Sobald man die Sechzig überschritten hat, verstärkt sich das Gefühl, man habe zu allem und zu jedem etwas zu sagen. Was einerseits stimmt und andererseits völliger Blödsinn ist. Aber - ich habe das Gefühl, etwas sagen - besser schreiben - zu wollen.
Don't wanna be here? Send us removal request.
Text
Es gibt da diese Momente, auf die ich immer zurückkomme, wenn ich besonders nostalgisch werde, wenn ich es mir nur noch in meiner Vergangenheit gemütlich machen möchte. Ich kann sie im Geiste abspielen wie alte Videokassetten.
Wenn ich sie auf der Straße sah, schaute ich sofort weg. Ich hatte Angst vor ihr. Sie war sich ihrer Wirkung auch sehr bewusst, wenn sie den Mund ganz leicht öffnete, sodass sich die Lippen gerade nicht berührten, war es eine der schönsten Kombinationen die es gibt: anmutig und herausfordernd.
Ein kurzer Blick von mir auf ihr offenes Haar reichte, um mein Herz aus dem Takt zu bringen. Wir sprachen nie ein einziges Wort miteinander.
Ich war vierzehn oder fünfzehn Jahre alt, sie stieg an der Haltestelle, die gegenüber unseres Hauses lag, morgens um halb acht Uhr aus und ging in Richtung Leuchtenburg. Nachmittags und halb fünf kam sie aus der Richtung, in die morgens gegangen war, zurück, wartete etwa fünf Minuten auf den Bus und fuhr dann davon. Ich saß an unserem Küchenfenster und starrte sie an. Meine Mutter veräppelte mich und meinte, ich solle endlich runter gehen und sie ansprechen? Was ich natürlich nie gemacht habe!
Im nächsten Frühjahr, in den ersten warmen Tagen, bestaunte ich vom Küchenfenster aus ihre doch sehr frauliche Figur. Damit war es vollkommen um mich geschehen. Ich betete „Busfahrer-Teeny“ noch mehr an. Vermutlich hatte ich feuchte Träume, wenn ich nachts an sie dachte.
Irgendwann, ich denke im folgenden Sommer, kam sie nicht mehr mit dem Bus. Ich war, glaube ich, immer noch in Busfahrer-Teeny verliebt, als ich das erste Mal ein Mädchen meine Freundin nennen durfte. Ich habe sie nie vergessen, aber eben auch nie nur ein Wort mit ihr gewechselt.
Jahrzehnte später, wenige Wochen vor ihrem Tod, hat mich meine Mutter, als sie im Pflegeheim lag, auf Busfahrer-Teeny angesprochen. Sie ging darauf ein, dass ich damals so wunderbar hilflos verliebt gewesen sei. Sie hatte das in ihrer Erinnerung behalten. Sie habe gesehen, dass ich auf dem Weg zum „erwachsen-werden“ gewesen sei.
Ob ich je erwachsen wurde, ist schwierig zu beurteilen, doch die Erinnerung an eine große, unerfüllte Liebe bleibt ein Leben lang.
1 note
·
View note
Text
Ich mag das sehr!
Sie hat mir die Welt vor die Füße gespuckt
Mir ein Bild gemalt voll von Sonne und Regen
In den dunklen Stunden weißer Nächte
Spüre ich wie sich ihre Worte zu mir legen
Sie hat ihr Feuer in mein Herz getragen
Mich mit ihren Flammen tief verbrannt
Doch niemals werde ich ehrlich sagen können
Ich wünschte ich hätte sie nie gekannt
60 notes
·
View notes
Photo

Old Man Talking ist heute 6 geworden!
0 notes
Photo

Old Man Talking ist heute 6 geworden!
0 notes
Text
Schafanzug-Geschichten

„Die coolsten Männer aller Zeiten trugen Pyjamas vor der Kamera: James Stewart, Cary Grant, Paul Newman. Gary Cooper teilte sich in einer Szene sogar einen mit Claudette Colbert: er nahm die Jacke, sie die Hose.“
Mit einem Klassiker bester Träume, aus gewebtem Stoff, das Oberteil mit durchgängiger Knopfleiste, Reverskragen und praktischer Brusttasche, bemühe ich mich seit dem Weihnachtsfest um verwegene Eleganz auf meinem Nacht-Lager. Schiesser hat meinen neuen Schlafanzug mit feinen schwarzen Streifen veredelt - das lässt ihn interessanter wirken. „… er wurde dann komplett gewaschen und in der Farbe Rosenholz überfärbt - cool, weil der Antik-Look authentisch wirkt. Die Hose ist versehen mit einem elastischen Bund samt Tunnelzug und Bindeband. Zusätzlich noch zwei Seitentaschen an den Seitennähten.“
Mit diesem feinen Zwirn fühle ich mich des Nachts wie einst Carry Grant. Ich warte darauf, dass sich eine Hollywoodschönheit in mein Schlafzimmer schleicht, das Oberteil entwendet und mir nur das Beinkleid des besonders weichen und angenehm zu tragenden Pyjamas bleibt. Anschließend muss ich mich verschiedener Verwechslungen erwehren und nach einigen Verwirrungen werde ich die Hollywoodschönheit in meine Arme schließen und mit ihr in mein Schlafgemacht verschwinden. Auf der verschlossenen Schlafzimmertür wird „The End“ projiziert, obwohl es irgendwie gerade nach einem Anfang ausschaut. Ob ich dabei den wunderschönen Schlafanzug von Schiesser benötige, bleibt ungewiss.
Es ist faszinierend, wie ein Kleidungsstück die eigene Wahrnehmung verändern kann. Ich fühle mich, wie ein Star aus einem Ortsteil von Los Angelos! Ich bemerke, wie ich mich selbstbewusster ins Bett begebe und mich täglich über die exzellente Qualität des Stoffes und dessen Weichheit freue. Leider bin ich in den vergangenen Jahren etwas realistischer geworden und glaube nicht mehr an die Hollywoodschönheit, die an meine Schlafzimmer klopft, aber es ist schön, sich in einer Riege mit James Stewart, Carry Grant, Paul Newman, und Cary Cooper zu wähnen.
0 notes
Text
Der Neue James

Es gibt Hoffnung. Wahrscheinlich werde ich in meinem Leben doch noch einige Hotelzimmer zertrümmern und Drogen und Groupies in größeren Mengen konsumieren. Daniel Craig wird als James Bond aufhören.
Was das mit mir zu tun hat? Zunächst nicht viel. Aktuell denkt man ja an eine weibliche 007! In einer männlich dominierten Welt, wird man schlussendlich erneut eine stark testosterongesteuerte Person wählen. Der nächste James Bond wird allerdings politisch korrekt sein. Und da komme ich ins Spiel: Im Rahmen der Überalterung westlicher Gesellschaften wird man dem jungen James Bond einen alten, verletzten Kämpfer an die Seite stellen. Die Verletzung ist im Sinne der Inklusions-Debatte dringend angezeigt. Natürlich ist mein deutscher Akzent im Englischen etwas problematisch. Als Doppelagent im kalten Krieg hat der von mir zu spielende Charakter gute Dienste für den MI5 geleistet. Deshalb arbeitet „Er“, von mir in einer oscarverdächtigen Performance dargestellt, inzwischen im Auftrag der Majestät in London.
Am Ende des übernächsten James Bond stirbt der Jünglings-Bond an einem Katzenbiss, den er sich beim Herumtollen in seiner Luxuswohnung zugezogen hat. Der weltweit agierende Geheimbund „United cut-throat villain“ hat die Katze aus Rache mit einer Droge vergiftet. Ich bleibe im Dienste der Majestät und werde als erster, nicht englischer „Agent 007“ Gefahren und Risiken für das Brexit-Land bestehen.
Meinem Plan ist kaum noch etwas hinzuzufügen! Leider fehlt mir das darstellerische Talent. Aber dieses klitzekleine Problem werde ich noch lösen müssen, wenn ich zukünftig Hotelzimmer zertrümmern und Drogen und Groupies in größeren Mengen konsumieren möchte.
Beste Grüße
2 notes
·
View notes
Text


Um 07:05 Uhr würde mein Wecker täglich läuten. Er hat es in diesem Urlaub bislang nur ein einziges Mal geschafft, mich im Schlaf zu erwischen. An allen anderen Tagen war ich vor dem Wecker wach. Paradox, denn ich habe frei und ich könnte ausschlafen. Eine unbändige Vorfreude lässt mich fast immer vorher aufwachen. Eine Vorfreude auf eine ca. 1½ bis zweistündige Fahrradtour, die ich vor dem Frühstück begeistert hinter mich bringe.
Die Sonne geht gegen sieben Uhr auf, die Luft ist klar und es ist zwischen 19 und 24 Grad warm. Ich besteige mein gemietetes Ebike und erkunde die Gegend, die ich inzwischen sehr gut kenne.
Aus der Bucht Agios Georgios Pagon muss man zunächst einige heftige Steigungen überwinden, um das Rad überhaupt etwas laufen lassen zu können. Für einen Flachlandradler wie mich, ist das sehr gebirgig. Meistens lege ich eine Strecke um die dreißig Kilometer zurück, bevor ich hochzufrieden wieder in der Bucht ankomme.
Morgens sind sehr wenige Menschen unterwegs. Menschen, die mit dem Auto oder Motorrad zur Arbeit fahren, einige Hundebesitzer, die ihre Hunde ausführen und Touristen, die sich wie ich sportlich betätigen möchten. Läufer, die ich bewundere, wenn sie sich die Höhen hinaufschleppen und Radfahrer, die ohne Motorunterstützung schwer keuchend nach oben radeln. So, wie ich es vor fünf Jahren auch noch gemacht habe.
An einigen speziellen Strecken werde ich von streunenden Hunden gejagt. In diesem Jahr sind es zwei recht große Exemplare, die an einer Stelle, an der ich alle zwei, drei Tage entlang fahre, bereits auf mich warten und bellend hinter mir her rennen, manchmal nach meinen Beinen schnappen und bedrohlich knurren. Angst hatte ich nur an den ersten Tagen, um dann festzustellen, dass sie doch nur spielen wollen.
Ich fahre hier schon viele, viele Jahre umher, so dass ich bekannt bin. Mir wird oft ein fröhliches „Kalimera“ zugerufen, ein griechisches „Guten Morgen“, das ich ebenfalls allen Menschen freundlich entgegen gröle, die mir begegnen.
Ein älteres Ehepaar frühstückt, wenn ich vorbeifahre auf ihrer Terrasse an der Straße und die beiden sind offensichtlich immer entzückt, wenn sie einen alten Touristen sehen, der mit rotem Kopf und roter Haut an Ihnen vorbei radelt. Sie springen fast schon auf und winken wie Schiffbrüchige auf einer einsamen Insel, der in der Ferne ein Schiff vorbeiziehen sehen.
Heute wurde ich von einem alten Griechen angehalten. Die Zeichen, dass ich anhalten möge, waren eindeutig. Der Mann sagte kein Wort und gab mir eine Feige, die er wenige Sekunden zuvor von einem Feigenbaum gepflückt hatte. Er bedeute mir, dass ich diese essen soll - was ich tat. Die Feige war zuckersüß und ich war offensichtlich so begeistert, dass er inspirierend, zahnlos lachte, seinen Daumen hob, sich umdrehte und fortging.
Einfach wunderbar - Ohne Worte!
0 notes
Text
Geborgenheit in der Erinnerung

Zu Weihnachten ergreift man einen Zipfel Kindheit, Geborgenheit in der Erinnerung – und erfährt mehr Nähe als sonst. Sobald ich über das Weihnachtsfest, anders ausgedrückt, über den Heiligen Abend meiner Kindheit nachdenke, erinnere ich die unendlich lange Wartezeit! Das Kriechen von Sekunden, die sich wie Stunden anfühlten, die Ungeduld, die meine Schwester und mich bereits vor dem üblichen Aufstehen überrascht hatte. Bis zur Bescherung dauerte es bis sieben Uhr abends. Eine Zeit, die sich wie eine lang gezogene Folter anfühlte.
In den ersten Jahren verstand ich die Sorgenfalten auf der Stirn meiner Mutter nicht. Ich dachte, sie wäre genauso ungeduldig wie ich. Erst später realisierte ich, dass sie darüber nachdachte, ob denn ihr Mann, der meist am Heiligen Abend noch bis 14:00 Uhr auf der Werft arbeiten musste, einigermaßen nüchtern nach Hause kommen würde, oder aber, ob er sich mit seinen Arbeitskollegen vollkommen betrunken hatte?
Als Kind habe ich darüber natürlich nicht nachgedacht. Ich war mit meinen Wünschen beschäftigt. Was würde wohl unter dem Tannenbaum liegen? Die Spannung stieg den Tag über unerträglich an. Nachmittags haben wir meist zur Zeitüberbrückung irgendetwas gespielt, Radio gehört, oder versuchten zu lesen. Die Zeit schlich trotzdem nur so dahin.
Vor der Bescherung gab es Abendbrot. Jede Familie pflegt ihre eigenen Weihnachtsrituale! Der rote Heringssalat und die begleitende Bockwurst gehörten bei uns schlicht dazu und hat dem Weihnachtsfest eine Note Absurdität hinzugefügt. Wer isst schon zu Heringssalat Bockwurst. Immer, wenn ich davon erzähle, schauen mich die Leute ungläubig an. Fast immer wird gesagt, „das passt doch gar nicht zusammen!“
Für mich passte es früher wunderbar, esse ich aber heutzutage nicht mehr. Alles hat seine Zeit.
Ich wünsche allen ein tolles Weihnachtsfest und eine besinnliche und fröhliche Zeit.
Old Man, who is talking.
0 notes
Text

Seine Kleidung: sehr modisch! Die dunkelbraune Cordhose mit weit geschnittenem Hosenbeinen überdeckte grobe Stiefel. Der Reißverschluss einer königsblauen Windjacke war bis zum Hals zugezogen. Die kastanienrote Mütze im angesagten „Beanie-Stil“ rundete seine elegante Erscheinung ab.
Auffällig war der sehr unsichere Gang und ein dicker, runder Po. Ein Pampers-Po, der durch die schwankende Fortbewegung prominent wackelte. Er steuerte direkt auf einen Laternenpfosten zu, den er, als er ihn erreichte, mit beiden Armen krampfhaft umklammerte. Er schien stolz und glücklich zu sein, seufzte erleichtert, murmelte „Fleun“ und strahlte mich an.
„Lasse kann erst seit wenigen Tagen laufen, möchte aber nicht mehr an meiner Hand gehen. Er will es alleine können und alles, was ihm Halt gibt ist sein Freund,“ sagte sein Vater. Lasse war ein kleiner rotbäckiger Junge. Etwa ein bis eineinhalb Jahre alt, den ich auf dem Parkplatz vor unserem Edeka-Markt beobachtet hatte. Sein sichtlich stolzer Papa hatte mich im Laufschritt überholt um ihn vor einem Sturz zu bewahren, den der Laternenpfahl jedoch verhinderte.
Bevor ich etwas antworten konnte, lief Lasse wieder los. Diesmal direkt auf mich zu, und als er mich erreichte umklammerte er mein Bein. Das war jetzt offenbar auch sein „Fleun“. Er strahlte mich aus seinen dunkelbraunen Augen an, ließ mich los und stürzte auf seinen Papa zu, der ihn gekonnt auffing und auf seinen Arm nahm.
„Entschuldigung“, sagte sein Vater und küsste den kleinen Kerl auf die Wange. „Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, denn Lasse ist ja jetzt mein „Fleun“.“
Ich ging gutgelaunt in den Laden und erledigte den Wochenendeinkauf.
1 note
·
View note
Text
Kindermund tut Wahrheit kund

Ich war am Boden zerstört. Schuld daran war ein fünfjähriges, rothaariges Mädchen aus unserer Nachbarschaft, dass ich bislang für total liebenswert hielt. - Bis gestern!
Ich kam recht früh nach Hause und setzte mich auf unsere Terrasse mit dem Blick zur Straße. Das Mädchen fuhr mit ihrem rosafarbenem Kinderfahrrad immer wieder um den grün bewachsenen Wendehammer herum. Sie hat das fahren ohne Stützräder erst kürzlich gelernt. Ich ging zu ihr, um mit ihr zu reden. Sie hielt in meiner Nähe und schaute mich an. Bevor ich etwas sagen konnte, fragte sie mich: „Warum bist du eigentlich so dick?“ Mir schoss der frühere Bayerntrainer Trapattoni in den Kopf: „Was erlauben Strunz“, nein, „was erlauben sich das Mädchen?“ Der nächste Gedanke war: „Kindermund tut Wahrheit kund.“ - Was für ein dämliches Sprichwort!
Wozu ich nicht fähig war, ihr eine Antwort zu geben. Sie schaute mich mit ihren grüngrauen Augen ganz liebenswert an und erwartete aber genau das: eine Antwort. „Warum ich dick bin? Es hat damit zu tun, dass ich beim Italiener nach der Vorspeise, Pasta als Zwischengang und einer Pizza Calzone als Hauptgang nicht eine Sekunde darüber nachdenke, ob ein Tiramu Su zum Nachtisch zu viel sein könnte, weil ich weiss, dass es mich glücklich macht.“ Hanna verstand was ich ihr entgegnete! Sie fasste das Gesagte ziemlich clever zusammen: „Du isst zu viel.“ Damit war das Thema für das kleine Mädchen erledigt. Sie bestieg ihr Fahrrad und fuhr wieder gut gelaunt um den Wendehammer herum.
Mein Kopfkarussell sprang an, der Puls stieg, Mordfantasien lösten meine Gedankenstarre ab. Ich überlegte, ob ich Nägel auf die Straße schmeißen sollte. Der Vorschlaghammer im Schuppen hätte gewiß eine fatale Wirkung auf das rosafarbene Fahrrad dieser vorwitzigen Göre!
Dann kam Hannas Mama hinzu. Eine junge Frau, die ich bis gestern als attraktiv empfunden hatte. Sie lächelte mich mit einem wundervollen Lächeln an und ich dachte bei mir: „Du falsche Schlange, du hast deiner Tochter bestimmt gesagt, dass du mich für zu dick hältst.“ Ich war in meiner Ehre gekrängt.
Abends dachte ich mit etwas Abstand über das Geschehen nach und musste einsehen, dass ich inzwischen nicht mehr als gertenschlank gelten kann. Aus der Sicht einer Fünfjährigen bin ich ein riesiger, aufgeblasener Mann. Obwohl ich seit 15 Jahren nicht mehr zugenommen habe, erkannte ich, dass das Kind recht hat: ich bin ein freundlicher, breitschultriger Kerl mit einem zu großvolumig geratenen Bauch. Meine Mordgedanken haben sich verflüchtigt und Hanna ist weiterhin ein liebenswürdiges Mädchen, dass toll mit ihrem Rad fahren kann. Und ihre Mama könnte eine falsche Schlange sein, aber eine attraktive.
1 note
·
View note
Text
Der Neue James

Es gibt Hoffnung. Wahrscheinlich werde ich in meinem Leben doch noch einige Hotelzimmer zertrümmern und Drogen und Groupies in größeren Mengen konsumieren. Daniel Craig wird als James Bond aufhören.
Was das mit mir zu tun hat? Zunächst nicht viel. Aktuell denkt man ja an eine weibliche 007! In einer männlich dominierten Welt, wird man schlussendlich erneut eine stark testosterongesteuerte Person wählen. Der nächste James Bond wird allerdings politisch korrekt sein. Und da komme ich ins Spiel: Im Rahmen der Überalterung westlicher Gesellschaften wird man dem jungen James Bond einen alten, verletzten Kämpfer an die Seite stellen. Die Verletzung ist im Sinne der Inklusions-Debatte dringend angezeigt. Natürlich ist mein deutscher Akzent im Englischen etwas problematisch. Als Doppelagent im kalten Krieg hat der von mir zu spielende Charakter gute Dienste für den MI5 geleistet. Deshalb arbeitet „Er“, von mir in einer oscarverdächtigen Performance dargestellt, inzwischen im Auftrag der Majestät in London.
Am Ende des übernächsten James Bond stirbt der Jünglings-Bond an einem Katzenbiss, den er sich beim Herumtollen in seiner Luxuswohnung zugezogen hat. Der weltweit agierende Geheimbund „United cut-throat villain“ hat die Katze aus Rache mit einer Droge vergiftet. Ich bleibe im Dienste der Majestät und werde als erster, nicht englischer „Agent 007“ Gefahren und Risiken für das Brexit-Land bestehen.
Meinem Plan ist kaum noch etwas hinzuzufügen! Leider fehlt mir das darstellerische Talent. Aber dieses klitzekleine Problem werde ich noch lösen müssen, wenn ich zukünftig Hotelzimmer zertrümmern und Drogen und Groupies in größeren Mengen konsumieren möchte.
Beste Grüße
2 notes
·
View notes
Text
Modemuseum Meyenburg



Das Wetter im mecklenburgischen Sommer gab den Ausschlag. Es war Regen angesagt, somit die geplante Fahrradtour entlang der mecklenburgischen Seenlandschaft abgesagt und eine alternative Indooraktivität angesagt. Wir entschieden uns für einen Besuch im Modemuseum im Schloss Meyenburg, das eine der weltweit größten Privatsammlungen historischer Kleidungsstücke und Accessoires beherbergt.
„Angefangen hat alles mit einem schwarzen Satinkleid, das die Sammlerin von ihrer Großmutter erhielt. Es folgten das raffiniert geraffte Brautkleid der Mutter und zahlreiche weitere. Mit ihrer mehr als 50-jährigen Entstehungsgeschichte, umfasst die Sammlung heute mehrere tausend Objekte von kunstvoll gefertigten und - besonders wichtig - getragenen Kleidungsstücken.“ (Vgl. www.modemuseum-schloss-meyenburg.de)
Die Lebensgeschichte von Josefine Edle von Krepl (schon der Name ist sensationell), die das Modemuseum im Jahr 2006 eröffnete, ist eine eigene, spannende Geschichte. Erwähnen möchte ich stellvertretend verschiedene Lebensstationen: als Journalistin bei der DDR Frauenzeitschrift „Für Dich“, die Eröffnung eine der wenigen privaten Modeboutiquen in der DDR und den Betrieb des Modemuseums in Meyenburg bis 2015.
Auch wenn die ursprünglich treibende Kraft ihren wohlverdienten Ruhestand genießt, merkt man der Sammlung eine detaillierte Liebe zur Mode an. Eine wunderbar gestaltete Ausstellung. Nicht nur die Bekleidung, auch zahlreiche Accessoires, Schmuck und kleinere Einrichtungsgegenstände sind liebevoll zusammengetragen worden. Es hat richtig Spaß gemacht. Ein Besuch lohnt sich, selbst wenn man selbst eher ein Modemuffel ist.
0 notes
Text
Why do you walk with a limp?
“Why do you walk with a limp?”, war ihre Frage, um dann fortzufahren: “Opa humpelt auch. Bist du auch Motorrad gefahren? Also ich fahre nie Motorrad, denn ich will meine Beine behalten!”
Vor mir stand ein kleines Mädchen mit pinkem Shirt und einer schwarzen Hose mit Blumenmotiven, die ich auf ca. vier Jahre schätzte. Sie war mir zuvor am Nachbartisch im Frühstücks-Buffet-Restaurant im Paris Hotel aufgefallen, weil sie eine kleine Szene gemacht hatte. Jetzt starrte sie mich unverwandt an und wartete auf eine Antwort. “Nein, ich bin nicht Motorrad gefahren, ich war, als ich noch sehr klein war, krank und später ist mein Bein nicht so gut gewachsen, wie mein anderes Bein und deshalb humpel ich so”, erklärte ich. „You’ve gotta be kidding!“, lachte sie und rannte zurück zu ihren Eltern.
Wenig später stand sie wieder vor meinem Tisch, doch bevor sie etwas sagen konnte war auch ihre Mama da, die sich entschuldigte. Ich beruhigte die aufgeregte Mama, die meinte, ihre Tochter würde mich stören. Letztlich schickte ich Mama zurück zu ihrem Ehemann und das Mädchen mit Namen Amy blieb an meinem Tisch stehen. “Ich heiße Amy und ich bin gerade fünf Jahre alt geworden und einmal war die Zahnfee schon da und guck mal, da vorne der wackelt auch schon.”
„Oma Boston kommt rüber und passt auf mich auf, wenn Mama und Papa auf den Kongress gehen. Es gibt nämlich einen Kongress für Zahnärzte und Mama und Papa sind deshalb mit mir nach Las Vegas gefahren. Es wäre aber schon besser, wenn ich einen Bruder oder eine Schwester hätte, dann könnten wir zusammen spielen. Gestern waren wir auf einem Spielplatz.“
“Papa hat gesagt, dass du nicht geschwindelt hast.” Warum sollte ich geschwindelt haben?“ „Wegen dem Bein, dass nicht so schnell wächst wie das andere. Er hat gesagt, du hast bestimmt Polio gehabt. Und Opa, der ist von einen Truck getroffen worden und noch ein Auto ist rüber gefahren und zack war das Bein weg. Das hat er nie wieder gesehen und jetzt hat er ein Holzbein, obwohl das gar nicht aus Holz ist und Oma ist weggelaufen und jetzt lebt er mit Maggie zusammen. Die mag ich lieber als Oma. Papa aber nicht, der findet Maggie nicht so gut. Mama aber, Papa mag seine Mama lieber als Maggie und meine Mama sagt, dass ist doch auch in Ordnung.“
Ich stand auf, nachdem ich Amy erklärt hatte, dass ich noch etwas zu essen holen wollte und schwupps, war sie wieder weg. Als ich zurück kam, beobachtete sie, wie ich mein Spiegelei aß. Das schien sie nicht zu kennen und ich bot ihr ein Stück davon an. Schon rannte sie los, holte sich einen Teller und eine Gabel und kniete sich auf einen Stuhl mir gegenüber. Sie aß ein ein großes Stück meines Spiegeleis und schon stand Papa vor meinem Tisch und fragte, ob Amy mich wirklich nicht stören würde. Ich verneinte und als er zu seinem Platz zurück ging, flüsterte mir seine Tochter verschwörerisch zu: "I love him, but sometimes it’s no end of trouble with him.”
Zurück im Hotelzimmer musste ich erst einmal nachschauen, was denn der letzte Satz meint. Es ist ein amerikanischer Ausdruck für: “Er nervt manchmal.” Ich hatte ein wunderbares Frühstück und als ich mich von Amy und ihren Eltern verabschiedete war ich fast traurig. Sie hatte mir soviel erzählt, aber auch nach meiner Tochter gefragt und nach meiner Frau und weshalb wir nicht zusammen reisen und ob meine Frau schön sei und was meine Tochter studiert und so weiter. Ausserdem hatte sie gefragt, ob ich auch mehr als 10 Stunden mit dem Auto gefahren wäre, um nach Las Vegas zu kommen, wo so wenig Kinder wohnen. Als ich ihr erzählte, dass ich aus einem anderen Land käme und viele Stunden mit dem Flugzug unterwegs gewesen sei, war ihr klar, dass ich wohl aus “Hinter-Bosten” kommen würde. Und ihr war damit auch klar, weshalb ich so einen komischen Akzent hätte. Oma Bosten spricht nämlich auch komisch.
Wir saßen bestimmt mehr als zehn Minuten gemeinsam an meinem Tisch und unterhielten uns und als ihre Eltern kamen, um sie abzuholen, fragte sie, ob wir uns morgen wiedersehen würden. “Nicht sehr wahrscheinlich”, antwortete ihr Papa, denn sie müsse morgen früh Oma Boston vom Flughafen abholen.
Ein wunderbarer Beginn für einen weiteren Messetag in Las Vegas.
1 note
·
View note
Text
Boule

Im Alter wollte ich stattlicher Mann mit vollen grauen Haaren werden, der lässig einen Wollpullover um die Schultern geschlungen hat, Ärmel vorne verknotet, und nach Südfrankreich aussieht, nach Boulespielen und Pastistrinken!
Manchmal glaubte ich sogar daran, dass mein Wunsch Wahrheit geworden ist. Das gelang, sobald ich den hinterhältig angebrachten Spiegeln dieser Welt ein Schnippchen schlug.
In der vergangenen Woche war ich wunderbar zufrieden - mit mir und der Welt im Reinen. Ich hielt mich für attraktiv, intelligent, sogar sozial kompetent. Am Mittwochmorgen ging ich gutgelaunt ins Schwimmbad und kam an einem Waschbecken-Spiegel vorbei - mein Selbstbildnis zerschellte auf den Schwimmbadfliesen!
Realität ist etwas Brutales, etwas, was abgeschafft gehört. Aus einem Mann mit vollem grauen Haar war in Sekundenbruchteilen ein aufgeblasenes Etwas geworden: ein dicker Eunuch, dessen Schultern so verfettet sind, dass ein Wollpullover nur noch angewidert zu Boden gleitet. Ein Mann, der vor Schwäche keine einzige Boulekugel zu werfen in der Lage ist.
Ich ging depressiv gestimmt in die Schwimmhalle. Dort wurde ich von zwei Bademeisterinnen in Empfang genommen. Ich bin in der Halle bekannt wie ein bunter Hund. Eigentlich ist unsere Männerrunde bekannt, aber die Bademeister unterhalten sich gerne mit mir. Die beiden jungen Frauen sprachen mich an. Die eine ist Anfang dreißig und wird im Sommer heiraten und die Andere ist Mitte/Ende Zwanzig. Wir unterhielten uns für fünf Minuten, bis mir kalt war und ich mich ins Becken schwang.
Die Mädels haben mich verzaubert. Ich weiß nicht mehr über was wir sprachen, aber meine Mini-Depression war verschwunden. Ich fand es großartig, dass ich gemocht wurde, dass man sich mit mir gerne unterhielt, obwohl ich nicht aussehe, wie ein sonnengebräunter Boulespieler aus der Nähe von Nizza.
0 notes
Text
Break up with your girlfriend, I‘m bored

Früher muss es für den Mann im besten, aber irgendwie fortgeschrittenen Alter besser gewesen sein, als es heute ist: Man konnte seinen Bauch und seine schlechte Laune vor sich hertragen und damit in Frieden leben. Man galt als gesetzter Herr. Heute muss man „up to date“ mit jugendlichem Touch, sportlich und aktiv sein, um auch in späten Jahren wahrgenommen zu werden.
In meinem Fall führt das dazu, dass ich den Gesprächen, die unsere jungen Mitarbeiter (vier Männer von Anfang bis Ende Zwanzig) über Ihre Lieblingsmusik miteinander führen, genauer anhöre. Ich mag Musik, die begleitet mich mein gesamtes Leben und ich lerne in diesem Bereich gerne dazu. In meinem Kämmerchen daheim höre ich mir manchmal die von den Kollegen besprochene Musik an. Mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen: vor ca. eineinhalb Jahren war die Musik von „Kendrick Lamar“ ein riesiges Thema. Rap war nie die Musik, die ich zu meinen Lieblings-Stilrichtungen zählte, und dabei blieb es auch, obwohl ich mir „Kendrick Lamar“ genauer angehört hatte. Vielleicht mit einer Ausnahme, das Lied „l“ hat einen starken Eindruck hinterlassen.
Auf einer längeren Autofahrt stellte ich gestern fest, dass ich mir das Album „thank u, next“ von „Ariana Grande“ mit großem Genuss und viel Freude angehört habe. Meine Kollegen hatten zu Anfang dieses Jahres über die erste Single des fünften Albums gesprochen. Ariana, die sie als musikalisch hochspannend und darüber hinaus als sehr sexy bezeichneten, war ein großes Thema und meine Neugierde geweckt.
Ich habe mir die Musik Mitte März gekauft und höre sie aktuell sehr häufig. Für mich ist es kein Wunder, dass es fünfundfünfzig Jahre nach den „Beatles“ Ariana Grande gelungen ist, drei Titel auf den ersten drei Plätzen der US-Billboard-Charts platzieren zu können. Dabei handelt es sich um die Titel: „7 Rings“, „Break up with your Girlfriend, I’m bored“ und „thank u, next“. 55 Jahre ist es tatsächlich her, dass die Beatles mit “Can’t Buy Me Love,” “Twist and Shout,” und “Do You Want to Know A Secret” drei Singles gleichzeitig auf den ersten drei Rängen der US-Billboard-Charts platzieren konnten. Das schien ein Rekord für die Ewigkeit zu sein.
Aus meiner Sicht ist es nur problematisch, dass ich damals bereits auf der Welt war und mich sogar daran erinnern kann, dass es eher langweilig war, Charts zu hören, weil die Beatles alles dominierten. Noch schlimmer ist es, dass ich Ariana bitten müsste, ihren Liedtext zu ändern: „Break up with your girlfriend, I’m bored“ ist in meinem Alter nicht mehr zielführend, es müsste lauten: „Break up with your husband, I‘m bored“.
1 note
·
View note
Text
Schneegestöber, Glatteis und Bettgeschichten

Wir schauen alle auf eine Hauptstrasse, aufgereiht wie an einer Perlenschnur sind die Tische im Frühstücksraum des Central Hotels an der großen Fensterfront platziert. Es schneit. Ich bin fasziniert und denke darüber nach, wie ich die vor mir liegenden sechshundert Kilometer auf der verschneiten Autobahn schaffen soll. Auf einem Fernsehbildschirm läuft das stummgeschaltete „ntv-Programm“. Der gut lesbare Lauftext warnt vor extremem Glatteis in ganz Deutschland.
Die beiden hinter meinem Rücken sitzenden Freundinnen genießen ihr freies Wochenende. Sie finden es wundervoll, dass sie bei dichtem Schneetreiben in der Hofer Umgebung wandern werden. Die eine Frau mit starkem Hang zum Vortrag informiert ihre Freundin darüber, dass man auch bei Glatteis hervorragend wandern kann, weil die von ihr empfohlene Wanderausrüstung genau auf diese Wetterbedingungen ausgerichtet ist. Leider har sie nicht so gut geschlafen, denn das Hotelbett war etwas zu hart. Miit 44 Jahren hat sie sich doch an ihr eigenes, weiches Bett gewöhnt. Unter heftigem Kichern informieren sich die beiden Freundinnen, dass sie früher ja das eine oder andere Mal in fremden Betten übernachtet hätten und da wäre ihnen die Beschaffenheit der Unterlage vollkommen egal gewesen. Unter fast ohrenbetäubendem Gebrüll wird das Futonbett von Wolfgang besonders gewürdigt. Offensichtlich war beiden Frauen diese Unterlage egal, ob sie die Matratze gleichzeitig oder aber getrennt „erfühlen“ durften, werde ich nie erfahren.
Freundin A mahnt, leiser zu sein, um anschließend in angemessener Lautstärke ihre Freundin aufzuklären, dass man heute unbedingt einen Topper auf eine Matratze legen sollte. „Das ist so schön warm und weich“, schwärmt sie. „Egal ob man ein „Boxspringbett“ besitzt, oder ein ganz normales Bett, Topper sollten überall drauf sein.“ Freundin B denkt schon seit einiger Zeit genau darüber nach. Und Freundin A bestärkt sie, weil jetzt auch die Kinder auf ihren Betten Topper haben und irgendwie besser zu schlafen scheinen.
Die erwähnten Kinder scheinen die beiden in die Welt zurück zu holen und innerhalb kurzer Zeit brechen sie auf, um sich endlich die kühle Luft um die Nase wehen zu lassen.
Es schneit immer noch.
1 note
·
View note