Tumgik
#wenn ich ein buch lese und mir denke 'das fand ich gut' und dann sagt jemand 'ich verstehe nicht wie man sowas 5 sterne geben kann'
niallandtommo · 2 years
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weginsfreie · 4 years
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(8) Unterwegs in der fliegenden Zeitmaschine
Die Psychologin Diana von Kopp schreibt in ihrem Buch Warum Piloten glückliche(re) Menschen sind... zu Recht, dass Piloten „leidenschaftlich“ gerne fliegen. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Zur Leidenschaft gehört auch die „Liebe“ zum Flugzeug, zumindest wenn es sich dabei um ein Segelflugzeug handelt. Und manchmal kommt noch eine ganz andere Form der Liebe dazu. Und damit beginnt diese Geschichte über wundersame Dinge, die sich mit einer Ka 6 erleben lassen.
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Im Cockpit meiner heißgeliebten Ka6 in der Fränkischen Fliegerschule Feuerstein
Immer, wenn ich in den letzten Jahren mit einer Ka 6 flog, war es so, als würde ich in einer Zeitmaschine sitzen. Mir reicht es sogar, bloß in einer Ka 6 zu sitzen, um wieder in die eigene Jugend versetzt zu werden, an die ersten Tage als angehender Segelflieger. So wie Marcel Proust, der sich Auf der Suche nach der verlorenen Zeit am Duft von Madeleines (einem französischen Feingebäck) ergötzt, finde ich durch den Duft des Holzes aus den 1960er Jahren zurück in meine eigene Vergangenheit. Ich muss nur tief einatmen und schon sehe ich alles genau vor mir...
An der Fränkischen Fliegerschule Feuerstein versuchte ich, gerade 18 geworden, Segelfliegen zu lernen. Beim mühsamen Zurückschieben des schweren Bergfalken IV, damals das Standardschulflugzeug, lernte ich eine der wenigen Segelfliegerinnen kennen und verknallte mich ziemlich schnell in sie. Während ich mich auf dem schwerfälligen Bergfalken erfolgreich „frei“ flog, folgte meiner naiven Verliebtheit ziemlich schnell der emotionale Absturz. Eines Tages kam ein cooler Typ mit verspiegelter Sonnenbrille vorbei, um seine Freundin zu besuchen. Ja, genau die... Schlagartig war es vorbei mit der Schwärmerei. Zu allem Unglück besaß er eine eigene Ka 6, schon damals nicht gerade ein Statussymbol, aber immerhin, er hatte bereits ein eigenes Flugzeug und ich war ein Bergfalke-schiebender Flugschüler. Aus der Traum.
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Das war meine erste, nicht gerade glückliche Begegnung mit dem Rhönsegler von Schleicher. Es sollten viele Jahre vergehen, bis ich schließlich ein positiveres Verhältnis zur Ka 6 entwickeln konnte. Schließlich wurde dann doch noch eine Liebesgeschichte daraus...
Eines Tages fuhr ich wieder zum Feuerstein (EDQE), inzwischen meine fliegerische Heimatbasis. Vielleicht, weil ich damals etwas von mir zurückgelassen habe, bringt dieser Ort immer wieder etwas in mir zum Schwingen. Ein Ort, an dem Gleichgesinnte unkompliziert in die Luft kommen, wenn sie sich danach sehnen. Doch selbst hier gibt es Konkurrenz um knappe Ressourcen. So kam es, dass ich viele Jahre nach der ersten Begegnung wieder in einer Ka 6 saß, um überhaupt „in die Luft zu kommen“. Wenn ich ehrlich bin, schlich ich schon länger um den alten Flieger mit Patina herum, der ein wenig verstaubt an der Decke hing und etwas traurig wirkte. Noch war das nur eine Notlösung. Noch ahnte ich nicht, wie viel Spaß mir genau dieser Flieger machen würde und welche Potenziale in ihm stecken. Rückblickend war es wohl ein Glückfall, der mich dazu brachte, an diesem Tag zum ersten Mal wieder Holz zu fliegen.
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Schnell stellte ich fest, dass es da einen ganz besonderen Effekt gab, jedenfalls bei Segelfliegern eines bestimmten Alters. Die Ka 6 löste bei vielen ungewöhnlich positive Sinneseindrücke und biographische Rückblenden aus. Wenn ich im Cockpit saß, merkte ich, wie ich grinsen musste und manchmal sogar feuchte Augen bekam, weil mich die vielen Erinnerungen überwältigten. Es waren Gedanken an den, der ich einmal war, an den, der ich einst werden wollte und an den, der nun in diesem engen Cockpit saß und eine Ruderprobe machte. Alles dazwischen, das war mein Leben und meine Erinnerung daran. „Wir sind Erinnerung“, sagt der Kognitionspsychologe Daniel Schacter. Besser als jede Theorie ist es jedoch, sich einfach mal eine halbe Stunde mit geschlossenen Augen in eine Ka 6 zu setzen. Nicht nur mir geht es so. Ich beobachtete, wie andere aus einem scheinbar unerklärlichen Impuls heraus Holz berühren wollten. Ich hörte ihre Kommentare, in denen immer die Bruchstücke „schöner Flieger“ und „schade“ vorkamen. Und dann stiegen sie wieder in ihre modernen Segelflugzeuge ein. Worum ich sie zunächst beneidete.
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Dann aber hörte ich den Weckruf der Leidenschaft. Der erste Impuls kam 2017 vom Leiter der Flugschule, Michael Zistler, höchstpersönlich. Er forderte mich auf, doch mal 300 km mit der Ka 6 zu versuchen. Echt jetzt? Eine Kiste Bier wurde als Belohnung ausgesetzt. Traute er mir das wirklich zu? Oder hatte er einfach nur so viel Vertrauen in die Ka 6? So wie mein Fluglehrer damals in den Bergfalken, der die Platzrunden quasi alleine flog, mit mir als zappeligem Ballast. Ich probierte es. Der erste ernsthafte Flug mit der Ka 6 endete zwar nach „nur“ 293 km, aber ich war dennoch stolz darauf, es trotz des auffrischenden Gegenwindes wieder zurück geschafft zu haben. Der Funke war übergesprungen.
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Aber erst das nächste Jahr, 2018, sollte das Jahr der großen Strecken mit der Ka 6 werden. Ich steigerte mich langsam und mit jedem Flug machte mir das Fliegen mit der Ka 6 mehr Spaß. Ich flog 340, 353 und schließlich 387 km (nach OLC). Ein Übungseffekt machte sich bemerkbar. Keine große Sache, aber doch, ein Anfang, ein Ziel. Während ich mit der Ka 6 über Land flog, genoss ich die Ruhe. Es gab kein piepsendes E-Vario. Genial! Ich hatte plötzlich Zeit und dachte wie automatisch zurück. Wie es mit dem Streckenfliegen begann, was ich mir selbst beigebachte hatte, welche Flugzeuge ich geflogen bin, welche ich besessen habe, in welchen Länder ich segelfliegen konnte. Irgendwann während dieses Weges hatte ich mir angewöhnt, meine schönsten Flüge nach der Landung in der Form eines „Luft-Tagebuches“ als Geschichte zu dokumentieren. „Erzählen, statt Zählen“ wurde zu meinem Motto. Ich habe es nie bereut. Lese ich diese Geschichten, wird jeder einzelne Flug wieder lebendig. Dürres Zahlenwerk schafft das niemals.
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Erst Ende Juli fand ich dann wieder Zeit, um zu meinem segelfliegerischen Wallfahrtsort zurückzukehren. Mit dem 30. und am 31. Juli 2018 kamen für mich, wie für viele andere auch, „Hammertage“ im Doppelpack. Am 30. Juli flog ich 537km mit der Ka 6 und am 31. Juli immerhin noch knapp 484 km. Zusammen addiert macht das 1.021 km – geht doch. Ein Tausender in zwei Teilen.
Am Platz war die Lust auf Jagd nach großen Strecken deutlich spürbar. Auch wenn ich davon mitgerissen wurde, ging es doch eher darum, mit der Ka 6 quasi „außer Konkurrenz“ um einen Ehrenplatz zu fliegen. Zum Erfolg dieser Art brauchte es mehrere Komponenten. Das Wetter: großartig. Wind: schwach (da leichter Holzflieger). OLC-Index: niedrig (da alte Kiste mit Gleitzahl 29). So macht das Vergleichen dann Spaß. Und schließlich: perfekte Vorbereitung. Flieger checken, Hänger checken. Hänger? Einen Hänger gab es 2018 noch nicht. Gut, aber solche Dinge sollte man auch nicht überbewerten, denn schließlich sollte es ein Streckenflug mit Rückkehr zum Startplatz werden – ohne Außenlandung.
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Am 30. Juli sah es nach einem perfekten Tag aus. Wie immer starte ich mit einem deftigen Omelett in den Tag. Wie immer präpariere ich Proviant für zwei bis drei Tage, man weiß ja nie. Meine Minibar, einen prall gefüllten Wassersack, hänge ich dort ein, wo sonst der automatische Fallschirm in der Ka 6 befestigt wird. Die anderen Flieger schauen ein wenig irritiert, als ich mich selbstbewusst ganz vorne beim F-Schlepp einreihte. Aber ich meine es ernst. Dieter, die gute Seele des Platzes, schlendert vorbei. Wir plaudern über mögliche Strecken und ich erwähne beiläufig den fehlenden Hänger. Indem er mir verspricht, mich zu holen („egal wo, egal wie“), sind meine Bedenken – vorerst – wie weggezaubert. Welche Wirkung doch verbindliche Worte haben können. Eine Seltenheit in unserer oberflächlichen Zeit. Neben der Hammerthermik an diesem Ausnahmetag waren seine Worte jedenfalls das eigentliche Erfolgsgeheimnis des Tages.
Die Wartezeit vor dem F-Schlepp vertreiben sich einige, indem sie bei der Ka 6 vorbeikommen, um mal wieder Holz anzufassen. Dabei lässt sich Erstaunliches beobachten. Wer um eine Ka 6 herumsteht, kommt leicht ins Schwärmen, erinnert sich an längst vergangene Tage, an die eigenen Anfänge, denen ja bekanntlich ein Zauber inne liegt. Ungefragt erzählen sie mir Geschichten, denen ich lange zuhören könnte, wollte ich jetzt nicht starten. Also verscheuche ich sie alle. Schaut euch doch eure Fotoalben an, ich bin dann mal weg!
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Weg bin ich dann, aber wie so oft komme ich zu spät in die Luft, die schon verlässlich trägt. Aber es gibt da diese Angst, gleich nach dem Start wieder auf einer Wiese in der Nähe zu sitzen. Und dann taucht diese Stimme in mir auf, die den fehlenden Hänger erwähnt, was ich ein wenig unfair finde. Aber alle Bedenken verfliegen sofort, weil bereits der erste Bart mit mehr als 2,5 m/s, trägt und sich die Höhe bei 2.000 Meter MSL einpendelt. Kein schlechter Anfang, denke ich, auch für Holz ist das komfortabel. Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Dennoch pirsche ich mich zunächst vorsichtig Richtung Thüringer Wald vor und vergesse dabei langsam den Hänger. Was soll ich sagen? Dort angekommen nehme ich die Auffahrt Nord-West auf den Wolken-Highway, viel mehr ist heute nicht zu tun. Wann immer möglich, fliege ich am gelben Strich, immer ein wenig besorgt um das alte Holz. Auf der Rennstrecke bin ich sicher nicht der Schnellste, aber mein Grinsen kennt keine Grenzen. Geht doch! Bei Eisennach sehe ich tief unter mir die Wartburg, denke kurz an Luther und ärgere mich, dass es heute keine mutigen Reformer mehr gibt. Aber der Ärger verschwindet so schnell, wie er gekommen war, denn ich habe zu tun. Es geht weiter, über den Thüringer Wald hinaus, einfach immer geradeaus, der Energielinie folgend. Und ab und zu „im Steigen kreisen“, wie es mir einer meiner Fluglehrer mit unübertrefflicher Präzision einst beigebracht hatte. Die Wahrheit ist auch beim Segelfliegen kurz, der Rest nur Kommentar.
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Auf diese Weise vergehen schöne Stunden. Vor allem an drei Dinge kann ich mich erinnern: Die gewaltigen Schübe der zuverlässigen Thermik, die das leichte Holzflugzeug wie von einer riesigen Hand getragen mühelos nach oben heben. Das beängstigende Dunkel unter den gereihten Wolken, die Frische, der Kontrast zwischen Fliegen im Sonnenschein und einem Tauchgang unter Wolkenstraßen. Und das Rappeln, Rumpeln und Rauschen, weil ich die gute alte Ka 6 immer wieder antreibe, indem ich den Knüppel nach vorne drücke und ihr Worte der Aufmunterung zurufe. Ja, ich rede mit einem Flugzeug! Jetzt hat es mich aber wirklich gepackt. Wer zu langsam fliegt ist selbst schuld. Ich sitze hier ja nicht im Bistro und gucke mir vorbeiflanierende Passanten an. Voran, voran!
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Irgendwann entdecke ich dann Neuland. Ich kenne kaum ein schöneres Gefühl, als in eine Gegend einzufliegen, die ich noch nie gesehen haben. Alles ist jetzt „Augenweide“, purer Genuss. An diesem Tag beginnt Neuland, als ich Göttingen sehe, dann den Harz. Wirklich? Soweit bin ich mit der Ka 6 heute schon gekommen? Es folgt eine Schrecksekunde, weil mir einfällt, dass ich ja auch wieder zurückfliegen muss. Und leider meldet sich genau am entferntesten Punkt wieder diese gekränkte Stimme, die ich bislang erfolgreich verdrängt habe und die mich an den fehlenden Hänger erinnert. Dann denke ich an das große Versprechen und außerdem habe ich vor lauter Staunen gar keine Zeit zum Grübeln. Der österreichische Kabarettist Gunkl unterscheidet in seinem wunderbaren Programm (mit dem sperrigen Titel Die größten Kränkungen der Menschheit. Ist auch schon nicht leicht....) zwischen Staunen und Wundern. Wer sich wundert, kann mit bestimmten „unerklärlichen“ Phänomenen nichts anfangen und braucht Experten, die ihm alles erklären. Wir Segelflieger genießen hingegen ein Privileg. Wir dürfen staunen, weil wir verstehen, wie die für uns relevanten Phänomene (Wetter, Wind, Wolken) zusammenhängen. Wir müssen nicht in der Passivität des Wunderns zu verharren. Erst das Staunen macht den Weg frei für echten Genuss. Also staune ich über den Tag, den wunderschönen Flug, die vielen Sinneseindrücke, den Wechsel von Licht und Schatten. Vor allem aber bin ich dankbar dafür, hier zu sein und immer weiter voranzukommen, so als wäre das motorlose Fliegen in einem über 50 Jahre altem Flugzeug die normalste Sache der Welt. Was es in diesem Moment für mich auch ist.
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Etwas nach Osten versetzt geht es dann wieder retour, inklusive Einstieg in den Thüringer Wald, den heute viele genießen. Ich eile mit Weile, denn ich will ja keinen Rekord aufstellen, sondern schlicht mit alten Holz aus diesen Wolken herauskitzeln, was geht. Gegen 16:30 zeigt der Höhenmesser dann mehr als 3.000 Meter MSL an. Es ist schon lange her, dass ich so etwas in unsere Breiten erleben durfte. Wir bekommen Geschenke oftmals völlig unvorbereitet. Ich verlängere in südöstlicher Richtung über den Thüringer Wald hinaus, „wende“ schließlich irgendwo hinter dem Fichtelgebirge, das aus dieser komfortablen Höhe so sehr viel flacher und freundlicher aussieht, wie zu anderen Gelegenheiten. Der Turm auf dem Ochsenkopf wirkt jetzt bloß wie ein Zahnstocher in einem Käsewürfel auf einer Partyplatte. Segelfliegen ist eine Frage der Perspektive. Und diese Perspektive ist heute in einem Wort: ma-jes-tä-tisch. Viel zu früh bin ich nach nur siebeneinhalb Stunden zurück am Platz. Denn gerade jetzt, gegen Abend meldet sich wieder diese mahnende Stimme wegen des fehlenden Hängers. Soll ich die Thermik bis zum Ende auszureizen? Oder auf Nummer sicher gehen? Immerhin würde mein Proviant noch für zwei Tage reichen, denn vor lauter Begeisterung habe ich außer einem Apfel nichts gegessen. Und die Ka 6 ist auch erstaunlich bequem. Nur beim Austeigen merke ich dann, dass ich wohl in einer orthopädisch wenig sinnvollen Position „eingerastet“ bin, aus der ich mich erst mühsam wieder entfalten muss.
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Am Abend freuen sich dann alle über ihre Flüge, teils mehr als 1.000 km. Wieder passiert etwas Erstaunliches. Kurt Renner (der Mann mit dem passenden Namen), immerhin Nr. 7 in der OLC Tageswertung (!), gratuliert mir bei Bier und Würstchen zu meinem Flug. Ein Ritterschlag, der von wahrer Größe zeugt. Ich schaffte es mit meiner Ka 6 immerhin auf Platz 118 von 1.316 gemeldeten Flügen. Mit einem Schnitt von knapp 72 km/h. Und das ohne Hänger. Natürlich geht noch mehr. Dietmar Poll aus Österreich flog laut OLC im Jahr 2018 gut 693 km, ebenfalls auf einer guten alten Ka 6 – allerdings in den Alpen und hoffentlich mit Rückholmannschaft und Anhänger.[iii]
Das soll es aber noch nicht gewesen sein, denn das gute Wetter kennt keine Gnade. Am nächsten Tag ähnelt sich das Procedere: Omelett und los geht es. Der Flug beginnt zunächst wie eine Copy & Paste Variante des letzten, doch dann treibt es mich auf die Ostseite des Thüringer Waldes und ich schaue mir den inzwischen bekannten Harz aus einer völlig anderen Perspektive an. Ist das Jena? Potzblitz, wie einfach und schnell das heute wieder geht! Fast wird es mir ein wenig zu bequem da oben, so sehr verwöhnen mich die Wolken. Doch Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. Das Wetter ändert sich, ich bin kurz perplex. Noch aus ausreichender Höhe bastle ich mich zunehmend unentschlossen in Richtung Heimat voran. Aber es wird immer unwahrscheinlicher, dass ich dort auch hingelange. Und dann legt diese verdammte Stimme wieder die Platte mit dem Hänger auf. Will ich gar nicht hören! Vorsichtig taste ich mich vorwärts. Vor mir sehe ich jetzt Schlieren, die von Sonnenstrahlen durchströmt werden und ein wunderbares Gemälde erzeugen. Es sieht aus, wie die herabhängenden Haare einer dort oben verborgenen Prinzessin. Was rede ich da bloß? Bin ich etwa dehydriert und halluziniere schon? Oder ist es Heimweh? Die Wolkenfetzen werden immer dunkler, hier und dort dort regnet es bereits. Tropfen prasseln auf meine Haube. Ein beruhigendes Geräusch aber beunruhigende Physik. Wie lange werde ich noch fliegen können? 
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Meine Euphorie schlägt in Verzweiflung um. Ich starre auf die Angabe zum Gleitpfad. Noch ein paar Meter und es würde, trotz des Regens, zum nächstgelegenen Segelfluggelände, Titschendorf, reichen. Noch gebe ich nicht auf und finde als himmlische Belohnung für meine Bemühungen ein wenig Steigen unter dem tiefschwarzen Wolkenteppich, den ich fast ankratze. Nun reicht es sogar bis zum Flugplatz Ottrakringer Heide, das ist noch ein wenig näher in Richtung Heimatbasis. Über sich drehenden Windkrafträdern melde ich mich im Funk und gebe meine baldige Landeabsicht bekannt. Dann müssen sie mich halt von hier holen, denke ich, immerhin ein Flugplatz. Ich blicke über die rechte Schulter, dort schauert es im Nordwesten, aber da will ich ja zum Glück auch nicht hin. Plötzlich ein wenig Steigen, Holz sei Dank. Es geht immerhin soweit nach oben, dass ich Bayreuth in Angriff nehmen kann. Das wäre dann eine noch kürzere Rückholtour. Eine ohne Hänger, witzelt die blöde Stimme. Oder soll ich doch nach Kulmbach fliegen? Ich fühle mich wie der Esel von Buridan in dem berühmten Gleichnis, der sich nicht zwischen zwei Heuhaufen entscheiden kann und schließlich verhungert. Mir soll das nicht passieren, trotz Sternzeigen Waage. Also reiße ich mich zusammen und entscheide mich für Bayreuth. Dort komme ich sehr hoch an, aber nicht hoch genug, um noch zum Feuerstein zurückzufliegen. Jedenfalls nicht ohne Messer-zwischen-den-Zähnen-Einstellung. Jedenfalls ist die Luft hier absolut „tot“ wie man sagt, woran sich nur erkennen lässt, wie unangemessen wir manchmal unsere Welt mit Sprache beschreiben. Denn in dieser Luft mag es zwar keine Thermik mehr geben, aber sie schwingt noch immer von den Ereignissen des Tages. Und wie! Ich lande gegen 19:30 in Bayreuth freue mich auf einen kurzen Rückschlepp durch ein UL vom Feuerstein, das sich auch gleich nach meiner Landemeldung auf dem Weg macht. Doch Leben ist immer das was passiert und nicht, was man erwartet.
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So ist es auch jetzt. Der Mensch auf dem Turm ist ein Pedant, der seine totale Bürokratie mehr liebt, als uns Menschen. Pünktlich um 20 Uhr schließt er den Platz und droht mit Strafen. Die Schleppmaschine muss abdrehen, obwohl sie sich bereits in der Platzrunde befindet. Ich bin also gestrandet und darf meinen Flieger irgendwo im Gras anbinden. Gedanklich gehe ich alle Optionen durch. Der Flug ist noch nicht wirklich zu Ende, denke ich. Warte ich eben, bis man mich holt. Wäre da nicht der fehlende Hänger. Im Flugplatzrestaurant ist die Küche bereits „kalt“. Ein Unglück kommt eben selten allein. Gerade als ich denke, dass dies nicht mein Tag ist, wendet sich das Blatt. Ein Segelflieger vom Nachbartisch spendiert mir eine Zigarette, ich bekomme doch noch eine gnädige Currywurst und letztendlich finden sich überaus nette Segelflieger, denen das Verhalten der Flugaufsicht erkennbar peinlich ist und die mir sogar noch zu einem Hallenplatz für meine inzwischen heiß geliebte Ka 6 verhelfen. Seltsam wie sich alle um das alte Holz sorgen. Irgendwann werde ich abgeholt. Die Ka 6 bleibt im Hangar zurück.
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Am nächsten Tag holen wir sie mit einem UL zurück auf den Feuerstein. Endlich ist der Flug auch wirklich zu Ende. In zwei intensiven Tagen konnte ich mehr erleben, als sonst in Wochen. Ich weiß nun, wie es sich anfühlt, ernsthaft motiviert und verbindlich unterstützt zu werden. Ich weiß, was echte Größe ist. Und ich habe selbstlose Unterstützung an einem fremden Platz erfahren. Das sind sehr viele Dinge, für für unseren Sport sprechen. Die Saison hatte zwar noch einige schöne Flüge für mich parat. Aber diese Ka 6 Flüge im Doppelpack waren ohne Zweifel der eigentliche Höhepunkt. Flüge, deren Erinnerungsspur sich tief eingraviert hat. Flüge, die vor allem mit dem tiefen Gefühl von Dankbarkeit verbunden sind. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass wir zwar meist alleine fliegen, Segelfliegen aber trotzdem ein kollektives Unterfangen ist. Nie geht es ohne die Anderen.
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Die besonderen Flüge sowie die damit verbundenen Zeitreisen waren letztendlich auch der Auslöser für den Kauf einer eigenen Ka 6. Schlussendlich hat es dann doch geklappt mit der Liebe.
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Dieser Blogpost erschien als Artikel im “Segelfliegen Magazin”.
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sinnundverstand · 7 years
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Readers of the world, unite and take over
Lesen hilft. Gewissermaßen. Manchmal hilft es aber auch, mit anderen übers Lesen zu sprechen, über Bücher, Autorinnen und Autoren, Verlage und Buchläden. Über die, die Bücher übersetzen und damit überhaupt oft erst zugänglich machen. Über die, die Bücher illustrieren und in Bildern Geschichten erzählen oder Wissen vermitteln. Über die, die digitales Lesen und Erzählen erforschen. Manchmal hilft es auch angesichts vieler Nachrichten von darbenden Literaten, kränkelnden Verlagen und schließenden Buchläden, wenn Menschen, die lesen und Bücher lieben, sichtbar werden. Mal ganz abgesehen von der kläglichen Weltlage.
Diese Zusammenkunft im Lesen und Bücherlieben geschah in der letzten Woche auf Initiative von Janine Rumrich aka Kapri-zioes, die mit ihrer Challenge #buchpassion plattformübergreifend eine Welle von Postings mit Lese- und Liebesbekenntnissen verursachte. Gut so! Ich hatte mich am Samstag noch geballt eingeklinkt.
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Das bin ich!
Ich habe irgendwann mal erfolgreich ein Studium der Kunstgeschichte abgebrochen, bin Buchhändlerin geworden und habe als Online Manager in Verlagen gearbeitet. Seit 2010 bin ich selbstständig und erfand für mich den Beruf des Social-Web-Rangers. Ich begleite Menschen, Kultureinrichtungen und Unternehmen in den digitalen Raum und erkunde mit ihnen, wie sie insbesondere Social Media im Alltag nutzen können, um im Digitalen sichtbar zu machen, was sie im Analogen gut tun, wie sie sich mit anderen vernetzen und was sie lernen können. Ich denke mir Konzepte aus, mache Coachings und Workshops, halte Vorträge und schreibe Texte darüber. 
Momentan arbeite ich viel mit öffentlichen Bibliotheken zusammen und begleite sie als Coachin bei der Erforschung und Aneignung des digitalen Raums. #BibReise. Ich liebe die Bibliotheken und wünschte mir, ich hätte als lesehungriges Kind gewusst, dass es sowas gibt und dass sie auch für mich da sind. Umso mehr liegt es mir am Herzen, diese Orte und ihre Menschen sichtbarer zu machen. Damit möglichst viele Menschen erfahren, was dort alles möglich ist.
Bald bin ich auf der Buchmesse #fbm17 und werde dort Geschichten über Buchläden sammeln. Denn ich unterstütze die „Woche unabhängiger Buchhandel“ @indiebuchhandel #wub17 in Social Media.
Und sonst so? Pferde, Eifel, Rennradliebe, Essen und Kochen und ich bin Teil des Kölner Kukturkollektivs @herbergsmuetter.
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Dieses Buch hat mich verändert
Die zweite Aufgabe brachte mich echt ins Schwitzen. Es wurde immer existenzialistischer, immer größer - bis ich mir sagte, dass ich selten ein Buch unverändert verlasse. Und wenn doch, war es wohl eher ein Popcorn-Buch, das ich einfach weggelesen habe. Aber selbst dann verlasse ich ein Buch verändert: fröhlicher, trauriger, beschwingter, manchmal auch enttäuscht.
Ich nehme also statt eines bedeutungsschweren Buches ein oft gelesenes Lieblingsbuch: „Ich sehe was, was du nicht siehst“ von Birgit Vanderbeke. Das Buch verliebte mich in Frankreich, noch bevor ich es bereiste. Es klingt so vieles darin an, was ich insbesondere an Südfankreich so liebe: das Improvisierte, Unperfekte, Struppige bei gleichzeitiger Lebenslust und dem Talent zum Genießen des Alltäglichen. Ja, das ist romantisch verklärt. Aber es sind dennoch Facetten, die ich immer wieder dort finde. Und schief scheppernde Musikkapellen und Wimpelketten! Es ist einfach ein wundervolles Buch, ein echtes Lieblingsbuch. Über das ich auch damals für den Buchladen Nippes einen Text in den Kanon der Literatur schrieb.
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Mein Bücherregal
Das teile ich mir mit den Büchern vom @_konzer. Wenn ich mich in unserer gar nicht so großen Wohnung umsehe, ist eigentlich die ganze Wohnung Bücherregal. Es gab mal die Vereinbarung, dass für jedes neue Buch eins rausfliegt. Hust. Nun ja. Solange immer noch was in die zweite Reihe, auf den Boden oder dekorativ auf freie Stellen passt ....
Wird aber wieder Zeit, auszumisten. Eigentolich tue ich das einmal im Jahr. Aber wenn ich es recht überdenke, war es doch ein sehr langes Jahr.
Das meiste des  Aussortierten landet dann auf den Briefkästen im Hausflur und übersiedelt nach und nach zu den Nachbarn. Gut, wenn man in einem lesenden Haus wohnt. Leider setzen die dort auch immer Bücher aus und, ja, Ihr könnt Euch das sicher vorstellen.
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Dieses Buch sollte jeder lesen
Ich entdeckte Stefan Zweig für mich, als ich meine Ausbildung zur Buchhändlerin machte. Ulkigerweise hatte ich mal das schmale Erzählungen-Bändchen „Phantastische Nacht“ aus dem Ramsch gezogen, weil ich dachte, es sei Fantasy. Ich las es - und verfiel Zweig umgehend.
„Die Welt von Gestern“ fand ich sehr beeindruckend. Es half mir zu verstehen, welche Zäsur die beiden Weltkriege für die Menschen damals (wie heute) bedeuten. Das Buch ist durchzogen von tiefer Melancholie. Als Stefan Zweig sich im Februar 1942 das Leben nahm, sah es so aus, als würden die Nazis den Krieg gewinnen. Seine Erschütterung, seine Verzweiflung ist bis heute spürbar (und nachvollziehbar), wenn man das Buch liest.
Es ist auch die Erinnerung an das alte Wien, die mir „Die Welt von Gestern“ so wertvoll macht.
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Lieblingsautorin oder Lieblingsautor
Damit könnte ich glatt 365 Tage füllen. Denn ich lese gern autor*innentreu. Mag ich ein Buch von jemandem, lese ich alle. Oder ich versuche es zumindest. Denn natürlich ist nicht automatisch auch das nächste Buch eines Autors oder einer Autorin gut, wenn einem eins gefiel.
Erst wollte ich hier Connie Palmen nennen. Aber ich habe nach I.M. doch etwas den Anschluss verloren. Also bringe ich #eifelliebe ins Spiel. Wer hier im Blog mitliest, begegnet der Eifel öfter. Denn sie ist für mich Heimat, obwohl ich in der Eifel weder geboren noch aufgewachsen bin. Ich bin oft und immer wieder gern dort.
Norbert Scheuer lebt in der Eifel, seine Geschichten spielen in der Eifel. Seine Bücher werden immer poetischer, immer zärtlicher, während die ersten (wie „Kall, Eifel“) beinahe spröde sein. Er spielt in seinen Büchern mit verschiedenen Erzählformaten. Auch das mag ich. Außerdem ist er auch noch „in echt“ ein ausgesprochen sympathischer und feiner Mensch. Eher leise, zurückhaltend.
Kürzlich erschien ein neues Buch von ihm, auf das ich mich schon freue. Meist warte ich aufs Taschenbuch, weil ich diese einfach lieber lese. Sind nicht so sperrig.
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Ein inspirierendes Sachbuch
Mut zum Skizzenbuch! Selbst wer nicht selber kritzelt, skizziert, zeichnet, kann bei @felixscheinberger aufs Allerbeste Ermutigung und Inspiration finden. Davon abgesehen ist es schlicht ein wunderschönes Buch: mit Liebe und Sorgfältigkeit gemacht, wie es nur der @verlaghschmidt in dieser Konsequenz kann. 💜💚💛
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Das tollste Buch 2017?
Ich glaube ja, unter den Büchern, die 2017 erschienen sind, gibt es so einige ganz schön tolle Bücher. Meine nächste Aufgabe (juhu) für @indiebuchhandel #wub17 ist, mir die fünf Nominierten fürs Lieblingsbuch der Unabhängigen durchzulesen. Die klingen alle ganz schön gut.
In diesem Jahr mochte ich etwa diese hier. Darunter sind auch ältere Titel. Und ich lese am liebsten Taschenbücher, weil ich mich mit ihnen besser im Bett oder auf dem Zeltplatz herumwälzen kann - meine bevorzugten #Leseorte.
Letztlich lande ich seit einigen Jahren häufig bei Familiengeschichten. Familie (auch als ganz persönliches Thema) interessiert und fasziniert mich sehr.  Im Hintergrund schreibe ich selbst an einer Familiengeschichte. Auch wenn ich damit weniger gut vorankomme als gehofft. Was vielleicht auch daran liegt, dass ich nicht nur gern vom Radfahren lese, sondern seit einem Jahr mit wachsender Begeisterung Rennrad fahre.
Danke für diese ausgesprochen schöne Challenge, liebe Janine! Ich fand es auch klasse, dass sich auch Verlage, Buchhändlerinnen und Buchhändler beteiligt haben.
Readers of the world, unite and take over!
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badgirls-feelings · 5 years
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06.07.2019 — 07.07.2019
Heute durfte mein Freund bei mir schlafen.
Ja, mein Freund, das hört sich so gut an.. J***** ist mein Freund.
Nach der letzten Nacht mussten wir beide erstmal schlaf nachholen, da wir ja nicht schlafen “durften” weil er eben noch nach Hause gehen musste. Diesmal sollte es anders sein. Gleich am Morgen erzählte ich meinem Vater, wie lange J***** gestern bei mir war und fragte, ob er denn nicht einfach richtig bei mir übernachten könne.. praktisch hat er das ja sowieso schon. Mein Vater gab sein okay, zwar schweren Herzens und mit leichter Anspannung.. aber er gab es.
Gegen 17 Uhr schrieb mein Boyfriend mir, dass er Erdbeeren habe und ob ich zu ihm kommen wolle oder er zu mir und wann.. ich sagte ich müsse erst noch beim Essen machen helfen und dann essen.. danach würde ich kommen. Ich hing ein “ich liebe dich” mit dran... darauf kann ein “ich dich auch” zurück und dann wollte er noch auf dieses Konzert gehen (nur ein kleines, keine bekannte Band..) er sagte er käme gegen 8 zurück. Also half ich beim Lasagne machen und aß.. dann wartete ich und er schrieb, dass es länger dauern würde und er gegen halb neun erst käme..
Um 21 Uhr war er nun wirklich wieder da.. ich kam zu ihm und er öffnete die Tür und begrüßte mich mit den Worten “Hey mein Schatz”
Seine Mama umarmte mich auch zur Begrüßung.. zu knuffig, diese Familie.. das zeigt einfach, dass er ein richtig guter Kerl ist.. bei solchen Eltern aufgewachsen.. wow, und er ist mein. Ich kann es immer noch nicht richtig fassen, ich dachte anfangs wirklich er würde nichts von mir wollen und wir würden nur Freunde sein können.. bis dann das Händchen halten kam.. und der Kuss veränderte einfach alles. Der Kuss. Er küsst so gut. Soo gut. Er lässt es sich nämlich von mir zeigen und er ist so sanft und gefühlvoll.. wow, einfach nur wow..
Dann haben wir uns nach draußen gesetzt und die Erdbeeren gegessen.. seine Schwester und der Kleine kamen ab und zu raus und der Kleine wollte wieder auf meinen Schoß.. zuu süß. Später sind wir rein und haben gemeinsam gepokert. J***** und ich in einem Team. Ein gutes Team. Einfach dachten wir, wir haben eine Straße, jedoch hat eine Karte gefehlt.. aber wir sind immer ein gutes Team, wie auch beim Kickern. Da J***** sich erst noch umgezogen hat, saß ich zunächst alleine am Tisch und pokerte alleine - mittlerweile hab ich das Prinzip ungefähr verstanden. Und dann fragte seine mum “ach, wenn J***** kommt wollt ihr bestimmt zusammen spielen. Dann brauchen war noch einen Stuhl. Oder wie macht ihr das? Sitzt ihr zusammen auf dem Stuhl?” Ich grinste darauf und sagte unschuldig “Das geht auch, mal sehen wie wir das machen” - Und ja, ich saß auf seinem Schoß.
Gegen halb eins oder so sind wir dann zu mir aufgebrochen.. Seine Eltern umarmten mich beide zum Abschied und sagten gute Nacht. Seine mum sagte, dass sie und sein Vater warten mussten, bis sie beide 18 waren, um beieinander zu übernachten. Naja, das war ich ja sogar in weniger als 10 Monaten.. und mein dad hatte ja sein “okay” gegeben. Außerdem schliefen wir ja nicht miteinander. Nur nebeneinander.
Bei mir schauten wir dann den ersten Film von Superman. Die kannte er ja alle noch überhaupt nicht. Er fand den aber wirklich gut. Und wenn er das sagt, dann meint er es auch ernst. Denn ich musste mir schon anhören, dass meine Musik teils langweilig sei.. also er ist ehrlich. Das schätze ich sehr. Das ist ebenfalls die gute Erziehung, denke ich.. und der Fakt, dass seine Eltern zusammen sind, seit sie in unserem Alter waren, macht das ganze noch schöner.
Nach dem Film gingen wir in mein Zimmer.. wir küssten uns, wirklich lange. Danach machen wir uns Bett fertig und naww.. der Anblick war so süß, als ich aus dem Bad kam und er da lang und in dem Roman las, den ich gerade lese.. “Someone New”. Er sagte das Buch sei gut :)
Als wir dann beide im Bett lagen und ich das letzte Licht ausschaltete, überkam mich ein Gefühl der Geborgenheit, der Freude und des Glücks. Ich war so dankbar, diese Nacht mit ihm verbringen zu dürfen. In seinen Armen schlafen zu dürfen. Natürlich schliefen wir nicht sofort. Stattdessen küssten wir uns. Wir schlungen unsere Beine umeinander und verdammt, ich wollte mehr, ihm näher sein. Wir küssten uns.. hörten auf und kuschelten.. dann küssten wir uns wieder.. als ich dann wieder mein eines nein zwischen seine klemmte und das andere über seine legte und mich über ihn beugte, um ihn zu küssen, wurde ich wie von selbst irgendwie.. stürmischer? So wird das, glaube ich, in Büchern immer geschrieben, wenn der Kuss inniger und leidenschaftlicher wird und das Mädchen beginnt, sich leicht an ihm zu reiben und ihre Hüften gegen seine zu stoßen. Er seufzte dabei in meinen Mund und nach ein paar Sekunden oder Minuten.. ich weiß nicht genau.. begann auch er sich leicht an mir zu reiben, bzw. seine Hüfte gegen meine zu heben. Wir bewegten uns in einem Rhythmus.. er war nur diese leichte Bewegung, es fühlte sich so gut an.. ich konnte ihn spüren.. er umfasste dann mit der linken Hand meinen hintern. Das fühlte sich gut an. Ausnahmsweise, ja wirklich, es fühlte sich gut an. Er tat es natürlich so sanft, wie er immer war. Ein Grund, warum ich ihn liebe.. Er kniff nur ganz leicht zu.. und er nahm seine Hand aber wenig später auch schon wieder weg.. soo vernünftig. Naja.. so ging es dan die ganze Nacht, bis ich merkte, das er schlief und ich mich auf den Bauch drehte, um auch ein wenig zu schlafen.
Gegen 10 Uhr wachten wir auf.. gingen beide aufs Klo und als ich wiederkam lag er da wieder so eingerollt auf meinem Bett. Dieser Anblick.. wow. Zu süß. Ich so “aww, bist du müde” und legte mich zu ihm. Wir kuschelten und küssten uns.. dann kuschelten wir wieder und ich streichelte über seinen Rücken, der ihm wehtat, weshalb er sich auf den Bauch legen wollte.. er sagte “Ich bin so froh, dass ich dich habe” - verdammt ja, ich bin auch so froh, dass es mit uns funktioniert. Dass es so gut passt. Ich liebe ihn. Ich liebe ihn so.
Gegen 12 Uhr standen wir dann richtig auf und als ich aus dem Bad wiederkam lag er da wieder mit meinem Roman in der Hand.. damn, ein Traumjunge, wenn man mich fragt. Ich backte uns Brötchen auf und wir frühstückten zusammen. Mein Vater und S waren schon relativ früh los, zu einem Geburtstag. Und mein Bruder wollte nicht mit uns Frühstück essen..
Gegen 13 Uhr brachen wir dann auf zu ihm.. seine Eltern umarmten mich nun beide zur Begrüßung und fragten uns, ob wir gut geschlafen haben.. oh ja, zwar nicht viel, aber ich fühle mich so wohl an seiner Seite.
Dann war er mit Nicole verabredet. Er ging da wirklich noch hin.. wir hätten diese Stunden für uns haben können.. naja.. ich brachte ihn noch bis zum KW und küsste ihn zum Abschied. Dann ging ich eine schritt zurück.. und schnell wieder einen vor, um ihn noch einmal zu küssen.
Zuhause war ich erstmal ein wenig angespannt.. der Gedanke, dass er sich mit diesem Mädchen trifft und mit ihr lacht, sie umarmt.. das tat weh. Andererseits wurde er sie nicht so berühren, wie mich. Ich las zur Ablenkung meinen Roman weiter und Schleif dann irgendwie leicht ein. Gegen 19:15 Uhr wachte ich wieder auf und hatte eine Nachricht von ihm erhalten. Er wollte mich noch sehen. Das hat mich so gefreut und erleichtert.. und sein “hab dich lieb”.. er sagt immer “hab dich lieb”.. ich weiß nicht, vielleicht kennt er es in seiner Familie nur so, aber “ich liebe dich” klingt viel viel stärker und besser... ich kriege ihn da schon noch hin.. hoffe ich doch.
Gegen 22:45 kam eine Nachricht von ihm “Juhu, ich steh vor deiner Haustür, möchte nicht klingeln und keinen wecken” - freudestrahlend ging ich zur Tür und ließ ihn rein. Ich hatte schon Angst, er hätte mich vergessen oder so.. aber da war er. Und er sagte “Ich war einen Tag weg und habe dich die ganze Zeit so vermisst”...wie süß. Das hat mich total beruhigt. Die Unsicherheit bezüglich seines Treffens mit Nicole war weg. Ist doch gut, wenn er in ihrer Gegenwart die ganze Zeit eh nur an mich gedacht hat.. alles guut xDD
Wir schauten zusammen Sherlock “Das große Spiel” oder so.. und danach küssten wir uns noch ein bisschen.. bis er dann um 1:20 gegangen ist, weil er morgen um 8 aufstehen muss. Er sagte mir, dass er einen dritten Nippes habe. Was sich zunächst kosmisch anhörte, aber ich habe das mal gegoogelt und zwar haben 1 von 18 Männer mehr als zwei Nippel. Und anderem hat Harry Styles sogar vier Nippel.Gegen 12 Uhr muss auch ich bei ihm sein. Es ist eine Radtour mit seine Freunden aus DM geplant.. deshalb sollte ich jetzt wohl auch Schafen..
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spookylavenderwitch · 7 years
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Sag mir, warum tut es weh?
Warum tut Liebe weh, wenn sie eigentlich all die Schmerzen heilen sollte?
Was ist der Grund zu lieben, wenn man dadurch verletzlich wird?
Wieso ist diese Emotion so heimtückisch? Lässt einen lachen, Glück erleben, unbesiegbar fühlen, um uns danach dann auf den Boden der Tatsachen zu schmeißen und mit Füßen auf uns zu treten.
Jeder sagt, habe keine Angst, Liebe ist alles, was ein Mensch braucht, dabei wissen sie nicht, wie dies einen nach und nach zerfrisst.
Seien es Freunde, die einen verlassen haben, obwohl sie meinten, immer für einen da zu sein.
Großeltern, mit denen man aufgewachsen ist, die meilenweit weg wohnen.
Eltern, die an den kleinsten Dingen scheitern, weil sie das Leben überrumpelt.
Erinnerungen an den Exfreund, die man nicht loslassen kann, weil er mal Teil unseres Lebens war.
Der Freund, dessen Taten uns immer wieder Salz in die Wunden streuen.
Oder einfach Erinnerungen an eine schöne Kindheit, die man sich zurückwünscht.
Jeder sagt mir, habe keine Angst, Liebe ist alles, was man braucht, aber ich habe Angst. 
Ich habe Angst, dass ich meine alten Freunde damals das Letzte Mal gesehen habe. Ich habe euch noch soviel zu sagen. Ich vermisse euch noch immer. Die dummen Dinge, die wir uns ausgedacht haben. Die Pläne, die wir gemacht haben. Unser Buch, wisst ihr noch? Ich habe es noch immer zuhause und lese es mir durch, wenn ich mich einsam fühle....
Opa, Oma, nur an euch zurückzudenken verursacht mir große Schmerzen. Erinnere ich mich an euch, erinnere ich mich an eine Zeit, in der es mir gut ging. In der ich voller Freude und Glück gefühlt habe. All die italienischen Lieder lassen mich weinen. Sie verursachen eine Art Heimweh. Ich will zurück zu euch nach Italien. Mit Diana, Mama, Papa, Angelina. Mit dem alten Fernseher, das kleine Doppelbett, dem kalten Boden, dem riesen Garten; Papas riesiger Garten bei dem wir alle mitgeholfen haben, den großen Pfirsichbäumen, von denen Angelina & ich immer die ganzen Pfirsiche gepflückt und gegessen haben, egal ob sie reif waren oder nicht, der kleinen, heruntergekommenen Garage, in der mein kleiner Kindermottorad stand, den ihr mir zum Geburtstag geschenkt habt, das Meer, Parco giochi, den kleinen Zeitungsladen, von dem ich immer Kleinigkeiten bekomme habe, wenn wir vorbei liefen, dem Markt, von dem ich immer tolle Kleider bekommen habe, der Pizzaria, in der Mamas Bild hing, den Hunden, die nachts alle laut bellten, den klaren Sternenhimmel, die frische Meeresbrise, die man immer spüren konnte...
Papa, Mama, ich vermisse, wie ihr damals wart. Damals, als wir noch nicht hier waren. Ihr gebt euch jetzt so Mühe, Altes ungeschehen zu machen, aber es ist nunmal passiert. Ich gebe euch keine Schuld. Ihr wusstet es einfach nicht besser. Aber manchmal wünsche ich mir nichts mehr, als wieder mit Papa spielen zu können, bis ich verärgert und beleidigt den Kontroller wegwerfe und schmolle oder mit Mama Bilder auszumalen und neidisch zu sein, weil sie es viel besser kannst als ich. Ich will wieder in den Arm genommen werden können, ohne dass ich mich komisch fühle. Ich will ins Bett gebracht werden, wenn ich bei euch eingeschlafen bin. Ich will zugedeckt werden, wenn ich die Decke im Schlaf runter geworfen habe. Ich will getröstet werden, wenn ich einen Alptraum hatte. Ich will euch wieder lieb haben wie damals, als ich euch jeden Tag Bilder gemalt habe, die zeigten, dass ich glücklich mit euch und der kleinen Angelina bin...
T. du meinst vielleicht, ich hätte dich jetzt vergessen, aber ich denke noch immer an dich. Ich frage mich jeden Tag, ob es dir gut geht. Ob du sie gefunden hast. Die, die dein Herz zusammen kleben konnte. Ich liebe dich nicht mehr, ja. Aber ich vermisse trotzdem, die Gefühle, die du in mir ausgelöst hast. Damals dachte ich die Einzige mit diesen gewissen Problemen zu sein. Aber in dir fand ich einen Seelenverwandten. Wir teilten dieselben Probleme, Interessen, Ängste... Du warst mein Roxas, ich deine Xion. Du hast meinetwegen vielen das Herz gebrochen. Auch meiner Freundin J. Sie hasste mich dafür. Aber mir war das egal. Ich dachte, so wie es wahr sollte es sein und wird es immer bleiben. Du warst in Krisenzeiten da. Auch als wir nicht mehr zusammen waren und ich “ihn” kennengelernt habe. Du hast mir nicht abgeraten oder versucht, an mich ranzukommen als es zwischen ihm und mir nicht gut lief und Schluss war. Du sagtest nur “Schick mir ein Bild von dir. Lache ein letztes Mal für mich” und als ich das nicht konnte, machtest du dich zum Affen, nur damit ich lache. Dir war egal, was mit den Bilder, Videos passieren würde, hauptsache ich konnte lachen. Und du weintest auch mit mir. All die Schmerzen, die ich mir zufügte fügtest du dir zu. Und ich hasse mich dafür. Ich wollte dich nie blocken.. Aber du weißt, was Liebe aus uns macht. Ich wollte dir deinen Boden nicht unter den Füßen wegreißen. Aber du weißt, was Liebe aus uns macht... Wir wollte immer zusammenbleiben, aber was genau hat uns denn dann auseinander gebracht? Ich wünschte, ich könnte mich nur noch ein einziges Mal entschuldigen und auch dich fragen, ob du ein letztes Mal für mich lachst.
Und du... Weißt du, ich hasse dich, ich liebe dich. Du löst in mir ein loderndes Feuer, ein beruhigendes Wellenrauschen aus. Für was habe ich sowas Schlimmes verdient, womit verdiene ich sowas Überragendes? Ich würde am Liebsten gehen, für immer in deinen Armen bleiben. Jedes Mal, wenn ich zurückblicke, weine ich, lächel ich. Wieso tust du mir so weh, bringst du mich so zum Lachen? Wieso fühle ich mich bei dir so fehl am Platz, wohl und geborgen? Lass mich endlich gehen, halt mich so fest du kannst. Ich weiß nicht wie ich mit dir leben kann, ohne dich leben soll. Du bist alles was ich nie wollte, mir immer gewünscht habe. Zeig mir wie man hasst, zeig mir wie man liebt. Hör auf, mir zu zeigen, wie sehr du mich liebst, hör niemals auf, mich so sehr zu lieben. Lass mich bitte nie wieder spüren, wie sich Liebe anfühlt, zeig mir wie man aufrichtig liebt. Lass mich unsere Erinnerungen vergessen, nie vergessen. Such dir doch eine Andere, bitte nie. Mir ist egal, ob ich perfekt bin, aber bin ich wirklich perfekt für dich? Du bist mir egal, niemals wirst du mir egal sein. Mir ist egal, wie es dir geht, dein Wohlergehen steht noch immer über meins und so wird das auch bleiben. Sag, dass du mich für immer hasst, mich für immer liebst. Mir würde alles besser ohne dich gelingen, ich wüsste nicht, was ich ohne dich tun würde. Alles, was du mir gegeben hast ist Leid, du hast mir so viele wunderschöne Dinge gezeigt/gegeben. Es gebe sicher jemand Besseres als dich, du bist für mich der beste Mensch auf dieser Welt. Du bist mein größter Schmerz, meine einzige Erlösung. Du bist mein Ruin, meine Rettung. Fallen wir beide oder fliegen wir? Entscheide du. Mein Ich ist nämlich zersprungen.
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