what-about-us - Tumblr blog

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22. März 2021

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass ich dich und unsere Freundschaft nicht verloren habe, weil es mir so schlecht ging, sondern gerade weil ich Angst davor hatte, beides zu verlieren.

Quasi... wie eine selbterfüllende Prophezeiung. Bitter.

Ich denke, es gab viele Dinge, die in Kombination bei mir das Gefühl erweckt haben, ich könnte dich verlieren. Die räumliche Distanz, die immer größer geworden ist und dafür gesorgt hat, dass wir uns immer seltener sehen konnten. Zusammen zu sein hat uns glaube ich ab einem gewissen Zeitpunkt sehr viel näher zusammengebracht als das Schreiben. An irgendeinem Punkt haben wir verlernt, zu schreiben. Dann die Tatsache, dass du neue Lebenserfahrungen gemacht hast, ausgezogen bist - Erfahrungen, die ich nicht mit dir teilen konnte oder wollte. Dazu gehört auch irgendwie Leon. Ich glaube, dass ich irgendwie das Gefühl hatte, dass ich dir nicht an den Ort folgen kann, an den du mit Leon gegangen bist - nicht etwa weil eure Beziehung romantisch war und unsere nicht, sondern weil ich irgendwie viel weniger war, als würde ich Stück für Stück ersetzt werden; ich die kleine ängstlich depressive Maus aus dem Dorf, die einfach mit dem Stadtleben und Trubel nicht zurecht kommt und es am liebsten auch gar nicht erst ausprobieren mag. Ich glaube, ich hatte das Gefühl, ersetzt zu werden, oder weniger wichtig, auch wenn das vielleicht einfach nur Unsinn war. Und dann, natürlich, die Art und Weise, wie eure Beziehung lief. Ich bin mir recht sicher, dass du mir nie verzeihen konntest, dass ich dich irgendwann darum gebeten habe, mir davon nicht mehr zu erzählen, weil mich dieses Hin und Her so fertig gemacht hat. Ich denke, das war ein wichtiger Faktor... und das tut mir bis heute Leid. Es war einfach unerträglich für mich und es war definitiv kein leichter Schritt, dich darum zu bitten. Dann kamen die vielen Streitigkeiten, die wir hatten, die vermutlich endgültig den Bau der Mauer in Gang gesetzt haben. Wie schlau unser Unterbewusstsein doch ist, was? Vorausschauend. Ich wünschte, das wäre nicht so passiert. Vermutlich wäre dann einiges anders gekommen.

Jetzt, wo alles Sinn ergibt, weiß ich aber immer noch nicht, wie ich diese Mauer wieder abreißen kann. Wie ich an den Punkt komme, an dem es schmerzt, dich verloren zu haben, an den Punkt, an dem ich wieder Liebe empfinden kann für die Person, die mir gezeigt hat, was Liebe bedeuten kann.

Bist du noch da, Mia? Wartest du auf mich?

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09. März 2021

Ich hatte heute meine erste Stunde bei der neuen Therapeutin und sie hat eigentlich nur geraten, aber... ich glaube sie hat etwas getroffen.

Sie hat mich gefragt, ob ich weiß, woran es liegt, dass ich die Verbindung zur Liebe verloren habe. Nein... weiß ich nicht.

Und dann: „Manchmal ist es ja auch so, dass unser Körper damit versucht, uns zu schützen. Wenn man zum Beispiel eine heftige Trennung hinter sich hat und dann eine Mauer aufbaut, um sich selbst vor den Gefühlen zu schützen.“

Und ich glaube, in dem Moment habe ich verstanden. Ich hab dich nicht verloren, weil ich einfach so aus dem Nichts aufgehört habe, dich zu lieben. Ich habe aus Angst vor deinem Verlust und den dazugehörigen Gefühlen unbewusst eine Mauer um mein Herz gebaut - und dich dann daraufhin verloren. Und weil es so gut eingepackt ist, hab ich dann nicht mal viel davon gespürt. Trotzdem weine ich jetzt. Ist da ein Riss?

Ich hab meine beste Freundin verletzt und verloren - ich sollte weinen, oder?

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06. März 2021

Es ist viel Zeit vergangen, und je länger ich warte, um so unwahrscheinlicher wird es, dass ich dir schreibe. Ich denke oft darüber nach, es zu tun. Dir zu zeigen, dass ich dich nicht vergessen habe, dass ich immer noch an dich denke. Aber ich tue es nicht, denn was sollte ich schreiben? Das einzige, was ich dir zu bieten hätte, wäre eine Bitte um Entschuldigung und eine schwache Erklärung für das, was geschehen ist. Aber ich hätte dir keine Besserung zu bieten, kann dir nicht sagen, dass es jetzt besser wird - und was ist dann der Sinn?

Stattdessen versinke ich im Unistress und hoffe, dass ich irgendwie durch dieses Semester komme. Und schreibe dir weiter nicht, schweige dich an. Manchmal frage ich mich, ob du überhaupt noch von mir hören willst. Oder ob ich so lange gewartet habe, dass du angefangen hast, mich abzuschreiben und nicht wieder zurückgeworfen werden willst.

Meine Füße sind kalt, und ich weiß nicht, was ich tun soll.

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30. Januar 2021

Is it too late to turn around? I‘m already half way out of town. Now I know how I let you down. Oh, I finally figured it out - I forgot to love you.

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19. Januar 2021

Mittlerweile ist es so weit, dass ich kaum noch etwas spüre, was irgendwie mit Liebe zu tun hat. Es ist einfach kalt in mir drin, leer, taub. Als hätte mein Herz beschlossen, dass es wohl besser wäre, nicht mehr zu lieben. Dabei hab ich das so gerne getan. Dich geliebt. Mit allem, was ich hatte. Und dann... ich weiß nicht. Irgendwas ist passiert. Und dann wurde es immer schlechter, parallel mit meinen Depressionen. Ich denke, dass das auch der Auslöser ist. Nur wie bekomme ich das wieder zurück? Werde ich je wieder lieben können? Fuck, ich muss es einfach. So kann ich nicht leben. Mit dieser Kälte. Und ohne dich.

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16. Januar 2021

Fuck. Eigentlich wollte ich deinen Blog nicht lesen, wollte dir diesen Ort lassen um frei reden zu können, ohne dass ich dort bin. Aber irgendwie bin ich gerade dort gelandet, ohne so richtig zu wissen, wie ich da hingekommen bin. Und dann hab ich gelesen, was du geschrieben hast. Dass er auch weg ist, aber vor allem, dass du davon schreibst, mich verloren zu haben. Es tut mir so leid, dass ich dir dieses Gefühl gegeben habe. Dass ich für immer weg bin? Ich meine, ich weiß nicht, was ich erwartet habe, als du meintest, es wäre an der Zeit für eine Pause... aber das? Es sieht so endgültig aus. Als hätte ich dir gesagt, ich hätte keinerlei Interesse mehr an dir, jetzt nicht und in Zukunft nicht. Wahrscheinlich habe ich das wohl so rübergebracht...

Nur wie ändere ich diese Taubheit in mir drin? Wie kann ich wieder etwas spüren von der Liebe, die ich doch habe? Ich weiß es nicht. Und die Therapie bringt auch nen Scheiß. Aber ich habe auch keine Energie dafür, zu wechseln und all das noch mal durchzumachen. Ich weiß nicht, was ich tun soll, um mein fragiles Herz zu retten. Ich weiß nicht, was ich tun soll, um dein fragiles Herz zu retten. Ich weiß nicht, was ich tun soll, um uns zu retten.

Ich würde dir so gerne schreiben, aber ich hab Angst vor deiner Abweisung. Angst, doch nichts ändern zu können, weil ich immer noch ganz genau so bin. Kalt. Abweisend. Nicht mehr die beste Freundin für dich. Weil ich unerträglich für dich geworden bin. Fuck.

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10. Januar 2021

Ich weiß, dass du von mir erwartest, dass ich mich melde. Ich hab Angst davor. Weil ich nicht weiß, was ich sagen soll, und auch weil ich weiß, dass ich nichts sagen kann, um dich zu beruhigen. Ich würde es so gerne. Würde dir so gerne schreiben, dass ich herausgefunden habe, was falsch ist, dass ich es behoben habe und es mir besser geht und dass ich jetzt bereit bin, dafür zu arbeiten, dass du mir verzeihen kannst und wir beide wieder zueinander finden. Aber wie wahrscheinlich ist das jetzt überhaupt noch? Wahrscheinlich denkst du längst, dass ich dich vergessen habe und du mir egal geworden bist. Und die Wahrheit ist leider, dass es mir nicht besser geht. Ich weiß immer noch nicht, was ich tun soll oder wie ich das Problem angehen soll. Bin ich das Problem?

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04. Januar 2021

Es ist Januar, und ich habe sowohl Weihnachten als auch Silvester zum ersten Mal seit Jahren ohne dich verbracht. Das war ein seltsames Gefühl. Als hätte was gefehlt. Und dann wieder war ich teilweise so beschäftigt, dass ich es fast vergessen hätte. Aber eben auch nur fast.

Heute habe ich jemandem deine Tipps gegeben, auf die ich selbst immer nie hören mochte. Vielleicht ist ja doch etwas an ihnen dran.

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19. Dezember 2020

Ich verbringe die Tage damit, mich zu fragen, wo wir falsch abgebogen sind, wann all das angefangen hat. Warum ist uns das passiert? Ist das alles meine Schuld? Ich fühle mich jedenfalls schuldig. Wahnsinnig schuldig. Ich hab Angst davor, dass das hier unser Ende ist. Und gleichzeitig fühle ich nichts. Als wäre mein Herz taub geworden. Es belügt mich, oder? Das stimmt doch so nicht. Ich weiß doch, dass du mir die Welt bedeutest. Warum fühle ich es dann nicht?

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17. Dezember 2020

Ich habe überlegt mit meinem Therapeuten über die Situation zwischen uns zu sprechen. Ich hab wach gelegen und mir vorgestellt, wie ich es tue. Wie ich ihm erzähle, wie weh es tut, so kalt und gleichgültig zu sein, wenn ich doch eigentlich so warm und herzlich für dich empfinde - aber wie wenig es auch gleichzeitig weh tut, weil ich eben so stumpf bin. Dass mir das Sorgen macht, ich nicht weiß, was los ist, oder was ich tun soll.

Aber am nächsten Tag war ich wieder verunsichert und habe ihm die Gesprächsführung überlassen - so wie jedes Mal.

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12. Dezember 2020

Ich hab mit A. über dich und mich geredet, er hat mir erzählt, dass du ein gemeinsames Treffen vorgeschlagen hast. Ich war verunsichert. Später hab ich auf seiner Brust gelegen und geweint. Was mach ich bloß?

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11. Dezember 2020

Heute bin ich mit dem Bus an dem Vapiano vorbeigefahren, in dem wir vor Jahren gemeinsam den Schulausflug geschwänzt haben. Wir haben Salat mit Datteln auf Hummus gegessen und du warst ganz schrecklich verliebt. Das Leben war schön in dem Moment und ich kann mich nicht an viele Situationen erinnern, in denen Schwänzen so schön gewesen ist. (Nicht, dass ich jemals viel geschwänzt hätte, aber ja.)