Tumgik
#absinthalandia
absinthalandia-blog · 6 years
Text
Was ist Absinth? | Geschichte, Wirkung und Empfehlung
Seit Anfang 2000 kann man in Deutschland wieder original Absinth kaufen. In der Europäischen Union wurde das Getränk kurz vorher nach fast 100 Jahren des Verbots wieder legalisiert. Zu Zeiten der Belle Epoque faszinierte kein anderes Getränk Künstler und Literaten so sehr wie Absinth. Das grüne Getränk wurde liebevoll auch die „Grüne Fee“ genannt. Bekannte Absintheure waren unter anderem Vincent van Gogh, Toulouse Lautrec, Charles Baudelaire, Oscar Wilde.Original Absinth wird aus Wermut (artemisia absinthium), Anis und Fenchel sowie weiteren Kräutern z. B. Melisse, Koriander oder Hyssop, hergestellt. Dabei unterscheidet man zwischen hochwertigem destilliertem Absinth und kostengünstiger hergestelltem mazeriertem Absinth. Hier werden die Kräuter lediglich in hochprozentigem Alkohol eingelegt und anschließend gefiltert. Des Weiteren gibt es Absinth aus Kräuter-Essenzen, d. h. ätherische Öle werden mit Alkohol versetzt. Eine Destillation oder Mazeration findet nicht statt. Diese Variante ist eine sehr günstige Herstellung und zeichnet minderwertige Absinthe aus. Oftmals sind diese ebenfalls mit künstlichen Farbstoffen grün eingefärbt und gezuckert. Zusammenfassend kann man sagen, dass original Absinth destilliert, ungezuckert und mit natürlichen Färbekräutern grün eingefärbt ist.
Tumblr media
Die Wirkung von Absinth
Die Absinth-Wirkung ist belebend, jedoch ist Absinth entgegen mancher Behauptungen keine halluzinogene Droge. D. h. rosa-rote Elefanten wird man nach 1-2 Gläsern nicht sehen. Es kann aber eine angenehme geistige und körperliche Aktivierung erlebt werden. Die Meinungen scheiden sich, ob dieser sogenannte „Absinth-Effekt“ hauptsächlich auf das im Wermutöl enthaltene Thujon zurückzuführen ist oder durch die weiteren Kräuter und den hohen Alkoholgehalt bedingt wird. Neuere wissenschaftliche Untersuchungen führen die Wirkung vor allem auf den hohen Alkoholgehalt zurück. Erwähnenswert ist an dieser Stelle, dass Absinthe des 19. Jahrhunderts nicht mehr Thujon enthielten als heutige Absinth-Marken. Des begründet sich darin, dass alte Absinthe chemisch analysiert wurden und der Thujongehalt nicht über dem heutzutage legalen Level von 35mg Thujon pro Liter Alkohol lag.
Wie trinkt man Absinth richtig?
Um Absinth richtig zu trinken benötigt man ein Absinth-Glas mit einem Absinth-Löffel, Wasser und Zuckerwürfel. Zunächst werden 3cl Absinth in das Glas gefüllt. Dann wird der Absinth-Löffel auf dem Glas mit einem Zuckerwürfel platziert und Wasser über den Zucker gegossen. Fertig zubereitet ist der Absinth bei einem Mischungsverhältnis von einem Teil Absinth zu 3 Teilen Wasser. Alternativ kann anstatt eines Absinthlöffels auch eine Absinth-Fontäne oder ein Absinth Brouille / Absinth Brouilleur verwendet werden. Letzteres sind Aufsätze, die ähnlich einem Trichter auf das Glas gesetzt werden.
Beim mittlerweile weitverbreiteten tschechischen Absinth-Ritual wird der Absinth bzw. der Zuckerwürfel angezündet. Ähnlich einer Feuerzangebowle wird der Zuckerwürfel zunächst mit Absinth getränkt, auf den Löffel gelegt und dann das Feuer entfacht. Der Zucker karamellisiert und tropft durch die Löcher im Absinth-Löffel in das mit der Grünen Fee gefüllte Absinthglas. Ist der Zucker verbrannt wird das Glas mit Wasser aufgefüllt. Unter Kennern ist dieses Ritual jedoch verpönt, da der feine Geschmack des Absinthes durch den karamellisierten Zucker verfälscht wird und ebenfalls wertvoller Alkohol samt der gelösten Aromen verbrennt. Zu erwähnen ist ebenfalls, dass das Feuer-Ritual sehr gefährlich ist, da Absinth einen Alkoholgehalt von 68% besitzt. Außerdem wird durch diese Art der Zubereitung dem Absinth ein gefährliches Image verliehen, was ja gerade Anfang des 20. Jahrhunderts ungerechtfertigter Weise zu dessen Verbot geführt hat. Die originale und empfehlenswerte Art die Grüne Fee zu genießen ist und bleibt das zuvor beschriebene traditionelle französische Absinth-Ritual, bei dem der Absinth lediglich mit Zucker und Wasser vermischt wird.
1 note · View note