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carstenz · 1 day
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Giant’ Causeway
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carstenz · 1 day
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I have been to Westeros
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Travelled the King’s Road
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Visited Pyke and the Iron Islands
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And have been watching for Dragons
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carstenz · 1 day
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The King‘s Road
21. September 2024
Ballycastle - Bushmills
Das war mal wieder eine kalte Nacht. Morgens versteckt sich die Sonne auch noch blöd hinter Bäumen anstatt mich zu wärmen. Dafür stoppe ich dann erstmal lange im nächsten Café in Ballycastle. Es ist ins Hotel integriert und sehr beliebt. Mein Körpergeruch scheint doch noch nicht so schlimm zu sein, denn mein kleiner Tisch am Fenster wird bald von vielen Menschen bevölkert. Es sind aber alles Stammkunden. Vielleicht wollen sie ihren Stammplatz, nicht einfach wegen einem stinkigen Radfahrer aufgeben.
Ich habe jetzt definitiv die Nordküste von Nordirland erreicht. Gestern gab es kaum etwas zum Fotografieren und dafür knipse ich mir heute die Finger Wund und diverse Male den Akku leer. Mir graut schon davor, dass ich die ganzen Bilder noch durchsehen und auswählen muss. Eine Sehenswürdigkeit jagt in dichter Reihenfolge die nächste. Zum Radfahren komme ich immer nur an kurzen Abschnitten dazwischen. Die Hängebrücke von Carrick-a-Rede macht den Anfang. Diese verbindet eine kleine Felseninsel mit dem Festland und wird schon seit hunderten von Jahren von Lachsfischern benutzt. Für die heutigen Touristenmassen sind nur die Seile etwas erneuert und modernisiert worden. Den Abschluss macht der Giant‘s Causeway. Das ist eine ganz seltsame Felsformation, die wie ein großer Treppenweg ins Meer führt und eindeutig die größte Touristenattraktion in Nordirland. Auf solche Menschen-, Auto- und Busmassen war ich auch nicht vorbereitet.
Und dazwischen habe ich noch diverse Drehorte von Game of Thrones gesehen, die hier aber im Gegensatz zu allen bisherigen auch sehr spektakulär sind. Gewaltige Klippen gesehen, über die Drachen geflogen sind. Grassteppen, die von den Dothraki beritten wurden. Ein großer Steinbruch, in dem die Armee des Königs ihr Lager aufgeschlagen hat. Der Hafen und Strand von Balintoy, der als Double der Eiseninseln eine fantastische Arbeit gemacht haben. Und als Höhepunkt aller nordirischen Game of Thrones Drehorte war ich bei den Dark Hedges. Eine berühmte Allee aus 250 Jahre alten Buchen, die als King‘s Road gefilmt wurde. Das sie asphaltiert ist, war mir in der Serie entgangen. Erstaunlich auch, dass man auf der King‘s Road ganz Westeros durchqueren kann. Die Straße ist nur ein paar hundert Meter lang.
Leider sieht es heute auch nicht mehr ganz so episch aus, weil ein Sturm einige der Bäume dahin gerafft hat. Der Meister des Marketings hat aus diesen umgestürzten Bäumen aber zehn kunstvolle Türen mit Motiven aus Game of Thrones herstellen lassen. Die sind jetzt in Pubs über ganz Nordirland verteilt und die Dame in der Touristeninformation hat mir heute Morgen einen Sammelpass gegeben, den man sich in den Pubs abstempeln lassen kann. Als ehemaliger Marketingleiter finde ich die Idee toll, aber als Tourist/Fan möchte ich soweit doch nicht gehen.Im Gegenteil: Ich denke, das war heute ein perfekter Abschluss für meine Reise zu den Drehorten der Serie und morgen geht es weiter nach Westen ins richtige Irland.
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carstenz · 1 day
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Causeway Coastal Road
20. September
Belfast - Ballycastle
Meine Strategie gestern Abend hat bestens funktioniert. Zuerst war die zweispurige Straße etwas beängstigend. Viele schnelle Autos. Kein Seitenstreifen. Alles sieht ähnlich wie eine Autobahn aus, aber ich sehe nirgends ein Verbotsschild und es hupt auch niemand. Nach ein paar Kilometern erreiche ich dann den Stadtrand von Belfast und eine der Spuren verwandelt sich in eine Busspur, die ich die meiste Zeit für mich alleine habe und auf der ich an vielen stauenden Autos vorbei fahren kann. Es dauert keine halbe Stunde bis ich vor dem gebuchten Hostel stehe.
Ich nehme eine Dusche und schmeiße alle meine Radsachen in den Locker, der zu meinem Bett gehört. Danach schlendere ich noch etwas durch Belfast und gönne mir ein Pint. Als ich den Locker heute Morgen wieder öffne, schlägt mir ein übler Geruch entgegen. Vielleicht wird es mal wieder Zeit für einen Waschtag. Wenn man nur draußen und auf Campingplätzen ist, merkt man den Geruch gar nicht so.
Eigentlich will ich mich in Belfast mit Dr. Catriona Walsh treffen. Sie ist eine Ärztin, die selber von einer Gadolinium-Vergiftung betroffen ist und versucht an der Situation etwas zu ändern. Ich habe ihr meine Geschichte vor ein paar Tagen geschickt und wir haben grob Verabredet, dass wir uns in Belfast treffen. Auf meine letzten Nachrichten hat sie aber nicht geantwortet. Ich weiß nicht, ob sie zu beschäftigt ist oder ob ihr das Treffen nicht geheuer ist. In der Zeit als ich Pressemitteilungen über das Thema geschrieben habe, wurde ich auch von „Patienten“ kontaktiert, die mir nicht geheuer waren. Und die Leute, die eine zeitlang versucht haben eine Selbsthilfe-Gruppe in Deutschland zu organisieren, haben mir Geschichten erzählt, die man lieber nicht glauben möchte.
Wie auch immer. Ich hab keine Lust länger in der Stadt zu bleiben und will mich bewegen. Auf der Causeway Coastal Route Richtung Norden freue ich mich darüber, dass der Verkehr immer weniger und die Landschaft immer schöner wird. Die Luft ist salzig und die Brandung macht schöne Geräusche. In der Tourist-Info in Larne hat ein älterer Herr große Freude daran, mir die Strecke und die Sehenswürdigkeiten zu erklären. Ich finde es hier schön, auch wenn die Küste sich nicht unbedingt als Fotomotiv eignet. Ich habe jetzt das Gefühl, dass ich da bin, wo ich hin wollte.
In Carnlough soll es noch eine Filmlocation geben. Es ist ein netter kleiner alter Hafen, aber es fällt mir schwer, mir vorzustellen, was man hier alles entfernen muss, damit es wie das mittelalterliche Braavos aussieht, in dem sich Arya Stark zur gesichtslosen Assassinen hat ausbilden lassen. Schließlich finde ich eine Tafel, auf der erklärt wird, dass hier genau eine Szene gedreht wurde in der Arya auf den alten Stufen aus dem Hafenbecken geklettert ist. Ich glaube, die ganzen Drehorte in Nordirland wurden eher danach ausgewählt, dass sie dicht am Filmstudio sind, anstatt dass sie irgendetwas spektakuläres haben. Von dieser Sorte habe ich jetzt schon eine Menge gesehen.
Am späten Nachmittag bekomme ich eine Nachricht von Catriona, die ein Treffen für morgen vorschlägt. Jetzt bin ich aber schon 100 km von Belfast entfernt. Zeit hätte ich ja genug, aber mit dem Aufbruch heute morgen habe ich das Thema auch irgendwie abgehakt. Außerdem tut mir die Landschaft und die Bewegung hier gerade richtig gut und ich hab wenig Lust in die Stadt und den vielen Verkehr zurück zu kehren um über den Sumpf von Medikamenten, Ärzten, Experten und Regulierungsbehörden zu reden. Ich fahre erstmal weiter und bin mir irgendwann sicher, dass ich Catriona einfach eine Absage schreibe.
Langsam wird es Zeit nach einer Unterkunft zu suchen. Die „Campsites“ an denen ich vorbei komme sind aber meistens Caravan-Siedlungen, in denen die Leute richtig wohnen. Mit einem Reisenden, der abends nur ein Zelt aufschlagen will, kann da keiner etwas anfangen. Dann kommt die Abzweigung zum Scenic Loop nach Torr Head. Davor hat mich schon der Herr in der Touristeninformation gewarnt und hier machen das zusätzlich noch diverse Schilder. Extrem kurvige und extrem steile Abschnitte. Sehr schmale Straße. Nicht geeignet für LKW, Busse, Wohnmobile, …
Dass hört sich natürlich alles sehr spannend und unwiderstehlich an. Kurz darauf pfeife ich aus dem letzten Loch. Das Fahrrad knarzt und ächzt an diversen Stellen. Ich auch. So habe ich den ganze Reise noch nicht geschwitzt und nach Luft geschnappt. Meine Lunge brennt. Meine Gangschaltung ist dafür nicht gemacht. Auf den Abfahrten werden die Bremsscheiben bestimmt heiß genug, um ein Steak darauf zu braten. Ständig geht es steil hoch oder ganz steil runter. Aber es ist auch eine tolle Landschaft. Nachdem es fast den ganzen Tag flach war, bin ich auf einmal weit oben über dem Meer. Ich kann Schottland sehen und es gar nicht weit weg. Das ganze ist in ein schönes, abendliches Licht getaucht und fast ohne nervigen Verkehr.
Nach der abendlichen Extratour ist die Sonne untergegangen und ich brauche schnell eine Unterkunft. Wild Zelten ist hier nahezu aussichtslos. Wild ist es zwar, aber trotzdem ist alles mit Zäunen umgeben und mit Toren verschlossen. Ich peile den nächsten Camping an, der sich auf Google erfolgsversprechend anhört. Auf der Trench Farm finde ich eine schöne Campingwiese, die ich ganz für mich alleine habe. Es gibt eine Toilette und ich werde liebevoll von einem Hund begrüßt. Einen Menschen finde ich nicht, aber es gibt eine Webseite auf der ich brav meinen Obulus von £ 20 bezahle und dann bin ich ziemlich schnell eingeschlafen.
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carstenz · 3 days
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Winterfell
19. September
Tollymore Forest - Belfast
Ich fühle mich morgens frisch und baue nach einem Kaffee schnell mein Zelt ab. In Newcastle halte ich dann nochmal im Café an. Eigentlich will ich nur einen Cappuccino trinken und einen Bericht schreiben, aber es gibt leckeres Frühstück und man kann sich Bohnen und Black Pudding(!!!) dazu bestellen.
Danach macht mir der Kreisverkehr, in dem ich vor zwei Tagen abgestürzt bin, kaumProbleme. Zum einen ist der Kopf heute klar und zum zweiten ignoriere ich alle Radweg und fließe einfach mit dem Autoverkehr durch.
Mein erstes Ziel heißt Castle Ward. Dort wurde sehr viel für Game of Thrones gefilmt. Man erkennt nur kaum etwas wieder, was mir aber vorher bekannt ist. Die alten Mauern und Innenhöfe wurden zwar viel zum Filmen genutzt, aber hinterher stark mit CGI verändert und ergänzt damit es wie Winterfell aussieht. Ich bin fahre trotzdem vorbei, weil es gerade in der Nähe ist und es zudem ein sehr schöner Landschaftspark ist, dessen Besuch sich auf jeden Fall lohnt. Weiter oben im Norden von Nordirland sollte ich dann auch einige wirklich ikonische Drehorte finden, um die es mir eigentlich geht und die wie Dubrovnik in Kroaten, Essouira in Marokko oder San Juan de Gaztelugatxe in Spanien einen ganz eigenen Charakter haben.
Mit San Juan de Gaztelugatxe fing meine „Beziehung“ zu Game of Thrones Drehorten mal an. Es war in einer ganz schlimmen Phase meiner Krankheitsgeschichte. Ich versuchte trotzdem mit dem Rad zu reisen, weil mir das immer gut getan hat, aber es hat nicht wirklich funktioniert. Ich war in Pamplona im Hotel gestrandet und habe stark über Abbruch nachgedacht, als ich zufällig die Doku im spanischen Fernsehen gesehen habe. Ich habe zwar kein Wort Spanisch verstanden, aber die Bilder sahen faszinierend aus und es war ganz in der Nähe und ich habe mich auf den Weg gemacht um diesen ikonischen Ort zu besuchen.
Dieses „Winterfell“ liegt überraschenderweise auch am Meer. An einer großen Bucht. Ich sehe wie eine Fähre zur Halbinsel auf der anderen Seite fährt. Dort sieht es sehr idyllisch und ruhig aus. Für £ 1.30 überquere ich den Meeresarm und fahre auf der anderen Seite weiter Richtung Belfast. Es ist eine ganz kleine Straße direkt am Meer ohne Verkehr. Ich genieße die salzige Luft und muss meine Schuhe ausziehen, weil es so warm ist. Im Meer sehe ich einen Delphin oder kleinen Wal.
Aber die Idylle ist bald vorbei. Richtung Belfast wird der Verkehr immer dichter. Nach einer Stunde bin ich ziemlich geschafft. Nicht vom Radfahren, sondern vom Krach und Verkehr und der Konzentration. In irgendeiner Kette, deren Namen ich vergessen habe, aber die Kanadas beliebtesten Kaffee verkauft, sitze ich jetzt und mache eine lange Pause. Ich regeneriere so gut ich kann und buche mir dann ein Hostelbett im Zentrum von Belfast. Google schlägt mir eine Führung vor, die wieder sehr viel Zickzack enthält und über eine Stunde dauern soll. Ich werde das ignorieren und es so machen, wie ganz früher auf Radtouren. Wenn es in eine größere Stadt geht, nehme ich die größte Straße, die ich finden kann. Dann habe ich den Trubel am schnellsten hinter mir.
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carstenz · 3 days
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The new castle from Newcastle
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And Lidl moved into the old castle
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carstenz · 4 days
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carstenz · 4 days
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Studiotour
18. September
Tollymore Forest - Tollymore Forest
Warum muss ich auf Radtour beim Zelten nachts immer pinkeln? Das frage ich mich seit Jahren. Zuhause schlafe ich die Nacht doch einfach durch. Warum nicht beim Zelten, wo es besonders mühselig und oft auch kalt ist, wenn man nachts aufsteht. Heute Nacht muss ich besonders oft aufstehen, aber zum Glück ist es nicht so kalt und es gibt ein paar magische Anblicke. Im großen Park steht eine Gruppe Hirsche auf dem englischen Rasen und schaut mir interessiert beim Pinkeln zu. Über dem Flusstal dahinter wabert Nebel und darüber sieht man den Wald und darüber die mächtigen Mourne-Berge und darüber steht ein Vollmond und taucht alles in ein märchenhaftes Licht. Ich hab heute Nacht auch Fieberträume, aber ich bin mir sicher, dass ich das wirklich gesehen habe.
Ich schlafe bis zehn Uhr. Das sind mehr als 12 Stunden Schlaf (mit mindestens drei Pinkelunterbrechungen). Schlaf ist eindeutig die beste Medizin. Ich fühle mich viel besser und möchte mich etwas bewegen. Die Game of Thrones Studiotour in Banbridge ist nur ca. 20 km entfernt. Das scheint mir ein gutes Programm für heute. Die Sonne scheint und der Wind kommt sanft von hinten. Er ist genauso langsam wie ich. So merke ich ihn kaum und er gibt mir die Illusion, dass ich schon wieder fit bin.
Die Landschaft ist ein perfektes Auenland. Viele grüne Hügel in der Sonne. Alles unterteilt in kleine Wiesen, die durch Hecken und Mauern getrennt sind. Auf den größeren Straßen stören die Autos die Kulisse, aber meist habe ich heute kleine Straßen, auf denen nur gelegentlich eine Blechkiste nervt. Hier ist die Illusion dicht an überzeugend.
Die Studiotour in den Linen Mill Studios ist dann natürlich die erwartete Massenabfertigung, nur ohne Massen. Es sind kaum Besucher da. Ich treffe viel mehr Personal als Besucher. Entweder bin ich zu einer komischen Zeit da oder der Hype geht langsam zu Ende. Wahrscheinlich sieht es hier auch ganz anders aus, wenn gerade eine Reisegesellschaft aus Belfast oder Dublin mit dem Bus ankommt.
Weil es am Studio kaum Parkplätze gibt, muss man das Ticket in einem Einkaufszentrum an der anderen Seite der Stadt kaufen und wird dann mit Bus aufs Gelände gefahren. Ich frage mich bei solchen Studientouren immer, was wirklich echt ist und was nur für die Touristen und Fans aufgebaut wurde. Zumindest bei der großen Halle von Winterfell und den Regierungsräumen von Königsmund (Kings Landing) sieht es so aus als ob das wirklich hier in diesem Räumen gefilmt wurde. Ansonsten sieht man viel Orignalkostüme, bekommt viel Informationen und wird mit diversen Multimedia-Spielereien unterhalten. Es gibt auch reichlich nettes Personal, das einem gerne Fragen beantwortet (weil ihnen ziemlich langweilig ist).
Das nächste Ziel wäre jetzt ca. drei Stunden entfernt. Soviel will ich heute aber nicht fahren und peile einen kleinen Campingplatz auf halber Strecke an. Als es nach der letzten Abzweigung nur noch ein paar Kilometer sind, aber Google trotzdem über 30 Minuten Fahrtzeit berechnet, schwant mir Böses. Es geht nach oben und mein Körper muss jetzt doch noch hart arbeiten, was für heute definitiv nicht geplant war. Aber er tut seinen Dienst und die Aussicht oben ist grandios. Das Auenland mit den vielen Hügeln hinter mir sieht jetzt aus wie eine große Ebene und vom Pass aus kann ich vor mir wieder das Meer und die Mourne-Bergkette sehen. Alles in schönes Licht von der abendlichen Sonne getaucht. Nur der Campingplatz existiert nicht. Genau da wo Google ihn eingezeichnet hat, grasen Kühe. Wo anders kann er auch nicht sein, weil die Kuhwiese die einzig Ebene Fläche weit und breit ist.
In die Richtung, in die ich eigentlich weiter will, gibt es von hier keine Straße, also rolle ich erstmal geradeaus weiter vom Berg runter. Nach der langen Abfahrt ist mir kalt und der Körper gibt mir klar zu verstehen, dass er genug für heute hat. Nach einer kurzen Fresspause fühle ich mich auch nicht wirklich besser. Es gibt einen Campingplatz in der Nähe, aber irgendwie ist hier alles komisch und kompliziert. Es gibt zwar eine Rezeption, aber ich soll trotzdem alles Online machen. Die Erklärungen sind umständlich oder unverständlich und der Code für die Sanitäranlagen funktioniert nicht. Dazu habe ich heute auch keinen Nerv mehr und schließlich steige ich nochmal für 30 min aufs Rad und fahre zurück nach Tollymore. Das ist jetzt nämlich wieder ganz in der Nähe und da kenne ich alles.
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carstenz · 4 days
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The Forest of Winterfell
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carstenz · 4 days
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Tollymore Forest
17. September
Auf den ersten Blick sieht hier überhaupt nichts nach Mittelalter oder Game of Thrones aus. Der Campingplatz liegt in einem großen Park mit viel englischen Rasen und tollen alten Bäumen. Irgendeine Lordschaft hat es mal angelegt und jetzt wird es vom staatlichen Forest Service verwaltet und in Schuss gehalten.
Hinter dem großen Park kommt aber richtig Wald und Wildnis und große Berge. Mein Nachbar auf dem Zeltplatz will für ein paar Tage in diese Wildnis. Er sagt dort gibt es Plätze, wo man tagelang keinen Menschen sieht und er ganz für sich alleine ist. Mit seiner Flasche Rum. Ob er dort meditiert frage ich ihn. Sonst redet er eigentlich wie ein Wasserfall, aber jetzt dauert es lange bis er schließlich in seinem schweren nordirischen Slang antwortet: „I don‘t know. What is meditating? Doing nothing for hours and just staring into the fire or the water or the sky. Maybe I am meditating.”
Hört sich faszinierend an, aber ich bin nicht sicher, ob ich das könnte. Ich tue mich ja schwer fünf Minuten irgendwo zu sitzen ohne mein Smartphone in die Hand zu nehmen. Sollte ich das mal probieren? Früher konnte ich mir auch nicht vorstellen zu fasten.
Heute bin ich auf jeden Fall zu schlapp für die Wildnis. Ich bin erkältet und entscheide mich, hier einen Ruhetag einzulegen. Der Parkwächter schenkt mir die zweite Nacht auf dem Campingplatz, weil ich gestern ja so spät angekommen bin. Vielleicht findet er es auch ungerecht, dass Radfahrer das gleiche bezahlen wie Autofahrer. Außerdem hat er sich gestern Abend auf seiner Kontrollrunde sehr gefreut, dass ich meinen kompletten Check-In mit Bezahlung bereits online erledigt hatte und er überhaupt keine Arbeit mit mir hatte.
Ich mache heute nur den kleinen Rundgang durch den Wald und suche auch nicht sonderlich intensiv nach den diversen Drehorten. Wald ist Wald. Nur an der Brücke, an der die Stark Family in der ersten Episode die Schattenwolf-Welpen findet, mache ich einige Fotos. Ansonsten bin ich froh, als ich mit der kleinen Runde fertig bin. Nach den kurzen Anstiegen bin ganz schön außer Atem. Auch den Gadolinium-Nebel kann ich heute nicht kontrollieren. Ab Mittag wird alles ziemlich mühselig für mich.
Das Restaurant im Park hat nicht geöffnet und ich muss einen kurzen Einkaufstrip in den Ort Newcastle machen. Der ist nur 3 km entfernt, aber die Fahrt wird heute zu einer großen Herausforderung. An der Straße muss ich eine Art Radweg benutzen. Wie meistens ist er mit schlechter Oberfläche, diversen Hindernissen und unübersichtlichen Einmündungen gespickt. Auf der Straße links fahren und richtig abbiegen bekomme ich ja mittlerweile gut hin, aber diese Radwege sind einfach zu viel für mich. Im Ort gibt es einen großen, dreieckigen, unübersichtlichen Kreisverkehr an dem ich endgültig strande. Ich verstehe überhaupt nicht mehr wo ich hier lang fahren soll und wohin ich gucken muss, worauf ich achten muss und wo ich sicher stehen kann. Aus allen Richtungen kommen ständig schnelle Autos angeschossen. Der Nebel in meinem Kopf verdichtet sich zu einem wilden Strudel und mir ist schleierhaft, wie ich hier jemals die Straße überqueren kann.
Daheim passiert mir das ja regelmäßig, aber auf Radtour mit viel Bewegung und viel Schwitzen passiert mir das eigentlich selten. Aber heute mit der Erkältung ist der Körper übersäuert und es löst sich mehr Schwermetall aus den Knochen oder in welchen Depots es sich auch immer versteckt. Ohne Bewegung bekomme ich auch nichts davon ausgeschwitzt. Nach dem Einkauf ruhe ich mich noch sehr lange in einem Café aus, bevor ich mich an den Rückweg wage.
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carstenz · 6 days
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What a beautiful day
16. September
Dublin - Winterfell
Obwohl Dublin viel größer ist als alle Städte, die ich in England durchquert habe, komme ich viel besser mit dem Rad zurecht. Ziemlich schnell habe ich eine Ausfallstraße gefunden, der ich dann komplett aus der Stadt folgen kann. Fast immer gibt es einen Radweg, einen Radstreifen, eine Busspur oder Ähnliches für mich. Oft kann ich an diesem Montag morgen am stauenden Berufsverkehr vorbei fahren und ich denke, wie gut ich es doch habe. Ich muss weder Arbeiten noch Auto fahren. Es ist windstill und die Sonne scheint. Ich komme prima voran und bin voller guter Erinnerungen und Gefühle.
Nach zwei Stunden Genussfahrt mache ich meine erste Pause in einer kleinen Stadt am Meer. Ich nehme ein erfrischendes Bad im Ozean obwohl das Wasser ziemlich kalt ist. Dann trinke ich einen Cappuccino am Hafen und vertrödele ein paar Stunden mit Nachrichten lesen und schreiben. Darunter eine email, die ich schon ewig schreiben wollte.
Als ich gerade wieder gestartet bin, sehe ich das magische Schild: All day Breakfast. Heute passieren so viele gute Dinge. Nach dem leckeren Frühstück darf ich auch Rückenwind genießen und noch etwas ganz wunderbares: Einen Seitenstreifen. Mal ist breit, mal ist er schmal, aber für mich reicht er immer aus. Seitenstreifen sind viel besser als Radwege. Sie sind universell nutzbar. Im Straßenbau sind sie in einem Abwasch mit der Straße erledigt. Ich darf die ganze Zeit, den gleichen guten Asphalt genießen, wie die Autos auf der Straße und doch kommen wir uns nicht in die Quere. Wenn der Streifen mal aufhört, kann man ganz leicht wieder auf die Straße wechseln und man muss sich nie mit umständlichen und zeitraubenden Querungen auseinander setzen. Ich schlage hiermit Seitenstreifen für den Nobelpreis vor. Warum gibt es die nur noch so selten?
Heute darf ich mich fast den ganzen Tag darüber freuen. Nur abends wird es nochmal anstrengend. Als ich von Irland wieder nach Großbritannien (Nordirland) wechsele, gibt es keinen Seitenstreifen mehr und auch keinen Rückenwind. Dafür wieder ätzend viel Verkehr und eine endlose Reihe von Hügeln.
In der Nähe gibt es keine guten Übernachtungsmöglichkeiten, deswegen versuche ich trotzdem noch 40 km dran zu hängen und Tollymore Forest heute noch zu erreichen. Tollymore Forest ist der Wald von Winterfell und hat auch für diverse andere Wälder und Wildnisse in Game of Thrones herhalten müssen. Meine Anstrengung wird belohnt und ich erreiche mit dem letzten Tageslicht einen wunderschönen Campingplatz direkt im Forest Park.
Hört sich alles toll an, oder? War es auch. Aber nichts im Leben ist perfekt. Ich wurde heute dreimal angehupt und beim Frühstück gab es keine Baked Beans, die ich in England immer so genossen habe. Außerdem läuft abends meine Nase und der Hals kratzt.
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carstenz · 6 days
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carstenz · 6 days
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Dublin
15. September
Das schöne an einer privaten Unterkunft ist, dass man direkt jemand hat mit dem man reden kann und der einem die Besonderheiten der Stadt und des Landes näher bringt. Das ist noch besser als die Geldersparnis. Joseph arbeitet in einer Bank und hat mit internationalen Steuererstattungen zu tun. Er tut sein bestes um mir den Cum-Ex-Skandal zu erklären, aber ich verstehe es trotzdem nicht wirklich. Für mich ist es einfach ein weiteres Beispiel dafür, dass staatliche Vorschriften nie zu komplex werden sollten, weil es sonst immer Experten gibt, die ein Schlupfloch darin finden.
Ich besuche das Guinness-Storehouse, obwohl es teuer ist und Joseph mir eher abrät. Er trinkt lieber IPA als Stout und mag auch nicht, dass Guinness einem britischen Spirituosenkonzern gehört, der Irland exzessiv für sein Marketing (miss-)braucht. Ich gehe trotzdem, weil es direkt bei ihm um die Ecke liegt, ich gerne Stout trinke, selber Bier braue und mich auch für langjährig erfolgreiche Marken/Firmen und gute Präsentationen interessieren. Anfang des Jahres war ich in Dortmund im Brauerei-Museum und habe gesehen, wie Firmen es besser nicht machen sollten. Für die Masse an Menschen, die hier durchgeschleust werden finde ich es einen wirklich guten Mix aus historischem Gebäude, modernster Multimedia, Information und tatsächlichen sensorischen Erlebnissen. Sláinte! (Sprich: Slawn-cha und heißt Prost bzw. Gesundheit)
Nachmittags mache ich eine geführte Walking-Tour durch Dublin, zu der mir Joseph ausdrücklich geraten hat. Das ist eine super Empfehlung. In 2 1/2 sehr unterhaltsamen Stunden lerne ich das wichtigste über die Stadt und die irische Geschichte. Jetzt fühle ich mich auch viel besser gerüstet für die kommenden Wochen in Irland. Danach hatte ich auch genug Programm für einen Tag. Den Rest der Zeit schlendere ich einfach durch Stadt, genieße die Straßenmusiker in der Grafton Street und die Pubmusiker in Temple Bar. Ich nehme mir vor in dieser relaxten Stadt mal ein Wochenende mit meinen Söhnen zu verbringen. Ich bin mir sicher, dass es beiden hier gefallen würde.
Die Musik aus den Bars ist auch auf der Straße zu hören. Irgendein Ohrwurm zieht mich dann in eine Bar hinein und ich runde den Tag mit einem Murphy‘s Stout bei Live-Musik ab.
Zwei Sätze von Joseph werden mir in Erinnerung bleiben. Der erste ging über seine Kindheit auf einer Milchfarm: „A cow is the Irish way of turning all the grass into money.” Den zweiten Satz finde ich noch besser. Als ich ihn nach den Gesetzen zu diversen Dingen befrage, z.B. Camping, Verkehr, Alkohol, antwortet er: “Carsten, don’t worry. If you do something wrong and the police stops you, they won’t be German about it.”
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carstenz · 6 days
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Goodbye Wales
14. September
Pen y Pass - Dublin
Ich sitze um 8 Uhr auf dem Rad. Es ist nicht so kalt wie es aussieht. Zwischen den Bergen hängen dicke Wolken. Es ist schön nach unten zu rollen und dort Sonnenstrahlen zu erleben. In Llanberis ist ein großes Besucherzentrum und die Talstation für die Bergbahn. Es ist Samstag und viele Touristen wollen auf den Berg. Eine Gruppe erfährt gerade, dass die Bahn wegen starkem Wind nicht ganz bis nach oben fahren kann und das sie leider auch nicht aussteigen können. Gut das ich mit der Bahn nichts zu tun hatte, denke ich mir und fahre weiter.
Für mich weht der Wind heute optimal. Nach der langen Abfahrt pustet der Wind mich weiter Richtung Küste und Fähre. Für morgen hat meine Tochter mir eine Couchsurfer-Unterkunft bei Joseph in Dublin vermittelt. Sie war zufällig vor gut einem Monat da. Weil es so schnell geht, habe ich noch Chancen die heutige Nachmittags-Fähre zu bekommen. Joseph bestätigt mir, dass er auch heute schon Platz für mich hat und so steche ich um 14.00 Uhr in die See. Abends trinke ich mein zweites und drittes Guinness. Das erste habe ich bereits auf der Fähre.
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carstenz · 6 days
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Wales is wild!
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carstenz · 6 days
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Mount Snowdon
Freitag, 13. September
„Das sieht wirklich mal aus wie schwarzer Hautkrebs“ sagte der Arzt zu mir. Der Arzt war in voller OP-Kluft mit vermummten Gesicht und Skalpel in der Hand. Ich lag auf dem OP-Tisch und war bis dahin von einem kleinen Routineeingriff ausgegangen.
Ein seltsamer Hautfleck auf dem Rücken, den man besser entfernen sollte. Das war vor 9 Jahren an einem Freitag dem 13. Später im Jahr wurden dann auch Metastasen im Körper gefunden und ich weitere Operationen und Behandlungen und eine schlechte Überlebens-Prognose. Seit damals feiere ich jeden Freitag den 13., wie meinen zweiten Geburtstag. Heute will ich zur Feier des Tages auf den höchsten Berg von Wales steigen.
Mein Zelt ist morgens schnell abgebaut, aber es ist so kalt, dass ich beim Start erstmals Handschuhe anziehen muss. Nach kurzer Fahrt komme ich an einem Pub mit angeschlossener Campingwiese vorbei. Schade das hätte mir gestern Abend gut gefallen, aber davon hat mir Google nichts gesagt. Kurz darauf kommt ein Laden mit Café. Darüber freue ich mich sehr. Erstmal aufwärmen und einen Kaffee trinken. Und dann noch einen und dann kann ich auch ohne Handschuhe weiterfahren.
Die Landschaft sieht hier wieder sehr alpin aus. Ich frage mich, welcher der vielen Berge wohl für mich ist. In Beddgelert gibt es eine Touristeninformation und ich werde gut beraten. Ich hatte gehofft, das ich nach dem Aufstieg mit der Bergbahn wieder runter fahren könnte, aber ich erfahre, dass die Bahn heute ausgebucht ist, „weil so ein sonniger Tag ist“. Ich sehe zwar den ganzen Tag kaum Sonne, aber die meinen damit wohl, dass es ein Tag ist, an dem es nicht regnet. Es ist in der Tat der erste Tag seit ich auf britischem Boden bin, an dem ich keinen einzigen Regentropfen abbekomme.
Von den fünf möglichen Routen suche ich mir die vom Pen y Pass aus, so kann ich einen guten Teil der Höhenmeter noch mit dem Fahrrad überwinden. Bei der Anfahrt zum Pass fühlt man sich wirklich, wie in den Alpen. Wenn man mit Auto am Pass parken will, muss man den Platz im voraus buchen, aber mit Rad ist alles entspannt und ich kann meine Wanderung direkt beginnen. Die Kraxelei ist eine schöne Abwechslung für den Körper und auch den Geist.
Es dauert ein paar Stunden bis ich den Gipfel erreiche. Hier oben ist es ziemlich voll. Die Wanderer von allen fünf Routen treffen hier zusammen, außerdem ist es ja ein „sonniger“ Tag. Auch die Bergbahn kommt hier an und mir ist jetzt klar warum, die schnell ausgebucht ist. Es ist eine sehr kleine Bahn und zudem historisch aus dem Jahre 1896. Es fahren sogar noch Züge mit Dampflokomotive.
Für das Gipfelfoto muss man sich tatsächlich anstellen. Ich warte bestimmt 10 Minuten im kalten Wind (ohne Sonne) bis ich dran bin, aber die Menschen hier haben nach dem Aufstieg alle gute Laune und helfen sich gegenseitig mit den Fotos. Berge machen einfach glücklich. Man hat sich intensiv bewegt und spürt seinen Körper zudem fühlt man sich einfach erhaben, wenn man ganz oben ist und auf alles runter schauen kann. Viele der anderen Berge, sehen von hier oben aus, wie kleine Hügel. Beim erreichen des Kamms sieht man zur anderen Seite auch eine große Ebene und das Meer. Man sieht von hier oben sehr viel Meer mit einem runden Horizont.
Als ich spät nachmittags wieder unten am Pass bin, gönne ich mir zur Belohnung „Sausages with peas and mash“ und ein leckeres walisisches Bier und ein Bett in der Herberge. Ich denke zurück an die Begegnungen am Berg.
Neben den vielen normalen Wanderern in Outdoor-Bekleidung bleiben natürlich die besonderen in Erinnerung. Eine junge asiatische Frau in modischer Kleidung mit riesigen Kopfhörern, die voller Lebensfreude mitsingt, was sie hört. Eine ältere britische Frau mit sehr kurzer Hose und Beinen, die vom kalten Wind knallrot sind. Sie ist mit ihrem Hund unterwegs und hat trotzdem eine gute Zeit. Ein Bergziegenbock mit langem, wilden Fell und imposanten gebogenen Hörnern. Das beeindruckendste an ihm ist aber der Gestank, der auf 20 m Entfernung noch sehr intensiv ist. Mehrere furchtlose Briten (bestimmt Waliser!), die nach dem Aufstieg ein Bad in den eiskalten Bergseen nehmen. Ein ständig dümmlich grinsender Typ in Radfahrer-Kluft mit Barfuß-Schuhen und einem Kaffeebecher in der Hand. Das bin natürlich ich und ich freue mich einfach, dass ich lebe.
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carstenz · 10 days
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Snowdonia
12. September
Telford - Rhyd
Ich habe morgens schnell gepackt und will nach den eher gemütlichen letzten Tagen heute mal richtig Gas geben und Strecke machen. Als erstes ignoriere ich alle Radwege und Radwegweiser und suche mir einfach eine mittelgroße Straße in meine Richtung. Das klappt bestens und ich komme viel schneller voran. In Shrewsbury gucke ich mir noch das Zentrum mit einigen schönen alten Häusern an.
Danach habe ich bald Wales erreicht und die Straßen werden immer ruhiger. In einem kleinen Laden, der auch gleichzeitig Tankstelle, Postfiliale und Café ist, fülle ich noch meine Vorräte auf. Ich freue mich, wie schnell ich heute voran komme. In der Ferne sehe ich schon die ersten Berge. Erst steht die Sonne und ein Regenbogen über dem frisch grünen Hügel und ich muss an Alice im Wunderland denken. Kurz darauf verschwindet die grüne Kuppe in einer finster dunklen Wolke, die eher an Mordor erinnert. Dieser schnelle Wechsel des Wetters von blauem Himmel und Regenwolken wird mich den ganzen Tag begleiten. Einen Wolkenbruch erlebe ich nicht, aber die Regenjacke habe ich den ganzen Tag an. Die Regenhose kann ich auch immer nur kurzzeitig ausziehen.
Hinter Lake Vyrnwy erreiche ich den Eryri-Nationalpark. Der ist bekannter unter seinem alten Namen Snowdonia, aber die Waliser meinen es sehr ernst mit ihrer eigenen Sprache und benennen so einiges um. Auf allen Schildern steht der Text zuerst in walisisch, was mit Englisch, aber auch gar nichts zu tun hat. Wenn sich zwei Waliser unterhalten versteht man kein Wort.
Die Landschaft im Park ist traumhaft. Erst geht es durch einen verwunschenen Wald und danach auf eine kahle Passhöhe, die man so eher in den Alpen erwartet. Die Straße ist so schmal, dass an mir kein Auto vorbei passt. Aber es gibt auch nur ganz wenig Verkehr hier. Bei so wenig Autos bin ich dann auch gerne nett und halte irgendwo an um sie passieren zu lassen. Teilweise ist es extrem steil, aber es sind immer nur kurze Abschnitte und ich habe ja eine Gangschaltung.
Nach der Stadt suche ich mir nochmal eine größere Straße durch den Park um noch einiges an Strecke Richtung Mount Snowdon zu machen, den ich morgen gerne besteigen möchte. Kurzzeitig habe ich nochmal Fahrrad-Navi an, aber egal welche App ich nehme, die Strecken sind mir alle zu kompliziert und ich finde den Verkehr auf den großen Straßen nicht schlimm.
Ausgerechnet abends klart es wieder auf. Das heißt, es wird eine kalte Nacht. Ich frage bei ein paar Hotels nach an denen ich vorbei komme, aber die sind alle voll besetzt. Den nächsten Ort mit Campingplatz zeigt mir Google auch erst in einer Stunde Entfernung an. Also schlage ich doch mein Zelt in einem Picknick-Area neben einem rauschenden Bach auf. Im Schlafsack ist auch alles gut, aber es ist einfach zu kalt um sich noch draußen aufzuhalten, was die Abendgestaltung immer schwierig macht. Heute bin ich aber auch so viel gefahren, dass ich sofort einschlafe.
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