elinagoeswiththeflow
elinagoeswiththeflow
random encounter with inspiration
64 posts
And above all, watch with glittering eyes the whole world around you, because the greatest secrets are always hidden in the most unlikely places. Those who don't believe in magic, will never find it. - Roald Dahl
Don't wanna be here? Send us removal request.
elinagoeswiththeflow · 9 years ago
Text
Australien - West is best
So schön die Zeit auch war auf Sumatra, die Surfsaison war vorbei. Was also war meine nächste Destination? Australien sollte es werden. Nachdem ich alle zu Hause damit genervt hatte, dass ich mich ach so nicht entscheiden konnte wohin (so sorry) buchte ich schlussendlich einen Flug nach Perth. Das würden meine letzten 10 Tage werden, denn wie der Zufall es wollte, bekam ich just dann ein Jobangebot zurück in der Schweiz, als ich beschlossen hatte, bereits im Winter wieder abzuhauen. Also hiess es sampai jumpa Banda Aceh (bis bald Banda Aceh) und ab nach Kuala Lumpur. Die 12 Stunden Aufenthalt - verbracht mit essen, Kaffee trinken, schreiben, mich massieren lassen, herumlungern, noch mehr essen und noch mehr schreiben mit noch mehr Kaffee - hätten schlimmer sein können und so legte ich mich auf dem Flug nach Perth einmal quer über die freie 3er-Sitzreihe und schlief den Schlaf der Gerechten. Oder den Schlaf der Übermüdeten.
Morgens um 8:00 Ortszeit öffneten sich die Schiebetüren des Terminal 1 und ich hatte erstmal einen Klima-Kälte-Kulturschock par excellence. Gefühlte 20 Grad Temperaturunterschied und westliche Menschen - das war zuviel des Guten. Aber schlussendlich reihte ich mich ein in die Schlange der Koffeinsüchtigen und bestellte mir einen grossen Milchkaffee. Was man in Banda Aceh nur mit grossem Glück (und Know-how) findet. Schon bald wurde ich von meiner Freundin Elise abgeholt. Sie wohnt ca. eine Stunde ausserhalb in einem kitschigen, bilderbuchhaften aber sehr sympathischen Vorort von Perth namens Secret Harbour. Mehr darüber später. Jedenfalls kannten wir uns eigentlich nicht so gut. Praktisch gar nicht. Wir lernten uns vor zwei Jahren auf Bali kennen, als wir im selben Camp abgestiegen sind. Jedoch war ich am Abreisen und sie kam gerade an. Wir haben uns ungefähr 10 Minuten unterhalten und sind später via social media in Kontakt geblieben, hauptsächlich weil wir das selbe Hobby - surfen - teilen. Nie hätte ich gedacht, dass wir uns erstens in Australien treffen, ich bei ihr absteigen würde und wir uns vor allem so verdammt gut verstehen würden. Kennt Ihr den Moment, wenn ihr jemanden trefft und es macht sofort KLICK?! Genau so war es mit Elise. Und so war bereits die Fahrt vom Flughafen zu ihr nach Hause geprägt von coolem Sound (yeah, gleicher Musikgeschmack), Geschichten, Klatsch und Tratsch und viel Lachen. Es sollten wunderbare 10 Tage werden. In Secret Harbour angekommen, schmiss ich lediglich mein Gepäck hin und schon zwängten wir uns in unsere Wetsuits, schnappten die Bretter und stürzten uns in die Wellen. Praktischerweise wohnt sie ungefähr 5 Minuten vom Strand und von einem wirklich coolen Beachbreak und auch wenn die Wellen mini-mini waren, hatten wir trotzdem unseren Spass und ich war froh, wieder auf dem Brett zu stehen. Danach hiess es frühstücken und mir die Stadt zeigen. Schnell hatte ich mich an das kühlere Klima gewöhnt und obwohl der australische Winter im Anmarsch war, lachte die Sonne am blauen Herbsthimmel und wärmte mein Gesicht. Als wir abends wieder zu Hause waren, war ich ungefähr 36 Stunden wach und ich glaube als ich mich ins Bett legte, schlief ich ein, bevor mein Kopf das Kissen überhaupt berührte. Der erste Tag war bereits fantastisch. 9 weitere sollten folgen.
Am nächsten Tag hiess es bereits früh aufstehen weil Road Trip to Margaret River. Holy Guacamoly. Vor ein paar Wochen fand der Margaret River Pro Surf Contest statt und da sollten wir ins Wasser?! Nun gut. Anschauen konnte man sich das ja mal. Die Fahrt hinunter in den Süden war allemal wunderschön, die Aussicht, die Plattformen, die Strände, die Küste. Von den Klippen aus sahen wir Delfine in einer Bucht planschen und ich war verzückt, auch wenn sie sehr weit weg waren. Schliesslich hatte ich vorher erst einmal einen Delfin in freier Wildbahn gesehen und zwar ebenfalls in Australien zwei Jahre zuvor. Dass ich eben diese Tiere nur ein paar Stunden später direkt neben mir im Wasser entdecken würde hätte ich niemals gedacht.
Am Spot angekommen habe ich mir erst einmal fast in den Wetsuit gepinkelt. Teils rollten die Wellen ziemlich beängstigend rein aber ich bin natürlich trotzdem rausgepaddelt. Innerer Schweinehund und so. Als wir dann schliesslich draussen im Lineup sassen rief Elises Freund mir zu und zeigte auf etwas hinter mir. Sofort schnellte mein Herzschlag in die Höhe, Adrenalin pumpte durch meine Venen; HAI schoss mir augenblicklich durch den Kopf. Ich drehte mich blitzartig um und was ich dann sah, beschert mir noch heute eine Gänsehaut; fünf Delfine schwammen direkt neben mir. Direkt. Neben. Mir. Ich konnte nicht mehr aufhören zu grinsen, niemals werde ich diesen Moment vergessen. Dass ich danach die absolute Vollpfeiffe im Wasser war tut dem Ganzen keinen Abbruch, schliesslich war es ein so wundervoller Tag. Umgeben von tollen Menschen, herrlicher Landschaft, guter Musik und gutem Wein - auf dem Heimweg machten wir eine kleine wine-tasting-tour; fantastisch. Ich kann nur eines sagen: WEST IS BEST.
Anmerkung: Auf dem Rückweg zum Parkplatz kam ich an einer Gedenk-Plakette vorbei. Ein junger Surfer war einige Monate zuvor an diesem Strand durch einen Hai-Angriff getötet worden. Dass ich das Schild auf dem Hinweg übersehen hatte kam mir nur zugute.
0 notes
elinagoeswiththeflow · 9 years ago
Text
Sumatrageschichten - Camping on the edge of Sumatra
Mir blieben zwei Tage in Aceh, bevor ich meinen letzten Trip vor der Heimreise antreten würde. Und ich wollte noch alles rausholen. Jeder Atemzug war Regenwald, jedes Blinzeln eine Fotografie. Diese Insel hat sich seit meiner ersten Reise so sehr in mein Herz gebrannt, dass ich genau wusste, ich würde spätestens in 12 Monaten wieder zurück sein. Aber noch war es nicht soweit. Noch war ich hier.
Eine Nacht Camping in Lamreh, dem wunderschönen Fleckchen Erde wo wir bereits einmal den Sonnenaufgang genossen und mit den Traktorreifen geplanscht hatten. Ein Zelt wurde organisiert, Yogamatten und eine Hängematte. Dazu Früchte, Wasser, Cracker und was man sonst noch so braucht. Abendessen würden wir unterwegs kaufen. Bungkus. Zum letzten Mal. Einmal mehr fuhren wir die wunderschöne Strecke am Meer entlang, bis wir auf der Schotterpiste an der felsigen Küste ankamen. Wir schlugen den schmalen Pfad zu unserer Linken ein, ein Pfad den keine von uns kannte, der uns aber zu einer Lichtung führte und der den idealen Platz für unser Nachtlager darstellte.
On the edge of Sumatra. Indeed - Links und rechts fielen die Klippen steil hinab. Vor uns spendeten drei einzelnde Bäume Schatten über einer satten Wiese. Das Zelt, das wir von einer Freundin ausgeliehen hatten stellte sich als kaputt heraus beziehungsweise kaputt und mangelhaft. Einige Stangen waren nicht vorhanden und diejenigen die wir zu benutzen gedenkten, waren verbogen. Unter Lachen, Schwitzen und Fluchen brachten wir es dann doch zustande, banden die Spitze des Zeltes kurzerhand an einem Ast fest und es schien ziemlich stabil. Nachts beschlossen wir dann aber, stattdessen unter dem Sternenzelt zu schlafen. Umgeben von allem, was Mutter Natur zu bieten hatte; Meeresrauschen, funkelnde Sterne, zirpende Grillen, rauschende Blätter, eigentlich genau die Geräusche die ich liebe und die ich in den letzten Monaten jede Nacht so sehr genossen hatte aber nie je genug davon bekommen könnte. Und trotzdem fühlte es sich anders an. Vielleicht weil wir draussen schliefen. Oder weil wir am Rande von Sumatra waren. Warum auch immer, alles war viel intensiver und auch wenn ich einmal  aufgewacht bin wegen Fischern (oder Banditen) die in der Nähe herumgeschlichen sind und ich danach mit einem Messer neben meinem Kopf geschlafen habe, war es ein wunderschönes Erlebnis und ein fantastischer Abschluss einer einmal mehr fantastischen Zeit in Aceh.
1 note · View note
elinagoeswiththeflow · 9 years ago
Text
Sumatrageschichten - Mein Bett, das Katzenklo
Müde und durchgeschwitzt kamen wir von einem zweitägigen Roadtrip nach Hause nach Lampuuk und wollten uns bloss noch hinlegen. Täglich sechs Stunden Scooter fahren war auch für mich nicht Ohne. Doch irgendetwas störte unsere ersehnte Mussestunde. Ein Geruch. Nein, ein Gestank. Katzenpipi. Oh nein, hatte Merdu, die gute Seele der Bungalows, etwa Jalan, Emmas Strand-Haus-und-Hof-Katze beim Saubermachen reingelassen? Mist. Verfluchter. Wir schnüffelten an allen Möbeln, Tüchern, Vorhängen, Teppichen, hoben sämtliche Möbel, Tücher, Vorhänge, Teppiche aber Eau de pipi liess sich nicht lokalisieren. Es lag beissend in der Luft. Wie Säure. Oh, diese Katze! Irgendwann gab ich auf, zündete ein Räucherstäbchen an et voilà, fort war der Gestank. Fünf Minuten später resignierte auch Emma und legte sich mit ihrem Buch wieder hin. Sie hatte kaum zwei Seiten gelesen, da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen, sie sprang auf wie von der Spinne gebissen und schrie "Iiiiieeeeh it's here, I lied in catpiss. CATPISS!". Oh was musste ich lachen, der Bauch tat mir weh und auch wenn es mir extrem leid tat, dass sie wirklich in dieser (getrockneten) Lache Katzenpipi lag, ich konnte mich nicht erholen. Tränen liefen mir die Wangen hinunter und ich verfiel in eine Schnappatmung. Arme Emma.
Zweckmässig versuchten wir die Matratze, die wir unmittelbar und umständlich zur schmalen Tür hinausbugsierten, zu reinigen. Mit Waschmittel, mit Shampoo, mit Seife. Es war sinnlos. Hinzu kam die Tatsache, dass ich auf Katzen allergisch bin, was sich sogleich bemerkbar machte. Wir packten also einmal mehr unsere Siebensachen und fort waren wir, auf dem Weg nach Banda Aceh um bei unserer Freundin Nindy zu nächtigen. Nicht ohne den Jungs Bescheid zu geben, die Matratze mit Essig oder was auch immer zu reinigen, Hauptsache der Gestank wäre weg. Und was auch immer ist sehr passend, da ihr Englisch nicht gut genug war, um den Sachverhalt zu verstehen und umgekehrt Emmas Indonesisch um ebendiesen genauer zu erklären. Wir vertrauten darauf und sollten nicht enttäuscht werden.
Obwohl ich auch heute, ein Jahr später, als ich zurückkehrte, noch immer das Gefühl habe, in ihrem Bungalow liege ein Hauch  Eau de pipi.
1 note · View note
elinagoeswiththeflow · 10 years ago
Text
Sumatrageschichten – Roadtrip und Mökki auf Indonesisch
Es war ein sonniger Samstagmorgen als Emma und ich gemütlich frühstückten, Eggs mit Sambal on Toast avec Avocado und Marmite. Danach packten  wir unseren Rucksack und bestiegen unsere Roller. Ziel war Calang, ein - wie mir gesagt wurde - kleiner verschlafener Ort mit wunderbarer Ruhe und Aussicht. Doch wortwörtlich war der Weg das Ziel. Und dieser Weg war der schönste Roadtrip den ich je gemacht habe. Die Landschaft war so berauschend, ich fuhr mit Gänsehaut durch 32 Grad warmes Tropenklima. Und konnte das Grinsen nicht mehr aufhören. Zweieinhalb Stunden lang. Dank meiner Playliste, die von ABBA (ja!) über Santana, Jimmy Hendrix zu Manuel Garcia (https://www.youtube.com/watch?v=RUh6LHwsbro), den Kalkbrenners, Gloria Estefan, verschiedenem Indie Rock und Hans Zimmer alles, wirklich alles dabei hatte, lief die ganze Fahrt wie ein einziger Film vor meinen Augen ab. So lüpfig, unbeschwert und mitreissend. Grosses Kino. Grün. Grün. Noch mehr grün. Berge. Ebenen. Links Reisfelder und Hügel, rechts türkisfarbenes Meer. Die Sonne über uns, die alle Farben noch satter leuchten liess. Den Duft der Wälder und des Salzwassers in der Nase. Mir gelingt es fast nicht, dies angemessen zu beschreiben aber wenn ich die Augen schliesse, liegt alles ausgebreitet vor mir. Die kurvenreiche Strasse mitten durch den Dschungel wo wir letztes Jahr die Siamang-Affen in freier Wildbahn bestaunt hatten. Eine kurze Kokosnuss-und-Panorama-geniessen-Pause mussten wir uns natürlich auch dieses Mal gönnen. Unvergleichlich schön!
Irgendwann kamen wir dem Ziel näher und sind dann irgendwo rechts abgebogen. Auf einem kleinen Strässchen fuhren wir bis zur fuchsiafarbenen Bougainvillea, an der Hausecke links und dem Gras-Matsch-Sand-Pfad bis zu unserem einfachen Holzhüttchen folgend. Dort angekommen, den Motor ausgeschaltet, den Helm abgenommen realisierte ich augenblicklich, dass ausser dem Rauschen des Windes und dem Grollen des Meeres nichts existierte. Freiheit. Ruhe. Entspannung pur. Wie zwei kleine Mädchen stürzten wir uns giggelnd in die Fluten. Ungefähr drei Meter zwischen Bungalow, Strand und Meer hatte sich interessanterweise Meerwasser gesammelt und von der Sonne aufgewärmt. Unsere persönliche, von Mutter Natur gesponserte heisse Quelle. Stundenlang liessen wir uns in der coolsten Badewanne der Welt zwischen Felsbrocken treiben. Auf unseren Unterarmen sind wir durch das heisse Wasser über weichen Untergrund gerobbt, nur um ja nicht aufstehen zu müssen. Manchmal macht es einfach viel mehr Spass wieder Kind zu sein. Anschliessend fläzten wir uns in die Hängematten und lasen bis die Sonne in einer spektakulären Farbexplosion unterging. Zum Rauschen des Windes im Blätterwerk und dem Grollen des Meeres hatte sich unterdessen das Zirpen der Grillen gesellt. Eine schönere Hintergrundmusik gibt es nicht. Nachdem die Dunkelheit hereingebrochen war, öffneten wir bei Kerzenlicht (meine Sand-in-aufgeschnittene-PET-Flasche-Kreation mal wieder) endlich die aus Kuala Lumpur mitgebrachte Flasche französischen Rotwein und liessen den Abend gebührend ausklingen.
Am nächsten Morgen wachten wir ziemlich zerknittert auf. Während einer lauen Sommernacht in der Hängematte zu schlafen klingt schöner als es in Wirklichkeit ist, also flüchtete ich um zwei Uhr morgens ins Zimmer vor den Moskitos und war dann auch sehr froh um die halbwegs bequeme Matratze auf dem Fussboden. Eigentlich hätten wir zeitig aufbrechen sollen weil Emma eigentlich zur Arbeit gemusst hätte und anschliessend ein Campingausflug in der schönen Bucht von Lamreh geplant war. Aber wie so oft kam alles anders und darüber bin ich sehr froh. Wir sind also irgendwann am späten Vormittag Richtung nach Hause losgefahren, nachdem wir noch ganz gemütlich auf der Veranda gelesen und Kaffee aus den von der netten Dame am Strassenshop geliehenen Gläsern geschlürft hatten. Zugegeben, ich war ziemlich wehmütig, dass wir nur eine Nacht in Calang hatten bleiben können, hat es mich doch so sehr an unser Mökki (finnisches Ferienhäuschen) in Lappland erinnert. Nicht der Baustil, nicht die Hitze und auch nicht das Meer und die Palmen aber die ganze Atmosphäre, die Ruhe, das auf der Veranda sitzen, lesen, Zeit Zeit sein lassen und an nichts denken müssen. Wundervoll. Jedenfalls sind wir losgefahren und machten nach einer Stunde eine Lunchpause. Während dem essen schwärmten wir beide so vom "Sumatra-Mökki" und wünschten uns zurück zur Ruhe, sodass wir kurzerhand das Camping absagten und Emma die Arbeit auf den nächsten Tag verschob. Unter Lachen bestiegen wir unsere Roller und fuhren einfach so wieder zurück nach Calang. Zwei Stunden Fahrt für ein Mittagessen, nicht schlecht. Ausserdem war es ein verdammt leckeres Nasi Sayur! So lecker, dass wir uns gleich noch je eine Portion fürs Abendessen bungkus (take away) mitnahmen.
Bevor wir wieder in Calang ankamen machten wir unterwegs einen kurzen Abstecher nach rechts, wo ein Schild auf Bahasa Indonesia auf einen Touristenort aufmerksam machte. Kein Name und nichts aber das Abenteuer rief. Einmal mehr war der Weg das Ziel: Schotterweg, Schlammpfad hinauf und wieder hinunter, über Wurzeln und Blätter, unter einem nicht enden wollenden Dach aus Palmen, anderen Bäumen und Lianen behangenen Pflanzen und weit und breit keine Menschenseele in Sicht. Nur das Knattern unserer Maschinen und das Zwitschern der Vögel im Urwald. Am Ende des von uns eingeschlagenen Pfades fanden wir über eine Lichtung verstreute Pavillons und eine Hütte vor, alles war frisch gestrichen und sah neu aus aber die Verlassen- und Abgelegenheit dieses Ortes, gemischt mit dem raschelnden Blätterwald in der sonstigen Stille gaben der ganzen Szenerie etwas Unheimliches. Wie ein Geisterdorf. Nichts war beschildert, niemand war da. Wofür war das alles gebaut worden? Wozu verlief da eine nigelnagelneue Brücke über den kleinen Bach? Und wer kommt in diese Abgeschiedenheit um was zu tun? Beklommenheit stellte sich ein im Zwielicht es Urwaldes und als wir ein Motorrad und Fussspuren im Sand neben einem moosüberwucherten bunkerähnlichen Betonblock entdeckten traten wir den Rückzug an. Durch den Dschungel zurück zur Hauptstrasse, zurück ins Sonnenlicht. Und endlich (!) zurück in unsere Hütte.
Wie schön, einfach wieder in der Hängematte zu liegen und langsam in den Schlaf zu sinken; eine Siesta unter der Sonne Sumatras. Abends eine kleine Sporteinheit am Strand (ja, auch das muss ab und an sein) nur um danach glücklich-müde ins Bett zu fallen.
Am nächsten Morgen war ich früh wach und nach einer erfrischenden bucket shower setzte ich mich ans Ufer des kleinen Naturweihers hinter dem Haus, streckte die Füsse ins kühle Wasser und hörte mir an, was die Natur zu erzählen hatte; Frösche, Grillen, Wind der durch Gräser strich. Das Wasser war so glatt, dass sich die Sträucher und Sumatraberge darin spiegelten. Perfekte Ruhe. Mein Garten Eden!
Leider muss man selbst vom schönsten Flecken Erde irgendwann Abschied nehmen. Froh über unsere Rückkehr für eine weitere Nacht setzten wir uns ein letztes Mal zwischen die Felsbrocken und meditierten für einige Minuten zum Klang der brechenden Wellen. Aber sobald ich mich wieder auf meinen Roller gesetzt hatte, freute ich mich auf die Rückfahrt. Ich empfand sie auch beim zweiten Mal als genauso schön. Und als wir schliesslich über den grossen Hügel oder eher Pass fuhren, hinter dem die Dschungelstrasse wartete legte sich irgendwo in mir drin ein Schalter um und die Natur war auf einmal noch viel intensiver, grüner und fruchtbarer, dass mir tatsächlich eine Träne die Wange hinunterkullerte. Vor lauter Glück. Unglaublich. Überwältigend.
0 notes
elinagoeswiththeflow · 10 years ago
Text
Sumatrageschichten – von Gummienten und Affen
Die Zeit vergeht auf Sumatra wie im Flug und bereits nach den ersten vier Tagen war mir alles so vertraut und es fühlte sich an, als sei ich bereits wieder Monate da. So verwunderte es auch nicht, dass wir schon lange davon geredet hatten, aber erst nach gefühlten Wochen die Mission "Tube" tatsächlich auch in Angriff nahmen. Soll heissen, Nindy, meine Freundin aus Banda Aceh und ich machten uns in der Stadt auf die Suche nach alten LKW-Reifen oder was auch immer man aufpumpen und womit man im Meer planschen konnte.  Sämtliche Läden an der Strasse klapperten wir ab, bis wir schliesslich bei einer kleinen staubigen Werkstatt fündig wurden. Natürlich bekamen wir die Reifen nicht ohne zu handeln und ich bin nicht sicher, ob meine Anwesenheit den Preis hoch- oder runterdrückte, jedenfalls bekamen wir die Reifen für 10 Stutz. Die Frage wie wir denn die Reifen transportieren sollten hatten wir uns natürlich nicht im Vorhinein gestellt und diese zu beantworten sollte sich als tricky erweisen. Einen Reifen mussten wir dann bereits nach der ersten Viertelstunde reparieren lassen. Empfindliche Gebrauchsgegenstände sind das, da schleift man sie gerade mal zwei Minuten mit dem Roller über den Asphalt, schon haben sie ein Loch. Kaum war der erste geflickt, war der der zweite im Eimer aber abends um Elf hat auch die hinterletzte Werkstatt geschlossen und so fuhren wir am nächsten Tag letztendlich nur mit einem los. Um halb fünf Uhr morgens. Drei Mädels auf der leeren Strasse. Jede mit ihrer Lieblingsmusik im Ohr. Eingepackt in dicke Pullis und Schals. Wie eine kleine Karawane aber eben nicht durch die Wüste sondern über Teer. Ab und zu nur begegneten uns Menschen, die zu Fuss auf dem Weg zum morgendlichen Gebet in die Moschee waren. Bald liessen wir die Stadt hinter uns und über Brücken, Hügel hinauf, Hügel hinunter kamen wir am Meer auf der östlichen Seite Nordsumatras an. Das spiegelglatte Wasser leuchtete im Mondschein wie eisblaues Seidenpapier. Schon von Weitem sah ich eine mit hunderten kleiner Spiegel bedeckte Moschee-Kuppel glitzern, umgeben von Palmen die sich gemütlich im Morgenwind wiegten. Schliesslich gelangten wir via Schotterstrasse zur einsamen Bucht von Lamreh. Dass wir den tausend Schlaglöchern flink wie Katzen ausweichen mussten verstand sich von selbst. Es benötigte lediglich ein wenig Konzentration am frühen Morgen und bremsbereite Hände. Die Sonne war mittlerweile aufgegangen und liess das türkisfarbene Wasser das glasklar zu unseren Füssen lag noch mehr strahlen als wir die Picknickdecke auf der Wiese über den Klippen ausbreiteten. Wir hätten genauso gut irgendwo in Europa sein können; saftige Wiesen, Wälder und ein einsames Fischerboot als einziges Anzeichen menschlicher Existenz. Kein Laut ausser dem Klang der Natur drang in unsere Ohren. Vogelgezwitscher, Grillenzirpen, Wind  der sachte durch die Bäume strich und das sanfte Schwappen der Wellen von weit unten vom Strand. Sumatraberge im Hintergrund. Wolken wie Schuppen eines riesigen Fisches der gemächlich am Himmel vorbeizieht. Klick, klick, blinzel, blinzel  – Bild eingeprägt. Das ist das Leben!
Nach einem ausgiebigen Frühstück und einer halbherzigen Siesta - andere machten stattdessen Morgenyoga – stürzten wir uns mit dem Riesenreifen ins Wasser. Zu dritt sprangen wir drauf, paddelten, fielen runter, planschten, kreischten, prusteten, lachten. Ach wie schön ist es unerwachsen zu sein, dem inneren Kind einfach freien Lauf zu lassen und den Moment zu geniessen. Wir schwammen einmal um den grössten Felsen herum, bestaunten den knorrigen Baum der aussah wie eine alte runzlige Frau die mit gegen einen unsichtbaren Feind ausgestreckten Armen und wirrem Haar aus Geäst und einzelnen Blättern an der Klippe stand, tauchten ab, hinunter ins klare kühle Nass und liessen uns treiben. Der Tag verging wie im Flug.
Der Rückweg gestaltete sich natürlich auch wieder als kleine Mission bis wir eine halbwegs anständige Methode entwickelten, den Riesenreifen am Roller zu befestigen. Auf dem Hinweg trug Emma ihn wie einen monstr��sen Gummiring um den Körper, was sie wie eine überdimensionale Gummiente aussehen liess. Diese Taktik war aber eher als lebensgefährlich einzustufen. Schlussendlich fixierten wir ihn mit Seilen, Haken und einer Art Netz am hinteren Teil des Rollers; nicht minder gefährlich aber zur Not hat es funktioniert. Unterwegs rasteten wir für eine frisch geköpfte Kokosnuss und ein Mie Goreng auf einem Steg über dem Meer und genossen die Nachmittagssonne. Danach fuhr die kleine Karawane weiter Richtung Banda Aceh.
Irgendwann musste ich zum Tanken anhalten und was ich in jenem verwilderten Garten hinter dem kleinen Hüttchen sah, trieb mir Tränen in die Augen. Ein kleiner Affe an einer viel zu kurzen Leine, hin- und herlaufend, daran zerrend, weinend (ja, der Affe hat geweint), vor- und zurückwippend als hätte er bereits den Verstand verloren. Ein Baby-Äffchen. Ich an seiner Stelle hätte auch den Verstand verloren. Emma, die seit über einem Jahr in Aceh lebt und arbeitet kennt solche Situationen leider nur zu gut und als sie meinen traurigen Blick sah, konnte sie nicht anders, als zur Familie hinzugehen und mit ihnen zu reden. Den Affen freizukaufen würde nichts bringen meinte sie, das würde die Familie nur ermutigen, einen neuen Affen zu beschaffen. Macht Sinn. Leider. Also gab sie uns kurzerhand als Veterinäre aus – was zwar nicht ganz stimmt aber immerhin arbeitet sie für eine Institution, welche Affen und andere bedrohte Tierarten schützt und diese vor dem Aussterben zu retten versucht http://www.haka.or.id/ – und versuchte ihnen begreiflich zu machen, dass das Tier leidet. Das schien ihnen einzuleuchten und plötzlich schaute der kleine Junge neben mir genau so traurig drein wie ich. Wir schlugen vor, das Äffchen in einer Box weit weg vom Haus im Dschungel freizulassen weil sie sich fürchteten, das Tier würde sie nach einer etwaigen Aussetzung beissen. Kulturell bedingt mussten sie dieses Unterfangen aber zuerst mit dem Familienoberhaupt besprechen, welches gerade nicht zu Hause war. Wir boten an, nochmal vorbei zu schauen und sie würden in der Zwischenzeit mit dem Vater sprechen. Natürlich ist es möglich, dass das Äffchen in der Wildnis nicht überlebt aber ist es nicht besser, den Versuch zu wagen statt die kleine gequälte Gestalt an einer kurzen Leine dem Wahnsinn zu überlassen?!
Wer weiss, vielleicht würde der Affe bis dahin bereits frei sein und im Urwald von Ast zu Ast springen, ohne von einer Leine zurück gezerrt zu werden. Er würde auf Lianen schaukeln und mit seinen Artgenossen spielen. Wir werden sehen.
6 notes · View notes
elinagoeswiththeflow · 10 years ago
Text
Sumatrageschichten - it’s all about the wine
Nach ziemlich genau einem Jahr kehrte ich nach Aceh, Sumatra zurueck. Zwei Tage Zwischenstopp in Kuala Lumpur mussten aber sein, Roti Canai und Dal sind schon fast eine Tradition fuer mich. Bereits im Flugzeug packte mich die Vorfreude, ein Laecheln umspielte meine Lippen und ich hatte Schmetterlinge im Bauch. Als ich dann endlich die Imigrasi passiert hatte und sich die Meute aus Taxifahrern auf mich stuerzte war ich nicht genervt sondern laechelte und fragte nach dem Preis nach Lampuuk auf Indonesisch was mit Lachen und Kopfnicken quittiert wurde. Die Fahrt nach Lhoknga – oder in diesem Fall Lampuuk weil ich bei meiner Freundin Emma residieren wuerde – war wie nach-Hause-kommen. Die Sumatraberge wirkten so vertraut, die Landschaft zog an mir vorbei und ich genoss den Augenblick des Ankommens. Auf halbem Weg stellte ich mit Schrecken fest, dass ich etwas aeusserst Wichtiges im Flugzeug vergessen hatte, naemlich die im Duty free gekaufte Flasche Rotwein sowie Schokolade. Was fuer ein Daempfer. Denn Rotwein, meine Freunde, ist in Aceh nirgends erhaeltlich, da nicht erlaubt. Ich sandte Stossgebete gen Himmel und hoffte, Karma, Universum & Co wuerden dafuer sorgen, dass niemand den Wein entsorgte oder gar selber trank. Gluecklicherweise konnte ich die Fluggesellschaft telefonisch erreichen und mir wurde versichert, dass die Plastiktuete mit mysterioesem Inhalt  auf mich warten wuerde. Am naechsten Morgen machte ich mich also mit dem Scooter auf den Weg zum Flughafen. Wie eine von ihnen schlaengelte ich mich ein in den zaehfliessenden Verkehrsstrom von Aceh. Go with the flow im wahrsten Sinne des Wortes. Oftmals nur wenige Zentimeter Platz zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmern, meistens kurz vor einem Zusammenstoss funktioniert dieses System auf wundersame Weise. Und somit lief alles glatt und als ich schliesslich am Flughafen ankam fuehlte ich mich wie ein Rennfahrer, verschwitzt und zitternd vom Adrenalin der Strasse. Als der Angestellte von Air Asia mir die wertvolle Ware aushaendigte, kam ich mich mir dann ein bisschen wie James Bond vor der gerade seine Mission erfuellt hat. Nur hatte ich nicht gegen Boesewichte und Schurken gekaempft sondern eine Flasche Franzoesischen Rotwein und eine Packung Schweizer Schokolade gerettet. Der erste Tag war also ein voller Erfolg.
0 notes
elinagoeswiththeflow · 10 years ago
Text
Sri Lanka - Der letzte Tag, der es in sich hat
Mein letzter Tag auf Sri Lanka fing an, wie der Vorletzte aufhoerte: Mit Alka Seltzer. Verfluchter Arrack! Aber auf meine Kopfschmerzen und das flaue Gefuehl im Magen konnte und wollte ich heute  schlichtweg keine Ruecksicht nehmen. Stattdessen trank ich das Acetylsalcylsaeure-Gebraeu auf Ex und spuelte mit einem Liter Wasser nach. Diesen Tag wuerde ich komplett im Salzwasser verbringen. Alles wuerde ich aus meiner Paddelkraft rausholen. Surfen bis ich hungrig, durstig oder sonnenverbrannt sein wuerde. Und so schlich ich mich – lautlos wie ein Geist und ebenso weiss im Gesicht dank meines Zinc-Sticks – fruehmorgens aus dem noch schlafenden Haus. Ich stuerzte mich in die Fluten und paddelte was das Zeug haelt. Ein wahrer Kraft- und Geduldsakt, war der White Wash doch wie stets in den letzten Tagen ausgesprochen widerspenstig. Ich paddelte, ich tauchte, ich fluchte, ich schwitzte und dann endlich war ich draussen im Line up. Und mein Kater war wie weggeblasen. Nach wie vor die beste Hangover-Medizin ueberhaupt!
Es waren nur wenige Leute im Wasser. Nichts gibt mir mehr Ruhe und Gelassenheit als ein leeres Line-up. Wem nicht?! Ausser natuerlich man ist mit Freunden draussen aber Kim war ja bereits abgereist und crazy old man schlief selig. Jedenfalls schien die Sonne, das Wasser glitzerte und die Wellen waren genau so wie ich sie mir wuenschte. Ich genoss den Moment. Eins mit der Natur. Irgendwann kam dann auch  Sam rausgepaddlet, noch etwas zerknittert aber auch er wusste offenbar um das Geheimnis der besten Hangover-Medizin. Nach dreieinhalb Stunden machte sich bei mir aber langsam der Hunger bemerkbar. Und die pralle Sonne hatte meinen Koerper mittlerweile mehr aufgeheizt als das Salzwasser ihn herunter zu kuehlen vermochte. Ich war kurz davor, zum Ufer zurueck zu paddeln, unter anderem auch weil ich keine Kraft mehr hatte, mit meinem doch ziemlich schweren Brett die grossen Brecher zu duckdiven. Doch irgendwie konnte ich nicht. Wollte noch nicht zurueck. Und dann tauschten Sam und ich kurzerhand die Bretter und ich wollte definitiv noch nicht an Land. Wie leicht das doch ging mit diesem Brett. Volumen ist ja schoen und gut aber manchmal darf es auch eine Nummer leichter sein. Pow – Duckdive – Wamm – Duckdive – Splash – Duckdive. Herrlich. Aber auch damit verliess mich langsam aber sicher die Kraft und mein Magen meldete sich mit einem penetranten Knurren. Also gingen wir mit der naechsten Welle raus. Ich wuerde das  Brett spaeter nochmals ausprobieren. Dachte ich zumindest. Aber der Tag war noch lang.
Zu meiner Freude war ein Besuch bei Frieda, Matts und ihrem Sohn Sigge geplant, der coolsten Familie ueberhaupt. Nach meiner eigenen Familie natuerlich. Das tiefenentspannte, reisende, surfende, schwedische Paar und den kleinen blonden Racker – der bereits im zarten Alter von Eins (?) ein Markenzeichen hatte, naemlich seine blauen Gummistiefel und die Tatsache, dass er staendig nackig in der Gegend herumwatschelte  – hatte ich bereits in Herz geschlossen, als wir noch alle zusammen in SK Town wohnten. Vor ein paar Wochen waren sie nach Midigama weitergezogen und wir verbanden einen Ausflug zum Surfshop mit einem Besuch bei ihnen.
An diesem, meinem letzten Tag schien alles moeglich und so betrat ich sogar einen der suizidalen Busse von Sri Lanka gegen die ich mich zwei Monate lang erfolgreich gewehrt hatte. Tod in der Buechse wurden sie auch genannt. Wenig schmeichelnd. Warum ich mich auf einem Scooter wohler fuehlte konnte ich niemandem so richtig erklaeren, schliesslich sind die Busse einiges groesser sprich sie haben mehr Power, mich von der Strasse zu fegen. Trotzdem hatte ich stets das Bike oder ein TukTuk bevorzugt. Das Bike nicht zuletzt wegen der Freiheit, der Unabhaengigkeit und dem Fahrtwind im Haar - diesen wuerde ich spaeter trotzdem intensiv zu spueren kriegen. Diesmal aber gab ich nach und stieg ein. Und war positiv ueberrascht. Eine sehr angenehme Fahrt inklusive Umsteigen. Die wunderschoene Landschaft Sri Lankas zog an uns vorbei, es wurde  folkloristische Good-Mood-Musik gespielt und trotz der Affenhitze wehte ein leichter Wind durch die offenen Fenster. Die Rueckfahrt hingegen wuerde meinen Adrenalinspiegel in die Hoehe schnellen lassen aber dazu komme ich spaeter.
Wir fuhren also nach Midigma und nachdem wir Wachs und anderen Kram gekauft hatten, schlurften wir unter der prallen Mittagssonne weiter zur “Villa Naomi”, wo Frieda, Matts und Sigge residierten. Als wir am Haus mit dem gelben Fenster vorbeikamen in dem ich zwei Naechte verbracht hatte (Stichwort “beste Toilette der Welt”) musste ich schmunzeln und konnte mir einen kurzen Abstecher um  Hallo zu sagen nicht verkneifen.
Anschliessend spazierte ich ueber die Wiese an den Kuehen und Kaelbern vorbei zum Hotel zu den anderen. Die Freude des Wiedersehns war gross! Klein-Sigge sass – natuerlich – fudiblutt auf dem Bett und spielte.
Nach einem gemuetlichen Schwatz meldete sich erneut der Hunger, hatten wir doch lediglich Kaffee und Crackers mit Marmite und Avocado gefruehstueckt. (Ja, ich habe eine grosse Leidenschaft fuer Marmite entwickelt). Wie dem auch sei, ich wurde aufgefordert, den angeblich besten Veggie-Burger im Restaurant die Strasse hinunter zu probieren. Wahrhaftig schmeckte dieser absolut fantastisch und das sogar mit Toastbrot statt Burgerbroetchen - war ihnen ausgegangen - welches mit Olivenoel betraeufelt und mit Knoblauch eingerieben war. Dazu Salat und Fries. YUM!
Danach fanden wir uns alle auf der Terrasse der “Villa Naomi” ein, Bierflaschen wurden geoeffnet und es wurden Geschichten erzaehlt und gelacht bis mir der Bauch weh tat. Eigentlich hatte ich noch kurz bei Lala vorbeischauen, ein letztes Mal ueber buffalo curd sinnieren wollen aber er war leider unterwegs. Doch als wir da so gemuetlich in unseren Sesseln luemmelten kam er prompt mit seinem TukTuk angerollt ich grinste breit. Was fuer ein Zufall. Diese Chance musste ergriffen werden und als Frieda und Matts uns fragten, ob wir spaeter auf ein letztes Curry zu Lala wollten stiess ich beinahe einen Freudenjauchzer aus. Selbstverstaendlich wollte ich! Und so blieben wir bis zum Sonnenuntergang sitzen, ich genoss ein letztes Mal die Umgebung, die tolle Gesellschaft und den sanften Wind, der die Palmen zum Schwanken und mich auf positive Weise zum Schaudern brachte.
Das Curry schmeckte einmal mehr fantastisch. Nicht zu vergleichen mit dem Curry auf der Big Girl’s Party aber soweit ich das beurteilen kann, laege man absolut falsch, auf Sri Lanka Curries miteinander zu vergleichen, da jede Familie ihr eigenes Rezept zu besitzen scheint.
Je spaeter die Stunde wurde, je mehr wurde mir bewusst, dass ich am naechsten Morgen um 5 Uhr aufstehen musste um zum Flughafen zu fahren. Und da ich davon ausgegangen war, am fruehen Nachmittag wieder zu Hause zu sein, hatte ich nicht gepackt. Natuerlich nicht. Ich erledige immer alles in letzter Minute. Und bisher hat sich dieses System – was ueberhaupt gar kein System ist sondern ein Herauszoegern – absolut bewaehrt. Deshalb verabschiedeten wir uns von unseren Freunden und machten uns auf den Heimweg. Irgend ein Bus wuerde bestimmt an der Strasse anhalten um uns aufzusammeln. Wer glaubt schon an Fahrplaene? Wir standen also an der dunklen, menschen- und fahrzeugleeren Strasse und warteten. Nur der Mond und die Sterne ueber uns spendeten ein wenig Licht. Irgendwann sahen wir ein paar hundert Meter vor uns zwei riesige blendende Augen, die in einem Hoellentempo auf uns zu zu rasen schienen. Wuerde der Bus anhalten oder weiterfahren? 50/50 Chance. Und tatsaechlich, er hielt an. Beziehungsweise drosselte er das Tempo damit wir einsteigen oder besser gesagt hineinhechten konnten. Aber nur ein kleines bisschen. Man wollte ja schliesslich keine Zeit verlieren. Der Fahrplan musste eingehalten werden.
Sobald ich die Stufen erklommen hatte, beschleunigte der Fahrer wieder auf gefuehlte 100 km/h. Im Innern war es gerammelt voll, kein Platz war mehr frei was mich zu dieser spaeten Stunde ziemlich ueberraschte und so hielt ich mich im Gang stehend an einer Stange fest und versuchte, bei dieser, meiner moeglicherweise letzten Fahrt ueberhaupt nicht umzufallen waehrend Sam halb aus der offenen Bustuer  hing. Der Wahnsinn. Schliesslich stiegen Leute aus der hintersten Reihe aus und wir stuerzten uns auf die Plaetze. Was die Fahrt allerdings auch nicht unbedingt besser machte. Mal links, mal rechts ueberholend, niemals den Fuss vom Gaspedal nehmend war der Busfahrer offenbar in einem Temporausch, den nur Rennfahrer kennen duerften. Es holperte, es quietschte, es pfiff, die Fenster direkt hinter uns schienen beinahe aus dem Rahmen zu springen, wir selbst huepften auf unseren Sitzen auf und ab als ob wir uns in einer Huepfburg befaenden, dazu fegte uns der Wind aus der offenen Tuer ins Gesicht. Soviel zum Thema Fahrtwind im Haar. Und dann betonte mein Sitznachbar auch noch, dass er noch nie eine solche Busfahrt erlebt habe (habe ich schon erwaehnt, dass er seit 15 Jahren nach Sri Lanka kommt?); sehr beruhigend. Vielen Dank auch. Ich habe absolut keine Erinnerung mehr daran, wie lange die Fahrt dauerte aber als wir schliesslich in Matara ankamen war ich nur noch erleichtert. Da kein Bus mehr weiter in Richtung Sueden zu fahren schien, nahmen wir ein TukTuk zum Dorf zurueck. Jedoch nicht ohne kurzes Midnight Shopping vorher. Schliesslich benoetigte ich fuer meine Weiterreise ein grosses Glas Marmite und ich wusste, dieses wuerde wo ich hinginge nicht erhaeltlich sein. Ebenso suchte ich eine Packung Ceylontee, der mich immer an die Teatime mit Kim erinnern wuerde und als ich diese gefunden hatte, war das grosse Glas Marmite bereits bezahlt worden und wurde mir anschliessend als Abschiedsgeschenk ueberreicht. Offenbar beeindruckt, dass ein Nicht-Englaender eine Schwaeche fuer dieses salzige Zeug entwickeln konnte, wurde meine Sucht offiziell unterstuetzt.
Zu Hause angekommen hiess es fuer mich Kram zusammen suchen sowie Brett und Rucksack packen. Nachdem ich diese Aufgabe hinter mich gebracht hatte, liess ich mich aufs Bett fallen, verschwitzt, sonnenverbrannt und immer noch Adrenalin durch meine Venen pumpend der Busfahrt sei dank aber trotzdem gluecklich und mit einem Laecheln im Gesicht. An diesem, meinem letzten Tag auf Sri Lanka, so schien es, hatten sich Universum, Karma und was weiss ich wer oder was sonst noch zusammen getan um mich gluecklich zu machen. Und ich hatte jede einzelne Minute genossen. Sri Lanka hatte sich mir ein letztes Mal mit saemtlichen Facetten gezeigt. 100% intensiv. 100% perfekt.
2 notes · View notes
elinagoeswiththeflow · 10 years ago
Text
Sri Lanka - Big Girl’s Party
An alle Maedels. Versetzt Euch zurueck in die Zeit, als Ihr Eure erste Periode gekriegt habt. War bestimmt nicht unbedingt ein Thema, das Ihr in aller Oeffentlichkeit kundtun wolltet. Und nun stellt Euch vor, Eure Eltern haetten aus genau diesem Grund eine riesige Party fuer Euch geschmissen. Und das ganze Dorf - wir gehen davon aus, Ihr seid in einem Dorf aufgewachsen, das macht es einfacher - waere eingeladen gewesen. Es gaebe ein Buffet mit allerlei Koestlichkeiten, unmengen Plastikstuehle fuer saemtliche Gaeste und eine Live-Band. Ihr selber waerd eingekleidet in ein todschickes, rotes Dress aus Tuell und Spitze, dazu ein strassbesetztes Diadem und funkelnde Ballerinas. Und wie gesagt das ganze Dorf waere anwesend. Wobei dreiviertel der Gaeste maennlichen Geschlechts waeren – aus welchem Grund auch immer. Und als ob das nicht schon genug waere, wuerden sich fuenf auslaendische Touristen dazu gesellen, weil diese von einem Bekannten eingeladen wurden. Was fuer ein Spass. Haetted Ihr Euch wohl gefuehlt? Einige vielleicht. Ich bestimmt nicht. Big Girl’s Party hiess dieser interessante Event. Als ich zum ersten Mal davon hoerte, traute ich ehrlich gesagt meinen Ohren nicht. Eine bitte was? Periodenparty? Periodenparty. Das musste ich erst mal sacken lassen. War ich nun beleidigt, dass meine Eltern sowas nie fuer mich organisert hatten oder erleichtert, dass mir ein solches Fest erspart geblieben war? Letzteres. Zu 100 Prozent!
Jedenfalls waren wir offiziell zu diesem speziellen Anlass eingeladen worden und es war absolut undenkbar, diese Einladung abzulehnen. Warum auch?! Selbstverstaendlich wird bei solchen Festern jeweils ein Geldbetrag gespendet und weil dies ein guter Grund ist, eine Familie mit bescheidenen finanziellen Mitteln zu unterstuetzen beschlossen wir, die Periodenparty zu rocken.
Weil der Event mit Janis Geburtstag zusammen fiel, hatten wir anderen zusammen mit ihrem Freund am Tag zuvor Torte, Geschenke und eine Flasche Schampus (oder was auch immer) organisiert, um das Geburtstagskind zu ueberraschen. Und so kam es, dass wir mit Cremetorte und sparkling wine “vorgluehten”.  Danach machten wir uns in zwei TukTuks auf den Weg ins Dorf mitten im Nirgendwo im Dschungel. Leider konnte uns niemand Auskunft geben, ob an einem solchen Fest getrunken wird. Zur Sicherheit hielten wir also am Liquor Store an der Strasse fuer eine Flasche Arrack und ein paar Dosen Bier. Bis heute weiss ich nicht, ob die sich in Ekstase tanzenden singalesischen Jungs betrunken waren oder stocknuechtern. Ich jedenfalls verfluchte am naechsten Tag einmal mehr den Arrack. Warmer Arrack. Mit warmer Cola. Hallo Alka Seltzer.
Die Fahrt zum Dorf war toll. Weit weg von der Hauptstrasse, vom Laerm, den Menschen zeigte sich uns die Natur in ihrer vollen Bluete. Wir fuhren auf einer schmalen Strasse durch den Dschungel, vorbei an einzelnen Haeusern, streunenden Hunden und draussen spielenden Kindern. Das richtige, echte Sri Lanka eben. Nach einer Kurve hielten wir an und zwar just in dem Augenblick, als die Sonne den Horizont kuesste und sich mit einem Knall aus rosa, orange und rot verabschiedete. Wir hielten einen Moment inne und genossen den Ausblick ueber das Tal unter uns. In der Ferne sahen wir die Lichter der Stadt, direkt vor uns stand ein grosser Baum der nur noch als Silhouette zu erkennen war, vor der schoensten Leinwand ueberhaupt, der Natur. Nur wenige Minuten spaeter war bereits die Nacht hereingebrochen und wir machten uns wieder auf den Weg. Ich hatte ein Laecheln im Gesicht weil sich mir der Anblick des schwarzen Baumes vor orangerosarotem Himmel ins Gedaechnis gebrannt hatte.
Auf der Party wurden wir wie die lang erwarteten VIP-Gaeste willkommen geheissen. Plastikstuehle wurden zurechtgerueckt, Gaeste wurden vorgestellt, Haende geschuettelt, die kleine rote Prinzessin begruesst, dazu ein Rundgang durchs und ums Haus herum. Dann war bereits Essenszeit. Obwohl weit und breit keine anderen Gaeste in Sicht waren. Lediglich eine ziemlich beeindruckende Schar Kinder. Freundinnen und Schulkameraden der Kleinen. Das Buffet war ebenfalls ziemlich beeindruckend. Die Gastgeber hatten sich nicht lumpen lassen. Auberginen, Kichererbsen, Kartoffeln, Ei, Blumenkohl; saemtliche Currygerichte die man sich wuenscht waren in Casserollen ueber Gasflammen aufgereiht. Dazu mein ueber alles geliebtes Dal sowie Reis und Naanbrot, verschiedene Gemuese und Salate und natuerlich scharfe Saucen. An dieser stelle sollte ich nicht abschweifen, aber das war in der Tat das allerbeste Curry das ich gegessen habe. Ueberhaupt! Anschliessend nahmen wir auf den bereits mehrfach erwaehnten Plastikstuehlen Platz, welche unseretwegen um einen Plastiktisch herum drapiert worden waren. Sogleich gesellten sich zwei kleine Maedchen zu uns, nuschelten verlegen auf Sinhala und grinsten schief. Jani und ich verstanden zwar nur Bahnhof aber mit Gesten und gebrochenem Englisch wurden wir von ihnen zum Tanzen aufgefordert. Vor dem gesamten mittlerweile eingetroffenen Partyvolk. Das konnte ja heiter werden. Nun waren wir gluecklicherweise nicht die einzigen Taenzer und so fielen wir am Rande der Buehne gar nicht weiter auf. Oder aber wir waren ziemlich gut darin, die neugierigen, belustigten Blicke zu ignorieren. Wie auch immer, nach zwei Tanznummern mit Pirouetten, Fingerschnippsen und Rock’n’Roll hatte ich genug und zog mich geschickt aus der Affaire. Die Maedels tanzten froehlich weiter und ich widmete mich wieder dem warmen Arrack.
Bevor wir uns auf den Nachhauseweg machten packten wir alle unsere Spenden in einen Umschlag, beschrifteten ihn mit unseren Namen, Palmen, Sonnen und Smileys und gaben ihn der Familie des Maedchens - oder war sie jetzt mit 11 Jahren eine Frau? Diese bedankte sich ganz herzlich, lud noch zum obligatorischen Gruppenfoto und dann war der ganze Spuk auch schon vorbei. Fuer uns. Bevor wir jedoch zu den TukTuks liefen, nahm ich noch folgende Szenerie war: Geschaetzt 30 junge Maenner tanzten wie wild vor der Buehne herum, schuettelten sich, drehten sich im Kreis, sprangen in die Hoehe. Voellig ekstatisch und in ihrer eigenen Welt, schwitzend, grinsend, als ob es sich um Festivalbesucher unter Einfluss von bewusstseinserweiternden Substanzen handeln wuerde. Aber sie hatten ihren Spass und darum ging es ja wohl. Ach nein, es ging um die Periode. Koennte glatt vergessen gehen, das Motto der Party. Ein unvergessliche Party auf jeden Fall.
1 note · View note
elinagoeswiththeflow · 10 years ago
Text
Sri Lanka - Smelly the dog
Vor einigen Wochen begegneten wir auf einer Seitenstrasse einem aengstlichen, verstossenen, schmutzigen, schwarzweissen Hund. Er wedelte ganz heftig mit seinem Stummelschwanz (wer auch immer ihm diesen abgeschnitten hat, schlechtes Karma fuer dich!) und folgte uns den ganzen Weg runter zur Strasse zum Shop und zurueck. Wenige Tage spaeter fand uns dieser Hund erneut und schliesslich lief er uns bis zu unserem Haus nach. Das Universum fuehrte uns wohl zusammen. Dieses kleine Haeufchen Elend konnte unmoeglich wieder alleine gelassen werden und so nahmen wir uns seiner an. Wir wuschen ihn mit Flohseife, fuetterten ihn, ueberschuetteten ihn mit Liebe und Streicheleinheiten und von da an wurde er unser Wachhund mit glaenzendem Fell dank frischer Eier jeden Morgen. Trotzdem konnten wir uns nicht von seinem Namen trennen: Smelly. Oder Smellster. Oder Sir Smell-a-lot. Oder Smellybelly. Er hoerte auf jeden seiner Namen und ist definitiv der Hund mit den meisten! Dazu gesellten sich zudem Boots (wegen seiner weissen Pfoten), Crusty, Rusty und Matey. Wobei Matey sich nie durchgesetzt hat. Natuerlich nicht. Smelly wird es immer bleiben.
Smelly war der wohl gluecklichste Hund der Welt, wenn man bedenkt, dass ihn vorher niemand wollte, er immer weggeschickt und mit Steinen und Tritten attackiert wurde und ihn danach fuenf Leute umsorgten und verhaetschelten.
Es brach uns das Herz, dass wir ihn bald zurueck lassen mussten. Wer weiss, ob er sich alleine gegen das Hunderudel – angefuehrt von Rufus aka Cojones – durchsetzen konnte, das das Dorf beherrscht. Ich haette ihn sofort mitgenommen aber ich habe ja keinen festen Wohnsitz. Dieser Hund war ein kleines Wunder und ich glaube selbst Smelly konnte nicht recht begreifen, wie viel Gutes ihm widerfahren war. Er entwickelte sich langsam zu dem Hund, der er wohl immer sein wollte. Er tollte im Garten herum, wurde ein bisschen frech aber auch sehr mutig und stolz. Er bellte jeden fremden Hund fort, der sich seinem neuen Revier naeherte, war aber gleichzeitig total verschmust und genoss jede Streicheleinheit. Wir ueberlegten bereits, ob wir ihm ein Halsband kaufen sollten um zu zeigen, dass er kein einfacher Strassenkoeter (mehr) war sondern ein richtiges Zuhause hatte. Da aber in Matara keine erhaeltlich waren, begnuegten wir uns mit einem Ball und einem Knochen fuer den kleinen Helden. Oh er liebte den Knochen. Und er liebte es, mit alten Socken zu spielen. Er genoss sogar da woechentliche Flohbad. Als wir Filme schauten sass er auf der Veranda und streckte seinen Kopf ins Wohnzimmer um mitzuschauen. Dann setzte er diesen Blick auf, dem keiner widerstehen kann, wie der gestiefelte Kater in Shrek. Das brachte mein Herz jedes Mal zum Schmelzen und ich musste raus und mit diesem Hund schmusen. Wenn wir das Haus verliessen lief Smelly voraus um zu demonstrieren, ‘ja, das ist mein Clan!’.
Doch dann eines Tages nachdem er mit mir zum Shop runter spazierte, verlor sich seine Spur zwischen der Hauptstrasse und einem der Restaurants. Ich dachte noch, dass dies vermutlich besser so sei, der Abschied aller kam immer naeher. Er blieb vier Tage verschollen und wir redeten uns in starken Momenten ein, es gehe im gut, er sei bei seinen eigentlichen Besitzern und in schwachen er koenne von einem Bus ueberfahren, von einer Schlage gebissen oder von der Hundegang ueberfallen worden sein. Es nuetzte alles nichts. Wir mussten uns damit abfinden, Smelly nicht mehr wieder zu sehen. Doch dann geschah etwas wundervolles, drei Tage vor meiner Abreise tauchte er unvermittelt auf. Lebendig. Erneut schmutzig und seinem Namen alle Ehre machend aber trotzdem lebendig. Die Freude war riesengross. Erst mal wurde gekuschelt und Gesichter (oder auch Glatzen) wurden abgeleckt. Danach setzten wir ihn einmal mehr in die Wanne, was er sichtlich gerne ueber sich ergehen liess. Ich freute mich so sehr, den kleinen Shmock wieder bei uns zu haben, dass die Enttaeuschung die darauf folgte mich knallhart traf. Er rannte davon, wollte vermutlich irgendwo sein Geschaeft verrichten denn er hatte keinen Grund, nicht mehr wieder zu kommen, doch er kehrte nicht mehr zurueck. Danach waren wir alle davon ueberzeugt, dass seine Besitzer Wind davon gekriegt hatten, wie fuersorglich wir uns um Smelly (wie hiess er wohl wirklich?) gekuemmert hatten und ihn von da an im Haus oder Hinterhof oder Garten einsperrten. Was fuer ein trauriger Tag. Aber ich werde die Erinnerung an Smelly den Smellster immer im Herzen tragen und wer weiss, eines Tages werden sich unsere Wege in Sri Lanka vielleicht wieder kreuzen.
Nachtrag: Wie soeben freudig vernommen tauchte Smelly einmal mehr im Haus auf, als wir auf dem Weg zum Flughafen waren. Immerhin weiss er, wo er immer einen Platz haben wird.
Smellybelly the legend.
0 notes
elinagoeswiththeflow · 10 years ago
Text
Sri Lanka - der Zahnarzt
Da ich “leider” nie meine Weisheitszaehne bekommen habe, kann ich bei folgendem Thema nicht mitreden aber alle die sie entfernen mussten, ihr wisst wohl wovon ich schreibe. Man stelle sich vor, man befindet sich in einem fremden Land in Asien, in diesem Fall Sri Lanka. Eine wunderschoene Insel, herzliche Menschen, tolles Essen, fantastisches Klima, coole Surfspots. Hervorragende Zahnaerzte. Bitte was? Ist diese Insel tatsaechlich bekannt fuer seine hervorragenden Zahnaerzte? An dieser Stelle muesste ich dies eigentlich revidieren und in der Praxis kann ich auch gar nicht auf meinen Erfahrungswert zurueckgreifen aber wenn das einer kann dann Sam. Der Patient. Ungefahr eine Million Tage lang klagte der Mann ueber Zahnschmerzen, sie kaemen und gingen und zwar absolut im Rahmen des Ertraeglichen. Aber wenn jemand mitten in der Unterhaltung innehalten muss, sich sein Gesicht in eine schmerzverzerrte Grimasse verwandelt und er beinahe ohnmaechtig wird, tja dann wuerde ich waermstens empfehlen, einen Zahnarzt aufzusuchen. Selbst wenn man sich auf Sri Lanka befindet wo das Wort Hygiene nicht gross geschrieben wird. Eher klein. Eher gar nicht. Wie auch immer, Kim und ich konnten uns dieses Leiden keinen Tag laenger mehr ansehen und zwangen den armen Kerl am naechsten Tag mit uns zum Zahnarzt zu fahren. Maenner und Schmerzen. Dem ist nichts hinzuzufuegen. Spaeter am Nachmittag teilte er uns mit, er sei gerade in der Stadt gewesen und habe einen Termin fuer in drei Tagen oder so vereinbart. Selber schuld. Dann leide! Nach zwei Tagen jedoch lag das Elend wortwoertlich um uns herum. Gibt es wirklich so etwas Stures? Nun gut, immerhin war die absolute Schmerzgrenze mittlerweile ueberschritten und wir beschlossen, alle zusammen nach Matara zu fahren um den Termin vorzuziehen. Ohne Tritt in den Arsch wuerde das grosse Leiden schliesslich nochmals 24 Stunden andauern. Und es sollte tatsaechlich nochmals so lange andauern, der Termin konnte nicht vorgezogen werden. Oje, es gibt also auch Buerokratie in Sri Lanka. Dann halt Foodshopping und morgen den naechsten Versuch wagen. Gesagt, getan. Schliesslich hatten wir versprochen, mit zum Zaehneziehen zu kommen. Der Geleitschutz war also gewaehrleistet, es gab kein Entkommen mehr und so sassen wir zu Dritt im TukTuk nach Matara. Wir versuchten uns unauffaellig unter all die Einheimischen im Wartezimmer zu mischen wobei wir eigentlich eher herausstachen. Der Zufall wollte, dass einzig die drei Plastikstuehle direkt unter dem Flatscreen-Fernseher (der uebrigens eine sehr spannende Tierdoku in HD zeigte) frei waren und da die Wartenden ja sowieso alle in diese Richtung sahen, fuehlten wir uns permanent beobachtet. Dann wurde Sam aufgerufen und ins Behandlungszimmer gefuehrt. Kim und ich blieben draussen sitzen und versuchten, uns nicht anzusehen weil wir sonst losgeprustet haetten ob dieser merkwuerdigen Situation. Gefuehlte 20 Minuten spaeter kam er wieder raus mit seinem Arzt im Schlepptau. Dieser grinste uns an und bat uns, mit ins Zimmer zu kommen. Als Zuschauer. Front row. Interessant. Die Schuhe – Flipflops - mussten wir abstreifen und so betraten wir die Hoehle des Grauens. Man stelle sich die Situation vor: Zwei giggelnde Maedels mit dreckigen Fuessen nehmen im Behandlungszimmer auf Plastikstuehlen zufuessen des Patienten Platz um zuzuschauen, wie diesem von einem froehlich dozierenden Zahnarzt der Weisheitszahn rausgerissen wird. Begleitet wird dieses Schauspiel von zwei Schwestern die abwechslungsweise zu uns, dann wieder zum Patienten schauen und sich ein Lachen verkneifen muessen. Holy... Immerhin ging die ganze Operation relativ unblutig ueber die Buehne aber der Doktor liess es sich nicht nehmen uns den kabutten, ekligen, von Irgendwas zerfressenen Zahn aus der Naehe zu zeigen. Lecker! Dieser Mann liebte seinen Job wirklich, das konnte man sehen. Er war so leidenschaftlich bei der Arbeit und absolut begeistert, dass er einen solch grossen Weisheitszahn nur mit der Zange entfernen konnte und dabei praktisch kein Blut vergossen wurde. Der Stolz war in sein Gesicht gemeisselt und hey, er verstand sein Handwerk wirklich. Sollte ich jemals Zahnschmerzen kriegen, hoffe ich, mich auf Sri Lanka zu befinden. Not only hypothetically! Diese Mission war also erfuellt. Und so fuhren wir wieder nach Hause. Zwei immer noch giggelnde Maedels, ein aeusserst gespraechiger Lucky (unser Fahrer) und ein sehr schweigsamer oder durch Watte nuschelnder Sam. Wie hervorragend der Doktor seinen Job gemacht hat, konnte man am naechsten Tag sehen. Keine Schmerzen, keine Schwellung, keine Schmerztabletten noetig. Unglaublich. Falls jemand einen guten Zahnarzt sucht, ich habe gehoert, auf Sri Lanka gibt es einen.
1 note · View note
elinagoeswiththeflow · 10 years ago
Text
Sri Lanka - Erwarte das Unerwartete
OUT OF PETROL
Morgens um sechs fuhr ich mit dem Motorbike die 20 Minuten zum Beachbreak. Nach einer erfrischenden Session sehnte ich mich sehr nach einer grossen Tasse starken Kaffe und Porridge und machte mich auf den Rueckweg. Ich ueberlegte mir noch, ob es wohl sinnvoll waere zu tanken, denn die Anzeige stand seit zwei Tagen auf leer aber die Anzeige stand grundsaetzlich immer auf leer weil sie meistens ganz einfach nicht funktioniert. Tja, in dem Fall haette ich dieser dummen Anzeige besser geglaubt weil, der Tank war tatsaechlich leer. Bis auf den allerletzten Tropfen aufgebraucht. Aber das merkte ich erst, als der Motor mitten auf der Strasse anfing zu stottern und mein roter Blitz zum Stillstand kam. Tot. Herrlich. Und ich musste schon ein wenig lachen weil es einfach typisch Elina war. Aber auch fuer dieses Problem gab es eine Loesung. Zuerst kam ein zahnloser, kleiderloser (okay, er trug einen Sarong) Greis daher und redete auf Sinhala auf mich ein, dann winkte dieser einen TukTuk-Fahrer herbei und schilderte ihm meinen offensichtlichen Debakel. Kurzerhand schnallte der Fahrer mein Surfbrett aufs Dach und fuhr mit mir (im Schneckentempo) zur naechsten Tankstelle wo er seine zu ¾ volle Wasserflasche auf Ex leertrank bzw. ueber die Windschutzscheibe seines TukTuks leerte um diese anschliessend mit Benzin zu fuellen. Dann zurueck zum Bike, was  er mir sogar auch noch aufgefuellt hat, seine Visitenkarte in die Hand gedrueckt, laechelnd und den Kopf wiegend in sein Gefaehrt gestiegen und auf und davon. Was fuer ein Start in den Tag.
TOILETTE MARKE EIGENBAU UND SCHILDKROETEN BEI NACHT
Zwischendurch verbrachte ich zwei Naechte bei der herzlichsten Familie ueberhaupt und obwohl nur der Papa (ich nannte ihn Onkel, “Maamaa” auf Sinhala) ein wenig Englisch sprach verstanden wir anderen uns einfach aufgrund Mimik, Gestik und viel Lachen. Jedenfalls war das Zimmer winzig, es bestand eigentlich nur aus einem Doppelbett (ich werde an dieser Stelle kein Wort ueber die Matratze verlieren), einem Holzgestell (eher einem Holzskelett) und einem Abstelltischchen. Sehr sporadisch also aber ich lege sowieso keinen grossen Wert auf eine tolle Inneneinrichtung. Das Highlight allerdings war die Toilette. Ich habe ja schon viele Eigenkonstruktionen von Klos gesehen aber dieses war echt der Hammer. Ich kann nicht anders, als sie so detailliert zu beschreiben. Einfach weil sie da war: Wenn man den Pappkarton welcher mit Zeitungspapier und Plastikfolie umwickelt ist wegnimmt, hat man eine laessige Pumpe vor sich und einen schwarzen Plastikstoepsel an dem ein rostiges Stueck Draht haengt. Dieser Draht wiederum stellt die Verbindung mit einem ebenfalls rostigen Metallnagel dar, welcher an der Innenseite des Spuehlunghebels (gibt es dieses Wort ueberhaupt?) befestigt ist. So. Und wenn man nun spuehlen will muss man erst sicherstellen, dass genuegend Wasser im Spuehlkasten ist (was nie der Fall ist) und dass der Stoepsel gut feststeckt da ja ansonsten das ganze Wasser einfach so ablaeuft. Gut, wenn man nach dem Pinkeln (sagen wir einfach Pinkeln) so weit ist, darf man ganz vorsichtig austesten, ob man die Spuehlung betaetigen kann. Ich empfehle aber in jedem Fall, den Pappkartondeckel welcher mit Zeitungspapier und Plastikfolie umwickelt ist wegzunehmen weil der Stoepsel sofort nach dem Spuehlen von Hand wieder an seinen Platz gedrueckt werden muss, sonst verliert man das ganze Wasser aus dem Spuehlkasten und das will man nun wirklich nicht. So viel zu diesem absolut fancy Klo.
Ich bin also da eingezogen bzw. habe mein Gepaeck abgeladen weil ich anschliessend direkt zum Strand Kabbalana gefahren bin um zu surfen, wo ich dann aber spontanerweise in einem Strassenrestaurant in die Kueche eingeladen wurde um bei der Zubereitung von Curry, Dal und Roti zuzuschauen und ein Taesschen suessen Tee zu trinken. Wow! Um fuenf hiess es dann “Willst du mit in den Tempel wegen Vollmond?”. Natuerlich gerne! Also fuhren wir mitten ins Nirgendwo und tief im Urwald zwischen all den Baeumen, Straeuchern und Palmen befand sich ein winzig kleiner Tempel. Unterwegs hielten wir an um Blumen als Opfergabe zu pfluecken. Sehr schoen. Ich fuehlte mich ein bisschen wie in Myanmar als ich vor dieser weissen Pagode stand und die zwei kleinen, in orange gekleideten Moenchsjungen herumspazieren sah. Als wir nach Kabbalana zurueckkehrten war es bereits dunkel und so machte ich mich auf den Heimweg nach Gurubebila. Ohne Helm leider da mir diese abhanden kam. Durch wen? Keine Ahnung aber schlechtes Karma fuer diese Person auf jeden Fall. Mein Karma war an diesem Tag aber sehr gut. Ich kam heil zu Hause an und wuenschte mich eigentlich nur noch ins Bett. Durchgeschwitzt und muede freute ich mich auf eine kuehle Dusche (oder ein Troepfeln des Duschkopfs, ich machte da keinen grossen Unterschied mehr). Denkste. Fuenf Minuten spaeter klopfte es an meiner Tuer und Maamaa und die Oma erzaehlten mir ganz aufgeregt irgendwas von Schildkroeteneiern. Ich verstand nur Bahnhof aber sie draengten mich, runter zu kommen. Ich lief also barfuss aus dem Haus und hechtete ins TukTuk und wir fuhren ein paar Minuten weiter zum Strand. Dann gingen wir einige Meter in der Dunkelheit im Sand und ploetzlich sah ich sie vor mir: Eine Meeresschildkroete. Sie war gerade daran, ihre gelegten Eier mit Sand zu bedecken. Ich war absolut beeindruckt, hatte ich doch vorher nie eine Meeresschildkroete in freier Natur gesehen. Und dann erst noch eine eierlegende. Schweigend beobachteten wir das Schauspiel einige Minuten lang und nachdem sie ins Meer zurueck gekrochen und von den Wellen fortgespuelt worden war fragte ich Maamaa, wie sicher die Eier hier seien. Er brachte seinen Unmut zum Ausdruck und erklaerte, dass viele Einheimische die Eier stehlen und verkaufen wuerden, was mich ebenso missmutig stimmte. Wir beschlossen kurzerhand, den halben Strand mit unseren Fuessen zu verwischen, sodass saemtliche Spuren der Schildkroete verschwunden waeren. Save the babyturtles! Als wir wieder zurueck im Haus waren erzaehlte Maamaa ganz aufgeregt, was wir zusammen erlebt hatten und die Familie konnte gar nicht mehr aufhoeren mich anzugrinsen. Sie meinten ich sei ein Glueckspilz weil so etwas nicht jedem vergoennt sei. Und wie um diese Tatsache zu untermauern brachte Maamaa mir eine Kette aus Muscheln, die seine Frau selbst gemacht hatte und die sich auf ihrem Hausaltar befand. Ich war geruehrt, wollte die Kette zunaechst nicht annehmen, schien sie mir doch so etwas wie heilig aber nachdem sechs Augenpaare mich ermunterten liess ich mir die Kette um den Hals legen. Und darum mag ich einfach die Buddhisten. Grossartige, herzensgute Menschen.
Irgendwann nach einer Tasse Tee und Bisquits schaffte ich es dann doch noch auf mein Zimmer und nach einer Kurzdusche setzte ich mich im Dunkeln auf meinen tollen Balkon, sah zu den Sternen hoch, hoerte dem Meer zu und genoss die Ruhe im Augenblick. Ein warmes, wohliges Gefuehl durchstroemte mich und ich kannte dieses Gefuehl nur zu gut. Es bedeutet Glueck!
1 note · View note
elinagoeswiththeflow · 10 years ago
Text
Sri Lanka - Dolcefarniente
Grundsätzlich pendelten wir zwischen Midigama, Weligama und Medawatta. Man möchte meinen, dass es sich dabei um grössere Distanzen handelt, in Wahrheit aber beträgt die längste Reisezeit gerade mal 45-60 Minuten. Mit dem TukTuk. So laesst es sich allerdings leben. Dass ich mein Visum verlängern würde wusste ich eigentlich schon nach drei Tagen aber erst nach sechs lernten wir den legendären Lala kennen, der dann auch gleich den Behördengang für mich übernahm. Lala und sein Tuk Tuk. Lala und das beste Curry. Lala und der BUFFALO CURD. With honey! Den werde ich noch in 20 Jahren zitieren und Kim wird noch in 20 Jahren darüber lachen. Bis ihr die Tränen kommen.
Jedenfalls durfte ich nun offiziell 60 Tage auf Sri Lanka bleiben. Nach einer weiteren Woche Midigama fuhren wir weiter Richtung Süden. S.K. Town betraten wir mehr aus Zufall aber es musste schliesslich so kommen weil während ich diese Zeilen schrieb, sass ich noch immer bzw. wieder hier. Nach fast zwei Monaten.
Wir genossen also das süsse Nichtstun. Man könnte auch sagen, wir zelebrierten regelrecht das süsse Nichtstun. Wir kosteten es aus. Bis zum Letzten. Auf der Veranda sitzen und wie Rentner alles und jeden beobachten, kommentieren und manchmal auch schimpfen. Ab und an den Hügel hinunter spazieren um Roti & Dal zu holen, zwischendurch eine Surfsession, lesen und versuchen, uns mit dem Internet zu verbinden. Was sich manchmal zu einer Tagesaufgabe hätte verwandeln können. Und genau so wollte ich das. Einfach sein, im Jetzt leben, nichts müssen.  Dann das machen worauf man Lust hat und den Moment geniessen. Die Seele baumeln lassen. An nichts denken. In die Sterne schauen, dem Meer und den Grillen zuhören und dem Rascheln der Palmen im Sommernachtswind. Keine Fotos machen, sich stattdessen alles einprägen. Die Augen zumachen, zurücklehnen, lächeln. Leben!
MORNING SURF
Du paddelst raus und das Meerwasser spritzt dir ins Gesicht. Es erfrischt dich, weckt dich auf. Dazu brauchst du nicht einmal einen Kaffee. Unvermittelt taucht die Sonne direkt hinter den Palmen auf dem Huegel auf und du siehst nur noch die Silhouetten, Schatten weit weg zwar aber du weisst, dass sie echt sind, dass du wirklich im Line up sitzt, dass dieser Moment gerade wirklich passiert und wie gluecklich es dich macht. Siehst du es?!
ROOFTOP CHILLING
Die Aussicht ist so schoen, ich habe mich gerade noch ein bisschen mehr in Sri Lanka verliebt. Wie die front row bei einer Modeschau stehen die Kokosnusspalmen vor uns, unter uns und das tuerkisfarbene Meer strahlt foermlich zwischendurch. Hier und da zieht ein Surfer seine kurze Spur durch die Welle und gibt der ansonsten ruhigen Szenerie ein bisschen Action. Ich sitze mit dem Ruecken an eine Mauer gelehnt und beobachte die Palmen, die sich langsam im Wind wiegen. Wie Liebespaare auf der Tanzflaeche in ihrer eigenen Welt mit einem sanften Lied im Ohr, das ausser ihnen niemand hoeren kann. Und in diesem Augenblick, in dem einzig eine leichte Brise vom Meer und ein winziges Stueckchen Schatten Abkuehlung bietet und ich umgeben bin von Baumwipfeln und dem leisen Rauschen der Wellen, in diesem Augenblick schliesse ich meine Augen, fahre mir mit der Zunge ueber meine salzigen Lippen, laechle und bin einfach nur gluecklich! Sri Lanka, du machst Sumatra wirklich Konkurrenz.
1 note · View note
elinagoeswiththeflow · 10 years ago
Text
Sri Lanka. Ankunft
Acht Monate Arbeit vorbei. Acht Monate Fernweh. Vorbei. Wie lange und wie oft habe ich mir die Ankunft vorgestellt. Dass ich dafür einen Billigflug wie im Bilderbuch in Kauf nehmen sollte war aber so nicht abgemacht. Und nach schier unendlicher Air-Berlin-Warterei, engen Sitzen, Warterei & Anstehen in Schall-und-Rauch-Abu-Dhabi, Warterei im Flugzeug, schreienden Kindern und einem übergewichtigen, glatzköpfigen, schnarchenden Mann im Gang nebenan konnte selbst ich mir ungefähr vorstellen wie sich meine Flugbegleitung auf jedem Flug fühlen muss. Nerven am seidenen Faden, Schwitzen, Aggression und Müdigkeit. Doch schlussendlich landeten wir um sechs Uhr morgens in Colombo und nachdem Kim todmüde auf dem Rücksitz des Vans zusammengesackt ist wird mir erst klar: Wir sind in Sri Lanka! Die Ankunft war genau so wie ich sie mir vorgestellt hatte: Raus aus dem Flughafen, schwer bepackt zwar, Tasche über einer Schulter, Rucksack über der anderen, Boardbag in der Hand und dann geht die Schiebetür auf und der süsse Duft exotischer Blumen steigt mir in die Nase und meine Lunge füllt sich mit der feuchten Asienluft. Sie riecht frisch wie nach einem Sommerregen aber es ist die hohe Luftfeuchtigkeit die mich so durchdringt und die ganze anstrengende Hinreise vergessen lässt. Das erste Glücksgefühl hat sich eingestellt. Drei Stunden Autofahrt liegen vor uns und ich sauge jetzt schon alle Eindrücke in mir auf; Die orange-rosa Morgensonne die sich um 6:30 Uhr über den Nebel bis in die Palmdächer erhebt und die ganze Umgebung in goldenes Licht taucht. Schulkinder in ihren makellos weissen Uniformen die auf ihrer dunklen Haut richtiggehend leuchten und alle Mädchen mit zwei dick geflochtenen schwarzen Zöpfen. Frauen in bunten, bestickten Saris, Männer in Sarongs, zu Fuss oder auf alten Fahrrädern, gemütlich am Strassenrand trampelnd und der altbekannte, unablässige Strom aus Autos, Mopeds, TukTuks und Bussen. Schliesslich fahren wir auf den Highway und aus der Müdigkeit meiner 20-Stunden-Reise frage ich mich „bin ich wirklich da“, während mein Blick ins Grüne schweift, über den Sumpf streift und sich zusammen mit den Wäldern und Gebüschen in der Unendlichkeit des Nebels verliert. Augen, Ohren, Nase, alle Sinne offen und bereit, in das mir noch unbekannte Land voll einzutauchen.
3 notes · View notes
elinagoeswiththeflow · 10 years ago
Text
Ende einer Reise
Dieser Tag musste kommen. Ich wusste es. Ich wusste es und habe ihn ignoriert. So lange ich konnte. Ausgeblendet. Aber der Tag der Heimreise ist angebrochen.
Was werde ich diese Landschaft vermissen. Und die Menschen. Trotzdem muss ich lachen, wenn ich daran denke, als wir zu Dritt auf dem Moped zum Fischmarkt gefahren sind. Nicht nur die Indonesier beherrschen das wunderbar, auch wir "Bule". Und dort auf dem Markt habe am letzten Tag einen kleinen Vogel aus seinem Käfig frei gelassen, so wie ich es eigentlich schon in Yangon machen wollte. Meine erste Destination, die diesem unvergesslichen Trip seine Richtung gab.
All die schönen Momente, die verschiedenen Landschaften, die wunderbaren Menschen die mir begegnet sind, die positive Energie, das Lachen, die Nähe zur Natur und dem einfachen Leben. Das alles nehme ich mit nach Hause und auf meinen weiteren Lebensweg.
Tumblr media Tumblr media
Mittlerweile unvorstellbar, dass ich während meinem ersten Beitrag in Myanmar am Entschluss gezweifelt hatte, alleine zu reisen. Es war die wohl beste Entscheidung die ich jemals getroffen habe. Ich wäre nie da, wo ich jetzt bin, hätte ich mich um entschieden. Das Universum hat alles so gelenkt, dass ich meine Reise, diese grossartige Reise in Sumatra beende. Genau so musste es geschehen. Genau so lange wie ich an den verschiedenen Orten geblieben bin, bis ich schliesslich nach Kuala Lumpur kam, die verrückte Nina kennen lernte, den Pass verlor, Kim und ich die Reise nach Nias strichen und uns stattdessen irgendwann in Aceh trafen, wo passierte, was passierte. Wo ich einfach blieb und mich verliebte, in diese wunderschöne Insel, in die Menschen. Dass ich weiterreiste, immer weiter und zwischendurch all die Abenteuer und so viele Geschichten.
Tumblr media
Ja, ich denke das Universum hat mir diese Aufgaben gestellt, diese Lektionen und dafür bin ich dankbar. Trotz der Trauer, der Wehmut nach Hause zu reisen bin ich unendlich dankbar für das, was ich erlebt habe. Was ich erleben durfte. Jeder kostbare Moment. Für immer!
0 notes
elinagoeswiththeflow · 10 years ago
Text
Sumatrageschichten
Geschichte #14: Krui
Im überschaubaren Krui geht es gemächlich zu. Ein Fischerdorf das eigentlich nur von Surfern gekannt wird. Ich habe jedenfalls nur Surfer gesehen, keine anderen Reisenden. Es ist auch keine einfache Anreise, weder aus der Richtung, aus der wir kamen, noch aus südlicher Richtung, in welche ich mich auf dem Nachhauseweg begeben muss. Aber auch diese Surfer sind eher spärlich unterwegs, was mir sehr gelegen kommt. Die Ruhe, den Luxus, sich Zeit zu nehmen um auch die kleinen Dinge des Lebens zu geniessen. Stromausfälle zu nutzen, um bei Kerzenschein zu lesen, täglich frisches Gemüse auf dem Markt einkaufen, in der winzigen Küche selber kochen, immer improvisieren, den Abwasch mit einem Stück Fischernetz statt einem Schwamm oder einer Bürste erledigen, hockend, Indo-Style.
Ich unterhalte mich sehr gerne mit den Besitzern unserer Hütten, dem guten Rudie und seiner Frau. Tolle Menschen. Er hat mir das beste Nasi Goreng in Krui gezeigt und ich habe weiss Gott viele Nasi oder Mie Goreng also fried rice oder fried noodles in meiner Zeit hier gegessen. Er nahm mich eines Abends mit seinem Motorrad mit und wir hielten auf einem staubigen Parkplatz an. Nichts deutete auf ein Restaurant oder eine Strassenküche hin. Wir gingen hintereinander einen schmalen Weg zwischen zwei Häusern hindurch und standen dann vor einer Holztür. Davor lagen mehrere Paar Schuhe, Sandalen und Flip Flop. Er öffnete die Tür und ich fand mich in einem Wohnzimmer wieder. Einem Wohnzimmer. Da lief der Fernseher, da hingen Familienfotos, da sass ein Mädchen bei den Hausaufgaben. Und daneben einige Männer im Schneidersitz auf einem Teppich um einen Holztisch und assen Nasi Goreng mit Spiegelei obendrauf. Durch eine weitere offene Tür sah ich dann auch den "Koch". Er begrüsste mich mit einem breiten Grinsen und deutete auf eine Karte an der Wand. Da staunte ich echt nicht schlecht. Ich bestellte also ein Nasi Goreng mit Gemüse und Spiegelei und wir setzten uns zu den Leuten an den Tisch. Sofort wurde ich in ein Gespräch verwickelt und mir wurden Krabbenchips und Reisgebäck angeboten. Dazu eine Limonade und lachende Gesichter von allen Seiten.
Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Ich muss zugeben, Krui ist für mich nicht ganz so gemütlich wie Lhok'Gna aber vielleicht liegt es einfach daran, dass hier nicht viele Frauen herumreisen. Vielfach werde ich angestarrt, auf der Strasse wird mir nachgerufen und es ist teils ziemlich anstrengend aber sobald ich etwas Kontakt mit den Dorfbewohnern hatte und mich in ein oder zwei Gespräche verwickeln liess, wurde ich am nächsten Tag mit Namen begrüsst und ich glaube, die Menschen schliessen einen schon ein bisschen ins Herz wenn man ihnen mit Interesse und Respekt begegnet. Und einem Lächeln. Was ein Lächeln auf dein Gegenüber für eine Wirkung hat ist wirklich erstaunlich. Während man auf dem Fischmarkt wartet oder während man sein Internetguthaben am Kiosk kauft oder einfach draussen auf der Veranda sitzt und der Nachbar mit Freunden vorbeikommt und dir ein Eis mitbringt.
Landschaftlich gesehen ist auch die Umgebung von Krui ein Traum. Natürlich überall die wunderschönen Sumatraberge und Grün so weit das Auge reicht. Der letzte Roadtrip ist eine Erinnerung, die ich alleine mittels geschlossenen Augen abrufen kann. Noch Monate später sehe ich alles klar vor mir. Und ich rieche ihn. Den Urwald.
Was für ein perfekter Tag. Wir fuhren mit unseren Mopeds los in Richtung "Ranau See". Blauer Himmel über uns, Dschungel zu unserer Linken, Dschungel zu unserer Rechten, der Gesang der Vögel, das Zirpen der Grillen und die Geräusche von anderem Getier in unseren Ohren und die reine, frische Luft des Regenwaldes in unseren Nasen. Nachdem wir über einen grösseren Hügel gefahren sind, kamen wir in einem kleinen Dorf auf dessen Spitze an. Wir fuhren weiter und endlich lag er vor uns: Der Ranau See. Umgeben von noch mehr Sumatrabergen, Reisfeldern und kleinen Indo-Hütten; Eine atemberaubende Aussicht. Zu Mittag assen wir in einem kleinen Warung mit freundlichen, lachenden Menschen und in ihrer Mitte drei "Bule" die noch mehr lachten als ihre Gastgeber. Auf dem Rückweg ging die Sonne unter und wir fuhren durch den dunklen Dschungel. Die Geräusche wurden lauter, der Duft intensiver. Es war einmalig. Ich wünschte ich könnte diese Geräusche mit nach Hause nehmen. Was für ein perfekter Tag.
Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Sumatra, du hast mein Herz!
0 notes
elinagoeswiththeflow · 10 years ago
Note
mega spannend geschrieben! nie aus frust geschrien, ärger aus dem fass gelassen??
danke. nein niemals. immer alles so genommen wie es kam...schlussendlich passiert alles aus einem grund und jede geschichte ist wert, erzählt zu werden!
0 notes
elinagoeswiththeflow · 10 years ago
Text
Sumatrageschichten
Geschichte #13: Wenn einer eine Reise tut…
Auch von der schönsten Insel muss einmal Abschied genommen werden und da mir nur noch wenige Wochen bis zur Rückkehr blieben, lag die Entscheidung auf der Hand. Als ob ich geahnt hätte, dass ich dieses kleine Paradies bald verlassen würde, sog ich in den letzten zwei Tagen die ganze Umgebung, Natur und das Grün auf. Auf dem Rückweg vom Surfspot Pitstops ging in auf dem schmalen Dschungelpfad den Hügel hinauf. Umringt von Kokosnusspalmen blieb ich genau auf der Wurzel einer Palme stehen, als die Sonne schon beinahe untergegangen war. Es war die selbe Wurzel, auf der ich ausgerutscht und beinahe die Klippen runtergefallen war. Bei Tageslicht sah aber alles so friedlich aus. Die letzten Sonnenstrahlen verwandelten die unruhige Oberfläche des Meeres in eine Strasse aus Silber und ganz vorne, dort wo das Wasser fast den Strand küsst, liess das Licht die kräuselnden Wellen wie eine Decke aus Baiser wirken. Wundervoll!
Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Nach einer Woche sind wir also spontan in den Süden Sumatras,  nach Krui, gereist. Wobei dieser Trip mir wie eine niemals endende Irrfahrt vorkam. Auch heute noch. Um 10 Uhr morgens wussten wir aber noch nicht, dass wir sechs Stunden später in einem Schnellboot zurück nach Siberut sitzen würden. Wackeln, schaukeln, schwanken. Nicht Seekrank werden. Bloss nicht Seekrank werden. Um neun Uhr abends sassen wir nach einer geschichtsträchtigen Fahrt auf Mopet & Sidecar endlich auf der Fähre. Wir hatten uns zu fünft auf diesen Seitenwagen gequetscht, wie Hühner im Käfig, wie unfreiwillige Zirkusakrobaten verdrehten sich unsere Körper, einer hatte die Ferse des anderen im Rücken, einer den Ellbogen von jemandem und so weiter. Krämpfe, Rückenschmerzen, zerrissene Hosen, eingeschlafene Beine, alles war dabei. Und ich kann mich beim besten Willen nicht mehr erinnern, wo oder wie genau unser ganzes Gepäck transportiert wurde. Mit Wehmut dachte ich an den letzten Abend zurück. Als wir gemütlich mit den Nachbarn bei einem Fisch-Barbecue sassen, als nach einer Woche jeder ein kühles Bier trank und zum Nachtisch zur Überraschung und grosser Freude aller Wassermelone serviert wurde. Noch nie hatte ich mich so sehr über eine Wassermelone gefreut.
Tumblr media
Auf der Fähre zurück nach Siberut begab sich jeder auf Einzelmission nach einem geeigneten Schlafplatz. Einer lag schräg in seiner dürftig befestigten Hängematte, einer in Embryonalstellung auf einer Holzbank, einer auf dem nackten Fussboden und ich auf einer dünnen Matratze, zugedeckt mit einem geklauten Laken bis der Regen mich aufweckte. Nach zehn Stunden kamen wir unausgeschlafen in Padang an, nur um anschliessend mit einem Bus  weitere 15 Stunden durch die Pampas zu fahren, um dann mitten im Nirgendwo anzukommen. 1001 unbequeme Positionen inklusive. Beine angezogen, Beine über den Gang gestreckt, Beine längs, quer, über den Sitz gestreckt. Beine in den Pullover gesteckt, Laken, Hemd, alles zu Kissen umfunktioniert und trotzdem gefroren, da irgendjemand Hitzewallungen zu haben schien und die Klimaanlage auf Hochtouren lief. Geschlafen habe ich nicht.
Ohne Plan, wie wir nach Krui kommen sollten landeten wir in einem Kaff um 5 Uhr morgens. Kein Bus, kein Auto, kein gar nichts. Mir war alles egal und ich legte mich zwei Stunden auf einer überdimensionalen Packung T-Shirts - jawohl, T-Shirts, in Plastik, zum Verkauf irgendwo – aufs Ohr. Als ich aufwachte, kam gerade ein Strassenhändler vorbei und ich pumpte mich mit scheusslichem Instantkaffee voll. So war ich wenigstens wieder in der Lage einen Transport zu organisieren. Also ging es weiter im Minivan, nochmals 10 Stunden. Natürlich verlief auch diese Fahrt nicht ganz ohne Zwischenfall. Wir blieben eine Stunde - oder mehr -  im Dschungel im Matsch stecken. Das muss man sich mal vorstellen: Eine ewiglange Kolonne aus Autos, Motorrädern und Lastwagen, mitten durch den Urwald, mitten in der Nacht. Der Wahnsinn!
Aber auch da kamen wir irgendwie wieder raus. Und so ging die kleine Reise weiter, bis wir schliesslich in dem Nest namens Krui ankamen.
Tumblr media Tumblr media
Das würde also meine letzte Destination sein. Etwas hatte sich verändert. Ich spürte, dass ich bald nach Hause musste. Bevor es aber so weit war, würde ich die Zeit auskosten. Bis zum Letzten.
8 notes · View notes