt auch der Sandmann
Leis‘ tritt er ins Haus
Sucht aus seinen Träumen
Dir den schönsten aus
La, le, lu
Nur der Has im Mond schaut zu,
wenn die kleinen Häschen schlafen,
Drum mümmel auch du.
Die Jury war begeistert!
Heinrich hatte (auch mangels weiterer Bewerber) den Job.
"Komm schon!" freute er sich! "Lass uns den Jadehasen suchen". Voller Begeisterung hoppelte Heinrich zu seinem Kumpel.
Gemeinsam hoppelten sie los.
Sie hoppelten lange und weit. Stundenlang, Tagelang, Kilometer weit. Aber einen Jadehasen fanden sie nicht.
Nach ein paar Tagen kamen sie wieder an dem bereits verweisten Pult der Jury an. Diesmal allerdings aus der anderen Richtung.
"Siehst du." sagte Helmfried.
"Ja... ich glaube ich verstehe." entgegnete Heinrich deprimiert. "Der Mond ist rund und der Jadehase ist auch nicht da, weil es keine dunkle Seite gibt."
"Nein. Der ist auch nicht da." sagte Helmfried.
"Weisst du was?" lächelte Heinrich.
"Nein?"
"Ich will den Job nicht mehr. Wir fliegen jetzt zurück in unsere WG, trinken einen schönen Kaffee und schauen uns den Mond von der Erde aus an. Das ist schöner."
"So machen wir das und damit du nicht vergisst, dass der Mond tatsächlich immer rund ist machen wir noch ein Foto!"
"Ein Foto soll das beweisen?"
"Ja. Ein sogenanntes der "Hase der Recht"-hat-Foto. Das zeigt den Mond auch rund, wenn er eine Sichel ist."
"Toll! Dann lass uns endlich zurück fliegen und so ein HDR vom Mond machen!"
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