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hintergrundrauschen · 8 days ago
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„Man kann den Antisemitismus unserer Tage als Ablehnung des Westens selbst verstehen, als bewussten oder unbewussten Wunsch nach dem zivilisatorischen Vatermord. So hatte schon Friedrich Engels, der berühmte Autorenkollege von Karl Marx, konstatiert: «Der Antisemitismus ist das Merkzeichen einer zurückgebliebenen Kultur.» Heute lässt sich der Gedanke weiterführen: Das Markenzeichen einer zurückgebliebenen Kultur ist, dass sie an der eigenen Selbstauflösung arbeitet, ohne es zu merken, ja, im Glauben, die Welt damit besser zu machen. Derzeit wünschen sich nicht wenige westliche Gruppen, dass der Westen verschwinden möge. Sie betrachten den Westen als Übel, und genau das ist es, was Antisemiten verschiedener Lager miteinander verbindet.“
Gracia, Guiseppe: Wenn Israel fällt, fällt auch der Westen. Warum der Antisemitismus uns alle bedroht.
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hintergrundrauschen · 15 days ago
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hintergrundrauschen · 18 days ago
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Die Spießbürgerweisheit, die Gefühl und Verstand auseinander klaubt und sich die Hände reibt, wo sie beides balanciert findet, ist, wie Trivialitäten zuweilen, das Zerrbild des Sachverhalts, daß in den Jahrtausenden von Arbeitsteilung Subjektivität in sich arbeitsteilig wurde. Nur sind Gefühl und Verstand in der menschlichen Anlage kein absolut Verschiedenes und bleiben noch in ihrer Trennung von einander abhängig. Die unterm Begriff des Gefühls subsumierten Reaktionsweisen werden zu nichtig sentimentalen Reservaten, sobald sie der Beziehung aufs Denken sich sperren, gegen Wahrheit blind sich stellen; der Gedanke jedoch nähert sich der Tautologie, wenn er vor der Sublimierung der mimetischen Verhaltensweise zurückzuckt. Die tödliche Trennung von beidem ist geworden und widerruflich. Ratio ohne Mimesis negiert sich selbst. Die Zwecke, raison d'être der raison, sind qualitativ und das mimetische Vermögen soviel wie das qualitative. Die Selbstverneinung der Vernunft freilich hat ihre geschichtliche Notwendigkeit: die Welt, die objektiv ihre Offenheit verliert, bedarf nicht mehr eines Geistes, der seinen Begriff am Offenen hat, und vermag dessen Spuren kaum zu ertragen. Der gegenwärtige Erfahrungsverlust dürfte, nach seiner subjektiven Seite, weithin mit erbitterter Verdrängung der Mimesis, anstelle ihrer Verwandlung, koinzidieren. Was heute in manchen Sektoren der deutschen Ideologie immer noch musisch heißt, ist jene Verdrängung, zum Prinzip erhoben, und geht über ins Amusische. Ästhetisches Verhalten aber ist weder Mimesis unmittelbar noch die verdrängte sondern der Prozeß, den sie entbindet und in dem sie modifiziert sich erhält. Er findet im Verhältnis des Einzelnen zur Kunst ebenso statt wie im geschichtlichen Makrokosmos; in der immanenten Bewegung eines jeden Kunstwerks, in seinen eigenen Spannungen und in ihrem möglichen Ausgleich ist er geronnen. Am Ende wäre das ästhetische Verhalten zu definieren als die Fähigkeit, irgend zu erschauern, so als wäre die Gänsehaut das erste ästhetische Bild. Was später Subjektivität heißt, sich befreiend von der blinden Angst des Schauers, ist zugleich dessen eigene Entfaltung; nichts ist Leben am Subjekt, als daß es erschauert, Reaktion auf den totalen Bann, die ihn transzendiert. Bewußtsein ohne Schauer ist das verdinglichte. Jener, darin Subjektivität sich regt, ohne schon zu sein, ist aber das vom Anderen Angerührtsein. Jenem bildet die ästhetische Verhaltensweise sich an, anstatt es sich untertan zu machen. Solche konstitutive Beziehung des Subjekts auf Objektivität in der ästhetischen Verhaltensweise vermählt Eros und Erkenntnis.
Adorno, Theodor W. (1992/1970): Ästhetische Theorie, Suhrkamp Verlag, Frankfurt a. M., S. 489f.
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hintergrundrauschen · 19 days ago
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Immer noch verloren
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hintergrundrauschen · 21 days ago
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Blanca Miró Skoudy
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hintergrundrauschen · 27 days ago
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“27.4. 2012 09:09 Von frühester Kindheit an hatte ich die Vorstellung, nicht von dieser Welt zu sein. Ich sah aus und redete wie die Erdlinge, kam aber in Wirklichkeit von der Sonne. Das erklärte das seltsame Anderssein der anderen. Aus mir selbst rätselhaften Gründen durfte ich mit niemandem über meine Herkunft sprechen. Meine Mission war unklar. Ich hielt es für eine gute Idee, erstmal alles zu beobachten. Ein einziges Mal offenbarte ich mein Geheimnis meinem besten Freund, und zwar, das weiß ich noch, als wir bei meiner Großmutter vor dem Goldfischteich standen. Ich erklärte ihm, daß ich oft spielte, ich käme von der Sonne. In Wahrheit hoffte ich, auch er würde sich als Außerirdischer zu erkennen geben. Die Vorstellung verschwand, als ich 8 oder 9 war, und ich weiß noch, daß mich ihr Verschwinden leer zurückließ.”
— Wolfgang Herrndorf: Arbeit und Struktur.
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hintergrundrauschen · 1 month ago
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Mary Lee Dereske - The Window at the Railyards
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hintergrundrauschen · 1 month ago
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hintergrundrauschen · 1 month ago
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Dass einen diese Scheiße immer wieder einholt, Bedingungen, die Jahrzehnte in der Vergangenheit liegen und durch den Wiederholungszwang aus dem Kopf und aus dem Gefühl heraus immer wieder in die Gegenwart eintreten, indem sie jede Anschauung der Wirklichkeit bestimmen. Es ist nur das letzte Bild von dir, ausgestrichen sein, und das Vergessen bei denen, die zählten. Das Leben lebt nicht, das Medium des Scheiterns ist die Gewalt, die Verlassenheit vor über 40 Jahren das Schema. Es dreht sich immer nur um das, was es verhinderte. Die nicht angebundene Sprache ist zu wenig, der Affekt hat kein Einsehen. So wird Vergangenheit in gewissem Sinne im Hier und Jetzt materiell, denn aus der sinnlichen Gewissheit der Hemmnis wird Praxis; auch ein Nichtstun ist Praxis. Gesellschaft ist immer konkret, wo sie das Leben ergreift. Sie schneidet da am tiefsten, wo ihr eigentliches Prinzip kaum eine Rolle spielt. Sie führte damals nicht die Hand, aber sie setzte sich schon mit dieser durch. Der Anlauf war vergebens und ist es immer noch.
M. Schönwetter
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hintergrundrauschen · 2 months ago
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"Auch Adorno wollte das System sprengen. Aber sein Verständnis eines Bruchs mit dem Bestehenden war zugleich weitreichender und präziser als bei den Neostrukturalisten und in der Theorie des kommunikativen Handelns.
Aufgrund dieses Verständnisses hat die Negative Dialektik als konsequente Theorie die ihr eigene Affinität zur negierten Gewalt der Wirklichkeit nie geleugnet. Denn nur die gedankliche Wiederholung des Verhängnisses bietet einen Ausweg, der darum nicht frei von Schuld sein kann. Bei Habermas hingegen werden die Bereiche voneinander getrennt, was die Theorie von ihrer Last befreit. Um ihr trotz der Absage an die Metaphysik eine entschuldende Reinheit zu gewähren, ergänzt er den instrumentellen Bereich um das Kommunikative, Soziale oder Menschliche. Seine fliehende Abstandnahme von der Sphäre, die einzig Kritik erheischen kann und damit das undialektische Aufbrechen ihrer Identität kennzeichnen die Reinigung der instrumentellen Vernunft durch das Kommunikative. Die logische Figur dieser Ergänzung ist die Konjunktion oder das Nicht-nur-sondern-auch. Sie ist als Bewegung zu erkennen. Es ist eine Dynamik, die »dem unverkürzten Begriff der Praxis, wir können sagen: dem kommunikativen Handeln selbst innewohnt« (Habermas, TdkH., S. 485). Der drohenden Technisierung der Wirklichkeit wird die Demokratisierung der Lebenswelt als »Vernunftpotenzial« (ebd., S. 10) entgegengesetzt. Indem er beides im Anschluss an Max Weber entwickelt, kommt er der Erkenntnispraxis nahe. Habermas’ Lektüretechnik ist so prozessual wie das, was sie beschreibt. Um einen Schritt zu machen, dockt er bei Theorien an, um dieses mitzunehmen, jenes zu bemängeln, aber das Markieren der Differenz ist die Hauptsache, weil es den eigenen, von ihm vertretenen konzeptuellen Vorschlag motiviert. Ein wahrhaftes Durchdenken der besprochenen Sache respektive ein theoretischer Anspruch ist in diesem Verfahren jedoch nicht vorgesehen. Habermas stellt sich nicht in den Umkreis der Stärke eines Arguments, sondern profitiert von seiner Schwäche. Daraus ergibt sich eine Methode, die im schlechten Sinne kooperativ ist. Sie erzeugt einen Kompromiss mit den behandelten Theorien und gleicht ebenso alle allen bekannten Sphären des Geistes aus: Weber hafte letztlich zu sehr am zweckrationalen Denken wie die Wirtschaft überhaupt, aber glücklicherweise lässt sich der erlösende diskursive Bereich ja hinzudenken und -fügen. Ein wahrhaft negatives Urteil kann so niemals entstehen. Der Mangel lässt sich stets wie in einem Rezept durch Addition beheben. So, wie Gesellschaft nicht verurteilt werden braucht, kann kein Denken jemals verworfen werden – darum aber auch nicht in seiner Eigentümlichkeit erscheinen. Dem entspricht in der engeren, politischen Kommunikationstheorie, dass die fehlende Perspektive immer mitaufgenommen werden kann. Alle haben eine Stimme, niemand ist Individuum. Dadurch wird Umfang und Vollständigkeit implizit zum Ideal. Die Ergänzbarkeit erspart die Kenntnisnahme dessen, zu dem addiert wird. Das Neue und die Verbesserung stehen im Fokus, das Alte rückt aus dem Blick. Deshalb ist die Theorie des kommunikativen Handelns im falschen Sinne demokratisch. Erst in ihrem Lichte erscheint die antielitäre Geistesaristokratie Adornos, der an der Tradition festhielt, um sie einmal wirklich zu zerstören, statt sie schleichend fortzutragen, als Abwehr des Betrugs an den Massen:
»Die Konstruktion der Wahrheit nach Analogie einer volonté de tous – äußerste Konsequenz des subjektiven Vernunftbegriffs – betröge im Namen aller diese um das, dessen sie bedürfen. An denen, die das unverdiente Glück hatten, in ihrer geistigen Zusammensetzung nicht durchaus den geltenden Normen sich anzupassen – ein Glück, das sie im Verhältnis zur Umwelt oft genug zu büßen haben –, ist es, mit moralischem Effort, stellvertretend gleichsam, auszusprechen, was die meisten, für welche sie es sagen, nicht zu sehen vermögen oder sich aus Realitätsgerechtigkeit zu sehen verbieten« (Adorno ND, S. 51).
Adorno nennt das, ohne Scham, das Privileg seiner Erfahrung. Aus ihr geht Erkenntnis hervor; sie ist sein epistemologischer Vorsprung. Das Urteil über die Welt kann sich an einem undynamischen Punkt konzentrieren. Die Gesellschaft ist zum Schämen, nicht das Subjekt, das seine Sonderstellung nutzt, um die Hierarchie des Sozialen zu denunzieren. Auf diese Weise widerspricht Adorno Habermas:
»Kriterium des Wahren ist nicht seine unmittelbare Kommunizierbarkeit an jedermann. Zu widerstehen ist der fast universalen Nötigung, die Kommunikation des Erkannten mit diesem zu verwechseln und womöglich höher zu stellen, während gegenwärtig jeder Schritt zur Kommunikation hin die Wahrheit ausverkauft und verfälscht« (ebd.).
Man hat es nach Adorno mit dem Paradox zu tun, dass sich die konformistische Sozialphilosophie, beginnend mit dem Begriff der kommunikativen Interaktion, im emphatischen Sinne dynamisch gibt, gerade um den Begriff dessen, was einer Dynamik unterzogen werden müsste, zu verdrängen."
Zeller, Haziran (2024): Negative Dialektik und Erkenntnispraxis, transcript Verlag, Bielefeld, S. 41f.
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hintergrundrauschen · 2 months ago
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hintergrundrauschen · 2 months ago
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Es steht kaum in Zweifel, dass auch die Geisteswissenschaften „zu liefern“ haben, ebenso wie die Menschen, die durch Arbeit in den Geisteswissenschaften versuchen, die Mittel für ihr Leben zu erwerben. Permanente Evaluation unter Gesichtspunkten wie Anwendungsorientierung oder Kompetenzerwerb haben das Lieferdienstmodell im Geistigen etabliert, so dass Freiheit zum Gegenstand nur noch abfällt, wo der Betrieb noch nicht vollständig herrscht oder die Gnade der vornehmen Geburt es ermöglicht, es mit den Regeln etwas weniger ernst zu nehmen, weil von ihrer Befolgung nicht abhängt, ob man sich nicht nur imaginär, sondern auch real beim Ausliefern wiederfindet. In der Publizistik, noch immer mit der romantischen Vorstellung öffentlicher Intellektualität verknüpft, sieht es keinen Deut besser aus; spürbare Angst und zunehmender Konformitätsdruck werden durch meinungshafte Übereifrigkeit kompensiert. Doch je mehr „Haltung“ gefordert wird, desto sicherer kann man sich sein, dass eine solche durch zustimmungspflichtige Signal- und Fahnenworte ersetzt wird. Man muss, ob mit oder ohne Erstaunen, zu Kenntnis nehmen, dass die Veränderung auf dem Gebiet der geistigen Arbeit – und was jene für die Frage der Emanzipation bedeuten – so gut wie gar nicht zum Gegenstand einer öffentlichen Debatte oder Selbstverständigung im akademischen Zusammenhang geworden sind. Jede Kritik der Akademie aus früheren Zeiten verblasst angesichts des flächendeckenden Schweigens über den umfassenden und orchestrierten Angriff auf den Gebrauchswert der Universität. Gründe dafür kann man sich viele denken, nur keine guten. Kein Vorwurf, nur eine Feststellung. Die Bologna-Reform war die Spitze des politischen Ausdrucks dieser Veränderung, die bis in die Tiefenschichten der Subjekte reicht. Es ist kein Zufall, dass die heutige Universität kaum mehr als masken- und schablonenhafte Selbstdarstellungsprofis mit Apparatensprache hervorbringt, die unablässig darüber wachen, dass niemand vom Skript abweicht. Der Sieg der Künstlichen Intelligenz auf diesem Gebiet wird eine soziale, keine technische Tatsache sein, ein notwendiges Resultat der herrschenden Verhältnisse.
Hayner, Jakob (2024): Wir sind die Lieferhelden. Arbeit und Emanzipation in Wolfgang Pohrts Theorie des Gebrauchswerts, in: Lorig, Philipp et al. (Hg.): Arbeit in der Kritischen Theorie. Zur Rekonstruktion eines Begriffs, mandelbaum verlag, Wien, S. 145.
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hintergrundrauschen · 3 months ago
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hintergrundrauschen · 3 months ago
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hintergrundrauschen · 3 months ago
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Es hätte der therapeutischen Phrase von der Selbsterfahrung nicht bedurft, um zu wissen: Jedes Wort taugt zum Jargon, selbst eines wie Erfahrung, das doch etwas zu bezeichnen sich, was ihm prinzipiell widerspricht. Entscheidend ist, ob es »in dem Tonfall« geschrieben wird, »in dem es sich als transzendent gegenüber der eigenen Bedeutung setzt; ob die einzelnen Worte aufgeladen werden auf Kosten von Satz, Urteil, Gedachtem« (Adorno, Jargon der Eigentlichkeit, GS 6, S. 418). Vorm Jargon ist darum nicht schon sicher, wer das Wort einfach aus seinem Wortschatz verbannt. Auch die beredte Verwerfung, die etymologisch den schlechten Ruf des Ausdrucks geltend macht, lässt die erschlichene Transzendenz unangetastet: Negativität wird dann zur bloßen Geste, Kritik zum Geschmack für die richtigen Wörter – wiederum auf Kosten von Satz, Urteil und Gedachtem, weil letztlich nur die Anstrengung des Begriffs, die Arbeit an dessen Bestimmung, aus dem Jargon herauszuführen vermag. Adorno hat seine Studie über den Jargon der Eigentlichkeit in engstem Zusammenhang mit dem philosophischen Hauptwerk der Negativen Dialektik geschrieben. Umgekehrt ist es aber ebenso unmöglich, in der Bildung des Begriffs zu tun, als gäbe es den Jargon nicht, und zu ignorieren, was er dem Wort angetan hat; als ließe sich – gedeckt von reiner, jedem alltäglichen Gebrauch gesäuberter Theorie – das Wort in aller Unschuld verwenden, um einen Terminus abzugeben. Vielmehr muss, was vom Jargon aufs Wort abfärbte, selbst noch eingehen in die Bestimmung des Begriffs. Als eine solche Bestimmung fügt Adorno dem Ausdruck Erfahrung ein Epitheton hinzu, das sie als unreglementierte oder ungegängelte charakterisiert. Damit ist er nicht bloß unterstrichen oder betont. Es wird einerseits dem Kantschen Begriff als philosophischem Reglement des Intelligiblen widersprochen, andererseits auch der genau entgegengesetzten Vorstellung, dass es Erfahrung als Spontaneität in dem Sinne gebe, dass sie kraft ihres Ursprungs im »Leibhaften« gegenüber der Gängelung schon autonom wäre. Dieser doppelte Widerspruch ist Adornos Begriff von der Sache – während der Jargon, der ihn imitiert, Erfahrung durch Idiosynkrasien ersetzt, um letztlich, was zur Urteilskraft werden könnte, dem Reglement des Geschmacks, dem Feuilleton, oder der Gängelung als Therapie, dem psychologischen Sachbuch, anheimzugeben. So spontan sie sei, setzt Erfahrung im Unterschied zur Idiosynkrasie immer schon voraus, dass ein Bewusstsein da sein muss, sie auch zu machen, und zwar im Angesicht des Reglements. Ohne ihn auflösen zu können, macht Erfahrung sich diesen Gegensatz bewusst, oder sie ist keine, die ungegängelt wäre. Sie reflektiert damit auf die »Vorgängigkeit der von den einzelnen Menschen und ihrem Verhältnis abgelösten, abstrakt rationalen Beziehungen, die im Tausch ihr Modell haben« (Adorno, Zu Subjekt und Objekt, GS 10.2, S. 745).
Scheit, Gerhard (2016): Kritik des politischen Engagements, ça ira-Verlag, Freiburg/Wien, S. 343f.
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hintergrundrauschen · 3 months ago
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Gager Hafen, Mönchgut, Rügen
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hintergrundrauschen · 3 months ago
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Hermann Schweppenhäuser und Rolf Tiedemann
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