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Literatur und Subversion Ernst, Thomas. transcript Verlag, Bielefeld. 2013.
(Bild: Seite 178) 20 âIm Verlauf des 20. Jahrhunderts etabliert sich ein Diskurs, der der Literatur eine politische Wirkung und Autorinnen und Autoren eine eingreifende Funktion zuschreibt. [âŠ] Innerhalb dieses Diskurses werden die Begriffe des Intellektuellen und der engagierten Literatur zentralâ 21 Ende 19. Jh. âMit dem Verschwinden eines universellen und verbindlichen Moral- oder Gottesmodell eröffnete sich fĂŒr freie Schriftstellerinnen und Schriftsteller die Möglichkeit, dieses Vakuum zu besetzen und innerhalb der Gesellschaft als die autonomen WertsphĂ€ren ĂŒbergreifende Vertreter universeller und verbindlicher Werte aufzutretenâ 22 Nach Brecht: âNicht die PrĂ€sentation einer direkten politischen Botschaft, sondern die verfremdende Darstellung erzeuge die politische Wirkung des Theatersâ 23 Nach Sartre: âDer âengagierteâ Schriftsteller weiĂ daĂ Sprechen Handeln ist [âŠ]. Er hat den unmöglichen Traum aufgegeben, ein unparteiisches GemĂ€lde der Gesellschaft und des Menschseins zu machenâ (Sartre 1981, 26.) âAusgehend von dieser Grundannahme postuliert Sartre eine engagierte Literatur, die sich inhaltlich z.B. fĂŒr diskriminierte Bevölkerungsgruppen einzusetzen habe. Die Autoren besĂ€Ăen eine klare politische Aufgabe, diese liege in der AufklĂ€rung der Leserschaft. Es sei âdie Funktion des Schriftstellers dafĂŒr zu sorgen, daĂ niemand ĂŒber die Welt in Unkenntnis bleibtââ 126f. âLiteratur kann als Medium von diesen Auseinandersetzungen zwischen âMajoritĂ€tâ versus âMinoritĂ€t, âMehrheitsgesellschaftâ versus âSub- oder Gegenkulturâ oder auch âdiskriminierende NormalitĂ€tâ und âzu emanzipierende Abweichungâ berichten und von den KĂ€mpfen minorisierter Gruppen um eine âemanzipiertereâ Form der ReprĂ€sentation. Zudem können literarische Texte sich selbst durch ihre Sprache, die prĂ€sentierten literarischen Figuren oder aufgerufenen Wissensarchive als minoritĂ€r [âŠ] in den gesellschaftlichen Diskursen positionieren.â Literatur und Subversion. Politisches Schreiben in der Gegenwart. 177 âkönnen literarische Texte verschiedene Funktionen erfĂŒllen: Literarische Texte können den politisch-institutionellen Diskurs der Subversion archivieren und reflektieren, inner hab des kĂŒnstlerisch-avantgardistischen Diskurses der Subversion kann Literatur als Avantgarde subversiv wirken, den subkulturellen Diskurs der Subversion kann Literatur als eine Form minoritĂ€rer Distinktion unterstĂŒtzen und ausgehend vom poststrukturalistischen Diskurs der Subversion lĂ€sst sich Literatur als Dekonstruktion verstehenâ ââââââââââââââââââââââââââââââââââââââââââââââââ Kernfrage: Inwieweit lĂ€sst sich der Text als subversiv bezeichnen? Herangehensweise (177ff.) - politisch-instituionelle Diskurse in dem die Texte zu positionieren sind historisch zu rekonstruieren - wie gestalten sich die politisch-sozialen MachtverhĂ€ltnisse in der jeweilige Gesellschaft - wie sind die KrĂ€fteverhĂ€ltnisse im medialen, politischen und juridischen Diskurs - aktuelle gesellschaftliche Transformationen beschreiben --> historische Analyse - Untersuchung der Formen und Schreibweisen der Texte im Vergleich zu anderen Texten - Untersuchung der Textinhalte (Themen, Inhalte, Diskurse, Spezialdiskurse, Kollektivsymbole, Konstruktion der Gesellschaft, welche gesellschaftliche NormalitĂ€t wird geschaffen, Darstellung sozialer Gruppen, Personengeflecht, Kategorien der Diskriminierung) - Untersuchung Autorfigur als öffentliche Person (politische Selbstinszenierung, Auftritt als ReprĂ€sentant, âIn welchem VerhĂ€ltnis steht die Inszeniernug und Rezeption der Autorfigur als öffentliche Person zu ihren Texten? ââââââââââââââââââââââââââââââââââââââââââââââââââ Beispiele fĂŒr die Analysen ab Seite 181/275 177f. âSubversion steht immer in einem spezifischen VerhĂ€ltnis zu einer âMachtâ, einer âNormalitĂ€tâ [âŠ] um bzw. gegen die sie sich bewegt.â âNur vor dem Hintergrund einer solchen historischen Analyse der gesellschaftlichen Diskurse und des literarischen Feldes lassen sich die Texte und ihre Autorinnen und Autoren auf dem literarischen Feld â als neoavantgardistische, minoritĂ€r-distinktive oder dekonstruktive Texte â positionieren und die womöglich von ihnen ausgelösten medialen Skandale, juristischen Prozesse oder politischen Wirkungen adĂ€quat beschreibenâ 178 âDabei muss zugleich Augenmerk auf die Möglichkeit gerichtet werden, dass kĂŒnstlerische Avantgarden von den gesellschaftlichen Institutionen (BĂŒrger) und MinoritĂ€ten oder Gegenkulturen von MajoritĂ€ten oder dem gesellschaftlichem Mainstream absorbiert werdenâ 477 âDer Begriff der Subversion [âŠ] eignet sich besonders gut fĂŒr eine Beschreibung einer politischen Gegenwartsliteratur, die sich aus einer minorisierten Position heraus kritisch zu den komplexen, flexibilisierten und globalisierten VerhĂ€ltnissen positioniertâ 477f. seit Ende 18.Jh. verschiedene Diskurse der Subversion: - politisch-institutionelle Diskurs der Subversion (Subversion als revolutionĂ€ren Staatsumsturz, lange Zeit vorherrschende Wortbedeutung) - kĂŒnstlerisch-avantgardistischen Diskurs (Subversion als kĂŒnstlerisch-prozessuale Bewegung, z.B. Dadaismus, Surrealismus) - subkulturelle Diskurs der Subversion (Subversion als eine minoritĂ€re-distinktive Bewegung) - postrukturalistischer Diskurs der Subversion (Subversion als Dekonstruktion) 479 âLiterarische Texte können sich durch ihre Formen oder Inhalte in die jeweiligen Diskurse einschreiben oder aber die Diskurse der Subversion archivieren, reflektieren oder parodierenâ verschiedene Literaturwissenschaftliche Theorien und Methoden können dafĂŒr angewendet werden 480 âLiteratur als minoritĂ€re Distinktion: Wenn literarische Texte von den Auseinandersetzungen zwischen âMajoritĂ€tâ und âMinoritĂ€tâ [âŠ] berichten oder sich durch ihre Personen, Topografien, Sprachen oder Positionsfelder als minoritĂ€r-distinktive Texte inszenieren, schreiben sie sich in den subkulturellen Diskurs der Subversion ein. Diese Analyse kann mit Hilfe von Foucaults Diskursanalyse, Links Interdiskurs- und Normalismustheorie, Parrs Positionsfeldtheorie, Deleuzeâ und Guattaris Bestimmung einer kleinen Literatur oder den AnsĂ€tzen der Cultural Studies geleistet werden. Es ist allerdings auch hier so, dass sich diese minoritĂ€r-distinktive Abgrenzungsbewegungen, deren dichotomischen Konstruktionen und das aus ihnen abgeleitete subversive Potenzial literarischer Texte als problematisch erweisen können, da sie (minoritĂ€re) KollektividentitĂ€ten konstruieren, die selbst hegemoniale Effekte erzeugen oder möglicherweise von anderen gesellschaftlichen Gruppe und Institutionen im Sinne eines âMainstreams der Minderheitenâ absorbiert werden.â âLiteratur als Dekonstruktion: Mit den Gender Studies und den Queer Studies sowie der postkolonialen Theorie lĂ€sst sich zeigen, wie geschlechtliche, sexuelle und ethnische IdentitĂ€ten in literarischen Texten de-(und allerdings auch: re-)konstruiert werden.â 481 âsind die Inhalte und Topoi der Subversion, die sich im Text finden, zu thematisieren [âŠ]. Zu diesem Punkt zĂ€hlt auch die Analyse von Topografien, Personen und Sprachen der Subversion.â
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Das Politische in der Literatur der Gegenwart
Hg. Stefan Neuhaus und Immanuel Nover. De Gryter. Berlin. 2019.
3 Einleitung âDie âErzĂ€hlungenâ des Politischen in ihrer Eigenweltlichkeit zu beleuchtenâ (Anna-Lena Scholz) ErzĂ€hlen hat immer etwas mit Poltik zu tun 5 âlittĂ©rature engagĂ©eâ 6 âDie Aushandlungen des Politischen durch die Gesellschaftâ âDie Differenzierung von der Politik und dem Politischen macht deutlich, dass Texte nicht als unpolitisch qualifiziert werden können, nur weil sie sich nicht mit den konkreten Institutionen oder Fragen des Politikbetriebs auseinandersetzenâ 7 âDie Literatur beschrĂ€nkt sich laut Rorty nicht auf den Versuch der mimetischen Abbildung von textexterner politischer âWirklichkeitâ, sondern fungiert selbst als innovatives politisches Handeln, durch das die politische/soziale âWirklichkeitâ mitgestaltet wird.â 9 âDie Literatur lĂ€sst sich jedoch nicht auf die Sichtbarmachung des Unsichtbaren reduzieren; sie ist nicht nur eine âWissenschaft der Gesellschaft und die Erschaffung einer neuen Mythologieâ (RanciĂšre 33) 10 Literatur als Hilfestellung zur IdentitĂ€tsarbeit âAlltĂ€gliche IdentitĂ€tsarbeit hat die Aufgabe, die Passungen (das matching) und die VerknĂŒpfungen unterschiedlicher TeilidentitĂ€ten vorzunehmenâ (Keupp, Heiner. Diskursarena IdentitĂ€t. 34) 11 âLiterarische Texte, also fiktionale Narrationen, entwerfen mögliche IdentitĂ€ten und spielen deren Entwicklung durchâ 12f. âob es Aufgabe der Literatur, der sie vermittelnden Institutionen [âŠ] und auch der Literaturwissenschaft ist, die Leser*innen zu mĂŒndigen BĂŒrger*innen zu erziehen, lĂ€uft heute ins Leere. 13 âWie kann Literatur dazu beitragen, politische Teilhabe im positivsten, also demokratischen Sinn zu befördern und welche Rolle kann die Literaturwissenschaft dabei spielen [âŠ]â 21 =Engagement oder Subversion?, Thomas Ernst= 26 âDas politische Schreiben wird in der medialen Ăffentlichkeit oft als eine Symbiose von Werk und Autor wahrgenommen, denen man eine Form des âEngagementsâ, der Positionierung und des Eingreifens in die gesellschaftliche Wirklichkeit zuschreibt.â âNeben dieses konkrete politische Engagement des Autors als Intellektuellem können Werke der âengagierten Literaturâ treten, die sich mit politische Inhalten und Institutionen, wie den Diskriminierungs-, Minorisierungs- oder Emanzipationserfahrungen ihrer Protgagonist*innen, in einer realistischen Weise beschĂ€ftigenâ (ein solcher Autor wĂ€re z.B Heinrich Böll)â
Unterscheidung zwischen dem Autor als politischer Akteur und als Wahlberechtigerâ mit persönlicher eigener politischer Meinung 31f. âErstens finden sich viele Beispiele fĂŒr die Selbstinszenierung von Autor*innen als universelle Intellektuelle, die sich in allgemeine politische Debatten einbringen, zweitens lassen sich viele Beispiele finden, in denen Autor*innen als spezifische Intellektuelle kulturpolitische und literarische Fragen verhandelnâ 40 Autor*innen schalten sich immer mehr in politischen Debatten mit ein âuniverselle Intellektuelleâ engagierte Literatur VS öffentliche PrĂ€senz 45 =Das Politische in der Literatur um 1995, Lothar Blum= Nach Ulrich Bröckling und Robert Feustel: âdass die Frage nach dem Politischen letztlich âselbst eine eminent politische Frageâ sei und der Bestimmungswert des Politischen âsich gerade darinâ zeige, âdie Frage danach offen zu haltenâ. (Das Politische denken. Bielefeld. 2010) 46 Literaturwissenschaft kann Kultur/Poltik nicht analysieren jedoch âdicht beschreibenâ (dichte Beschreibung nach Clifford Geertz) und âeinen Ausschnitt aus dem kulturellen Kontext segmentieren, eben die Literatur, und danach fragen, wo und wie das Gesellschaftliche in seiner KomplexitĂ€t und VariabilitĂ€t im fiktionalen Rahmen des Als-ob verhandelt und dabei ein Blick auf das âPolitischeâ eröffnet wird.â 359 =Jenseits des politische Realismus. Kontrafaktik als Verfahren politischen Schreibens in der Gegenwartsliteratur, Michael Navratil= 359f. âdas alte ProblemverhĂ€ltnis von Politik, Literatur und Fiktionalisierung â im Sinne der freien Formungsmöglichkeiten kĂŒnstlerischer Medien â, eine spannungsreiche Trias, aus der bei gleich welcher Paarung stets einer der drei Begriffe auszuscheren scheint. Wird politisch relevante Literatur verfasst [âŠ], so drohen die freien Möglichkeiten literarischer Fiktionalisierung verlorenzugehen, also die Möglichkeiten zu einer von der empirischen RealitĂ€t unbeschrĂ€nkten literarischen Erfindung und Formung; beruft sich die Literatur hingegen auf ihre Lizenzen zur freien Fiktionalisierung, so scheint der erkennbare Bezug auf die reale politische SphĂ€re gefĂ€hrdet. [âŠ] Ein unkĂŒnstlerischer Abbildungsrealismus einerseits und ein politisch unverantwortlicher Eskapismus andererseits erscheinen mithin als die beiden GefĂ€hrdungen politischen Schreibens.â
366 âKontrafaktik liegt vor, wenn in einem fiktionale Medium realweltliches Faktenmaterial auf signifikante Weise variiert wird. Kontrafaktische Texte nehmen auf konkrete Fakten der realen Welt Bezug, indem diese innerhalb der Diegese in einer solchen Weise variiert werden, dass eine indirekte Bezugnahme auf das variierte realweltliche Faktenmaterial erkennbar und bedeutsam ist. Diese indirekte Bezugnahme auf realweltlichen Fakten ist dabei allerdings stets an die Interpretationsleistung des Lesers gebundenâ 367 ânatĂŒrliche AffinitĂ€t zwischen Kontrafaktik und politischem Schreibenâ âdass âpolitische Literaturâ zumindest die eine Bedingung wird erfĂŒllen mĂŒssen, sich in irgendeiner Weise zur politischen oder gesellschaftlichen RealitĂ€t zu verhalten: Literatur, so könnte eine Minimaldefinition lauten, ist eben nur dann politisch, wenn sie mit normativen Implikationen zur RealitĂ€t in Beziehung gesetzt werden kannâ 367f. âKontrafaktik kann politische Positionen und dominante Sprachformen mittels Ăberspitzung oder Umformung der LĂ€cherlichkeit preisgeben [âŠ|; sie kann allgemein akzeptierte Geschichtsnarrative konterkarieren (in der Alternativgeschichte); sie kann wĂŒnschenswerte Alternativen zum politischen Status quo aufzeigen (in der Utopie); oder sie kann auf die Gefahren aktueller gesellschaftlicher [âŠ] Entwicklungen und politischer Trends hinweisenâ âdas politische Potenzial der Literatur also keineswegs an einem im engen Sinne mimetischen RealitĂ€tsbezug gebunden sein muss, sondern dass die Literatur hĂ€ufig gerade dort, wo sie genuin eigenen Gestaltungsmöglichkeiten ausschöpft, also Medium eines relevanten Einspruchs gegen den politischen Status quo fungieren kannâ 515 =Politisches Schreiben und Handeln in Uwe Timms Romane Ikarien (2017), Stefan Neuhaus= 518 âPolitisches Schreiben kann als kritische Reflexion ĂŒber die politischen VerhĂ€ltnisse, als Bestandteil fĂŒr demokratische Entwicklung notwendiger, weil die Verfestigung von MachtverhĂ€ltnissen verhindernder, gesellschaftlicher (Selbst-)Kritik verstanden werdenâ âLiterarisches Schreiben kann politisches Handeln sein, wenn es mit einigem Erfolg auf VerĂ€nderung der politischen VerhĂ€ltnisse zieltâ 520 âWenn Literatur die politische Botschaft zu stark macht und das Postulat der AutonomieĂ€sthetik verletzt, lĂ€uft sie Gefahr, dekanonisiert zu werdenâÂ
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Politische Literatur und Politik der Literatur, Revolution und Evolution. Schnittstellen von politischer Theorie und kritischer Literaturwissenschaft
Perica, Ivana. in Politische Literatur Begriffe, Debatten, AktualitÀt. Hg. Christine Lubkoll, Manuel Illi, Anna Hampel. J.B. Metzler Verlag. Stuttgart 2018.
93 âProbleme des gegenwĂ€rtig Ă€sthetisierten politischen Denkens (oder des manchmal zwanghaft politisierten Nachdenkens ĂŒber Kunst)â VerhĂ€ltnis Literatur und Politik? 94 âHerausfordernde Potential des Politischen am PhĂ€nomen der Kunstâ âDer Widerspruch liege in der weit verbreiteten Behauptung, >>dass Geschichte und damit VerĂ€nderungen nur geschehen, nicht gemacht werden können<<.â (Menke, die Möglichkeit der Revolution. Seite 56) 94f. âdass Kunst politisch ist oder wird, nur indem sie die Tatsache bestreitet, dass sie in eigentlich politischer Hinsicht nichts bewirken kannâ (Vgl. Bernstein, Jay M. The Fate of Art: Aesthetic Alienation from Kant to Derrida and Adorno. 1992.) 95 Nach John Roberts: âdass Kunst Aussagen machen kann ĂŒber die eigene und die gegenwĂ€rtige Gesellschaftslage, aber dass sie im Grunde genommen >unvermögend< sei.â (Roberts, John. Revolutionary Time and the Avant-Garde. 2015) Kunst: âim bĂŒrgerlichen KunstverstĂ€ndnis als Ă€sthetisches Mittel zur Steigerung der individuellen FĂ€higkeiten des Subjektsâ 96 âGrenzziehung zwischen âpolitischer Literaturâ und dem âPolitischen (in) der Literaturââ 104 âLiteratur kann (muss) den revolutionĂ€ren Prozess unterstĂŒtzen; sie behĂ€lt dabei aber ihren autonomen Raum, indem sie dies als Literatur (und nicht als Propaganda) macht.â Nach MiklĂłs Szabolcis: âRevolution ist entweder politisch oder keine. Gleichzeitig ist Revolution ohne literarische, kulturelle Evolution eigentlich nur eine Pseudorevolutionâ (Szablocsi, MiklĂłs: Avant-Garde, Neo-Avant-Garde, Modernism. 1971.) âDies fĂŒhrt zum Schluss, dass die Litereatur (sic), entweder als Begleiterin der Revolution oder als ihre Vorbotin, kein Vehikel und kein Ersatz fĂŒr die DurchfĂŒhrung der politischen Revolution istâÂ
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Bourgeois Women and The Question of Divorce in Finland in The Late 19th and Early 20 Centuries
SaarimÀki, Pasi. Scandinavian Journal of History. 2018.
64 âIn the 19th century marital legislation was in many ways considered outdated, and its hierarchical and patriarchal features no longer corresponded to new interpretations and demands for equality between men and womenâ 65 âAmong other things, divorce was also liberalized [âŠ] Wives had to have a way to get rid of bad-mannered husbandsâ 67 âIn order to be granted a divorce in Finland, the applicant had to demonstrate that the other party had severely violated the marriage. Local courts were authorized to grant a divorce if the husband or wife had committed adultery, or if they had been abandoned by their spouse. These grounds for divorce were based on the Code of Marriage in the 1734 Swedish Civil Codeâ 68 âIn other Nordic countries it was also argued that excessively binding legal norms could cause more damage, whereas more liberal divorce regulations, as well as the strengthening of the wifeâs position, would promote family stability and work against immorality and illegitimate relationshipsâ âIn addition to general demands for dissolving poor marriages, bourgeois women also made concrete suggestions for new grounds for divorce. Authors paid special attention to drunkenness, which was demanded as a new legal ground for divorce in the early phase of the Finnish womenâs movement. For example, the author Minna Canth - one of the most important role models and objects of admiration for the Finnish womenâs movement - had given a lecture at a temperance meeting in Kuopio in 1886, at which the topic was âIs a woman entitled to divorce her alcoholic husbandâ.â 69 âIn 1893 the Finnish Womenâs Association had added to its charter of rules that drunkenness should also be included among the legal grounds for divorceâ âFrom the perspective of womenâs activities, temperance can be called the strongest womenâs organization at the turn of the centuryâ Daher wurde der Alkoholismus des Mannes als Beispiel fĂŒr eine schlechte Ehe 70 âThe members of the Finnish Womenâs Association and Union, the League of Finnish Feminists had close relationships with the temperance movementâ âBourgeois women overall shared a common starting point regarding the importance of love in modern marriage. Love, a persona, and equal attraction to another person, was considered both as a necessary reason to marry [âŠ]â 76 âThe earliest discussions that concerned divorce had taken place in the Finnish Parliament in the 1870s and 1880s on the initiatives of lawyers.â 77 âI argue that the divorce question was also a tool to promote those issues that were important to Finnish feminists in the late 19th and early 20th centuries. When discussing poor marriages, drunkenness and domestic violence, authors actually talked about how to liberate women from poor conditions and expand their marital rights.âÂ
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The Limits of Patriarchy, How Female Networks of Pilfering and Gossip Sparked the First Debates on Rural Gender Rights in the 19th-Century Finnish-Language Press
Stark, Laura. Finnish Literatur Society. Helsinki, 2016.
15 âthe 19th-century farm master in Finland was entitled to considerable legal rights as head of the household, [âŠ] and legal guardian of his wife, children and servants. [âŠ] we must look beyond these formal and institutional privileges to the reality of daily life, where it is evident that the necessity of womenâs labour contribution for the maintenance of the farm meant that power had to be negotiated between farming men and women within the household. Menâs and womenâs dependency on each otherâs labour skills, and the authority delegated to the farm mistress as head of the domestic sphere, resulted in an uneasy gendered balance of power within farming households.â 16 âthe majority of 19th-century Finnish women resided in the countryside, engaged in the less visible sphere of unpaid labour inside the farm household.â âIt was in the context of the farm household that small storms began to brew, conflicts of interests that burst onto the public scene in the 1850s and 1860s due to the rise of the Finnish-language pressâ âLong before there was any discussion of womenâs right to vote, before the âwomenâs questionâ was raised in the early 1880s [âŠ] Finns were publicly debating the rights of rural women in the pressâ kotivarkaus / home thievery Frauen verkauften ohne das Mitwissen ihres Mannes GegenstĂ€nde des Haushaltes oder Handarbeiten 17 âthe home thievery debate was thus the first documented public discussion in the Finnish language on the topic of womenâs rightsâ 18 familial patriarchy / mĂ„lmanskap 19 âFrom the perspective of the 19th-century officials and clergy, the function of patriarchy was to control the workforce, and the relationship between a patriarch and his âchildrenâ [âŠ] This patriarchal role thus implied certain rights but also responsibilities. The patriarch was subject to the norms and disciplinary measures of the state, the Church and the informal control of the local community, and was expected to live up to a certain ideal which involved self-control and responsibility-takingâ âThe set of legal statues which most affected rural womenâs lives was the Code of Judicial Procedur of 1734. [âŠ] Before 1864, unmarried women had remained under the legal guardianship of their senior male relatives their entire lives. In 1864, unmarried women who had reached fifteen years of age where allowed power of decision over their own earnings, and full legal majority at age 25 however , a married woman remained under her husbandâs guardianship until his deathâ 24 âNot all rural women from the landowning classes married, but married women enjoyed a much higher social status than unmarried womenâ 26 âthe wifeâs primary role in 19th-century agrarian Finnish society was not that of birth#giver but of labourerâ 26 kontinkantaminen âgoal-oriented gossipâ 27 meist unverheiratete Frauen âlĂ€stertenâ viel. Sie gaben eine Information weiter und tauschten z.B. gegen Ware 28 âAn examination of Finnish-language newspapers, [âŠ], suggest that farmers, crofters, landless labourers and even farm women began to participate in the public sphere and voice their opinions on important social issues from the 1850s onwardsâ 34 âunwaged and publicly unrecognized work of female family membersâ 39 ïżœïżœThe primary way in which new moral sources reached ordinary people in the 19th-century countryside was through an explosion of new discourses: taught in the new schools, available from an expanding Finnish-language literature, and performed in the speeches and theatrical productions performed at meetings [âŠ]â 41 âThe story of the rise of the Finnish-language press in the early 1860s is at the same time the story of how landowning farmers, landless men and even rural women began to actively participate in the public sphere of national discussion before the emergence of popular voluntary movements and societies in the 1870s and 1880sâ 45 âa national awakening began to be sensed by rural Finnish-speakersâ 71f. âIt was through newspapers that the rural folk first became familiar with romanticist discourses. By the early 1840s, romanticist poetry was being publishes in newspaper[s]. [âŠ] at the end of the 1850s and beginning of the 1860s [âŠ] the predominant discourse shifted from a conservative, Scriptures-based perspective in which persons were expected to seek truth from religious teachings [âŠ] to one which emphasized individual rights and freedoms as a basis for social progressâ 72f. âteachings from the Bible and the Catechism continued to be used among the common folk to organize their world view and interpret their experience until at least the end of the 19th century. What is striking, rather, is how completely the older, conservative religious discourse had disappeared from the Finnish-language press by the early 1860s.â 74 Leserbriefe and Zeitungen: 1869: âThe ideal behaviour expressed in this letter was not for young women to be pious, passive and silent, but to educate themselves through reading and writing, in order to benefit the future nationâ 75 âBy the 1860s, writings to the press about gendered relations in the countryside were no longer drawing on religious argumentation. Instead, they tended to side with [âŠ] social reformist discourse centred on individual progress and individual right; or rational-functional discourse centred on the continuity, stability and prosperity of the farm household.â âThe situation of women in Finlandâ appears to have been motivated by the fact that adult unmarried women had been given legal majority in Denmark in 1857 and in Sweden 1858. Forsström argued, among other things, that the same law should be adopted in Finlandâ 91 âSome of the most interesting sources on gossip and news carrying are realistic ethnographic fictions such as Minna Canthâ 138 âGossip as a welcome source of newsâ 173 âStarting in the early 1860s, the issue of farm womenâs inheritance rights began to arouse more debate within the pressâ 201 âthe farm masterâs primary duty to society had been to uphold the social order through the control of his household. This was done out of obedience to a Church and Crown which desired above all the stability of the realm, and stability required that each member of society kept to his or her proper and predetermined place. By the middle of the 19th century, however, it was not stability but change and improvement which were the watchwords of educated elites. In this new world envisioned by social reformists, the individual was expected to makes his or her own contribution to social progress through self-improvement. In order for this to happen, it was necessary that individual be freed from their roles as subordinate members of a corporate group such as the farm household, and be afforded greater freedoms and rights than were previously seen desirableâ 203 Stereotyp des âunenlightened patriarchâ wurde oft in der Presse genannt um Kritik an farm masters zu ĂŒben 205 âthe unenlightened patriarch was responsible not only for the moral degradation of household members, but also ultimately for the collapse of social order and well-beingâ (andere Literatur die dem auch zustimmt: Ahlqvist, Koti) âIn specifying the faults of the unenlightened patriarch, writers to newspapers in the period 1850-1900 blamed farm masters for three types of behaviour which were seen to be ultimately responsible for home thievery: (1) the patriarchâs selfish and miserly use of resources, (2) his incorrect methods of child rearing, and (3) his inability to manage his household in a rational manner, due to insufficient knowledgeâ 206 Viel Leserbriefe / Zustimmung / Kommunikation zwischen Leser*innen und Schriftstellern zu der Zeit 207f. â [âŠ] question of needs: whose needs were legitimate and what qualified as a need rather than merely a desire or whim? [âŠ] by the mid- 1870s social reformers were arguing that what counted as a âneedâ had changed from the previous generation. The writers [âŠ] argued in 1876 and 1898 that needs constituted more than mere physical requirements for survival. Changing times had created new emotional and intellectual needsâ 209 âFinnish-speaking members of the educated lower middles classes were eager to change the structure of social privilege and opportunity in the 19th-century Finland. [âŠ] Those who had risen to the gentry through education, [âŠ] these lower-middle classes moved to align their own interests more closely with those of the landowning peasants and to take up the role of their educatorsâ 216 âGenerally speaking, when it comes to criticism of the unenlightened patriarch, womenâs rights per se were not necessarily the primary motiveâ âIndividual rights in the modern era were conceived as inseparable from new forms of accountability and responsibilityâ 220 âIf a wife sometimes takes something out of the common fund, even if for their common needs, it is already home thievery, but the husband is allowed to take as much as he likes without his wife knowingâ âsocial reformers and educators had made their position clear: the farm master could no longer act as a tyrant with unlimited power, but now had tu use his position to further the aims of the new societyâ 221 Beispielliteratur: 1853, Fredrik Ahlqvist, Koti. 1882, Pietari PĂ€ivĂ€rinta, Naimisen juoruja. 1893, Eero J-nen, Kuwaelmia sodasta walon ja pimeyden vĂ€lillĂ€ âIn the new model of marriage which respected both spousesâ rights, husband and wife were expected to share the running of the household and its day-to-day decisionsâ 238 âWhile upper-class Swedish-speaking authors and writers to the press were pondering the roles of wife and mother within the bourgeoisie family ideal, Finnish-speaking writers from the countryside had different issues with which to grapple, namely the question of how to ensure the productivity of a system which relied on unpaid female labour, while at the same time aspiring toward the individual rights and equality demanded by the ideal of a modern Finnish-language nationâ 238f. âthe most intense period of debate taking place between 1861 and 1863, the key concepts in the discussion centered on human dignity (lack of inheritance was degrading to women), citizenship (laws denied women full membership in the nation), and above all, natural rights, which moderation and reason dictated should belong equally to all persons, regardless of genderâ
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Det politiska Àktenskapet
Rosenbeck, Bente und Sanders Hanne. Makadam Förlag. 2010. Göteborg.
Tills döden skiljer oss Ă„t? Hustrumisshandel och rĂ€tten till skilsmĂ€ssa i 1800-talets Sverige Lindstedt Cronberg, Marie 115 âI 1800-talets Sverige blev synen pĂ„ Ă€ktenskapet och mannens och kvinnans stĂ€llning inom detsamme dagsaktuell politk. Den politiska debatten om skilsmĂ€ssa aktualiserade den djupgĂ„ende meningsmotsĂ€ttning som fanns i samhĂ€llet och som brukar förstĂ„s som en kamp mellan konservatism och liberalismâ âhustruidealet blev en stilla, ödmjuk, undergiven och kĂ€rleksfull kvinna som förstod att mildra mannens ibland uppbrusande och hĂ€ftiga naturâ 116 âVid den riksdagen som hölls 1809-1810, och som kommit att gĂ„ under benĂ€mningen revolutionsriksdagen, ansĂ„gs tiden mogen för en revision av skilsmĂ€ssolagstiftningenâ --> wird als Liberalisierung des Scheidungsrechts gesehen 117 âDenna liberalisering som alltsĂ„ bland annat kom till uttryck genom kungliga dispenser var dock inget svenskt eller nordiskt sĂ€rdrag utan en europeisk trend till följd av en vĂ€rdslig naturrĂ€ttstanke och en kritisk hĂ„llning till Bibelns inflytande över juridikenâ 122 Mitte des 19. Jh. war man sich ĂŒber Problematiken in der Ehe bewusster und nahm Diskussionen zum Missbrauch in Ehe wieder auf. 123 Immer mehr Frauen zeigten Ihren Ehemann an, jedoch kam es selten zu Rechtssprechungen 124 da meist davon ausgegangen wurde, dass die Gewalt, die der Mann ausĂŒbte darauf grĂŒndet, dass die Ehefrau etwas falsch machte 125 Der Kirche nach sollte man Lernen mit den Fehler seines Ehepartners umzugehen, egal wie schlimm sie waren 126 RiksdĂ„g 1859-1860: âDe skillnadsgrunder som diskuterades, alkoholmissbruk, slöseri och vĂ„ldsamt sinnelag, uppfattades fortfarande som alltför vida kategorier för en lagstadgad rĂ€tt till skilsmĂ€ssa.â 127 Frauen, die sich misshandelt fĂŒhlten, konnte immer zu ihrem Priester gehen. Der konnte, wenn er es fĂŒr nötig hielt, es weiter zum Kirchenrat geben um zu entscheiden, ob eine Scheidung eine Lösung und rechtens wĂ€re âde framstĂ„r mer som ett forum för samtal och för varnande och förmanande tillrĂ€ttavisning. I de fall dĂ€r hustrun flytt hemmet, för att undkomma misshandel, förmanades hon alltid att Ă„tervĂ€ndaâ 129 Laut domkapitlet: wenn die Frau misshandelt wurde solle sie sich anstrengen die Beziehung und sich selbst zu verbessern und der Mann sollte âupphöra med misshandeln och att mildra sitt sinneâ 132 Oft kam es nicht zu einer Verurteilung, da die FĂ€lle nicht als Misshandlung sondern als âUnharmonieâ osĂ€mja eingestuft wurden 135 1863 wurden 76 MĂ€nner fĂŒr Missbrauch verurteilt 163 âDet nordiska revisionssamarbete som lĂ„g till grund för en ny svensk giftermĂ„lsbalk 1921 har beskrivits som en milstolpe för nordiska kvinnorâÂ
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Inte ett ord om kÀrlek
 Melby, Kari; PylkkÀnen, Ani; Rosenbeck, Bente; Carlsson Wetterberg, Christina. Makadam Förlag, Göteborg. 2006.
14 Bis zur Ehereform 1920, hatte lediglich der Mann Entscheidungsrecht ĂŒber die Kinder âDet specifika med den nordiska Ă€ktenskapsmodellen var att den, samtidigt som den bekrĂ€ftade och understödde konsolideringen av kĂ€rnfamiljen och hemmafruideologin, hĂ€vdade likstĂ€lligheten mellan könen och individens rĂ€tt inom familjen.â 15 âĂktenskapet Ă€r en ram kring personliga relationer och innefattar som sĂ„dan intimitet, nĂ€rhet och omsorg. Men Ă€ktenskapet handlar ocksĂ„ om politik och makt, om vem som har tolkningsföretrĂ€det - sĂ„vĂ€l i det lilla, i det vardagliga Ă€ktenskapliga livet, som i det stora, i lagar och pĂ„bud.â 17 1929 verfasste Finnland ein neues Ehegesetz, was auf dem von Schweden aus dem Jahr 1915 basierte 20 âDe socialdemokratiska kvinnorna hade alltid utgjort en viktig del av finsk kvinnorörelse och de var ocksĂ„ engagerade i Ă€ktenskapsfrĂ„gan, men dĂ€r fanns föga av samarbete mellan kvinnorörelsen borgerliga och socialdemokratiska delâ 21 âInom den rĂ€ttshistoriska forskningen brukar man klassificera de nordiska lĂ€nderna som en ârĂ€ttsfamiljâ, vilken i kraft av historisk tradition utvecklat en relativt enhetlig rĂ€ttskultur.â 24 âNĂ„gon explicit kritik mot manligt maktmissbruk hörde man sĂ€llan.â 26 âĂktenskapsrĂ€tten har sedan medeltiden varit en av de viktigaste frĂ„gor som har reglerats av bĂ„de vĂ€rldsliga och kyrkliga normerâ 28 ab 1500 âom mannen bröt mot trolovningproceduren och lĂ€grade en kvinna utan giftomannens samtycke, hade han krĂ€nkt giftomannens rĂ€tt och kunde fĂ„ böta för "mökrĂ€nkning"â âGiftermĂ„let var ett ekonomiskt och maktpolitiskt alltför viktigt Ă€rende för att överlĂ„tas pĂ„ unga mĂ€nniskor, och dĂ€rför ansĂ„g man att sexuellt umgĂ€nge inte i sig kunde vara en grund för Ă€ktenskapâ 29 âMannen förvaltade i princip all egendom, men hustruns Ă€rvda jordegendom fick han inte överlĂ„ta utan hennes och hennes slĂ€kts samtycke (bördsrĂ€tt). Hustruns jordegendom kunde inte heller anvĂ€ndas för att tĂ€cka mannens privata skulderâ 30 SpĂ€tmittelalter und FrĂŒhmoderne (13.-15. Jh.) âEnligt svensk och finsk praxis [âŠ] var Ă€gandet snarare enskilt Ă€n gemensamt under Ă€ktenskapet. I de flesta fall hade mannen Ă€rvt bondgĂ„rden och förestod den, medan hustrun Ă€gde sin lösa egendom som hon hade fĂ„tt i hemgift, och anvĂ€nde den i sina sysslor inom hushĂ„llet. Hemgiften bestod av kreatur, klĂ€der, spannmĂ„l, husgerĂ„d och ibland Ă€ven pengar.â 31 âDen sĂ„ kallade das ganze Haus-modellen differentierade mĂ€nniskor inte frĂ€mst efter kön utan efter Ă„lder och maktposition. JordĂ€gandet och dĂ€rmed makten stod dock under manlig kontroll.â (âGanzes Hausâ bezeichnete den Haushalt als Rechts-, Sozial- und Wirtschaftseinheit in der FrĂŒhneuzeit) 33 âOm man hade lovat att gifta sig i framtiden (sponsalia de futuro), gjorde sexuellt umgĂ€nge Ă€ktenskapet giltigt.â (13. Jh.) Ă€nderte sich ab dem 14. Jh. ab dem 19. Jh. lag das Heiratsalter bei 17 Jahren fĂŒr Frauen und 18 Jahren fĂŒr MĂ€nner 34 Im Gegensatz zu DĂ€nemark, Island und Norwegen war in Schweden und Finnland die Macht/Meinung der Kirche nicht so stark, das Königshaus war wichtiger 36 ab 16. Jh. Die Reformation Ă€nderte nicht viel an den bestehende Ehegesetzen âGrĂ€nsen mellan trolovning och Ă€ktenskap var fortfarande flytande. Ăktenskapslöfte ansĂ„gs i vissa fall vara bindande.â 37 rein rechtlich hĂ€tte man jedoch auch die Verlobung im Domkapitel offiziell annullieren mĂŒssen âUnder sen medeltid och tidigmodern tid anklagades all fler mĂ€n för âmökrĂ€nkningâ dĂ€rför att de hade lĂ€grat en ung flicka utan att ha trolovat sig med henneâ 40 Anfang 18. Jh. Der Norden war schon immer stĂ€rker Richtung Agrar geprĂ€gt als Resteuropa ab 1686 wurden neue Gesetze vorbereitet, die dann 1734 in Kraft traten, die verschiedenen Gesetze sollten zusammen in ein Gesetzesbuch gefasst werden (landslagen, stadslagen, kyrkolagen, privilegierna och skilda förordningar) âI Sverige avskaffade man förbudet att gifta sig över stĂ„ndsgrĂ€nserna, som hade gĂ€llt bland adeln sedan 1622âł âpĂ„ 1680-talet stĂ€rktes den Ă€kta mannens möjligheter att tĂ€cka egna skulder med hustruns egendomâ Bereits zu dem Zeitpunkt wurde ĂŒber die eigentliche Gleichstellung zwischen Mann und Frau in Schweden diskutiert âMan uttryckte explicit att bĂ„de kvinnor och mĂ€n i princip hade samma stĂ€llning som rĂ€ttssubjekt. Men nĂ€r det blev aktuellt att definiera exempelvis hur stor kvinnors respektive mĂ€ns arvslott skulle vara, uppstod det problem. Kvinnors och mĂ€ns medborgarskap var inte likvĂ€rdiga.â Da der Mann mehr fĂŒr das Land tat, wurden die Ăberlegungen gekippt 41 âĂven om rĂ€ttsvetenskapen inte var vĂ€l utvecklad, kan man med goda skĂ€l pĂ„stĂ„ att nordiskt rĂ€ttsvetenskap pĂ„ 1600-talet var âeuropeiskââ (altmodisch und zĂ€h) 43 âFrĂ„n inledningen av tidigmodern tid och uppkomsten av den statliga rĂ€tten kan man skönja tvĂ„ parallella processer: ökad betydelse för individernas formella likstĂ€llighet som en allmĂ€nsrĂ€ttlig princip, och fördjupad skillnad enligt kön vid konkret tillĂ€mpning av den universella regleringarna [âŠ] Den första viktiga könsskillnaden konstruerades i samband med sexualbrottâ 44 âEn reel differentiering mellan könen började dock gĂ€lla först pĂ„ 1700-taletâ 45 âUnder 1700-talet blev oĂ€kta barn överallt en privat angelĂ€genhetâ âDen första âborgerligaâ modellen för familjeekonomin introducerades [âŠ] i Sveriges rikes lag Ă„r 1734â 48 âI Sverige stiftades en Förmyndareordning Ă„r 1669 som föreskrev ordentlig försörjning av familjens barn. För övrigt utgick man frĂ„n att egendomen skulle trygga familjens levnad och att det var mannens rĂ€tt och plikt att sköta egendomen sĂ„ att den gav vinst. Hustruns försörjningsplikt var dĂ€remot inte reglerad, men hennes ansvar för vissa av makens skulder motiverades med att hon för sin försörjning hade del i de ekonomiska vĂ€rden som mannen kunde skapa genom att investera makarnas gemensamma egendom.â Keine Unterhaltspflicht in Schweden und Finnland im 19. Jh., im Gegensatz zu Norwegen âEnligt finsk fattigdomsförordning 1879 var mannen skyldig att försörja sin hustruâ 50 19. Jh. Im ganzen Norden wurde zu Beginn des 19. Jh. die Stellung der Frau diskutiert âArbete, Ă€gande av kapital och alla individers fria agerande hade blivit vĂ€sentliga element av en modern syn pĂ„ individualitet och rĂ€ttslig subjektivitet, och frĂ„gan uppkom huruvida kvinnorna kunde eller inte kunde anpassas till denna nya modell. I motsats till övriga Europa, var de nordiska kvinnorna delaktiga i samhĂ€llets moderniseringsprocess Ă€ven som politiska aktörer, inte enbart inom familjenâ ging vor allem um Erbrecht, nicht um eine echte Gleichstellung mit dem Mann 51 In Bauern- und Arbeiterfamilien musste die Frau ganz klar arbeiten um die Versorgung der Familie zu gewĂ€hrleisten âFinsk nationalism betonade ett eget sprĂ„k och en egen kultur - men bevarade samtidigt den gamla svenska rĂ€ttstraditionen [âŠ] Nationalism och kvinnokampen pĂ„gick samtidigtâ 52 unverheiratete Frauen hatten in Finnland ab 1864 das Recht eine Ausbildung zu verfolgen oder einer Arbeit nachzugehen --> Recht auf Selbstversorgung âKring 1850 debatterades Ă€ktenskapet hetsigt som ett social och moraliskt fenomen. Den gamla enhetskulturen höll pĂ„ att upplösas och det uppstod friare tankar om mĂ€nniskornas möjligheter till individuella moraliska valâ Buch von Carl Jonas Love Almqvist âDet gĂ„r anâ wurde in SV und FI viel diskutiert In FI sollte die MĂŒndigkeit einer unverheirateten Frau erst ab 25 gelten Die Kirche hatte Angst, dass die Institution Familie bedroht sei durch die neuen Rechte Vor allem Ărzte hatten jetzt die AutoritĂ€t ĂŒber Frauen ihnen zu sagen, dass ihre Aufgabe die de Reproduktion sei, und sie dementsprechend âgesundâ (ohne SĂŒnde) leben sollten Snellman in FI war der Meinung, dass die Familie die StĂŒtze fĂŒr einen funktionierenden Nationalstaat sei und daher sich nicht zum Individualismus und moralischer Freiheit öffnen wollte. 54 âĂktenskapsrĂ€ttens historia prĂ€glas av lĂ„ng kontinuitet. [âŠ] Lagarna var lĂ„nglivade och nĂ„gra av de medeltida reglerna fanns kvar lĂ„ngt fram till tidigmodern tid.â 91 Im 19. Jh. wurde das Scheidungsrecht in den meisten LĂ€ndern Nordeuropas gelockert, in SV und FI hingegen, wurde es sogar strenger âNo-fault-Prinzipâ (skilsmisse etter overenskomst mellom partene, 286 - In Deutschland erst ab 1970 so) 159 âPerioden mellan 1870- och 1920 talen kan karaktĂ€riseras som en tid nĂ€r en stabil patriarkal samhĂ€llsstruktur gradvis ersattes med ökad individualitet och rörlighetâ 161 âi 1600-talet, hade familjen ansetts höra till privatsfĂ€ren. Familjen och familjerelationerna sĂ„gs inte som baserade pĂ„ de individuella friheter och rĂ€ttigheter som kom att fĂ€lla pĂ„ marknadenâ 163 âDe Ă€ldre lagarnas principer om makarnas gemensamma egendom levde kvar under 1800-talet, men hustruns befogenheter vidgades gradvis och mannens förvaltningsrĂ€tt över hennes privategendom eller inkomster begrĂ€nsades. Sverige var det första land som stiftade nya lagar om makarnas förmögenhetsförhĂ„llanden genom en förĂ€ndring av giftermĂ„lsbalken Ă„r 1874. Hustrun fick nu rĂ€tt att förvalta och disponera sina egna arbetsinkomster samt den privategendom.â âI Finland lade man fram flera motioner (AntrĂ€ge) till lantdagen om den gifta kvinnans rĂ€ttsliga stĂ€llning pĂ„ 1870- och 1880-talen, vilka utmynnade i en lag om makars egendoms- och gĂ€ldförhĂ„llanden 1889 som var i stort sett identisk med den svenska.â âI Sverige framlades den första motionen om ett upphĂ€vande av mĂ„lsmanskapet redan vid 1850 Ă„rs riksdag. FrĂ„gan Ă„terkom dĂ€refter vid riksdag efter riksdagâ --> auch in Finnland einige aktive Frauengruppen die AntrĂ€ge stellten 164 âSammanfattningsvis kan man konstatera att de första kraven pĂ„ rĂ€ttslig likstĂ€llighet kom frĂ„n kvinnosakskvinnor och deras liberala manliga anhĂ€ngare. De första reformerna var kompromisser och ett av de mest centrala argumenten för reformanhĂ€ngarna var att man genom att stĂ€rka hustruns ekonomiska stĂ€llning skulle garantera familjens försörjning i de fall mannen försummade sina plikterâ 170 âEnligt den under slutet av 1800-talet rĂ„dande lagstiftningen fanns det inte mĂ„nga tecken pĂ„ att hustrun verklingen skulle ha varit myndig [âŠ] De gifta kvinnorna hade inga rĂ€ttsliga medel eller sanktioner till sitt förfogande om mannen missbrukade sina rĂ€ttigheter. Om mannen försummade hustruns försörjning, misshandlade henne eller tvingade henne till sexuellt samliv, fanns det inga möjligheter att agera. â 192 Durch den GiftermĂ„lsbalk sollte die Vormundschaft der Frau abgeschafft werden Durch Abschaffung der Vormundschaft, kann die Frau als rechtskrĂ€ftiges Individuum da stehen. Die Ehe ist dann ein Vertrag zwischen zwei freien Individuen. Jedoch wurde sie nicht bis 1920 (in FI 1929) abgeschafft. 196 Vor allem in den 1870 war das Interesse fĂŒr eine Eherechtsreform hoch, viel Kritik, AntrĂ€ge und Texte wurden verfasst auch stark in der Presse (z.B. Det gĂ„r an von Carl Jonas Love Almqvist) --> starkes BedĂŒrfniss nach VerĂ€nderungen (235) 1882: âVid det första tillfĂ€llet (Reformvorschlag) krĂ€vdes en inskrĂ€nkning av mannens mĂ„lsmanskap med motiveringen att alkoholism inom arbetarklassen skulle leda till utbredd fattigdom om inte kvinnorna fick rĂ€tt att rĂ„da över sin egendom och inkomst.â 197 1889 trat das Gesetz in Kraft, dass Frauen alleine ihre EinkĂŒnfte verwalten durften 198 âHur lĂ„ngt kunde man gĂ„ i individualiseringen utan att hota sammanhĂ„llningen i Ă€ktenskapet? Det var en viktig principiell frĂ„ga.â 199 Minna Canth als FĂŒrsprecherin der wirtschaftlichen SelbsstĂ€ndigkeit der Frauen (kvinnans ekonomiska sjĂ€lvstĂ€ndighet) im Zusammenhang mit der finnischen Frauenbewegung, die in den 1870er und 1880er stark Reformen verlangten 235f. âDen nya giftermĂ„lsbalken sĂ„g inte Ă€ktenskapet som en frĂ„n det övriga samhĂ€llet avskild institution, styrd av andra principer, som man gjorde i övrig europeisk lagstiftning lĂ„ngt fram i tiden.â 237 âĂktenskapslagstiftningen var en central politisk frĂ„ga. Reformen handlade om att skapa stabila familjer för att sĂ€kra befolkningstillvĂ€xt, vĂ€lfĂ€rd och samhĂ€llsstabilitetâ  285f. Durch die Eherechtsreform kam es auch zu Eheverboten (ekteskapshindringer) bei bestimmten Krankheiten z.B. Epilepsie, Taubstummheit, Geschlechtskrankheiten und psychischen Krankheiten --> âeugenisk lovgivningâ 286 âReproduksjon car ikke en privatsak, men en sak for nasjonen.â 288 âLoven bidro til Ă„ etablere et ektenskapsideal der mann og hustru var ansvarlige og slevstendige individer, men som samtidig mĂ„tte samarbeide for familiens beste.â âEkteskapsreformen var resultat av, og i seg selv et sterkt uttrykk for, en likestillingsdiskurs. [âŠ] Likestilling av kvinnene ble framsatt som et sterkt motiv for lovendringâ 291 âI komparativt europeisk perspektiv ser vi klart konturene av en nordisk ekteskapsmodell. Den er karakterisert av et vitenskapelig grunnlag for ekteskapsinngĂ„else, noe som resulterte i mer liberale slektskapsregler [âŠ] I de nordiske landene ble ekteskap regulert som en moderne, sekulĂŠr institusjon.â David Bradley, 1996 Seite 13: âFrom a comperative perspective, the Scnadinavian family law enacted in the period 1909 to 1927 were progressiveâ  292 âFinland var mest konservativ, der ga ikke skilsmisseloven adgang til formell separasjon, noe som mĂ„ tilskrives kirkens innflytelseâ Die Kirche hatte eindeutig stĂ€rkeren Einfluss im Osten als im Westen Nordeuropas 298 âI agrarsamfunnet ble det forventet at kvinner deltok i produktive aktiviteter og bidro til Ăžkonomien og familiens forsĂžrgelse.â âI lĂžpet av 1800-tallet gjennomgikk alle de nordiske landene endringer som opplĂžste patriarkalske og hierarkiske strukturerâ 303 âI bondesamfunnet var det tradisjon for gjensidighet mellom mann og hustru. I den sterke agrare opplysningstradisjonen lĂ„ et grunnlag for en sterk stilling for kvinnene, for en tidlig nordisk likestilling, og ogsĂ„ for kvinnelige aktĂžrerâ 305 âlutheranske tradisjoner har betydd, bland annet for den nordiske velferdsstatsmodellen og kvinnen stillingâ 311 âKvinneemansipasjonen i det 19. og 20. Ă„rhundre var bestemt av materielle krefter, av arbeidsmarkedets og kapitalmarkedets behovâÂ
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Domestic Secrets, Women & Property in Sweden, 1600-1857
Ă
gren, Maria. The University of North Carolina Press. 2009.
4 while marriage is a ubiquitous social institution, it cannot be properly understood if taken out of its legal and cultural context. The ways in which legal systems and cultural conceptions of gender define the roles and rights of spouses have significant repercussions not only on peopleâs lives but also on society as a whole.â 7 âIt was not until the late eighteenth and early nineteenth centuries that the economic importance of womenâs work was placed on the agenda. In 1770, for instance, an anonymous pamphlet was printed in Stockholm, addressing womenâs situation in society. The author exhorted âpublic opinionâ to realize and acknowledge the economic value of womenâs contributions to society and to improve womenâs conditions by giving them access to better educationâ 12 âin the early modern world family law was one of the main regulators of the redistribution of wealth in society.â 27 âThe husband was not the owner of his wifeâs lands, the law instructed, nor could the wife inherit lineage property from her husband. Within this context, the marital union was seen merely as a temporary constellation of two persons and their propertyâ 28 âPeople were deeply rooted in a concrete local context, where kinsmen, neighbors, and friends affected their lives and what claims could be made with respect to the propertyâ 94 âWomen were, [âŠ],  âthe weaker vesselâ, for whom men (husbands, fathers, brothers, and sons) had special responsibility.â 95 âthose who wanted to change the law saw the husband as the obvious and (usually) unproblematic head of household, for whom the law should show a certain amount of respect, even though they admitted that special rules were required with respect to men who were profligateâ (lasterhaft) 97 âIn the late seventeenth and early eighteenth centuries, Swedish law underwent a number of important changes [âŠ] the general tendencies are compared to other legal trends at wirk in the same period, it is clear that this change had a great potential for shifting the balance of power in society. It affected and reorganized the relations between generations, between kinsmen and couples, between creditors and debtors, and between husbands and wivesâ Im Gegensatz zu den höheren Schichten:âWithin the peasantry, it was self-evident that husband and wife had to work together in order to support themselves.â  103 die Ehepartner hatten nicht das Recht auf das Land des anderen, das sollte auch 1806 nicht geĂ€ndert werden 163 âThe importance of public opinion for political life is commonly accepted for the nineteenth century with its âbĂŒrgerliche Ăffentlichkeitâ. A recent study has shown that public opinion was a vital factor in Swedish political life as early as the 1760s.â (Das bĂŒrgerliche Publikum war als Kollektiv von Privatleuten von der SphĂ€re des Staatsapparats ausgeschlossen. Dies löste eine Resonanz aus, die es sich seiner Selbst als âbĂŒrgerliche Ăffentlichkeitâ und Rolle als Gegenspieler der staatlichen Gewalt bewusst werden lieĂ. Bis Ende des 18. Jahrhunderts verschwanden die feudalen Gewalten (Kirche, FĂŒrstentum, Herrenstand) und die reprĂ€sentative Ăffentlichkeit im Zuge der Trennung von öffentlicher und privater SphĂ€re. Die Grundherrschaft wurde in Deutschland erst mit dem 18. Jahrhundert im Zuge der Bauernbefreiung und Grundentlastung zu privatem Grundbesitz und aus den herrschenden StĂ€nden ging schlieĂlich das Publikum in Form des Parlament als âöffentliche Gewaltâ hervor [âŠ] Die âbĂŒrgerliche Ăffentlichkeitâ als âSphĂ€re der zum Publikum versammelten Privatleuteâ setzte sich kritisch mit der öffentlichen Gewalt auseinander. Ihr Medium war das âöffentliche RĂ€sonnementâ, also die Berufung auf Vernunft im Sinne der AufklĂ€rung zur Sicherung des Gemeinwohls. JĂŒrgen Habermas)
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Suffrage, gender and citizenship in Finland - A comparative perspective
Sulkunen, Irma. NORDEUROPAforum 1/2007.Â
29 âThe Finnish case is mainly an outstanding example of how difficult it is to separate the vote for women from the framework of various concepts of citizenshipâ 33 âindependent (single and widowed) Finnish women had been granted the vote in the rural municipalities in 1865 and in towns and cities in 1873âłÂ 34 âthe educational work of the organisation (Marttaliitto) was primarly targeted at women of the lower social classes. The focus of this work was on civic education that constructed female identity strongly around middle-class maternity values (maternal feminism).â 42 âIn international comparison, it is rare to find a population structure as homogenous as Finland used to be, with relatively small differences in the wealth of different social groupsâ Frauen waren immer schon stĂ€rker in der Gesellschaft eingebunden, als in anderen westlichen LĂ€nder, daher eine Ehekritik auch sehr nachvollziehbar????
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âEwige Dauerâ oder âEwiges Einerleiâ - die Geschichte der Ehe im Roman um 1800
Recker, Bettina. Königshausen & Neumann GmbH. WĂŒrzburg. 2000.
9 âDie Schriften des 18. Jahrhunderts vermitteln einen signifikanten Eindruck [âŠ] Nie zuvor erreicht die Literatur eine solche Relevanz und Akzeptanz in der öffentlichen Auseinandersetzung um zentrale gesellschaftliche Anliegenâ âIm Laufe des 18. Jahrhunderts wĂ€chst angesichts einer komplexen gesellschaftlichen Umstrukturierung das BedĂŒrfnis nach adĂ€quaten Vermittlungs- und Kommunikationsformen moralisch-sittlicher oder im weiteren Sinne fĂŒr die gesellschaftliche Normenbildung relevanter Werte. Mit Blick auf diesen ProĂez der Umorientierung wĂ€re vorstellbar, daĂ sich die Ehe nicht nur [âŠ] zum bevorzugten Objekt gesellschaftskritischer und (populĂ€r)wissenschaftlicher Erörterung qualifiziert, sondern gerade auch als Gegenstand der Literatur an Bedeutung gewinnt, da ihr Sujet dem zunehmenden Verlangen nach rĂŒhrenden Geschichten, nach privatem GlĂŒck und Harmonie zu entsprechen vermag.â 11 âVor allem die Ehe der zugesprochenen GröĂe zur synthetisierenden Kraft und ĂŒberzeitlichen Einheit, von der auch Kierkegaard spricht, verweist auf eine ideale Ganzheitsvorstellung, in der die dauernde Vereinigung der Geschlechter eine harmonische Ordnung versinnbildlichtâ 13 âstilisierten Weltenthobenheit der Ehe; die Absolutheit des Anspruchs, das Ideal der vollkommenen Gemeinschaft zu verkörpern, impliziert schlieĂlich die Utopie der harmonischen, von allen GegensĂ€tzen und WiderstĂ€nden befreiten Einheit.â 15 âDie Emotionalisierung zwischenmenschlicher sowie vor allem auch familiĂ€rer Beziehungen und ihre Bestimmung zur empfindsamen SozialibilitĂ€t im Rahmen der Geselligkeit fĂŒhrt zu einer Intensivierung des menschlichen Zusammenlebens: die Familie wird zum idealen Ort erklĂ€rt, wo in Liebe und Sympathie verbundene Privatsubjekte in ânatĂŒrlicherâ Gesellschaft miteinander leben. Die Ausbildung und Durchsetzung dieser neuen GefĂŒhlskultur wird wesentlich durch die Literatur mitgestaltet. Literatur ĂŒbernimmt im ProzeĂ der Umorientierung [âŠ] eine Synthetisierungsfunktion zwischen Privatheit und Ăffentlichkeit, indem sie den identifikatorischen Leser zur Wiederholung der in der Literatur vorgezeichneten privaten Beziehung einlĂ€dt; der Leser wiederum reflektiert prĂŒfend und hinterfragend das literarisch Vermittelte in öffentlicher Auseinandersetzung und bestimmt so den ProzeĂ der AufklĂ€rung und Emanzipation des Inneren inhaltlich mit bzw. treibt ihn gedanklich voran.â 18 âDie Bedeutung der Ehe im Hinblick auf Zielsetzung und Zweckhaftigkeit wird mehr theoretisch erörtert denn praktisch entfaltet. Das ihr zugesprochene GlĂŒck gilt als Belohnung fĂŒr die zuvor auf sich genommenen Anstrengungen und das standhaft tugendhafte Betragen.â 20 âAls Lebenshilfe und Ratgeber fĂŒr schwierige Lebenssituationen angelegt, wenden sich dem gegen Ende des Jahrhunderts (Ende 18. Jh.) durchaus gefĂ€hrdeten und krisengeschĂŒttelten Idealbild der glĂŒcklichen Ehe zu, und bieten mit der ErzĂ€hlung ineins Rezepte fĂŒr die Wahl des rechten Ehepartners, Regeln zur EhefĂŒhrung und KonfliktbewĂ€ltigungsstrategien in Notsituationen.â 22 âDie Aufspaltung des Idealkonstrukts Ehe leitet in der Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts eine radikale Verzeitlichung der Ehethematik ein, die nun nicht mehr im Zeichen von Ganzheitlichkeit fĂŒr Dauer steht, sondern fĂŒr GegenwĂ€rtigkeit und momenthaftes, fragmentarisches und dadurch auch fragiles GlĂŒck.â 26 âgibt es etwas zu erzĂ€hlen, wenn ein Paar nach Absolvierung einer mehr oder weniger stĂŒrmischen Liebesgeschichte in den Hafen der Ehe einlĂ€uft, und wenn ja, was ist es genau, das spannend, wichtig oder lehrreich genug ist, den Leser des wissen zu lassen?â 27 âDas Ă€sthetische Werk bildet RealitĂ€t ab und vermag RealitĂ€t zu schaffen. Diese Beziehung gilt es zu steuern.â âVielmehr nimmt das Interesse an der Elaborierung und Ausdifferenzierung eines Eheideals zu, das es erzĂ€hlerisch zu vermitteln und als geeigneten ErzĂ€hlgegenstand zu etablieren gilt, um im Zeichen der Vorbildlichkeit vorrangig didaktisch-pĂ€dagogische Absichten zu transportieren.â 28 âLehr- und LebensbĂŒcher der Zeitâ 30 NatĂŒrlich begann es auch dass Wissenschaftler sich theoretische Gedanken machten, jedoch ist der Roman zugĂ€nglicher fĂŒr die Allgemeinheit und öffnet somit ein neues Feld und ist nicht nur analytisch 31 âDie Ă€sthetische DarstellungssphĂ€re ist ein Modus, das Subjekt zu den GegenstĂ€nden seiner Wahrnehmung und seines Handelns ins VerhĂ€ltnis zu setzen und in einem weiteren Schritt seine Einsicht in die Bedeutung und Notwendigkeit ethischen und moralischen Handelns zu befördernâ 32 âKaum einem Umstand wird in der Eheliteratur solch eine Bedeutung zugemessen wie der richtigen Auswahl des Ehegatten. Die Wahl entscheidet ĂŒber GlĂŒck oder UnglĂŒck, Freude oder Not und Elendâ 33 âdie unglĂŒckliche Ehe erhĂ€lt die Bedeutung einer natĂŒrlichen und berechtigten Strafeâ, die die Institution Ehe ausserhalb der Kritik steht, wird die Kritik auf die Einzelperson verlagert, nicht das System sei Schuld oder problemhaft, sondern der Ehepartner selbst 43 âĂberraschend wenige Autoren widmendem Leben in der Ehe ihre Aufmerksamkeit. Die âZwischenrĂ€umeâ, d.h. die Momente des AlltĂ€glichen, die im Schatten von Hochzeit, Geburt und Witwenstand den gröĂten Zeitkomplex ausmachen, werden kaum bedacht. Es bleibt die lebenspraktische Umsetzung der proklamierten Werde und Tugenden weitgehend unberĂŒcksichtigtâÂ
47 âSolange ein Modell der Zweisamkeit fĂŒr potenziertes LebensglĂŒck zugrunde gelegt wird, kann die Bestimmung des Einzelnen (vorzugsweise der Frau) bis an den Rand der Selbstaufgabe getrieben werden. Die Eigenwertigkeit definiert sich ĂŒber die Fremdreferenz.â 49 âLiteratur erhĂ€lt hier den Stellenwert einer AutoritĂ€t mit zusĂ€tzlicher Ăberzeugungskraft fĂŒr die Wahrhaftigkeit der formulierten AnsprĂŒcheâ 50 â[Der Roman] wird dabei nicht als fiktionaler Text, sonder als RealitĂ€tszeugnis gelesen; sie gewĂ€hrleistet Einblicke in das wahre bĂŒrgerliche Leben und dient mithin als Beweisâ 51 âWelche Wirkung der Roman auf seine - vornehmlich weibliche - Leserschaft habe und wie diese Wirkung durch die Wahl der Inhalte zu steuern sei, wird zum entscheidenden Kriterium fĂŒr die Bewertung des Werts oder Unwerts einer Dichtkunst [âŠ] Die Mahnung zu verantwortungsbewuĂtem Schreiben wiegt im Umfeld der Schriften zur Liebes- und Ehethematik angesichts eines Szenarios von Sittenverderbnis besonders schwer. Die Institution der Ehe [âŠ] erscheint [âŠ] bedrohtâ 52 âDie Gefahr liegt in der Kompetenz der Romane, dem wirklichen Leben und âpracktischen Wohlverhaltenâ des Menschen abtrĂ€gliche Ideen in Umlauf zu bringen und damit ĂŒberspannte Erwartungen zu erregen oder gar das Herz verderbende Begierden zu weckenâ 53 Nach Brandes: âWertschĂ€tzung der Literatur in der Bewertung der ZusammenhĂ€nge von Dichtung und gesellschaftlichem Wandelâ 54 âPoesie motivierte also Prozesse gesellschaftlicher Umgestaltungâ um 1800 versuchte man vor allem die Ehe als DAS Ideal darzustellen, wenig Kritik, lediglich Leitfaden fĂŒr die Frauen 204 âDabei gibt es durchaus Bestrebungen, dem Interesse fĂŒr das Besondere/Einzigartige, das die Liebe verbĂŒrgt, mit der Faszination des AlltĂ€glichen - als Schönheit des Banalen - zu entsprechen. Im Gegenzug zu einer Poesie des AuĂergewöhnlichen steht nun die Rehabilitierung und Nobilitierung des Details, des GelĂ€ufigen und UnspektakulĂ€rem [âŠ]. So zeichnet sich in der zweiten HĂ€lfte des 18. Jahrhunderts eine Entwicklung ab, die der sog. âliterarischen Realismusâ zur Methode erklĂ€rt; den Stoff der ErzĂ€hlungen liefern nunmehr der Alltag und die Probleme der AlltĂ€glichkeitâ 205 âDer Alltag produziert weniger Gewohnheiten, denn BrĂŒche und AnfĂ€nge: die Gewöhnlichkeit des Alltags wird zur entscheidenden Bedingung fĂŒr das AuĂergewöhnliche, Neue und Besondere.â
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Was ist ein Autor?
Michel Foucault. In: Dorothee Kimmich (Hg.): Texte zur Literaturtheorie der Gegenwart, Stuttgart. 2008.Â
234 âEin Prinzip, das das Schreiben nicht als Ergebnis kennzeichnet, sondern es als Praxis beherrschtâ 235 âDas Kennzeichen des Schriftstellers ist nur noch die Einmaligkeit seiner Abwesenheitâ 236 âIst ein Werk nicht das, was der geschrieben hat, der Autor ist?â âWas man tun mĂŒĂte, wĂ€re den durch das Verschwinden des Autors freigewordenen Raum ausfindig zu machen, [âŠ] und die freien Stellen und Funktionen, die dieses Verschwinden sichtbar macht, auszukundschaftenâ âDer Autorname ist ein Eigennameâ 237 âDer Eigenname (und der Autorname ebenso) haben nicht nur hinweisende Funktionen. Er ist mehr als ein Hinweis, eine Geste, ein Fingerzeig; in gewisser Weise ist er das Ăquivalent fĂŒr eine Beschreibung. Sagt man âAristotelesâ, so verwendet man ein Wort, das Ăquivalent fĂŒr eine Beschreibung oder eine Reihe von Beschreibungen istâ 238 âDie Funktion Autor ist als charakteristisch fĂŒr Existenz-, Verbreitungs- und Funktionsweise bestimmter Diskurse in einer Gesellschaftâ Funktionen des Autors 1) Eigentumsform, rechtlich fixiert, als Produkt, âGut im Einzugsbereich des Eigentumsâ 239 2) Autorname bietet Wahrheitswert âDie Texte, die wir heute wissenschaftlich nennen, nur akzeptiert und hatten nur dann Wahrheitswert, wenn sie durch den Namen des Autors gekennzeichnet warenâ 3) Autor entsteht aus âeiner komplizierten Operationâ die eine Projektion des Autors mit Vernunft herstellt 240 âSchlieĂlich ist der Autor ein bestimmter Brennpunkt des Ausdrucksâ âDer Text trĂ€gt in sich immer eine Reihe von Zeichen, die auf den Autor verweisenâ 241 Personalpronomen im Roman weisen nicht unbedingt auf den Autor hin, die Distanz zwischen dem Ego im Roman und dem tatsĂ€chlichen Autor kann unterschiedlich weit sein âEs wĂ€re also ebenso falsch, wollte man den Autor beim wirklichen Schriftsteller oder auch beim fiktionalen Sprecher suchen; die Funktion Autor vollzieht sich gerade in diesem Bruchâ 242 âdie Funktion Autor ist an das Rechts- und Staatssystem gebunden, das die Gesamtheit der Diskurse einschlieĂt, determiniert, ausdrĂŒckt; sie wirkt nicht einheitlich und gleichmĂ€Ăig auf alles Diskurse zu allen Zeiten und in allen Kulturformen; sie lĂ€Ăt sich nicht dadurch definieren, daĂ man spontan einen Diskurs einem Produzenten zuschreibt, sondern dazu sind eine Reihe spezifischer und komplizierter Operationen nötig; sie verweist nicht einfach auf ein reales Individuum, sie kann gleichzeitig mehreren Egos in mehreren Subjekt-Stellungen Raum geben, die von verschiedenen Gruppen von Individuen besetzt werden können.â 243 âAlso scheint die BegrĂŒndung einer DiskursivitĂ€t auf den ersten Blick zumindest von der gleichen Art zu sein wie die BegrĂŒndung jeder beliebigen Wissenschaftlichkeit. Ich glaube jedoch, daĂ es da einen Unterschied, [âŠ]. Denn im Fall einer wissenschaftlichen Disziplin ist der Akt, der sie begrĂŒndet, auf gleicher Höhe wie ihre spĂ€teren Transformationen;â DiskursivitĂ€t ist homogen zu ihrer Transformation (im Gegensatz zur Wissenschaft) 244 âUnterschied zur BegrĂŒndung einer Wissenschaft ist die DiskursivitĂ€tsbegrĂŒndung nicht Teil ihrer spĂ€teren Transformationen,[âŠ]. Folge davon ist, daĂ man die theoretische GĂŒltigkeit in bezug auf das Werk dieser BegrĂŒnder selbst definiert [âŠ] das Werk dieser BegrĂŒnder steht nicht in bezug zur Wissenschaft [âŠ] sondern die Wissenschaft oder die DiskursivitĂ€t beziehen sich auf das Werk ihrer BegrĂŒnder wie auf primĂ€re Koordinatenâ âDie ĂberprĂŒfung eines Galilei-Textes kann unsere Kenntnisse ĂŒber die Geschichte der Mechanik modifizieren, aber nie die Mechanik selbst. Die ĂberprĂŒfung der Texte von Freud hingegen modifiziert die Psychoanalyse und die von Marx den Marxismusâ 246 âDer Bezug (oder der Nicht-Bezug) zu einem Autor und die verschiedenen Formen dieses Bezugs bilden [âŠ] eines der diskursiven Merkmaleâ âdie Art der Verbreitung, der Wertung, der Zuschreibung, der Aneignung ist in jeder Kultur anders und wandelt sich in jeder einzelnen; die Art, wie sie sich ĂŒber die gesellschaftlichen Beziehungen Ă€uĂern, lĂ€Ăt sich meiner Meinung nach direkter durch die Funktion Autor und ihre VerĂ€nderungen entziffern als in den Themen und Begriffen, die sie verwendenâÂ
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EinfĂŒhrung in die Literaturtheorie - Diskursanalyse
GeisenhanslĂŒke, Achim. Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Darmstadt. 2013.
125 1. Vom Text zum Diskurs Diskursanalyse und Dekonstruktion als wichtigste Positionen des Poststrukturalismus Frage nach den Regeln im Mittelpunkt der Diskursanalyse um âhistorische Funktion der âLiteraturâ hervorzubringenâ âDer Diskursanalyse geht es daher weniger um die Frage nach der poetischen Funktion der Sprache [âŠ] als vielmehr um das allgemeine Problem der Praxis von sprachlichen Aussagen als geregelten Ordnungssystemenâ âIn dem MaĂe, in dem sich Foucaults Theorie des Diskurses von der hermeneutischen wie der dekonstruktiven Frage nach der Bedeutungskultur des Textes emanzipierte, entfernte sie sich auch von einer Theorie des literarischen Textesâ 126 Auffassung: âdass die Literatur allein im Umfeld der historischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu bestimmen ist, in der sie sich bewegtâ Nicht die Theorie der Diskursanalyse selbst ist so wichtig, sondern ihr Einfluss auf die historischen Wissenschaften 2. Diskursanalyse und Literatur: Michel Foucault 127 Hermeneutik und Dekonstruktion ist nach Foucault die âzentrale Instanz des Textes als den bloĂen Effekt einer diskursiven Praxis [âŠ], die den Texten vorgĂ€ngig ist und darĂŒber bestimmt, was in der Sprache zum Vorschein kommt und was als Ungesagtes verbindetâ Problem der Hermeneutik: âNicht der vergebliche Versuch, einem Ursprung nahezukommen, [âŠ] ist das eigentliche Problem des hermeneutischen Kommentars, sondern die einfache Tatsache, dass das hermeneutische Wissen damit in die zwei getrennten Bereiche von einem ersten, angeblich ursprĂŒnglichen, und einem zweiten, daraus abgeleiteten Text auseinanderfĂ€lltâ âDie Interpretation ist deshalb niemals abgeschlossen, weil es gar nichts zu interpretieren gibt. Es gibt kein absolut Erstes, das zu interpretieren wĂ€re, denn im Grunde ist alles immer schon Interpretation, jedes Zeichen ist an sich nicht die Sache, die sich der Interpretation darböte, sondern eine Interpretation anderer Zeichenâ âLetztlich sei die Idee eines ursprĂŒnglichen Textes nur eine abgeleitete Folge der verdoppelnden Praxis des Kommentars, der einen Ursprung hypostasieren muss, um die eigene TĂ€tigkeit sinnvoll entfalten zu könnenâ 128 âDie Praxis des Kommentars weist Foucault als ein eitles Spiel unendlicher Verdoppelungen zurĂŒck, das dem Text einen ursprĂŒnglichen Sinn zu restituieren sucht, nach dem dieser nicht verlangeâ Foucault selbst verwendete seinen Begriffe nicht durchgehend: damit schwierig seine Theorie zu zentrieren 129 âVon einem kohĂ€renten Begriff des Diskurses, der als Leitfaden einer Theorie der âDiskursanalyseâ dienen könnte, kann im Werk Foucaults daher keine Rede sein. Vielmehr ist der Diskursbegriff VerĂ€nderungen unterworfenâ Diskurs als Gesamtheit aller möglichen und wirklichen Aussagen Autorenschaft: âDer Leser sieht sich [âŠ] mit einem Autor konfrontiert, der sich und die eigene Arbeit einer Bewegung des Verschwindens unterstellt, die nach keiner Bestimmung mehr als nach der eigenen Leere verlangtâ âWas man tun mĂŒsste, wĂ€re, das Augenmerk auf den durch das Verschwinden des Autors leer gelassenen Raums zu richten, der Verteilung der LĂŒcken und Bruchstellen nachzugehen und die durch dieses Verschwinden freigewordenen Stellen und Funktionen auszulotenâ âAutorschaft und Werkeinheit treten fĂŒr Foucault hinter der gesichtslosen Leere des Diskurses zurĂŒckâ 130 âAls reines Sein der Sprache verkörpere die Literatur eine autonome Funktion der Sprache, die sich frei von allen referentiellen BezĂŒgen in ihrem reinen SelbstverstĂ€ndnis erschöpfeâ 133 3. Interdiskurs und Historische Diskursanalyse der Literatur âEine der grundlegenden Probleme der Foucaultschen Diskursanalyse ist die Frage, wie sich die einzelnen Diskurse, der Ordnung der Dinge zufolge etwa die der Biologie, der Ăkonomie und der Sprachwissenschaft, zu der allgemeinen Ordnung des Diskurses verhaltenâ
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âDie Katzenâ von Charles Baudelaire
Jakobson, Roland und LĂ©vi-Strauss, Claude.Die Katzenâ von Charles Baudelaire. In: Roland Jakobson. Poesie der Grammatik und Grammatik der Poesie. Walter de Gruyter. Berlin. 2007.
256 âjedes poetische Werk, isoliert betrachtet, in sich selbst seine Varianten enthĂ€lt, die so auf einer Achse angeordnet sind, daĂ man diese als Vertikale darstellen kann, da sie aus einander ĂŒberlagernden Ebenen besteht: der phonologischen, phonetischen, syntaktischen, prosodischen, semantischen usw.â
276 die verschiedenen ergÀnzen sich und sind miteinander verbunden und erzeugen damit das ganze Objekt
277 verschiedene Gliederungen: grammatisch, semantisch
1.Gliederung drei Teile die jeweils mit einem Punkt geschlossen sind
(beide Quartette, Terzette)
1. Quartett zeigt einen Sachverhalt, 2. Quartett schreibt den Katzen eine Intention vor, die Terzette schreibt den Katzen eine passive Rolle zu.
2. Gliederung
GegenĂŒberstellung der Quartette zu den Terzetten
man erkennt eine Beziehung zwischen dem ersten Quartett und dem ersten Terzett, sowie zwischen dem zweiten Quartett und dem zweiten TerzettÂ
die Quartette stehen in Opposition zu den Terzetten
1. Quartett fĂŒhr Raum-Zeit Grenze ein <> 1. Terzett hebt sie aufÂ
2. Quartett definiert die Katzen durch Finsternis <> 2. Terzett durch Licht
3.Gliederung
Chiasmus: Anfangsquartett und Endterzett sowie 2. Quartett und 1. Terzett 1. Katze mit der Rolle als ErgÀnzung 2. Katzen mit der Rolle als Subjekt
278 KontiguitĂ€t mit doppelter Ăhnlichkeit âdie KontiguitĂ€tsrelation ist eher synekdochisch als eigentlich metnonymischâ 4.Gliederung 279 als offenes System âdas dynamisch vom Anfang zum Ende hin fortschreitetâ (5. Gliederung) in zwei Sechszeiler getrennt durch ein Distichon âVon der Ordnung des Realen [âŠ] zu der des Surrealenâ der Ăbergang im Distichion 1. Sechsteiler (1-6): empirisch, real, Charakter der AuĂenperspektive 2. Sechsteiler (9-14): mythologisch, surreal 280 âjedes der beiden Terzette die Katzen in umgekehrter Weise darâ âin beiden FĂ€llen vollzieht sich die Transformation mit Hilfe metaphorischer Verfahrenâ
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Die strukturalistische TĂ€tigkeit
Barthes, Roland. Die strukturalistische TĂ€tigkeit. In: Dorothee Kimmich, Rolf GĂŒnter Renner und Bernd Stiegler. Texte zur Literaturtheorie der Gegenwart. Stuttgart, 1996.
215 âWas ist Strukturalismus? Er ist keine Schule, nicht einmal eine Bewegungâ 216 âwahrscheinlich ist es die ernsthafte Hinwendung zur Wortbedeutung (und nicht zum Wort selbst [âŠ]) in der man letztlich das Kennzeichen des Strukturalismus zu sehen hatâ Strukturalismus soll nicht nur auf die Wissenschaft angewendet werden âDer Strukturalismus ist demnach fĂŒr alle seine NutznieĂer im wesentlichen TĂ€tigkeitâ 216f. âDas Ziel jeder strukturalistischen TĂ€tigkeit, sei sie nun reflexiv oder poetisch, besteht darin, ein âObjektâ derart zu rekonstituieren, daĂ in dieser Rekonstitution zutage tritt, nach welchen Regeln es funktionert. [âŠ] Die Struktur ist in Wahrheit als nur ein simulacrum des Objekts, aber ein gezieltes, âinteressiertesâ Simulacrum, da das imitierte Objekt etwas zum Vorschein bringt, das im natĂŒrlichen Objekt unsichtbar oder [âŠ] unverstĂ€ndlich blieb.â 217 âDer strukturale Mensch nimmt das Gegebene, zerlegt es, setzt es wieder zusammenâ âzwischen den beiden Objekten, oder zwischen den beiden Momenten strukturalistischer TĂ€tigkeit, bildet sich etwas Neues, und dieses Neue ist nichts Geringeres als das allgemein Intelligible: das Simulacrum, das ist der dem Objekt hinzugefĂŒgte Intellekt, und dieser Zusatz hat insofern einen anthropologischen Wert, als er der Mensch selbst istâ âSchöpfung oder Reflexion sind hier nicht originalgetreuer âAbdruckâ der Welt, sondern wirkliche Erzeugung einer Welt, die der ersten Ă€hnelt, sie aber nicht kopieren, sondern verstĂ€ndlich machen will. Man kann also sagen, der Strukturalismus sei im wesentlichen eine TĂ€tigkeit der Nachahmung, und insofern gibt es streng genommen, keinerlei technischen Unterschied zwischen wissenschaftlichem Strukturalismus einerseits und der Kunst andererseitsâ 218 âNicht durch die Natur des kopierten Objekts wird eine Kunst definiert [âŠ] sondern durch das, was der Mensch, indem er es rekonstituiert, hinzufĂŒgt. [âŠ] Das Objekt wird neu zusammengesetzt, um Funktionen in Erscheinung treten zu lassen, und das ist [âŠ] der Weg, der das Werk hervorbringt.â âDie strukturalistische TĂ€tigkeit umfaĂt zwei typische Operationen: Zerlegung und Arrangement.â 219 âIn dem man das erste Objekt zerlegt, findet man in ihm lose Fragmente, deren winzige Differenzen untereinander eine bestimmte Bedeutung hervorbringen; das Fragment an sich hat keine Bedeutung, ist aber so beschaffen, daĂ die geringste VerĂ€nderung, die man an seiner Lage und Gestalt vornimmt, eine Ănderung des Ganzen bewirktâ âall diese Einheiten [âŠ] haben eine signifikative Existenz einzig durch ihre Grenzenâ âzwei Einheiten eines Paradigmas mĂŒssen sich in einigem gleichen, damit die Verschiedenheit, die sie trennt, Evidenz gewinnen kannâ 220 âDie Operation des Zerlegens erzeugt somit einen ersten zersplitterten Zustand des Simulacrumâ âDen gesetzten Einheiten muĂ der strukturale Mensch Assoziationsregeln ablauschen oder zuweisen: das ist die TĂ€tigkeit des Arrangierens, die der TĂ€tigkeit der Nennung folgt [âŠ] was sich in diesem zweiten Stadium der strukturalistischen TĂ€tigkeit abspielt, ist eine Art Kampf gegen den Zufallâ 221 âweil das menschliche Denken sich nicht in der Analogie von Kopie und Modell ausdrĂŒckt, sondern in der Genauigkeit der Anordnungâ âDas derart errichtete Simulacrum gibt die Welt nicht so wieder, wie es sie aufgegriffen hat, und darin grĂŒndet die Bedeutung des Strukturalismus. ZunĂ€chst offenbart er eine neue Kategorie des Objekts, die weder das Reale noch das Rationelle ist, sondern das Funktionelleâ 222 âweil dieses Herstellen von Bedeutung in seinen Augen wesentlicher ist als die Bedeutung selbst, weil die Funktion weiter reicht als die Werke, macht sich der Strukturalismus zur TĂ€tigkeit und stellt die Erschaffung des Werks und das Werk selber in ein und dieselbe IdentitĂ€tâ 223 âDer Strukturalismus entzieht der Welt nicht die Geschichte: er versucht, die Geschichte nicht nur an Inhalte zu binden [âŠ], sondern auch an Formen; nicht nur an das Materielle, sondern auch an das Intelligible; nicht nur an das Ideologische, sondern auch an das Ăsthetischeâ
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Strukturalismus EinfĂŒhrung
Köppe und Winko. 2013
47 Wurzeln des Strukturalismus in der linguistischen Theorie Saussures seit den 60er in Deutschland diskutiert 4.2 Bezugstheorie und Rahmenannahmen âDer Kernbegriff des Strukturalismus ist der des Zeichens. Texte sind nach strukturalistischer Auffassung strukturierte Zeichensysteme, deren Analyse im Wesentlichen darin besteht, dass man diese Strukturen nach wissenschaftlichen Methoden freilegt bzw. rekonstruiertâ 48 1. Zeichemodell: Zeichenkörper (Signifikant), Referent, Inhalt oder Bedeutung des Zeichen Zeichenkörper besteht aus einer Laut- oder Graphemfolge âAls Referent wird der Gegenstand bezeichnet, auf den das Zeichen zutrifftâ âDie Graphemfolge B A U M trifft im Deutschen auf alle BĂ€ume (als Referenten) zu. Der Inhalt bzw. die Bedeutung des Zeichens (Signifikat) ist dasjenige, was man wissen muss, um eine Verbindung zwischen Zeichenkörper und Referent herstellen zu können. 2. Struktur: âEine Struktur ist die geordnete Menge von Relationen (Beziehungen), die zwischen den einzelnen Elementen eines Systems bestehenâ âdass allein der besagte lautliche Unterschied zwischen âlaufenâ und âraufenâ [âŠ] zu differenzieren erlaubt: Dem lautlichen Unterschied kommt die Rolle eines distinktiven Merkmals zwischen den ansonsten gleich lautenden Zeichen zu.â 49 syntagmatische Achse paradigmatische Achse Merkmalsemantik: âDie Bedeutungsverschiedenheit der Zeichen beruht auf der Opposition, die zwischen einzelnen semantischen Merkmalen der Zeichen bestehtâ Selektion und Kombination: âWenn man die Bedeutung eines Zeichens bestimmen will, muss man nach paradigmatischen Alternativen suchen und klĂ€ren, weshalb das vorliegende Zeichen gewĂ€hlt wurdeâ 3. Die âstrukturalistische TĂ€tigkeitâ: inspiriert nach Grundidee Saussures: âeinen Untersuchungsgegenstand in seine Bestandteile zu zerlegen, um das Arrangement seiner Zusammensetzung zu durchschauen. Einen Untersuchungsgegenstand zu analysieren bedeutet, die Relationen zwischen dessen einzelnen Elementen zu identifizierenâ 50 âEs geht nicht darum, âden Objekten [âŠ] Bedeutungen zuzuweisen, als vielmehr zu erkennen, wodurch die Bedeutung möglich istââ âWĂ€hrend der Hermeneutiker versucht, eine Bedeutung âhinterâ dem Text zu suchen [âŠ] versucht der Strukturalist, das Konstruktionsprinzip des Textes selbst zu durchschauen. Die Bedeutung des Textes entsteht im Text selbst, sie wird sichtbar, wenn man seine Strukturen analysiertâ 51 4. Wissenschaftlichkeit: âZentral fĂŒr strukturalistische/literatursemiotische Untersuchungen ist der Anspruch der Wissenschaftlichkeitâ --> Abgrenzung zur Hermeneutik - PrĂ€zision der Aussagen - Systematik - Nachvollziehbarkeit - ĂberprĂŒfbarkeit - Eindeutikgeit - WahrheitsfĂ€higkeit - Gegenstandsbezogenheit - Trennung von Objekt- und Metaebene 52 4.3 Grundbegriffe: Literatur/LiterarizitĂ€t, Autor, Analyse/Interpretation, Kontext 1. Literatur/LiterarizitĂ€t: âDas Literarische an der Literatur sollte sich [âŠ] mit linguistischen Mitteln feststellen lassen verschiedene Funktionen: emotiv, referentiell, konativ, phatisch, metasprachlich, poetisch 54 2. Autor: âDer Begriff des Autors spielt im Strukturalismus eine untergeordnete Rolleâ --> Minimalfunktion der âraum-zeitlichen Fixierung des Textesâ âWann und wo ein Text geschrieben wurde, muss bei der Identifikation des sprachlichen PrimĂ€rkodes, also der Sprache, in der der Text verfasst ist, sowie bei der Selektion relevanter Kontexte berĂŒcksichtigt werdenâ 3. Analyse/Interpretation 4. Kontext 4.4 Methode des Interpetierens 58 âDas Ziel der strukturalen Textanalyse besteht in der Erhebung der âsemantischen Organisation des Textes als eines sekundĂ€ren Bedeutungssystemââ 60 Verschiedene Textebenen: semantisch, stilistisch, syntaktisch, lexematisch, metrisch-rhythmisch, phonologisch, pragmatisch 61
Zusammenfassung:
âEine Struktur ist eine geordnete Menge von Relationen zwischen den Elementen eines Systems. Nach strukturalistischer Auffassung erhalten die Elemente eines Systems ihre Funktion oder Rolle dank der Relationen, in denen sie zu anderen Elementen des Systems stehenâ 62 âEs geht darum, Strukturen aufzuzeigen, die fĂŒr den spezifischen - vom System der Ausgangssprache ausgehenden - Bedeutungsaufbau des Textes verantwortlich sindâ
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EinfĂŒhrung in die Literaturtheorie - Strukturalismus
GeisenhanslĂŒke, Achim. Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Darmstadt. 2013.
69 1. Literaturwissenschaft und Linguistik 20. Jh. --> lingustic turn lingustic turn verĂ€nderte die Grundlagen der Geisteswissenschaften erheblich Strukturalismus = rĂ€umliche Ordnungswissenschaft 70 2. Ferdinand de Saussure und BegrĂŒndung der modernen Linguistik Saussure stellte nicht die Struktur ins Zentrum sondern das System nach Saussure: Sprache = System von Zeichen --> langue, langage, parole) langue: sprachliche System der Zeichen parole: individueller Akt des Sprechens 71 âIndem man die Sprache vom Sprechen scheidet, scheidet man zugleich: 1. das Soziale vom Individuellen; 2. das Wesentliche vom Akzessorischen und mehr oder weniger ZufĂ€lligen.â âDie Sprache ist ein System, das nur seine eigene Ordnung zulĂ€Ătâ Zeichen werden nach Saussure in Signifikat und Signifikant unterschieden Signifikant: lautlich Signifikat: konzeptuell ArbitraritĂ€t der sprachlichen Zeichen 72 âBeliebigkeit und Verschiedenheit sind zwei korrelative Eigenschaftenâ âdass sich die sprachliche Bedeutung in einem geschlossenen System von Zeichen nur durch die Differenz ergibt, die ein Zeichen von allen anderen Zeichen des Systems unterscheidet. Entscheidend ist also nicht, was ein Zeichen von sich aus zu bedeuten vorgibt, sondern der Differenzcharakter, der das gesamte System der Sprache bestimmt.â Syntagma: lineare, zeitlich geordnete Kette von Zeichen, Merkmal PrĂ€senz Paradigma: rĂ€umlich-vertikal geordnete Assoziationskette, Merkmal Absenz 73 âDie Sprache ist eine Form und nicht eine Substanzâ Bedeutungsstrukturen entstehen erst, durch die Unterschiedlichkeiten der Zeichen 3. Roman Jakobson und die poetische Funktion der Sprache âDie Ă€sthetische oder auch poetische oder kĂŒnstlerische Funktion der Sprache ist nach Jakobson eine sich selbst las Zweck setzende âautotelischeâ Funktion, in der die alltĂ€gliche IntransivitĂ€t der Sprache auf sich selbst zurĂŒckgebogen istâ 74 poetische Funktion ist selbststĂ€ndig und ĂŒberschneidet sich nicht mit den anderen Funktionen âVielmehr zeichne sie sich dadurch aus, dass nicht das Mitzuteilende im Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit stehe, sondern das Wie der Mitteilungâ Jakobsons Selektion und Kombination = Saussures Syntagma und Paradigma 75 âJakobson zufolge funktioniert die paradigmatische Ebende der Selektion nach dem Prinzip der Metapher, die syntagmatische Funktion der Kombination hingegen nach dem Prinzip der Metonymieâ 82 6. Strukturalistische Literaturtheorie: Roland Barthes beruft sich z.T. auf Saussure und moderne Linguistik âDas Ziel jeder strukturalistischen TĂ€tigkeit, sei sie nun reflexiv oder poetisch, besteht darin, ein âObjektâ derat zu rekonstituieren, daĂ in dieser Rekonstitution zutage tritt, nach welchen Regeln es funktioniertâ durch Barthes --> formalistische Wendung ânicht die Bedeutung eines Textes steht im Mittelpunkt der Analyse, sondern die Frage nach den Funktionsregeln, denen ein Text gehorchtâ zwei Vorgehensweisen: - Zerlegung: DifferentialitĂ€t des sprachlichen Zeichens âIndem man das erste Objekt zerlegt, findet man in ihm lose Fragmente, deren winzige Differenzen untereinander eine bestimmte Bedeutung hervorbringen [âŠ] Der Sinn ist abhĂ€ngig von einzelnen, fragmentarischen Elementen, aus deren Differenz zueinander sich erst ein sinnvolles Ganzes ergebeâ - Arrangement: âDen gesetzten Einheiten muĂ der strukturale Mensch Assoziationsregeln ablauschen oder zuweisenâ 83 âłEs geht darum, einmal isolierte Auswahlelemente in eine Form der Folge und Ordnung zu bringen. Beide, Zerlegung und Arrangement, dienen dabei keineswegs zur Rekonstruktion eines im Text verborgenen Sinnes, sondern vielmehr zur Erzeugung eines Simulacrums, das Barthes âdas Funktionelleâ nennt und als das eigentliche Ziel der literarischen Analyse darstelltâ âDas Schreiben ist die Wahrheit, nicht der Person, sondern der Spracheâ
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Sprache als Medium der hermeneutischen Erfahrung
Gadamer, Hans-Georg. In: Texte zur Literaturtheorie der Gegewnart. hrsg. Kimmich, Dorothee; Renner, Rolf GĂŒnter; Stiegler Bernd. Reclam Verlag. Stuttgart 2004.Â
28 (Sprache & Horizont (Vorurteile)) âVerstehen [âŠ] ist sich in der Sache VerstĂ€ndigen und nicht: sich in einen anderen Versetzung und seine Erlebnisse Nachvollziehenâ Das Verstehen ist ein sprachlicher Vorgang âDie Sprache ist die Mitte, in der sich die VerstĂ€ndigung der Partner und das EinverstĂ€ndnis ĂŒber die Sache vollziehtâ 29 Es geht nicht um ein historisches VerstĂ€ndnis, sondern âden Text selbst zu verstehen. Das bedeutet aber, daĂ die eigenen Gedanken des Interpreten in die WIedererweckung des Textsinnes immer schon mit eingegangen sind. Insofern ist der eigene Horizont des Interpreten bestimmendâ (Verstehen & Auslegen) âVielmehr ist die Sprache das universale Medium, in dem sich das Verstehen selber vollziehtâ 30 der sprachliche Ausdruck löst bereits Probleme im Verstehen aus âAlles verstehen ist Auslege, und alles Auslegen entfaltet sich im Medium einer Spracheâ âDie Auslegung ist wie das GesprĂ€ch ein in die Dialektik von Frage und Antwort geschlossener Kreisâ âDie Sprachlichkeit des Verstehens ist die Konkretion des wirkungsgeschichtlichen BewuĂtseinsâ (Lesen um zu verstehen) âZuwendung zu literarischer Ăberlieferung gewinnt das verstehende BewuĂtsein eine echte Möglichkeit, seinen Horizont zu verschieben und zu erweitern und damit seine Welt um eine ganze Tiefendimension zu bereichernâ 31 âdas Lesen des Textes, ist also die höchste Aufgabe des Verstehensâ (UrsprĂŒngliche Leser & Zeitgenossenschaft) âdaĂ man nichts in einen Text hineinlegen soll, was Verfasser und Leser nicht im Sinne haben konntenâ 32 Was sind ĂŒberhaupt Zeitgenossen, wo beginnt heute gestern morgen? âLiteratur durch den Willen zur Weitergabe definiertâ âWas schriftlich fixiert ist, hat sich von der Kontingenz seines Ursprungs und seines Urhebers abgelöst und fĂŒr neuen Bezug positiv freigegeben. Normbegriffe wie die Meinung des Verfassers oder das VerstĂ€ndnis des ursprĂŒnglichen Leseres reprĂ€sentieren in Wahrheit nur eine leere Stelle, dies ich von Gelegenheit zu Gelegenheit des Verstehens ausfĂŒllt.â 33 âUm aber die Meinung eines Textes in seinem sachlichen Gehalt zum Ausdruck bringen zu können, mĂŒssen wir sie in unsere Sprache ĂŒbersetzen, d.h. aber, wir setzen sie in Beziehung zu dem Ganzen möglicher Meinungen, in dem wir uns sprechend und aussprachebereit bewegenâ (Historische Wissenschaften & NaivitĂ€t/Vorurteile) âDer Historiker wĂ€hlt in der Regel die Begriffe, mit denen er die historische Eigenart seiner GegenstĂ€nde beschreibt, ohne ausdrĂŒckliche Reflexion auf ihre Herkunft und ihre Berechtigung. Er folgt allein seinem Sachinteresse dabei und gibt sich keine Rechenschaft davon, daĂ die deskriptive Eignung, die er in den von ihm gewĂ€hlten Begriffen findet, fĂŒr seine eigene Absicht höchst verhĂ€ngnisvoll sein kann, sofern sie das historische Fremde dem Vertrauten angleicht und so selbst bei unbefangenster Auffassung das Andersseins des Gegenstandes schon den eigenen Vorbegriffen unterworfen hat.â Jeder Leser ist von seinen Vorurteilen beherrscht âSofern der Historiker sich diese seine NaivitĂ€t nicht eingesteht, verfehlt er unzweifelhaft das von der Sache geforderte Reflexionsniveau. Seine NaivitĂ€t wird aber wahrhaft abgrĂŒndig, wenn er sich der Problematik derselben bewuĂt zu werden beginnt und etwa die Forderung stell, man habe im historischen Verstehen die eigenen Begriffe beiseite lassen und nur in Begriffen der zu verstehenden Epoche zu denkenâ 34 âHistorisch denken heiĂt in Wahrheit, die Umsetzung vollziehen, die den Begriffen der Vergangenheit geschiehtâ (Ausdrucksmöglichkeiten) Die Sprache kann oft nicht das ausdrĂŒcken, was wir fĂŒhlen âAngesichts der ĂŒberwĂ€ltigenden PrĂ€senz von Kunstwerken erscheint die Aufgabe, in Worte zu fassen, was sie uns sagen, wie ein unendliches Unternehmen aus einer hoffnungslosen Ferneâ 35 âDie kritische Ăberlegenheit, die wir der Sprache gegenĂŒber in Anspruch nehmen, betrifft aber gar nicht die Konventionen des sprachlichen Ausdrucks, sondern die Konventionen des Meinen, die sich im Sprachlichen niedergeschlagen haben.â âDie Sprache ist die Sprache der Vernunft selbstâ (Die eigenen Sprache durchschauen) 36 âWer in einer Sprache lebt, ist von der unĂŒbertrefflichen Angemessenheit der Worte, die er gebraucht, zu den Sachen, die er meint, erfĂŒlltâ âDas treffende Wort scheint immer nur das eigene und immer nur einziges sein zu können, so gewiĂ die meinte Sache jeweils eine istâ âso daĂ man, um einen Text verstĂ€ndlich zu machen, ihn oft weitlĂ€ufig auslegend umschreiben muĂ, statt ihn zu ĂŒbersetzenâ âWie soll es möglich sein, eine fremde Ăberlieferung ĂŒberhaupt zu verstehen, wenn wir derart in die Sprache, die wir sprechen, gleichsam gebannt sind? Es gilt, diesen Gedankengang als scheinhaft zu durchschauenâ 37 (Einheit von Sprache und Denken) âDie innige Einheit von Sprache und Denken ist die Voraussetzung von der auch die Sprachwissenschaft ausgehtâ (Probleme des Verstehens und der Sprache) 38 âWenn wir uns an das halten, was in Wort und Rede und vor allem auch in jedem GesprĂ€ch mit der Ăberlieferung, das die Geisteswissenschaften fĂŒhren, geschieht, mĂŒssen wir anerkennen, daĂ darin bestĂ€ndig Begriffsbildung vor sich gehtâ âVerstehen stets ein Moment der Applikation einschlieĂt und insofern eine bestĂ€ndige Fortentwicklung der Begriffsbildung vollbringtâ âWir mĂŒssen vielmehr die innere Durchwebtheit alles Verstehens durch Begriffliches erkennen und jede Theorie zurĂŒckweisen, die die innige Einheit von Wort und Sache nicht wahrhaben willâ 39 âVom Verstehen gilt eben dasselbe wie fĂŒr die Sprache. Sie sind beide nicht nur als ein Faktum zu fassen, das man empirisch erforschen kann. Sie sind beide nie bloĂ Gegenstand, sondern umgreifen alles, was je Gegenstand werden kannâÂ
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