Tumgik
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In diesen Tagen
Schwelgt in meinem Kopf die Frage
Ob die Schwere, die ich durch den Alltag trage
Bedeutet, dass die Depression
wieder Einzug in mein Leben hält
Oder ist das nur eine gesunde Reaktion
auf die Dunkelheit der Welt?
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Atlas
So viel Kämpfe hast du in aller Stille gekämpft
Deine Eisenhaut bezeugt es, stumm die Narben
Das geeichte Gebälk deiner Schultern
Die ganze Welt hast du auf ihm getragen
Du bist es gewohnt lautlos zu ächzen
Gerade zu stehen, ganz alleine mit dir
Ich weiß, du vermagst das Gewicht zu halten
Du hast es oft getan, doch nun bin ich hier
Heute ist es Mal wieder ein ganzer Atlas
Den du unbarmherzig über dein Rückgrat spannst
Ich wünschte, du wüsstest wie schwer er wiegt
Und du musst das nicht tun, nur weil du es kannst
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Als das Gebälk unserer Herzen
unter der Leichtigkeit des Seins zerbrach
und niemand weinte beim Anblick
der Trümmer eines banalen Traums
da tranken wir Rosé zum Abschied
oder auf den Neuanfang oder weil dieser
im Aldi im Angebot war und keiner von uns
traute sich zu sagen dass da noch ein wenig
Liebe verschüttet ist, keiner wollte mehr
suchen nach Überlebenden oder auch uns
Im Schatten der Nacht besuche ich manchmal
noch heimlich den Ort des Unglücks
frage mich dann wer da pfuschte und
warum da nie jemand verantwortlich war
da wandere ich manchmal noch durch die Ruinen
eines eingestürzten Glücks
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Am Morgen zerbricht eine Teetasse
Auf den kalten Küchenfliesen
Und mit dem Porzellan splittert
Das letzte Stück Anstand
Dass die Tränen zurückhielt
Meine Verzweiflung auf Abstand
Jetzt bildet sie Pfützen, fließt
Entlang zwischen den Scherben
Und ich schaue zu, wie meine Socken
Sich braun vom Schwarztee färben
Statt zu kehren starre ich wortlos
Metaphern in die scharfen Kanten
Und spüre die Tränen die seit Tagen
Hinter meinen Augen brannten
In all dem Chaos glaube ich
Mein Leben zu erkennen
Und schäme mich vor mir selbst
Wegen einer Tasse Schwarztee
Im Morgenlicht zu flennen
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Und es wurde doch wieder Weihnachten
Und es wird auch wieder ein neues Jahr
Auch wenn die Uhren in meinem Kopf
Im Februar schon sprangen und ihre Zeiger
Verharren stumm vor der Wirklichkeit.
Es ist doch wieder Weihnachten geworden
Und die Arme eines geliebten Menschen
Die Kirchturmglocken und mein Verstand
Flüstern leise Balladen vom Rotieren der Welt.
Und das Knistern von Kaminfeuer fragt
In meine Stille hinein. Lohnt es sich nicht
Trotz allem, dieses ganze lebendig sein?
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Die Dinge über die wir immer schwiegen
Nicht aus Angst oder Scham und
Nicht einmal aus Liebe sondern weil
Man darüber nicht am Telefon spricht
Und nicht beim Essen oder an einem
So guten Tag wie diesem.
Die haben wir heimlich wie Kaugummi
Unter Tischplatten geklebt, direkt neben ein
Herz das Namen einer anderen Liebe trägt
Mit Filzstift geschrieben, das war ja
Erstmal für immer, haben die beiden
Ihre Ängste geschwiegen oder haben sie
Sie in die Welt geschrien und sagen sie Hallo
Wenn sie auf der Straße nun wie fremde
Landschaften aneinander vorüberziehen?
Vielleicht halten sie sich gerade die Hände
Und einer sagt, ich liebe dich auch
Und vielleicht habe ich nur vergessen wie
Man mit Zuversicht an die Liebe glaubt
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weil Liebe nunmal
nicht zu beweisen ist
und jeder Versuch dessen
ein Widerspruch in sich
bleibt alles zwischen uns
ein Glaubensbekenntnis
und jede Berührung ein Gebet
dass dieses kleine Glück
Noch ein bisschen bei uns bleibt
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Replay
Erinnerungen wie VHS-Kassetten,
wieder und wieder neu überschrieben
Gestern verformt im Nebel von heute
Ich weiß nicht mehr, wie und wann,
Wieso ich begann dich so sehr zu lieben
Unsere Bilder fließen ineinander über
In den Geschichten, die wir einander erzählen
Was ich sicher weiß: ich würde dich
Jeden Tag von Neuem wählen
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Hey ist zwar keine frage und du musst auch überhaupt nicht antworten nur ganz kurz vielleicht hat es ja heute noch niemand gesagt aber deine Gedichte sind wirklich sehr schön mach weiter so auch wenn ich selten auf Tumblr unterwegs bin lese ich sie mir immer wieder gerne durch.
Ich hoffe du hast einen tollen Tag und wenn nicht dann mach das beste draus.
Oh, danke😊 Diese Nachricht hat den Tag auf jeden Fall so viel besser gemacht!
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Am Abend weine ich hinein in deine Zeilen
Während du zwischen Welten schwebst.
Schlechte Nachrichten, die doch gute sind
Denn in jedem Wort von dir: Verzweiflung
In jedem Buchstaben auch: du lebst.
Am Abend zähle ich Minuten statt Schafe
Zitternde Hoffnung auf ein rettendes "schreibt...."
Zwischen zwei Haken lauert meine größte Angst:
Ein ich-hab-dich-lieb, das unzustellbar bleibt.
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Die Nacht schien mir immerzu
Mehr ein Ort zu sein, als eine Zeit,
Sie bot mir ein Zuhause, nahm mich auf
Mit all ihrer Stille und Bescheidenheit.
Wenn es hineinregnete in die blauen Tage
Fand ich mich sicher, im Schutze der Nacht,
Jetzt ist Verzweiflung bei ihr eingezogen, sie
Hat meine schlimmsten Ängste mitgebracht.
Die Stunden bis zum Morgen zählen,
Der mir in schwarzen Bildern graut
Die Nacht, die Zeit des größten Bangens-
Niemals mehr wird sie mir so vertraut.
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Dieser Account ist ein Poesieaccount. Aber auch Kunst ist politisch und gerade brennt es in der Ukraine. Ich bin eng verbunden mit der Ukraine und das Leid was dort passiert lässt sich mit Poesie alleine nicht lindern. Wenn ihr helfen könnt- bitte helft. Geht demonstrieren. Spendet. Helft Flüchtlingen.
PS: ich habe den Flyer in Abstimmung mit meinen ukrainischen Freund:innen erstellt. Ich hoffe somit die bestmöglichen Links aufgelistet zu haben. Ihr könnt ihr sehr gerne teilen, ausdrucken, mit auf Demos nehmen.
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Ich, auf der Suche nach Worten, ringend
Die Welt, unbarmherzig unbeeindruckt,
drehend, um sich selbst
Als alles aus seinen Angeln fiel.
Du, auf der Suche nach Schutz, wankend
Eine Union, die Hilfe in homöopathischer
Dosis in Dosen verpackt.
Während Narben wieder Wunden werden.
Wir, auf 2000 Kilometer Entfernung gestreckt
Geboren auf verschiedenen Seiten des Lebens
Ich kann Worte wählen, mich zu verteidigen
Wenn dir nichts als ein Luftschutzbunker bleibt.
Ich. Du. Du. Ich. Wir. Und nichts.
Nichts ist okay.
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All die Monster unter Federbetten
Vor denen wir uns so fürchteten als Kind
Was wenn sie keiner kindlichen Fantasie entsprungen
Sondern die Geister aller stillen Ängste sind?
Vielleicht spuken dort unten all die Gedanken,
Die wir in nächtlichen Stunden stumm zerdachten
Und sorgfältig unter Teppiche, Möbel kehrten
Als wir am Morgen neben uns selbst erwachten?
Was wenn wir sie herausziehen müssen
Uns in ihnen erkennen, ihnen ihre Bedeutung geben
Damit sie endlich Frieden finden und wir lernen
Mit allen Teilen von uns selbst zu leben?
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Draußen ist Sturm und seit Tagen
Regnet es in meinen Träumen, Hunde
Und Katzen, manchmal auch Wölfe.
Wenn ich in Nachtstunden Schafe zähle
Springt sie über mein Bett, die ganze
Entlaufene Gedankenherde.
Am Morgen rufst du an und nichts
ist eitel, aber doch manches Sonnenschein.
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