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#das buch von blanche und marie
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Per Olov Enquist - Das Buch von Blanche und Marie
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Inhalt:
Blanche Wittman sitzt in ihrer Kiste und schreibt. Sie schreibt über ihre Vergangenheit, in der sie als Patientin und als Versuchsobjekt in der Nervenheilanstalt der Salpêtrière lebte, aber sie schreibt auch über ihre Gegenwart, in der sie Marie Curie, die Nobelpreisträgerin, kennen und lieben lernt.
Am meisten jedoch schreibt sie über die Liebe selbst. Über dieses Gefühl was so allgegenwärtig und gleichzeitig so unergründlich ist.
Die Werke des Autors Per Olov Enquist sind bekannt für ihre melancholische Weltsicht, sowie auch für das häufige Auftreten historischer Personen. Beispiel hierfür sind “Der Besuch des Leibarztes” und “Der fünfte Winter des Magnetiseur”.
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Meinung:
Der schwedische Autor Per Olov Enquist veröffentlichte sein Buch im Jahr 2004. Es erzählt auf rund 240 Seiten die Geschichte von Blanche Wittman und Marie Curie, die - nachdem Blanche als geheilt aus der Salpêtrière entlassen wurde - zusammen in dem Labor der Curie’s gearbeitet haben. Mit der Zeit wurden die beiden Frauen Freundinnen, die nicht nur die Vorliebe zur Wissenschaft teilten, sondern auch ein tiefes und treues Verständnis zueinander.
Das Buch ist wie eine Art Fragebogen, der von Blanche selbst verfasst wurde, aufgebaut. Sie beschäftigte sich damit die Liebe zu ergründen und ebenso die menschlichen Beziehungen um sie herum. Der Erzähler des Romans berichtet nun anhand dieses von Blanche geschriebenen Textes und „liest“ quasi aus ihren Erinnerungen vor. Diese Art des Erzählens ist sehr faszinierend, da zu Anfang viel verschleiert und symbolhaft dargestellt, zum Ende hin aber immer deutlicher wird.
Man könnte es sehr gut mit einem Tagebuch vergleichen. Enquist verwendet dabei eine sehr direkte, aber auch sehr mystische Sprache, die sich oft wiederholt und Symbole und Metaphern benutzt.
Problematisch fand ich, dass das Buch sich auf historische Personen stützt, seine Handlung jedoch alles andere als wahrheitsgemäß ist. Die Erzählung erweckt von Anfang an den Anschein, dass alles was geschildert wird, genau so passiert ist. Allerdings ist es eine Tatsache, dass sich Curie und Wittman nie über den Weg gelaufen sind, nie zusammen gearbeitet haben und auch sonst keinerlei Beziehungen miteinander pflegten. Da ich sehr wenig von Marie Curie wusste (und überhaupt nichts von Blanche Wittmann), war ich der Annahme, dass die Geschichte über die Beiden der Wahrheit entsprach. Umso mehr enttäuscht war ich, als sich am Ende das Meiste als Fiktion heraus stellte.
Ebenso tat ich mich mit der Charakterentwicklung schwer. Enquist versuchte die Fülle an menschlichen Emotionen und Regungen in seinen Figuren mit einfließen zu lassen. Das ließ die Personen allerdings oftmals unnatürlich sprunghaft und die meiste Zeit moralisch überhöht wirken. Eine richtige Beziehung konnte man deswegen nur schwerlich mit ihnen aufbauen.
Alles in allem war es ein Buch mit Höhen und Tiefen. Ich kann es jedem empfehlen, der Geschichten mit teilweise historischen Bezügen mag und sich gerne in mystischen Erzählweisen verliert. Allen anderen ist diese Geschichte vielleicht ein wenig zu überhöht dargestellt und verliert schnell an Reiz, sobald man erkennt, dass sich die beiden Frauen nie im wahren Leben begegnet sind.
Im Buch wird öfter Bezug auf ein Gemälde genommen, welches den Nervenarzt Charcot und Blanche Wittmann bei einem ihrer „Versuche“ zeigt. Dieses Bild existiert tatsächlich. Es wurde 1887 von André Brouillet gemalt und hängt heute in der Paris Descartes University.
Text: Jongkind
Impressum: https://post-vom-buecherwurm.tumblr.com/post/620367072772407296/impressum
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dermontag · 2 years
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Ein Stuhl "Betty" gefällig? Andenken an "Golden Girl" Betty White werden versteigert 07.04.2022, 02:23 Uhr Sie war das letzte "Golden Girl": Kurz vor ihrem 100. Geburtstag starb Betty White im Dezember. Einige Gegenstände aus ihrem Nachlass werden nun versteigert - darunter auch etwas Besonderes vom Set der Kult-Sitcom. Kleidungsstücke, Schmuck, Filmandenken, Kunstwerke, Möbelstücke und andere Gegenstände aus dem Nachlass der US-Schauspielerin Betty White (1922-2021) sollen versteigert werden. Die dreitägige Auktion ist für September 2022 geplant, wie das Auktionshaus Julien's Auctions in Beverly Hills bekannt gab. Unter den mehr als 1500 Stücken sind unter anderem Drehbücher, Preistrophäen, Garderobe und Einrichtungsgegenstände aus Whites Häusern in Brentwood und Carmel. White war am 31. Dezember 2021, gut zwei Wochen vor ihrem 100. Geburtstag, in Los Angeles gestorben. Weltweit bekannt wurde die mehrfache Emmy-Preisträgerin mit ihrer Rolle als naive Witwe Rose Nylund in der Sitcom "Golden Girls", die ab 1985 in den USA ausgestrahlt wurde. Mehr als 75 Jahre arbeitete sie im Film- und Fernsehbusiness, schaffte es damit auch ins Guinness-Buch der Rekorde - als TV-Entertainerin mit der längsten Karriere. White war dreimal verheiratet und hatte keine Kinder. Eigene Ausstellung auf der Queen Mary 2 Der Regiestuhl vom Set der "Golden Girls" mit dem Namenszug "Betty" könnte nach Schätzungen des Auktionshauses bis zu 5000 Dollar einbringen. Eine diamantenbesetzte Brosche, die White häufig trug, wird auf bis zu 6000 Dollar geschätzt. Zahlreiche Stücke sollen im August an Bord des Luxusliners Queen Mary 2 auf einer Reise von New York nach England ausgestellt werden. Zudem sind Präsentationen in Museen in Chile und Irland geplant. Die Sitcom "Golden Girls" behandelte das Leben vier älterer Damen in einer Wohngemeinschaft. Alle von Whites Kolleginnen von damals starben vor ihr: Serienmutter "Sophia" (Estelle Getty), "Dorothy" (Beatrice Arthur) und "Blanche" (Rue McClanahan).
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