hudelda
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live a little
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hudelda · 5 years ago
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Heute Abend gibt es Geschnetzeltes. Den Montag hab ich schon fast gekillt.
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hudelda · 5 years ago
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I walked up the mountain until I finally could escape the fog. I looked down. The fog like the sea, the invisible humans like fishes. I called my mother. She asked me: Tell me, how is it up there? How is it to see to the sky and the sun? A answered: It’s spectacular at first but then you get used to it.
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hudelda · 5 years ago
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Sie sitzt im Zug nach Hause, draussen ist es dunkle Nacht. in der Spieglung des Fensters nimmt sie eine Person wahr, die sie beobachtet. Fast der ganze Kopf ist in eine schwarze Kapuze gehüllt, nur Augen und Nase sind sichtbar. Ganz grün leuchten die zwei Augen. Sie kann sich nicht entscheiden, ob sie lieb oder böse sind. Ihr Blick wandert über die Schulter, die Hände, die Beine, doch sie wird immer angezogen von den zwei Augen. Sie könnte darin versinken, sie weiss nur nicht, ob sie das möchte. 
Abrupt reisst sich die Person mit der Kapuze aus dem Sitz, zieht ihre Tasche von der Ablage und rennt zur Türe. Sie schaut der Person nach bis sie ausgestiegen ist und dann aus dem Fenster. Sofort erblickt sie sie, die grünen Augen draussen in der Nacht. Der Zug fährt langsam los, die Augen kommen näher. Sie lacht die Augen an, die Augen verändern sich nicht. Sie sind grün und tief. Die zugehörigen Augen, die aufgeregt durch die Luft schwirren, sieht sie wegen der Spieglung nicht.
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hudelda · 5 years ago
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Er setzt Wasser auf. Er zeiht die alten Teebeutel aus dem Krug, spühlt den Krug mit Wasser aus und legt zwei neue Teebeutel hinein. Er giesst das kochende Wasser in den Krug und setzt den Deckel auf. Während seine Augen auf den Krug gerichtet sind, beginnt er zu lächeln, kaum sichtbar. Ich muss an seinen Traum denken – ein Marronistand –, von dem er immer erzählt. Dann füllt er seine Tasse mit Tee und geht zurück an seinen Arbeitsplatz.
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hudelda · 5 years ago
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Der kann sogar Beton durchdringen, sagt er und schaut in Richtung des über den Kopf gewachsenen Bambus’. Sie betrachtet zuerst den Bambus, dann ihren Mann. Er ist in einen dicken, braunen Faserpelz gehüllt, seine Arme hält über der Brust verschränkt. Sie würde ihr Leben wetten, dass auch der Bambus an der Mauer ihres Mannes scheitern würde.
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hudelda · 5 years ago
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Nein, erklärt er ihr, Mansplaining sei das nicht, was er mache.
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hudelda · 5 years ago
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K3
Es pickst. Aus dem Kissen lugt ein Stück Feder. Daunen denk ich. Ich zieh vorsichtig daran und lege mir die Feder auf die Hand. Ich puste, sie fliegt hoch, dann schaukelt sie langsam zum Boden. Ein kleiner Windstoss von draussen, sie fliegt in die Küche. Ich folge ihr und schau zu, wie sie sich wieder senkt. Sie landet in etwas Wasser, das sich auf der  Küchenablage gesammelt hat. Sie erliegt der Nässe und zieht sich zusammen. Ich nehm sie zwischen Daumen und Zeigefinger, sie sieht traurig aus, ich werfe sie in den Abfalleimer. Der Abfalleimer ist voll und stinkt. Ich knöpfe ihn zu und trage ihn nach draussen zum Container. Mit einem Nicken grüsse ich das alte Ehepaar mit dem kleinen, weissen Hund, dann geh ich zurück ins Haus. Seit ihrer Pensionierung drehen die drei – die zwei und das Hündlein – die immer gleiche Runde. Die Strasse runter, dann um das Schulhaus, über den Sportplatz, durch meine Strasse wieder zurück. Im Schulhaus ging ich bis zum 13. Dezember 1993 zur Schule. In dieser Zeit im Herbst waren wir immer in der Vorbereitung für den Weihnachtskalender, der in der Adventszeit das Quartier beleuchtete. Jede Klasse durfte vier Fenster mit Folie und Krepppapier verzieren. Jede Nacht im Dezember wurde ein zusätzliches Fenster des Schulhauses von innen beleuchtet. Michi und ich bekamen die Nummer 12. Michi gestaltete das Rentier, ich den Glitzerwald dahinter. Wir arbeiteten den ganzen Tag daran. Am Schluss merkten wir, dass der Glitzereffekt gar nicht sichtbar ist, wenn das Licht von hinten kommt. Michi stieg auf den Fenstersims, um ein zusätzliches Lämpchen draussen zu befestigen, ich hielt das Kabel und reichte ihm das Klebeband. Michi fiel raus und knallte auf den Schulhausplatz. Dort erlag er. Meine Mutter wollte, dass wir es vergessen, wir zogen in eine andere Stadt. Seit einem Jahrzehnt wohn ich wieder hier. Den Weihnachtskalender gibt es seit Michi starb nicht mehr. Auch die Lehrerpersonen sind andere, die meisten Bewohner von früher sind nicht mehr da. Ausser Michi verbinde mich doch gar nichts mit diesem Ort, sagt mein Mutter. Als wäre das nichts.
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hudelda · 5 years ago
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K2
Die Schublade fürs Altglas klemmt. Vielleicht, weil zu viel Glas drin ist, vielleicht hat sich ein Konservendeckel irgendwo in der Schubladenmechanik verhakt. Die leeren Konserven, sie hätten eine eigene Schublade. Die Altglasschublade lässt sich nicht mehr öffnen, ganz schliessen aber auch nicht. Immer klafft ein Spalt, die sie daran erinnert. Sie rüttelt und reisst, sie hört die Laufschiene ächzen, doch die Schublade bewegt sich nicht. Gleich kommt sie auf ein Glas Wein. Wie früher haben sie gesagt und sich verabredet. Auf ein Glas Wein wie früher. Der Wein steht auf dem Fenstersims. Dann ist er schön kalt. Haben sie immer so gemacht. Sie zieht an der Schublade, hält sich am Griff mit beiden Händen fest und lehnt sich hinten, die ganze Küchenregal macht seltsame Geräusche, ein Knacken und Quietschen. Sie gibt auf. Scheiss Altglasschublade. Früher gab das nicht, sie sammelten das Glas in einer Tüte, wenn die Tüte voll war, stellten sie sie in eine Ecke und nahmen eine neue Tüte. Irgendwann brachten sie den Tüten raus, auf dem Heimweg holten sie sich Falafel, der Rotwein stand auf dem Sims, bald erste Flasche wieder in der Tüte drin. Sie nimmt die Tüte Chips, die auf dem Tisch bereit liegt und leert sie in eine weisse Schale. Auch die Oliven kommen in ein Schälchen, Zahnstocher daneben, leeres Schälchen für die Steine. Sie nimmt eine Olive, öffnet das Fenster, spuckt den Stein auf die Strasse. Sie prüft die Temperatur der Rotweinflasche und stellt eine zweite dazu. Auf ein Glas Wein wie früher. Hatten sie sich früher jemals auf ein Glas Wein verabredet. Glas ja, Wein ja; an eine Verabredung kann sie sich nicht erinnern. In zehn Minuten kommt sie. Sie steckt sich nochmal eine Olive in den Mund und öffnet das Fenster um den Stein auszuspucken. Er fällt runter aufs Trottoir und kullert zum Randstein. Sie nimmt die kalte Flasche Wein, öffnet den Drehverschluss (wie früher!) und schenkt sie ein Glas voll ein. Schluck Wein, ein paar Chips, drei grosse Schlücke Wein.
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hudelda · 5 years ago
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K1
Kreis mal um dich selber. Schau dich von der Seite an, von hinten, von vorne. Von vorne siehst du dein Gesicht und von wo du kommst; wo du hingehst, siehst du von hinten. Auch deinen Arsch. Da gibt es schöneres. 
Von der Seite siehst du dich und alle anderen Menschen neben dir. Einen Querschnitt. Alle Momente aller Menschen eingefroren und übereinander geklebt. Hände, Füsse, Köpfe, Röcke, Stöcke, ein wildes Durcheinander. Socken siehst du auch. Und auch Ärsche. Von allem viel, aber auch wenig im Vergleich. Du siehst nicht, wer gegen wen schiesst. Du siehst nur, dass. Na? Wird geschossen? Ich vermute in alle Richtungen. Peng, Peng, Peng. Teils auch härter. Kabumm. Oder so: KABUMM. Einige Menschen sind auch am Pennen, lass die mal in Ruh. Du willst wissen, ob sie oder er dich liebt? Das wirst du nicht sehen, vergiss es. Du siehst nur, dass geliebt wird. Und? Beschreibe doch mal! Geliebt wird nach oben und nach unten, nach vorne und nach hinten. Eine polyamuröse, schier klebrige Masse, wären da nicht die Schüsse. Wäre da nicht der Hass und das Belächeln und das Ignorieren und die Gewalt und die Niedertracht. Eher eine harte Lehmkugel mit ein paar Luftblasen. Oder ein mehliger Apfel mit vielen faulen Stellen. Und Würmern. Ein Sauhaufen ohne Säue. Egal wie die Kugel auch aussieht, lass sie mal etwas weiterdrehen und dann halt sie wieder an. Vielleicht nach einem Jahr. Oder auch nach einem Jahrzehnt. Sieht sie noch gleich aus? Und was machst du? Dich erkennst du nicht? Schon klar, aber du weisst ja, was du machst. Das bist du ja. Also streng dich etwas. an. Und dann geh noch mal zurück, dieses Jahr oder Jahrzehnt oder welchen Zeitsprung du auch immer gewählt hast, ist mir schliesslich schnuppe, und guck. Was hast du da gemacht? Geliebt, gelobt, geheiratet? Weit geschossen oder weit gefehlt? Mir ist es egal, guck es dir einfach an. Zehn Minuten. Dann Pause. Kleiner Tipp: Mach mehr Pausen.
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hudelda · 5 years ago
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Ich würde ja schon Gedichte schreiben, wenn ich reimen könnte. Aber ehrlich gesagt: Wenn ich reimen könnte, dann würde ich rappen. Und wenn ich rappen könnte, dann würde ich freestylen. Und wenn ich freestylen könnte, dann würde ich ja bestimmt nichts aufschreiben. Drum: Sei doch froh, kann ich nicht Gedichte schreiben.
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hudelda · 5 years ago
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Überlege dir stets gut, für was du dich entscheidest, rieten ihm stets seine Eltern. Papperlapapp!, widersprach sein Onkel, einfach der Nase nach! 
Vom Onkel erhielt er Postkarten aus Ländern, die er lange auf dem Globus suchen musste, seine Eltern gaben ihm Taschengeld. Er überlegte lange und entschied sich für die Nase. Fortan hatte sie den Weitblick, gab sie den Weg vor. 
 Dann kam eine seltsame Zeit, eine Virus grassierte, es gab neue Vorschriften. Er tat wie befohlen, wusch sich ständig die Hände, hielt Abstand und bedeckte sein Gesicht mit einer Maske. Einzig seine Nase liess er in Ruh, sie durfte oben rausschauen.
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hudelda · 5 years ago
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Knutschende Teenager und in Decken gepackte Obdachslose bleiben im Park zurück, wenn es dunkel wird.
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hudelda · 5 years ago
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Direkt vor meinen Augen hängt eine winzig kleine Spinne gemütlich an ihrem Proteinfaden. Aha, die schafft heute auch nicht mehr viel. So eine kleine Spinne, so ein kurzes Leben – mach doch etwas aus deinem Tag!
 Ich puste sie an, der Faden schwingt leicht davon, pendelt sich wieder ein. Die Spinne tut nichts. Ich puste nochmal, diesmal schwingt die Spinne am Faden weit davon. Sie kriegt einen Ast zu fassen und beginnt sogleich neue Fäden zu spinnen. Nicht faul war sie, nur geduldig.
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hudelda · 5 years ago
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Meine neue Genugtuung: Mich ausgiebig aber unbemerkt hinter der Maske langweilen.
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hudelda · 5 years ago
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Meiner Mutter per Telefon zum Geburtstag gratuliert. Siebenundsechzig. Dauernd stösst man in ein neues Alter vor. Man sieht es jedesmal kommen und dennoch kratzt und zerbricht man sich im Nachhinein ungläubig den Kopf.
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hudelda · 5 years ago
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Mit einem Fusstritt bugsiert der Bootsvermieter das Boot aufs Wasser hinaus. Dann macht er Pause. Mietdauer: Eine Stunde.
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hudelda · 5 years ago
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Oben am Berg stehst du mit dem Feldstecher und siehst mich unten, wie ich dir zuwinke und etwas sage, das du nicht verstehen kannst.
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