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#Dietmar Dath
fundgruber · 6 months
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Dietmar Dath - Neptunation.
Die Oktopoden werden uns verbinden, wenn wir es nach oben schaffen
Die Mission ist die Verbindung
Connection, Funktoren zwischen Kategorien von Kategorien, zwischen höheren Topoi
Bei Dietmar Dath ist Mathematik zur sozialen Bewegung, zum Implex geworden, eine Diktatur der Programmierer*innen und der Wissenschaft, in der Topos-Coding der Skill ist mit dem Aufhebung funktioniert, mit dem der Formwechsel der Materie gesteuert wird und die gesellschaftliche Reproduktion. In der Gegenwart codiert er selber seine Science Fiction so, mit dem Aufhebungsfunktor. Da wird dann ein Weltraumsozialismus mit transhumanistischem Gesicht (Neukörper) entworfen, in dem eine neue Politik entsteht, neue Kriege, teilweise als Wiederholungen historischer Tragödien. Die Programmierer*innen und die Wissenschaftler*innen spielen darin so eine große Rolle, weil sie im direkten Kontakt sind mit dem Management und der Spekulation. Sie haben Zugriff auf hochwertige Produktionsmittel und Gelder. Und dann im passenden Moment weichen sie ab aus den Kreisläufen des Kapitals, wie in "Menschen wie Gras", wenn die Gentechnik verfrüht freigelassen wird. Daths Faszination für China würde demnach auch nicht bedeuten das was dort passiert zu idealisieren, sondern es ist einfach ein Staat in dem diese Entwicklungen ein Stück brisanter ablaufen, wo eine KP versucht das Ganze zu steuern.
Die Grundlagen für die Freiheit zum Implex hatte eine Partei im Untergrund gelegt, sie hießen die "Gruppe Pfadintegral" (Gippies), dann die "Internationale" (eigentlich die 'Partei', aber er entschied sich dann doch für die Internationale), in unserer Welt sind das Grillabende von Wissenschaftler*innen und Radikalen, wie Barbara Kirchner irgendwo sagt, oder auch Dath immer wieder anklingen lässt. Dath ist das Aushängeschild dieser imaginären Partei (manchmal sieht man sein Formel-Tattoo auf dem Unterarm) im Hier und Jetzt, in den Büchern ist es Cordula Späth oder andere Heldinnen aus Wissenschaft und Musik. Durch seine Doppelrolle beliebter Feuilletonist bei der FAZ und Genosse der DKP zu sein streut er seinen High-Tech Marxismus in beiden Bereichen, und in Zeitschriften wie der Konkret (gerade zum Beispiel ein Text über eine Museumsausstellung über den Faschismus des 21. Jahrhunderts, genannt der "Wechselbalg", in einer zukünftigen Gesellschaft) oder bei Linken.
Die Topos-Codierung kommt auch aus der Musik, kommt auch aus der bildenden Kunst, nur haben die Gesellschaften, die Dath beschreibt das in ihre Raumgestaltung, ihre Körpergestaltung, die Gestaltung ihrer Beziehungen gelegt. Genauso wie das Gärtnern (in den Rechnergärten) oder das Kochen (deswegen auch die Bedeutung der von Dath beworbenen Bücher der Mathematikerin und Musikerin Eugenia Cheng "How to Bake Pi", und "x + y. A Mathematician’s Manifesto for Rethinking Gender", die in diesem Sinne so viel mehr sind als Einführungen). Darin liegt die verführerische Methodik der Kategorientheorie und der Topologie, Erkenntnis und Transformation auf unterschiedlichen Ebenen durchführen zu können. Und das dann wiederum mit Aufhebung zu verkabeln, mit den Klassikern:
"In early 1985, while I was studying the foundations of homotopy theory, it occurred to me that the explicit use of a certain simple categorical structure might serve as a link between mathematics and philosophy. The dialectical philosophy, developed 150 years ago by Hegel, Schleiermacher, Grassmann, Marx, and others, may provide significant insights to guide the learning and development of mathematics, while categorical precision may dispel some of the mystery in that philosophy." F. William Lawvere, Unity and Identity of Opposites in Calculus and Physics. Applied Categorical Structures 4: 167-174, 1996
Hegelianisch-Marxistische abstrakte Algebra befindet sich dann mutmaßlich im Wettstreit mit anderen diagrammatischen Methoden, wie der Lattice Theorie (vgl. Rudolf Wille, “Restructuring lattice theory: An approach based on hierarchies of concepts” 1982). Wenn seit Emmy Noether die Kartierungen Teil der mathematischen Forschung sind (vgl. Lee, C. (2013) Emmy Noether, Maria Goeppert Mayer, and their Cyborgian Counter-parts: Triangulating Mathematical-Theoretical Physics, Feminist Science Studies, and Feminist Science Fiction), bis hin zu Maryam Mirzakhani (in der Nachruferzählung und in der Raumerzählung "Du bist mir gleich" wird das was diese Mathematik mit dem Denken macht in seiner Tragik und transformativen Kraft spürbar), dann ist das was die Netzwerk-Coder (z.B. Fan/Gao/Luo (2007) "Hierarchical classication for automatic image annotation", Eler/Nakazaki/Paulovich/Santos/Andery/Oliveira/Neto/Minghim (2009) "Visual analysis of image collections") und Google Arts & Culture in die digitale Kunstwissenschaft eingeführt haben, man kann es nicht anders sagen, das Gegenteil von all dem. Unhinterfragte Kategorien und unhinterfragte konzeptuelle Graphen (also sowohl Lattice Theorie, als auch Topologie ignorierend), werden ohne Binaritäten oder Äquivalente einfach als gerichtete Graphen, entweder strukturiert von den alten Ordnungen, oder, das soll dann das neue sein, als Mapping von visueller Ähnlichkeit gezeigt (vgl. die Umap Projekte von Google oder das was die Staatlichen Museen als Visualisierungs-Baustein in der neuen Version ihrer online Sammlung veröffentlicht haben). Wenn dann das Met Museum mit Microsoft und Wikimedia kooperiert, um die Kontexte durch ein Bündnis von menschlicher und künstlicher Intelligenz zu erweitern - nämlich Crowdsourcing im Tagging, und algorithmisches Automatisieren der Anwendung der Tags, dann fehlen einfach die radikalen Mathematiker*innen, die diese Technologien mit dem Implex der Museumskritik verbinden können, um ein Topos-Coding durchzuführen, das die Kraft hätte den Raum des Sammelns zu transformieren, so das nichts mehr das Gleiche bliebe. Während die heutigen Code-Künstler*innen großteils im Rausch der KI-Industrie baden, bleiben es einzelne, wie Nora Al-Badri ("any form of (techno)heritage is (data) fiction"), die zum Beispiel in Allianz mit einer marxistischen Kunsthistorikerin die Lektüre des Latent Space gegen das Sammeln wenden (Nora Al-Badri, Wendy M. K. Shaw: Babylonian Vision), und so Institutional Critique digitalisieren.
"Was Künstlerinnen und Künstler seit Erfindung der »Institutional ­Critique«, deren früher erster Blüte auch einige der besten Arbeiten von ­Broodthaers angehörten, an Interventionen in die besagten Räume getragen und dort gezündet haben, von neomarxistischer, feministischer, postkolonialer, medienkritischer, ­queerer Seite und aus unzähligen anderen Affekten und Gedanken, die sich eben nicht allesamt auf eine Adorno’sche »Allergie« wider das Gegebene reduzieren lassen, sondern oft auch aus einer ­Faszination durch dieses, einer Verstrickung in sein Wesen und Wirken geprägt war, liegt in Archiven bereit, die ausgedehnter und zugänglicher sind als je zuvor in der Bildgeschichte. Den Tauschwert dieser Spuren bestimmen allerorten die Lichtmächte. Ihr Gebrauchswert ist weithin unbestimmt. Man sollte anfangen, das zu ändern." Dietmar Dath Sturz durch das Prisma. In: Lichtmächte. Kino – Museum – Galerie – Öffentlichkeit, 2013. S. 45 – 70
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sammeldeineknochen · 1 year
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Neid auf Teilverschonte pflegen klassenbewusste Ausgebeutete nicht, sondern verachten derlei, wie es das verdient.
Dietmar Dath: "Klassenkampf im Dunkeln", S.114
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glasratz · 7 months
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I really wonder what kind of characters the people are who think that Dietmar Dath is a good author.
I know they have to exist. His books are published. Recently there even was a slating review of one of his plays on the radio. But how did it come to this at all? Why did it go that far?
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intellectures · 11 months
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Indie-Perlen in Bücherfluten
Vor, während und nach der Frankfurter Buchmesse waren Zeitungen und Radiosender voller Buchtipps. Aber irgendwie stieß man überall auf die gleichen Titel und Debatten. Hier finden Sie einige lesenswerte Bücher aus unabhängigen Verlagen, die mehr Aufmerksamkeit verdient haben. Continue reading Untitled
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geschmeidigkeit · 11 months
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Lange bevor Maschinen Gelegenheit haben werden, menschliches Sprechen, Kritzeln und Tastaturtippen komplett zu überwachen, zu übertönen und zu überschreiben, locken wir einander bereits in Leerformeln, in Lall- und Laberfallen, und verstummen da faselnd, verraten und verkauft, verworren und verflacht.
Dietmar Dath
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emmabraslavsky · 1 year
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Diesmal bin ich mit 3 spannenden und hochgradig besetzten Veranstaltungen und einer Preisverleihung auf der ersten Convention für Science Fiction etc. in Berlin dabei, auf der METROPOLCON.
Wo: silent green kulturquartier, Gerichtstraße 35, 13347 Berlin
Donnerstag, 18.5.2023, 16.30 Uhr, Kuppelhalle Emma Braslavsky, Dietmar Dath, Hans Frey, Karlheinz Steinmüller (Zukunftsbilder in BRD und DDR)
Freitag, 19.5.2023, 17.30 Uhr, Kuppelhalle Verleihung Kurd Laßwitz Preis (u.a. an mich für das beste Sci-fi-Hörspiel "Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten" (Produktion BR 2022))
Samstag, 20.5.2023, 10.45 Uhr, Atelier 4 Emma Braslavsky: Der Phaser steht auf Bewusstseinserweiterung – Science Fiction meets Literatur. Das Wie des wissenschaftlich-phantastischen Erzählens heute und das Making-of Erdling (meines neuen Romans, erscheint Sept. bei Suhrkamp)
Samstag, 20.5.2023, 14.30 Uhr, Atelier 1 Emma Braslavsky und Rebecca Haar (Androiden in der Literatur)
Tickets über den QR Code im Bild oben. Es gibt noch viele weitere spannende Events.
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pommologie · 2 years
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In Apples Reich
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Zugegebenermaßen fällt es mir nicht unleicht, meinen Blick abzuwenden von dem reich geschmückten und irgendwie doch dekoriert wirkenden Schriftsteller Dietmar Dath, wie er am Vorabend dieser Zeilen im Rahmen der sogenannten Vorteilswelt für die Abonennten der F.A.Z. einen Filmabend im Stream moderiert hat.
Im Hintergrund des neuen Studios, das er wie gewohnt gemeinsam mit der Redakteurin Maria Wiesner bevölkert hatte, war vor pflaumenfarbenem Plafond zur Rechten Daths eine korallenrote Vase aufgestellt worden, links von ihm: ein Apfel. Künstlich zwar, auch leicht vergrößert, doch unverkennbar ein Abbild der «Frucht an sich».
Kurios dann freilich die Umrahmung dieser Skulptur, die hausförmig war und vage an das App-Symbol von Apples Smarthome-Steuerungsprogramm «Home» erinnern könnte.
Wozu also der spiegelnde Apfel im Umfeld des opulenten Dath?
Die Asoziation mit dem Salvator-mundi-Motiv liegt nahe. Auch war an jenem Tage in der F.A.Z der Fund eines Wracks aus dem 16. Jahrhundert gemeldet worden, dass einst vor den Gestaden Stockholms versenkt worden war, um ein vom Menschen geschaffenes Riff den ansegelnden Feinden in den Wasserweg zu legen. Der Name dieses Schiffes war Äpplet — schwedisch für: Apfel (was sich auf den Reichsapfel bezog).
Zu viel hineininterpretiert, womöglich überdeterminiert; Der Apfel sei «zufällig dort», man hatte sich nichts groß dabei gedacht, meinen Sie?
Na gut, aber: gibt es das überhaupt? Noch?
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ddc-nightshots · 1 year
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Animal Pride - Die beiden lesbischen Antilopen Mava und Nora vollziehen im liebenden Blick auf den Anderen ihre Verlobung. Ganz unabhängig vom Forschungsprojekt der Panlinguistin Jutta Villinger, das mit Hilfe eines Computerprogramms versucht, die menschliche Sprache zur Grundlage der tierischen Kommunikation zu machen. Torben Pfeiffer, ein Kritiker des Projektes, weiß längst, dass man ohnehin nicht versteht, was man sich gegenseitig sagt, und dass erst einmal das Zuhören Forschungsaufgabe genug wäre. // Mit Cathlen Gawlich, Eva Verena Müller, Marc Hosemann, Andreas Grothgar, Frank Genser, Edda Fischer, Sigrid Burkholder, Jörg Hartmann, Stephanie Eidt / Regie: Leonhard Koppelmann / BR 2013
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renest · 3 years
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Das Zitat / 23.97.2021
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lyssahumana · 4 years
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dietmar dath bei der rosa-luxemburg-konferenz 2019
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fundgruber · 1 year
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Wolfgang Tillmans, Tony Blair, 2005
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Dietmar Dath 2006
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sammeldeineknochen · 1 year
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Jeder 'white riot' ist der Zündungsversuch für eine demagogische Bombe, an der unterdessen der sogenannte 'Populismus' bastelt.
Dietmar Dath: "Klassenkampf im Dunkeln", S.138
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simifilm · 2 years
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Neue Veröffentlichungen
Diese Woche sind zwei Artikel von mir erscheinen: Einer zu #RidleyScott und einer zu #DietmarDath.
Diese Woche sind gleich zwei Artikel von mir erschienen bzw. bei mir eingetrudelt. Zuerst wäre da mein Beitrag zu dem von Anna McFarlane, Graham J. Murphy und Lars Schmeink herausgegebenen Band Fifty Key Figures in Cyberpunk Culture(vom gleichen Trio stammt auch der Routledge Companion to Cyberpunk Culture). Das Buch versammelt, wie es der Titel bereits erahnen lässt, Einträge zu fünfzig…
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geschmeidigkeit · 8 months
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Von multiplen Krisen geht gerade weltweit für Mächtige die Versuchung aus, ihr Heil in der Grausamkeit zu suchen. Dann werden Haftanstalten zu Akademien düsterer Sozialwissenschaften und Universitäten zu Knästen folgenloser Forschung.
Dietmar Dath
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