taxigeschichten · 7 years ago
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Traumberuf Taxifahrer? :)
Wieder einer dieser Kreuzberger Nächte, aus dem SO36 gefallen und in die nächste Bar gestolpert, dort wieder kein Ende gesehen und nun sitzen wir wieder bei dir im Taxi. Alle reden durcheinander, bis einer sagt, stell doch mal deine Frage. Gesagt, getan: Was war Ihr längste oder aufregendste Taxifahrt? Unser Fahrer verstummt kurz und meint dann, sowas hat er eher nicht. Naja nun bin ich neugierig, stelle detailliertere Fragen. Mit wie vielen Fahrgästen hatten Sie schon Sex, der Taxifahrer grinst und sagt, ein paar waren es schon. Ich verstumme kurz, schon öfter habe ich von dem Klischee gehört, „der Taxifahrer macht es auch für Naturalien hö hö hö…“ Jetzt will ich es noch genauer wissen, wie dann schieben Sie hier mit irgendeiner Alten, einfach so zwischendurch, eine Nummer. „Nein, aber es kommt schon oft vor, dass er die eine oder angetrunkene Frau nach Hause fährt und ab und an fühlen diese sich dann einsam und fragen ob ich nicht mit kommen möchte.“ Wie jetzt, wirklich das Klischee, sie bezahlt nix und du vögelst Sie? „Nein, die Damen zahlen ganz normal, nehmen mich aber dann trotzdem mit.„ Nun war unser Fahrer redselig und erzählte uns noch eine kleine Anekdote Einmal wusste er gar nicht wohin mit der Dame, also haben Sie sich ein stillen Parkplatz gesucht, allerdings war es schon im Morgengrauen und jetzt wurde es schwierig, wo soll ich jetzt hin mit der Dame, also sind sie letztlich auf einem Parkplatz hinter einer Polizeiwache gelandet, natürlich ging das nach hinten los und unser Taxifahrer und die junge Dame hatten ziemlich schnell Besuch in Uniform. Wir lachten, einer meiner Freunde direkt, na wärst du mal in ein Parkhaus gefahren, aber auf die Idee ist der kecke Taxifahrer nicht gekommen… Als Nebenjob Taxifahrer scheint mir für manche Männer sehr befriedigend zu sein.
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taxigeschichten · 9 years ago
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Mai 2015, Koh Samui
Draußen sind es selbst um diese Mitternachtszeit immer noch 30 °C und wir müssen nun langsam zurück ins Hotel, morgen geht’s zurück und wie gerufen, kommt ein kleiner Thailänder auf uns zu: „Need Taxi?“ Ja, das war unser Plan. Kaum zugestimmt, fährt ein Privatwagen auf uns zu und verhandelt mit uns einen Preis, nach kurzer Diskussion sind wir uns einig und steigen in das ordentlich klimatisierte Auto von gerade mal 20° C, das fühlt sich schon regelrecht kalt an. Da sitzen wir und unser immer lächelnd, nickender Taxifahrer, der kaum ein Wort englisch spricht erklärt uns mit Händen und Füßen, das wir erst mal tanken fahren. An der Tankstelle angekommen, spricht er kurz mit dem Tankwart und eh wir uns versehen, geht es auch schon weiter. Das nenne ich mal Fullservice, unser Fahrer musste nicht mal aussteigen. Endlich auf dem Weg in unser Hotel, lässt es sich unser Taxifahrer nicht nehmen uns zu fragen woher wir denn kommen, wir erklären ihm das wir aus Deutschland stammen und er bricht in einen Freudentaumel aus und muss uns von seiner ereignisreichsten Nacht mit einem Deutschen erzählen, und was ein Zufall, es war der 13. Juli 2014, Deutschland wurde zum vierten Mal Weltmeister, aber das wusste unser Taxifahrer zu dem Zeitpunkt als er seinen deutschen Gast einsammelte noch nicht. Auch Ihn scheint unser sympathischer Taxifahrer direkt in ein Gespräch verwickelt zu haben und da beschloss der Deutsche in seinem Taxi ihm 1000 Baht zu bieten, wenn er mit Ihm die Nacht verbringt um mit Ihm gemeinsam Fußball zu schauen. Das ließ sich der kleine Thailänder nicht zweimal sagen und schneller als er sich versah, saß er mit dem deutschen in einer Bar, zum Fußballschauen. Er ist großer Fußballfan und kann es kaum glauben, als das Spiel beendet war und ganz Koh Samui feiert, als wären sie alle Deutsche, lange und ausgiebig hat er mit dem Deutschen gefeiert und fuhr ihn nach vielen Stunden zurück in sein Hotel. Immer noch ist er allein von der Erzählung in seinem eigenem Freudentaumel. Erklärt uns wie gut die Deutschen sind und fragt ob wir das Spiel denn auch gesehen haben und ist völlig erschüttert, als wir sagen: „No“ Er kann es gar nicht fassen, er hat noch nie einen deutschen getroffen der das Spiel nicht gesehen hat, wir erklären Ihm kurz das wir keine Fußballfans sind und es für uns keinen großen Stellenwert hat, freuen uns aber das er so viel Spaß hatte. Inzwischen sind wir auch an unserem Hotel angekommen, tauschen noch kurz Geld an der Rezeption, da er nicht wechseln konnte und wünschen Ihm noch eine schöne Zeit. Ich wäre niemals in Thailand auf die Idee gekommen ein Taxifahrer voll zu quatschen, aus Sorge er könne mich nicht verstehen und ich Ihn nicht wirklich, aber wie man sieht, ist es völlig unwichtig wo wir uns auf der Welt befinden, die Taxifahrer dieser Erde sind wohl alle kleine Quatschtanten.
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taxigeschichten · 10 years ago
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17.01.14 , S-Bahnhof Neukölln.
Wir haben ausgiebig vorgeglüht, ab geht’s in die Ritter Butzke, also alle raus aus dem Haus um die Ecke und schon ist es da, unser Taxi, wir steigen zu viert ein, ich blöderweise hinten in der Mitte, anschnallen ist natürlich auch nicht, aber was soll`s. Alle reden durcheinander und die Taxifahrerin wird immer lauter, bis Halbwegs Ruhe herrscht, da wir alle inzwischen ein großes Fragezeichen über dem Kopf haben, "was zum Teufel macht die Frau da?" Nachdem sie die komplette Karl-Marx-str. scheinbar vergessen hat zu schalten, also im 1. Gang die Straße runter ruckelt, gibt sie nun voll Speed, jeder der irgendwie im Weg steht oder fährt wird an gehupt und angebrüllt "Ihr Idioten, fahr doch mal, du hast se wohl nicht alle.“ Endlich hatte ich die Gelegenheit meine Frage zu stellen „Was war Ihr längste oder aufregendste Fahrt?“ und Ihre Gangstergeschichte ist so konfus und kaum in Worte fassen, nichts desto trotz versuche ich es: Eines Abends hatte sie vier junge Männer im Auto, die einen ungewöhnlich langen Weg hatten, kurz vor dem Ziel ließ sich einer nach dem anderen wortlos absetzen, bis nur noch einer von Ihnen im Taxi saß, das Taxameter zeigt inzwischen weit über 30 € an und endlich sind sie am Ziel angekommen, als der letzte Passagier ohne zu zahlen aussteigt. Unserer Fahrerin wühlt diese Geschichte schon wieder so auf, dass sie wieder schreit und keift, als wären wir die vier jungen Männer. Sofort setzte sie einen Notruf ab und in Sekundenschnelle sind wie aus dem nichts, wenigstens 10 Taxen da, hupen und laufen dem Dieb hinter her und können Ihn ganz schnell halten, was aus meiner Sicht auch nicht sonderlich schwer erschien, da sie sich wohl in einer Sackgasse befanden. Wenige Momente später ist auch die Polizei da, die sich freut, nicht nur das der Dieb schon gehalten ist, nein da sie den Passagier eh schon auf der Fahndungsliste hatten und Ihn nun direkt mitnehmen konnten. „Ich hatte einen Verbrecher im Taxi und nur dank mir konnten Sie diesen festnehmen“ Als wir nun im Kreisverkehr am "Kotti" waren, reißt sie das Radio volle Lautstärke auf und singt laut und völlig schräg mit als wären wir gar nicht da, zwischendurch erzählt sie uns noch das dies senegalesische Hiphop Musik ist und wir mit unserem Techno ja alle keine Ahnung haben, wir sind inzwischen alle verstummt, der Arsch geht uns auf Grundeis, wenn wir lebend aus diesem Taxi steigen, sollten wir alle einmal den Boden küssen, aber wir haben es ja fast geschafft. Mitten in Kreuzberg mit 90 Sachen und dann wieder Vollbremsung, denn da waren ja ein Fußgänger, wo kommen die bloß her in solch einer "ländlichen" Region, wieder brüllt Sie „ Dieser Vollpfosten, warum rennt der hier über die Straße…“ Endlich, Ziel erreicht, wir bezahlen, steigen aus, einmal komplett nüchtern, diese Frau hat uns einen Adrenalinkick verpasst als hätten wir gerade einen Fallschirmsprung gemacht. Also ab zu den anderen ganz schnell was trinken, wir sind völlig perplex, ist das gerade wirklich passiert? Wir erzählen was passiert ist, trinken einen Schnaps und die Nacht kann losgehen.
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taxigeschichten · 10 years ago
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19.09.14 Berlin Grenzallee
Es ist mal wieder soweit, kaum den Mietwagen wieder abgegeben, lächelt mich auch schon ein Taxistand an, also nix wie hin da, ein Taxi wird schon gleich kommen, Geduld ist allerdings eine Tugend, die mir wohl nicht in die Waage gelegt wurde, also ruf ich ein Taxi und natürlich kommt auch zwei Minuten später eins, nicht das was ich bestellt habe, aber egal, nix wie rein da. Kaum eingestiegen, beginne ich unseren Taxifahrer voll zu quatschen, "Darf ich sie etwas fragen? -Ja. Was war ihr längste oder aufregendste Fahrt?" Da grinste der Fahrer und begann direkt zu erzählen wie ein Wasserfall: Eines Tages ist ein älterer Herr bei ihm eingestiegen und wollte nach Hause, allerdings war der freundliche Passagier etwas verwirrt und hatte seine Adresse vergessen. Also führte der Mann ihn erstmal ein Stück die Straßen entlang, nachdem sie nun schon einige Minuten durch den Berliner Stadtverkehr irrten, viel es Ihm wie Schuppen von den Haaren und er konnte ihm fröhlich die Adresse verkünden, der Taxifahrer konnte nun entspannt den verwirrten Herren nach Hause transportieren. Zuvorkommend wie der Taxifahrer nun war, wollte er den nicht mehr ganz fitten Herren nach oben bringen, allerdings hatte er kein Schlüssel und sein Name stand auch nicht an der Tür, traurig sagte der Greis: "Hier habe ich 35 Jahre gelebt" spätestes jetzt war dem Taxifahrer klar, dass dieser Mann an Demenz litt und hier nicht mehr wohnt, er befragte die Nachbarn die glücklicherweise den alten Herren kannten, die neue Adresse allerdings nicht, aber die Adresse der Schwester, da er hier nicht zum ersten mal wieder auftauchte. Schnell packte der Taxifahrer den Herren wieder in sein Auto und sie fuhren zu der Schwester. Kaum angekommen, konnte die erleichterte Schwester nun mit dem Taxifahrer den alten Herren wohlauf in sein Pflegeheim zurück bringen. Mein Taxifahrer verstummt, im nach hinein war es eine lustige Fahrt sagt er, aber da fällt ihm gleich noch eine ein: Eines Nachts steigt eine stark betrunkene Frau bei ihm ein, sie grunzt und blubbert die ganze Fahrt in Ihren nicht vorhandenen Bart, als der Fahrer das Ziel kurze Zeit später erreichte und sie um sein Geld bat, erklärt die Dame sie hätte kein Geld. Gott sei Dank ist unser Taxifahrer ein gutes Gemüt und weißt die Dame daraufhin, dass ihr Portemonnaie hier in der Mittelkonsole liegt. Sie fängt laut an zu diskutieren, das wäre nicht ihrs, sie hat kein Geld, er solle doch die Polizei rufen, kurzer Hand beschließt der Taxifahrer in das Portemonnaie zu sehen, in dem er 2000 DM entdeckt. "Sie haben doch Geld, das ist doch Ihr Portemonnaie" "Nein, ist es nicht, lassen sie mich in Ruhe, kann ich jetzt gehen" Da hält der gewitzte Taxifahrer ihr Ihren Personalausweis unter die Nase und fragte sie, ob sie jene denn kenne. "das bin wohl ich" blubberte die Betrunkene, nun zahlte die Dame und purzelte aus dem Taxi nach Hause. Inzwischen hatten auch wir das Ziel erreicht, selten haben wir so viel Trinkgeld gereicht, denn wir hatten es nicht anders, aber das sollte sich ja noch rechnen. Nur zwei Stunden später stiegen wir auf der Karl-Marx-Str. wieder in ein Taxi und siehe da, der gleiche Taxifahrer, bei der Unmenge an Taxifahrern in Berlin schien mir das bisher fast unmöglich, aber in dieser Stadt es ist eben nichts unmöglich.
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taxigeschichten · 10 years ago
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13.09.14 Berlin, Lahnstr.
Es ist mitten in der Nacht, nach einem chilligen Abend bei Freunden und einigen Gläsern Wein ist es wohl Zeit sich ins Bett zu gehen. Eigentlich bin ich noch mitten im Gespräch, aber ich hab das Knöpfchen bei meinem geliebten Taxi App zu früh gedrückt und nun ist mein Taxi schon da. Wir steigen ein, ein grimmiger Typ sitzt am Steuer, ich bin kaputt, betrunken und unser Fahrer einer dieser Menschen die man sich nicht traut an zu sprechen. Wir nennen unser Ziel und bekommen keine Antwort. Er macht einen unsympathischen Eindruck in seinen zerlodderten Kleidung und mit seinem Achtziger Jahre Schnurrbart, und seinem bösen Blick, sonst ist mir das egal wie der Typ der uns fährt aussieht, da ich gar keine Gedanken daran verliere, wer hier sitzt und uns nach hause fährt. Aber so sind wir wohl alle irgendwie ausgerichtet, die erste Sekunde entscheidet über alles, manchmal lassen wir uns von einem zweiten Eindruck überzeugen, meistens handeln wir aber anders. Ich sitze schweigend im Taxi, was würde dieser schweigsame, grimmige Typ mit dem bösen Blick mir wohl erzählen, sollte ich Ihn doch einfach noch schnell fragen? Ich grübble, ob ich es tun sollte, der Typ gibt immer noch kein Ton von sich, noch nicht einmal das Radio läuft, es ist diese kalte unangenehme Ruhe, das grusselige Schweigen. Immer wieder fallen mir die Augen zu und meine Gedanken schweifen ab, kurz vor dem Ziel ärgere ich mich, aber alles was ich jetzt noch sagen kann, "da vorn können Sie uns raus lassen"
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taxigeschichten · 10 years ago
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30.08.14 Berlin Schleßische Straße
„Zeit nen Schuh zu machen“, es ist spät oder auch früh und es ist langsam Zeit sich auf dem Heimweg zu machen, eine große Auswahl an Taxis stehen bereit, ich lächle dem ersten Taxifahrer zu, greife an den Türgriff und der Fahrer fährt los, ungläubig schaue ich ihm hinterher und sehe wie er fünf Meter weiter stehen bleibt und andere Gäste einlädt, "Ooookay… der wollte uns wohl nicht!" Dann steigen wir eben beim nächsten ein, nennen ihm unser Ziel und erzählen ihm was gerade passiert ist und er antwortet lachend, " Wenn er uns nicht wollte, dann wollen wir ihn auch nicht" Das Eis ist gebrochen und ich führe das Gespräch direkt mit dem Fahrer fort: "Darf ich Sie was fragen? -"Ja"- Was war Ihr längste oder aufregendste Fahrt? Eine Geschichte die Sie noch Ihren Enkeln erzählen würden?" Sofort fängt er an zu erzählen, er ist mal nach Dresden gefahren, es stieg eine Frau ein, sie wollte innerhalb von zwei Stunden in Dresden sein, sie sei Opernsängerin und müsse dringend zur Semperoper, gesagt- getan und natürlich haben Sie es geschafft, am Theaterplatz in Dresden hat er sie raus gesetzt und hat sich noch mit einem Kaffee und ein paar Bilder der prächtigen Dresdner Altstadt belohnt. Bei seiner aufregendsten Fahrt musst ich ihm dann doch noch mal auf die Sprünge helfen, mit dem Hinweis "eine lustige Geschichte oder eine erschreckende Geschichte" und da viel Ihm doch direkt was ein. Eines Abends hat er drei junge Damen eingesammelt, Touristen, er glaubt aus Großbritannien, um es in seine Worte zu fassen, so Barbies, schön und gepflegt, kaum waren sie eingestiegen, stieg ein weiterer dunkelhäutiger Typ ein, der mit dem die jungen Damen zuvor gesprochen hatten. Der Taxifahrer ist in diesem Moment sehr vorsichtig geworden und hat nur beobachtet, wie der junge Mann, die Mädels um Ihre Telefonnummern, dann E-Mailadresse und zu guter Letzt um Ihre Facebook Namen bekniete, nach dem die Mädels ihm wiederholt erklärten, dass sie ihm dies nicht geben wollen, mischte sich mein Taxifahrer doch ein und meinte, die Damen wollen nicht und ich will endlich los fahren, direkt wurde der Herr ungemütlich, beschimpfte den Taxifahrer, dass Ihn das nichts angeht und schoss Ihm eine Flasche entgegen und stieg aus, nicht aber ohne zu versuchen die Mädels mit aus dem Taxi ziehen zu wollen, aber das gelang ihm glücklicherweise nicht und die Fahrt konnte endlich los gehen. Die Mädels waren ganz aufgeregt und konnten gar nicht verstehen, was da passiert war und warum der Typ auf einmal so aggressiv wurde und da erklärte der Taxifahrer den jungen Frauen, "Sie machen hier Urlaub, Ihre Eltern erlauben, dass sie hier sein dürfen, ihr seid hübsch, ihr müsst schon ein bisschen vorsichtig sein und nicht mit jedem sprechen, es ist gefährlich auf Berlins Straßen, er hätte gar nicht erst mit solchen Gestalten gesprochen." Er fügte für uns noch dazu, das er glaubt, dass die drei Damen auf Drogen und Alkohol waren und diese Typen hätten beinahe alles mit Ihnen machen können, aber unser heldenhafter Taxifahrer hat sie ja "gerettet" und sie aufgeklärt, nun können Sie beruhigt im Chalet feiern gehen. Nun sind auch wir am Ziel, ich bezahlte natürlich wie immer mit einem kleinen Trinkgeld, doch wollte dieses erst gar nicht haben, bis er verstand, entschuldigte er sich auch gleich, dass er wohl ein bisschen verpeilt sei...
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taxigeschichten · 10 years ago
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August 2012 Hechtfest, Dresden
Ich war mal wieder viel zu spät, denn ich sollte schon seit Stunden der Überraschungsgast bei einer Geburtstagsfeier eines Freundes sein, aber jetzt schon beim Hechtfest abhauen, naja was Solls, also schnell rüber zum Bischofsweg, die Hand raus gehalten und schon steht das Taxi vor mir. Ich steige wie immer hinten ein und nenn ihr mein Ziel in Cotta, da sie recht kommunikativ wirkt, komm ich direkt zum Zug: "Darf ich Sie was fragen?“ - "Ja" - "Was war Ihre längste und oder aufregendste Taxifahrt? Eine Geschichte die Sie noch Ihren Enkeln erzählen würden?" Sie lächelt und es platzte förmlich aus Ihr raus, " Ja, beides zu gleich!" Jetzt war ich aber gespannt und Ihre Geschichte war so spannend, dass sie sich so bei mir eingeprägt, als hätte sie es mir erst gestern erzählt. Eines Abends nach einer 12h Schicht der jungen Dame, sammelte sie ein Herren am Puff ein, er stieg ein und erklärte, er möchte nach Oranienburg, er hätte aber kein Geld, sie bekäme gern sein Ausweis als Pfand aber das Geld kann er Ihr erst zuhause in Oranienburg geben. Kurz überlegte meine Taxifahrerin ob sie das nach einer 12 h Schicht wirklich noch machen soll, aber der Herr war nett, also ließ sie sich bequatschen und ab ging die Fahrt. Anfangs schien diese Fahrt eigentlich recht entspannt, bis etwa 100km hinter Dresden, auf der Autobahn, als der Fahrer anfing die Taxifahrerin auf das böseste zu beleidigen, er stichelte sie, stritt mit ihr bis sie so erbost war und drauf und dran war Ihn mitten in der Nacht am nächsten Parkplatz raus zu schmeißen, aber dann hätte sie gar keine Chance auf Ihr Geld und somit stand sie es durch mit einem extrem hohen Puls und jede Menge Wut im Bauch. Tatsächlich fährt Sie ihn bis Oranienburg vor sein Haus, er geht kurz rein, holt das Geld und gibt Ihr noch ein großzügiges Trinkgeld und entschuldigt sich mehrfach für sein Verhalten, er weiß das dies nicht richtig war, aber nach dem sie erzählte, dass sie schon eine 12 h Schicht hinter sich hatte, hatte er Angst das sie bei der Fahrt einschläft, das tut sie aber garantiert nicht, wenn Sie wütend ist. Er wünschte Ihr nun noch eine Gute Heimfahrt und bedankte sich vielmals. Nun war auch ich am Ziel, die nette Taxifahrerin lachte immer noch herzlichst darüber, auch wenn Ihr in dem Moment gar nicht zum Lachen war. Ich zahlte meine Schuld und stieg mit einem dicken Grinsen aus und überraschte meinen Kumpel und seine Freundin, da ich ja angeblich gar nicht in der Stadt war und wir feierten fröhlich die ganze Nacht, bis ich wieder ins Taxi stieg....
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taxigeschichten · 10 years ago
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27.08.14 Mehringdamm, Berlin
"Er ist es, bei dem steige ich jetzt ein", die Mädels haben mal wieder kein Verständnis dafür, das die Faulheit siegt und ich in das erste Taxi am Taxistand steige, statt U-Bahn und Bus zu fahren. Der Moment wo man weiß, das man kein Bock hat umzusteigen und der Weg von der Bushaltestelle bis nach Hause unendlich scheint. Das ist der Moment, wo ich ,wie eigentlich immer, ins Taxi steige. Ich setzte mich hinten rein, nenne mein Ziel, er fährt los und jetzt beginnt meine persönliche Taxiparty. Er fragt mich, was ich glaube was die kürzeste Strecke sei, dies ist eine ganz gemeine Falle aller Taxifahrer, aber wenn man es nicht besser weiß, muss man dem Taxifahrer trauen, also fahren wir über den "Kotti". Mein Fahrer meint, dass dies der Mittelpunkt zwischen Ost und West sei und somit der kürzeste Weg, na wenn er das sagt... Nach dem er ja schon so kommunikativ ist, bin nun ich an der Reihe und beginne mit meinem Standardtext: "Darf ich sie was fragen?" - "Ja" - "Welche war Ihre längste oder aber Ihre aufregendste Fahrt? Eine Geschichte die sie Ihren Enkeln noch erzählen würden?" Er denkt kurz drüber nach und sagt, er hat sowas eher nicht, er ist mal nach Kiel gefahren, nichts aufregendes, die Firma dankt, aber sein Cousin ist mal von Berlin nach Paris gefahren, gekostet hat das 1200 €, er erklärte mir dann das dies aber nur als Selbstständiger ginge, da man als Angestellter, so wie er, mindestens 1,50 € pro km nehmen muss und dies kann ab 10km außerhalb der Stadt verhandelt werden, der Fahrer erhält davon 38 %, das scheint mir fair für so eine lange Fahrt. Als er nach wie vor von seinem Cousin schwärmt, stehen wir am Schlesischen Tor an der Ampel, während er immer noch freudig und laut lachend erzählt hupt er zweimal den Herren am Geschäft an, der Bruder des Selbständigen Taxifahrers der nach Paris gefahren ist, natürlich trifft man den hier mal kurz an der Ampel. Dann kam sie, die Geschichte der aufregendsten Fahrt und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr mich der Taxifahrer mit riß mit seinem lautem Lachen trotz seiner völlig langweiligen Geschichte. Eines Tages stieg wohl ein Pole in sein Taxi und wollte 10 km hinter die Grenze bei Frankfurt Oder gebracht werden, Fahrer und Passagier einigten sich schnell auf 150 € natürlich nicht ohne 100 € Vorkasse, mit dem Hinweis, das der Taxifahrer aufgrund seines Passes nicht ohne Visum einreisen dürfe. Wie erwartet kamen sie natürlich in eine Zollkontrolle, nach einer kurzen polnischen Diskussion zwischen dem Passagier und dem Zollbeamten prüfte der Zoll komischerweise nur die Papiere des Mitfahrers, dieser durfte dann mit ins Büro und der Taxifahrer wartete. Nach einer weiteren Stunde, fragten die Zollbeamten den netten Taxifahrer warum er denn nicht fahre, er antwortete er bekäme noch Geld und großzügig wie Freund und Helfer sind, brachten Sie den nun den leicht bis etwas mehr lädierte Mann zum Taxi, damit er bezahlt. Dieser behauptete natürlich er hätte das Geld nicht, aber die gewitzte Zollbeamtin griff direkt in seine Hemdtasche um zu beweisen, das Geld wohl nicht sein Problem war. Somit zahlte der Mann seine fehlenden 50,00 €, kaum hatte der Taxifahrer sein Geld in der Hand, wollte er nun zurück in die Hauptstadt, als sich ihm der verprügelte Pole in den Weg stellte und plötzlich doch wieder zurück nach Berlin wollte, aber das war dem Taxifahrer nix und er fuhr allein und zufrieden nach Hause. Was auch immer der Mann den Zollbeamten gesagt hat, dass hat den Herren wohl nicht gefallen. Das klingt jetzt alles sehr traurig, aber mein Taxifahrer hat dies mit einer Freude rüber gebracht, die mich so mit riss, dass selbst wenn es falsch ist, ich darüber lachen musst. War es doch nur die Ironie des Schicksals? Nun war ich dran mit bezahlen, wir hatten unser Ziel erreicht, aber ich durfte nicht eher aussteigen, bevor er seine Geschichte zu Ende gebracht hatte.
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