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die-notbremse · 3 years
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Neoliberaler Schmarrn in Berliner Lokalpresse
Eine Analyse, Kritik des Artikels der „Berliner Woche“, KW 16: "Das ist schlicht unzeitgemäß"
Unter der Überschrift: „Das ist schlicht unzeitgemäß“ wird der Leser mit einem Gejammer eingestimmt: „Viele Unternehmen […] werden die Folgen des Lockdowns nicht überleben. Über 25 nationale Ketten und Markenläden befinden sich in Insolvenz, […].“ 
Ja, in einer funktionierenden, Marktwirtschaft, unsere, wird behauptet, sei eine; nach den gängigen Ökonomie-Lehrbuchweisheiten, sollte das auf- und niedergehen von Unternehmen eine Normalität sein. Ist genügend Nachfrage vorhanden, werden andere die Lücken füllen. Menschen, die ihren Job verlieren, finden woanders einen neuen. Kein Grund also für dieses Gejammer, wenn der Übergang von einem Job zu einem anderen sozial abgefedert ist.
„Damit die, die noch um ihre Existenz kämpfen, wieder auf die Beine kommen, fordert der Handelsverband Berlin-Brandenburg die Abschaffung der Sonntagsschließungen.“ 
Es wird auch nachfolgend keine schlüssige Begründung geliefert, inwiefern das Abschaffen der „Sonntagsschließungen“, oder weniger tatsachenverdrehend, die Einführung der Sonntagsöffnung existenzbedrohten „Kaufleuten“ helfen könnte, außer: „Der Handel braucht jeden Umsatz.“, also mit der Wachstumslogik. Aber in einer finiten Welt kommt jede Wachstumslogik an ihre Schranken. Was kommt nach dem Sonntag – verlängern wir die Woche auf acht Tage? Was soll es helfen an 7/7 Tagen zu öffnen, wenn man an schon 6/7 Tagen existenzbedroht öffnet? Wie verträgt sich das mit christlichen Werten — deren Verbundenheit mit sich so einige Politiker, an die sich diese Forderung jetzt richtet, so gerne und demonstrativ zum Ausdruck bringen — dem Sonntag als Tag der Arbeitsruhe und des Kirchgangs?
Der Handelsverband kommt zu Wort, ich erlaube mir, hier [Anmerkungen] einzuschieben: „Die Politik ’sollte den Mumm haben zu sagen“, [also:] „wir“ — [das sind Kapital und Staat, Hand in Hand vereint] — „kippen die Sonntagschließungen“ — [lösen den Schutz der „Angestellten vor fieser Sonntagsarbeit“ auf] — „und sei es erst einmal befristet’“. [Das heißt, „wir“ öffnen die Büchse der Pandora, in weiser Voraussicht, denn „wir“ wissen, aus historischer Erfahrung, ist der Geist erstmal aus der Flasche, bekommen ihn die anderen nicht wieder in die Flasche zurück.]
„Diese Regulierungen sind für ihn [Handelsverband] ’ein Anachronismus im Online-Zeitalter’.“ 
Auf so etwas kann man nur kommen, wenn „Online-Zeitalter“ sagt, aber den vorherrschenden neoliberalen Zeitgeist meint, für den demokratisch legitimierte Regulierung – „staatliche Eingriffe“ des Teufels Werk sind. Ich wäre außerdem sehr vorsichtig, Floskeln wie: „ein Anachronismus im Online-Zeitalter“ in die Welt zu setzen; das kann nach hinten losgehen: nicht meine Meinung, aber „analoge“ Einkaufsmöglichkeiten selbst könnte man als „ein Anachronismus im Online-Zeitalter“ betrachten. Möchte man damit aber argumentieren „Online“ kennt keine Ladenöffnungszeiten, sage ich: eben! Gewerbetreibenden ist es doch erlaubt Online-Shops zu betreiben und so auch sonntags einen Umsatz zu erzielen, also keine hinreichende Begründung für eine Ladenöffnung in der Straße am Sonntag.
Als Nächstes greift der Autor ins Reich der Mythen und Märchen: „Ja, lasst die Kaufleute doch ihre Waren sonntags verkaufen, wenn sie das wollen.“ Eine romantische Verklärung, die in uns üppige Bilder erzeugen soll von Kaufleuten in barocken Kleidern auf mittelalterlichen Marktplätzen, die ihre Ware nett feilbieten, so wenig real, wie die glücklichen lila Kühe auf wild blühenden, gesunden Almwiesen, die uns die Milchindustrie so gerne vorgaukelt. Den inhabergeführter Einzelhandel aber, welchen man in unseren Innenstädten nur noch mit der Lupe suchen kann, den hat genau der neoliberale Deregulierungswahn auf dem Gewissen, der auch im Geist dieses Artikels zum Ausdruck kommt. Es gab eine Zeit, noch bis zum Ende der Ära Kohl, in der sogar Preisnachlässe verboten waren, um gerade zitierte Kaufleute vor der Marktmacht der Großhandelskonzerne zu schützen und Vielfalt zu ermöglichen.
Der Autor schreibt weiter: „Das Argument der Gewerkschaften, die Angestellten vor fieser Sonntagsarbeit zu schützen, kann ich nicht nachvollziehen. Keiner muss sieben Tage durcharbeiten, wenn auch der Sonntag ein Verkaufstag ist. Dann hat er eben an einen anderen Tag frei.“
Und deren Kinder gehen dann auch sonntags in die Schule, haben den Tag in der Woche frei, oder wie? Haben Menschen in diesen Berufsgruppen kein Anspruch auf ein gesundes, intaktes und planbares Familienleben, dass nicht von den Launen derer abhängt, die sie beschäftigen. Dass wir Ärztinnen, Pflegerinnen, ÖPNV-, Service-Personal, Feuerwehrleute, Polizei, etc. haben, die keine Sonn- und Feiertage kennen ist ein nötiges Übel, aber kein Grund andere auch sonntags arbeiten zu lassen, sondern höchstens erstere, durch z. B. bessere Bezahlung, den angemessenen Respekt für ihre Leistung entgegenzubringen.
Der Autor: „Warum müssen Verkäufer vor Sonntagseinsätzen ’geschützt’ werden, Kellner aber nicht? Das verstehe, wer will“. 
So, Kellner:innen wird geholfen, wenn auch andere zukünftig sonntags arbeiten? Ich verstehe die Absicht hier: nach dem bewährt alten Prinzip divide et impera wird eine unterbezahlte Berufsgruppe gegen eine andere in Stellung gebracht.
Und zuletzt wird noch auf unseriöse Weise Angst geschürt: „Über 100.000 Arbeitsplätze und Existenzen […] stehen auf dem Spiel.“ 
Woher stammen die Zahlen? Quellen?
Fazit: 
Dieser Artikel ist unrelflektiert, gedankenlos und einseitig; billige Meinungsmache; gefangen im, als alternativlos deklarierten, kapitalistischen Realismus unserer Zeit. 
Der Sonntag sollte noch für etwas anderes gut sein: Freizeitbeschäftigung und Erholung in der Familie oder mit Freunden; er sollte für Kultur- und Naturgenuss, sportliche Aktivität reserviert bleiben; sich klar vom Rest der hektischen Arbeits- und Konsumwoche abgrenzen, an dem der Autoverkehrswahnsinn auf den Straßen ein wenig reduziert ist, weil Shopping-Malls geschlossen sind.
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die-notbremse · 5 years
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The public are 'ignorant and meddlesome outsiders [who] must be put in their place.' Decisions must be in hands of the 'intelligent minority [of] responsible men,' who must be protected 'from the trampling and the roar of a bewildered herd.' The herd does have a function. Its task is to lend its weight every few years to a choice among the responsible men, but apart from that its function is to be 'spectators, not participants in action.'[...]
Noam Chomsky, “What Kind of Creatures Are We?”, Columbia University Press, New York, 2018
Noam Chomsky zitiert aus dem Buch “The Phantom Public” von 1925 des Journalisten Walter Lippmann:
“Die Öffentlichkeit, dass sind [nach Lippmann] ’ignorante und aufdringlich Außenstehende, die auf ihren Platz [in der Gesellschaft] verwiesen werden müssen.’ Entscheidungen müssen in den Händen der intelligenten Minderheit verantwortungsbewusster Männer liegen, die geschützt werden müssen ’vor dem Getrampel und dem Grölen der konfusen Herde.’ Die Herde hat, in der Tat, eine [zugewiesene] Funktion. Seine Aufgabe ist, sein Gewicht alle paar Jahre in die Waagschale zu werfen, um eine Wahl unter den verantwortungsbewussten Männer zu treffen, aber abgesehen davon ist seine Funktion Zuschauer zu sein, nicht Teilnehmer an Handlungen.’[...]”
Genau diese Haltung hat Christian Linder (FDP) zum Ausdruck gebracht, als er #fridaysforfuture aufforderte wieder auf die Schulbank zurückzukehren und statt zu demonstrieren, wieder pauken zu gehen und die Lösung derlei Probleme den deutschen Ingenieuren zu überlassen.
Wir werden von solch’ Leuten als dummes Stimmvieh betrachtet, die heute am 26.05 wieder wählen, also abnicken sollen, was sie, diese Herren, die nächste Legislatur beschließen. Wir sollen uns da aber bitte nicht einmischen und gar mitreden wollen. Ansonsten kommt es - nach ihrer Denkweise - zur “Krise der Demokratie”, wie ‘68.
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die-notbremse · 5 years
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Was ist dass denn? 
Ein Werbeplakat, das mir vorgestern am S-Bahnhof Berlin-Neukölln aufgefallen war. Oberflächlich betrachtet, möchte uns ein "Unternehmen” an die Europawahl erinnern und ermuntern hinzugehen. Eigentlich nett, könnte man doch denken. 
Mehr oder weniger alles, was Konzerne tun und lassen ist durch ihr Profitstreben motiviert. Wenn diese also möchten, dass wir wählen, dann nur weil sie glauben, es wäre zu ihrem Vorteil. Es gibt für mich nichts besseres als ein politisch, sozial geeintes und kulturell verbundenes Europa mit personeller Freizügigkeit - aber eben ein soziales Europa für Menschen, kein Europa in dem Konzerne nach eigenem Gutdünken frei schalten und walten, manipulieren, Politik korrumpieren, Ressourcen plündern, Umwelt und Natur zerstören und Steuern hinterziehen können, wie es ihnen passt. 
Also bringt mich diese Plakat in Konflikt mit mir selbst; ja ich möchte wählen; aber dieses Europa scheint mir dadurch schon so in den Händen dieser Konzerne, das ich es ablehnen müsste, dieses Europa noch mit meiner Stimme abzusegnen.
Und dieses Plakat sendet doch genau, wenn auch ungewollt, diese Botschaft.
Was ist wichtig in Europa? Antwort des Plakats: “27 Millionen Unternehmen”, nicht 741 Millionen Menschen! 
Sie wollen “Grenzenlos handeln!”, meint:
manipulieren, Politik korrumpieren, Ressourcen plündern, Umwelt und Natur zerstören und Steuern hinterziehen, wenn es ihnen opportun erscheint. 
 Und was könnte das Bild zeigen? Vielleicht einen Handshake zwischen einem Politiker und einem Lobbyisten oder Manager in einem Brüsseler Hinterzimmer, nachdem man sich geeinigt hat, wie man wieder Regularien verwässern und Gesetzgebungen torpedieren kann?
Und zur “Generation easyJet”, wer wird hier frech vereinnahmt?
Ich glaube kaum, dass z.B. die #fridaysforfuture oder andere, die sich um Klima und Zukunft sorgen, dazugehören wollen. Denn wenn wir überleben wollen, wird es der Vergangenheit angehören, am Wochenende mal eben so durch Europa für 40 € zu jetten. Vielleicht ist es das, was den Managern bei easyjet Kopfzerbrechen bereitet, eine konsequente Klimapolitik, die dem Billigflieger-Wahn ein Ende bereiten könnte.
Also liebe Konzerne, wenn ihr wollt, dass Menschen in Europa nicht noch Europa-skeptischer werden, als sie es vielleicht schon sind, haltet euch aus der Politik heraus und bleibt den Lobbies der Parlamente fern! 
Euer Joël
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die-notbremse · 5 years
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All for ourselves, and nothing for other people, seems, in every age of the world, to have been the vile maxim of the masters of mankind.
Adam Smith, “An Inquiry into the Nature and Causes of The Wealth of Nations” The University of Chicago Press, 1976 edition, Book III, p. 437
Still the vile maxim of today.
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die-notbremse · 5 years
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In raising the price of commodities the rise of wages operates in same manner as simple interest does in the accumulation of debt. The rise of profit operates like compound interest. Our merchants and master-manufacturers complain much of the bad effects of high wages in raising the price, and thereby lessening the sale of their goods both home and abroad. They say nothing concerning the bad effects of high profits. They are silent with regard to the pernicious effects of their own gains. They complain only of those of other people.
Adam Smith, “An Inquiry into the Nature and Causes of The Wealth of Nations” The University of Chicago Press, 1976 edition, Book 1, p.110
A quote from the eighteenth century. Has anything changed since?
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die-notbremse · 5 years
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Since trade ignores national boundaries and the manufacturer insists on having the world as a market, the flag of his nation must follow him, and the doors of the nations which are closed against him must be battered down. Concessions obtained by financiers must be safeguarded by ministers of state, even if the sovereignty of unwilling nations be outraged in the process. Colonies must be obtained or planted, in order that no useful corner of the world may be overlooked or left unused.
Woodrow Wilson, Arthur Stanley Link, Woodrow Wilson Foundation, Princeton University (1974). “The papers of Woodrow Wilson” 
Commented on by Noam Chomsky, “On Power And Ideology”, PlutoPress, 2015 edition:
“These secret words express the true meaning of Wilsonian ideals of freedom and self-determination, much extolled by western intellectuals. 
When he became President a few years later, Wilson was in a position to implement his doctrine of self-determination, as he did by invading Mexico, Haiti and the Dominican Republic, where his warriors murdered and destroyed, reestablished virtual slavery, demolished the political system, and placed the countries firmly in the hands of U.S. investors.”
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die-notbremse · 5 years
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So definiert Google Gentrifizierung: “Aufwertung eines Stadtteils durch dessen Sanierung oder Umbau [...]”.
Die sozialen Säuberungen werden da als “Aufwertung” verniedlicht und verharmlost.
Nach der neoliberalen Heilslehre: “Der Markt regelt alles”, der wir alle unterworfen wurden, haben sich die Bewohner in unseren Städte dem internationalen Immobilienmarkt und den sich daraus ergebenen Mieten zu fügen. Mieter werden zu Sklaven, deren einzige Funktion noch darin besteht mit ihrer Existenz die Rendite für andere zu erwirtschaften. Damit dieses absurde, menschenverachtende System für die ohnehin schon obszön Reichen dieser Welt wie geschmiert läuft, verkommen unsere Quartiere zu seelenlosen, leblosen, oft unbewohnten Betonburgen oder “Investitionsobjekten”.
Lasst uns dagegen aufschreien und aufstehen.
Lasst uns die Notbremse ziehen, solange wir noch die Kraft haben uns wehren zu können.
Joël
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Am Samstag den 13.04. findet ein kritischer Stadtrundgang zum Thema Gentrifizierung in Düsseldorf statt! Start ist um 13 Uhr am Linken Zentrum • Hinterhof [Corneliusstraße 108, Düsseldorf]. —> Immer mehr Viertel in Düsseldorf sehen sich Gentrifizierung ausgesetzt. Angestammte Mieter*innen werden verdrängt, die Wohnungen Luxussaniert. Viele Neubauten liegen nur noch im Hochpreissegment und sind für Normal- und Geringverdiener*innen oder Studierende keine Option. In diesem Stadtrundgang werden Viertel besucht, die gentrifiziert werden und dabei aktuelle Bauprojekte, dahinter stehende Immobilienkonzerne und die Mietenpolitik des Stadtrates unter die Lupe genommen. Der Rundgang wir organisiert von @agentur_fuer_urbane_unordnung 💕
Save the Date: 30.04. für eine Rebellische Stadt auf die Straße gehen ✊
#stadtrundgang #gentrifizierung #fuckgentrification #düsseldorf #flingernbleibtdreckig #gegenausverkauf #gegenausgrenzung #rechtaufstadt #stadtfüralle #wemgehörtdiestadt #keineprofitemitdermiete #mietenwahnsinn #afuu #dus3004 #füreinerebellischestadt http://bit.ly/2P2SYcQ
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die-notbremse · 5 years
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In the late afternoon, a bumblebee 🐝 is visiting and sucking nectar from verbena flowers I planted in our garden in summer 2018. It's lovely and makes me feel happy to look at her as she is working. I think one can see how she appreciates the verbena flowers planted. And it's what I intended, helping those little lovely ❤️ and endangered creatures in our ‘hood to survive for their own sake. Flowers providing a sufficient source of nectar and pollen for bees, bumblebees, butterflies, which are, on top, beautiful, are, amoung others: phacelia, blueweed (echium vulgare), verbena, oregano and many other culinary herbs ( if you let those herbs flower ).
Joël
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die-notbremse · 5 years
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It is the ideological system of production and consumption, of “economic growth”, the neoliberal system in which we are all incarcerated, entangled with. This system that makes us believe we need to define ourselves in its way, its terms and notions in order to be approved of, appreciated and respected as human beings brings us down to our knees. If we want to be seen we have to align ourselfs to it’s shallow notions of competition and success. Don’t hesitate to use your elbows right and left to achieve it. If you have scruples playing the game chances are the system will present you as a fool whose own fault it was to lose.
It is a totalitarian system that wants to encroach upon and intermingle with every aspect of our social and private lifes. We need to identify this ideology's notions in our thinking, clean out and liberate our thinking from it.
Let’s get out of our submissive postures, this system has to be fighted against. It's us and a decent human survival on this planet against the system.
Joël
Are you happy?
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die-notbremse · 5 years
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Feminism, at its best, is a movement that works to liberate all people who have been economically, socially and culturally marginalised by an ideological system that has been designed for them to fail. That means disabled people, black people, LGB people and working-class people.[...] Feminism will have won when we have ended poverty. It will have won when women are no longer expected to work two jobs (the care and emotional labour for their families as well as their day jobs) by default. This mess we are living is a deliberate one. If it was created by people, it can be dismantled by people, and it can be rebuilt in a way that serves us all, rather than a selfish hoarding few. Beyond the obvious demands - an end to sexual violence, an end to the wage gap -feminism must be class-conscious, and aware of the limiting culture of the gender binary. It needs to recognise that disabled people aren't inherently defective, but rather that non-disabled people have failed at creating a physical world that serves all. Feminism must demand affordable, decent, secure housing and a universial basic income. It should demand pay for full-time mothers and free childcare for working mothers. [...] to take into account every aspect of what writer bell hooks called 'the white supremacist capitalist patriarchy'. Feminism doesn't work well as a polite gender-only analysis that is neat and unchallenging enough to be accepted in corporate environments. It has failed when it works as an unwittingly exclusive movement that isn't self-aware enough to recognise where its participants benefit from the current system. At the point in which feminism has become a placidly white movement that claims to work on behalf of all women, but doesn't question its own overwhelming whiteness, we really need to think about starting again. [...] Asking for a sliver of disproportional power is too polite a request. I'don't want to be included. Instead, I want to question who created the standard in the first place. After a lifetime of embodying difference, I have no desire to be equal. I want to deconstruct the structural power of a system that marked me out as different. I don't wish to be assimilated into the status quo. I want to be liberated from all the negative assumptions that my characteristics bring. The onus is not on me to change. Instead it's the world around me. Equality is fine as a transitional demand, but it's dishonest not to recognise it for what it is - the easy route. There's a difference between saying 'we want to be included' and saying 'we want to reconstruct your exclusive system'. The former is more readily accepted into the mainstream.
Reni Eddo-Lodge, WHY I'M NO LONGER TALKING TO WHITE PEOPLE ABOUT RACE, BLOOMSBURY PUBLISHING London 2018, p.181-185
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die-notbremse · 7 years
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To make the right choices in life you need to get in touch with your soul. To do this, you need to experience solitude, which most people are afraid of.
Deepak Chopra (via vollkommen-allein)
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die-notbremse · 7 years
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[Socrates: ] 'That there are two things that can ruin and corrupt the rest of our workers'  [...]  'Wealth and poverty,' I said.  [...]  'Well, do you think that a potter who has become rich will want to ply his trade any longer?' [...]  'He will become more idle and careless than he was, won't he?'  [...]  'And again, if he is prevented by poverty from providing himself with tools and other necessities of his trade the quality of his work will deteriorate, and his sons and anyone else studying the trade under him will not be taught it so well.'
Plato, The Republic, second edition, Penguin Books London 2007, p.122
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die-notbremse · 7 years
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Es geht nicht länger allein darum, gewissen Mächten die Stirn zu bieten oder gegen starrköpfige Positionen anzudiskutieren; man muss auch mit den nachsichtigen oder gar bedauernden Blicken von Freunden und Verwandten fertig werden, die sich um den Trottel sorgen, der denkt und ausspricht, was nicht länger angesagt ist, und etwas tut, was sich nicht mehr schickt.
Martin Caparrós, 2014, Der Hunger, Suhrkamp Verlag Berlin 2015, S.827
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die-notbremse · 7 years
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Die “schwarz gelbe Ampel” ist Geschichte. 
Erstmal keine neoliberale Koalition für Superreiche und “Besserverdienende”. Aber was nun? Neuwahlen sind wohl kaum eine Option. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass das Wahlergebnis erneut zur gleichen Konstellation im Bundestag führte.
Die Fassade des Musterlands in Europa beginnt endgültig zu bröckeln. Die Krise, in der wir uns befinden, wird sichtbarer. 
Niemand der Möchtegern-Koalitionäre hatte eine Idee von der Zukunft und Ideen für die Zukunft. Die wollten einfach weitermachen wie bisher. Unser öffentliches Vermögen weiter in private Taschen verschieben, was es der demokratischen Kontrolle entzöge. Die Verbrecherkonzerne der Autoindustrie weiter ungeschoren lügen und betrügen lassen, die Agraindustrie uns, unsere Äcker und Gewässer weiter mit Glyphosat oder Nitrat vergiften lassen. Nichts gegen Steuerhinterzieher unternehmen. Es war und wäre Politik zugeschnitten auf die Bedürfnisse der Superreichen gewesen.
Die Beruhigungspille für Klein Fritzchen sollten die CSU-Ablenkungsmanöver mit der “innere Sicherheit” und den Flüchtlingen sein.
Dieses, unser, Land ist zu ein Lebenslüge verkommen. Lügen, Betrügen, Mensch, Tier, Natur, Umwelt, Ressourcen bis auf das Letzte, zur eigenen Bereicherung, ausplündern, ausrauben und ausbeuten. 
Unsere Schulen und andere öffentliche Einrichtungen verfaulen, weil kein Geld zur Sanierung vorhanden sei. Aber nur keine Steuererhöhung für Superreiche! Ich werde zornig und emotional bei solchen Gedanken. Auf die Barrikaden!
Unser Bildungssystem ist strukturell und auch inhaltlich auf dem Stand, den es schon im deutschen Kaiserreich hatte, stehengeblieben. Zukunft sieht anders aus. 
Die Rüstungsspirale muss mal wieder gedreht werden. Wir brauchen mal wieder ein wenig Nuklearraketen-Bedrohung, die Leute in den 80er Jahren hatten davon ja nicht genug. Und Warum? Mal scharf nachdenken! Wem gehören denn die Rüstungskonzerne, die den Profit ( unser Steuergeld ) dabei machen? Genau, den Superreichen!
Es braucht dringend Erneuerung und Umwälzung.
Wir rasen unaufhörlich auf den Abhang zu, ziehen wir die Notbremse und stellen die Weiche neu, bevor es zu spät ist!
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die-notbremse · 7 years
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Hi, mein Name ist Joël, ich bin 24 Jahre alt und lebe und studiere in Berlin. Dies soll ein politischer Blog werden. Ich möchte in diesem Blog in erster Linie über die tiefgreifende politische, gesellschaftliche, ökologische und ökonomische Krise schreiben, in der wir uns, so denke ich, seit längerem befinden. Eine existenzielle Krise mit vielen Herden. 
Meinen Blog habe ich “die-Notbremse” getauft, weil es genau darum gehen wird, ob eine Mehrheit der Menschen in der sogenannten Ersten Welt erkennt, dass es so nicht weitergehen kann, dass man so nicht weitermachen darf, und die Notbremse, dass heißt die Konsequenzen zieht. Ein Notbremsung ist in jeder Hinsicht schon jetzt weit überfällig, wenn der Menschheit noch ein anständiges Überleben in nicht allzu ferner Zukunft gewährleistet sein soll.
Ich glaube, dieses kapitalistische System, wie es sich seit geraumer Zeit global darstellt, hat abgewirtschaftet, hat seine materiellen Grundlagen, dass heißt Mensch, Umwelt, Natur bereits bis aufs äußerste ausgeplündert und möchte das Tempo der Verwüstung trotzdem immer noch weiter und weiter anziehen. Einsicht der Protagonisten ist hier nicht zu erwarten. 
Wir müssen handeln. Wir müssen uns einem “weiter so” entschieden entgegenstellen. 
Als einzelner bin ich so ziemlich ohnmächtig mich dem entgegenzustellen. Ich kann hier nur versuchen meinen Zorn in Gedanken und Wortgewalt zu kanalisieren. Wir müssen nachdenken. Lasst uns handeln. Es kann keine faulen Kompromisse mehr geben. 
Bis demnächst Grüße Joël
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