shados-blog
shados-blog
Horror
2 posts
Horror Geschichten und was dazu gehört
Don't wanna be here? Send us removal request.
shados-blog · 5 years ago
Text
Es war ein gewöhnlicher Sonntag im August. In diesem Jahr war der Sommer unnachgiebig heiß, weswegen so gut wie alle Häuser in der Stadt geöffnete Fenster hatten. Viele Bewohner hielten sich draußen auf und die Kinder genossen ihre Unbeschwertheit. Die Meisten von ihnen zogen in Gruppen umher. Bis auf eines. Seine Freunde waren alle verreist oder beschäftigt. Der kleine Junge war vor 1 Monat 12 Jahre alt geworden und trug meist ein grünes T-Shirt. Es war sein Lieblings Kleidungsstück.
Am Nachmittag sagte er seiner Mutter er würde eine längere Ausfahrt mit seinem neuen Fahrrad unternehmen und käme erst zum Abendessen wieder. Normalerweise fuhr er nur innerhalb der Stadt aber diesmal zog es ihn aufs Land. Da seine Familie sowieso eher am Stadtrand wohnte, kam es ihm sehr gelegen. Einige Zeit verging und er hatte auf den Nebenstraßen das Waldstück erreicht, wo er oft mit seinen Freunden abhing. Jetzt konnte er entweder weiter der Straße folgen oder die Route durch den Wald nehmen. Da er stark schwitzte und die Sonne weiterhin niederbrannte entschied er sich für den schattigen und etwas kühleren Wald. Viele lustige Stunden verbrachten seine Freunde und er in diesem Wald. Er machte mitten im Wald eine Pause um zu verschnaufen. Er schaute sich um und sah anhand des Lichteinfalls, dass es allmählich Abend wurde. Gerade als er wieder auf sein Fahrrad aufsteigen wollte, bemerkte er einen kühlen, kaum bemerkbaren Windhauch von der linken Seite des Pfades aus kommend. Das war ziemlich sonderbar, da der Wind bisher von der entgegengesetzten Seite aus blies. Da er wusste, dass der Wind für gewöhnlich nicht aus 2 Seiten blässte, entschloss er sich der kühlen Brise zu folgen. Er stellte sein Fahrrad an der linken Seite ab und verlies den Waldpfad. Er konnte sich nicht mehr genau erinnern wie lange er der Brise gefolgt ist. Aber schlussendlich fand er den Ursprung. An einer steinigen Walderhöhung war ein knapp 1m breiter Höhleneingang. Das Licht schien günstig, sodass der in die Tiefe führender Gang einige Meter lang beleuchtet war. Trotzdem war ein Ende nicht in Sicht.
„Was nun?“, dachte sich der Junge. Seine Eltern hatten ihn bislang so erzogen, dass er solche Gefahren mied. Andererseits war er einfach zu neugierig, als dass er jetzt einfach gehen könnte. Nach langem Nachdenken obsiegte seine Neugierde. Vorsichtig stieg er in das Loch und bewegte sich langsam nach unten. Ein seltsamer Geruch stieg in seine Nase. Er hatte jetzt den beleuchteten Teil durchquert und kam in die Pechschwärze. Nun lief er noch langsamer, mit ausgestreckten Armen um zu tasten. Nach einer Weile konnte er eine Sandsteinschicht ertasten, die ihm den Weg versperrte. Aus einem faustgroßen Loch schien die Brise zu kommen. „Sackgasse!“, dachte er sich und machte sich auf dem Rückweg. Da der Boden unter ihm sehr glitschig war, musste er sich an der Sandsteinschicht abstützen. Gerade als er mehr Druck ausübte, geschah es. Der Sandstein hinter ihm gab nach und er verlor seinen Halt. Er fiel auf den Boden und rutschte in die Tiefe. Nach kurzer Zeit endete der Gang und er fiel im freien Fall 5m in die Tiefe. Weich. „Weich?“, fragte sich der Junge. Beim ersten Atemzug brannte ihm die Nase. Egal wo er jetzt war, es herrschte ein fürchterlicher Gestank. Ihm kam ein Erlebnis in den Sinn das sich vor einiger Zeit ereignet hat. Damals wunderten sich alle im Haus, warum es urplötzlich so bestialisch roch. Nachdem sein Vater das Bücherregal von der Wand nahm fiel ein unförmiges Stück zu Boden, das diesen Gestank aussonderte. Nach genaueren hinsehen fiel auf, dass es die Hauskatze war. Sie hatte sich wahrscheinlich während die Familie auf Reisen gewesen waren hinter dem Regal eingeklemmt und war verdurstet. Nicht umsonst hat man lange nach ihr gesucht. Am liebsten wollte er sich gar nicht vorstellen auf was er gelandet war. Er richtete sich mit Mühe auf da er keinen richtigen festen Boden fand. Seine Augen hatten sich etwas an die Finsternis gewöhnt, als er von Licht geblendet wurde und fiel hin. Kurz darauf hörte er ein metallisches Quietschen, als ob sich eine Tür öffnen würde. Er hörte Schritte und öffnete die Augen.Er befand sich in einem Raum mit Betonwänden. Eine Eiseskälte durchzog seinen ganzen Körper und er hatte Mühe, nicht zu schreien.
Er war auf einen Haufen verrottender Leichen gefallen. Er schaute sich um und konnte 2 Männer entdecken, welche eine Leiche zum Haufen zerrten. Die Leiche hinterlies am Boden dunkle Blutspur. Die Männer legten die Leiche am Haufen ab und wendeten sich wieder der Tür zu. Kurz vor dem Hinausgehen sagte der eine etwas zum anderen. Der Junge war zu weit entfernt um das Gespräch zu verfolgen. Dies gab ihm allerdings Gelegenheit sich das Grauen anzusehen. Die Leichen waren unterschiedlich verrottet. Manche schienen gerade erst verstorben, bei anderen waren bereits Knochen zu erkennen. Die Männer beendeten ihr Gespräch und verließen den Raum. Der Junge hetzte leise zur Metalltür und erreichte sie, bevor das Licht ausging. Entgegen seines Instinkts wartete er eine gewisse Zeit, bevor er versuchte die Tür zu öffnen. Er hielt kurz inne weil die Tür leicht quietschte. Nachdem er sich überwunden hatte schob er weiter bis er durchschlüpfen konnte. Er konnte einen 5m breiten und mindestens 30m langen Gang erkennen. An der linken und an der rechten Seite befanden sich jeweils 2 Türen sowie eine am Ende des Ganges. Desweiteren befand sich im Gang eine Sitzbank zur rechten und mehrere Holzfässer zur linken. Der Gestank der Leichen war verschwunden, als ob dort drinnen Unterdruck herrscht. Der Junge wusste, dass er nicht ewig hier verbleiben kann und versuchte es mit der ersten Tür links. In diesem Raum waren mehrere Behälter und Konserven in Regalen verstaut. Wahrscheinlich die Vorratskammer. Fehlanzeige, er suchte einen Ausgang . Er kehrte zurück zum langen Gang und versuchte es mit der nächsten Tür. Leider war sie abgeschlossen. Gerade als er es mit der Tür am Ende des Ganges versuchte, hörte er Schritte von der anderen Seite, die immer lauter wurden. Schnell versteckte er sich hinter mehreren Fässern und wartete ab. Aus der Tür traten 3 Männer in weisen Kitteln heraus, welche in eine der rechten Türen verschwanden. Als sich die Tür schloss wagte sich der Junge in die Tür, aus der sie kamen. Er sah einen weissen Raum in dessen Mitte ein OP Tisch eingebaut war. Auf und neben dem OP Tisch war massenhaft Blut. Der Junge musste sich zusammenreissen, damit er sich nicht übergab. An der Wand hing ein Blatt Papier welches sich als eine Karte des Komplexes herausstellte. Am unteren Rand der Karte stand geschrieben: DAS BLEIBT ABER UNTER UNS, VERSTANDEN?. Er nahm die Karte von der Wand und schaute sie genauer an. Die beiden Türen zur Rechten waren uninteressant, weil sie nur noch Tiefer führten. Jetzt allerdings dämmerte es ihm, denn die Tür die vorhin verschlossen war, ist als Ausgang angezeichnet. Er durchsuchte die Karte nach weiteren Hinweisen und entdeckte, dass sich im Vorratslager ein Schlüsselkasten befand. Er packte die Karte ein und bemerkte, dass sein schönes grünes T-Shirt voller But war. Langsam begab er sich zurück zum Vorratslager und sah sich um. Tatsächlich konnte er den Schlüsselkasten entdecken. Leider lag er zu hoch als, dass er ihn erreichen konnte. Was nun? Er sah sich hektisch um und erblickte eines der Fässer in der Ecke. Mit enormer Mühe gelang es ihm das Fass vor dem Schlüsselkasten zu stellen. Er kletterte auf das Fass und nahm einen grossen Messing schlüssel heraus. Leise schleicht er wieder zurück zur verschlossenen Tür und öffnete sie. Dahinter befand sich ein schmaler Durchgang der nach links abbog. Laut Karte gelangte man so wieder an die Oberfläche.
Er lief schnell den Gang entlang und bemerkte eine weitere Tür die er aber ignorierte. Er blieb stehen als er Schritte hörte die von nahe der Abzweigung kamen. Schnell hechtete er wieder zurück und betrat die Tür, die er zuerst ignoriert hatte. In diesem Raum war es sonderbar kalt. Überall waren Kisten gestapelt. Er versteckte sich hinter eine Reihe Kisten als sich die Tür öffnete und 2 Männer hereinkamen. „Mir war so als ob ich etwas gehört hatte!“, meinte der erste.
Die beiden Männer sahen sich etwas um, entdeckten ihn allerdings nicht.
„Ist schon ziemlich seltsam die Sache.“, meinte einer.
„Ja. Zumindest etwas. Irgendwie müssen die ja ihre Schulden bei uns bezahlen. Und wenn sie nicht können…..tja……dann bezahlen sie mit dem Einzigen was sie haben.“, meinte der Andere.
„Was wollen die Käufer genau damit eigentlich?“,fragte der Erste neugierig.
„ Keine Ahnung. Diese sogenannten Käufer sind Ärzte. Es wird irgendwas von Organtransplantation gefaselt. Frag mich nicht was das sein soll.“, erklärte der andere.
Die beiden Männer verließen den Raum wieder und entfernten sich. Der Junge war jetzt sichtlich interessiert was in den Kisten ist. Egal was es war, es musste kühl gelagert werden. Organtransplantation. Diesen Begriff hatte er noch nie zuvor gehört. Er sah sich eine der Kisten genauer an und öffnete sie. Sie enthielt irgendetwas, welches in einer Art Folie eingewickelt ist. Nachdem er die Folie entfernt hat, schauderte es ihm. In der Folie war ein menschliches Herz. Er lies das Herz fallen und entschloss, diesen Ort so schnell es geht zu verlassen. Er begab sich zur Linksabzweigung und folgte dem Gang zu einer Leiter. Der vertikale Gang war extrem hoch. Er nahm seinen Mut zusammen und begann zu klettern. Nach seinem Aufenthalt unter der Erde war ihm extrem kalt. Oben angekommen fand er sich in einem kleinen Raum wieder mit Holzwänden, welches sich als eine Hütte herausstellte. Gegenüber der Leiter befand sich eine Tür die er Öffnete. Eine warme Luft kam ihm entgegen. Er war wieder zurück im Wald. Er hielt kurz inne um zu verschnaufen, besinnt sich aber wieder dass er weg musste. Er begann zu rennen, ohne das er wusste wo er war. Einfach nur weg von hier. Da es mittlerweile dunkel geworden war konnte er sich kaum orientieren. Plötzlich stolperte er über eine oberirdische Wurzel und schlug sich seinen Kopf gegen einen Baum. Es wurde schwarz um ihn.
Er wusste nicht wie lange er bewusstlos war. Er wachte in einem gemütlichen Krankenhausbett auf mit überaus glücklichen Eltern die froh waren, ihr Kind wiederzuhaben. Man erklärte ihm das er von Wanderern im Wald aufgefunden wurde. Die verantwortlichen Ärzte hatten eine kurze Amnesie in folge einer Gehirnerschütterung festgestellt. Tatsächlich konnte er sich im Moment nur daran erinnern, dass er einen Höhleneingang gefunden hatte. Er musste zur Untersuchung noch 4 Tage bleiben. Am 3. Tag brachten die Nachrichten im Radio Seltsames zu Tage.
Schönen guten Morgen am 28. August 1964
Uns erreichte eine dringende Sondermeldung, dass am 27. August eine Polizeirazzia durchgeführt wurde, indessen Zuge eine unterirdische Einrichtung der Yakuza Mafia in der Nähe von Nantan gestürmt wurde. Nach Angaben des Polizeichefs der Präfektur Kyoto seien während des Einsatzes 8 mutmaßliche Mafiamitglieder festgenommen und weitere 5 getötet worden, welche sich der Justiz gewaltsam entziehen wollten. Im Gegenzug sind 2 Polizisten getötet worden. Nach gründlichen Durchsuchungen wurden die Leichnamen von bislang 46 bestätigten Opfern entdeckt, welche als Organspender missbraucht wurden.
Weltweit steht die Medizin vor dem Durchbruch der Organtransplantation, weswegen sich ein Schwarzmarkt für Organe langsam etabliert. Das Justizministerium hat im Zuge dieses Falles größere Untersuchungen im Ärztepersonal angekündigt.
Wir halten sie auf dem Laufenden…..
Viele Jahre sind seit diesem Vorfall vergangen. Der Junge von damals ist in der Videospielbranche tätig und hatte bei seinem Konzern bisher eine Glanzkarriere zurückgelegt. Mit Titeln wie Mario oder Donkey Kong,hatte er Nintendo zu einem der erfolgreichsten Konzerne gemacht. Er war vorallem dafür bekannt, dass er Phantasie und reale Ereignisse miteinander verband um geniale Spielkonzepte zu kreieren. Dies sollte auch bei seinem nächsten Meisterwerk kein Unterschied sein.
Seine Erinnerungen des besagten Sonntag im August 1964 hat er nie vollständig zurückbekommen. Ihm fielen immer nur Bruchstücke ein die er allerdings nie miteinander verband und tat sie als Alpträume ab. Aber bis heute schaudert es ihm an dem Gedanken an den Berg voller Leichen.
Er wurde mit der Aufgabe betraut eines der Launch Spiele für die Konsole NES zu kreieren. Er wollte ein Spielkonzept erfinden, dass Kampf mit Kreativität verbindet. Er erinnerte sich immer wieder an diesen Berg von Leichen. Ausserdem, dass er verbissen in einem Alptraum nach einen Schlüssel gesucht hat. Diesen Nervenkitzel wollte er in diesem Spielkonzept haben. Nach einer gewissen Zeit hatte er dieses Konzept ausgearbeitet. Ein Held bekämpft in finsteren unterirdischen Dungeons Monster und Kreaturen, muss Rätsel lösen und Schlüssel finden um weiterzukommen. Ziel des Spieles ist es eine Prinzessin zu retten und das Königreich vor dem Untergang zu bewahren. Manche Arbeitskollegen von ihm meinten, er hätte sich in dieses Projekt extrem hineingesteigert. Er erklärte immer er hatte diese Idee als er eine Höhle erforschte. Viele Spielinhalte sind direkte Parallelen zu seinen Erlebnissen, die er selbst nicht wahrhaben will. Insbesondere die Tatsache, dass man Gegner töten muss um an Herzen zu gelangen, welche die eigene Lebenskraft steigerte. Das Spiel wurde ein riesen Erfolg und die Spiele reihe wurde bis zum heutigen Tag fortgesetzt. Das alles ist nur einem Kindheitstrauma des jungen Shigeru Miyamoto zu verdanken.
Legend of Zelda - 1987 - Nintendo.jpg
Solltet ihr also irgendwann wieder durch Hyrules Dungeon streifen, so denkt an den blutigen Ursprung von The Legend of Zelda
0 notes
shados-blog · 5 years ago
Text
Du wirst sie niemals lesen...
Der Mond schien durch das Fenster hinein und vertrieb mit seinem Licht ein wenig die Dunkelheit, welche sich in der Nacht über den Flur gelegt hatte. Es war zu einer späten Stunde, als Jim sich auf den Weg zur Gartentür machte. Um diese Zeit hätte er längst schlafen müssen, doch das summende Geräusch, dessen Ursprung aus der Hölle selbst zu kommen schien, wollte einfach nicht enden. Dieses Biest, was ihm den Schlaf raubte, konnte nur von diesem Ort kommen, oder aber es hatte sich verlaufen, und suchte in Wahrheit nach seinen Verwandten, welche einem genauso das Blut in den Adern gefrieren ließ, schenkte man den Geschichten denn Glauben.
Wieder trieben ihn seine unnatürlichen Bedürfnisse aus dem Haus. Eine Sucht, die irgendwann seinen sicheren Tod bedeuten würde, legte er diese schlechte Angewohnheit nicht irgendwann ab. Leise schlich er zur Tür. Zu seiner Überraschung kam das Licht nicht vom Mond, sondern von den Lampen, welche er bei seinem letzten Besuch vergessen hatte, auszuschalten. Genervt von seiner eigenen Vergesslichkeit drückte Jim gegen die Tür. Noch bevor er die Klinke ganz nach unten gedrückt hatte, fiel ihm auf, dass er sie eigentlich noch entriegeln müsste, doch da sprang sie bereits mit einem Ruck auf und Jim stolperte nach vorne. Es dauerte eine Weile, ehe er realisierte was passiert war.
Erschrocken starrte er auf die offene Gartentür. Das Licht vergaß er häufig, doch die Tür schloss er immer ab, egal in welchem Zustand er sich auch immer befand. Es war wie ein Zwang, und um so mehr wunderte er sich, dass er es dieses Mal nicht getan hatte. Vorsichtig schloss er sie wieder und er setzte sich auf einen der Stühle, die draußen herumstanden. Mit einem leisen Seufzen holte er eine Packung aus seiner Tasche und zündete das Gift in Form einer kleinen Stange an. Sein Körper entspannte sich wieder, als der blaue Dunst des Todes langsam seinen Weg in sein Blut fand. Gedankenverloren starrte er in die Nacht hinein bis sein Handy plötzlich anfing in seiner Hosentasche zu vibrieren.
Wer würde ihn denn um diese Uhrzeit anschreiben? Vermutlich war es nur eine Nachricht von seinem Anbieter, aber aus Neugierde schaltete er es wieder ein. Erst als sein kleines Display anfing zu leuchten, fiel ihm etwas auf. Er hätte gar keine Mitteilung bekommen können, da sein Handy ausgeschaltet war, dennoch konnte er eine ungelesene Nachricht auf seinem Bildschirm erkennen.
Sein Herz fing wieder an zu rasen, als er das Foto vor seinen Augen betrachtete. Er war darauf zu sehen, wie er im Garten saß und eine Zigarette rauchte. Was ihn noch mehr erschreckte, war die Art, wie das Foto gemacht wurde. An den Rändern konnte man deutlich die Fensterrahmen erkennen und auch die Pflanzen, die er auf der Fensterbank stehen hatte. Panisch drehte er sich herum und schaute nach drinnen, aber niemand war zu sehen.
Wieder starrte er fassungslos auf sein Handy und sprang blitzartig auf, als er ein lautes Klirren von drinnen hörte. Voller Panik stürmte Jim wieder ins Haus, nur um dann die Katze zu finden, welche ihn unschuldig beobachtete. Auf dem Boden befanden sich große Glasscherben. Sie hatte wohl eines der Gläser umgeworfen. Ein wenig wütend, aber dennoch sehr erleichtert, holte er sich eine Kehrschaufel und räumte die Unordnung weg. Erst als die Scherben klirrend in dem Mülleimer landeten, tauchte das Bild wieder in seinem Kopf auf.
Wer oder was hatte das Foto gemacht? Wieder fing sein Herz an zu rasen und er durchsuchte jeden Teil des Hauses, aber er fand nichts. Lieber hätte er eine grauenhafte Kreatur gefunden, denn die Vorstellung machte ihm weniger Angst, als überhaupt nicht zu wissen, wie das Foto entstanden war.
Wieder vibrierte sein Handy und was er darauf sah, versetzte ihn ein weiteres Mal in Panik. Auf dem Bild war seine Gartentür zu sehen, wie sie sperrenweit offen stand. Eine junge Frau stand dort und winkte lächelnd in die Kamera. Aus irgendeinem Grund kam sie ihm bekannt vor, doch er konnte sich nicht erklären woher. Ohne zu Zögern rannte er wieder zur Tür und fand sie, genauso wie auf dem Foto vor. Seine Beine zitterten und als er nach draußen ging, sah er niemanden. Die Verzweiflung in ihm wuchs immer mehr und um sich irgendwie zu beruhigen, schloss er die Tür wieder und machte sich eine weitere Kippe an. Wer auch immer im Haus gewesen war, war jetzt wieder draußen in der Dunkelheit verschwunden. Ein drittes Mal spürte er sein Handy in der Hosentasche.
Dieses Mal war es kein Bild, sondern eine Nachricht. Aufmerksam las er sie sich durch und mit jeder Zeile, die verstrich, wurde ihm bewusst, dass dies die Letzte sein würde. Nachdem er den Text zu Ende gelesen hatte, starrte er fassungslos auf seine Zigarette und eine Träne rannte ihm die Wange hinunter. Folgende Worte hatte Jim gelesen, ehe er sich langsam auflöste und zu einem Teil des silbernen Lichts wurde:
"Hey Jim... ich weiß, dass du diese Nachricht niemals lesen wirst, aber es beruhigt mich trotzdem, wenn ich dir schreibe, auch, wenn ich niemals eine Antwort bekommen werde. Ich vermisse dich und ohne dich ist mein Leben nicht mehr ganz so schön. Kennst du noch das erste Foto, was ich dir eben geschickt habe? Damals habe ich dich heimlich fotografiert und du warst danach ziemlich sauer auf mich. Leider ist es das Einzige, was ich von dir habe. Es macht mich traurig, dass es gerade dieses Bild ist. Ich meine, warum muss es gerade dieses sein? Ich sehe die Liebe meines Lebens, aber gleichzeitig auch deinen Tod vor den Augen. Ich... ich sollte das Bild vielleicht löschen, aber ich hänge noch zu sehr daran, ich will nicht vergessen wie du ausgesehen hast.
Ich habe dir ein Foto von mir geschickt. Ein Teil von mir glaubt wirklich, dass du es sehen wirst, aber das wäre ein Wunder. Während ich dir diese Nachricht schreibe, sitze ich im Auto und verbringe ein bisschen Zeit mit meinen Freundinnen. Eine von ihnen hat das Foto gemacht, kurz bevor wir gefahren sind. Ich hoffe dir geht es gut und das du jetzt an einem besseren Ort bist. Mir fällt gerade ein, dass ich vergessen habe die Gartentür abzuschließen. Wir fahren wieder nach Hause. Du warst in solchen Dingen immer besser als ich, außer es ging um das Licht. Das hast du nämlich immer angelassen. Ich hoffe der Katze geht es gut und sie hat nichts kaputt gemacht...
In Liebe
Mel
1 note · View note