Tumgik
wer steht, stirbt.
Ich weiß nicht viel über die Welt und die vermeintlich wichtigen Dinge des Lebens. Ich habe keine Ahnung von Politik oder Wirtschaft. Ich weiß nicht wie die Börse funktioniert oder etwas über die Mächte die die Welt beherrschen. Ich kann nicht mit Geld umgehen oder vernünftig meinen Haushalt führen. Ich bin nicht intellektuell oder in irgendeiner Form übermäßig begabt.
Doch es gibt da eine Sache. Eine Sache in der ich meinen Mitmenschen voraus bin. Ich habe verstanden wie man das Leben leben muss das gelebt werden will. Es gibt in meinem Leben nichts, dass ich getan habe und bereuen müsste. Bei Gott ich habe Fehler gemacht. Haufenweiße, unzählbare Fehler. Kleine Malheure und rießen Bockmist. Ich habe dadurch Freunde, Geliebte, Vertrauen und jede Menge Geld verloren.
Doch zu bereuen, habe ich lediglich die Dinge die ich nicht getan habe. Ich sammle Erinnerung und Erfahrung wie andere Leute Turnschuhe oder Briefmarken. Ich liebe und pflege meine Vergangenheit als würde mein Leben davon abhängen. Denn in gewisser Weise trifft dies zu.
Die Leute pflegen in unangenehmen Situationen zu sagen, man solle die Vergangenheit hinter sich lassen. Doch genau das tue ich nicht. Meine Vergangenheit ist für mich so präsent wie die Luft die in diesem Moment meine Lunge füllt. Jeder Moment den ich neu erlebe ist das Produkt der Momente die vergangen sind und ich ergebe die Summe der daraus entstandenen Erfahrung und Erinnerung.
Wozu sollte ich all diese Jahre, Tage und Sekunden durchliebt, durchlebt, durchlitten haben nur um sie anschließend krampfhaft vergessen zu wollen. Etwa weil damals aktuelle Gefühle, Menschen oder Gedankengänge nicht mehr dem jetzigen Stand entsprechen? Das ist als würde man seine Hausaufgaben machen um sie anschließend anzünden. Nur um am nächsten Tag einen Anschiss und Strafarbeiten zu kassieren, weil man sie nicht gemacht hat. Und dann wundern sich die Leute wieso sie immer auf dieselben Typen reinfallen, immer dieselben Fehler machen und zum Schluß keinen Schritt weiterkommen, weil sie im Kreis gehen.
Jeder Augenblick bietet mir die Möglichkeit aus ihm zu lernen und aus ihm zu wachsen. Jeder Mensch der mir begegnet bietet mir die Chance mich weiterzuentwickeln. Mich selbst, durch ihn, besser kennenzulernen. Meine Vergangenheit ist mein bester Berater.
Je schmerzvoller eine Erfahrung, umso wertvoller ist sie. Desto mehr Lehren kann man daraus ziehen. Lernen wie man in diese leidvolle Situation kam. Einsehen welches eigene Fehlverhalten dazu führte und wo man die Fehler des anderen übertüncht hatte. Der einzige Zweck, den Schmerz erfüllt, ist dass er uns lehrt was wir lieber nicht wieder tun sollten. Wer allerdings mutwillig im Anschluss all die hart erarbeiteten Lektionen wieder vergisst, weil sie den Schmerz nicht mehr spüren wollen. Ist selbst schuld wenn er die Hand wieder auf die heiße Herdplatte legt und sich wundert wie es dazu gekommen sein kann.
Ich habe verstanden, dass der einzige Weg ein glückliches Leben zu führen darin besteht es zu leben und jeden Moment davon zu lieben. Auch und besonders die hässlichen. Jede Träne ist ein Geschenk an die Zukunft. Wer sich erinnern kann wie kalt, dunkel und nass der Winter war kann den Frühling erst richtig wertschätzen und genießen.
Das Leben hat nicht vor stehen zu bleiben. Stillstand ist keine Option.
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dann und wann
Dann und wann werde ich wütend auf dich. Dann und wann vermisse ich dich. Dann und wann frage ich mich ob ich je bereit sein werde dich hinter mir zu lassen und dann und wann bin ich froh über das Ende dass wir gefunden haben.
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nicht schön, aber selten.
Du bist mein bester Freund. Mein Vertrauter. Der Mensch der mich kennt. Der mich wirklich kennt wie ich bin. Der, der zwischen den Zeilen liest. Der, der durch meine Augen in mein Innerstes sieht. Der, der anhand meines Atems hört wie es mir geht. Du bist der, dem ich nichts erklären muss, du weißt es. Du weißt was ich denke, wie ich fühle, was ich brauche. Du weißt wer ich bin, wer ich war und wo ich hin will. Du kennst mein Herz und meine Narben. Du kennst all meine Fehler, meine Schwächen und die Stärken die ich selbst nicht sehen kann. Du bist allgegenwärtig. Du bist in meinen Gedanken, meinen Träumen, meinem Herz. Ich kann dich sehen, hören, riechen und fühlen. Doch du bist nicht mehr da. Du bist bei ihr.
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Das Leben passiert einfach.
Ich wollte schon immer ein Buch schreiben. Ich wollte etwas schaffen das Bestand hat. Etwas das meinem Leben vielleicht irgendwie eine Bedeutung geben würde. So oft habe ich angefangen zu schreiben. Versucht die tausenden Seiten von Tagebucheinträgen und wirren Gedankenfetzen die hier überall in Umzugskartons, Schubladen, Ordnern und Notizbüchern verstreut liegen irgendwie in eine Form zu bringen die für Menschen die nicht in meinem Kopf leben Sinn ergibt.
Doch jedes Mal wenn ich begonnen habe zu schreiben kam ich mir lächerlich vor und habe es wieder gelassen. So kamen immer mehr Seiten zu den Seiten die nie gelesen werden. Wen sollte der Schwachsinn schon interessieren den jemand wie ich zu sagen hat? Abgesehen davon ist auch die einzige Sache über die ich schreiben könnte, mein Leben. Da geht es ja aber natürlich nicht nur im mich. Es geht um hunderte Menschen die mich in irgendeiner Weiße berührt, bewegt und verändert haben. Auf welche Art auch immer. Leute die mir im Gedächtnis geblieben sind und welche die einst eine Bedeutung für mich hatten und ebenso jene vor denen ich jegliche Achtung verloren habe.
Menschen die ich verletzt, belogen, bloßgestellt und geliebt, begehrt und verehrt habe. Es geht einfach um alles. Jedes kleine bisschen das mir wichtig genug ist um es nicht vergessen zu wollen. Mein Leben und ich. Keine Ahnung was ich darüber schreiben sollte. Man sagt, alles hat zwei Seiten. Wenn also alles ein zweischneidiges Schwert ist, kommt mir mein Leben eher wie ein fetter Morgenstern vor. Von der fiesen Sorte.
Das bedeutet nicht das es besonders schmerzhaft gewesen wäre. Nein es war schön und schöne Scheiße. Bis hier hin. Ich bin ein Mensch. Einer von der Sorte bei dem alles zur Katastrophe wird wenn ich es anpacke. Es ist wie wenn mein einziges Hobby wäre mir selbst im Weg zu stehen. Ich weiß eigentlich ganz genau was ich zu tun habe. Aber tue es nicht. Nicht weil nicht wollte. Wahrscheinlich bin ich einfach nur eines der faulsten Schweine das auf diesem Planeten vor sich hinvegetiert.
Meine größte Angst war immer den Löffel abzugeben ohne etwas zu hinterlassen. Ohne jemanden berührt zu haben. Vergessen zu werden. Meinem Leben nie einen Sinn verschafft zu haben. Also ich meine jetzt nicht diesen „man lebt in den Herzen der Menschen die einen lieben weiter“ Scheiß. Ich möchte noch etwas anderes hinterlassen als nur meine DNA und ein paar süße Familienfotos die einmal pro Dekade kurz ausgegraben, angesehen und wieder verbuddelt werden.
Da ist sie wieder. Diese tief verankerte Arroganz der Menschheit sich nicht vorstellen zu können dass man einfach von der Bildfläche verschwindet nach dem Tod. Ich persönlich habe kein Problem damit mir vorzustellen dass nach dem Tod nichts kommt. Also ich meine absolut N I C H T S. Wie ein Nichts aussieht oder sich anfühlt ist natürlich für den Verstand nicht greifbar. Aber ich stelle es mir vor wie der Tod ähnliche Zustand nach einem schlimmen Rausch. Man kann sich nicht mal erinnern ins Bett gegangen zu sein. Man erinnert sich nur daran dass man sich an die letzten 10 Stunden nicht erinnert. Nur eben ohne aufwachen. Was mir schwer fällt zu akzeptieren ist das ich ganze Jahrzehnte durchlebt habe mit diesem ganzen Schmerz und dem unfassbaren Glück. Alles durchleiden musste. Nur damit sich anschließend niemand daran erinnert? Jeder kann eine Geschichte erzählen die so schön, unglaublich, traurig, grausam oder lustig ist, dass sie nur vom Leben selbst geschrieben werden konnte. Wir alle leben unsere Liebeskomödien, Dramen, Actionfilme und Thriller. Ohne zu bemerken wie großartiges das alles ist. Wir spüren, lieben, leben tagtäglich unsere Geschichte. Nur um 3 mal die Hälfte wieder zu vergessen.
Ich will nicht vergessen werden. Ich will nicht das mein Leben vergessen wird. Ich selbst will nicht vergessen. All das hat mich zu dem Menschen gemacht der ich bin. Zukünftige Geschichten werden mich zu dem Menschen machen der ich sein werde und dann geht es immer so weiter.
Das mag komisch klingen aber ich Ehre meine Vergangenheit und ich erinnere mich gern an alles was war. An alle die eine Rolle darin spielten. An die einen mit einem warmen Gefühl im Bauch und Wehmut in der Kehle an andere mit bitterem Nachgeschmack im Mund und gerunzelter Stirn. Vielleicht verpasse ich einen Teil meines Lebens weil ich zu oft zurück schaue. Doch das ist ja das witzige am Leben. Selbst wenn man es nicht lebt, lässt es sich nicht davon abhalten weiterhin neue Geschichten für dich zu schreiben und man kann absolut nichts dagegen tun. Das Leben passiert einfach.
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Tage werden Nächte, Liebe zu Erinnerung.
Es gibt Menschen die treten in mein Leben, bleiben eine sehr lange Zeit und verschwinden irgendwann ohne Spuren zu hinterlassen. Es gibt aber auch Menschen die irgendwie, irgendwo, irgendwann in mein Leben treten schlagartig alles verändern, nach kurzer Zeit wieder verschwinden und eine klaffende Wunde hinterlassen.Es gibt Zeiten an die ich mich nicht mehr erinnern werde und es gibt Zeiten die zu schön sind um wahr zu sein und in der Erinnerung kaum auszuhalten sind. Es gibt Orte an denen ich ein und aus gehe ohne das sie mir irgendwas bedeuten und es gibt Orte bei deren betreten mir schlagartig 1000 Erinnerungen auf einmal vor Augen blitzen und ich mich wie in eine längst vergangene Zeit zurück versetzt fühle.
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Ob es dich kümmert?
Weißt du, es war fast einfacher als du noch keinen Kontakt zu mir wolltest. Es war einfacher zu ertragen nicht mit dir reden zu können. Du fehlst mir mehr denn je. Nicht so wie damals. Anders, aber mehr. Ich habe die alten Gespräche durchgelesen und es stach mir in's Herz. Die Worte trafen mich wie ein Schlag in's Gesicht. Es tat weh zu sehen wie nah wir uns wieder gekommen waren. Welches Vertrauen herschte. Ich sah das ich mein Ziel erreicht hatte. Doch es machte mich nicht glücklich. Denn jetzt ist alles anders. Du bist mir ferner denn je.  Nochmehr als damals. Habe ich dich verloren?  Es ist kein Streit zwischen uns. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Du wusstest immer wie ich mich fühle. Ich frage mich ob du jetzt auch weißt wie sehr du mir fehlst und ob du ahnst das du mir immernoch eine ganze Menge bedeutest. Nach allem. Habe ich dir nicht gesagt das ich du mir von nun an nie wieder gleichgültig sein kannst? Ob du wohl weißt das ich dich brauche? Ob es dich kümmert?.. Das schlimmste ist zu denken es sei dir Gleichgültig. Was es erträglich macht ist zu wissen das du glücklich bist, zu hoffen das du nun endlich deinen Frieden gefunden hast und dein Versprechen. Ich weiß es war keine Lüge. Du bist und bleibst ein Teil meines Lebens. Du steckst zu tief drin um jemals wieder rauszukommen.
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talentfrei geboren
Ich bin völlig ohne nennenswerte Talente und Begabungen auf die Welt gekommen. So scheint es. Ich hatte nie einen konkreten Berufswunsch wie andere Kinder zum Beispiel Feuerwehrmann oder Indianer werden wollten, wollte ich immer nur groß, unabhängig, glücklich und Mutter werden. Das scheint ungewöhnlich für ein Kind und so war es auch. Dank keines definiertem Ziels auf das ich hinarbeiten hätte können, lebte ich in den Tag hinein. Bis heute. Kleinere Ziele sind mir stets mehr oder minder glücklich in den Schoß gefallen. Und so ging ich meinen Weg bis hier hin. Jetzt steh ich da mit meinem schicken Abschluß. Ohne Perspektive, gescheitert und zunehmend zweifelnd an mir und meinem Leben. Aus mir wird nie mehr werden als das was ich jetzt bin. Ein Niemand. Gescheitert am Leben und an meiner Generation die immer schneller weiter und höher hinaus möchte. Andere in meinem Alter erfüllen sich bereits Träume wie die Welt zu bereisen und starten in internationalen Unternehmen, ihre internationalen Karrieren. Sie sind verheiratet und erziehen ihre ersten Kinder. Ich bin stehen geblieben. Nicht das ich mich geweigert hätte erwachsen zu werden und Verantwortung zu übernehmen. Ich wollte es ja. Ich habe es versucht und mir die größte Mühe gegeben. Doch es scheint mir unmöglich zu sein überhaupt irgendetwas auf die Reihe zu bekommen. Ich bekomme von allen Seiten gut gemeinte Hilfe angeboten. Doch genau das ist was mich frustriert. Das zeigt mir nur einmal mehr das wohl nicht nur ich denke das ich nichts allein schaffen kann.
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Ich habe immer wieder ein hervorragendes Händchen für komplizierte Situationen bewiesen. Nicht in dem ich sie besonders gut gelöst hätte, meine Begabung lag eher immer darin sie hervorzurufen.
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Auf dich! Auf uns! Auf Wiedersehen.
Du sagtest ich gehöre zur Familie, ich wäre immer willkommen. Für mich gäbe es immer einen Platz. Ich war bei Familienfeiern an deiner Seite. Wir gingen zusammen essen, ins Kino, feiern und blieben in Jogginghosen auf dem Sofa und sahen zusammen Circus Halligalli und Duell um die Welt. Wir kochten zusammen, gingen gemeinsam shoppen oder begleiteten uns bei Arztterminen. Wir waren immer da für den anderen. Wir teilten das Bett, unser Bier und jede Menge Erinnerungen. Egal wohin der eine ging der andere war immer dabei. Wir waren eine 2-Mann-Crew. Mit niemandem konnte ich je besser feiern wie mit dir. Wir waren völlig synchron. Du sagtest du liebst mich und ich liebte dich und ich liebte dieses Leben das wir führten.
Es ist kein Wunder das uns alle für ein Paar hielten doch dafür hatte es nie gereicht.. Wir waren mehr als das. Beste Freunde, Ratgeber, Liebhaber, Coupler, Wingman, Kummerkasten, Sauf-Kumpane. Wir standen Morgens zusammen auf und schliefen gemeinsam ein.
Es gab Tage an denen ich mir gewünscht hatten wir wären etwas Offizielles oder wenigstens etwas Definiertes. Etwas das man benennen konnte. Du warst alles für mich und doch waren wir nichts. Ich war nie genug. Für den Moment war es gut. 
Jetzt führen wir ein völlig anderes Leben als noch vor einem Jahr. Wir haben beide jemanden gefunden den wir lieben und der uns liebt. Jemanden mit dem wir mehr teilen als wir es je gekonnt hätten. Du wirst immer ein Lächeln in meinem Geisicht hinterlassen wenn ich an uns denke oder eine von unseren vielen verrückten Geschichten erzähle. Du wirst mir immer fehlen und ich wünsche dir alles Glück der Welt und bedauere das ich das meine nicht mit dir teilen darf. Vielleicht sehen wir uns irgendwann wieder.
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Wie...
beginnt man. Wenn man in dem Moment in dem man die Finger auf die Tastatur legt vergisst was man zu sagen hat. Mein Kopf schwirrt. Meine Gedanken überschlagen sich. Seit Wochen und Monaten ist es wie wenn ich einen gigantischen Schwarm Insekten im Schädel statt eines funktionstüchtigen Hirns hätte. Allerdings nicht diese angenehme Bienchen-und-Blümchen-Sorte die einen in einen angenehmen Zustand der Unzurechnungsfähigkeit versetzt. Nein, eher fiese Wespen die sich langsam durch die Dachbalken fressen bis einem die ganze Scheiße über dem Kopf zusammenbricht und unter einem rießen Schutthaufen begräbt. Der einem die Luft abschneidet. Doch nicht genug um friedlich mangels Sauerstoff wegzudämmern. Nein, grade genug um weder Licht noch Ausweg zu erkennen und panisch nach Luft ringend um sein Leben oder wenigstens Erlösung zu flehen. Unfähig nach Hilfe zu bitten oder auf welche zu hoffen. Regungslos. Zum Stillstand verdammt. Und sie schwirren weiter immer auf der Suche nach etwas Intaktem das noch nicht völlig zerfressen in sich zusammengebrochen ist.
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