Tumgik
seilise · 24 days
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°35
Hab' so ein Gefühl und weiß nicht was. Weiß nicht, wie es heißt und was es soll. Was ich damit tun soll und was es bringt. Welchen Antrieb es hat und was es will. Was soll ich damit? Fühle Anspannung, vielleicht muss ich loslassen. Fühle Adrenalin, vielleicht muss ich runterkommen. Aber wohin? In welchen Zustand will ich kommen und wo will ich sein? Will ich hypen im Flow oder bodenständig und reflektiert sein? Geht nicht auch beides? Will nicht in die Ernsthaftigkeit zurückkehren. Will fliegen in Emotionen, Spaß haben, Leichtigkeit spüren. Will Verantwortungen abschütteln, sie mit Leichtigkeit erfüllen. Will teilen, mich mitteilen, mit Menschen, die ähnlich verspüren. Wie komme ich dahin? Wie komme ich daraus?
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seilise · 30 days
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°34
Wenn das Ungesehene gesehen wird. Fühle mich verzerrt, verortet in einer Welt, in der ich nicht bin - nicht da bin. Will mich herauskämpfen aus der unsichtbaren Blase, in der ich gefangen scheine - klappt nicht. Wo will ich hin, wer will ich sein und wie entscheide ich und komme dort hin?
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seilise · 1 month
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°33
Mein Gehirn überschüttet. Überschüttet mit Gedanken, mit Impulsen. Alles nur halb zu Ende gedacht und nicht vollendet. Vergesse die Hälfte und schaffe doch nichts. Fühle mich verloren und suche nach Anschluss. Nach einer Rettung, einer Erleichtung - durch dich? Oder durch jeden?
Natürlich, es ist viel schwerer selbst die Verantwortung zu übernehmen. Viel leichter ist es sich aufzuregen und auf die Erlösung zu warten. Wird nicht passieren. Auf was warte ich denn eigentlich? Dass du dich um 180° drehst und mir zu Füßen liegst? Zu gerne hätte ich das. Aber warum würdest du das tun? Warum würdest du mir auf einmal hinterherlaufen? Was für Gedanken ich da habe. Wird nicht passieren. Wird nicht sein - es wird alles so bleiben.
Je mehr ich drücke, desto übertriebener wird es. Je mehr ich hineinstiere, desto verlegen muss ich werden - zu viel will ich etwas, das nie wird. Ist dir das nicht peinlich, Mädchen? Und wo bist du bei dir selbst? Schau doch mal auf dich und deine Werte!
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seilise · 1 month
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°32
Fühle mich verloren. So als schwämme ich im Wust meines eigenes Lebens umher. Alles nichts, schwerelos, nicht fassbar. Frage mich, wo ich bin, wie und warum. Habe keinen Erfolg damit meine Gedanen zu strukturieren. Es bleibt ein Gewirr von Gefühlen und Empfindungen. Wie viele Faktoren wohl gleichzeitig auf mein Ich, mein Gehirn Einfluss nehmen? Bestimmt zehntausende gleichzeitig. Von Gerüchen, zu Gedanken, Gefühlen, Geräuschen - alles geht.
Was ist ein Gefühl, fragte sie. Ein Gefühl ist eine Ansammlung von tausend kleinen Gedanken, die in einem Wust zusammenkommen und ein Gefühl vermitteln. Interessanter Gedanke, oder nicht? Bedeutet gleichzeitig, dass wir all unsere Gefühle bis ins kleinste aufdröseln, auseinander und verständlich machen können. Wir uns bei jedem Gefühl bewusst darüber werden können, warum wir es fühle und warum nicht.
Wie ist es bei Liebe? Bei jenem Gefühl, das das stärkste aller Gefühle ist. Kann ich aufdröseln, warum ich die Geruchsmixtur einer Person intuitiv anziehender finde als einer anderen Person? Kann ich das auch beeinflussen oder nicht? Gute Frage, nächste Antwort.
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seilise · 1 month
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°31
Hallo Person, ich kann es schon fast gar nicht glauben, wie erdreistest du dein Leben lebst. Ich bin fassungslos und verletzt. Verstehe nicht, ob mein Fehler darin liegt, Zuverlässigkeit zu erwarten - vielleicht ist das so. Ich bin unglaublich enttäuscht. Enttäuscht womöglich noch viel mehr in mich selbst - denn ich, genau ich, sollte mittlerweile wissen, dass auf dich und deine Worte kein Verlass ist und dass du dich auch nicht entschuldigt und nicht entschuldigen wirst. Warum erwarte ich denn noch mehr? Du bist doch ein tolles Trainingsobjekt, um meine Erwartungen schön niedrig zu halten und mich dann nicht aufzuregen. Klappt noch nicht so ganz - da habe ich noch Einiges zu trainieren. Ich bin sauer, so sauer - dass ich mich schon wieder so fühle wie in den letzten Wochen, dass ich dir wieder die Macht und Möglichkeit dazu gebe, mein Wohlbefinden zubeeinflussen. Bin sauer darüber, dass ich Hoffnungen mache - mir Hoffnungen mache, dass wir uns womöglich näher kommen, dass ich dir jetzt vertrauen kann und darf, dass es ein positives Ende haben wird. Ich weiß, dass ich mich zu dir hingezogen fühle - aber kann nicht beschreiben warum. Möchte es gerne bewusst steuern können, denn so verschafft es mir Schmerz. Aber wie ich schon schrieb - ich gebe dir die Macht, mein Wohlbefinden zu beeinflussen. Warum erwarte ich denn eigentlich so viel? Vielleicht auch weil meine Freundin stark davon überzeugt war, dass du zuverlässig wärst. Da kennt sie dich nicht gut genug. Ich bin traurig, dass meine Erwartungen enttäuscht sind und gleichzeitig fühle ich mich hilflos und klein. Aber es ist schon so - so viel sollte ich nicht erwarten, warum auch, meine Erfahrungen sprechen Bände. Auch wenn du etwas versprichst - das wird nichts. Erkenntnis ist Erkenntnis. Lass es gehen, lass es los. Er wird nichts mehr, wird nichts ändern. Auch wenn ich dich als Person - zum Großteil das, was ich kenne - sehr interessant finde, mich zu dir hingezogen und verstanden fühle, entscheide ich, dass ich eine solch unzuverlässige Person nicht in meinem Leben haben möchte. Du gehst respektlos mit meiner Zeit und meinen Gedanken - mit mir - um. Du gehst respektlos mit deinen Mitmenschen um. Kein einziges Mal - auch jetzt wieder nicht! - lese oder höre ich eine Entschuldigung von dir. Es ist wohl viel zu normal für dich, dass du dein Wort nicht hältst. Das ist nicht mein Thema - ganz im Gegenteil. Ich liebe Zuverlässigkeit und stehe ganz stark dafür. Das ist einer meiner wichtigsten Werte. Ich lasse dich gehen, mit etwas Traurigkeit über die Vorstellung, die hätte erfüllt werden können - doch andere schöne Dinge werden kommen und gehen. Ich vertraue in das Leben und mich. Ich ziehe die richtigen Menschen an und letztlich wird es so passen, wie es für mich am gesündesten und besten ist. Du gehörst leider nicht dazu - auch wenn ich das irgendwie gerne anders gehabt hätte. Ich ziehe die richtigen Menschen in mein Leben - du bist keiner dieser richtigen Menschen. Ich lebe mein Potenzial und mein Leben - du gehörst nicht dazu. Good Bye, Person. Ich lasse dich gehen. Deine Lise
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seilise · 1 month
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°30
Liebe ist die größte Emotion, sagte sie. Wut kannst du immer in allen Zeiten spüren. Traurigkeit nur für etwas, das schon vorbei. Angst vor etwas in der Zukunft. Aber Liebe - das ist unsere größte, stärkste Emotion. Diejenige, die alles überschatten kann, die wir am stärksten fühlen, die uns unglaubliche Dinge tun lässt, uns Kräfte verleiht.
Aber was ist es denn dann und wie kann ich sie denn jetzt bitte steuern? Wieder bei der gleichen Frage: Liebe ich denn unterbewusst nicht Menschen, die meine kindlichen Bedürfnisse erfüllen oder/und das befriedigen, was ich in meiner Kindheit gelernt habe? In meinem Fall, das Gefühl, dass ich nichts wert bin, ich es bin, die für die Bedürfnisse der anderen Person verantwortlich ist, dass ich nicht nein sagen darf, dass ich keine Entscheidungsmacht über mein Leben habe.
Wie schaffe ich es denn mich selbst für andere Menschen zu entscheiden und es sich gut und genug anfühlen zu lassen. Erst gestern sag ich ein Instagram-Reel mit der Aufschrift "Don't mix up the peace and stability of a healthy relationship with boredom and loss of passion." Ja, so ist es. Sind gesunde Beziehungen nicht einfach viel zu langweilig? Es sind ganz andere Qualitäten, ganz andere Empfindungen, ganz andere Wohltaten, die diese in sich tragen. Schwer zu verstehen und schwer zu begreifen. Ein ganz, ganz anderes Lebensgefühl. Ein Gefühl von Sicherheit. Welch neuer Aspekt. So ungewohnt.
Wenn Menschen mich fragen, ob ich mir vorstellen könnte in einem internationalen Unternehmen zu arbeiten, antworte ich mit: "Na klar, sonst wäre es doch viel zu langweilig.". Aber noch viele, ganz viele andere Aspekte stecken dahinter. Zum Beispiel die Diskrepanz in meinem englischsprachigen und deutschsprachigen Ich. Bin auf dem Weg sie zu vereinen - aber es ist schwer. Und der Gedanke, dass zwischenmenschliche Beziehungen sonst einfach so langweilig wären - denn ich kenne es ja nur mit vielen emotionalen Hochs und Tiefs verbunden, mit den Schmerzen, dem Leid, der mich Tag für Tag beschäftigt oder beschäftigt hat. Da kommen in einem internationalen Unternehmen zumindest die Herausforderungen in der Kommunikation daher, wie wir unsere so unterschiedlichen Lebenserfahrungen, Konventionen und Hintergründe zusammenbringen, uns wirklich effektiv verständigen können und gleichzeitig genau deshalb jeden Tag etwas Neues voneinander lernen können. Viel interessanter oder nicht? Das befriedigt mit Sicherheit mein Bedürfnis nach Nicht-Ruhe, Nicht-Stille, Bewegung - denn Sicherheit fühlt sich angstbereitend an. Sicherheit gibt mir das Gefühl, dass bald etwas Schlimmes, etwas Schlechtes, etwas passiert, was mir großen Schmerz bereitet.
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seilise · 1 month
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°29
Ich fühle mich verloren. Als ob die Essenz meiner Selbst über die Nacht hinweg wie Sternenstaub im Traum entschwundet sei. Frage mich, welcher Traum es doch war, an welchen ich mich eben noch erinnern konnte. Stattdessen springen meine Gedanken von hier nach da und ich erinnere mich an den Poetry-Slam-Beitrag einer jungen Legasthenikerin zum Thema Schule. Ich habe geweint, so sehr hat sie mich berührt, mir das Gefühl gegeben, verstanden zu sein.
Geht es nicht genau darum? Andere Menschen zu finden, die ein Gefühl von Verstandenheit vermitteln? Bei denen ich mich sicher fühle, weil sie mich verstehen, nachvollziehen können, wie ich mich fühle, auf mich eingehen können?
Ganz oft frage ich mich, wann und wie diese Aspekte eigentlich zusammenpassen. Und was es an manchen Menschen eigentlich ist, das mich zu ihnen zieht. Ob es genetisch bedingte Aspekte sind, Gerüche, Informationen, die wir unterbewusst wahrnehmen und uns dann sicher fühlen. Aber warum? Weil die andere Person ähnlich wie unser Vater riecht? Oder weil uns Gerüche verschiedener Hormone anziehen? Oder sind es doch die Lebenserfahrungen, deren Spuren wir alle mit uns tragen, die - insofern sie sich überschneiden und ähneln - und näher zusammenbringen? Wahrscheinlich eine Kombination, oder nicht? Aber trotzdem frage ich mich - wenn wir als Menschen innerhalb der ersten Sekunden einer Begegnung intuitiv darüber entscheiden, ob wir eine Person sympathisch finden oder nicht, ob wir uns zu ihr hingezogen fühlen oder nicht, wie entscheidet unser Körper das? Das Gesamtpaket? Mimik, Gestik, Kleidungsstil, Geruch? Was gehört noch dazu und wie funktioniert das nur? Und wenn wir unterbewusst doch immer noch nach unseren alten, in der Kinderheit verstörten Systemen handeln und entscheiden, dann entscheiden wir uns doch nur für die falschen Menschen - intuitiv. Diejenigen, die uns verletzen, weil wir es eben so kennen. Oder nicht?
Ich habe das Gefühl ich habe Angst davor, mich für verletzliche Menschen zu entscheiden. Mich für Menschen zu entscheiden, die offen und unschuldig ihr Leben leben. Die nicht viel Scheiße erlebt haben, die lieber mit einem Schutzwall ihr Leben bestreiten. So bin ich auch. Nach außen hin wohl geschützt. Ich traue mich nicht, mich selbst im Raum von verletzlichen Personen zuzulassen. Zu viel Angst selbst verletzt zu werden. Hohle Sprüche, arrogante Anmerkungen, um mein Ego zu positionieren, weit oben und klar zu machen, dass ich besser bin als alle anderen - meine Strategie. In vielen Kreisen noch immer. Dabei sollte ich wissen, mittlerweile gut genug, dass ich es bin, die gut genug ist. Ich bin gut genug. Ich bin gut genug in mir selbst und mit mir selbst. Bin mit mir ok - und was andere sagen, kann mir dann sonst wo vorbeigehen. Die Schöpferin meines Lebens bin ich selbst. Zu jeder Zeit. Immer.
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seilise · 1 month
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°28
Möchte weiter diesen Zustand erörtern. Weiter dahin hineinstöbern, wie das Gefühl sich anfühlt, sich mein Zustand anfühlt. Mein Zustand von Existenz. Ziehe mich zurück in ruhige Zonen, versuche allein zu sein. Beobachte Menschen und habe immer noch Input. Hin und wieder kommen einzelne Menschen zu mir und suchen Smalltalk. Ich gewähre und antworte. Bin wie ein Fass bis oben hin gefüllt. Versuche Wort finden für mein Empfinden - aber fühle noch kaum, da alles zu viel. Ich höre, ich spüre, ich empfinde. Vielleicht ist wohl doch hochsensibel das bessere Wort. Woher soll ich wissen, was ich bin, wenn ich nicht weiß, was ich fühle. Sehe ich Emotionen in Menschen oder tue ich es nicht? Eine meiner größten Fragen überhaupt. Doch zurück in den Zustand. Ich nehme ein Bier nach dem anderen vom Tisch des Caterings - denn besseres habe ich nicht zu tun. Mag den Geschmack des ausgeschenkten Biers nicht - aber heute geht es. So gut, dass ich drei davon trinken. Ich versuche mich zu finden und zu empfinden. Versuche zu verstehen, was ich fühle, zu verstehen, was in mir passiert und wann ich wieder atmen kann. Streune umher auf der Suche, vor allem nach Erleichterung. Fündig werde ich nicht. EFT hilft nur für einen kurzen Moment. Was ist die Lösung? Solche Veranstaltungen aussparen. Ich muss wohl die Jobsparte wechseln. Will Spaß haben, dabei sein - kann es nicht genießen. Alles prasselt auf mich ein und ich versuche mich zu schützen. Vor Informationen, vor Eindrücken, vor Menschen. Flüchte mich in den Raum einer Freundin im Glauben und Hoffnung, hier ruhige empathische Personen vorzufinden. Bin richtig und trotzdem ist mir alles viel zu viel. Ich fühle mich wie ein Tank voller Sinneseindrücke, wie ein groblöchriges Sieb, das alles und wirklich alles aufnimmt und hineinlässt. Gleichzeitig erwarten Menschen von mir, dass ich auf Fotos freundlich Lächle und zur Verfügung stehe. Ich gebe ein Fakelächeln von mir, dass ihr heute in der Zeitung sehen könnt. Sehe erfolgreich aus von außen, bin vollkommen ausgelaugt und unbestimmt überfüllt von innen.
Versuche zu verstehen, wie andere Menschen sich verhalten. Sehe, dass andere Menschen glücklich sind und freue mich für sie. Ich kann es nicht. Ich kämpfe mit den Sinneseindrücken, mit den Geräuschen, den Gefühlen, den Empfindungen. Kämpfe damit, dass ich alles wahrnehme, dass nichts stoppt und vor mit Halt macht. Kämpfe dasmit, dass ich in diesem Moment nicht auseinanderbrösele, in kleine, kleine Einzelstücke und Teile auf dem gefliesten Boden zerfalle. Kämpfe mit mir selbst, dass ich anwesend bleibe und teilhabe, dass ich da bin und Unterhaltungen führe, dass ich bin in all dem Gewusel und Gebrause. Ich habe Angst, wenn ich jetzt zurück denke. Angst vor der Überwältigung, von dem Leidensdruck. Es ist so unglaublich unangenehm an diesen Orten vor Ort zu sein. Es ist so unglaublich unangenehm, nicht zu wissen, was gut tut, keinen Ausweg zu kennen und finden. Tools wie EFT - schon zu spät. Bin drüber und vegitiere in der Erwartung wie alle anderen Menschen ansprechbar zu sein. Warum ist es so schwer für mich? Warum empfinde ich so viel? Und was ist es, das ich empfinde? Bin wieder an der Frage angelangt, ob ich wirklich Emotionen in Menschen sehen kann oder nicht. Letztens habe ich eine Serie gesehen mit einer afroamerikanischen Frau in der Hauptrolle. Nicht aus diesem Kulturkreis stammend, habe ich in ihrem Gesicht einfach keine Emotionen erkannt. Bis heute frage ich mich, ob das so gewollt war oder ob ich es bin, die Emotionen anhand von Analyse und Pattern in Gesichtern erkennnt und diese aufgrund der unterschiedlichen Struktur und Proportionalität der Gesichter für mich unerkenntlich bleiben. Frage mich Vieles und habe keine Antworten. Denke an dich und weiß nichts. Frage mich Vieles und lass es doch gehen.
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seilise · 1 month
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°27
Von Schubladen, Waschmaschinen und Babyklamotten. Sperma, Steam und Fuck you.
Ich sitze inmitten von Männern. Die einen mit höherem, die anderen mit niedrigerem Intelligenzquotienten. Die einen mit neurotypischer, die anderen mit neurodiverser Wahrnehmung. Die einen empathischer, die anderen nicht. Ich sitze in mitten dieser Menschen und warte darauf. Warte darauf, dass etwas passiert. Es mir besser geht, ich mich wohler fühle, sich in mir der Gedanke "Warum bin ich eigentlich hier?" auflöst. Versuche micht mit Äußerungen in das Gespräch einzubringen, nicht zu rechthaberisch zu wirken - schaffe es nicht. Fühle, wie die anderen Menschen, es lustiger finden sich mit teil respektlosen, selbstgeilen, unreflektierten Frauen zu unterhalten. Schaffe es nicht, als interessant wahrgenommen zu werden - schließlich sitze ich am Eck und bleibe dort. Ich warte und hoffe, dass der Abend sich dreht, noch etwas passiert, sich Dinge und Menschen ändern und die tiefen Seiten des Lebens beleuchtet werden. Wir scherzen über Sperma-Kochbücher und Kotzgeschichten aus der Jugendzeit. Ich sehe vor Augen Räume und Möbel aus meiner Schulzeit, verbildliche die erzählten Geschichten vor meinen Augen, wie Kotze zwischen zwei Couchteilen bis auf den Boden hinunterläuft. Immer noch warte ich, nichts passiert. Resigniere langsam und verstehe, dass so die besten Teile seines Lebens aussehen, dass das seine Hochpunkte sind, dass das die besten Menschen in seinem Leben sind, dass er so wohl glücklich ist. Von den anderen Menschen mal ganz zu schweigen, aber verstehe ich nicht, wie er das seinen Alltag nennen kann, wie dies sein abschließender Kreis von menschlichen Inputs sein kann. Kein Funken von Kreativität, kein Funken von Inspiration, kein Funken von Verletzlichkeit und Tiefgründigkeit. Hohlheit hoch vier, verpackt in Witze und Sprüche. So sieht dein Leben aus?
Hatte immer gehofft, dass andere Menschen dir Raum zur Entfaltung, sich die als empathische, inspirierende Gesprächspartner anbieten. Hab deine pure Begeisterung meiner Person als Übertreibung empfunden. Verstehe nun mehr, warum ich für dich etwas Besonderes bin. Warum du an mir so viel zu Halten findest, Halt gebendes findest. Verstehe nun mehr, warum du dich festhältst, mich haben willst, loslassen dir schwer fällt. Mehr hast du nicht, mehr gibt es nicht.
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seilise · 1 month
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°26
Wie in einem Vakuum stehe ich inmitten von Menschen. Versuche zu sein und gleichzeitig zu bleiben. Wie ein riesiger Pool an Input. Sind es Emotionen, sind es Informationen, sind es Gefühle, die ich wahrnehme? Ich weiß es nicht. "Wir sind doch alle hochsensibel. Einfach filtern.", sagt sie. Die, die sich Ursula nannte. Filtern geht nicht, gibt nicht. Ich nehme es auf. Zu viel Input, um es zu verarbeiten. Werde überflutet, versuche zu bestehen und spielend leicht zu wirken. Dabei bin ich extrem angespannt, überwältigt, überflutet, überfüllt. Überfüllt mit Informationen. Informationen von Farben und Geräuschen, Stimmen und Falten der Gesichter. Farben von Brillengestelle, Strukturen von Kleidungsstücken, Konstellationen von Menschen.
Frage mich, kann dies wirklich für andere Menschen angenehm sein? Können Menschen sich wirklich daran freuen? Sobald sich mehr als ein Gespräch im Raum entwickeln bildet sich Stress. Stress in mir, da ich beides höre, beides wahrnehme - beide Gespräche. Filtern geht nicht, filtern gibt nicht.
Tausende von Impressionen und Eindrücke prasseln auf mich ein. Versuche zu fliehen, aber kann nicht. Will schreien, will weinen, aber kann nicht. Will dabei sein, will Spaß haben, aber kann nicht. Von Ecke zu Ecke, von oben nach unten gehe ich und bin auf der Suche nach der Erlösung, Erfüllung. Vielleicht irgendwo eine Person, mit der ich ein tiefgehendes Gespräch führen, mich vertiefen, den Rest um mich herum ausblenden kann. Vielleicht irgendwo ein Ort der Sicherheit, der alles hinter sich lässt und mich mit Geborgenheit umhüllt. Ich werde nicht fündig. Streune hin und her zwischen Räumen mit Menschen und dem Buffet. Grinse Menschen an - sie lächeln verspannt zurück. Wissen nicht wer ich bin, dabei sind sie mir bekannt. Kenne sie bei Vor- und Nachnamen. Teile anderen Menschen mit, dass es zu viel Reizüberflutung ist. Sie antworten mit einem Versuch von Empathie - aber können es nicht nachvollziehen. Teile anderen Menschen mit, dass es in solchen Momenten der Reizüberflutung hilft, auf einem wippenden, flexiblen Stuhl zu sitzen. Etwas Verwunderung schmückt das unschuldige Gesicht. Psychologische Bewegungspädagogin nennt sie sich. Lernziel noch nicht erreicht. Suche nach Lösungen, nach Wegen um aus diesem Schlammassel herauszukommen, um zur Ruhe zu kommen. Finde sie nicht, schaffe es nicht. Mache weiter, spiele das Spiel und lasse nicht los von der Anspannung. Bis heute - 24 Stunden später - steckt mir der Stress in allen Zellen meines Körpers zutiefst. Es einmal rauszuschreiben - ein Versuch war es wert.
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seilise · 1 month
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°25
Die Gedanken kreisen in meinem Kopf. Warum, woher und wie nur? Hättest du nicht deine Attraktion an meiner Person so offen kommuniziert, wäre ich auf Abstand geblieben. Warum will ich dir harte Nuss knacken? Warum fühle ich mich so angezogen zu Menschen, die nach außen start, nach innen verletzlich wirken. Bin ich auch so? Will ich so sein?
Warum drehst du die Gedanken in meinem Kopf? Warum muss ich froh sein, nicht an dich denken zu müssen? Kann ich nicht einfach nicht an dich denken. Kannst du nicht einfach gehen.
Ich vertraue mir und dem Leben. Aber was macht es mit mir? In welche Richtung sollte ich Entscheidungen treffen, damit es mir besser geht? Wohin nur? Was fühlt sich richtig an, was falsch? Was ist gut für mich, was nicht?
Verletzlichkeit. Darum geht es sehr. Zu viel habe ich mich dir gegenüber verletzlich gezeigt. Zu einfach kannst du mir nun zu Nahe treten. Oder nur wenn ich es zulasse? Soll ich eine Mauer aufbauen, soll ich zu lassen, soll ich vertrauen - aber wem?
Die Gedanken kreisen in meinem Kopf. Warum, woher und wie nur?
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seilise · 1 month
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°24
Ich frage mich, warum ich an dich denke - nicht an mich. Warum ich festhänge an dir, gedanklich. Nichts tust du, um mich anzuziehen. Nichts tust du, um es mir besser gehen zu lassen. Zumindest nicht mehr. Ich liege wach und denke nach. Frage mich, was Attraktivität ist und wie das Prinzip von menschlicher Anziehung rein biologisch funktioniert. Doch gibt es eine psychische Komponente.
Das, was ich brauche, scheinst du zu geben. Doch was brauche ich? Das, was ich möchte, scheinst du zu sein? Aber wirklich? Will ich mit dir in die Tiefen von Unreflektiertheit und Hektik im Kopf gezogen werden? Wer will ich sein und wer bist du?
Warum will ich so sehr zum Handy greifen, ein Gespräch mit dir beginnen? Will verstehen warum - damit ich es ändern kann.
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seilise · 2 months
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°23
Bin bestürzt, verstört und traurig. Voller Unbehagen schließe ich den Post, bitte per Knopfdruck um ein Communitylabel. Meine Gedanken setzen sich in Gang. Wie ist es möglich, dass Menschen in physischen Schmerzen Erleichterung finden, sodass sie sich diese selbst zufügen? Wie viel Schmerz haben dieser Person in erster Linie zugefügt, sodass sie an diese Stelle gekommen ist.
Ich sitze an der Bar und ein Duft von Furz schleicht sich in meine Nase. Meiner ist es nicht. Wie können dieses Parallelwelten von Emotionalität und Gedankenlosigkeit neneneinander und gleichzeitig auf dieser Welt existieren? Sind wir nicht alle verbunden? Warum verletzen wir uns gegenseitig? Warum ist Psychologie und Reflexion nicht grundlegender Bestandteil der Schulausbildung. Einer verpflichtenden Ausbildung. Eine Bildung zur Pflicht.
Aber Bildung zu was? Bildung zur Wissensmaschine mit Powerbutton. Wissen einmal auskotzen bitte. Bitte keine Eigeninitiative, keine eigenen Ideen. Bitte funktionieren, bitte leisten. Alle auf die gleiche Weise. Warum?
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seilise · 2 months
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°22
Gedanken gefaltet. Eigeschlossen, aufgeschlossen, eingelassen. Mit dem Blick auf die in der Ferne schimmernden Berggipfel ist mein Kopf leer und voll zugleich. Habe Gedanken - nicht für mich, in meinem Kopf. Das Gefühl ich muss anpassen, ich muss Dinge tun, muss so wie sie sein. Muss ansprechbar sein, mich unterhalten können müssen. Dabei will ich alleine sein. Will nichts hören müssen, nicht lauschen müssen, nicht zurückgrinsen müssen. Beim Hören meines Namens will ich taub sein, keine Mimik, keine Reaktion zeigen. Will sein, so wie ich mich fühle, ich sein möchte, nicht kritisiert werden - wenn auch unterschwellig. Will nicht hallo sagen müssen. Will existieren, für mich.
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seilise · 2 months
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°21
10 Minuten liest die Uhr. Was ich in dieser Zeit wohl schaffe. Die Kühle in meinen Fingern und Händen hält sie fest, lässt alle meine Bewegungen schwerfällig wirken, schwerfällig sein. Die Schneeraupe zieht sich von Piste zu Piste und lässt die menschlichen Spuren auf den den Skipisten verblassen, hinterlässt maschinelle Spuren. Symmetrische Fugen prägen die Oberfläche des Schnees. Sie werfen Fragen auf. Warum wälzen Menschen auf 1.550 Meter Höhe Schnee auf Berghängen platt? Was haben die Tiere, die Natur, die Wildnis getan, um dies verdient zu haben? Nichts. Wie selbstverständlich grölen Skifahrer:innen in der Gaststube, das Bierglas in der Hand. Dass sie einen Funken Dankbarkeit verspüren für die Natur, für die Privilegien, die wir hier haben, für die Berge, einfach dass sie da sind und sich nicht wehren können - das glaube ich nicht. Mein Blick wandert aus dem Fenster hinaus auf den Bergkamm.
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seilise · 2 months
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°20
Von vordefinierten Gedanken und unerfüllten Erwartungen. Von einem Gespräch, das doch nie begonn und schon gleich zu Ende war. Er fühlte sich verletzt, denn ich antwortete 8 Tage lang nicht. Tief in mir drin, fühle ich den Gedanken: Habe ich nicht doch etwas falsch gemacht? Bin ich nicht doch daran schuld, dass es ihm jetzt schlecht geht? Habe ich ihn nicht doch verletzt, indem ich seine unausgesprochenen Erwartungen nicht erfüllt habe? Mein Verstand sagt: nein. Es gibt keine Regel, die sagt: antworte auf Dating-Apps innerhalb von 24h, 2 Tagen oder auch immer. Ich solle in Betracht ziehen, dass am anderen Ende eine Person sitze, schreibt er. Aber mein Stolz würde mich das momentan nicht sehen lassen, so meint er. Ich lache darüber. Ich lache und empfinde seine unreflektierten Nachrichten als kindisch, als narzistisch, als egoistisch. Ich bin nicht für die Gefühle anderer Menschen verantwortlich. Ich weiß, es ist in Ordnung 8 Tage lang nicht zu antworten. Kein Gesetz, Regel, Person verpflichtet mich dazu. Er fühlt sich verletzt - für mich nicht nachvollziehbar. Ich versuche ihn mit einer Nachricht davon zu überzeugen, dass sein Schmerz nicht mein Problem ist, nicht von mir verursacht wird. Schlichtweg und ergreifend unterschiedliche Erwartungshaltungen - seine wurde nicht erfüllt. Darauf Nachrichten unregulierter Emotionen, gerichtet an mich. Das antrainierte positive Scheiß-Egal-Gefühl kommt zum Einsatz. Ich stärke meinen Verstand und das Bewusstsein darüber, dass ich keinen Fehler begangen habe, dass ich nicht für seine Emotionen verantwortlich bin, dass es nicht vergänglich ist auf einer Dating-App 8 Tage lang nicht zu antworten. Ich habe keinen Vertrag unterschrieben, bin keine Verpflichtung eingegangen, muss mich nicht rechtfertigen. Wische die Schuldgefühle weg und versuche es mit einem zufriedenen Wohlsein. Beende das Gespräch höflich, am besten beeenden wir es hier. Ich wünsche ihm alles Gute - schreibe ich. Er schlägt weiter um sich mit emotionalen Regungen, Peitschenschläge in meine Richtung, Empörung über Worte, die ich nutze. Einmal gelesen weiß ich, ich entscheide über meine Kommunikation mit Menschen, weiß ich, ich bin ok, ich bin gut und möchte Menschen mit emotionaler Unreife nicht im kleinsten Stück in mein Leben hineinlassen oder hinein blicken lassen. Mein Zeigefinger wandert zu den drei kleinen Punkten im oberen rechten Eck des Chatfensters. Ich wähle "Manu unmatchen und Chatverlauf löschen". Einen Klick später habe ich ein entspanntes Leben zurück und kann die vermeintlichen Schuldgefühle gehen lassen. Ich bin nicht verantwortlich für die Gefühle und Bedürfnisse anderer Menschen. Ich setze mich, lass' die Gedanken in mich sinken und fühle mich befreit. Die frische Bergluft reicht durch das gekippte Fenster hinein und in der Dunkelheit ist es nun Zeit, die Tastatur zum Ruhen zu bringen. Schlafe mit gutem Gewissen, ruhe in mir selbst. Mir geht es gut.
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seilise · 2 months
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°19
Die Definition von Normalität basiert auf einer Statistik von menschlichem Verhalten. Wie absurd.
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