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Unser wunderschönes Abenteuer auf dem Salkantay-Trek
Da unsere Reise sich jetzt langsam dem Ende zuneigt, haben wir die letzten Tage nochmal mit unseren Lieblingsbeschäftigungen verbracht: Leute kennenlernen, feiern, ganz viel spannende Naturlandschaften sehen und natürlich wandern! Das alles vereint war möglich auf dem Salkantay Trek, einer fünftägigen Wanderung zum Machu Picchu. Um halb 5 Uhr morgens wurden wir in Cusco vom Bus abgeholt und zum ersten Stopp chauffiert. Wir sparten uns das Frühstück im Restaurant und aßen stattdessen wie so oft mitgebrachtes Porridge mit Coca Tee. Von dort ging’s dann weiter über gefährliche Straßen zum Startpunkt der Wanderung und gefühlt nur noch bergauf! Durch Kennenlernspiele und viel Zeit lernten wir schnell Teilnehmer um Teilnehmer kennen. Drei hübsche britische Jungs, die ihr Medizinstudium beendet haben und bestens in die nächste Grey’s Anatomy-Staffel passen würden, ein aufmerksamkeitsliebender Inder, der jedem erklären wollte, wie man am besten reist und ausgeglichen ist (am Ende war er ziemlich nervig), eine Californierin, die zu Hause eine Selbstversorger-Farm hat, schon zwei Jahre ihres Lebens im Gefängnis verbracht hat und deren kompletter Körper tätowiert ist, zwei Canadier, die mit Peru das erste mal das Ausland besuchen, zwei Östereicherinnen in unserem Alter, denen wir gerne gelauscht haben, und und und! Viel Gesprächsstoff gab es auf jeden Fall! Jeder Tag war auf seine Art anstrengend, aber der erste Tag war einer der ekligeren. Es hat geregnet und wir sind drei Stunden einen Hügel hochmarschiert. Der ist sehr rutschig gewesen, da hab ich einfach nur Mitleid gehabt mit den Touristen, die für den Tagestrip mit einfachen Sneakers wie Vans oder Nike Airmax ausgesucht hatten und immer wieder ausgerutscht sind. Endlich oben angekommen, war die Aussicht auf den Humaintay-See schon beeindruckend! Aber ich muss sagen, die anderen Tage waren dann schon eine Steigerung, auch weil sie trockener waren! Als wir nachmittags nass und durchgefroren im ersten Camp ankamen, in dem schon Zelte mit Strohdächern auf uns warteten, gab es super Mittagessen mit Tee. Ich hab bei der Anmeldung angegeben, dass ich vegetarisch bin, weil ich (vermutlich) vom vielen Fleisch hier Bauchprobleme bekomme. Als ich das unserem sehr lieben Guide Oscar gesagt habe, “I don't eat meat”, kam ein „But chicken yes?“ zurück, da mussten wir alle lachen. Auch Fisch gehört nicht zu dem peruanischen Konzept von Carne, weil es so wie Huhn weißes Fleisch ist. Wir hatten einen Koch dabei und die Österreicherinnen sind Veganerinnen. Der Koch hat sich immer richtig Mühe gegeben und echt tolle Alternativen gekocht! Und wow! Ganze drei von fünf Tagen hat sich mein Magendarmproblem erholt:D
Als wir in die Zelte wollten, um uns schön im Trockenen einzukuscheln, erhielten wir eine schlimme Nachricht. Bei der Tour sind auch Pferde dabei, die das Essen und die Taschen (bis 5kg pro Person) tragen. Bei uns waren zwei Pferde weggerannt! Deshalb hatten wir einen Weile keine Schlafsäcke, aber auch unsere Klamotten nicht, und haben ganz schön gefroren! In der Not haben wir uns eine Matraze geteilt, die andere über uns gelegt und diverse Kissen, die in dem Zelt waren, als Kälteschutz um unser Konstrukt gelegt. Als nach zwei Stunden Kuscheln und Frieren Oscar gerufen hat: „The bags have arrived!“, waren wir glücklicher denn je und haben den ganzen Nachmittag nicht mehr aus der Wärme mit neuen Klamotten und Schlafsäcken gewollt.
Leider, so haben wir am Abend erfahren, sind an dem Tag zwei Pferde bei einem Autounfall gestorben. Das war auch der Grund für die Verspätung, die ja am Anfang noch nach einer lustigen Story klang. Einfach nur tragisch, dass zwei Pferde für unser Gepäck und einen zu schnellen Autofahrer ihr Leben lassen mussten!
Am nächsten Tag ging es früh raus und deshalb am Vorabend umso schneller zurück in unser warmes Zelt! Weiß nicht, ob wir schonmal besser geschlafen haben.
Der zweite Tag begann früh morgens um 6 mit coca Tee und, wer hätte es gedacht, mit Schlamm. Der wurde im Laufe des Tages auch nicht weniger, sodass unsere Schuhe gefühlt 2kilo mehr wogen. Jedenfalls bestiegen wir den Salkantay Mountain, ein für die Inkas Heiliger Berg. Der war auch die Höchste Stelle unserer Wanderung. Im Prinzip sogar unserer ganzen Reise. Aber aufgrund der vielen Cocablätter hatten wir kaum Probleme mit der Höhe. Zum Glück. Es waren nämlich 4600m.
Oben angekommen, zeigte Oscar uns ein Inka-Ritual (drei Cocablätter zusammenhalten, dann in verschiedene Richtungen-Orientierungspunkte- halten und anpusten und irgendwas auf Quecha sagen) und wir wanderten und wanderten und wanderten und am Ende des Tages wurde wieder viel gegessen und gequatscht und im Zelt geschlafen.
Tag 3 und 4 waren deutlich entspannter: am Tag 3 wurden wir einen Teil der Strecke wegen eines Erdrutsches mit dem Auto gefahren, der Nachmittag war frei. Es herrschte eine Stimmung wie auf Abifahrt, es wurde so viel gelacht und Musik gehört und wir machten einen Ausflug zu so Thermalbädern und abends gab es eine große Party. Und es gab Tequila. Es war perfekt! Falls ihr jemals zum Machu Picchu wandern wollt, kommt gerne zu uns:)
Am vierten Tag ging es morgens erneut auf einen Ausflug, wo man Ziplinen konnte. Es war verdammt hoch. Und es hat sich definitiv gelohnt, der Vormittag war von viel Adrenalin und „Wuhuuuuu“ begleitet (150m sind auch relativ hoch finde ich).
Am Nachmittag liefen wir wieder sehr lange, aber wir kamen dann in Aguas Calientes an, von wo aus es nicht mehr weit zu Machu Picchu war. Wir durften das erste mal seit wirklich langer Zeit endlich mal wieder in einem bequemen Doppelbett schlafen und das hatten wir echt verdient. Abends sind wir essen gegangen und dann zeitig ins Bett, denn ein großer Tag lag vor uns. Im Prinzip waren ja alle Tage sehr ereignisreich, aber der letzte hat alles nochmal getoppt. Um drei Uhr morgens ging es raus aus dem Bett, damit wir unter den ersten auf dem Berg waren. So viele Stufen. So so viele Stufen. Aber es hat sich sowas von gelohnt. Ich hatte ehrlich gesagt gedacht, dass mich die Ruinen nicht so umhauen würden, weil man ja schon Bilder kennt, aber es war der absolute Hammer. Ich bekomme richtig Gänsehaut, wenn ich an den Salkantay-Trek und sein Finale denke. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es ist alles noch so gut erhalten und dann lag es so schön einsam (vor dem Touri-Ansturm) im Nebel da und hat uns einfach überwältigt. Das kann man nicht mit Fotos beschreiben, das muss man selbst gesehen haben! Natürlich laden wir trotzdem Fotos hoch. Unser Guide Oscar hat uns auch die interessantesten Fakten über die Inkas erzählt, zum Beispiel wie das Dorf aufgebaut wurde und wie es funktioniert hat, was die Inkas schon über die Sterne und die Himmelsrichtungen wussten und vieles mehr. Ca zwei Stunden, nachdem wir angekommen waren, begann es in Strömen zu regnen und man hat kaum noch was gesehen, weil alles in Wolken gehüllt war. Gut, dass wir so früh aufgestanden sind! Tja, für mich war das definitiv eines der größten Highlights der Reise, aber da wir irgendwie nur Highlights erleben, gibt es keine Bestenliste. Wer bis hier her gelesen hat, sollte auf jeden Fall spätestens jetzt darüber nachdenken, sich auch Flugticketsin Richtung Südamerika zu buchen. Und am besten unendlich viel Zeit einplanen. Jetzt sind nämlich nur noch zehn Tage übrig.
Ich hab leider nicht mehr alle Bilder, weil ich meine Kamera grad nicht zur Verfügung habe. Vielleicht lade ich die irgendwann mal noch hoch. Und das Gruppenfoto zeigt leider nur die Hälfte unserer Gruppe.









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Silvester in Cusco
Silvester in Cusco war definitiv ein Erlebnis. Es war schon zwei Monate vorher richtig viel ausgebucht und als wir ankamen, war die Stadt rappelvoll! An den Straßen in saßen viele Frauen mit ihren Kindern und hatten auf Decken Artikel, die die Menschen noch für den großen Abend kaufen konnten. Das meiste war gelb. Gelb soll Glück bringen. Gelbe Unterwäsche, gelbe Ketten, gelbe Weihrauchstäbe, gelbe Klamotten, und und und. Oder Handfeger, die mit Spielgeld beklebt waren. Hier ein paar peruanische Traditionen von Silvester, die wir kennengelernt haben:
1. man trägt gelbe Unterwäsche, da diese Glück im Liebesleben bringen soll (haben wir tatsächlich noch besorgt)
2. 12 Minuten vor Mitternacht beginnt man, jede Minute eine Weintraube zu essen. Jede Traube steht für einen Monat im neuen Jahr (haben wir ebenfalls gemacht)
3. Sobals es 00:00 ist, läuft man mit einem Koffer um die Plaza de Armas (Hauptplatz in der Stadt), das bedeutet, dass man viel reisen wird.
4. man kehrt die Wohnung mit einem Besen, an dem Geld befestigt ist, so vertreibt man nicht nur die bösen Geister, sondern wird auch weniger Geldsorgen haben.
Der Tag war quirlig, weil in der Stadt so viel los war und man sich kaum satt sehen sollte an den vielen interessanten Dingen. Abends sind wir erstmal mit Vincent, Alisha und deren Freundin Mabel Abendessen gegangen, das war ein Riesen Fail. Im Restaurant hätte man unsere Bestellung vergessen, nach einer Stunde neu bestellt, dann auf unerklärliche Weise wieder vergessen und dann war die Stimmung wirklich kaum noch zu retten. Wobei die vollen Bäuche uns die verpeilten Kellner letztendlich jedoch doch vergessen ließen. Wir wollten Neujahr auf der Plaza de Armas feiern, aber wir Mädels waren da wegen der Menschenmassen und der immer mal wieder direkt neben uns explodierenden Böller etwas ängstlich, deshalb suchten wir uns einen Platz mit Blick auf die ganze Stadt. Das war der Hammer! Da Cusco ein Tal ist, sehen nachts die vielen Häuser, die sich an den Bergen hochziehen, wie ein vertikaler Sternenhimmel aus:) und wir haben zwölf Weintrauben gegessen und den Moment zusammen genossen.
Nachts sind wir noch ein bisschen weggegangen, aber irgendwie lief überall die gleiche Art von Musik, und dieses Regaeton-Dum-de-Dum-de wird irgendwann langweilig.. Zum Glück haben wir noch nette Leute gefunden, mit denen wir irgendwo vor einem Club dann noch ewig geratscht haben. Es war mega krass, wir haben uns mit dem einen Mädchen über Brasilien unterhalten, und dann ist rausgekommen, dass wir zur gleichen Zeit in Florianopolis waren. Aber nicht nur das: den beiden Mädchen hatten wir einen Nachmittag geholfen, beim Surfen die im richtigen Moment von der Richtigen Welle geschoben zu werden. Als wir das rausgefunden haben (Es ging an mit „da haben wir auch zwei deutsche Mädels kennengelernt, die eine sah ein bisschen aus wie du“), haben wir uns gar nicht wieder eingekriegt. Die Welt ist so klein!
Auf dem Weg zurück ins Hostel haben wir ganz viele obdachlose Frauen mit ihren Kindern gesehen. Die sahen genauso aus wie tagsüber die Verkäuferinnen, saßen mit ihren schönen Kleidern und den Kindern im Schoß am Straßenrand, nur haben sie geschlafen und sich gegenseitig den Kopf auf die Schulter gelegt. Nichtmal Decken hatten sie. Raphi und mich hat das ganzschön schockiert, die Frauen betteln zwar teilweise oder sehen einfach aus, aber dass sie nichtmal ein Dach über dem Kopf haben... als wir zurück ins Hostel kamen, haben wir gesehen, dass einige Frauen und Männer sich das große Sofa in der Lobby teilten, was sehr für den Hostelbesitzer spricht. Seitdem haben wir den Frauen an der Straße öfters mal Kleingeld gegeben, das ist so schlimm mit der Armut dort...

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Von Sucre über den Titicacasee nach Arequipa (und das in zu wenig Zeit)
Von Sucre ging es dann weiter nach La Paz, wo man von der überwältigenden Größe der Stadt beeindruckt wurde. In La Paz gibt es einen Höhenunterschied von bis zu 1000 Metern, was Temperaturunterschiede bis 10°C zwischen Tal und Berg der Stadt erklärt. Dort blieben wir allerdings nicht lang, sondern machten uns mit dem Taxi auf den Weg zu einem anderen Busabfahrtsplatz und gleich auf den Weg nach Copacabana. In der Küstenstadt des Titicaca-Sees war nicht nur die Luft besser, sondern man hat sich auch wesentlich besser aufgehoben gefühlt, da dort alles kleiner und beschaulicher gehalten wird. Mit der Frage „Hay una cocina?“ (gibt es eine Küche?) haben wir Hostels abgeklappert, bis wir zu einer einfachen Unterkunft mit „cocina compartida“ (mit der Familie geteilte Küche) kamen. Kurz nach Ankunft haben wir die Holländer von der Uyuni-Tour getroffen. Generell trifft man sich hier immer zweimal auf seiner Reise. So trafen wir auch zwei Argentinier aus Salta an der peruanischen Grenze und später zwei Österreicher aus San Pedro de Atacama in Arequipa wieder.
Eigentlich wollten wir die Isla del Sol besuchen, allerdings reichte uns dafür kaum Zeit. Jetzt gegen Ende ist die Zeit eher knapp bemessen, dann machen wir lieber die Sachen, die wir unbedingt noch machen wollen, richtig und nicht alles nur ein bisschen. Deswegen wurde einfach ein Hügel des Ortes bestiegen und dort die wunderschöne Aussicht auf den See genossen. Wir wurden sogar Zeugen eines Heiratsantrags, der zum Glück des Mannes auch bejaht wurde. Unten angekommen beschlossen wir, uns zu trennen, da Nina nach Souvenirs Ausschau halten wollte und ich das Abendessen vorbereiten wollte. Doch auf einmal überwältigte mich eine furchtbare Fressattacke, weshalb ich kurzerhand frittiertes Hähnchen von einem Strand kaufen musste. Im Hostel zurück war der Hunger jedoch noch immer nicht gestillt, weshalb ich einen Eintopf kochte. Überhaupt mache ich mir hier viel Gedanken über das Essen, da ich ja meine Leidenschaft fürs Kochen gefunden habe. Nina freut das sehr.
Von Copacabana ging es am nächsten Tag weiter nach Arequipa. Eine quälend lange Fahrt, mit quälenden Drang, aufs Klo zu müssen. Es gab bloß 2 Pausen ohne anständige Toiletten, die Not lag wohl am feurigen Eintopf. In Arequipa angekommen teilten wir uns dann mit zwei netten Engländern ein Taxi in die Innenstadt, wo wir später ein Party-Hostel bezogen. Die Mitarbeiter trugen T-Shirts mit dem Aufdruck: drink,drink, get drunk
Eigentlich wollten wir hier einen Ausflug zum Colca Canyon machen, aber auch dafür fehlte leider die Zeit. Nina wurde darüber ein wenig traurig, vor allem weil man die beeindruckenden vulkanischen Landschaften auf der Hinfahrt schon etwas erspähen konnte (siehe Video unter Arequipa). Der Wäsche-Wartetag in Sucre hatte aus drei Tagen zwei gemacht, die wir nur durch den Canyon gehetzt wären. Zum Glück ist die Stadt groß genug, um unseren Erlebnisdrang zu stillen. Deswegen werden wir in einigen Augenblicken zum Wildwasser-Raften gehen.
Heute Abend (es ist der 30.) fahren wir weiter nach Cusco, wo morgen mit unseren Berliner Freunden Silvester gefeiert wird.





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Sucre
Weihnachten haben wir im wunderschönen bolivianischen Sucre verbracht. Der Plan waren zwei Tage Aufenthalt. Gleich am Tag unserer Ankunft (24.12.) haben wir noch 80% unserer Wäsche zur Wäscherei gebracht, die zwei Stunden später fertig sein sollte, ein schönes Weihnachtsgeschenk für zwei stinkige Reisende also! Tja, der Typ vom Waschsalon meinte mit „Kommt in zwei Stunden wieder“, dass er da auch schließt, aber wir hörten nur, da sei unsere Wäsche fertig. Wir kamen also erst entspannt nach 3 Stunden, nur um festzustellen, dass unsere Wäsche nun über Weihnachten eingesperrt sein würde! Bei den Nachbarn der Wäscherei erfuhren wir, dass der Besitzer auf dem Land wohne und wir einfach hoffen müssten, dass er nur den 25.12. zu hatte. Schön war, dass wir so gezwungen waren, die Stadt in Ruhe kennenzulernen und sie hat uns sehr gefallen! Ganz viele weiße Häuser und interessante Menschen, die so ihr Ding machen. Die dicken Damen in Traditionskleidung und geflochtenen Zöpfen, die alles Mögliche verkaufen, ihre Kinder zum Betteln vorschicken, mit viel Ladung auf dem krummen Rücken durch die Straßen laufen oder auch einmal unter ihrem Kleid an den nächsten Baum in der Stadt pinkeln. Oder die Kinder, die mitten auf dem Platz ein energisches und sehr ernstes Fußballspiel barfuß starten. Oder der Künstler, bei dem das Entstehen der Bilder der interessanteste Prozess ist, der seinen Unterhalt mit dem Verkauf von Losen für seine Bild-Tombola verdient. Es wurde vor allem auf der Plaza nicht langweilig. Ein paarmal haben wir auch riesige Schlangen von Menschen gesehen. Aufgeregte Kinder, die sich zwei Blocks lang bis zu einem Café aufreihten, weil da aus irgendeinem Grund (wahrscheinlich Weihnachten) Götterspeise in kleinen Bechern verschenkt wurde. Oder viele schicke Leute, die alle in die Kirche strömen.
Schön war auch, dass unsere beiden Berliner Alisha und Vincent mit uns Weihnachten feierten!
Der 24. war relativ unspektakulär, auch weil wirklich ekliges graues Wetter war. Wir haben uns ein Museum angeschaut, und Vincent hat uns ein bisschen erklärt, warum Bolivien heute so arm ist. Ein früherer Präsident namens Lazarde hat vor einiger Zeit alle staatlichen Ressourcen privatisieren lassen, also quasi das Land verkauft. Das Museum hat auch gezeigt, wie die Indigenen gegen die Kolonialisten gekämpft haben und wie schwierig ihre Stellung in der Gesellschaft lange war. Das kennen wir ja leider von einigen Länden.
Am Abend haben wir mit den beiden für 5€ pro Person ein traditionelles Essen mit Weißwein bekommen, das dann doch ein Highlight an sich war! In Bolivien, das haben wir jetzt gelernt, kommt man mit Essen gehen fast günstiger raus als mit Kochen. Schlimm ist nur die gesundheitliche Gefahr. Ich erhole mich mittlerweile seit schon zwei Wochen nicht mehr vom Essen. Wir haben bis jetzt nur einen Supermarkt gesehen, ansonsten wird wirklich alles an Straßenständen verkauft.
Am nächsten Tag, dem richtigen Weihnachtstag der Bolivianer, haben wir morgens am Markt eingekauft und Tüte um Tüte mit Zutaten für das eigentliche Weihnachtsessen geholt. Es gab Rotkohl nach Alishas Rezept, Hähnchen, Kartoffeln und Gemüse nach Raphis Instinkt und als Nachspeise einen Apfelkuchen mit Vanilleeis nach Ninas Vorliebe! Wenn man beiseite lässt, dass uns die Alu-Auflaufform mit dem Essen heruntergefallen ist, Vincent sich dabei die Hand verbrannt hat, wir einiges an Essen vom Boden aufsammeln mussten UND meine Nachspeise nach 15 Minuten im Gasofen kohlschwarz war, war es ein sehr gelungener Abend! Die beiden haben wir echt ins Herz geschlossen. Den dritten Tag, den wir uns sonst nicht genommen hätten, sind wir auf einen Hügel marschiert, um eine Sicht auf die ganze Stadt zu haben. Oben gab es ein paar Stände, bei denen wir unsere Verhandlungskünste unter Beweis gestellt und uns vier Freundschaftsarmbänder gekauft haben. Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns nämlich schon von Vincent und Alisha. Die beiden verbrachten den nächsten Tag in La Paz, während wir der quirligen Stadt aus Zeitknappheit gleich den Rücken kehrten und gleich weiter zum Titicacasee fuhren.






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Tag 3: Sonnenbrand! Und gutes Essen, ein Sonnenaufgang, für den wir um 3 Uhr aufstehen mussten (lohnenswert) und als krönender Abschluss die Salzwüste!
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Tag 2: Viele Flamingos, Klettern und lustige Schilder
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Tag 1: Bunte Lagunen, ein Thermalbad und verrückte Natur!
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Salar de Uyuni
Unsere 3-Tagestour von San Pedro de Atacama nach Salar de Uyuni in Bolivien war ein kleines Abenteuer! Drei Tage lang sind wir in einer Sechsergruppe plus Fahrer Jorge mit Jeep durch atemberaubende Landschaften gefahren, wurden viel bekocht und haben nachts in einfachen Unterkünften geschlafen. Die Höhe wurde mit wirklich hilfreichen Kokablättern bekämpft. Man kann sich damit Tee machen oder man kaut sie einfach eine Weile und schiebt sie sich dann in die Backen. Sie schmecken zwar, als würde man auf trockenem Earl-Grey-Tee herumkauen und kleben danach zwischen den Zähnen, aber sie entspannen! In den drei Tagen habe ich die typischen Symptome von Übelkeit, Kopfschmerzen und Unwohlsein ganz gut überstanden. Unsere Gruppe war super, wir haben uns alle wunderbar verstanden und wir haben in drei Tagen so viel gesehen, wie sonst in einem Monat nicht! Ich habe so viele Fotos, dass ich diesen Trip in drei Tage unterteilen muss. Aber seht selbst!
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Atacama-Wüste
San Pedro de Atacama, eine touristische Lehmziegel-Stadt, war wirklich interessant! Erstmal ist es tagsüber genauso heiß wie es nachts kalt ist. Ansonsten hat die Stadt auf den ersten Blick nichts zu bieten, weil die ganzen Attraktionen von Geysiren über mondartige Landschaften bis zu salzhaltigen Floating-Lagunen außerhalb der Stadt liegt. Da es sehr heiß war, haben wir es bei einem Ausflug pro Tag belassen. Gleich am ersten Tag haben wir uns einen Tourveranstalter rausgesucht, mit dem wir unsere dreitägige Jeeptour in die Salzwüste nach Bolivien gebucht haben. Aber dazu später mehr, das war ja unsere Weiterreise. Am Abend haben wir uns mit den anderen Deutschen in deren Hostel richtig edel bekocht und später Caipirinha-trinkend noch Karten gespielt. Unser Hostel lag ziemlich außerhalb, weshalb wir auch im Stockdunkeln immer keine Wahl hatten, als nachts noch mit unseren geliehenen Rädern zurück zu fahren. Dafür hatten wir aber einen Pool und den besseren Blick auf den Sternenhimmel. Wenn wir mit dem Rad zurückkamen, haben wir uns immer erstmal auf den Boden gelegt, und den schönsten und besten Sternenhimmel, den ich je gesehen habe, bewundert! Am zweiten Tag haben wir mit zwei von den Deutschen, richtig netten berlinerischen Medizinstudenten, einen Ausflug ins „Valle de la Luna“ gemacht. Gemeinerweise hatten wir die ersten zwei Stunden dieser Radtour nur Gegenwind. Aber die tatsächlich mondartige Landschaft war atemberaubend! Ganz oben auf einer Sanddüne haben wir uns dann den Sonnenuntergang angeschaut und über unsere blauen Finger gelacht. Immerhin befinden wir uns schon weit oben im Vergleich zum Meeresspiegel und wir waren auch etwas zu kalt angezogen. Es war dann auch richtig schön, hungrig und durchgefroren einen Topf Nudeln zu kochen!
Am Abend sind wir zu einer ganz besonderen Party gefahren. In San Pedro gibt es eine Regel, dass nach 1 Uhr kein Alkohol mehr ausgeschenkt werden darf und auch nicht getanzt werden darf. Deswegen hat sich die Jugend San Pedros einen Ort etwas abgelegen von der Stadt, mitten in der Wüste, ausgesucht, an dem dann nachts mit Lagerfeuer, Lautsprechern und selbstgebauten Bars das Leben gefeiert wird. Und wir durften Teil davon sein, dank guter Tipps von den Leuten, denen wir schon so begegnet sind. Unsere Hostelbesitzerin, eine älter Dame, hatte uns etwas vor der Party gewarnt. Sie sei illegal und dort würden Drogen und Alkohol konsumiert. Ich fand es einfach nur schön, zu sehen, dass ca 80 Leute, egal welchen Alters, gemeinsam gefeiert haben, jeder willkommen war und Manche mit Gitarre Musik gemacht haben, Andere zur Lautsprecher-Musik getanzt und gesungen haben, während wieder Andere einfach schön geratscht haben. Den nächsten Tag haben wir mit Erledigungen in der Stadt (Bolivianos in der Wechselstube erhalten und für unsere 3-Tagestour Snacks einkaufen) und Tacos essen begonnen. Den Nachmittag haben wir mit unseren lieben Berlinern an unserem Pool verbracht, und am Abend waren wir bei einer Sternentour. Die war so toll! Wir sind zu einem Observatorium mitten in der Wüste gefahren, wo wir mit Laserpointern, die bis in den Sternenhimmel reichen, über Sternenbilder, Planeten, Geschichte und Weltallphänomene gelernt haben. Wir haben so viel erkannt. Den Orion-Jäger, die Zwillinge, Uranus, die Magellan-Sternwolken und vieles mehr. Und ein paar Sternschnuppen! In San Pedro kann man im Schnitt zehn Sternschnuppen pro Stunde beobachten. Das klingt nicht nur toll, das war genial! Zum Ende der Tour, bei der wir durch 10 Teleskope schauen durften, wurde noch heiße Schokolade serviert. Gerade da war die Rückfahrt mit dem Fahrrad nicht gerade heiß ersehnt. Wir haben uns definitiv viel bewegt in San Pedro!
Am nächsten Tag ging es schon früh los auf den Weg nach Bolivien.
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Könnte schlimmer sein!
Als ich auf der Heimfahrt unseres Roadtrips so im Auto saß und glücklich aus dem Fenster geschaut hab, weil wir so schöne Tage hinter uns hatten, hab ich mir so gedacht: Nina das kennst du schon von dieser Reise: wenn du so ca zwei Wochen permanent gut drauf bist, dann naht mindestens ein Schlechte-Laune-Tag. Was ja auch total okay ist. Und ich hab mich gefragt, wenn wir so viel sehen in den nächsten Tagen (Atacama- und Salzwüste), wo könnte diese schlechte Laune kommen?
Tja, dann kam der nächste Tag. Es sollte nach San Pedro de Atacama weitergehen. Den letzten Abend in Salta haben wir einen wirklich witzigen Ausgeh-Abend gehabt, waren aber wegen 2 Stunden Schlaf und Busabfahrt um 7 in der Früh so fertig, dass der Plan war, den ganzen Tag im Bus zu schlafen. Pillepalle. Der Bus ging auf der Fahrt kaputt und wir wurden mit einem kleinen Bus zurück zum Buserminal gebracht, wo wir auf die Reparatur des Busses warten sollten. Es verging eine Stunde, dann noch eine Stunde, dann noch eine, bis wir letztendlich 8 Stunden in diesem Terminal verbrachten. Von den 60€ für den Bus wird einem hier nichts erstattet, wir durften aber kostenlos Croissants und Schnitzel von einem Restaurant essen. Für mich war das kein Trost, ich wollte einfach nur diese 8-Stunden-Busfahrt hinter mich bringen und schlafen und glücklich in San Pedro de Atacama ankommen. Zu allem Übel war auch plötzlich unsere Essenstüte mit unseren extra abends gekochten Nudeln und Obst und Brot und und und verschwunden. AAAARRRGGGHHH!!!
Wenigstens lernten wir im Busterminal vier andere Deutsche kennen, mit denen wir Karten gespielt und viel geplappert haben. Letztendlich konnte der Bus, so wurden wir um 15:00 informiert, erst um 1 Uhr nachts losfahren, damit er zur Öffnung der Grenz-/Zollkontrollen in Chile sein würde. Wenigstens wurde uns dann das Hostel, in dem wir bis 12 schlafen konnten, bezahlt. Und wir durften im Wert von 15€ essen gehen. Da wir aber keinen Hunger hatten, haben wir von dem Geld einen kleinen Vorräte-Einkauf gemacht. Inklusive Chips, Brotzeitbox und co. So war die Essenstüte wieder komplett. Abends waren wir sogar nochmal in unserem alten Hostel und haben uns bekocht und die Belgierin getroffen, was super war. Irgendwann war die ganze schlechte Laune des Tages verflogen. Und am nächsten Tag Mittag kamen wir endlich in der Wüste in San Pedro de Atacama an!
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Salta mit seinen schönen Kirchen und einem lustigen Werbungs-Fail!
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Quebrada de Humahuaca
Der Norden Argentiniens hat uns begeistert. Wir sind von Mendoza in den Norden und in die Höhe nach Salta gefahren. In Mendoza haben wir eine super nette Belgierin kennengelernt, die sich dann kurzerhand in Salta in unser Hostel eingecheckt hat. Dort haben wir eine Kanadierin kennengelernt und das Vierergespann war perfekt. Wir haben beschlossen, zu viert ein Auto zu mieten und in den Norden zu fahren, der viel empfohlen wird, aber schwer öffentlich zu erreichen ist. Den Abend vor der Abreise zu unserem Zwei-Tagestrip sind wir uns mit Wein, Schokolade und Kartenspielen nähergekommen und haben bis tief in die Nacht interessante Diskussionen geführt. Die Kanadierin hat den Anstoß gegeben, dass Menschen für offene Beziehungen gemacht sind und dass wir zu konservativ erzogen werden, was das betrifft. Da kann man, finde ich, lange drüber reden! Am nächsten morgen ging es schon früh los nach Purmamarca. Das ist ein kleines Dorf aus Lehmziegeln, das von ganz tollen roten Bergen umgeben ist. Schon die Hinfahrt war schön! Wir sind durch gewundene Straßen den hügeligen Urwald entlang gefahren und haben das ein oder ander Mal Wildpferde (mit Fohlen!!) getroffen sowie Schweine, Kühe und Hühner, die an einsamen Hütten herumliefen. In Purmamarca sind wir erstmal wandern gegangen. Wir kamen gar nicht mehr aus dem Staunen heraus, so schön war diese Wanderung. Da die Wanderung aber nur eine Stunde dauerte, ging es nach kurzer Erkundung des Lehmziegeldorfes auch schon weiter! In der nächsten Ortschaft sind wir in ein Hostel gezogen, in dem man uns sehr herzlich begrüßt hat! Aus einem Dreierzimmer wurde eifrig ein Viererzimmer gemacht und wir haben viele Tipps für Ausflüge von Tilcara (dem Örtchen) bekommen. Wir haben uns für den „Gargante del Diabolo“ entschieden. Das ist ein tiefes Tal, oder eher eine Schlucht, die man von oben bestaunen kann. Cool ist auch, dass es die ganze Zeit hätte regnen sollen und wir die Wolken auch gesehen haben, wir aber vom schlechten Wetter verschont blieben. Zum Aussichtspunkt hatten wir auch eine wunderschöne Wanderung (siehe Fotos) und haben uns auf dem Rückweg auf das Abendessen gefreut. Das gab es erst halb 9, was für die hiesigen Umstände viel zu früh ist, aber es hat nicht enttäuscht! Vorher haben wir uns auch nicht gelangweilt, denn wir wollten das Auto umparken und mussten feststellen, dass die Batterie leer war. Wir hatten das Licht angelassen. Zum Glück hat uns ein Mechaniker, der in der gleichen Straße seine Werkstatt hatte, ausgeholfen und das Auto ist wieder angesprungen. Die Bezahlung in Höhe von 2,50€ hat er locker auf den nächsten Tag verschoben. Wir waren nach dem Essen alle todmüde.
Der heutige, zweite Tag war nochmal abenteuerlicher: wir sind mit dem Auto weiter nördlich zu den „14-farbigen Hügeln“ gefahren. Spannend war die Auffahrt, da wir nochmal zusätzlich zu unserem schon 3000 Höhenmetern 1300 weitere zurücklegen würden und von ein paar Leuten gehört hatten, dass wir wegen der dünnen Luft Probleme mit dem Auto bekommen könnten. Taxi wäre aber auch doof gewesen, weil unflexibel und teuer. Was macht man da? Richtig! Erstmal Empanadas essen gehen. Wir sind große Empanadas-Fans geworden. Falls ich es noch nicht gesagt habe: das sind gefüllte Teigtaschen, die frittiert werden. Füllungen können Käse (zb mit Shrimps), Hackfleisch, Hähnchen (zb mit Kartoffelstückchen) oder auch Gemüse sein. Die Größen sind ganz unterschiedlich. Manchmal sind die Teigtaschen so groß wie eine Hand, manchmal nur ein Drittel davon. Wir fragen immer nach oder machen es vom Preis abhängig. Die, die wir heute gekauft haben, waren 12 Stück für 7,50€, wir haben richtig auf kleine getippt. Wir sind dann zum Tourismusbüro im Ort gelaufen, wo man uns gesagt hat, dass die Straße zu den bunten Bergen nicht so schlimm für das Auto ist. Puh! Mehr Freiheit und weniger Ausgaben. Wir wurden nach einer langen Schotterstraßenfahrt die Serpentinen hinauf mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Atemberaubend in mehrerer Hinsicht: die Berge haben ganz viele bunte Farben, weil vor 600 Millionen Jahren das Gebiet mal Teil des Meeres war und sich in verschiedenen Phasen Sedimente abgesetzt haben. Das find ich schon beeindruckend! Außerdem erscheint das Panorama je nach Tageslicht ganz unterschiedlich. Wir sind sehr lange dort herumgelaufen und haben einfach lange auf diese tollen Berge gestarrt. So etwas habe ich noch nie gesehen. Dann wäre da aber noch die andere Seite des „atemberaubend“. Die Höhe! Ich wusste, dass man bei 4350 m Höhe Sauerstoffmangel spüren kann. Aber die Kopfschmerzen und Kurzatmigkeit waren nach einiger Zeit schon unangenehm. Die Belgierin hat uns mit einem coolen peruanischen Trick ausgeholfen. Keine Kokablätter, aber „Agua de Florida“. Das ist Alkohol, von dem man sich etwas in die Hände schüttet. Dann reibt man sie aneinander, hält sie ins Gesicht und atmet einmal tief durch die Nase ein. Das macht kurz sehr wach, aber wirklich dauerhaft hat es nicht gewirkt. Ich werde es trotzdem in Peru kaufen, weil allein der Akt des Inhalierens so cool ist. Und es ist legal, ich glaube sogar, man darf es nach Deutschland mitnehmen.
Die Landschaft war so beeindruckend, da ist mir mal wieder aufgefallen, was für ein Glück wir haben mit Südamerika. Wir sehen so viel Unterschiedliches, und die Menschen sind auch mega interessant. Wir sind ja jetzt näher an Bolivien, aber wir waren trotzdem überrascht, wie anders die Menschen hier im Vergleich zum Süden sind. Und auch wie anders sie aussehen. Sie sind mir auch etwas fremder, aber irgendwie interessanter. Sie sind hier indigener. Ich würde gerne mehr Bilder von den Leuten machen, aber ich trau mich immer nicht. Die Belgierin hat für mich ein Foto erfragt, als wir einen kleinen stolzen Schuljungen am Straßenrand entdeckt haben. In den kleinen Ortschaften wurden wir zum ersten Mal von kleinen Kindern angebettelt. Die verkaufen auch an den Straßen alles Mögliche.
Auf dem Heimweg wurden wir an einer Kontrollstation von der Polizei angehalten. Wir haben alle etwas Schiss gehabt, obwohl wir nichts zu verbergen haben. Erst wollte der Polizist alle Ausweise sehen. Er fragte so Testfragen wie: „Raphael wie heißt du mit zweitem Namen?“ , obwohl er keinen hat. Dann hat er gefragt, ob die Kanadierin am 22. eingereist sei und als sie aus Versehen geantwortet hat „Yes, 22. of December“, hat er sie korrigiert, es wäre der 22.November gewesen. Hä? Was wollte der? Er hat dann auch gefragt, wie wir uns kennengelernt haben und wie man unsere Namen ausspricht und wie gut unser Spanisch ist. Da wurde uns klar, dass das wahrscheinlich ein extrem gelangweilter Polizist war, der ein bisschen Smalltalk machen wollte. Wir mussten dann noch den Kofferraum öffnen und mit den Worten, er reise gerne, ließ er uns fahren. Es war irgendwie total lustig, weil er sich auch so viel Zeit gelassen hat, während er unsere Pässe gelesen hat. Er hat auch mehrmals zwischen Passbild und Gesicht hin und hergeschaut. Wirklich komische Situation.
Zum Abschluss meines Romans hier eine kleine Zusammenfassung der Dinge, die ich an den Menschen in Argentinien bemerkt habe:
Viele arbeiten in Jobs, die bei uns als unnötig erscheinen würden: zum Beispiel als Tankwart, Kioskbesitzer (es gibt soo viele Kioske, Läden oder kleine Stände, bei uns hätten die schon längst wegen der Supermärkte zugemacht), Sockenverkäufer, Parkverbothinweiser, Eintritt-am-Wanderweg-Kassierer (an dem vielleicht 10 Wanderer am Tag vorbeikommen) und und und! Und man ist hier sehr freundlich. Vor allem, wenn man etwas spanisch spricht, kommt man eigentlich überall weiter. Ach und die Religion! Feiertage spielen hier eine weitaus wichtigere Rolle als zu Hause. Auch die Familie ist sehr wichtig. Zum Beispiel gibt es viele Dinge (wie Brötchen) nur in Großpackungen. Wenn man Leute einkaufen sieht, könnte man oft meinen, die besitzen ein Hostel oder Restaurant, weil immer so große Mengen eingekauft werden. In Restaurants sitzen meistens große Gruppen, der Durchschnitt von Leuten pro Tisch ist bestimmt 5! Hier feiert man auch gerne ausgelassen und bis spät in die Nacht.
Das werden wir vier heute Abend den Argentiniern gleichtun, es ist schließlich Samstag! Morgen geht es mal wieder auf eine lange Busfahrt. Weiter in den Norden, aber zurück nach Chile. In die Atacamawüste!!!!
Ich freu mich so!! Ihr werdet von uns hören. Bis dann!
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