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#Reinhold Pinggera
wernerkraeutler · 1 year
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Stilfs hat den “20-Millionen-Jackpot” geknackt
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wernerkraeutler · 5 years
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Ein Hang, der einer Skipiste alle Ehre machen würde. Ein Hof, der sich an diesen Steilhang klammert. Und im Hintergrund ein Bergpanorama, das jedem kitschigen Heimatfilm zur Ehre gereichen würde. Der Aufstieg vom Stilfser Ortszentrum zum Bergbauernhof von Reinhold Pinggera ähnelt folglich eher einer Bergtour als einem Spaziergang.
In dieser losen Serie von Blogposts stelle ich die Akteure der ‚Leidenschaft für Grund und Boden’ in Stilfs vor. Einerseits möchte ich deren Arbeit begleiten und würdigen. Andererseits sind sie ein wunderbares Beispiel für das ‚Neue Leben in den Alpen‘’. Ich beginne mit Reinhold Pinggera und besuche ihn auf seinem Bergbauernhof . Er ist der letzte im Getreidebauer von Stilfs.
Ein Bergbauernhof, der mit dem Hang ‘verwachsen’ scheint.
Ein Händedruck wie ein Schraubstock
Hofhund Berl rastet vor dem Stall als ich – doch etwas schwerer als normal atmend – hoch über dem Tal ankomme. Wie es sich gehört hat er als ordentlicher Bergbauernhund heute schon gearbeitet und mich mit lautem Bellen begrüßt. Kuh- und Schafglocken liegen in der Sonne und sind für den Almauftrieb hergerichtet. Spät genug geht’s im Jahr 2019 für sie auf die Sommerweiden. Der Mai hatte sich noch als Wintermonat gebärdet. Jetzt ist es Anfang Juni.
Frisch geputzt und bereit für die Alm: Schellen für die Tiere.
Reinhold begrüßt mich. Wir kennen uns noch vom Festival “hier und da” – Gut leben im ländlichen Raum, das im Frühling 2019 in Schluderns über die Bühne gegangen ist. Damals hatte ich jene Gruppe kennen gelernt, die sich mit ‚Leidenschaft für Grund und Boden‘ in Stilfs engagiert. Mit dabei auch der 33jährige Jungbauern Reinhold Pinggera. Schon sein fester Händedruck verrät ihn als willens- und durchsetzungsstark.
Der Blick vom Pinggera-Hof auf Stilfs und das Obere Vinschgau.
Dreifelderwirtschaft auf 1.450 m Seehöhe
Weshalb ich diese kleine Bergtour auf mich nehme und was mich brennend interessiert sind seine Getreidefelder, von denen er uns im April erzählt hatte. Es sind  die letzten ihrer Art in Stilfs. Auf einem der kleinen Felder mit direktem Blick auf das Dorf und den Oberen Vinschgau baut Reinhold Roggen an, auf dem anderen Hafer. Und in den Boden des dritten hat er Kartoffeln gesteckt. „Das ist die Dreifelderwirtschaft“, erklärt er mir. Roggen, Kartoffeln und Hafer werden quasi im ‚Radl’ angebaut. Jährlich werden die Felder gewechselt. Nach drei Jahren beginnt das ‚Radl‘ von vorne. Mist als Dünger kommt nur an die Kartoffeln. „Das ist die einzige Düngung des Bodens“,  sagt Reinhold zu meiner Überraschung. Ja, es ist ein uralter, fruchtbarer  Kulturboden hier heroben, eine Art ‚Terra Preta’. Und die abwechselnden Fruchtfolgen basieren auf uraltem Wissen. Seine Vorfahren, erzählt er mir, bebauten diese Felder seit Generationen. Und immer im Schweiße ihres Angesichts.
Der Pinggerahof vor dem Panorama des Ortler-Gebirgsstocks
Roggen für das Brot, Erdäpfel für die Menschen und Hafer für die Tiere
Reinhold Pinggera
Reinhold bearbeitet die Flächen seiner Mutter und die Hofflächen, die der Vater in die Ehe mit eingebracht hatte. Genügen denn die insgesamt 8 ha Grund und Boden um ein würdiges Leben führen zu können? Kaum, wie er zugibt. „Wir haben halt den Roggen, mit dem wir unser Brot backen. Den Hafer, den wir als Zufutter für die Hühner, die Schafe und das Jungvieh verwenden. Und wir verkaufen die Milch, die unsere sechs Kühe geben.“ Deshalb nimmt er im Winter für meist vier Monate Arbeit im Tourismus an um Geld zu verdienen. Denn mit dem Milchgeld allein wäre ein sorgenfreies Leben nicht möglich. „Damit hätten wir kaum unser Auskommen“ sagt er bescheiden.
Der Blick talauswärts über den Roggenacker hinweg nach Stilfs. Rechts gedeiht der Hafer.
Von seinen kleinen Getreideäckern hat man eine hervorragende Aussicht auf das ‚Haufendorf‘ Stilfs. Und auf die Bergbauernhöfe oberhalb des Dorfes, die sich Faslar-Höfe nennen. Dort liegen die Wiesen, die sein Vater in die Ehe mit eingebracht hat. Immerhin etwa 2 1/2 km vom Hof entfernt. „Der Weiler Faslar ist teilweise aus Stallungen entstanden, die die Stilzer Bauern (die Stilfser sprechen von ihrem Dorf meist als ‘Stilz’) im Mittelalter oberhalb des Ortes errichtet hatten“, erzählt mir Reinhold. „Die Tiere blieben im Winter so lange oben wie das Heu reichte. Erst dann wurden sie in die Ställe im Dorf gebracht.“
Stilfs selbst wurde auf dem unfruchtbarsten Teil dieser Landschaft errichtet. Seine Entstehung verdankt der Ort den Metallen, nach denen hier vermutlich schon zu Zeiten der Kelten geschürft worden war, vor allem Silber. Interessant ist auch der Umstand, dass Stilfs um acht Brunnen herum errichtet worden war, wie die Dorfchronik berichtet.
Links oben im Bild: die Faslarhöfe.
Stilfs, ein sogenanntes ‘Haufendorf’. Quasi alle Häuser ‘auf einem Haufen’.
Die Getreideernte am Pinggerahof erfolgt noch händisch
Weshalb bleibt ein junger Mann auf einem Hof der weitab des Dorfes auf dem Berg liegt und dessen Erhalt mit viel Arbeit und Mühen verbunden ist? Ganz einfach: Reinhold Pinggera führt die Tradition seiner Familie fort. Das ist ihm sehr wichtig. Das Geld reicht nicht zum Kauf von anderen als den dringend nötigen Maschinen, also wird eben vieles händisch erledigt. Wie die Ernte des Korns und des Hafers. Oder das Pflügen, das noch mit einem alten Seilzug – allerdings mit Motor – erfolgt. „Nur das Dreschen erledigt eine elektrisch betriebene Dreschmaschine“, lacht er.
Die Getreidemühle ist für den Pinggera-Hof wichtig. Hier wird der Roggen gemahlen, aus dem das Brot für den Hof gemacht wird. Bild: Leidenschaft für Grund und Boden – Pinggera
Ein ‘moderner’ Bauernschlitten. Multifunktional einsetzbar für Transporte auf den Steilhängen.
Reinholds Kompetenz ist der Getreideanbau in Stilfs
Die Gruppe ‚Leidenschaft für Grund und Boden‘ interessiert ihn aus mehreren Gründen. Zum einen gefällt ihm die Tatsache, dass sich die Gruppenmitglieder zur gegenseitigen Unterstützung und Hilfestellung  bereit erklären. Vor allem aber hofft er, gemeinsam mit anderen jungen Leuten Sachen ausprobieren zu können. Sei es der Gemüse, Obst, Beeren oder was auch immer. Und im Getreideanbau ist er ein wahrer ‘Know-How-Täger’.  Sein Wissen möchte er gerne an andere weitergeben. „Gemeinsam können wir neue Ideen für Stilfs entwickeln“ sagt er. Und hat bereits konkret damit begonnen, sein Wissen weiter zu geben. Reinholds Erfahrung ist bei anderen Gruppenmitgliedern der „Leidenschaft für Grund und Boden“ schon sehr gefragt. Einem Kollegen hat er schon dabei geholfen, Roggen anzubauen. Winterroggen, um exakt zu sein. „Es ist eine Sorte, die meine Familie schon seit mehr als 40 Jahren hier heroben anbaut“ erklärt er. Damit ist diese Sorte in Stilfs zu einer standortgerechten Sorte herangereift. Das heißt, sie gedeiht unter den klimatischen Verhältnissen dieses Bergdorfes optimal.
Reinhold bei der Roggenernte.
Garben werden gebunden
Der Roggen wird zum trocknen aufgestellt
Garben zum Trocknen ausgelegt
Die Garben werden in den Hof getragen. Alle Fotos: Leidenschaft für Grund und Boden
Verena Wopfner und Uli Platzer hat er bereits geholfen, als die beiden erstmals Schwarzhafer auf ihrem kleinen Acker angebaut haben. (Ich bin ein bißchen stolz, dass ich den Schwarzhafer aus dem Valsertal, konkret von Hans Holzknecht vulgo ‘Joosn’  nach Stilfs gebracht habe.) Da der Anbau und vor allem die Ernte von Hafer gekonnt sein will hat Reinhold sein Wissen  “selbstverständlich” weiter gegeben. 
Der Traum des Bergbauern
Was denn sein Traum wäre, will ich abschließend von ihm wissen. „Ein Mini-Mähdrescher“, sagt er ohne zu zögern. Dann könnte er 1/2 ha oder mehr anbauen und müsste keine Sorge bei der Ernte haben. „Heuer haben mir bereits schon zwei Mitglieder der Gruppe bei der Ernte mitgeholfen“ blickt er dankbar zurück. Wenn er aber mehr anbauten könnte, würde  er dem Nicki Wallnöfer das Angebot machen, für ihn Roggen anzubauen. „Er hat mich schon darauf angesprochen“, sagt Reinhold. Nicki – ein Hubschrauberpilot – wohnt auf den Faslarhöfen und ist dem Brotbacken ähnlich verfallen wie dem Fliegen. (Ihm widme ich übrigens einen der nächsten Blogposts.) Ein berggängiger Mini-Mähdrescher wäre auch mit Sicherheit ein Startsignal für andere Bauern in Stilfs, wieder vermehrt Roggen, Hafer oder Gerste anzubauen.
Nach meinem Gespräch mit diesem hart arbeitenden jungen Bergbauern steige ich zufrieden ins Tal ab. Und hege die Hoffnung, dass der Gruppe ‚Leidenschaft für Grund und Boden’ noch große Erfolge beschieden sein werden.
Was den Mini-Mähdrescher anlangt: Ich hab’ mich in YouTube schlau gemacht, was er damit meinte. Tatsächlich: da gibt’s Miniaturausgaben von Mähdreschern, die ihm die Arbeit sehr erleichtern würden. Damit könnten auch andere Bauern in Stilfs animiert werden, Getreide anzubauen. Es wäre die Wiedererstehung und Rettung der uralten Tradition des Getreideanbaus in Stilfs.
Und ja. Es wäre ja zu schön um wahr zu sein, würden sich spendable Leser dieses Blogs bereit erklären mitzuhelfen, den Traum dieses Bergbauern von einem Mähdrescher zu erfüllen.
Ein Besuch beim letzten Getreidebauern von Stilfs Ein Hang, der einer Skipiste alle Ehre machen würde. Ein Hof, der sich an diesen Steilhang klammert.
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wernerkraeutler · 5 years
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Ein enthusiastischer Hubschrauberpilot als leidenschaftlicher Bäcker. Wie passt das zusammen? Nicki Wallnöfer ist ein überaus aktives Mitglied der Stilzer Gruppe „Leidenschaft für Grund und Boden“. Deshalb wollte ich ihn kennen lernen. Ich machte mich also auf den Weg zu den Faslar-Höfen oberhalb von Stilfs.
In dieser losen Serie von Blogposts stelle ich die Akteure der Gruppe ‚Leidenschaft für Grund und Boden’ in Stilfs vor. Einerseits möchte ich deren Arbeit begleiten und würdigen. Andererseits sind die jungen Leute ein wunderbares Beispiel für das ‚Neue Leben in den Alpen‘‘. Ich besuchte Nicki Wallnöfer auf seinem Bergbauernhof. Seine beiden Berufe sind wahrhaftige  Berufungen.
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Der alte Weg auf die Faslarhöfe. Im Bild links der gewaltige Gebirgsstock des Ortlers.
Dass sich die Faslar-Höfe etwa 150 Höhenmeter über dem Stilfser Ortskern auf strammen 1.470 m befinden konnte ich der Karte entnehmen. Weniger klar war mir, welch steilen Aufstieg ich da vor mir hatte. Die alte Straße vom Dorfzentrum windet sich zwar den Berghang hinauf, liebt aber die Diretissima. Da kriegt man einen realistischen Eindruck davon, welch mühsame Wege die Menschen noch vor 100 Jahren zu bewältigen hatten. Aber das waren sie  von Kindesbeinen an gewohnt.
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Der Wallnöfer-Hof im Weiler Faslar. Die Aussicht ist monumental.
Nickis Leidenschaft Nummer eins: Das Pilotieren eines Hubschraubers
Oben angekommen stehe ich vor einem neuen Haus, das offenbar in ein Stallgebäude hinein gebaut worden ist. Allein der Aussicht wegen lohnt es sich schon, die Faslar-Höfe zu besuchen. Aber das war ja nicht meine wahre Absicht. Ich wollte einen Mann besuchen, der von der Stunde Null an beim Aufbau der Gruppe „Leidenschaft für Grund und Boden“ in Stilfs mit dabei war: Nicki Wallnöfer.
Ihm eilt der Ruf eines „Querdenkers“ voraus. Mit gutem Grund. Nicki ist in keine Schublade einzuordnen. Als junger Mann war er bei der Bergwacht von Trafoi und erlebte immer wieder Hubschrauberbergungen. Schließlich hat er die Fluggeräte eingewiesen und dabei offenbar Feuer gefangen: Er begann eine Ausbildung als Hubschraubermechaniker. Die wiederum ergänzte er schließlich mit dem Hubschrauber-Pilotenschein. Seit 2006 ist er Pilot. „Sicher mein Traumberuf“, sagt er.
Aber seit geraumer Zeit lebt er einen zweiten ‚Traum‘ aus, den des Brotbackens. Wie so ein Traum entstehen kann will ich in Erfahrung bringen.
Brotbacken, die Leidenschaft Nummer zwei
Alles fing damit an, dass er gemeinsam mit seiner Frau Ilse einen der alten Faslar-Höfe gekauft hatte. „Vor 4 Jahren hat mich dann ein Nachbar gefragt, ob er im alten Ofen unseres Hofes Brot backen darf“, erzählt er. Obwohl der lange nicht benützt worden war „machten wir ein Feuer um zu sehen, ob er überhaupt funktioniert“. Ein Feuer, das offenbar sofort auf Nicki übersprang und in ihm eine völlig neue Leidenschaft weckte. „Ich habe dann halt auch begonnen, im alten Ofen Vinschger-Paarlbrot für den Eigengebrauch zu backen. Das Rezept dazu stammte von einem Profibäcker. Durch Weitergabe des Brotes an Verwandte und Bekannte stieg die Nachfrage mehr und mehr”, lacht er zufrieden bei einer Tasse Kaffee in der Küche des Wohngebäudes. Durch die Küchenfenster leuchten die Berge der Umgebung, vor allem die imposante Kulisse des Ortler.
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Nicki als Bäcker…
…und in seinem Element als Pilot
Bald schon verkauften Nicki und Ilse den alten Hof, übrigens einen der ältesten auf Faslar. Und zogen quasi in das Stallgebäude. „Das war so riesig groß, dass wir locker einen Wohnbereich hineinbauen konnten“, sagt er. Platz war selbstverständlich auch für eine kleine Hofbäckerei mit einem prächtigen Holz-Backofen.
BIO-Kräuteranbau auf Steilhängen
Die Wallnöfers haben im Jahr drauf, es war 2016, mit dem BIO-Kräuteranbau begonnen. „Wir haben 2,5 ha Grund, großteils in Steillage. Da kann man selbst mit Breitspur-Fahrzeugen mehr schlecht als recht fahren.“ Und die Ernte der Blüten muss eh von Hand gemacht werden, was auch auf den Steihängen möglich ist. Es sind vor allem ‚BIO-Blütenkräuter‘, die sie züchten. Die getrockneten Blüten werden während des ganzen Sommers geerntet und gefriergetrocknet um verschiedenen Kräutertee-Mischungen zugesetzt zu werden. Die Blüten bringen quasi Farbe in die Teesorten. Zu seinen Kunden gehören der Tee-Salon in Glurns und das Kräuterschlössl in Goldrain.
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Getrocknete BIO-Kräuterblumen, die Ilse und Nicki auf Faslar züchten.
Ob er nun als Bäcker beginnt, eigenes BIO-Getreide anzubauen, das wäre ja ein logischer nächster Schritt: „Im Prinzip schon“, sagt er. „Aber der Aufwand an Gerätschaften für Neueinsteiger ist relativ hoch.“
Vinschger-Paarlbrot aus einem holzbefeuerten Steinofen
Er erzählt mir dies in seiner Brot-Backstube. Es ist behaglich warm, rund 200 Paarlen warten darauf, im Stein-Holzbackofen in jenes Gebäck verwandelt zu werden, das den Namen Vinschgau in alle Windesrichtungen getragen hat. BIO-Roggenmehl und BIO-Weizenmehl werden im Verhältnis 2:1 gemischt, ein Teil des Roggenmehles ist Vollkornmehl. Um 3:30 in der Nacht hatte er begonnen, das ‚Dampfl‘ zu erzeugen, eine Mischung aus Mehl und Hefe, die dann bis 7 Uhr gerastet hat. Dann macht er die Teiglinge, forme also die Paarlen. Dieser Teig rastet dann bis 11 Uhr.
Ilse und Nicki bereiten die Paarle zum ‘Einschießen’ vor.
Die Reifung des Teiges
Nun kommen die Paarle auf eine Holzschaufel
Jetzt wird die noch heiße Asche aus dem Ofen gekehrt – wobei eine Stirnlampe gute Dienste tut. Nun legt Nicki die ‚aufgegangenen‘ Teigstücke auf eine lange Ofenschaufel und ‘schießt’ sie in den 300 Grad heißen Backofen ein. Wo sie in ca. 7 Minuten zu den unvergleichlichen Vinschger Paarlen werden, die wir alle so schätzen. 
Die Paarlen sind aufgegangen.
Nicki putzt den Ofen. Jetzt ist die Stirnlampe vonnöten.
Der Holzofen
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Vielleicht Leidenschaft Nummer 3: Getreideanbau
„Es wäre für uns schon sehr schön, wenn wir auch eigenes Getreide anbauen können“, sinniert er, während er die duftenden, gebackenen Paarle aus dem Ofen nimmt. “Aber dazu braucht’s Maschinen, weil man die Zeit gar nicht aufbringen kann, das händisch zu tun“. Vielleicht gibt es in Zukunft einige Bauern, wie den letzten Getreidebauern von Stilfs, Reinhold Pinggera, mit denen ein größeres Anbauprojekt in Richtung ‚Berggetreide aus Stilfs‘ begonnen werden kann. Nicki würde ihnen das Getreide sofort abkaufen, wenn es denn vorhanden wäre. Grundstein hierfür wäre ein Mini-Mähdrescher und eine angemessene Getreide-Mühle.
Reinhold Pinggera bei der Roggenernte in Stilfs. Bild: Leidenschaft f. Grund und Boden/Pinggera
Die einzelnen Garben werden zu ‘Mandln’ zusammengefügt und aufgestellt. Bild: Leidenschaft f. Grund und Boden/Pinggera
Das Getreide wird nach dem Schnitt kurz zum Trocknen aufgelegt. Bild: Leidenschaft f. Grund und Boden/Pinggera
Seminar auf ‘höchster Ebene’
Ganz so, wie es die Mitglieder der Stilzer Gruppe “Leidenschaft für Grund und Boden” planen, gibt Reinhold Piggera sein Wissen im Getreideanbau an die Mitglieder weiter. Wie hier an Nicki Wallnöfer, der dem Bergbauern dabei zusieht, wie der Roggen ausgebracht wird. Ein Anfang ist gemacht.
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Über kurz oder lang braucht’s einen Bauernladen in Stilfs
Auch deshalb setzt er große Hoffnungen auf die Gruppe „Leidenschaft für Grund und Boden“, er ist sogar eine ihrer Triebfedern. „Ich bin überzeugt, dass wir als Gruppe viel erreichen können. Wir müssen Produkte erzeugen, die auf guten Absatz stoßen.“ Es nütze ja wenig, Milch zu haben aber keine Sennerei. Oder Getreide ohne Bäckerei, Brot, Gemüse und Obst ohne Verkaufsladen. „Wir brauchen, um es konkret zu benennen, einen Bauernladen im Ort.“ Erst dann rentiere sich die Mehrarbeit der Bauern, da sie den größten Teil des Produkterlöses erhalten.
Was denn die Gemeinde Stilfs tun könnte, um diese Ideen zu unterstützen? “Das ist einer der Gründe, weshalb unsere Gruppe „ Leidenschaft für Grund und Boden“ entstanden ist, da es die Gemeinde bislang versäumt hat zukunftsfähige Projekte zu unterstützen” sagt Nicki.  Die Bereitstellung eines Verkaufsraumes wäre ein großer Wunsch. “Ich persönlich erwartet mir von der Gemeinde allerdings keine sonderliche Hilfe.”
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Reinhold Pinggera hat Nicki tatkräftig beim Ausbringen des Winterroggens unterstützt. Bild: Leidenschaft für Grund und Boden / Wallnöfer
Und was den Getreideanbau anlangt hat Nicki bereits konkrete Schritte gesetzt. Der letzte Getreidebauer von Stilfs, Reinhold Pinggera hat ihm im Herbst 2019 dabei geholfen, Winterroggen auf 850 m2 auszubringen. Auf einem eher ebenen Grundstück von Verena und Ulli, beide ebenfalls aktive Mitglieder der Gruppe ‚Leidenschaft für Grund und Boden‘. „Das sind ganz konkret jene Hilfestellungen und Aktivitäten die mich absolut sicher machen, dass wir als Gruppe viel erreichen werden“, meint Nicki.
Die Entschlossenheit dieser jungen Leute macht mich optimistisch. Sie können zu einem Vorbild für andere alpine Gemeinden werden. Und genau deshalb werde ich die künftigen Aktivitäten der Gruppe weiterhin mit Freude begleiten.
Pilot, Bäcker und Aktivist. Die Leidenschaften des Nicki Wallnöfer. Ein enthusiastischer Hubschrauberpilot als leidenschaftlicher Bäcker. Wie passt das zusammen? Nicki Wallnöfer ist ein überaus aktives Mitglied der Stilzer Gruppe „Leidenschaft für Grund und Boden“.
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