Tumgik
#kreißsaal
sailor-swerf · 4 months
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fabiansteinhauer · 2 months
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Kreisen
Die Geschichte und Theorie Os ist auch die Geschichte eines Kreisens, das nachahmt oder imitiert. Hat der Mensch eine Geschichte und ist das die Geschichte Os, dann ist der Mensch ein kreisendes und gekreistes, besser gesagt umkreistes oder umrissenes Wesen, er ist dann Mensch, weil und indem er Mensch nachahmt und damit seinen Umriss erhält, und zwar sowohl so, wie man ein Denkmal erhält als auch so, wie man unerwartbare, fremde Post, sogar so etwas wie Spam-Emails, also eigentlich falsch adressierte, überraschende und überrumpelnde Sendungen erhält. Das Erhalten kann in beiden Fällen launisch sein und in beiden Fällen sowohl Beständigkeit als auch Unbeständigkeit kaschieren. Der Mensch entspringt einer Geschichte und Theorie Os, die durch Kreisen entsteht.
Auf die Forschung zu den Kulturtechniken des Rechts färbt da etwas ab: Rekursion erscheint zumindest im Lichte der Nachahmung, der Imitation und der Mimesis - soweit, dass man daran zweifelt, inwieweit nicht vielleicht Rekursion ein anderes Wort für Nachahmung, Imitation und Mimesis ist. Alles was dieser Geschichte ist, ist wiederholt, ist ein Effekt, taucht noch mit seinen natürlichen Elementen artifiziell und zur Wiederholung auf, noch vom Ereignis erfährt man dank des Umstandes, das jemand diesem Ereignis sekundiert, in dem er es wahrnimmt und in seiner Wahrnehmung schon dadurch verdoppelt, dass er es übersetzt. Weiter noch: wo Kreise sind, da sind vague Assoziationen und vague Trennungen, da wird vague etwas gekreuzt oder versäumt, da wird vague etwas behalten und vague etwas ausgetauscht, da sind Kreisen und Nachahmen Operationen, die durch Trennung und Assoziation erfolgen, die demjenigen gleichen, was auf Warburgs Tafel 79 Verzehren genannt wird und dessen Spuren darum verschlungene Verhältnisse zeigen.
Was manche Leute politische Theologie nennen, kann auf weit entfremdete Art politisch und theologisch sein. Man kann weder die Stadt noch den Staat benennen oder sich nicht vorstellen können, muss weder von der Gemeinschaft oder der Gesellschaft einen Begriff oder ein Bild haben, auch der Gott und Götter können völlig fremd sein: und doch bleibt, anonym und ungebildet, so etwas wie polis/ polus im Spiel. Politische Theologie kann ein Verwechslung sein, die durch Referenzen und Rückbindungen begünstigt wird. Etwas wird nachgemacht, man glaubt gleich an Verdoppelung. Jemand ist reproduziert, ist fabriziert: Sein Äußeres macht ihn leicht und schnell betrachtbar - und man glaubt gleich daran, dass ein monumentales Wesen hinter ihm stünde. Zuerst ist da nicht mehr als eine Linie, die Linien wiederholt, dann sind da Umrisse, die Umrisse wiederholen, Kreise, die Kreise wiederholen, wobei die Nachbilder ihre Vorbilder jeweils verschlingen und darum neben den Ähnlichkeiten auch genug Unähnlichkeiten entdeckt werden können. Politisch ist es dann nur noch, weil es auf Referenzen verweist, die wie akkumuliert, einfach geballt oder angehäuft erscheinen. Theologisch ist es dann, weil in der Rückbindung zerspringt, was Gegenwart und Präsenz ist und diese Rückbindung damit auch nicht in Immanenz versackt. Lulas Geste oszilliert zwischen Bericht aus dem Kreißsaal, Ikonographie des ungläubigen Thomas (Zeige Deine Wunde) und Zeugenbericht einer Marienerscheinung, der Verweis auf den Nabel ist zumindest an der Küste im Nordosten, dort, wo Lula viel Heil verspricht, auch Verweis auf eine Mutter oder Madonna von O, da stehen ihre Kapellen aufgereiht.
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pregination · 8 months
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Eliana Dorotea
2017 wurde ich ungeplant mit unserer dritten Tochter schwanger, was meinem Partner nicht zusprach. Er verließ mich und unsere Familie, da er sich nicht vorstellen konnte mit so großem Abstand erneut ein Kind zu bekommen. Für mich war von Anfang an klar: ich will dieses Baby!
Die Schwangerschaft war für mich die schwierigste, ich war allein, musste unser Leben komplett umdenken, wir zogen um und ich musste meine perfekte heile Welt hinter mir lassen.
Eliana wurde am 23.07. geboren, ich sage bis heute, dass ihre Geburt für mich die schönste war, ich vertraute meinem Körper so sehr, wie keinem mal zuvor. Wir waren zuvor noch im Urlaub, gerade wieder drei Tage zurück zuhause, als sie sich auf den Weg machte. Sie hatte es eilig, am Nachmittag begann ich die Wehen zu tracken, sie kamen schön regelmäßig und waren sehr gut auszuhalten, sie intensivierten sich schnell, so dass ich gegen 18:00 Uhr auf dem Weg in die Klinik war. Meine Mutter begleitete mich und stand mir bei. Ich konnte mich in der Wanne gut entspannen, hier musste auch meine Fruchtblase geplatzt sein. Eine gute Stunde später spürte ich, dass ich pressen musste, ich erinnere mich noch ganz genau daran, wie ruhig und besonnen das alles ablief, meine Hebamme untersuchte mich, ermutigte mich, ich war voller Energie, ich war so bereit mein Glückskind endlich in den Armen zu halten. Ich presste mit aller Kraft vier mal, dann war sie da, sanft im Wasser geboren.
Romy Estelle
Ich hatte nicht damit gerechnet drei Jahre später noch einmal Mutter zu werden, mein neuer Partner und ich waren noch nicht lange zusammen, als ich den positiven Schwangerschaftstest in den Händen hielt. Doch es war perfekt. Wir freuten uns sehr auf unsere erste gemeinsame Tochter. Die Schwangerschaft verlief perfekt, trotz Pandemie und Einschränkungen. Am 12.12. war es dann soweit und meine Fruchtblase platze mitten in der Nacht, die Wehen kamen schnell und erbarmungslos, wir machten uns sofort auf den Weg in die Klinik, ich wurde aufgenommen, musste aber allein aufs Zimmer bis die Geburt tatsächlich losging und wir in den Kreißsaal durften. Als wir ankamen war mein Muttermund erst bei vier Zentimetern, trotz kräftiger Wehen. Weinend lag ich also allein auf meinem Zimmer in den Wehen, welche so unglaublich schmerzhaft waren. Und es zog sich wie Kaugummi, ich hatte fast keinen Fortschritt, denn knappe vier Stunden später war mein Muttermund dann erst bei fünf Zentimetern. Ich bekam Medikamente und wehenfördernde Mittel und die Schmerzen wurden immer unerträglicher. Doch dann ging es plötzlich ganz schnell, keine zwei Stunden später lag ich im Kreißsaal, immer noch allein, da mein Partner mittlerweile wieder von zuhause ins Krankenhaus zurückkommen musste. Zu allem weiteren Übel hatte mein Baby es jetzt so eilig, dass ich unweigerlich zu pressen begann, doch dann blieb sie stecken. Ihre Schulter hatte sich verkeilt. Die Ärztin war wirklich toll, doch in meinem ganzen Leben hatte ich noch nie solche Schmerzen, die Ärztin drückte meine Beine zu meinem Oberkörper, zog sie herunter. Sie versuchte alles mein Baby sicher auf diese Welt zu bringen. Einige qualvolle Minuten später war sie da, nach knappen 45 Minuten. Mein Partner kam und war am Boden zerstört, die Geburt seiner Tochter verpasst zu haben und nicht für mich da gewesen zu sein.
Isabella
Leider hielt unsere Beziehung nicht. Wir trennten uns kurz nach der Geburt von Romy. Mein Herz war gebrochen, nun war ich wieder allein. Ich ertrank meinen Schmerz in jeder Menge One Night Stands. Kurz vor Weihnachten 2022 wurde ich erneut schwanger. Als ich erfuhr, dass ich wieder schwanger war, brach meine Welt zusammen, wie sollte ich das alles schaffen? Aber trotzdem war mir klar, ich würde dieses Baby zur Welt bringen. Irgendwie würde es wohl schon gehen, oder? Irgendwie geht es ja immer. Die Schwangerschaft war leider ziemlich kompliziert, drei mal lag ich für einige Wochen im Krankenhaus, da sich mein Muttermund unter vorzeitigen Wehen stark verkürzte, so kam es auch, dass mein kleiner Schatz sich sechs Wochen zu früh auf den Weg machte. Am 13.08. holte ich meine Töchter von einer Geburtstagsparty ab, als ich erneut Wehen bekam. Ich fuhr zu meinen Eltern um sie dort abzusetzen, dort angekommen wurden die Schmerzen so unerträglich, dass meine Mutter entschied einen Krankenwagen zu rufen, schließlich war ich zu diesem Zeitpunkt erst in der 34. Woche. Der Krankenwagen kam zügig und nahm mich gleich mit in die Klinik, auf dem Weg dorthin, wurden die Wehen immer intensiver, ich hatte große Mühe diese zu veratmen, alles was ich dachte war, bitte nicht jetzt, bitte nicht hier, bitte bleib noch eine Weile in meinem Bauch. Als sie mich aus dem Krankenwagen schoben, zerbrach all meine Hoffnung, denn ich spürte immensen Druck nach unten und den unerträglichen Drang zu pressen, unweigerlich begann ich den Zeichen meines Körpers zu folgen und presste weinend und wimmernd, meine Fruchtblase platze unter meinem pressen. Meine Tochter hatte es genauso eilig wie ihre große Schwester, ich presste drei mal auf dem Parkplatz im Krankenwagen und da war sie, so klein und so zerbrechlich, sie nahmen sie sofort mit und retteten ihr Leben.
Ich schwor mir, das würde das letzte Baby sein, doch heute morgen halte ich den positiven Test in der Hand…
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unfug-bilder · 1 year
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Nicht, dass jetzt jemand glaubt, es handele sich um einen Ausnahmefall. Steht ja auch in der Überschrift UND zweimal im Text: 20 %. Also jede fünfte, werdende Mutter.
So kann man mit Krankenkhäusern eben Gewinne machen. Hält man die erforderlichen Reserven bereit, dann geht das nicht mehr.
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littledragonkana · 1 year
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Was anyone going to tell me that it's Kreißsaal and not Kreissaal? Derived from the verb kreißen, as in Wehen haben?
I always thought it was Kreis from circle for some reason -.-
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korrektheiten · 26 days
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Der Untote der deutschen Politik
Tichy:»Sohn eines Kaufmanns, Hauptschüler, eine Lese- und Schreibstörung, trotzdem eine Kaufmannslehre geschafft. Über den zweiten Bildungsweg die Mittlere Reife nachgeholt. Über die Arbeit für Gewerkschaften den Weg in die Politik gefunden. Bodo Ramelow (68) steht für einen Lebensweg, der für die Linken mal als mustergültig galt – und den die Generation Kreißsaal, Hörsaal, Plenarsaal heute Der Beitrag Der Untote der deutschen Politik erschien zuerst auf Tichys Einblick. http://dlvr.it/TCblPc «
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world-of-news · 3 months
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lokaleblickecom · 6 months
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St. Josef freut sich über erfolgreiche Rezertifizierung
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WHO rezertifiziert Geburtsklinik mit Auszeichnung Die Geburtsklinik des Moerser St. Josef Krankenhauses hat erneut das Zertifikat „babyfreundlich“ erhalten. Bereits seit 2009 setzt die Klinik das babyfreundliche Konzept erfolgreich um. Als einzige Klinik im Kreis Wesel gehört die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe zu den 100 bundesweit zertifizierten Geburtsklinken, die den hohen Ansprüchen des Anforderungskatalogs genügen. Babyfreundlich ist eine weltweite Initiative von WHO und UNICEF, zu der mittlerweile mehr als 20.000 zertifizierte Geburtskliniken gehören. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) und UNICEF gründeten die Initiative „babyfriendly hospital“ im Jahre 1992. Das internationale Programm hat es sich zur Aufgabe gemacht, die erste Lebensphase von Neugeborenen zu schützen und die Bindung zwischen Eltern und Kind sowie das Stillen zu fördern. Hierbei spielt das Bonding, nämlich der körperliche Kontakt zwischen Mutter oder Vater und dem Kind eine wichtige Rolle für die Bildung des Urvertrauens des Neugeborenen zu seinen Eltern. Rezertifizierungsaudit Geburtskliniken mit dem Zertifikat setzen die sogenannten B.E.St.®-Kriterien, die aus 10 Schritten bestehen, um. B.E.St.®-steht für Bindung, Entwicklung und Stillen. „Im Vordergrund für die Zertifizierung steht die Schulung unserer Mitarbeitenden, 24-Stunden-Rooming-in sowie die Beratung der Mütter durch eine ausgebildete Still- und Laktationsberatin“, berichtet Stationsleitung Sarah Peters, „Gerade das Rooming-in ist sowohl für die Neugeborenen als auch für die Eltern sehr wichtig und unterstützt die Bildung der für die Entwicklung so wichtigen Bindung“, und Dr. Miriam Saxe, Departmentleiterin der Geburtskinik fügt hinzu: „Der Hautkontakt beginnt unmittelbar nach der Geburt und endet erst mit der Entlassung nach Hause. Babykleidung wird in unserer Klinik fast nicht mehr benutzt.“ Die Zertifizierung ist für drei Jahre gültig; danach wird die Klinik einem Wiederholungsaudit unterzogen. Das diesjährige Audit bescheinigte der Klinik eine extrem hohe Qualität. Dies gelingt durch gezielte Informationen in der Schwangerschaft und weiter durch eine durchgängig empathische und fachlich hoch qualifizierte Beratung der Familien in den Ambulanzen, im Kreißsaal, auf der Wochenstation und bei allen zusätzlichen Angeboten, so die Auditoren. Die am Audittag interviewten Familien, ob im Stillcafé oder stationär, lobten durchweg die sehr gute Qualität und das freundliche Team. Zum großen Teil war die babyfreundliche Zertifizierung Entscheidungsgrund, die Geburtsklinik des St. Josef Krankenhauses auszuwählen. „Wir wünschen weiterhin viel Erfolg und Freude bei der Arbeit,“ so die die beiden Gutachterinnen des internationalen Zertifizierungsinstituts ClarCert, „es bedarf immer eines gewissen Durchhaltevermögens, eine Idee über Jahre lebendig zu halten und viele Mitarbeitende zu motivieren, ihren eigenen guten Beitrag zu geben. Wir konnten uns davon überzeugen, dass Ihnen das gelingt.“ „Die Rezertizierung macht uns sehr stolz“, so Geschäftsführer Ralf H. Nennhaus, „wir bedanken uns bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die zu diesem Erfolg beigetragen haben.“ Bildzeile: Freue beim gesamten Team: erfolgreiche WHO-Zertifizierung Read the full article
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Montag, 12.02. bis Freitag 16.02.2024
Am Montag und Dienstag dieser Woche möchten wir noch in den Stationsalltag der Wochenbettstation im Central Hospital schnuppern, während wir am Mittwoch und Donnerstag die hiesige Neonatalogie kennenlernen wollen.
Auf der Wochenbettstation im Central stehen ein paar weniger Betten pro Zimmer als im Katutura Hospital. So werden "state patients" in Sechser-Zimmern untergebracht, während die Privatpatient*innen Zwei-Bett-Zimmer genießen. Staatliche und private Zimmer sind auf zwei separaten Fluren angeordnet. Aber bis auf die Zimmerbelegung unterscheidet sich hier die Versorgungsqualität für uns nicht sichtbar.
Den Besuch einer Hebamme und Uni-Dozentin, welche zur Praxisanleitung ihrer Studierenden auf die Wochenbettstation kommt, können wir sehr genießen. Sie betont wie wichtig ein frauen- und familienzentrierter Ansatz ist, genauso wie ein respektvoller Umgang mit den Frauen und Babys. Außerdem liegt ihr Augenmerk auf Hygiene und "health education", wie sie hier Gesundheitsedukation nennen. Weil ihre wertschätzende und Vertrauen schaffende Art uns so sehr an unsere europäisch geprägte Ideale in der Hebammenarbeit erinnert, fühlen wir uns in ihrer Anwesenheit sehr wohl. Auch ermutigen uns ihre Worte, uns mehr zu trauen, das was uns in der Betreuung der Wöchnerinnen und Neugeborenen wichtig ist, hier vor Ort anzuwenden. Selbst wenn es vielleicht dem Stationsalltag widerspricht. Gleichzeitig stellen wir mit Erschrecken fest, wie sehr wir uns in den ein oder anderen Punkten den Alltagstrott der Station bereits unterbewusst angepasst haben, in der Sorge "aufzufallen" in dem wir Dinge anders machen oder weil es eben "alle so machen". Eine augenöffnende Begegnung mit der Praxisanleiterin für uns also.
Während unter Geburt kaum eine Frau Schmerzmittel erhält, wird postpartum Analgesie wie Smarties verteilt. Abhängig vom Geburtsmodus, ob vaginal oder per Kaiserschnitt, erhält jede Frau nach Aufnahme auf Station eine Standardmedikation. Egal ob sie gerade Schmerzen äußert oder nicht. Auf der einen Seite ist in diesem Vorgehen wenig Raum für individuelle Schmerzbedürfnisse, auf der anderen Seite sehen wir darin auch etwas Positives. Denn in Deutschland erleben wir es oft so, dass Frauen sich gar nicht trauen nach Schmerzmittel im Wochenbett zu fragen. Obwohl wissenschaftlich bewiesen ist, dass eine angemessene Schmerzstillung gerade in Hinblick auf eine gute Muttermilchbildung von großem Vorteil ist.
Während das Baby einmal von oben bis unten durch die Krankenschwestern bei Aufnahme beleuchtet wird, Vitalzeichen und Körpermaße erhoben werden und das Kind in seine erste Kleidung gehüllt wird, wird bei der Mama nochmal der Wochenfluss und die Gebärmutterkontraktion kontrolliert. Genauso wie im Kreißsaal, ist auch hier die Sorge vor einer verstärkten postpartalen Blutung in der Vorgehensweise erkennbar. Was für uns dennoch nicht entschuldigt, wie unsensibel und übergriffig bei den Kontrollen zum Teil gehandelt wird.
Im Gegensatz zu der Neugeborenen-Aufnahme in Deutschland, wird hier von jedem Neugeborenen auch einmal der Hb-Wert bei Aufnahme, genauso wie der Blutzuckerwert überprüft.
Auf der Wochenbettstation wird uns nochmal bewusst, wie anders die Wöchner*innen ihre Rechte hier in Windhoek als im heimischen Krankenhaus wahrnehmen. Während zu Hause in Deutschland manchmal wegen Nichtigkeiten nach Fachpersonal geklingelt wird, traut sich hier manch frischgebackene Mama nichtmal nach dem Geschlecht ihres am Tag zuvor als Frühchen geborenen Neugeborenen zu fragen, dass sie seitdem noch nicht gesehen hat.
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Die Neonatologie begrüßt uns am Mittwoch mit einem großen Geräuschpegel. Die Monitore, die hier besonders gefährdete Kinder überwachen, sei es bedingt durch eine Frühgeburt, Infektion oder Sauerstoffmangel unter Geburt, piepsen alle fröhlich und wild durcheinander im Konzert. Wie wir feststellen, wird hier nach einem Alarm, zum Beispiel verursacht durch eine kindliche Bradykardie, das Alarmsignal nicht wieder ausgestellt. Wie man sich bei dieser Lautstärke gut konzentrieren kann, geschweige denn tatsächliche Notfallalarme registrieren kann, ist uns ein Rätsel.
Ähnlich wie bei uns in Deutschland ist hier eine Nurse auf der Intensivseite in der Regel für zwei Patient*innen, also Neugeborene zuständig. Hier im Central gibt es im Gegensatz zum Katutura Hospital mehr intensivmedizinische Versorgungsmöglichkeiten für Neugeborene. Neben Wärmbetten, stehen auch Inkubatoren zur Verfügung, Kinder sind invasiv oder per CPAP beatmet. Gekühlt bei einer peripartalen Asphyxie wird hier auch. Allerdings stehen hier keine extra dafür vorgesehenen Apparaten zur Verfügung. Hier werden tiefgekühlte Infusionen, mit einem Tuch umhüllt, ans kindliche Köpfchen gelegt. Die Körpertemperatur wird, wie bei uns, parallel mit einem Temperatursensor überwacht und somit die Zieltemperatur überprüft.
Als besonders positiv erleben wir, dass gefühlte 99 Prozent der Kinder auf der Neonatologie tatsächlich auch mit Muttermilch gefüttert werden. Die Flasche wird hier wirklich nur in absoluter Ausnahme gegeben. Die Frauen bringen entweder ihre Milch täglich von einem nahen Zuhause oder sind in einem Zimmer auf der Wochenbettstation untergebracht, welches eigens für Mütter mit Kindern auf der Kinderstation, mit langem Anfahrtsweg, eingerichtet ist.
Für Frühchen, die klinisch stabil sind und nur noch wachsen und Gewicht zunehmen müssen, bevor sie entlassen werden können, gibt es die "Kangorooh Mother Care" Einheit.
Im Gegensatz zum Katutura Hospital hat im Central das Fachpersonal der Neonatologie einige kleine Leintücher etc. zur Verfügung, um die winzigen Babys in den Inkubatoren zu lagern. Dennoch kommen einem die winzigen Kinder in ihren verhältnismäßig großen Wärmebetten und Inkubatoren, ganz schön verloren vor, wenn man die vielen bunten Stoffwindeln aus Deutschland gewohnt ist, mit denen auf der Neonatologie Nestchen für die Kleinen gebaut werden.
Das Entlassmanagement für die Frühchen ist abhängig von der Entfernung zum Zuhause der Eltern. Wohnen sie in oder angrenzend an Windhoek, werden sie bereits mit weniger Gewicht entlassen, als die Frühchen, deren Eltern weiter drauäen auf dem Land wohnen und für die regelmäßige Check-ups in den rar gesähten Kliniken eine Zumutung ist.
Zu den Patientenbussen, die Patient*innen zu den Krankenhäusern nach Windhoek bringen und auch wieder nach Entlassung heimfahren, erfahren wir diese Woche auch etwas mehr. Die Busse fahren verschiedene Routen innerhalb Namibia ab und sind dabei durch viele Stopps auf dem Weg bis zu sage und schreibe drei Tagen unterwegs. Für Patient*innen können deshalb vor Entlassung Lunchpakete für die Heimfahrt bei der Krankenhausküche geordert werden, abhängig von der voraussichtlichen Reisedauer.
Eine Fahrt mit einem stickigen, vollen Reisebus, über holprige Straßen, mit einem frisch entlassenen Frühchen im Arm- für uns Europäer unvorstellbar, oder?
Wie gut, dass so gut wie alle der Namibier stillen!
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Neben unseren Diensten organisieren wir diese Woche noch den Einkauf der Spenden für den Katutura Kreißsaal. Ein paar der Dinge besorgen wir selbst in einer großen Drogerie-Kette, wie zum Beispiel Rollstuhl und Hygieneartikel. Medizinische Geräte liefert uns eine Firma, die uns eine freundliche Drogeriemitarbeiterin empfohlen hat. Die Lieferungszeit der Monitore fällt auf einen stürmischen Starkregen, den wir nun während der Regenzeit in Windhoek immer wieder beobachtet haben. Zum Glück sind alle technischen Geräte gut verpackt.
Bezüglich der Regenzeit sind wir froh, dass wir unseren Dachzelt-Trip vor dem Arbeitseinsatz geplant haben. Bei diesen unvorhersehbaren heftigen Regenschauern, wäre Campen alles andere als gemütlich gewesen.
Am Donnerstag, den 15. Februar, können wir dann schließlich eure Spenden an das Katutura Kreißsaal-Team übergeben.
Insgesamt konnten wir mit euren Spenden von Gofundme eine Summe von 2933 Euro erzielen . Zuzüglich Spenden von 60 Euro, die nicht über die Plattform bei uns eingegangen sind, was einer totalem Summe von 2993 Euro entspricht. 110,40 Euro davon wurden davon von Gofundme als Transaktionsgebühren einbehalten. (Die Website verlangt pro Spende 25 Cent zuzüglich 2,9 Prozent der Gesamtsumme.)
Die übrigbleibenden 2882,60 Euro investierten wir in einen Rollstuhl sowie einen Pulsoxymeter für die Mamas und einen für die Babys und dazu passende Sonden. Außerdem besorgten wir einen Blutdruckmonitor mit Rollgestell, sowie zugehörige Manschetten, neben zwei Ohrthermometern mit Hülsen und Maßbändern. Daneben landeten einige Binden für die frischgebackenen Mamas in unserem Einkaufswagen, genauso wie Trinkbecher.
Sowohl Binden, als auch Trinkbecher müssen die Schwangeren, Gebärenden und Wöchnerinnen nämlich selbst mit ins Katutura Krankenhaus bringen. Haben Sie nichts dabei, gibt es auch kaum was zum Aushelfen. Anstatt Becher zum Trinken werden dann Spritzen mit Wasser gereicht.
Das Kreißsaalteam freute sich riesig über die Gaben und auf "Everybody says "wheelchair"!", wurden fleißig Fotos geschossen. Um uns herum strahlende Gesichter und Nurses, die mit dem neuen Rolli über den Krankenhausflur düsten.
Die Bereichsleitung des Katutura Kreißsaals lässt euch ausrichten: "Please tell them, we truely, truely appreciate it!".
Danke, dass wir mit euch direkt vor Ort helfen konnten!
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Um in unserer letzten Woche noch mal möglichst viel von der afrikanischen Kultur mitzunehmen, beschließen wir gemeinsam mit drei Norwegerinnen einmal die traditionelle Oshiwambo Küche in einem regionalen Restaurant auszuprobieren. Dass vier von uns mit der Menüwahl "Chicken" jeweils einen ganzen Hahn bestellt haben und nicht nur einen Teil, erfahren wir erst, kurz bevor das Essen serviert wird. Vor dem Servieren reichen Kellner und Kellnerin zuerst Seifenwasser in einer Kanne, damit wir unsere Hände waschen können. Das schmutzige Wasser wird in einem Auffangbehältnis gesammelt, dass einer Schüssel mit Siebaufsatz ähnelt. Gegessen wird nämlich mit den Händen.
Dann wird aufgetragen.
Und aufgetragen.
Unser Bestelltes hätte sicherlich noch ein paar Personen mehr satt gemacht. Neben dem Hähnchen, das, wie sich herausstellt, im wahrsten Sinne des Wortes "ganz", serviert wird, mit Kopf und Hals und Beinen, reiht sich auf unserem Tisch Rindfleisch neben Schweinshaxe und "homemade bread". Ach und die gerösteten Raupen nicht zu vergessen, an die sich ein paar Mutige herantrauen.
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Dagegen ist unser Abschlussessen mit den Norwegerinnen am Mittwochabend fast unaufregend. Wir kehren gemeinsam nochmal in "Joes Beerhouse" ein, bevor die Norwegerinnen Donnerstag Früh gemeinsam mit Joseph in einen Wochenenausflug starten. In "Joes Beerhouse" wird unter anderem gegrilltes Wildfleisch wie Zebra, Springbock oder Gemsbock gereicht, aber auch als Vegeterarier*in kommt man auf den Geschmack. Nach dem wir unsere Bäuche vollgeschlagen haben, heißt es nun das erste Mal Abschied nehmen. Wir verbleiben auf die Abmachung, dass Dörte und ich die Norwegerinnen in ihrer Heimat besuchen kommen.
Am Donnerstag-Abend besucht uns die deutsche Hebamme Christina noch einmal zum Abendessen, sodass wir unseren letzten vollständigen Abend in Namibia in Gemeinschaft auskosten können.
Am Freitag ist dann Packen und Putzen angesagt. Nach einem letzten Spaziergang durch das uns ans Herz gewachsene Windhoek, entscheiden wir uns noch für eine Pediküre im benachbarten Palm-Hotel. Premiere für Dörte und mich, aber die Empfehlung der Norwegerin Amanda scheint uns gerade richtig, um unsere Namibia-Reise ausklingen zu lassen.
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Nachdem sich Kentons Mutter Elthia noch von uns verabschiedet hat, fahren uns Kenton und Christinas Sohn Samuel gegen 18.00 Uhr zum Flughafen.
Wir gehen mit einem lachenden und weinenden Auge zu gleich.
Wir sind dankbar für den bunten Blumenstrauß an Erfahrungen und Erinnerungen, die wir hier innerhalb sechs Wochen in Namibia sammeln durften.
Der Roadtrip war unvergesslich schön.
Unsere Arbeit im Krankenhaus hat unseren Horizont erweitert, uns wachsen und reifen lassen und uns dabei gleichzeitig immer wieder an unsere Grenzen gebracht. Nicht alle Erfahrungen waren schön und dennoch glauben wir, dass wir unglaublich viel aus diesem Auslandseinsatz für uns mitnehmen können.
Sicher ist jedoch auch, wie sehr wir uns nun auf volle Kreißsaalschränke, verfügbare Medikamente, bewegungsreiche und frauenzentrierte Geburtshilfe und unser Team freuen!
Morgens, am Samstag, den 17. Februar, kurz vor 06.00 Uhr, landen wir dann schließlich wieder wohlbehalten in Frankfurt am Main.
Ganz nach deutschen Zeitgefühl, überpünktlich, 20 Minuten vor der Zeit.
Mit einem Rucksack gespickt mit wertvollen Erlebnissen und tollen Begegnungen!
Danke, dass ihr uns auf unserer Reise begleitet habt!♡
Dörte und Katja
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martendoc · 9 months
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Schatz im menschlichen Körper: Kot im Tresor soll Darmbakterien retten - n-tv.de
Homo Sordidus
sordidus, a, um (sordes), schmutzig, unsauber, unflätig, I) eig.: vestis, Liv.: tunica, Iustin.: catena (Ggstz. aurea), Sen.: lana, Ov.: amictus, Verg.: fumus, Hor.: terga suis, geräucherter Schweinsrücken, Ov.: rura, Verg.: sordido in loco (auf dem Abtritt) sedere, Val. Max. 9, 13, 2 ed. Halm. – II) übtr.: 1) niedrig, gering, armselig, verächtlich, unbedeutend, homo, Cic.: reus, Cic.: sordidi nati, armselige, Hor. carm. 2, 18, 28: verba, Quint.: homo sordido loco natus, Liv.: oratores sordidiores, artes sordidiores, Cic.: ut quisque sordidissimus videbitur, je niedriger in seinen Verhältnissen einer in den Augen der Leute erscheint, Cic.: genus Agathoclis, Iustin.: a sordidis initiis ad summa crescere, Iustin. – 2) niederträchtig, unedel, schmählich, schimpflich, iste omnium turpissimus et sordidissimus, Cic.: multo homo sordidissimus, Cic. – sord. lucrum, Quint.: illiberales et sordidi quaestus, Cic.: sord. adulterium, Liv.: pecuniam praeferre amicitiae sordidum existimant, Cic.: cum quibus comparari sordidum est, Cic. – bes. knickerig, schmutzig geizig (Ggstz. praelautus), homo, Cic.: cupido, Hor.: aedilis, der für Geld pflichtwidrig gehandelt hat, Suet.: caelum fatigas sordido periurio, Phaedr.
Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Hannover 81918 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 2, Sp. 2735.
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Eine Rezension von Philosophy of Dirt – was bedeutet es, sauber zu sein?
Der Philosoph Olli Lagerspetz beschäftigt sich mit Schmutzigkeit und der Mode für Dreck in der Kunst
PD Smith
Sa. 24. Feb. 2018 07.01 EST (The Guardian)
Der Philosoph Olli Lagerspetz stellt fest, dass es in Kontinentaleuropa ein weit verbreitetes Stereotyp gibt, wonach die Briten „übermäßig gern Badewannen und lauwarmes Wasser mögen … aber ansonsten einen zweifelhaften Sinn für Hygiene haben“. Dies bestätigte sich für ihn, als sein erstes Kind im neu erbauten Singleton Hospital in Swansea zur Welt kam: „Wir wurden in den Kreißsaal geführt, wo der Boden mit einem Teppich geschmückt war. Ein Teppich." Er stellt fest, dass „in den nordischen Ländern nicht an Teppiche in Kreißsälen zu denken ist“.
Die Unterscheidung zwischen sauber und schmutzig ist ein universelles Organisationsprinzip in der menschlichen Gesellschaft, ebenso wie richtig und falsch: „Homo sapiens ist auch Homo sordidus – nicht nur das rationale Tier, sondern auch das schmutzige (und saubere) Tier.“ Heutzutage ist Schmutz in Mode. In jeder modernen Kunstgalerie gibt es Werke, die aus „dem Grundstoff“ bestehen: weggeworfenen Lebensmitteln, Menstruationsblut oder Urin, wie zum Beispiel „ Piss Christ“ von Andres Serrano . Dies sei, so argumentiert Lagerspetz, eine Reaktion auf den von den Modernisten gepredigten Kult der Rationalität und Reinheit: „Das Schmutzige ist jetzt echtes Leben, das Saubere ist Plastik, während unsere Sehnsucht nach Reinheit als Angst vor dem Leben selbst in all seinen chaotischen Details erscheint.“ .“
Lagerspetz‘ Buch untersucht, was wir unter „Dreck“ verstehen und ob es sich dabei um eine tatsächliche Qualität der Welt handelt oder, wie die meisten aktuellen theoretischen Arbeiten uns glauben machen wollen, um eine auf die Realität projizierte subjektive Idee. Lagerspetz dekonstruiert den einfachen Reduktionismus von Theoretikern, für die „Dreck nicht wirklich Dreck, sondern etwas anderes ist“. Dazu gehören Koryphäen wie Mary Douglas (für die Schmutz lediglich „fehl am Platz befindliche Materie“ war) und Julia Kristeva, die seiner Meinung nach Schmutz „in die nebligen Regionen der Symbolik“ verbannt hat. Er glaubt, dass dies ein Fehler ist, der entstanden ist, weil „die Materie nicht als seltsam genug wahrgenommen wird“.
Stattdessen argumentiert er, dass wir „ein zwiespältiges“ Verhältnis zur materiellen Welt und insbesondere zum Schmutz haben. Wir nehmen die Welt um uns herum als eine Ansammlung neutraler physischer Objekte und als ein Netzwerk sinnvoll verbundener Dinge wahr. Für uns ist Schmutz sowohl eine reale Qualität der Welt als auch Teil einer symbolischen, kulturell relativen Ordnung. Lagerspetz argumentiert, dass „keine Seite der Medaille wegerklärt werden sollte“: Homo sordidus braucht beides im Kampf um Sauberkeit. Und ein Teppich im Kreißsaal eines Krankenhauses könnte akzeptabel sein – zumindest in Großbritannien.
• A Philosophy of Dirt wird von Reaktion veröffentlicht. Um ein Exemplar für 15 £ zu bestellen, gehen Sie zu guardianbookshop.com oder rufen Sie 0330 333 6846 an. Kostenloser Versand in Großbritannien über 10 £, nur Online-Bestellungen. Bei telefonischen Bestellungen beträgt die Versandkostenpauschale mindestens 1,99 £
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pregination · 1 year
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Natalia Ivana „Ich habe meine erste Tochter kurz nach meinem 19. Geburtstag geboren. Sie kam ganz pünktlich an ihrem errechnet Geburtstermin am 14.11. auf die Welt.
Ich hatte bereits die ganze Woche vorher immer mal wieder leichte Wehen, ein leichtes Ziehen im Unterleib und extreme Rückenschmerzen, meinen Geburtstag konnte ich auf Grund dessen nur vom Sofa aus mitfeiern. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag vor ihrer Geburt wurde ich von einem immensen Druck geweckt, ich konnte das ganze überhaupt nicht zuordnen und dachte zu allererst ich müsse nur mal zur Toilette. Als stand ich auf und ging ins Badezimmer, mir fiel auf, wie schwer es mir plötzlich fiel zu laufen. Wieder im Bett ging es mir besser und ich konnte gut weiterschlafen. Freitags morgens war von einer bevorstehenden Geburt gar nichts zu spüren. Ich fühlte mich sogar richtig gut und fit. Also beschloss ich, mit meiner Mutter und meiner Schwester zum Mittagessen in die Stadt zu fahren. Wir bummelten noch ein wenig, ehe ich am frühen Abend wieder zurück nachhause fuhr. Im Auto begannen dann die ersten wirklich schmerzhaften Wehen, zum Glück war der Weg nicht besonders weit. Ich erinnere mich noch, dass ich nicht aussteigen konnte, weil ich das Gefühl hatte, sie plumpst sonst einfach aus mir heraus. Wir haben damals im zweiten Stock eines Mehrfamilienhauses gewohnt und mir graute es davor hochlaufen zu müssen. Die Wehen kamen gut alle zehn Minuten, also wartete ich die nächste ab, um dann hoch zu gehen, im Hausflur platze dann ganz dramatisch, wie im Film meine Fruchtblase.
Völlig erschrocken rief ich meine Mutter an, die wenige Minuten später auch schon bei mir war und mit mir in die Klinik fuhr. Diese Autofahrt war die absolute Hölle, sie dauerte knappe 15 Minuten, fühlte sich aber an wie Stunden. Die Wehen wurden natürlich immer und immer intensiver, ich musste sie richtig veratmen und dachte wirklich, ich schaffe es nicht mehr bis ins Krankenhaus. Laut der Erzählung meiner Mutter waren die Abstände ab hier bei knapp sieben Minuten, weshalb sie auch recht entspannt blieb.
Um 20:23 Uhr kamen wir in der Klinik an, meine Mutter holte einen Rollstuhl um mich in den Kreißsaal zu fahren, dort wurde ich untersucht, mein Muttermund war tatsächlich schon bei acht Zentimetern. Ich spürte immer immenseren Druck und hatte ein starkes Verlangen zu pressen, die Schmerzen waren wirklich kaum auszuhalten. Eine gute Stunde später mussten wir leider feststellen, dass sich mein Muttermund noch nicht weiter geöffnet hatte, also versuchten wir mit Hilfe der Schwerkraft nachzuhelfen. Ich stand nun mit zitternden Knien in diesem Kreißsaal, links hielt mich meine Mutter und rechts mein Partner, der es mittlerweile auch ins Krankenhaus geschafft hatte. Jede Wehe fühlte sich an, als würde mein Körper zerreißen. Ich war der festen Überzeugung, ich werde das nicht überleben.
Doch es zeigte Wirkung, ich durfte endlich mitpressen. Ich lag nun wieder auf dem großen Bett und presste was das Zeug hielt. Immer wieder motivierten mich alle um mich herum, doch meine Kraft war am Ende. Ich tat mein bestes, aber wir kamen einfach nicht voran. Ein Positionswechsel sollte helfen: vierfüßlerstand. Und siehe da, nach einer weiteren halben Stunde, in der ich mit aller Kraft versucht hatte meine Tochter zu gebären, hieß es: noch einmal feste schieben! Und da war sie, um 00.02 Uhr war sie nach fünf Stunden kämpfen endlich da.“
Amalia Weronika
„Meine zweite Tochter kam am 03.07., drei Jahre später zur Welt. Sie fühlte sich in Mamas Bauch einfach zu wohl und wollte, anders als ihre große Schwester nicht von alleine zu uns kommen.
Anderthalb Wochen nach dem errechneten Termin wurde ich daher stationär aufgenommen um die Geburt einzuleiten. Wir begannen mit Tabletten und Wehentropf, mit mäßigem Erfolg. Die Wehen waren um einiges schmerzhafter als die meiner ersten Geburt. Und trotzdem tat sich leider nichts. Mein Körper reagierte nicht wie gewünscht. Drei Tage lang passierte nichts, außer, dass ich unter schmerzen litt. Wir entschieden uns dann für einen Tag Pause, auch in der Hoffnung, dass es vielleicht doch noch von allein losgeht. Also verbrachte ich diesen Tag damit im Krankenhauspark spazieren zu gehen, die Treppen rauf und runter zu laufen und zu beten. Aber auch das alles war leider vergeblich. Am 01.07. besprachen wir also die Alternative: Kaiserschnitt. Mir graute davor, ich wollte unbedingt eine natürliche Geburt. Also beschlossen wir, es noch einmal mit Medikamenten zu probieren, diesmal zusätzlich mit vaginalen Zäpfchen. Die Wehen kamen darunter tatsächlich auch sehr regelmäßig, aber sie waren leider weiterhin nicht geburtsfördernd. Also entschied ich mich dazu, noch einigen Runden spazieren zu gehen. Die ganze Nacht kamen die Wehen weiter in regelmäßigen Abständen. Die Untersuchung am Vormittag zeigte dann auch endlich Resultate, mein Muttermund öffnete sich. Ich war so erleichtert. Als wir endlich bei guten sechs Zentimetern waren, entschieden wir die Fruchtblase manuell zu öffnen, da dies die Geburt vorantreiben sollte. Gesagt, getan. Die Hebamme öffnete die Fruchtblase und ich schrie die ganze Klinik zusammen, dieser Schmerz war wirklich unerträglich. Aber es half. Die Wehen kamen deutlich schmerzhafter, und die kleine machte sich auf den Weg, zwei Stunden später, nach einer kurzen, sehr heftigen Austreibungsphase war sie dann um 14.14 Uhr bei uns.“
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agatha-abstinent · 2 years
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Tag 2824 / Rosa von Praunheim hat zu jemandem gesagt
er soll ganz klar aufschreiben wie er sich seinen Partner vorstellt, innerlich und äußerlich. Er soll das visualisieren. Und ein halbes Jahr später hat jemand an der Tür geklingelt. Es war sein neuer Partner. Die haben sich gefunden. Das ist die Kraft von Visualisieren. Ich kann das sehr gut visualisieren wie Alma da ist, meine Tochter, wie klein ihre Finger sind, ihre Fingernägel. Ich kann das visualisieren, mich in diesem Kreißsaal und dass das sehr unangenehm wird, wenn man sich nicht mehr spürt.
Ich hab ein sehr gutes Gefühl mit Dänemark. Jetzt ich hab vielleicht so ein gutes Gefühl wie ich eben nur jetzt im November haben kann. Ich hätte das Gefühl im August nicht gehabt. Da war ich unsicherer. Ich hab jetzt meinen Zyklus beobachtet, all diese Körner gegessen. Ich bin mir sehr, sehr sicher, dass es gut verläuft, dass ich da bin, dass ich diesen positiven Test habe, dass ich dahingehe und dass ich erst mal gar nichts spüre, dass ich erst mal gar nicht merke, dass ich schwanger bin, dass ich denke, ich kann nicht arbeiten, weil ich ja schwanger bleiben möchte, aber dass es eher hilft, bei der Arbeit zu tun haben. Meine Mutter hilft mir so aufopferungsvoll. Sie hat ihren Koffer schon gepackt seit Dienstag. Silvie hat gesagt, ich kann sie immer jederzeit anrufen. Warum sind die so lieb zu mir? Die wünschen sich auch, dass das klappt. Ich glaube, dass es klappt. Und es wird nicht einfach, wenn man eine alte Mutter ist. Aber ich kann eben nur jetzt eine gute Mutter sein. Ich hätte mit 24 keine gute Mutter sein können. Wenn’s dran es ist, ist es dran. Und jetzt ist es eben dran. Und wenn der zweite Anlauf erst funktioniert oder der dritte, es wird dran sein, es wird alles gut sein.
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korrektheiten · 9 months
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Der Elefant im Kreißsaal
Ansage: »Nun denn, was soll’s. Der Ampel fliegt jetzt eben ihre Politik um die Ohren. Die Katastrophenmeldungen aus Industrie, Mittelstand, Handel, Bildung, Gesundheitswesen, Sozialstaat reißen nicht ab. Aber schlimmer noch – in so gut wie keinem der 300 deutschen Wahlkreise darf eine der Ampelparteien noch hoffen stärkste Kraft zu werden. Die Regierungsschausteller befinden sich den Umfragen […] The post Der Elefant im Kreißsaal first appeared on Ansage. http://dlvr.it/T0zyRK «
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zweipluszwei · 2 years
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Einleitung Part 1
24.09. - 10 Uhr.
Ich watschele mit meinem Baby im Bauch in den Kreißsaal. Dort wartet die diensthabende Gynäkologin auf mich. Sie bespricht mit mir, dass ich nun eingeleitet werden soll. Propess heißt das Mittel der Wahl (umgangssprachlich auch „das Bändchen“ genannt). Es ist tatsächlich auch in gewisser Weise ein Bändchen. Dieses wird direkt an den Muttermund gelegt und enthält Prostaglandine. Regt laut Aussage der Ärztin wohl sehr zuverlässig die Wehen an. Ich soll erstmal eine Stunde ruhen, viel trinken und dann spazieren gehen.
Ich gehe also erstmal auf die Station zurück und wie erwartet passiert erst einmal… gar nichts. Nach ein bisschen Ruhe und einem großen Becher Tee, beschließe ich, mir mal den Klinikgarten anzusehen. Ich gehe also raus und laufe immer wieder alle Wege im Klinikgarten ab. Nach 3.5 stunden Außenaufenthalt spüre ich langsam Unterleibsschmerzen. Wie Wehen fühlen sich diese aber leider gar nicht an. Naja, denke ich mir. Vielleicht gehe ich mal zurück aufs Zimmer und auf Toilette.
Dort angekommen wird mir klar woher die Schmerzen kommen. Ich blute. Nicht wenig, nicht super stark, aber schon periodenartig. Ich habe zwar nicht wirklich Angst, aber lasse es sicherheitshalber im Kreißsaal abklären.
Als die Hebamme sich das Unglück ansieht ist schnell klar: Das Bändchen muss raus. Ich reagiere zu stark. Der Plan ist nun der, dass wir über Nacht warten ob wehen eintreten oder ob wir morgen ein anderes Mittel versuchen.
Meine Motivation geht in Richtung Keller. Ich rufe von der Station aus meinen Mann an und fange an zu weinen. Er kommt vorbei - gegen 18 Uhr.
Bis dahin sitze ich auf Station und schmolle vor mich hin.
In der Sekunde in der mein Mann über die Türschwelle tritt, passiert etwas sehr merkwürdiges: Ich habe die erste Wehe!
Wir freuen uns beide unglaublich. Tatsächlich wirkt es so, als würde es gar nicht lange dauern, da die Wehenabstände sehr schnell kürzer werden.
Um 22 Uhr gehe ich in den Kreißsaal weil ich kaum noch Wehenpausen habe. Erster Muttermund-Check. Ernüchterung bei den Worten: „2 Zentimeter“.
Ganz toll, denke ich mir. Meinen Mann schicke ich wieder nach Hause. Er soll aber bitte meine Mutter anrufen damit diese auf Abruf ist, um im Fall der Fälle auf den Hund aufpassen zu können.
Ich erhalte ein leichtes Schmerzmittel damit ich schlafen kann.
Die ganze Nacht habe ich Wehen im 15-Minuten-Takt. An Schlaf ist kaum zu denken…
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lokaleblickecom · 10 months
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Mutter, Kinder und Enkelkinder im Bethanien geboren
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Drei Generationen der Familie Kocoglu kommen im Krankenhaus Bethanien zur Welt Familie Kocoglu ist auf besondere Art und Weise mit dem Krankenhaus Bethanien Moers verbunden. Schon Mutter Güler wurde hier geboren und entschied sich auch bei den Geburten ihrer sechs Kinder Enes, Büsra, Kübra, Ilayda, Nisa und Liyya für das Moerser Krankenhaus. Diese haben mittlerweile eigene Kinder, die ebenso hier auf die Welt kamen – eines erst vor wenigen Wochen mithilfe von Dr. Peter Tönnies, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie, Geburtshilfe & Senologie und seinem Team. „Bereits nach der Geburt meines ersten Kindes als ich auf der Wöchnerinnenstation lag, wuchs in mir der Wunsch, Kinderkrankenschwester zu werden und irgendwann selbst einmal auf der Wöchnerinnenstation des Bethanien zu arbeiten“, erzählt Güler Kocoglu. Ein paar Jahre später ging dieser Wunsch in Erfüllung und sie arbeitete dort als Kinderkrankenschwester, bis sie sich in der Pflege selbstständig machte. Über die gesamte Zeit blieb sie dabei dem Bethanien verbunden. Nicht nur durch die Geburten ihrer eigenen Kinder, sondern auch ihrer vier Enkelkinder Sara Nur, Hayal Nur, Naim Mehmed und Inaya Nur. Die drei jüngsten Enkel:innen kamen sogar in den letzten drei Monaten hier zur Welt. „Dass ich selbst im Bethanien geboren bin, war ausschlaggebend für meine Entscheidung, was die Geburten meines Sohnes und meiner Töchter betraf. Es gab immer wieder Parallelen. Meine eigene Mutter, also die Oma meiner Kinder und die Uroma meiner Enkelkinder arbeitete hier schon als Raumpflegerin bzw. in der Küche.“ Weiter fügt sie hinzu: „Gefühlsmäßig sind meine Familie und ich einfach stark mit dem Haus verwurzelt, dabei bin ich eigentlich niemand, der sich stark an einen Ort bindet.“ „Die starke emotionale Verbindung der Familie mit dem Krankenhaus freut mich sehr. Das Vertrauen, das die Familie zeigt, ist bemerkenswert“, betont Dr. Tönnies. „Ihr erstes Kind, erzählte mir Frau Kocoglu, hat sie noch in unserem alten Kreißsaal bekommen und ihre weiteren Kinder dann im neuen Komplex. Damit hat sie ein Stück Bethanische Geschichte und die Weitentwicklung unseres Krankenhauses hautnah miterlebt.“ Bildzeile: Die drei Generationen der Familie Kocoglu gemeinsam mit Dr. Peter Tönnies, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie, Geburtshilfe & Senologie. Read the full article
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