Tumgik
#Essay·Meinung
blog-aventin-de · 3 months
Text
Gott ist eine allgemeine Erfahrung
Tumblr media
Gott ist eine allgemeine Erfahrung · Carl Gustav Jung · Liebe
Gott ist eine allgemeine Erfahrung, die nur von einem blöden Rationalismus und einer entsprechenden Theologie verdunkelt wird. Carl Gustav Jung Die Christliche Religion ist offensichtlich kein großes Thema mehr und Kirchen und Beichtstühle bleiben deshalb immer öfter leer und die Institutionen finden immer weniger Zulauf. Und das, obwohl die seelischen Nöte der Menschen in unserer Zeit immer größer werden. Liegt es vielleicht am fehlendem Inhalt oder an der Langeweile, die diese Einrichtungen und ihre Theologen verbreiten? Heutzutage wird das große Thema der christlichen Religionen, die Liebe, in noch so banalen Schlagertexten wesentlich lebensnäher behandelt als in vielen Sonntagspredigten. Und weil es so ist und die christliche Theologie oft wirklich nicht mehr zu sagen hat als über Seele, Sünde und Erlösung nur noch dogmatisch zu stottern, entschwindet den noch letzten Gläubigen jegliche Begeisterung und niemand fühlt sich mehr von der Lehre innerlich berührt. Eine Religion, die sich einer Befreiung widersetzt und gewisse Themen zwanghaft tabuisiert, hat ihre Zukunft bereits hinter sich. Die ursprüngliche Botschaft, Liebe ist Leben, indem auch Liebe gelebt wird, für sich, die anderen und die Natur, scheint vergessen worden zu sein. Deshalb habe jeder Mensch Vertrauen auf die Liebe und die Hoffnung, seinen eigenen Weg im Leben zu gehen. Der Kosmos tut sein Übriges und die Sonne scheint über Gerechte und Ungerechte, Gläubige und Ungläubige, Wissende und Unwissende. Gott ist eine allgemeine Erfahrung · Carl Gustav Jung · Liebe und Hoffnung · Essay Read the full article
0 notes
blog-aventin-de · 3 months
Text
Bedürfnis nach Liebe
Tumblr media
Bedürfnis nach Liebe · Dalai Lama · Zufriedenheit und Glück
All unserer Erfahrung liegt ... ob wir uns dessen bewusst sind und darüber nachdenken oder nicht ... eine große Frage zugrunde: Worin besteht der Sinn des Lebens? Der Sinn und Zweck unseres Daseins liegt nach meiner Überzeugung darin, glücklich zu sein. Vom Augenblick der Geburt an möchte jeder Mensch glücklich sein, und niemand will leiden. Weder soziale Konditionierung noch Erziehung oder Ideologien wirken sich darauf aus. Im Kern unseres Daseins haben wir einfach diesen tiefen Wunsch nach Zufriedenheit. Ob dem gesamten Universum mit seinen zahllosen Galaxien, Sternen und Planeten darüber hinaus noch eine tiefere Bedeutung innewohnt, weiß ich nicht. Zumindest so viel aber ist klar: Wir Menschen auf dieser Erde stehen vor der nicht leichten Aufgabe, so zu leben, dass wir glücklich sind. Wir sind etwas grundlegend anderes als ein maschinell hergestelltes Objekt, mehr als bloße Materie. Wir haben Empfindungen und wir machen Erfahrungen. Wären wir lediglich mechanische Gebilde, kann könnten Maschinen all unser Leid lindern und all unsere Bedürfnisse stillen. Doch materielles Wohlergehen allein genügt nicht. Kein materiellen Objekt, wie schön oder Wertvoll es auch sein mag, kann bewirken, dass wir uns geliebt fühlen. Wir brauchen etwas tiefer Gehendes, das ich gewöhnlich als menschliche Zuneigung oder Wärme bezeichne. Mit menschlicher Wärme oder Mitgefühl können wir all die materiellen Annehmlichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, sehr konstruktiv einsetzen und gute Resultate erzielen. Fehlt es hingegen an menschlicher Wärme, so bleiben bloße materielle Annehmlichkeiten unbefriedigend und sie bringen keinerlei inneren Frieden oder Glück. Tatsächlich können materielle Annehmlichkeiten ohne menschliche Wärme sogar noch zusätzliche Probleme heraufbeschwören. Indem wir uns auf unsere Ursprünge und auf unsere Natur besinnen, stellen wir also fest, dass niemand ohne das Bedürfnis nach Liebe geboren wird. Und den Menschen kann man, auch wenn die Anhänger manch neuzeitlicher Weltanschauung dies versuchen, nicht als ein ausschließlich physisches Wesen definieren. Liebe und Mitgefühl verschaffen uns letztlich einfach deshalb größtes Glück, weil wir beidem von Natur aus mehr Wert beimessen als allem anderen. Wie begabt und geschickt ein Individuum auch sein mag, auf sich allein gestellt wird es nicht überleben. Wie kraftstrotzend und unabhängig wir uns in der Blütezeit unseres Lebens auch fühlen mögen ... Im Krankheitsfall, in sehr jungen Jahren oder im Alter sind wir auf Unterstützung durch andere angewiesen. Möglicherweise haben wir unterschiedliche Überzeugungen, wenn es um Fragen der Entstehung und Entwicklung unserer Welt geht, können uns aber zumindest darauf verständigen, dass jeder von uns durch die eigenen Eltern in die Welt gesetzt wurde. Unsere Empfängnis kam im Allgemeinen nicht allein im Kontext eines sexuellen Verlangens zustande, sondern war auch eine Entscheidung unserer Eltern zugunsten eines Kindes. Solche Entscheidungen beruhen auf Verantwortungsbewusstsein und auf Altruismus: Die Eltern gehen die aus Mitgefühl erwachsende Verpflichtung ein, sich um ihr Kind zu kümmern und für dieses Wesen so lange Sorge zu tragen, bis es für sich selbst sorgen kann. Schon vom Augenblick unserer Empfängnis an trägt also die Liebe unserer Eltern unmittelbar zu unserer Menschwerdung bei. Wie ich aufgrund von Gesprächen mit einigen Naturwissenschaftlern, insbesondere aus dem Bereich der Neurobiologie, weiß, gaben manche wissenschaftlich signifikanten Hinweise zu der Vermutung Anlass, dass selbst während der Schwangerschaft die innere Verfassung der Mutter einen starken Einfluss auf das körperlich und geistige Wohlbefinden des Ungeborenen ausübt. Es scheint ganz entscheidend darauf anzukommen, ob die Mutter einen ruhigen und entspannten Geisteszustand zu wahren versteht oder nicht. Nach der Geburt sind dann die ersten Wochen eine besonders bedeutsame Phase für die gesunde Entwicklung des Kindes. Während dieser Zeit, so hat man mir erläutert, zählt der beständige körperliche Kontakt mit der Mutter zu den wichtigsten Faktoren, die ein rasches und gesundes Wachstum des kindlichen Gehirns gewährleisten. Kümmert man sich in dieser kritischen Zeit nicht gebührend um das Baby, sondern vernachlässigt es, so treten die Auswirkungen auf das geistige Wohlergehen des Kindes vielleicht nicht unmittelbar zutage; doch werden daraus Beeinträchtigungen resultieren, die sich später ganz deutlich bemerkbar machen können. Auch im weiteren Verlauf der Kindheit spielen Liebe und Fürsorglichkeit eine entscheidende Rolle. Sieht ein Kind jemanden mit einem offenen und liebevollen Verhalten, einen lachenden Menschen, jemanden mit einem liebe- und teilnahmsvollen Gesichtsausdruck, so fühlt es sich ganz selbstverständlich glücklich und geborgen. Falls hingegen jemand dem Kind etwas zuleide zu tun versucht, wird es von Angst erfasst, was seine Entwicklung negativ beeinflusst. Heutzutage wachsen viele Kinder unter unglücklichen familiären Verhältnissen auf. Erfahren sie nicht die notwendige Zuneigung, so werden sie im späteren Leben ihre Eltern schwerlich lieben, und vielfach wird es ihnen Mühe bereiten, andere zu lieben. Wenn die Kinder älter werden und zur Schule gehen, kommt es darauf an, dass die Lehrer dem Bedürfnis der Kinder nach Unterstützung gerecht werden. Beschränkt sich ein Lehrer oder eine Lehrerin nicht bloß auf eine fachliche Ausbildung, sondern übernimmt zugleich die Verantwortung dafür, dass die Schülerinnen und Schüler auch eine das Leben vorbereitende Bildung mit auf den Weg bekommen, so werden diese Vertrauen und Respekt empfinden, und das Erlernte wird in ihrem Geist einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen. Vermittelt ein Lehrer hingegen Lerninhalte, ohne wirkliches Interesse am allgemeinen Wohl der Schüler zu zeigen, so werden diese Inhalte nur als Dinge von vorläufiger Bedeutung betrachtet und prägen sich nicht langfristig ein. Wird man als Kranker im Krankenhaus von einem Arzt behandelt, der menschliche Wärme an den Tag legt, fühlt man sich direkt wohler; und allein schon der Wunsch des Arztes, Ihnen die bestmögliche Betreuung angedeihen zu lassen, wirkt heilsam, unabhängig von den fachlichen Fähigkeiten des oder der Betreffenden. Fehlt Ärzten hingegen das nötige menschliche Einfühlungsvermögen, steht ihnen die Unfreundlichkeit, Ungeduld oder Gleichgültigkeit ins Gesicht geschrieben, so fühlen wir uns unsicher ... selbst wenn es sich um einen hochgradig qualifizierten Mediziner handelt, der einen korrekten Krankheitsbefund erstellt und die richtigen Arzneimittel verordnet. Für eine möglichst gute und vollständige Genesung spielen die Empfindungen des Patienten unweigerlich eine große Rolle. Auch in alltäglichen Gesprächssituationen hören wir gerne jemanden zu, der mit menschlicher Wärme spricht, und reagieren dementsprechend. Das Gespräch als Ganzes wird interessant, wie belanglos das Thema auch sein mag. Spricht hingegen jemand in teilnahmslosem oder schroffem Ton, so fühlen wir uns unwohl und haben den Wunsch, den Kontakt mit der betreffenden Person rasch zu beenden. Vom unbedeutendsten bis hin zu einem überaus wichtigen Vorkommnis sind die Zuneigung und der Respekt anderer Menschen unverzichtbar für unser Glück. Unlängst hat ein Gruppe von Wissenschaftlern erklärt, dass die Quote der Geisteskrankheiten relativ hoch sei und rund zwölf Prozent der Gesamtbevölkerung ausmache. Depressionen werden nicht durch Mangel an materiellen Dingen hervorgerufen, sondern durch Unfähigkeit, Zuneigung zu zeigen, und durch Mangel an persönlich erfahrener Zuneigung. Wie aus alldem zu ersehen ist, liegt uns ... ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht ... vom Tag unserer Geburt an das Bedürfnis nach menschlicher Zuneigung im Blut. Selbst wenn die Zuneigung von einem Tier herrührt oder von jemandem, den wir normalerweise als unseren Feind betrachten würden, Kinder wie Erwachsene fühlen sich auch von dieser Zuneigung angezogen. Bedürfnis nach Liebe · Dalai Lama · Zufriedenheit und Glück Read the full article
0 notes
blog-aventin-de · 3 months
Text
Ungleichgewicht · Modernes Zeitalter
Tumblr media
Ungleichgewicht · Beginn Modernes Zeitalter · Warren Johnson
Das Zeitalter der Entdeckungen liefert ein gutes Beispiel dafür, wie ein Ungleichgewicht mit all seinen weitreichenden Konsequenzen ausgelöst werden kann. Nachdem erst einmal auf die Entdeckungs- die Eroberungsphase gefolgt war und das Gold von Amerika nach Spanien zu fließen begann, war es unausweichlich, dass auch andere europäische Staaten, die über die entsprechenden Möglichkeiten verfügten, sich an der Ausbeutung der Neuen Welt beteiligten. Anders zu handeln, das heißt nicht am allgemeinen Wettrennen teilzunehmen, hätte für jedes Zurückhaltung übende Land einen Niedergang bedeutet. Die Reichtümer, die sodann nach Europa flossen, führten zu einer gewaltigen Zunahme der Geldmenge, gleichzeitig aber auch zu einem geringen Zuwachs des Güterangebots. Das voraussehbare Resultat war die Inflation. In dieser Situation verarmten sowohl Bauern als auch Adelige, während die Bankiers in Florenz und Venedig so reich wurden, dass sie als die größten Kunst-Mäzene ihrer Zeit in die Geschichte eingingen. Auch die römische Kirche fiel dem damaligen Zeitgeist zum Opfer, der Papst wurde zum Renaissancefürsten. So war es keine Überraschung, dass einem Teil der Christen nördlich der Alpen diese Exzesse ein großer Dorn im Auge waren. In ihrer Gegenreaktion verwarfen die Protestanten dann nicht nur die Auswüchse, sondern auch positive Seiten des katholischen Glaubens. Damit war die Grundlage für eine Jahrhunderte währende religiöse Auseinandersetzung geschaffen, die einige der blutigsten Kriege der europäischen Geschichte verursachte. In Indien heizte die englische East India Company die internen Auseinandersetzungen an, um ihre Kontrolle leichter etablieren zu können, und schaffte dann genug Edelmetalle, Edelsteine, Seide und Gewürze außer Landes, um London zur reichsten Stadt der Welt werden zu lassen. Die Erschließung Chinas war etwas schwieriger, aber schließlich kam mit Hilfe von Kanonenbooten und Opium der Handel doch in Gang. Als China dann versuchte, das Opium zu verbieten, und die Lagerhäuser anzündete, in denen das Rauschgift aufbewahrt wurde, wurde das von den Europäern als eine hinreichende Rechtfertigung für eine Intervention betrachtet, um immer mehr Handelszugeständnisse zum Schutz des Freihandels durchzusetzen. Afrika ließ man einige Zeit nur deswegen abseits liegen, weil man dort keine Reichtümer vermutete, die Abenteurer hätte anlocken können. Arm zu sein, war zumindest vorübergehend der sicherste Schutz. Nachdem aber die Europäer und inzwischen auch die Amerikaner den größten Teil der hochwertigen Beutegüter zusammengerafft hatten, die dem Rest der Welt abgenommen werden konnten, blieben nur noch die menschlichen Lebewesen übrig, mit denen gewinnbringend Handel getrieben werden konnte. Der ganze Sklavenhandel raubte Afrika 40 bis 50 Millionen Menschen, von denen nur ein Drittel die Neue Welt lebendig erreichte. Es ist interessant, darüber zu spekulieren, wie man die Ureinwohner Nordamerikas behandel hätte, wenn dieses Land genauso dicht besiedelt gewesen wäre wie Afrika. Von den schätzungsweise ein bis zwei Millionen Ureinwohnern, die in Amerika zur Zeit der ersten weißen Siedlungen lebten, hatten 1860 nur 25.731 Menschen überlebt. Während sich Europas Museen und Paläste mit Kunstschätzen füllten, die aus dem Rest der Welt zusammengerafft worden waren, hielt seine interne Zerrissenheit dennoch an. Nach dem Jahrhundert der Religionskriege waren die europäischen Bauern mit der schleichenden Aushöhlung ihres Lebensstandards konfrontiert, da die Strukturen der mittelalterlichen Welt langsam demontiert wurden. Calvins Betonung des wirtschaftlichen Erfolgs als Anzeichen der Heilsgewissheit (ein Glauben der in der Bibel kaum eine Grundlage finden kann) hatte die mittelalterlichen Beschränkungen für die Bildung von Reichtum beseitigt und sie durch einen starken Anreiz ersetzt, möglichst viel Geld zu verdienen. Calvin hatte eigentlich nur einen guten Einfall, der es den Handel treibenden Schichten in Europa erlaubte, das zu tun, was sie ohnehin tun wollten, nämlich am Wirtschaftsaufschwung teilzuhaben, der durch das Zeitalter der Entdeckungen ausgelöst worden war. Da aber die Calvinisten es nicht gut hießen, den erarbeiteten Reichtum zu konsumieren, das ähnelte doch zu sehr der römischen Kirche, blieb nichts anderes übrig, als ihn wieder zu investieren. Das Ergebnis war der Kapitalismus, ein Wirtschaftssystem, in dem Überschüsse reinvestiert und nicht konsumiert werden. Dieses Wirtschaftssystem entfaltete alsbald so viel eigene Entwicklungsdynamik, dass die calvinistische Ethik in Vergessenheit geriet. In dem Maße, wie die Freihandelsbewegung sich durchsetzte, wurden die mittelalterlichen Beschränkungen der Wirtschaftstätigkeit beseitigt. Die Einhegungs-Bewegung überführte sodann Gemeindeland in Privatbesitz; es wurde dem Markt überlassen, Preise und Löhne zu bestimmen; die Handwerkerzünfte wurden aufgelöst; 1846 hob man in England die Corn Laws auf, billige amerikanische Getreideimporte überschwemmten daraufhin den Markt und ruinierten die kleinen selbständigen Bauern genauso wie den Landadel. Die Macht verlagerte sich unwiederbringlich auf die Seite der Händler und Unternehmer. Die Handlungsalternativen der Dorfbewohner wurden darauf reduziert, sich entweder als landlose Landarbeiter bei Löhnen, die manchmal unter dem Existenzminimum lagen, zu verdingen, oder bei einem zwölf- bis vierzehnstündigen Arbeitstag in die Fabriken der Industriedörfer- und städte arbeiten zu gehen. In der heutigen Welt sind viele Bauern mit derselben Alternative konfrontiert, mit der Ausnahme, dass es heute weniger industrielle Arbeitsplätze gibt, Auswanderung nicht möglich ist und die zusätzliche Schwierigkeit der Überbevölkerung besteht. Die Menschen konnten Schuldgefühle angesichts all dieser brutalen Veränderungen nur wegen des Glaubens abwehren, dass der Wandel den Menschen etwas Besseres bringen würde, unabhängig davon, wie schmerzlich der Prozess selbst sein würde. Die puritanischen Fabrikbesitzer erklärten ihren Arbeitern, ihr Schicksal wäre nicht nur gottgewollt sondern auch ein Ansporn, sich zu verbessern. Dabei wurden die Fabrikarbeiter nicht nur ausgebeutet, sondern ihnen wurde auch noch eingeredet, dass das gut für sie wäre! Unsere Vorfahren waren offensichtlich selbstsicher genug, andere Kulturen zu zerstören, um sie durch die eigenen Religions- und Wirtschaftsformen zu ersetzen. Ob solche Veränderungen tatsächlich Verbesserungen gebracht haben oder nicht, kann nur die Zeit erweisen, aber es kann nicht geleugnet werden, dass Europäer und Amerikaner während dieses ganzen Geschichtsabschnitts dazu tendiert haben, in anderen Völkern nur das Schlimmste zu sehen und sie durchgängig nur negativ wahrzunehmen. So sahen viele in den damaligen amerikanischen Ureinwohnern nur Wilde, die unschuldige Siedler umbrachten. Es war offenbar notwendig, andere Völker als Heiden und Barbaren anzuprangern, um zu rechtfertigen, sie auch als solche zu behandeln. Und dieses Gebaren wird offensichtlich immer noch so weitergeführt, wirft man nur ein paar Blicke auf die letzten Jahrzehnte unserer Welt zurück. Ungleichgewicht · Beginn Modernes Zeitalter · Professor Warren Johnson · Industrie 1.0-4.0 Read the full article
1 note · View note
blog-aventin-de · 3 months
Text
Individuelle und politische Anpassung
Tumblr media
Individuelle und politische Anpassung · Change Warren Johnson
Es ist schon eine Ironie, wenn das Versagen von Regierungen als positiver Faktor für die Zukunftsbewältigung angesehen wird. Da man davon ausgehen kann, dass in jeder Gesellschaft der Widerstand gegen Veränderungen überwiegt, schützt uns eine ineffiziente Politik vor der Gefahr, Wirtschaftswachstum bis zum Zusammenbruch zu betreiben. Die Unfähigkeit von Regierungen ermutigen, ja zwingt sogar die Individuen, ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen, mit anderen Worten, sich anzupassen. Es steht außer Frage, dass Politiker, wenn sie wirklich planen könnten, die Erhaltung der heutigen Zustände, also die Fortsetzung des Wachstums planen würden. Schließlich profitiert in unserer relativ freien demokratischen Gesellschaft fast jeder vom Wirtschaftswachstum; dieses schafft Arbeitsplätze, Einkommen, Steuereinnahmen für den Staat, Gewinne für die Unternehmen, und es verringert die Kosten des Sozialstaats. Die Erinnerung an die Weltwirtschaftskrise hat maßgeblichen Anteil am breiten politischen Konsens, die wichtigste Aufgabe der Politik sei darin zu sehen, die Wirtschaft am Laufen zu halten und den Leuten Arbeitsplätze zu beschaffen. Die Wiederwahl und Wahlniederlagen von Staatsleuten hängen somit von ihren wirtschaftspolitischen Erfolgen ab. Über Umweltfragen wird dann nur nach Maßgabe ihres Einflusses auf das Wirtschaftswachstum entschieden. Maßnahmen des Umweltschutzes, die Arbeitsplätze schaffen, sind leichter durchsetzbar als Programme, die das Wachstum zu beeinträchtigen drohen. Wenn politische Wirtschaftsplanung wirklich effizient wäre, würde das Wachstum sich sehr stark beschleunigen und dadurch die Gefahr eines Hyperwachstums entstehen und ein jäher Zusammenbruch zu befürchten sein. Glücklicherweise ist ein solches Ausmaß an politischer Effizient nicht wahrscheinlich. Zum einen ist unsere Planungsfähigkeit beschränkt, und zum anderen begünstigen natürliche Faktoren ein verringertes wirtschaftliches Wachstum und erzwingen Anpassungen an Knappheitserscheinungen. Es ist unmöglich, zu leugnen, dass die Eröl-und Erdgasförderung sinkt, die Preise für Rohstoff-Importe ansteigen und die Investitionskosten für die Entwicklung neuer Energiequellen gigantisch sind. Wenn wir versuchen, diese Realitäten zu ignorieren, indem wir zum Beispiel die Preise für Erdöl und Ergas durch Subventionen künstlich niedrig halten, fördern wir damit nur eine weitere Zunahme des Verbrauchs und schaffen ein noch größeres Ungleichgewicht gegenüber den vorhandenen Energiereserven. Politiker befinden sich daher in einer misslichen Lage, weil von ihnen erwartet wird, dass sie einerseits die Preise niedrig halten und Energie sparen und zum anderen das Wirtschaftswachstum aufrechterhalten. Es ist unmöglich, alle diese Ziele gleichzeitig zu erreichen. Daher sind verantwortungsbewusste politische Entscheidungen auch unpopulär. Dieses Dilemma verweist mehr als alles andere auf die Widersprüche einer wachstumsorientierten Wirtschaft, die unter Bedingungen einer Rohstoff-Knappheit arbeiten muss. Die Politiker werden in immer größere Schwierigkeiten geraten, je mehr Zeit vergeht und je dringlicher das Problem der Knappheit wird. Ihnen wird die undankbare Aufgabe zufallen, einen Kuchen aufzuteilen, der immer kleiner wird. Sie werden laufende Regierungsprogramme beschneiden müssen, ohne jedoch bei steigenden Preisen die Steuern senken zu können. Die verfügbaren Steuermittel werden immer mehr für Programme zur Entwicklung neuer Energiequellen, zur Verhinderung drohender Arbeitslosigkeit und zur Finanzierung steigender Kosten im Bereich der Sozial- und Arbeitslosenversicherung bereitgestellt werden. Einige Politiker, die ihre Wähler nicht mehr zufriedenstellen können, werden auch sicherlich ihren Job verlieren. Eine realistische Planung, die von der Tatsache begrenzter Rohstoffreserven ausgeht, wird unpopulär sein und auf Widerstand stoßen. Wer sollte denn schon bereit sein, Stagnation, oder schlimmer noch, Rückschritt zu planen, besonders nach dieser Phase ungehemmter Wirtschaftsentwicklung? Aber wenn die Schwierigkeiten, einen hohen Lebensstandard beizubehalten, unüberwindbar geworden sind, wird sich langsam eine neue Wirtschaftsethik entwickeln. Sie wird zuerst genauso widerwillig Anerkennung finden, wie sich die Amerikaner nur zögernd mit dem Rückzug aus Vietnam abgefunden haben. Aber eine solche Ethik ist immer noch den feindseligen wirtschaftlichen und politischen Konfrontationen vorzuziehen, die widrigenfalls uns alle bedrohen. Allen Wehklagen der enttäuschten Wachstums-Fanatiker zum Trotz werden unsere Politiker schließlich doch handeln müssen, und zwar noch bevor auch ihre Wähler die Zeichen der Zeit nicht mehr übersehen können. Wenn diese Einsicht erst einmal erreicht ist, wird die Welt in einem neuen Licht erscheinen. An diesem Punkt sind wir dann über dem Berg. Von den politischen Entscheidungen ist sodann zu erwarten, dass sie eher hilfreich statt hinderlich sind. Bis dahin wird die Unfähigkeit der Politiker, die anstehenden Probleme zu lösen, die Menschen ermutigen, selbst für eine Überlebens-Nische zu sorgen, anstatt sich auf die Fürsorge der Regierungen zu verlassen. Man muss jetzt schon Umsicht walten lassen, sich eine sichere Einkommensquelle suchen, sich einschränken, seine Kinder während der für ihre Entwicklung wichtigen Jahre abschirmen und für die Risiken des Alters vorsorgen. Immer mehr Leute werden sich auch mit anderen zusammentun, um sich gemeinsam das Leben zu erleichtern und es erfüllter zu gestalten. Zusammenfassend lässt sich sagen: Das schwindende Vertrauen in die Fähigkeit der Politiker, unsere Probleme zu lösen, wird zu individuellen Anpassungsstrategien führen, noch bevor das absolut notwendig sein wird. Dadurch kann sich ein maßvolleres Entwicklungstempo einstellen und ein Experimentieren mit Entwicklungs-Alternativen Bahn brechend werden. Individuelle und politische Anpassung · Change · Warren Johnson Read the full article
0 notes
blog-aventin-de · 4 months
Text
AMO · Ich liebe die Bäume
Tumblr media
AMO · Ich liebe die Bäume · Henry van de Velde
Ich liebe die Bäume, die das vollbracht haben, woran wir scheiterten. Bäume, die, ohne Vermittlung jedes Glaubens-Gefühls, allein durch das Wunder ihrer Majestät und ihres Schweigens, in Schönheit den Kampf und das Aufeinanderstoßen der Gewalten und des Egoismus verwirklichen, Kämpfe, denen ähnlich, die auch über unsere Zukunft entscheiden. Sie haben keinen Richter, der von seiner Unantastbarkeit herab über sie urteilt. Kein Priester gibt ihnen das trügerische Versprechen von der Vergebung der Sünden gegen den Nächsten Kein Arzt wendet Heilmittel an und verbindet Wunden; kein Nachbar sorgt schwatzend für die Verbreitung von Tadel, Verleumdung oder von Lob, das der Neid zersetzt. Unter ihnen gebietet der Stärkste durch Gestalt und Gebärde; er schöpft ohne Rücksicht Kraft und Nahrung aus dem Boden, den seine Wurzeln sich erobert haben, und der Schwache ordnet sich ihm willig unter. Er findet seinen bescheidenen Weg, sein geringeres Ansehen ohne Scham und Klage, ohne Geschrei nach Recht zu fragen. AMO · Ich liebe die Bäume · Henry Clement van de Velde Read the full article
0 notes
blog-aventin-de · 4 months
Text
Dilettanten und Meister
Tumblr media
Dilettanten und Meister · Johann Wolfgang von Goethe
Ein Wesen der Dilettanten ist, dass sie die Schwierigkeiten nicht kennen, die in einer Sache liegen, und dass sie immer etwas unternehmen wollen, wozu sie keine Kräfte haben. Wenn sie dann das Möglichste getan haben, pflegen sie zu ihrer Entschuldigung immer zu sagen, die Arbeit sei noch nicht fertig. Freilich kann sie nie fertig werden, weil sie nie recht angefangen wurde. Selbst der geschickteste Dilettant tastet im Ungewissen, und wie die Ausführung wächst, kommt die Unsicherheit mit der Zeit ebenfalls immer mehr zum Vorschein. Ganz zuletzt deckt sich erst das Verfehlte auf, das nicht auszugleichen ist. So kann freilich ein Werk nie fertig werden. Der Meister aber stellt sein Werk mit wenigen Strichen als fertig dar; ausgeführt oder nicht, schon ist es vollendet! Dilettanten und Meister · Johann Wolfgang von Goethe · Pablo Picasso · Taube Read the full article
0 notes
blog-aventin-de · 4 months
Text
Farbphänomen Lila - Farblehre
Tumblr media
Farbphänomen Lila · Johann Wolfgang von Goethe · Farblehre
Wie wir das Gelbe sehr bald in einer Steigerung gefunden haben, so bemerken wir auch beim Blauen dieselbe Eigenschaft. Das Blaue steigert sich sehr sanft ins Rote (Rotblau) und erhält dadurch etwas Wirksames, ob es sich gleich auf der passiven Seite befindet. Sein Reiz ist aber von ganz anderer Art als der des Rotgelben. Er belebt nicht sowohl, als dass er unruhig macht. So wie die Steigerung selbst unaufhaltsam ist, so wünscht man auch mit dieser Farbe immer fortzugehen, nicht aber, wie beim Rotgelben, immer tätig vorwärst zu schreiten, sondern einen Punkt zu finden, wo man ausruhen könnte. Sehr verdünnt kennen wir die Farbe unter dem Namen Lila; aber auch so hat sie etwas Lebhaftes ohne Fröhlichkeit. Farbphänomen Lila · Johann Wolfgang von Goethe · Farblehre Read the full article
0 notes
blog-aventin-de · 4 months
Text
Lüge und Ehrlichkeit · Manipulation
Tumblr media
Lüge und Ehrlichkeit · Manipulation und Achtsamkeit · Essay
Lüge ist Manipulation: Zu Lügen bedeutet wohl für die meisten Menschen: Den anderen Menschen für dumm halten und ihn bewusst täuschen zu wollen. Die Lüge ist somit eine bewusste Manipulation. Unehrlichkeit ist, wenn wir den anderen nicht achten und respektieren. Ehrlichkeit ist Achtsamkeit: Wir sollten uns und anderen Menschen gegenüber immer ehrlich sein. Wir gehen ehrlich miteinander um, indem wir anderen die gleichen Rechte zusprechen wie uns selber. Ehrlich bedeutet auch, in Liebe die Bedürfnisse des anderen wahrzunehmen. Das heißt nicht, dass man immer darauf eingehen muss. Jeder Mensch hat das Recht zu sagen, was er sagen will. Will man etwas nichts sagen, so heißt das noch lange nicht, dass man nicht ehrlich ist. Menschen werfen einander oft Unehrlichkeit vor, nur weil sich jemand weigert, alles zu sagen. Lernen wir, den anderen Menschen für das, was er ist und für das, was er bereit ist zu geben, zu achten. Auf diese Weise können wir sehr viele dieser inneren, gegenseitigen Vorwürfe (Vorurteile) ablegen. Wenn wir jedoch lügen, so wollen wir den anderen bewusst in die Irre führen. Wir können Menschen nicht zur Wahrheit zwingen, aber wir können die Wahrheit selbst erkennen. Unser Gefühl kann uns oftmals auf Lügen aufmerksam machen. Seien wir deshalb immer achtsam, wenn uns unser Gefühl etwas mitzuteilen versucht, dass Wahrheit eventuell verdeckt werden soll. Wünschen wir, dass Menschen uns gegenüber immer ehrlich sind. Sowie wir zuerst auch immer selbst ehrlich sein sollten! Lüge und Ehrlichkeit · Manipulation und Achtsamkeit · Essay Read the full article
0 notes
blog-aventin-de · 4 months
Text
Zweidimensionale Tendenz
Tumblr media
Zweidimensionale Tendenz des Geistes · Hermann Hesse
Goldmund hob ein leeres Schneckenhaus auf, es klirrte schwach zwischen den Steinen und war ganz warm von der Sonne. Versunken betrachtete er die Windungen des Gehäuses, die eingekerbte Spirale, die launige Verjüngung des Krönchens, den leeren Schlund, in dem es perlmuttern schimmerte. Er schloss die Augen, um die Formen nur mit den tastenden Fingern zu erfühlen, das war eine alte Gewohnheit und Spielerei von ihm. Die Schnecke zwischen den losen Fingern drehend, tastende er gleitend, ohne Druck, ihre Formen liebkosend nach, beglückt vom Wunder der Formung, vom Zauber des Körperlichen. Dies, dachte er träumerisch, war einer der Nachteile der Schule und der Gelehrsamkeit: es schien eine der Tendenzen des Geistes zu sein, alles so zu sehen und darzustellen, als ob es flach wäre und nur zwei Dimensionen hätte. Irgendwie schien ihm damit ein Mangel und Unwert des ganzen Verstandeswesens bezeichnet. Zweidimensionale Tendenz des Geistes · Hermann Hesse · Goldmund Read the full article
0 notes
blog-aventin-de · 4 months
Text
Aufbruch in eine bessere Welt
Tumblr media
Aufbruch in eine bessere Welt · Warren Johnson · Genügsamkeit
Angesichts einer immer bedrohlicher werdenden Knappheit aller Rohstoffreserven auf der Erde stellt sich vor allem in den Industrienationen die bange Frage: Werden wir unseren relativen Wohlstand auch in Zukunft noch halten können? Die klare Antwort lautet: Nur wenn wir uns alle bescheiden, werden auch die nachfolgenden Generationen eine sichere Lebensgrundlage besitzen. Der Weg zur Genügsamkeit ist zwar schwierig, aber er ist der einzige Ausweg aus der Sackgasse trügerischer Hoffnungen, der menschliche Genius könnte immer wieder neue Technologien erfinden, die uns ein Überleben künftig garantieren werden. Wenn wir noch länger auf diesem Planeten leben sollten, könnten wir bald mit der Tatsache konfrontiert werden, dass der Versuch, die Wohlstandsgesellschaft am Leben zu erhalten, ständig schwieriger wird. Es wird immer mühsamer und schließlich unmöglich werden, den Zustrom von Rohstoffen aufrechtzuerhalten, den unsere ganze Wirtschaft verschlingt. Der Wohlstand wird weniger bequem werden und es wird weniger Frieden und Sicherheit geben. Wenn die Erde aber auch zukünftig ein echtes Zuhause für uns alle sein soll, eine Zufluchtsstätte und ein Hort menschlicher Entfaltung, dann tun wir jetzt gut daran, darüber nachzudenken, was wir ändern müssen. Die Aufgabe ist nicht so schwierig, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Wunschdenken über technologische Durchbrüche, effektive Politik oder menschliche Bewusstseinserweiterungen sind zwar förderlich aber nicht unbedingt erforderlich. Die Lösung lauter kurz und bündig: Wenn wir die Logik der Genügsamkeit akzeptieren, können wir auch in Zukunft ganz leicht zu einem sicheren und erträglichen Leben gelangen. Aufbruch in eine bessere Welt · Professor Warren Johnson · Genügsamkeit · Zukunft Read the full article
0 notes
blog-aventin-de · 4 months
Text
Farbphänomen Gelb
Tumblr media
Farbphänomen Gelb · Johann Wolfgang von Goethe · Farblehre
Gelb ist die nächste Farbe am Licht. Sie entsteht durch die gelindeste Mäßigung desselben, es sei durch trübe Mittel oder durch schwache Zurückwerfung von weißen Flächen. Bei den prismatischen Versuchen erstreckt sich Gelb allein breit in den lichten Raum und kann dort, wenn die beiden Pole noch abgesondert voneinander stehen, ehe sie sich mit dem Blauen zum Grünen vermischt, in ihrer schönsten Reinheit gesehen werden. Wie das chemische Gelb sich an und über dem Weißen entwickelt, ist gehörigen Orts meist umständlich vorgetragen worden. Das Gelb führt in ihrer höchsten Reinheit immer die Natur des Hellen mit sich und besitzt eine heitere, muntere, sanft reizende Eigenschaft. In diesem Grad ist sie als Umgebung, es sei als Kleid, Vorhang oder Tapete, angenehm. Das Gold in seinem ganz ungemischten Zustand gibt uns, besonders wenn der Glanz hinzukommt, einen neuen und hohen Begriff von dieser Farbe. So bewirkt ein starkes Gelb, wenn es auf glänzender Seide, zum Beispiel auf Atlas erscheint, eine prächtige und edle Wirkung. So ist es der Erfahrung gemäß, dass das Gelbe einen durchaus warmen und behaglichen Eindruck macht. Daher kommt es auch in der Malerei der beleuchteten und wirksamen Seite zu. Diesen erwärmenden Effekt kann man am lebhaftesten bemerken, wenn man durch ein gelbes Glas, besonders in grauen Wintertagen, eine Landschaft ansieht. Das Auge wird erfreut, das Herz ausgedehnt, das Gemüt erheitert; eine unmittelbare Wärme scheint uns direkt anzuwehen. Farbphänomen Gelb · Johann Wolfgang von Goethe · Farblehre Read the full article
0 notes
blog-aventin-de · 5 months
Text
Farbphänomen Rot · Goethe
Tumblr media
Farbphänomen Rot · Johann Wolfgang von Goethe · Farblehre
Man entferne bei dieser Benennung alles, was im Roten einen Eindruck von Gelb oder Blau machen könnte. Man denke sich ein ganz reines Rot, einen vollkommenen, auf einer weißen Porzellan-Schale aufgetrockneten Karmin. Wir haben diese Farbe ihrer hohen Würde wegen manchmal Purpur genannt, ob wir gleichwohl wissen, dass der Purpur der Alten sich mehr nach der blauen Seite hinzog. Wer die prismatische Entstehung des Purpurs kennt, der wird nicht paradox finden, wenn wir behaupten, dass diese Farbe teils actu, teils potentia alle anderen Farben enthält. Wenn wir beim Gelben und Blauen eine strebende Steigerung ins Rote gesehen und dabei unsere Gefühle bemerkt haben, so lässt sich denken, dass nun in der Vereinigung der gesteigerten Pole eine eigentliche Beruhigung, die wir eine ideale Befriedigung nennen möchten, stattfinden könne. Und so entsteht bei physischen Phänomenen diese höchste aller Farberscheinungen aus dem Zusammentreten zweier entgegengesetzten Enden, die sich zu einer Vereinigung nach und nach selbst vorbereitet haben. Farbphänomen Rot · Johann Wolfgang von Goethe Read the full article
0 notes
blog-aventin-de · 5 months
Text
Welt Politik und Frieden
Tumblr media
Welt Politik und Frieden · Hermann Hesse · Weltgeschichte
Ein Lump, wer sich nicht zu seinem Heimatland bekennt ... aber dass man seine Heimat von Herzen lieben kann, ohne auf den Gedanken einer ewigen Zusammenarbeit menschlicher Vernunft und menschlichen Kulturwillens in allen Völkern zu verzichten, das sollte sich am Ende doch von selber verstehen. Den Leuten der Politik, welche heute Weltpolitik betreiben aus rein ideologisch-eigensüchtigen Programmen heraus, die den Ruf der Menschheit auch jetzt noch nicht vernommen haben: Setzen wir sie doch lieber heute schon vor die Tür als erst, wenn noch mehr Millionen für ihre Dummheit geblutet haben. Zwei Geisteskrankheiten sind es nach meiner Meinung, denen wir den heutigen Zustand der Menschheit verdanken: der Größenwahn der Technik und der Größenwahn des Faschismus. Diese Gebrechen geben der heutigen Welt ihr Gesicht und ihr Selbstbewusstsein. Widerstand gegen diese beiden Welt-Krankheiten ist heute die wichtigste Aufgabe und Rechtfertigung des Geistes auf Erden. Wir können uns eine lebenswerte Zukunft in der Welt nur vorstellen in der Atmosphäre einer irgendwie friedlich-föderalistisch geeinten Menschheit. Aber wir sind nicht einmal reif dafür und in der Lage, eine solche Lebensform in unserem Europa zu schaffen. Alle Welt-Gewitter gehen vorüber, und die Größe und Macht der Herrscher und Generäle auch, darauf muss und kann man vertrauen. Beim Betrachten der Weltgeschichte ist der einzige Trost die Einsicht in die Kurzlebigkeit dessen, was gerade am heftigsten nach Dauer und Verewigung trachtet. Viele der größten Machtansammlungen der Welt haben nicht länger gehalten als ein gutes Paar Schuhe. Viele Male habe ich zugesehen, wie ein Saal voll Menschen, eine Stadt voll Menschen, ein Land voll Menschen von jenem Rausch und Taumel ergriffen wurden, bei dem aus den vielen Einzelnen eine Einheit, eine homogene Masse wurde. Alles Individuelle erlischt dabei und die Begeisterung der Einmütigkeit, des Einströmens aller Triebe in einen Massentrieb erfüllt Hunderte, Tausende oder Millionen mit einem Hochgefühl, einer Hingabelust, einer Entselbstung und einem Heroismus, der sich anfänglich in Rufen, Schreien, Verbrüderungsszenen mit Rührung und Tränen äußert, schließlich dann aber in Krieg, Wahnsinn und Blutströmen endet. Vor dieser Fähigkeit des Menschen, sich an gemeinsamem Leid, gemeinsamem Stolz, gemeinsamem Hass, gemeinsamer Ehre zu berauschen, hat mich mein Individualisten- und Künstlerinstinkt stets aufs heftigste gewarnt. Welt Politik und Frieden · Hermann Hesse · Weltgeschichte Read the full article
0 notes
blog-aventin-de · 5 months
Text
Farbphänomen Mennige
Tumblr media
Farbphänomen Mennige · Johann Wolfgang von Goethe
Wie das reine Gelb sehr leicht in das Orange hinübergeht, so ist die Steigerung dieses letzten ins Mennige (Gelbrote) nicht aufzuhalten. Das angenehme heitere Gefühl, das uns das Orange noch gewährt, steigert sich bis zum unerträglich Gewaltsamen im hohen Gelbroten.  Die aktive Seite ist hier in ihrer höchsten Energie, und es ist kein Wunder, dass energische, gesunde, rohe Menschen sich besonders an dieser Farbe erfreuen. Man hat die Neigung zu derselben bei wilden Völkern durchaus bemerkt. Und wenn Kinder, sich selbst überlassen, zu illuminieren anfangen, so werden sie Zinnober und Mennige nicht schonen. Man darf eine vollkommen gelbrote Fläche starr ansehen, so scheint sich die Farbe wirklich ins Orange zu bohren. Sie bringt eine unglaubliche Erschütterung hervor und behält diese Wirkung auch bei Dunkelheit. Die Erscheinung eines gelbroten Tuches beunruhigt und erzürnt die Tiere. Auch habe ich gebildete Menschen gekannt, denen es unerträglich fiel, wenn ihnen an einem sonst grauen Tag jemand im Scharlachrock begegnete.  Farbphänomen Mennige · Johann Wolfgang von Goethe Read the full article
0 notes
blog-aventin-de · 5 months
Text
Wissen Sie genau wo Sie wohnen
Tumblr media
Wissen Sie genau wo sie wohnen · Curt Emmrich · Essay
Die wenigsten Menschen wissen genau, wo sie wohnen. Sie brauchen dabei durchaus nicht an einen Eingeborenen in der Kalahari zu denken, der von Afrika keine geographische Vorstellung hat. Sie sollen sich dabei an Ihre eigene geographische Nase fassen. Sie kennen zwar Ihre Hausnummer, aber Sie wissen nicht, auf welchem Längen- und Breitengrad Sie wohnen. Vielleicht teilt seit langem schon eine dieser merkwürdigen Linien Ihr Bett in zwei Hälften, und Sie legen sich östlich des zehnten Längengrades nieder, um westlich davon aufzuwachen, nur weil Sie schlecht geträumt und sich auf die andere Seite gedreht haben, welche nicht nur die andere Seite Ihrer selbst, sondern auch die andere Seite der Erdkugel ist. Wenn man durch das Weltmeer fährt, bekommen diese Linien eine geheimnisvolle Bedeutung. Es ist wirklich ganz unglaublich, wie groß ein Ozean ist. Ohne diese Linien wäre der Mensch völlig verloren. Sogar mit diesen Linien wäre die Sache ganz hoffnungslos, wenn es die Sterne und die Sonne nicht gäbe. Es ist etwas ungemein Erhebendes, wenn man den Ort auf der Erde, an dem man sich befindet, nicht nach einer Litfaßsäule oder nach einem Zeitungskiosk bestimmt, sondern nach den Gestirnen. Wie die Leute auf der Brücke das machen, wird einem immer ein unerforschliches Geheimnis bleiben, aber da sie tatsächlich immer da ankommen, wo sie ankommen wollen, muss es wohl mit ihrer Sextantenzauberei seine Richtigkeit haben. Wissen Sie genau wo Sie wohnen · Curt Emmrich · Essay Read the full article
0 notes
blog-aventin-de · 5 months
Text
Zustimmung zum Frieden · AMORC
Tumblr media
Zustimmung zum Frieden · AMORC · Leben in Harmonie und Glück
Ich trage zum Frieden bei, wenn ich danach strebe, das Beste meines Selbst in meinen Begegnungen mit anderen zum Ausdruck zu bringen. Ich trage zum Frieden bei, wenn ich meine Intelligenz und meine Fähigkeiten dazu nutze, dem Guten zu dienen. Ich trage zum Frieden bei, wenn ich Mitgefühl mit all denen empfinde, die leiden. Ich trage zum Frieden bei, wenn ich alle Menschen als meine Brüder und Schwestern betrachte, unabhängig von Rasse, Kultur und Religion. Ich trage zum Frieden bei, wenn ich mich über das Glück anderer freue und für ihr Wohlergehen hoffe. Ich trage zum Frieden bei, wenn ich mit Respekt und Toleranz Meinungen anhöre, die sich von meinen eigenen unterscheiden oder ihnen sogar widersprechen. Ich trage zum Frieden bei, wenn ich, um einen Konflikt zu regeln, zum Gespräch Zuflucht nehme, anstatt auf Macht zurückzugreifen. Ich trage zum Frieden bei, wenn ich die Natur achte und sie für zukünftige Generationen bewahre. Ich trage zum Frieden bei, wenn ich meine Vorstellungen von Gott nicht anderen aufdränge. Ich trage zum Frieden bei, wenn ich Frieden zum Fundament meiner Ideale und Philosophie mache. Zustimmung zum Frieden · AMORC · Leben in Harmonie und Glück Read the full article
0 notes