Der Exzess ist allgegenwärtig: das übermässige Schwitzen im Fitnesscenter, der ausschweifende Apéro nach der Sitzung, die Raserei auf der Autobahn, der wilde Rausch durchs Wochenende, die ungezügelte Shoppingtour oder der exzessive Serienmarathon. Was erzählt uns dieses Phänomen über das Alltägliche? Wie wird die Grenze zwischen Vernunft & Unvernunft, Verzicht & Überfluss, Mass & Masslosigkeit markiert und sichtbar gemacht? Welche Werte werden an diesen Schnittstellen verhandelt? Davon ausgehend, dass dem Exzessimmer auch eine soziale Funktion eingeschrieben ist – er also zur Konstruktion, aber auch zur (Re)Aktualisierung von gesellschaftlichen Normen beiträgt – näherten sich Studierende der «Populären Kulturen» im Frühjahrsemester 2018 aus unterschiedlichen kulturtheoretischen Perspektiven populären Formen des Exzess an. Das Blog versammelt die untersuchten Phänomene.