Tumgik
#mülljungs im müll
quiietlyy · 7 years
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‘paranoides gemüse™’ - [misc] short
UNIVERSUM: BLACKOUT [RETOLD]
Hallo, ja es sind mehr Shorts (haha) ich bin ein Bommel. Das ist erneut ein Vincent/Tobi Short, der ein wenig an den vorherigen anschließt und praktisch Charakter-Exposition für Vincent ist. Tobi und das Blackout [retold] Universum ist Übrigends von @obnoxious-depresbian / @are-we-that-rotten Hm, ja das Ganze ist sehr weinerlich, jedoch anders als bei Raiden, aber ich hoffe das wird man dann auch sehen! Die Gedichte, die vorkommen sind unten vermerkt, falls jemand noch die fehlenden Strophen lesen möchte (hah als ob das jemand will 8D).   
setting Es sind einige Wochen nach 'alufolie morst' [in dem sich Tobi und Vincent zum ersten Mal näher gekommen sind und sich geküsst haben] vergangen. Vincent hat Tobi seitdem nicht mehr, bzw. nur flüchtig wieder gesehen.
Schwer atmend öffnete er das dicke Buch und versuchte sich nur irgendwie abzulenken, damit er bloß nicht wieder anfing zu weinen. Beinahe all seine Ecken waren mittlerweile umgeknickt und seine Seiten waren abgegriffen und gelb. ‘In Träumen war solch Leben eingetaucht, Drum leb’ ich, ewig Träume zu betrachten, Kann aller anderen Freuden Glanz verachten, weil nur die Nacht so süßen Balsam haucht.’ Die Gedichte waren das Einzige, was ihm über die Jahre Gesellschaft geleistet hatte. Vermutlich auch nur weil sie ihn gar nicht verlassen konnten. Aber selbst wenn, sie gaben ihm das Gefühl nicht völlig allein zu sein. Er spürte, wie seine Augen feucht wurden und blätterte zurück. ‚Zwei junge Gesellen gingen Vorüber am Bergeshang, Ich hörte im Wandern sie singen Die stille Gegend entlang: Von schwindelnden Felsenschlüften, Wo die Wälder rauschen so sacht, Von Quellen, die von den Klüften Sich stürzen in die Waldesnacht.   Sie sangen von Marmorbildern, Von Gärten, die überm Gestein In dämmernden Lauben verwildern, Palästen im Mondenschein, Wo die Mädchen am Fenster lauschen, Wann der Lauten Klang erwacht Und die Brunnen verschlafen rauschen In der prächtigen Sommernacht.‘ Wie gerne würde er ebenfalls mit ihnen Singen. Er schlug die Hände vor das Gesicht und schluchzte in die schwüle Herbstluft hinein. Wie gerne würde er neben jemandem hergehen und über so weit entfernte Dinge fantasieren. Dinge die sie niemals erreichen würden, aber Dinge die sie glücklich machten. Vincents Tränen drückten sich an seinen Händchen vorbei und tropften von seinem Kinn direkt auf die vergilbte Seite. Warum will niemand für mich da sein? Er hatte doch so viel Liebe und Zuneigung zu vergeben (verschenken). Und alles was er wollte war jemand der ihn in dem Arm nahm und ihm vorspielte er sei wichtig. Verzweifelt rieb er sich die Augen, sobald er hier herauskam würde er nicht mehr so fühlen. Dann würde er einfach seinen Liebsten wecken und sie müssten nicht mehr in dieser schäbigen Welt leben. Tobi. Sie würden frei sein.   Die gütigen Hände, das orangene Licht, Erinnerungen an die Nacht mit ihm schlichen sich erneut in seine Gedanken. Vincent hatte gedacht sie wären zusammen, hatte gedacht er hätte seinen Gesellen gefunden. Wie er mich angesehen hat, als ich ihm von der Wahrheit erzählt habe. Tobi wollte nicht neben ihm gehen. Ein Wimmern kam über Vincents Lippen, als er sich weiter an der zerschlissenen Betonwand rieb. Es mussten mittlerweile wieder Stunden seit seiner letzten Nachricht vergangen sein. Vincent hatte ihm dutzende Nachrichten geschrieben, hatte auf seiner T9-Tastatur herumgedrückt bis er endlich die richtigen Worte fand ihm seine Liebe zu gestehen. (War es Liebe, oder bist du nur verzweifelt?) Es war Liebe. Aber Tobi hatte weder auf sein ‚Ich vermiss dich.‘ noch auf sein ‚Ich würde alles für dich tun, bitte küss mich.‘ geantwortet. Eine ist erbärmlicher als die andere. Er würde alles tun, damit Tobi ihn noch mal in die Arme nahm. Und nachdem Tobi nicht geantwortet hatte, hatte er ihn angerufen. 5 Mal hatte er die vollen 60 Sekunden gewartet, bis der Anrufbeantworter ansprang. Beim sechsten Mal schluchzte er ihm eine peinliche Liebeserklärung auf den Anrufbeantworter und beteuerte ihm, dass es okay war wenn er ihn nicht liebte und es ihm peinlich war mit ihm gekuschelt zu haben. Hatte ihm gesagt, dass er nur einen Freund wollte. (Es war nicht okay. Kein bisschen.) Vincent heulte. Es gab wieder nichts mehr an dass er sich klammern konnte. Niemand wollte ihn, alle hatten sie ihn weggegeben. Sein kleines Herz zog sich zusammen und er krümmte sich. Konnte vor Tränen kaum noch etwas sehen, seine Ohren waren taub und seine Nase verstopft. So bemerkte er auch nicht, dass neben ihm das Handy in seinem weißen, toten Licht aufleuchtete.   » Vincent! « Schlagartig blickte Vincent hoch und sah durch seine verheulten Augen zur Türe hin. Auch wenn er nur verschwommene Umrisse erkennen konnte wusste er sofort wer dort neben ihm stand. Er sprang auf und fiel seinem Freund in die Arme. » To-T-Tobi, du hast meine Einladung doch no-oh-ch bekommen. Ich bin ja so fro-oh. Ich bin ja so fr-froh. « Seine Worte verloren sich in unverständlichem Genuschel und warme Tränen tropften auf Tobis Schultern. Er spürte die große Hände seines Freundes an den Schultern und schloss die Arme ein wenig fester um ihn, in der Erwartung jetzt endlich von seinem Freund umarmt und verhätschelt zu werden. Stattdessen wurde er nur weggedrückt. Sein Herz zog sich erneut zusammen und er wimmerte unabsichtlich. Nein, bitte. Bitte nicht. Das durfte nicht passieren. Aber das war sicherlich nur ein Missverständnis? Schließlich ist er gekommen. Ja, zu mir. Er ist gekommen. Vincent versuchte Tobi erneut in seine Arme zu schließen, was er jedoch nicht zuließ. » Wah-Warum «, krächzte er heiser und versuchte Tobis Mimik auszumachen. » Ich will dich nicht verletzen. « Vincent wollte die Hand seines Freundes greifen (irgendwas, lass mich nicht alleine), wie er es an dem wunderschönen Abend getan hatte, doch Tobis Hände waren schon wieder in seine Taschen gewandert. » Vincent, ich weiß nicht ob ich der richtige für dich bin. « » W-Was? Natürlich bist du d-das Tobi d-du- « » Du hast mich in den letzten drei Stunden zwanzig Mal versucht zu erreichen. « Demonstrativ zog er sein Handy hervor und hielt es Vincent vors Gesicht, der nur ungläubig in die Luft starrte. Er hat mich nicht mal eingespeichert. Tobias seufzte. » Ich glaube jemand anderes würde dich glücklicher machen. « Nein. Verzweifelt drückte sich Vincent wieder an ihn, nur um erneut weggeschoben zu werden. Er schüttelte den Kopf heftig. » Nein. Ich liebe dich Tobi. Ich- Ich will für immer bei dir sein. « Vincent blinzelte und sah wie sich eine tiefe Falte auf Tobis Stirn bildete. Instinktiv wich einen Schritt zurück. » Bitte nicht sauer werden! Ich-Ich erzähl's keinem wenn du nicht m-magst. Das kann unter u-uns bleiben. Wir können- « » Vincent. Beruhig dich. « Tobi griff nach Vincents Oberarm und schüttelte ihn. »Lass uns das doch zumindest erst mal langsam angehen. Ich glaube das wäre für uns beide das Beste. « Vincent schniefte. Langsam angehen, die Worte hallten in seinem Kopf. Er wusste was das hieß. Tobi wollte ihn nicht. Mit der Zeit würde er immer weiter vernachlässigt werden bis sie am Ende nichts weiter waren als flüchtige Bekannte und Tobi musste sich nicht mit seinem Gewissen rumschlagen. Dennoch nickte er. Tobias lächelte flach. Ich will dass er breit lächelt, wegen mir. Ich will das er grinst wenn er mich sieht. Aber er wusste, dass das nie passieren würde und wischte die Gedanken schnell wieder beiseite. (Sie würden zurückkommen) Vorsichtig griff Vincent nach Tobis Hand, die immer noch in seinen Oberarm kniff. Würde er sie wegziehen, wie er es beim ersten Mal getan hatte, würde er vermutlich wieder anfangen zu weinen. Aber Tobi ließ ihn. » Bitte bleib Heute bei mir. B-Bitte. «   Niedergeschmettert versuchte er all das zu vergessen, was Tobi grade gesagt hatte. Er wollte so tun als wäre er aus Liebe zu ihm gekommen und hielt nun seine Hand um ihn zu beruhigen. Vincent stellte sich vor wie Tobi ihn küsste und ihm seine Liebe gestand und allmählich beruhigte sich sein Herz wieder. » S-Sind wir noch Freunde? « Die Frage kam ihm kaum über die Lippen, so viel Angst hatte er vor seiner Antwort. Tobias nickte, aber der Kloß in Vincents Hals verschwandt nicht. Wie sehr hatte er sich einen Kuss gewünscht, eine Umarmung, ein 'das werden wir immer sein’, oder zumindest ein 'Natürlich’. Er wusste, dass er den nächsten Monat an Tobias’ Seite verbringen würde, in der Hoffnung er würde seine Meinung ändern. Als würde er sich jede Sekunde umdrehen und mich küssen. Aber er würde am Ende nur dabei zusehen müssen wie er sich in eine Andere verliebte. Wie auch jetzt würde Vincent seine Hand drücken, ihn bitten mit ihm nach Hause zu gehen. Er wird sich für sie entscheiden. Nach einigen Wochen würde Tobi dann erklären, dass er nicht schwul war, dass die Nacht mit ihm nur ein Ausrutscher war und sie jetzt besser getrennte Wege gehen sollten. Und wieder würde sich er fragen warum er immer nur ein Ausrutscher war, nie etwas Echtes. Vincent kämpfte gegen die Tränen an. Er sah herunter auf seinen langen, dürren Körper. Niemand würde ihn als seinen kleinen Löffel wollen. Aus seinem linken Auge kullerte eine Träne. Was wenn ich wirklich nie etwas Echtes bin? Was wenn mich niemand je in den Arm nimmt und mich offen als seinen Freund bezeichnet? Was dann?   Zu Vincents Überraschung  blieb Tobias wirklich die ganze Nacht bei ihm. Sie redeten kaum miteinander, das einzige Geräusch, was zu hören war, war Vincents schluchzten, wenn er zu Tobi herübersah und merkte wie unangenehm es ihm war hier zu sein. Nach einer knappen Stunde wurde Vincent jedoch völlig still. Tobi dachte er hatte sich endlich beruhigt, aber Vincent hatte sich nur in seine kleine Fantasiewelt zurückgezogen. Wo Tobi noch immer seine Hand drückte, ihm noch immer lange Küsse gab und für immer bei ihm bleiben würde.   Über die nächsten Monate hinweg wurde der Wind harscher. Die vielen bunten Blätter wehten leblos auf die Straßen und tauchten die Welt in ein warmes orange. (Das orange, das auch von Tobis Lichterkette ausging.) Vincent atmete tief durch und hoffte, dass sich sein innerlicher Tumult nicht auf seinem Gesicht abzeichnete. Tobi hatte ihn nicht verlassen. Er liebt mich. (Er hat mich nicht mal umarmt, vergiss das nicht.) Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, während er an Tobi dachte. Er liebt mich. Die Bäume am Wegrand raschelten und Vincents Herz schlug immer schneller. Er ist bestimmt wieder in unserem Haus. Grinsend knibbelte er an seinen Fingern. Das verwahrloste Haus war der erste Ort, den Vincent aufsuchte, wenn er von der Uni kam, manchmal schwänzte er seine Seminare nur um früher nach Hause zu kommen und vielleicht Tobi zu sehen, wobei er jeden Tag überzeugt davon war, dass er dort auf ihn wartete. Tatsächlich hatte Tobias in den letzten Wochen sogar häufig auf ihn gewartet. Vincent beschleunigte seinen Schritt, als er überlegte was sie diesmal gemeinsam machen würden. Meist lagen sie nur auf den zusammengewürfelten Couchteilen vom Sperrmüll herum und erzählten sich gegenseitig Geschichten, wobei Vincent meist nur Tobis Erzählungen lauschte. Vielleicht rauchen wir auch einen, oder wir gehen in den Park … oder er nimmt mich in die Arme. Vincents Wangen erröteten bei dem Gedanken. Vielleicht kann ich ihm dann ja eins meiner Lieblingsgedichte vorlesen. In der Distanz sah er das eingefallene, kleine Häuschen zwischen ein paar Tannen stehen und meinte seinen Freund schon durch die zerbrochene Fensterscheibe entdecken zu können. Vincent öffnete die Türe und blickte in den Raum. Licht fiel durch das zerbrochene Fenster direkt auf den roten Couchteil. Auf der durchgesessenen Couch lag Tobi, wie immer in einer losen Jogginghose und wie immer lünkerte das kleine Bäuchlein aus ihr heraus. Vincent lächelte und schloss die Türe hinter sich. » Tobi! « Tobias blickte von seinem Handy zu Vincent, der wie ein loyales Hündchen auf ihn zuwackelte. Ein wenig ungeschickt beugte er sich über Tobi und versuchte ihm eine Umarmung zu geben, während Tobi weiterhin unbewegt auf der Couch lag. » Ist was? « Vincent löste sich von ihm und sah ihn besorgt an. Dieses gekniffene Lächeln. » Ich glaube ich… Vincent ich… « Ängstlich weiteten sich Vincents Augen und er spürte, wie sich seine Brust zusammenzog. Bitte nicht. Nein. » W-Was ist es? «, seine Stimme bebte und eigentlich wollte er gar nicht wissen was los war. Eigentlich wollte er nur, dass zwischen ihnen alles so war wie an dem einen Abend. Ja. Er hat meine Hand gedrückt. » Ich glaube ich muss mich bei dir entschuldigen. Sorry, dass ich so ein Arsch war. « Vincents Mund formte sich zu einem erstaunten ‚O‘ und er seufzte hörbar. Er liebt mich. Er liebt mich! Tobi lächelte. Echt, er lächelt echt, wenn er mich sieht. Tobi. » Du bist mein Freund, Vincent. « Für einen kurzen Moment setzte Vincents Herz aus bevor es wieder anfing aufgeregt gegen seine Brust zu hämmern und seine Wangen rot anliefen. » Darf ich mich auf d-deinen Bauch legen? « Scheinbar überrascht und peinlich berührt von der Frage drehte Tobi den Kopf weg. » Okay, aber das ich schon ein wenig schwul. « Vincent legte seinen Kopf auf Tobis Brust und schmiegte sich an ihn, er war schwul. Über ihm hörte er das verlegene Brummen seines Freundes, der ihm ab und an mit seiner fettigen Hand durch die Haare strich. Trotz des unsagbaren Glücks, was Vincent umgab bildete sich erneut eine besorgte Falte auf seiner Stirn. Was wenn Tobi irgendwann nicht mehr hier liegt wenn er von der Uni kam? Was wenn ihm jemand anderes wichtiger werden würde? Panisch drückte er sich noch ein wenig fester an Tobi. » Tobi, bleibst du bei mir? « Tobi seufzte, woraufhin Vincent einen leichten Stich im Herzen verspürte. Ich bin nervig. Aber er streichelte ihm nur bestimmt über seinen Kopf. » Ja. « Vincent schloss die Augen. » Danke. « Seine Wangen leuchteten, als er sich an seinen Freund schmuste.     „Gedichte“ 1. ‘ Der Kuss im Träume‘ – Karoline von Günderode 2. ‚Sehnsucht‘ – Joseph von Eichendorff
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quiietlyy · 7 years
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‘alufolie morst’ - [misc] short
UNIVERSUM: BLACKOUT [RETOLD]
Hallo, eh das ist etwas, was man ein Geschenk  an @obnoxious-depresbian nennen könnte, dass ich über die letzten beiden Tage zusammengeworfen habe;  Sie hat einen kleinen Mülljungen names Tobi (wieder)erschaffen, der natürlich einen echten Alufolienjungen benötigt!! Wow ich habe seit 2014 oderso keinen neuen OC mehr gemacht. Nun es ist weder deep, noch lang, noch gut also erwartet nichts. :,D  Wirklich, der Kerl wird sich sowieso noch 200 mal verändern, bis ich zufrieden mit ihm bin.
(Achja es könnten noch einige Fehler drin sein;; Sorry dafür)
Tobias seufzte. Was für eine langweilige Scheißparty. Er hatte sich von Carmen, dem Gastgeber, überreden lassen herzukommen, obwohl er kaum einen kannte der eingeladen war. ‘Das macht doch nichts’, hatte Carmen gesagt, 'Wir lassen uns so richtig voll laufen und dann sind wir sowieso alle beste Freunde!’. Von wegen! Schon nach drei Vodkabull hatte der feine Herr in seinen scheiß Vorgarten gekotzt und sich hingelegt. (Ebenfalls in den Vorgarten.) Niemand war mehr übrig der mit ihm gehörig Saufen wollte. Und Kiffen schon mal gar nicht. Wie ein enttäuschter Vater blickte er in den Nebenraum, wo die wenigen Gäste die so lange geblieben waren, peinlich zu lauter Popmusik tanzten. Sie wabbeln. Korrigierte er sich. Tobias bohrte sich weiter in der Nase und nippte an seinem Getränk. Es war seine eigene, patentierte Mischung. Vodka und Captain Morgan, einfallsreich und wirkungsvoll, es schmeckte zwar nach Düngemittel, aber nach zwei oder drei Gläsern hintereinander war man meist auch schon dicht. Meist. Verbittert sah er an seinem schlabbrigen, weißen Shirt herunter. Er könnte sich einfach alleine betrinken. Aber wozu? Sicherlich wollte niemand dann mit ihm ins Schwimmbad einbrechen, oder Wahl, Wahrheit, oder Pflicht spielen. 'Nein Tobi, wir sind doch keine Zehn mehr.’ Würden sie sagen und bescheuert gackern. Dann würde er einfach nur weiterhin zerknickt im Flur stehen und in seinen Pappbecher starren. Und ab und an fast das Gleichgewicht verlieren. Im Flur roch es nicht mal nach Rauch, verdammt. Und außer ihm saß hier nur ein Pärchen auf der Treppe, die sich andauernd gegenseitig befummelten und dumm stöhnten. Was war das für eine Party?
Die Haustür schwang auf und wehte eine kühle Brise in den Flur. Tobi sah nach links und sah, wie sich ein Riese durch den Türrahmen bückte. Sobald er die graue Cap und die fettigen, grauen Haare sah, die zerzaust unter der Mütze hervordrangen, wusste er sofort wer es war. Sein Name war Vincent … Geher, Gehler? Irgendwie so was, was wie Uri Geller klang. Er war bestimmt zwei Meter zehn groß und tauchte immer mit hautengen Hosen und seiner treuen Baseballcap auf. Tobi hatte ihn ein paar Mal in der Schule gesehen, wie er in den Pausen alleine an der Fahrradwache stand und eventuell hatte er ihm ein- oder zwei Mal MDMA’s verkauft. Jedoch war sich Tobi sicher, dass Vincent kein Upper mehr brauchte, oder je einen gebraucht hatte. Seine Hände zitterten ständig und jede seiner Bewegungen war hektisch und eilig. Vincents Aussehen erinnerte ihn immer an eine ungepflegte Lieblingspuppe, aber was konnte er schon groß sagen? Schließlich hatte er das Shirt, was er trug seit Jahrzehnten nicht mehr gewaschen. Aber warum auch? Es war doch noch gut. Vincent blickte in seine Richtung und kam schüchtern auf ihn zu. Er trug seine graue Cap tief ins Gesicht gezogen, die allerdings nicht seinen panischen Gesichtsausdruck zu verstecken vermochte. Seine Augen waren weit aufgerissen und seine Pupillen rasten umher, als würden sie ein spannendes Tischtennismatch beobachten. Hat er Angst vor mir? » He-He-Hey. « » Was gibt’s? « Vincent sah zur Seite und spielte mit seinen verkrusteten Fingern. » H-Hast du ein P-Paar Teile für mich? « Tobi leerte seinen Pappbecher und verzog das Gesicht bei dem abscheulichen Nachgeschmack. Wenn er sich sowieso nicht betrank hätte er auch direkt was Süßes mischen können. » S-Sorry ich will nicht nerven. « Vincents Augen waren irgendwie noch größer und glasiger geworden und er wand sich zum gehen. » Hey, schon okay. Ich glaub’ ich hab was für dich. « Er zog ein Päckchen MDMAs aus seiner Innentasche. Vincent leckte sich über die Lippen und begann wieder an seinen Fingern zu knibbeln. Er holte tief Luft und wollte grade zu sprechen beginnen, als drei breite Jungs in Tanktops aus dem anliegenden Raum erschienen. » Na schau mal einer an wer da ist. « Mit einem abfälligen Grinsen auf dem Gesicht postierten sie sich an der Treppe und nickten in Tobias’ Richtung. Ihre gebräunte Haut wirkte feucht und das wenige Licht zierte in Reflexen ihre muskulösen Oberarme. » Ist das nicht unser süßer Verschwörungstheoretiker? Was machst du denn hier? Willse dir n Täubchen angeln? «, spie der Kerl mit einer lächerlichen Menge an Armbänder in ihre Richtung. Die Anderen Beiden stimmten schnell mit ein, als er über seinen eigenen Witz zu lachen begann. Er kam näher und kniff Vincent in die Wange. » Was hasse diesmal für 'ne Story parat du Psycho? « Vincent versuchte sich aus dem Griff des Typen zu befreien, was ihm aber nur hämisches Gelächter von seinen Kollegen einbrachte. » L-Lass mich. « Vincent wand sich erneut. » B-Bitte. Hö-H-Hör auf. « » Nicht bevor du uns nicht n bisschen Unterhaltung geliefert hast. Hm, wie wär’s? Du erzählst doch sonst so gerne deine Phantasiegeschichten, jetzt hasse auch 'n Publikum. « Tobias schluckte, als er Vincents heftiges Wimmern hörte. » Jungs das reicht. « Der Typ mit den vielen Armbändern sah mit grimmiger Miene zu ihm auf, seine Augen waren nicht mehr als zwei zusammengekniffene Schlitze und auf seiner Stirn zeichnete sich eine tiefe Furche ab. Scheiße, Warum hab ich das gesagt. Fuck! » Äh- Macht ihn von mir aus später fertig, ich … muss auch mein Geld machen. « Am liebsten hätte er seine Worte zurückgenommen, er konnte sich nicht mal mit einem von denen prügeln. (Warum hab’ ich immer so eine große Fresse?) Zu seiner Verwunderung ließ der Kerl Vincent jedoch mit einem abfälligem Grunzen los. Er baute sich noch Mal demonstrativ vor den Beiden auf und unter dem halbtransparenten Tanktop zeigte sich sein Sixpack. » Sieht aus als bräuchteste dir kein Täubchen mehr zu angeln. Hast ja schon 'ne Bitch an deiner Seite. « Bevor der Hurensohn sich jedoch entfernte boxte er Vincent in die Magengrube und ließ ein grölendes Gelächter hören, als Tobias Vincent auffing. Er hielt die Luft an und packte Vincent unter die Arme, der immer noch drohte zusammenzusacken. » Alles okay? « Vincent nickte abwesend, während er sich den Kopf anstelle seines Bauches hielt. Tobi ließ ihn langsam los und Vincent stellte sich wieder auf, wie ein Ballon, den man grade mit Luft gefüllt hatte. » Danke. « Er blinzelte zu Tobi hinunter, er griff seine Hand und drückte seine Hand. » Kein Problem, hey. « Er versuchte Vincents Hand loszuschütteln. » O-Oh. Tut mir Leid. « Als er endlich seine Hand losließ steckte Tobi sie schnell in seine Hosentasche, als hätte er Angst Vincent könnte sie erneut ergreifen. Verdrossen sah er ihn an. » Du willst nicht zufällig mit mir saufen, oder? « Vincent schüttelte verstört den Kopf. » Ne, ich bin kein Trinker. Das ist ungesund. « Tobi lachte. » Du wolltest grad noch Dinger haben, man. « Bedrückt begann Vincent wieder mit seinen Fingern zu spielen, gab allerdings keine Erklärung. » Willse einen mit mir Rauchen? « Tobi sah, wie die Rückseite von Vincents Hand zu bluten begann, als er weiter an den vielen, kleinen Krusten knibbelte. » Ich glaube ich sollte nicht h-h-hier bleiben. « War alles, was er nach einer langen Pause sagte. » M-Man mag m-mich nicht. « Fügte er noch hinzu und sah abwesend zur Türe. » Wir können zu mir, wenn du willst. Hier läuft sowieso nichts mehr. « Tobi nickte abfällig zum Nebenraum, aus dem nun Britney Spears dröhnte. Ehrlichgesagt wollte er nur eine Ausrede sich von hier zu verpissen und high zu werden. Vincent hatte sich noch einige Male bitten lassen mitzukommen, als würde er erwarten, dass Tobi ihn ebenfalls zusammenschlagen und beleidigen wollte. Naja, er konnte es ihn nicht übel nehmen. Als Vincent jedoch die Treppen zu Tobis Mietwohnung hochstieg schien er vor Erwartung nur so zu platzen. Seine Arschbacken wackelten mit jedem Schritt und zeichneten sich genau unter seiner engen Hose ab. Tobi erwischte sich immer wieder, wie sein Blick auf sie fiel. Scheiße man, ich bin doch keine Schwuchtel. Aber würde er die Gelegenheit ablehnen diesen runden Arsch mal anzufassen? Vermutlich nicht. Tobi öffnete seine Haustüre und der muffige Geruch nach Fastfood und Gras stieg ihnen entgegen. » Sorry, ist ein wenig unordentlich. « Das war vermutlich noch eine Untertreibung. Überall lagen leere Pizzaboxen, Verspackungen und halbvolle Flaschen herum. Die Wände waren gelb und fleckig, was nur von dem hereinscheinenden Laternenlicht unterstützt wurde und alles stank bestialisch. Vincent schien das alles jedoch nicht im geringsten zu bewegen, zumindest ließ er sich nichts anmerken. Tobi führte ihn ins Schlafzimmer, in dem gleichzeitig auch sein Schreibtisch stand, an dem er arbeitete. (Mal ernsthaft, ich arbeite nie.) Fahles Mondlicht, anstelle dem warmen Laternenlicht aus dem Wohnzimmer, fiel durch das breite Fenster zu seiner linken. Sein ganzes Schlafzimmer war in ein kühles Blau getaucht und vermittelte, mit dem Gerümpel auf dem Boden ein schummriges Gefühl. Zusätzlich zu Flaschen und Kartons pflasterten Kleidungsstücke den Boden und das helle PVC war kaum mehr unter all dem Müll auszumachen. Tobi stieg über sein selbst erzeugtes Mienenfeld hinweg und deutete auf sein Bett. » Setz dich ruhig schon. « Er knipste die Lichterkette, die über seinem Bett aufgehangen war an und genoss, wie die kleinen LEDs sein Schlafzimmer langsam in ein orangen Flair hüllten. Tobi hob seine Bong von seinem Nachttisch und wartete, dass Vincent sich setzte. Natürlich nicht, um weiter zu sehen wie sich seine Pobacken in seiner schwarzen Hose bewegten, er wollte nur, dass Vincent sich hier wohlfühlte. » Nett hast du’s hier. « Sagte Vincent, als Tobi wieder mit der Bong ins Schlafzimmer kam. Seine Jacke hatte er im Wohnzimmer fallen lassen und gegen eine halbvolle Cola getauscht. » Danke. « » Moment, ist das Afri Cola? « Verwirrt hob Tobi die Flasche hoch. » Ja, wieso? « Vincent nickte anerkennend, was scheinbar auch alles war, was er als Antwort bekommen würde. Während Tobias erneut über die wahllos verstreuten Anziehsachen hinweg stieg beobachtete er Vincent aus dem Augenwinkel. Unter dem gedimmten orangen Licht wirkte Vincent wie ein Portrait aus der Renaissance. Sein Gesicht war ausdrucksreich, selbst seine liegende Haltung war leicht gekrümmt und hatte etwas dramatisches. Darüber hinaus sah seine Haut so weich und eben aus, ganz anders als seine eigene, die von Rötungen und Akne geziert war. Tobias setzte sich und reichte Vincent die Bong, während so tat, als würde er die Kissen zurechtrücken. » Warum nimmst du deine Cap nicht ab? «, bot Tobi schließlich an. Er selbst hatte seinen Beanie zu dem halbaufgeschlagenen Buch und den Süßigkeiten auf den Nachtschrank gelegt. Wobei er sich nicht mal erinnern konnte das Buch überhaupt angefangen zu haben. » Sie beschützt mich vor Elektromagnetischen Wellen. «, erklärte Vincent und zog sie noch ein wenig tiefer. Er sah Tobi wissend in die Augen, » Du weißt schon. «, flüsterte er. Tobi nickte, er wusste nicht. Vincent gab ihm die Bong zurück und sein rauer Handrücken streifte dabei über Tobias’ Arm. Er schüttelte sich, als er merkte, dass er begonnen hatte auf Vincents Hände zu starren. Niedlich sind sie schon. Gemeinsam saßen sie in seinem Bett, das schwache Licht verlieh allem einen warmen und eigenartig zarten Charme. Vincent nahm nur kurze Züge und sah immer wieder aus dem Fenster. » Woran glaubst du? « Tobias atmete den Rauch aus und blickte ebenfalls aus dem Fenster. Nur wenige Sterne leuchteten am Himmel. » Wie, woran glaube ich? Willst du dich über mich lustig machen? « Vincent sah mit traurigen Augen zu ihm herüber und in seiner Porzellanhaut bildeten sich Falten. Er hat Angst. » Nein. Mich interessiert’s. « Vincent schlang die Arme um sich, sagte aber weiter nichts. » Wirklich. Ich will dich nicht auslachen. « Ich will nur wissen, ob du völlig durchgedreht bist. Immer noch zweifelnd faltete Vincent sie Finger in seinem Schoß. Unsicher warf er ihm einen Blick zu. » Versprochen? « » Hoch und heilig. « » Was meinst du, ist dort draußen außerirdisches Leben? « Versuchte Tobias eine Diskussion zu beginnen, worauf Vincent nur nickte. Nach einiger Zeit räusperte er sich jedoch und sagte. » Ja und sie sind schon hier. « Eine kurze Pause entstand, in der Tobias auf eine Erklärung wartete, die jedoch ausblieb. Was hast du erwartet? Du redest hier mit Aluhut-Boy, denkst du echt er kommt dir mit peer reviewed Papern? Der wollte nur seine Drogen. » Was macht dich da so sicher? «, half er nach. » Nun wenn sie schon hier sind und sie außerirdisch, intergalaktisch, sind, dann müssen sie fortgeschrittene Technologie, Wahrnehmung, oder sonst was besitzen. « » Aber warum sind sie dann schon hier? « Fragt Tobi erneut. » Naja, schau doch mal. « Er hob seine Hände. » Wenn sie nicht hier wären, dann wären sie nicht so fortgeschritten, wie erklärt und würden uns praktisch ähneln. Aber wie wahrscheinlich ist es, dass sich zwei unterschiedliche Spezies, getrennt, unter völlig anderen Konditionen zu dem gleichen Status in einer festgelegten Raum Zeit entwickeln? Je größer diese Wahrscheinlichkeit jedoch wird, desto größer wird auch die Wahrscheinlichkeit der potentiellen Lebensentwicklung auf Planeten und so wird die Wahrscheinlichkeit eine hochentwickelte, oder einer sehr alten, weisen Spezies ebenso viel größer. « Vincent holte tief Luft. (Er hat aufgehört zu stottern.) » Außerdem wenn wir annehmen, dass es eine überlegene Spezies gibt, was wissenschaftlich durchaus möglich ist, muss zu ihren essentiellen Eigenschaften auch ihre Existenz zählen. Weil wenn sie ausgerottet wären « Er zuckte die Achseln. » Wären sie nicht mehr überlegen. « Tobi hob die Augenbrauen, völlig baff wie flüssig die Sätze aus Vincents Mund flossen und zumindest logisch nachvollziehbar und durchdacht klangen. Er schüttelte den Kopf. » Und wo sind sie dann? Warum versklaven sie uns nicht, unterwerfen uns, wenn sie uns überlegen sind? « Vincents helle Augen wurden groß und die Andeutung eines Lächelns huschte über seine Lippen. Seine glänzenden, rosigen Lippen. » Sie kontrollieren uns, durch elektromagnetische Signale, durch Stimuli. Warum sollten sie uns zerstören wenn wir potentiell nützlich sein können? Unsere Wahrnehmung ist leicht zu täuschen, wir arbeiten gegen uns selbst. « Fiebrig griff Vincent Tobias’ Hand. » Versteh doch. Wir leben in einer Simulation. Einer Täuschung. « Tobias lächelte, sie waren also in der Matrix. » Okay, aber selbst wenn das so ist, wie willst du das verhindern? Du hängst auch von deiner Wahrnehmung ab. « » Das weiß ich noch nicht. «, gab er zu und sah bedrückt zur Seite. » Aber! Ich kann das nicht einfach über mich ergehen lassen. Ich bin ein Mensch und Menschlichkeit ist ein Teil von mir! « » Was ist wenn das Menschsein Teil der Simulation ist? «, platzte es Tobi heraus. Er konnte nicht glauben, dass er hier grade offen postulierte, dass sie sich in der verfickten Matrix befinden sollten. » Und in Wirklichkeit bist du nur ein Haufen kleiner Neuronen. «, fügte er noch hinzu, worauf das energische Funkeln aus Vincents Augen verschwandt. Er drückte Tobis Hand noch ein wenig fester. » Aber… « Er stockte. Tobi drückte seine Hand zurück. (Morsecode) » Hey, das muss nichts schlechtes sein. Genieß doch einfach was passiert. Manche Dinge sind größer, als man selbst. « » Wie kann ich das ganze genießen wenn ich nicht mehr ich bin? « » Für mich wirst du immer du sein. Ich halt an dir fest. « Tobi runzelte die Stirn. Hatte er das grade wirklich gesagt? Was eine Schwuchtelscheiße, ehrlich. Auch Vincent schien verwirrt. Einfach nicht mehr drüber nachdenken. » Komm her. « Tobias lächelte und zog Vincents Arm zu sich in den Schoß und setzte ihm seine Cap ab, was er zu seiner Überraschung ohne Wiederworte geschehen ließ. » Sind wir Freunde? « Fragte Vincent, der sich anscheinend immer noch keinen Reim auf Tobis Worte machen konnte. Tobi lächelte nur wieder, so gutmütig er konnte zumindest, wohlwissend, dass er mit seinen unterlaufenen Augen und seiner Akne wie ein Ungeheuer für Vincent aussehen musste. Vincents beige Augen waren riesig und schauten ihn nun schon fast flehend an. Sein Herz klopfte erwartungsvoll höher, als er sich noch näher zu ihm beugte. Ihre Nasen berührten sich schon beinahe, Vincents kleine Stupsnase war ihm so nahe. Tobias hielt für einen Moment inne. Er konnte Vincents flachen Atmen hören, er konnte ihn spüren, wie sich die warme Luft gegen seine Wange schmiegte. (Worauf wartest du?) Er wusste es nicht. Aber dieser Moment war wunderschön und er hatte Angst, dass ein Kuss das alles beenden würde. Langsam lehnte er sich dennoch näher zu Vincent, peinlich darauf bedacht ihn nicht mit seiner langen Nase zu pieken. Er schloss die Augen und legte seine zerschundenen Lippen auf Vincents. Seine rosigen Lippen fühlten sich weich und voll an, obwohl er wusste, dass sie nicht viel größer waren als seine eigenen. Tobis Herz hämmerte wie verrückt gegen seine Brust und für einen Moment hatte er das Atmen völlig vergessen. Es war wie sein erster Kuss. Ich hab’ schon dutzende geküsst. (Vielleicht, aber du hast noch nie einen Vincent geküsst. Noch nie seine kleine Stupsnase an deiner Wange gefühlt. Seine verkrusteten Hände an deinen. Und seine warmen Lippen auf deinen.) Tobias hatte keine Ahnung mehr, wie er seine Lippen zu bewegen hatte, wie er Vincent anfassen sollte, geschweige denn wie er atmen sollte. Aber dennoch war es so wunderschön. Oh wie sehr hoffte er, dass Vincent auch nur die Hälfte von dem allen spürte. Tobi öffnete seine Augen einen Spalt weit und sah Vincents flatternde Wimpern und seinen entspannten Körper. Erleichtert legte er eine Hand auf Vincents Nacken und zog ihn näher zu sich. Es war der schönste Kuss, den er je hatte. Der Einzige, der es wert war ein Kuss genannt zu werden, es war nicht einfach nur ein wildes Schalbberfest. Er zog den langen Vincent bald völlig auf seinen Schoß, was sich als schwerer als gedacht erwies, weil er ihren Kuss unter keinen Umständen beenden wollte. Vincents warme Hände streichelten behutsam über seine Wangen, berührten die vielen Akne Narben sowie die kleinen Pickel. Als sich ihr Kuss eventuell in kleine Liebkosungen verwandelte lagen ihre Gesichter immer noch so dicht aneinander, dass Tobias Vincents Eigengeruch von Kirschen und irgendwelchen Beeren vernahm. Er rutsche noch ein wenig näher an ihn und spürte Vincents eng eingepackten Hintern an seinen Oberschenkeln. » Ist dir die enge Hose dir nicht unangenehm? « Vincent deutete ein Achselzucken an, woraufhin Tobi seine Hände auf Vincents Taille legte. » Willst du sie aufmachen? « Es sollte nachsichtig klingen, stattdessen klang er wie ein notgeiler Hurensohn. » O-Oh-Okay. « Tobi öffnete die vielen Knöpfe, worauf ein erleichterter Seufzer an seine Ohren drang. Es muss unglaublich gekniffen haben. Scheiße, das Teil hatte nicht mal 'nen Reißverschluss. Zärtlich fuhr er über die tiefen Markierungen, die die enge Hose an Vincents Hüfte hinterlassen hatte. » H-Hast du was dageg-gen, wenn ich mich ganz ausziehe? « Verwirrt blickte Tobi auf den großen Mann in seinen Armen. » Nein, ist schon okay, denke ich. « Vincent strampelte die Hose von sich und ließ sie auf den Boden plumpsen. Sein Shirt und die Boxershorts folgten ihr schnell. Er’s wie ich, stellte Tobi schmunzelnd fest, ein kleiner Chaot. Der nun völlig nackte Vincent kuschelte sich wieder an ihn und Tobi legte seine warmen Arme um ihn. Sollte ich ihn nicht ficken wollen? Er sah in Vincents orangenes Gesicht und strich ihm die Haare aus den Augen. » Soll ich mich auch ausziehen? « Tobias drückte ihm einen Kuss auf die runde Nase und hoffte, dass seine Frage nicht allzu dämlich klang. Verdutzt sah Vincent ihn an. » Kannst du machen, wenn du dich dann besser fühlst. « Tobi seufzte und drückte Vincents Hand. Er hoffte, dass das Licht seine roten Wangen versteckte. » Nein, ich meine willst du, dass ich mit dir schlafe? « » Ich weiß nicht. « » Wie? « » Ich weiß nicht «, wiederholte er nur. Vincent schluckte und begann zu flüstern » Bin ich jetzt deine Bitch? « Tobi konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. » Oh Vincent. Du bist mein Freund.« Auch Vincent fing an zu lachen und sie gaben sich noch einen Kuss. (Wie ist das passiert?) Tobi wusste es nicht, aber er war froh darüber. War froh darüber, dass jemand in seinen Armen lag, der nicht nur da war um seinen Schwanz anzufassen. Und er war froh darüber, dass dieser jemand vielleicht eine kleine Meise hatte, aber dennoch kein Trottel war. Und wenn, er ist mein Trottel. Dachte er und drückte seinem Trottel noch einen Kuss auf die Schläfe.
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