Tumgik
#Ich glaube der will nichts von mir. Aber ich verstehe ihn doch! Ich reime mir immer irgendetwas zusammen damit wir besser zusammenpassen
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Wenn man sich angegriffen fühlt, dann tut mir das wirklich nicht leid. Verreckt. Man auch einfach aufhören freiwillig zu lesen. Freiwilliges lesen = Interesse -> selber Schuld. Meine schizophreneres-Ich und meine Hässlichkeit möchten in Ruhe chillen, dann muss man uns halt keine Beachtung schenken. Einfach ignorieren. Nicht hingucken. Nicht raufklicken. So viel Wahl hatte ich letztes Jahr nicht.
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trauma-report · 2 months
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CHAPTER THREE: WAVES
  “Was hat sie gesagt?” wiederholte Jakow die Frage, auf die ihm bisher keiner eine Antwort gegeben hatte. Diesmal energischer, drängender und wenn er nicht gut darin gewesen wäre, Dinge zu überspielen, dann hätte man wohl auch Sorge aus seiner Stimme heraushören können. Tecuith hatte wie von Sinnen gewirkt, wie im Rausch, als sie gesprochen hatte und auch wenn der Russe nicht an Märchen und das Übernatürliche glaubte, spürte selbst er diese aufgekommene Bedrohlichkeit, die in ihrer Stimme mitgeschwungen hatte.  Meraz erhob sich wieder aus seiner hockenden Position vor der Ältesten und wandte seinen Blick nun ebenfalls dem Soldaten zu, der unverhofft im Zentrum der Aufmerksamkeit stand. Sich die Brille auf der Nase zurechtschiebend, sah er kurz selbst hinab zu der Steintafel, die er in den Händen hielt und die aussah, als hätte man sie aus irgendeiner Tempelwand herausgebrochen.  “Sie hat in einem Maya-Dialekt gesprochen, ich habe nicht alles verstanden, aber es klang, als würde sie von einer Ankunft sprechen. Irgendetwas mit einem Dämon und jemandem, der die Schöpfung in Frage stellt. Ein weißer Jaguar, der einen silbernen Schein in einen goldenen Ring verwandeln und damit Leben bringen wird”, übersetzte Meraz für ihn auf Englisch. Pacho, der inzwischen an Tecuith’s Seite getreten war, schien mit den Worten des Doktors jedoch nicht ganz so zufrieden zu sein. Und obwohl er es ihm wohl nicht schuldig gewesen wäre und lediglich der Schrecken, verbunden mit Irritation in seinen Augen für sich sprach, wiederholte er noch einmal, was die Älteste gesagt hatte. Nicht wie Meraz indirekt, sondern Wort für Wort. 
“Er ist da. Im Angesicht des Dämons. Er stellt die Schöpfung in Frage. Der weiße Jaguar wird den silbernen Schein in einen strahlenden, goldenen Ring verwandeln und damit das Ende einleiten", sagte er, während sein Blick klar auf Jakow lag, verunsichert und verwirrt. “Das hat sie gesagt. Kuxtal heißt Leben. Xuul bedeutet Ende oder Tod.” Nun klärte sich auch Pacho’s Blick wieder etwas mehr, als er zum Doktor blickte. “Wundert mich, dass gerade Sie den Unterschied nicht kennen.” 
Jakow glaubte nicht, den Doktor der Archäologie an ihrer Seite jemals so giftig dreinblicken gesehen zu haben, als er den Mann vor sich bedachte, der mit dieser Sprache offensichtlich aufgewachsen war. Doch die Sticheleien von zwei Männern, die zwar im gleichen Land lebten, aber im Grunde genommen doch unterschiedlichen Kulturen angehörten, kümmern den Russen gerade herzlich wenig.  “Mir scheißegal, was ihr über goldene Ringe und weiße Leoparden labert, ich verstehe trotzdem kein Wort”, keifte Jascha, dem der intellektuelle Schwanzvergleich gehörig auf die Nerven ging. Selbst mit Übersetzung sprach die Alte für ihn in Rätseln und er wusste nicht wesentlich mehr als vorher.  “Eine alte Prophezeihung”, antwortete ihm der Einheimische. “Eine Legende, die vom Ende und gleichzeitig Neuanfang der Welt handelt.”  “Und warum hat sie dabei gerade mich so vielsagend angestarrt?” harkte er weiter nach und nickte dabei in Richtung von Tecuith, die ganz und gar nicht mehr klar aussah. Mehr so, als ob ihre Prophezeihung einen meditativen Zustand in ihr wach gerufen hatte, durch den sie zwar wach wirkte, aber doch nicht da war. Ihr Blick fokussierte nach wie vor den vermummten Russen, dem die milchigen Augen immer unangenehmer wurden.  “Das weiß ich nicht”, gab Pacho zu, eine kurze Pause lassend, da er sich wohl tatsächlich keinen Reim darauf machen konnte, was in die Älteste gefahren war, die nun wieder leise auf Mayathan weiter murmelte. Der Einheimische beugte sich wieder zu ihr hinab, sprach leise und beruhigend auf sie ein. Meraz gab unterdessen ein resigniertes Seufzen von sich und fuhr sich mit Daumen und Zeigefinger über den Nasenrücken, nachdem er seine Brille abgesetzt hatte.  “Ich glaube, wir sollten es später nochmal probieren”, sagte er und wandte sich bereits in Richtung der Tür, jedoch nicht, ohne den während der hellseherischen Worte fixierten Russen noch einmal argwöhnisch zu betrachten, bevor er gänzlich ging und die Soldaten ihm folgten. 
  Später am Tag sorgte eine simple Schüssel mit klarem Wasser für Abhilfe an diesem heißen, schwülen Tag. Jascha saß am Ufer des Flusses auf einem Steg, klatschte sich etwas von der kühlen Flüssigkeit in den Nacken und wrang seine Sturmhaube aus, die er nach einer gefühlten Ewigkeit endlich hatte absetzen dürfen. Einerseits wäre eine Abkühlung im Fluss auch keine schlechte Idee gewesen. Ah-Pathnar befand sich an einem ruhigen Seitenarm des Gewässers und hätte vermutlich zum Baden eingeladen, wenn man dem Dschungel denn getraut hätte. Er wollte lieber nicht so genau wissen, was alles in dem grünen Nass lauerte, von Kaimanen über Schnappschildkröten und Piranhas konnte ihn dort wohl alles erwarten. Der von der Strömung aufgewirbelte Sand versteckte alles, was darunter kreuchte und fleuchte und er war nicht bereit, auf die schmerzhafte Art  herauszufinden, was man hier alles entdecken konnte. Er war hier immerhin der Mann fürs Grobe und kein Steve Irwin. Doch das hielt ihn nicht davon ab, einen Kiesel aufzuheben, der wahrscheinlich aus Versehen vom steinigen Ufer aus auf den Steg getragen worden war, damit auszuholen und ihn vor sich in den Fluss zu werfen. So weit er konnte. Wie damals als Kind, wo man ganze Wettbewerbe daraus gemacht hatte, wer am weitesten werfen konnte. Das leise Aufplatschen des Steins weckte angenehme Kindheitserinnerungen an sonnige Tage, die man draußen in der Natur verbrachte und er folgte mit dem Blick den kleinen, sich ausbreitenden Wellen um die Einschlagstelle herum, bis sich diese mit den leichten Erhebungen, die der Fluss verursachte brachen und verschwanden. Und doch waren sie noch da, nicht mehr sichtbar für das menschliche Auge, dennoch vereint und unumstößlich vorhanden. Eine kleine Veränderung in der Natur, die er ausgelöst hatte und das nur durch eine simple, unbedachte Entscheidung. Was konnten dann erst größere Entschlüsse verursachen?  Wie auf Stichwort brach irgendwo im Dschungel hinter ihm das durchdringende Kreischen einer Kettensäge los. Unbewusst zuckte er dadurch zusammen, drehte sich um, auch wenn er die Quelle des Geräuschs im Dickicht des Urwalds nicht sehen konnte. Doch das bedeutete wohl, dass sie bereits angefangen hatten, sich eine Bresche durch den Wald zum Tempel hindurch zu schlagen und alles, was ihnen dabei im Weg stand, wurde dem Erdboden gleich gemacht.  Jakow hob den Blick, als er jemanden über den Steg auf sich zukommen sah. Wasja, dessen Miene besorgt wirkte – wenn man bei ihm denn jemals von Sorge sprechen konnte. Denn sonderlich viel Empathie schien der Medic nicht zu besitzen. Zumindest keine, die er offen zeigen würde. 
“Wir haben neue Befehle”, sagte er nun, nachdem der Mann mit dem kastanienbraunen Haar, das er normalerweise kurz hielt, ihm jetzt hingegen fast schon in die Stirn fiel, in hörbare Reichweite von seinem Kameraden getreten war. Jakow erhob sich, nachdem er sich noch einmal einen Schwung kalten Wassers ins Gesicht geklatscht hatte und schüttelte dann die Hände kurz aus, ehe er zu Wasja trat, der überraschenderweise stehen blieb, statt mit ihm weiter zu gehen. Der Medic legte ihm eine Hand auf die Brust, hinderte ihn daran einen weiteren Schritt zu gehen und blickte ihm eindringlich in die Augen. Jakow wollte ihn schon fragen, was das sollte, da zog er auch schon die silberne Kette unter seiner Kleidung hervor, die er immer trug und hielt sie seinem Gegenüber entgegen. Eine vertikale Linie, die durch drei Balken durchquert wurde, ein orthodoxes Kreuz.  “Nimm es”, sagte Wasja nur, zunächst ohne weitere Erklärung, während Jakow zögerte.  “Was soll ich damit?” fragte der, als wäre es völlig absurd, dass Wasja ihm einen seiner – ideologisch – wertvollsten Besitze andrehen wollte. Jakow wusste, dass der vielleicht sieben Jahre Ältere streng christlich-orthodox erzogen worden war. Wie es ein Gläubiger Gottes in den Reihen von Elitesoldaten und dem täglichen Grauen, das sich ihnen zeigte aushielt und wie er das mit seinem Glauben vereinbaren konnte, war ihm schon immer ein Rätsel gewesen. Er hatte ihm noch nie eine klare Aussage darauf gegeben, aber scheinbar befand er wohl, dass er nicht ohne Grund Medic in der Einheit war und zum Schutze von einzelnen Individuen Gott sicherlich auch mal ein Auge zudrückte.
“Ich glaube, du brauchst es dringender als ich.” Wasja schien ernst zu meinen, was er sagte, auch wenn es ihm unangenehm zu sein schien, sich genauer erklären zu wollen. Der Medic ließ sich nicht gerne in die Karten schauen, was seine Gefühle und vor allem seine Sorgen anging. Er gab immer alles, um seinen Kameraden zu helfen, doch er schien trotzdem eine gewisse Barriere mit den Jahren aufgebaut zu haben, um sich selber zu schützen. Denn er übte immerhin einen Job aus, bei dem man es manchmal nicht verhindern konnte, dass Menschen starben. Darauf musste man eingestellt sein.  “Wegen der verrückten Alten?” Jakow zog eine Augenbraue in die Höhe und blickte ihn zweifelnd an.  “Ja, wegen der verrückten Alten”, gab Wasja zu, auch wenn er ihm dabei plötzlich nicht mehr direkt in die Augen sah. “Was die da vor sich hingebrabbelt hat kann nichts Gutes bedeuten. Ich hab einfach ein schlechtes Gefühl.” 
Jakow erinnerte sich an das seltsame Gefühl, das ihn befangen hatte, kaum dass die alte Hexe ihn fixiert hatte. Ein wissendes Grauen, das ihm die Wirbelsäule hinauf gekrochen war und sich in seinem Kopf festgesetzt hatte. Doch in einem urigen, undurchdringbaren Wald, der von abergläubischen Menschen bewohnt wurde, fiel es einem leicht Gespenster zu sehen. Wenn man sie denn sehen wollte.  “Ammenmärchen”, murmelte Jakow nur kopfschüttelnd und reichte ihm das Kreuz wieder zurück. “Hast du zu lange in der Märchenstunde von Dr. Meraz gesessen? Du weißt, dass ich nicht an so ‘nen Scheiß glaube und noch weniger daran, dass mich irgendein Gott beschützen kann.”  Wasja blieb still stehen, machte keine Anstalten, die Kette wieder zurück zu nehmen, gab jedoch ein entnervtes Seufzen von sich. “Aber deine Eltern glauben an so ‘nen Scheiß. Wenn du es nicht wegen mir trägst, dann wenigstens für sie, Jascha.”
Jakow verdrehte die Augen, doch sein Kamerad meinte es todernst. Und noch ehe er den Anhänger wieder zurückgeben konnte, hatte er sich bereits umgedreht und ging voran, sodass ihm keine andere Wahl blieb, als sich die Kette um den Hals zu legen und unter seinem Combat Shirt verschwinden zu lassen. Manchmal hatte Jascha das Gefühl, dass Wasja ihn lesen konnte, wie ein offenes Buch und ihm schien das Detail nicht verborgen geblieben zu sein, dass Jakow ein gutes Verhältnis zu seinen beiden Eltern hatte und sie bedingungslos liebte. Er hätte wohl alles für sie getan und manchmal hatte er das Gefühl, dass sie die einzige Konstante in seinem Leben waren, die immer bleiben würde. Menschen, bei denen er sich fallen lassen konnte, selbst wenn er ihnen nicht alles erzählte. Er war jemand anderes, wenn er bei ihnen war. Hilfsbereit, zuvorkommend, freundlich. Er war der, den die Gesellschaft akzeptieren würde und musste sich rätselhafterweise dafür bei ihnen nicht einmal verbiegen, so wie er es vor dem Rest der Menschheit tun musste, wenn er nicht gerade im Einsatz war.  “Außerdem”, Jascha beeilte sich nun wieder zu Wasja aufzuholen. “Hast du schonmal ‘nen weißen Jaguar gesehen? Ich denke nicht. Diese Prophezeihung kann vorne und hinten nicht stimmen.”
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