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Update zur Effektivität von Stabilisierungsübungen („core stability“ Training) bei tiefliegendem Rückenschmerz: systematische Übersicht und Meta-Analyse
Hintergrund
Unspezifische lumbale Rückenschmerzen betreffen über 80% der Bundesbürger und weisen eine Punktprävalenz von bis zu 40% auf, wodurch sie ein weitreichendes und kostspieliges Problem unseres Gesundheitssystems darstellen. Rückenschmerzen gehören zu den Hauptursachen lang anhaltender Arbeitsunfähigkeit und gehen häufig mit Angst-Vermeidungsverhalten und im Besonderen Angst vor Bewegung einher. Über 60% der Betroffenen entwickeln nach einer Rückenschmerzepisode chronische Symptome, die länger als ein Jahr anhalten, wobei 16% der Betroffenen auch nach einem halben Jahr noch krankgeschrieben sind.
Übungen zur Rumpfstabilisierung („core stability“) werden als eine effektive Maßnahme zur Reduzierung von Schmerzsymptomen und Arbeitsunfähigkeit angesehen und nehmen daher einen Schwerpunkt in der physiotherapeutischen Behandlung ein, obwohl es positiven wissenschaftlichen Nachweisen für die Überlegenheit gegenüber anderen Behandlungsmethoden mangelt.
Der Übersichtsbeitrag „An update of stabilization exercises for low back pain: a systematic review with meta-analysis“ von SMITH et al. aus dem letzten Jahr untersuchte die Effektivität von Stabilisierungsübungen bei tiefliegendem Rückenschmerz in der Behandlung unspezifischer Rückenbeschwerden, um die Ergebnisse mit denen anderer Trainingsformen zu vergleichen.
Ergebnisse
Hierzu wurden 29 Studien eingeschlossen. Es zeigte sich lediglich ein Trend zugunsten des „core stability“ Trainings. Im Vergleich mit anderen Trainings- /Übungsformen jedoch konnte weder kurz- noch langfristig eine Überlegenheit des „core stability“ Trainings nachgewiesen werden.
Es kann festgehalten werden, dass „core stability“ Training eine effiziente Behandlungsmethode bei tiefliegenden Rückenbeschwerden darstellt, langfristig jedoch anderen Trainingsformen nicht überlegen ist. Die Homogenität eingeschlossener Studien auf hohem methodischen Niveau unterstreicht die Kernaussage, dass das „core stability“ Training nicht bevorzugt gegenüber anderen Übungsformen empfohlen werden kann.
Smith et al. (2014): An update of stabilization exercises for low back pain: a systematic review with meta-analysis. BMC Musculoskeletal Disorders 15:416. © 2014 Smith et al., licensee BioMed Central Ltd.
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#BEM#BGM#BGF#Münster#Steinfurt#Rheine#Osnabrück#Prävention#Gesundheitsförderung#Rehabilitation#Gesundheitsmanagement
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Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)
Das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) gewinnt vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, eines zunehmenden Fachkräftemangels und einer alternden Belegschaft zunehmend an Bedeutung und nimmt im betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) eine wichtige Stellung ein. Insbesondere die Sicherung der Arbeitsfähigkeit bis zum Renteneintrittsalter von 67 Jahren stellt eine große Herausforderung sowohl für die Gesundheits- und Arbeitsmarktpolitik, als auch für die Unternehmen dar.
Ältere Erwachsene tragen auf dem Arbeitsmarkt einen entscheidenden Teil zum bundesweiten Arbeitsvolumen bei (vgl. LANGE et al., 2015). Demnach hat sich von 2002 bis 2012 die Erwerbstätigenzahl der 55- bis unter 60-jährigen um 15,2% erhöht, die der 60- bis unter 65-jährigen gar um 23,6%. Gleichzeitig ist der Krankenstand einer älteren Belegschaft deutlich erhöht und auch die Ausfallzeiten aufgrund einer Erkrankung werden im Durchschnitt länger. Obendrein leben über 40% der 45- bis 64-Jährigen mit mindestens einer chronischen Erkrankung. Multimorbid sind in der Altersspanne von 50 bis 64 Jahren über 55% der Frauen und über 50% der Männer. Zugrunde liegen v.a. muskuloskelettale Erkrankungen (Bewegungsapparat), Stoffwechselerkrankungen (Diabetes mellitus Typ II), Hypertonie und insbesondere psychische, stressbedingte Krankheitsbilder. Vor diesem Hintergrund gewinnt ein vorausschauendes, lebendiges Gesundheitsmanagement Bedeutung, das die Gesundheit und die Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten im Unternehmen nicht nur erhält, sondern langfristig und somit nachhaltig fördert. Eine entscheidende Säule im BGM ist in diesem Zusammenhang das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM).
BEM ist seit 2004 verpflichtende Aufgabe des Arbeitgebers (§84 Abs. 2 SGB IX) und stellt ein multidisziplinäres Maßnahmenbündel bestehend aus präventiven, rehabilitativen und integrativen Ansätzen dar, das Arbeitnehmern zugutekommt, die länger als sechs Wochen oder 30 Arbeitstage im Zeitraum von zwölf Monaten krankheitsbedingt ausgefallen sind. BEM-Maßnahmen richten sich dabei nicht nur an die betroffenen Mitarbeiter selbst, sondern grundsätzlich an alle Beschäftigten eines Unternehmens mit dem Ziel der Vermeidung krankheitsbedingten Arbeitsplatzverlustes sowie der Wiederherstellung und des Erhalts der Arbeitsfähigkeit. Um ein strukturiertes Vorgehen im BEM zu gewährleisten, wird vom Arbeitgeber ein BEM-Beauftragter ernannt. Eine weitere Person seitens der Arbeitnehmervertretung sollte ebenfalls benannt werden. Weitere Mitwirkende im BEM-Team sind Arbeitsmediziner, Arbeitssicherheitsbeauftragte und evtl. die Schwerbehindertenvertretung.
In der praktischen Umsetzung des BEM steht die Analyse der Arbeits- und Gesundheitssituation der Beschäftigten und die daraus abzuleitenden individuellen Maßnahmen und betrieblichen Unterstützungsmöglichkeiten im Vordergrund (Verhaltens- und Verhältnisebene). Allgemeine Schritte nach der Feststellung der Arbeitsunfähigkeit im BEM sind:
Entwicklung eines BEM-Angebots und Information der Akteure
Analyse der Arbeits- und Gesundheitssituation sowie Ableitung von Lösungsstrategien
Beurteilung der Umsetzbarkeit
Implementierung
Abschluss / Evaluation der Maßnahmen
Voraussetzungen für den Erfolg des BEM sind Neutralität und Transparenz. Um diesen Forderungen nachzukommen, sollte das BEM jedem Mitarbeiter angeboten werden, unabhängig davon, ob die lange Arbeitsunfähigkeit im Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz steht oder nicht. Somit erhält die Maßnahme den neutralen Charakter eines Standardvorgangs (LANGE et al., 2015). Darüber hinaus ist die Transparenz im Hinblick auf Abläufe und Zuständigkeiten im Unternehmen eine weitere wesentliche Voraussetzung für ein erfolgreiches BEM. Aufklärung der Mitarbeiter und Informationsmaterialien fördern zudem das Vertrauen in die Maßnahme.
Die Wirksamkeit von BEM-Maßnahmen ist in Übersichtsstudien untersucht worden. So konnten durchweg positive Ergebnisse aufgrund signifikant reduzierter krankheitsbedingter Abwesenheit, einer positiven Kosten-Nutzen-Rate von 1,8 bis 4,1 und deutlich verbesserter subjektiver Lebensqualität der Betroffenen (funktionelles Status, Schmerz, allgemeine Gesundheitswahrnehmung) nachgewiesen werden. Neben den finanziellen Effekten eines erfolgreichen BEM ist insbesondere eine zunehmende Mitarbeiterzufriedenheit zu nennen. Als besonders positive, förderliche Faktoren im BEM gelten ein frühzeitiger Kontakt zu Betroffenen, ergonomische Umgestaltung des Arbeitsplatzes und die Koordination der Maßnahmen durch eine verantwortliche Person im Unternehmen (z.B. Gesundheitsmanager).
Lange et al. (2015): Aufbau, Strukturen und Umsetzungswege des betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) - eine einführend Übersicht. Bewegungstherapie und Gesundheitssport 31(1): 26-31. © 2015 Georg Thieme Verlag KG
#Gesundheit#BGF#Arbeitsplatz#Betrieb#Fehlzeiten#Arbeitgeber#Arbeitnehmer#Arbeitsbelastung#Absentismus#Krankenstand#Arbeitsunfähigkeit#Wohlbefinden#Gesundheitsförderung#Prävention#Rehabilitation#BGM#Gesundheitsmanagement#Eingliederung#BEM
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#Gesundheitsförderung#Sport#Alltagsaktivität#körperliche Aktivität#Bewegungsförderung#Prävention#Rehabilitation#Gesundheitsmanagement#Gesundheitswesen#Public Health#Münster#Steinfurt#Osnabrück#Rheine
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Körperliche Aktivität und Sport in Prävention, Rehabilitation und Gesundheitsförderung
Hintergrund
Die Ansicht, dass ein ausreichendes Maß an körperlich-sportlicher Aktivität zu positiven Gesundheitsergebnissen führt, ist nicht neu und wurde bereits von Hippokrates vor über 2.000 Jahren (ca. 460-377 v. Chr.) beschrieben. Während Prävention auf die Vorbeugung und Verhinderung von gesundheitlichen Risikofaktoren, Schädigungen und Krankheiten zielt, bedeutet Rehabilitation wörtlich „wieder fähig machen“. Damit ist die Rehabilitation im Zusammenhang mit Behinderung und Schädigung zu sehen und umfasst Maßnahmen zur Wiederherstellung eines selbstbestimmten Lebens. Gesundheitsförderung hat zum Ziel, den Menschen in die Lage zu versetzen, sein physisches, psychisches und soziales Wohlbefinden positiv zu beeinflussen.
Wirkungszusammenhang
Körperlich-sportliche Aktivitäten können nach BREHM et al. (2013) einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung physischer (z.B. Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit etc.) und psychosozialer Gesundheitsressourcen (Selbstkonzept, sozialer Rückhalt etc.) leisten. Somit können Risikofaktoren auf der körperlichen (z.B. mangelnde Fitness, Übergewicht) und psychosozialen Ebene (Stress, Burn-out, Depression etc.) positiv beeinflusst werden, indem sie ganz vermieden oder zumindest in ihrer Wirkung gedämpft werden.
Aktuelle Empfehlungen für körperlich-sportliche Aktivitäten können wie folgt zusammengefasst werden:
Ein Erhalt oder eine Verbesserung der körperlichen Gesundheit kann durch Alltagsaktivitäten (z.B. 10.000 Schritte pro Tag) oder Sport (Laufen, Fußball, Fitness) insbesondere dann erzielt werden, wenn die Aktivität regelmäßig und mit mindestens moderater Belastungsintensität durchgeführt wird (erkennbar z.B. an schnellerer Atmung, leichtem Schwitzen).
Das Mindestmaß an Aufwand für den Erhalt der Gesundheit liegt bei 30 Minuten körperlich-sportlicher Aktivität pro Tag (3-4 Stunden pro Woche), wobei als absolutes Minimum 150 Minuten anzusehen sind (z.B. 30 Minuten an Werktagen).
Für Kinder gelten höhere Richtlinien. Sie sollten sich täglich mindestens 60 bis 90 Minuten körperlich-sportlich betätigen.
Unterschiedliche Voraussetzungen bei speziellen Zielgruppen (insbesondere im Bereich der Rehabilitation) müssen in Bewegungsangeboten Berücksichtigung finden und durch modifizierte Bewegungs-/ Trainingsempfehlungen adressiert werden.
Schlussfolgerung
Jede gesundheitsförderliche Intervention erfordert spezifische Maßnahmen. Das gilt umso mehr, je ungünstiger die Voraussetzungen der Zielgruppen sind. Neben zielgruppenspezifischen Konzepten ist daher auch eine entsprechende Qualifikation der Gruppenleiter / Anbieter von gesundheitsfördernden Maßnahmen von Bedeutung. Im rehabilitativen Setting nicht weniger wichtig: eine adäquate Allokation eines Patienten durch den Reha-Mediziner in eine Sportgruppe, um Gefahren (z.B. einer Überlastung) auszuschließen und Enttäuschungen vorzubeugen.
Brehm et al. (2013): Sport als Mittel in Prävention, Rehabilitation und Gesundheitsförderung. Eine Expertise. Bundesgesundheitsbl 56(10): 1385-89. Copyright: © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013.
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#Stress#Stressmanagement#Gesundheit#Sport#Bewegung#körperliche Aktivität#Sportmedizin#Steinfurt#Münster#Rheine#Osnabrück
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Stress: Die Macht der Bewegung
Wie körperliche Aktivität die negativen Auswirkungen chronischer Stressbelastungen auf die körperliche Gesundheit puffern kann
Telomere ("End-Teile") sind DNA-Abschnitte am Ende der Chromosomen. Dort sind sie - vergleichbar mit den Plastikkappen unserer Schnürsenkel - für den Schutz der Chromosomen verantwortlich. Mit jeder Zellteilung verkürzen sich die Telomere. In einigen Zellen kann das Enzym Telomerase diese Verkürzung ausgleichen, in anderen Zellen jedoch werden die Telomere kontinuierlich kürzer, bis schließlich ab einer kritischen Länge keine weitere Zellteilung mehr möglich ist und es zum Zelltod (Apoptose) oder Wachstumsstopp (Seneszenz) kommt. Die Länge der Telomere steht somit im Zusammenhang zum Alter eines Menschen.
In aktuellen Untersuchungen wird der Frage nach dem Zusammenhang zwischen Telomerlänge und dem Entstehen chronischer Erkrankungen wie Tumoren, Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Möglichkeiten des Einflusses durch Lebensstiländerungen nachgegangen. Hier konnten Zusammenhänge zwischen verkürzten Telomeren und einem erhöhten Risiko chronischer Erkrankungen demonstriert werden. Zudem wurde nachgewiesen, dass Personen mit einem hohen Stresslevel ebenfalls kürzere Telomere aufweisen. Puterman et al. zeigten darüber hinaus in ihrer Studie "The Power of Exercise: Buffering the Effect of Chronic Stress on Telomere Length", dass die negativen Effekte chronischer Stressbelastungen auf die Telomerlänge über körperliche Aktivität im Alltag kompensiert werden konnten.
Hierzu teilten sie Probanden in zwei Untersuchungsgruppen auf, von denen eine Gruppe körperlich aktiv und die andere inaktiv war. In der inaktiven Untersuchungsgruppe zeigte sich ein inverser Zusammenhang zwischen Stressbelastung und Telomerlänge, wodurch die Ergebnisse früherer Studien bestätigt wurden. Interessanterweise wiesen die stressbelasteten Probanden in der aktiven Untersuchungsgruppe, deren Teilnehmer wöchentlich mindestens 75 Minten sportlich aktiv waren, keinen solchen Zusammenhang auf (verringerte Telomerlänge bei zunehmender Stressbelastung). Vielmehr zeigten sich in der aktiven Gruppe unabhängig von der Stressbelastung durchweg vergleichbare Telomerlängen.
Sport und körperliche Aktivität können wie ein Puffer gegen die Verkürzung der Telomere wirken. Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass der protektive Effekt für die Telomerlänge durch körperliche Aktivität auf eine Steigerung des Enzyms Telomerase zurückzuführen ist, welches durch chronischen Stress wiederum gehemmt wird und somit ein "Wiederauffüllen" der Telomere verhindert.
Puterman et al. (2010): The Power of Exercise: Buffering the Effect of Chronic Stress on Telomere Length. PLoS ONE 5(5): e10837. doi:10.1371/journal.pone.0010837. Copyright: © 2010 Puterman et al.
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#Stress#chronischer Stress#Gesundheit#Gesundheitsförderung#Prävention#Arbeitsbelastung#Public Health#kardiovaskuläre Gesundheit#Stressbewältigung#BGM#Gesundheitsmanagement#Immunsystem#Psyche#Depression#Burnout
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Chronischer Stress
Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland
Chronischer Stress
Der Mensch wird in der heutgen Zeit vermehrt mit komplexen Belastungen in der Arbeits- und Lebenswelt konfrontiert. Das belegen die Zahlen einer repräsentativen Untersuchung der Techniker Krankenkasse, derzufolge 8 von 10 Personen das Leben als stressbelastet empfinden und sogar jeder Dritte unter Dauerstress leidet. Zu einer chronischen Überforderung kann es kommen, wenn Häufigkeit und Intensität der Stressbelastung die vorhandenen individuellen Ressourcen im Umgang mit Stress dauerhaft übersteigen. Derartiger chronischer Stress beeinflusst die kardiovaskuläre Gesundheit und wirkt sich negativ auf den Stoffwechsel, das Immunsystem und die Schlafqualität aus. Darüber hinaus sind Lern-, Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsleistungen durch chronischen Stress beeinträchtigt, die Wahrscheinlichkeit von psychischen Störungen nimmt zu. So gilt der Zusammenhang zwischen stressbelasteten Lebensereignissen und Episoden einer Major-Depression als belegt. Die Publikation "Chronischer Stress bei Erwachsenen in Deutschland" untersucht die Prävalenz von chronischem Stress von Frauen und Männern unterschiedlicher Altersgruppen und soziökonomischer Schichten und versucht Zusammenhänge zwischen chronischem Stress und psychischen Störungen zu beschreiben.
Zur Messung der Stressbelastung wurde bei 5.850 TeilnehmerInnen im Alter von 18-64 Jahren der TICS-Fragebogen (Trierer Inventar zum chronischen Stress) genutzt. Darüber hinaus wurden Befragungen zum Burnout-Syndrom (computergestütztes Interview), zu einer aktuellen depressiven Symptomatik (PHQ-9) und zu Schlafstörungen durchgeführt.
Frauen (14%) geben signifikant häufiger als Männer (8%) überdurchschnittliche Stressbelastungen an, die zudem vom sozioökonomischen Status abhängen, wobei ein niedriger Status mit einer höheren Stressbelastung einhergeht. Soziale Unterstützung ist ein weiterer bedeutender Einflussfaktor für das Entstehen chronischen Stresses. Bei geringer sozialer Unterstützung fühlt sich jede vierte Person stark belastet. Bei starker Unterstützung ist gerade einmal jeder Vierzehnte von chronischem Stress betroffen. Bei starken Belastungen durch chronischen Stress werden zudem häufiger eine depressive Symptomatik, ein Burnout-Syndrom oder Schlafstörungen beobachtet.
Die Ergebnisse der Untersuchung deuten auf einen direkten Zusammenhang zwischen chronischen Stressbelastungen und psychischen Leiden wie depressiven Syndromen, Burnout und Schlafstörungen hin. Dabei erweist sich die soziale Unterstützung als bedeutende Ressource in der Stressbewältigung. Die Relevanz psychischer Beeinträchtigungen als Risiko für die (psychophysische) Gesundheit steht außer Frage, so dass die Untersuchung der Zusammenhänge zwischen chronischem Stress und psychischen Störungen respektive gesundheitlichen Beschwerden ein bedeutendes Public-Health-Thema darstellt.
Hapke et al. (2013): Chronischer Stress bei Erwachsenen in Deutschland. Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1). Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 56(5/6) 749-754. Copyright © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013
#Gesundheit#Arbeitsbelastung#Fragebogen#Public Health#Gesundheitsförderung#Prävention#Gesundheitswesen#Herz-Kreislauf#Stress#Stressmanagement#Stressbewältigung#BGM#Gesundheitsmanagement#Immunsystem#Psyche#Depression#burnout
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#BGM#führungskräfte#Führungskräfteseminar#Gesundheit#Gesundheitsförderung#Führungsstil#demografischer Wandel
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BGM Maßnahmen und die Rolle von Führungskräften
Nicht nur im Hinblick auf den demografischen Wandel gewinnt die Gesundheit von Mitarbeitern zunehmend an Bedeutung. Ein guter Gesundheitszustand ist zugleich Voraussetzung für Produktivität, Leistungsfähigkeit und somit die Konkurrenzfähigkeit eines Unternehmens. Darüber hinaus müssen sich Unternehmen vermehrt um junge Fachkräfte bemühen, die heute mehr denn je über "weiche Faktoren" wie Mitarbeiterorientierung oder Erhalt der Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz gewonnen werden können. Auf der anderen Seite besteht ein großes Ziel in der Vermeidung vorzeitigen Ausscheidens oder Früberentungen älterer qualifizierter Beschäftigter.
In diesem Zusammenhang ist der Umstand, dass ein Drittel der Erwerbstätigen ihre Gesundheit durch ungünstige Bedingungen am Arbeitsplatz gefährdet sieht, als alarmierend zu bezeichnen (Altenhöner et al., 2014). Hierzu zählen neben schlechter Arbeitsorganisation vermehrt komplexe und sich beschleunigende Arbeitsvorgänge, die häufig mit Über-, aber auch Unterforderungen der Mitarbeiter einhergehen. Solche Stressoren können sich auf Dauer negativ auf die psychophysische Gesundheit auswirken.
Hier kann ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) den Grundstein für eine nachhaltige Gesundheitsförderung der Beschäftigten sowie eine Sensibilisierung für das Thema über die Stärkung des Gesundheitsbewusstseins legen. Unternehmen sind gut beraten, wenn für sie bereits in der Vorbereitungs- und Planungsphase nicht der "Return on Invest", sondern der Mitarbeiter im Vordergrund steht. Nur so können gesundheitsfördernde Maßnahmen mitarbeiterorientiert umgesetzt und diese von den Beschäftigten als positiv wahrgenommen werden, so dass sich Effekte angestoßener Projekte nicht nach wenigen Wochen oder Monaten in Wohlgefallen auflösen, sondern auch noch nach Jahren als erprobt und bewährt gelten.
Besondere Bedeutung kommt den Führungskräften zu, mit deren Einstellungen Maßnahmen zur Gesundheitsförderung im Betrieb stehen und fallen. Bei ablehnender Haltung, mangelndem Interesse oder Widerstand können Führungskräfte ein Hindernis auf dem Weg zu einem erfolgreichen BGM darstellen, während sie auf der anderen Seite bei positiver Einstellung als Vorbild die jeweiligen BGM Maßnahmen erfolgreich vorantreiben können.
Auch der Führungsstil erweist sich als gesundheitliche Ressource: Konflikte mit Vorgesetzten können von Beschäftigten als relevanter Stressfaktor wahrgenommen werden, der beeinträchtigende psychische und physische Folgen haben kann. Achtsamkeit hingegen, Wertschätzung und Anerkennung der Mitarbeiter sorgen für eine gesundheitsfördernde Atmosphäre im Unternehmen. Vor diesem Hintergrund gewinnen bei der Implementierung betrieblicher Gesundheitsförderungsmaßnahmen spezielle Schulungen für Führungskräfte an Bedeutung, in denen die Sensibilisierung für das Thema Gesundheit einen Schwerpunkt bildet. Nur wer sich gesundheitsfördernder und -limitierender Faktoren bewusst ist, kann - und dies ist Aufgabe der Führungskräfte - Verantwortung für die Gesundheit der Mitarbeiter übernehmen.
Führungskräfteseminare haben sich als wertvoll in der Sensibilisierung für den Zusammenhang zwischen Führungsverhalten und Mitarbeitergesundheit erwiesen. Neben einer Schärfung des Bewusstseins für die eigene Gesundheit kann ein verbessertes Gesundheitsverhalten und eine Stabilisierung der psychischen Gesundheit erzielt werden.
Altenhöner et al. (2014): Maßnahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Prävention und Gesundheitsförderung 9(1) 3-9. Copyright © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013
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#Stress Stressbewältigung#Stressmanagement#Sport#Aktivität#Sportmedizin#Bewegungsmangel#Steinfurt#Münster#Rheine#Osnabrück
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Stress einmal anders betrachtet
Auswirkungen von Stress auf körperliche Aktivität und Sportverhalten
Bereits im September 2013 erschien online in der Zeitschrift "Sports Medicine" ein Beitrag zum Thema Stress, körperliche Aktivität und Sport. Während ein gegenseitiger Einfluss von körperlicher Aktivität und Stress als gesichert angenommen werden kann, konzentrierten sich wissenschaftliche Untersuchungen in der Vergangenheit insbesondere auf den positiven Einfluss von Sport und Alltagsaktivität zur Reduzierung der individuellen Stressbelastung. Das Spannende an dem oben genannten Übersichtsbeitrag der Autoren M.A. Stults-Kolehmainen & R. Sinha unter dem Titel "The Effects of Stress on Physical Activity and Exercise" besteht darin, dass "der Spieß umgedreht" und nun der Einfluss von Stress auf die körperlichen Aktivität und das Sporttreiben untersucht wurde.
Das Ergebnis der umfassenden Literaturrecherche zeigte, dass psychischer Stress negativen Einfluss auf die Alltagsaktivität und das Sporttreiben aufweist und darüber hinaus einen inaktiven Lebensstil fördert. Sowohl objektive (kritische Lebensereignisse) als auch subjektiv empfundene Stressbelastungen gingen dabei mit einer reduzierten Aktivität im Alltag einher. Dennoch zeigte sich in 18% der eingeschlossenen Studien ein Anstieg in der Alltagsaktivität als Folge von Stressbelastungen. Dieses Ergebnis ist auf die Überzeugung der untersuchten Probanden zurückzuführen, in Sport und Alltagsaktivität ein wirksames Instrument im Umgang mit Stress gefunden zu haben. Dieses Verhalten trifft insbesondere auf Personen zu, die bereits in ihrer Vergangenheit sportlich aktiv waren.
Aus der gesichteten Literatur kann der Schluss gezogen werden, dass Stress bei einem Großteil der Menschen im Widerspruch zu einem aktiven Lebensstil steht. Aufgrund der positiven Effekte von körperlicher Aktivität und Sport bei akutem und chronischem Stress wird in Programmen zur Stressbewältigung eine Kombination mit körperlichen Trainingsinterventionen empfohlen, um stressbedingte Aktivitätseinschränkungen zu mildern.
Stults-Kolehmainen (2014): The Effects of Stress on Physical Activity and Exercise. Sports Medicine 44(1) 81-121. PMID: 24030837. Copyright © Springer International Publishing AG
#Stress#Wohlbefinden#Gesundheitsförderung#Prävention#Alltagsaktivität#Sportmedizin#Bewegungsmangel#Stressbewältigung#Sport#Aktivität
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#Fitness#Alltagsaktivität#Treppensteigen#Bewegungsarmut#Gesundheitsförderung#Herz-Kreislauf#Tumor#Prävention#Rehabilitation#Krebserkrankung#Gesundheitswesen#Public Health#Gesundheit#Adipositas#Übergewicht#Bluthochdruck#Hypertonie#Cholesterin
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Bewegungsmangel: das größte Public Health Problem des 21. Jahrhunderts?
Warum ausgerechnet Bewegungsmangel?
Es gibt mittlerweile erdrückende Beweise für die bedeutenden und umfassenden positiven Gesundheitswirkungen regelmäßiger körperlicher Aktivität im Alltag in Prävention und Rehabilitation. Sie reichen von einem reduzierten Risiko für das Entstehen chronischer Beschwerden wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ-2 und bestimmten Tumorerkrankungen bis hin zu einer gesteigerten Leistungsfähigkeit und dem Erhalt der Funktionsfähigkeit im Alter. Darüber hinaus ist der verzögerte kognitive Verfall durch regelmäßige Alltagsaktivität ebenso eindrucksvoll belegt wie der positive Einfluss auf die Gehirngesundheit. Somit ist die Aussage durchaus gerechtfertigt, dass Bewegungsarmut eines der größeren, wenn nicht gar das Problem unseres Gesundheitssystems im 21. Jahrhundert darstellt.
Selbstverständlich gibt es weitere bedeutende Themen wie beispielsweise gesunde Ernährung, Suchtprävention, Stressbewältigung oder Raucherentwöhnung. Das globale Problem der Bewegungsarmut im Gesundheitswesen und der klinischen Medizin wird jedoch zumeist unterschätzt. Hierzu der Verweis auf zwei Untersuchungen:
Der zurechenbare Anteil mangelnder kardiorespiratorischer Fitness an der Zahl der Todesfälle in einer repräsentativen Stichprobe (Aerobics Center Longitudinal Study, ACLS) lag bei 16% und damit substanziell höher im Vergleich zu anderen Risikofaktoren wie Übergewicht, Rauchen, Diabetes oder Hypercholesterinämie. Lediglich die Hypertonie bei Männern wies einen ähnlich hohen zurechenbaren Anteil an der Zahl der Todesfälle auf, die hätten vermieden werden können, wenn der jeweilige Risikofaktor nicht vorhanden gewesen wäre.
Wie häufig werden die genannten Risikofaktoren in einer medizinischen Untersuchung kontrolliert und anschließend therapiert? Es ist davon auszugehen, dass beim Arztbesuch die Wahrscheinlichkeit der Messung des Cholesterinspiegels, Blutdrucks oder BMI als Indikator für Übergewicht um ein Vielfaches höher liegt als für die Erfassung der kardiorespiratorischen Fitness.
In einer weiteren Studien mit >2.300 Diabetes-Patienten und einem Follow-up von 16 Jahren wurden 179 Todesfälle aufgrund kardiovaskuärer Erkrankungen erfasst. Es zeigte sich ein starker inverser Zusammenhang zwischen den Todesfällen und der Fitness innerhalb unterschiedlicher BMI-Kategorien: Übergewichtige, fitte Personen wiesen ein deutlich reduziertes (<50%) Sterblichkeitsrisiko im Vergleich zu normalgewichtigen, unfitten Personen auf. Trotzdem wird in der medizinischen Untersuchung des Diabetikers routinemäßig eher der BMI erfasst als das Niveau der Alltagsaktivität oder gar die kardiorespiratorische Fitness des Patienten.
Das Ziel sollte daher sein, den Patienten auf die Bedeutung von körperlicher Aktivität im Alltag und Fitness hinzuweisen, jedoch nicht mit dem primären Ziel der Gewichtsreduktion, sondern aufgrund des gesundheitsfördernden Effekts der Bewegung, unabhängig davon, ob es zur Gewichtsabnahme kommt oder nicht.
Blair (2009): Physical inactivity: the biggest public health problem of the 21st century. British Journal of Sports Medicine 43 (1) pp. 1-2.
PMID: 19136507. Copyright © 2015 by the BMJ Publishing Group Ltd. All rights reserved.
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