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Wo befindet sich der, der ein Orakel erfindet (allererst erzeugt)?
Ähnlich: eine Religion, Welten, die Realität, sich, …
Außerhalb? Aber was heißt außerhalb?
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Wirtschaft als Orakel. Erwartungen glaubhaft erzählen, damit sie sich ökonomisch realisieren; sie endlich tun, sei es tatsächlich — oder auch nicht.
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… Abgrund vor dem Absprung …
[Wohlverstanden: die dünne Membran gegen die von der einen Seite der innere, von der anderen der äußere Abgrund Welt andrängt zum Sprung — hochgespannt, hoch gespannt, die zwei Tiefen grundlos aneinandergrenzend zur Folie unserer oberflächlichen Meethings.
Das Verhältnis der Wissenschaft zu dieser Membran ist Prognose, die Muster, die Haltbarkeit; das der Kunst ist das Dort-Sein, das dort sein. Was Rodins Denker rettet, ist seine Faszination. Sie balanciert den beidseitig anbrandenden Druck aus und hebt ihn auf: das Moment der Präsenz. Jeden Moment könnte die Membran zerreißen, sie reißt nicht | (noch nicht).
Der Denker über dem Höllentor, man beachte das Brett, vorgeschoben zu Sprung und Fall. Man beachte seine Tatkraft. Anspannung. Abwarten. Ruhe kann man’s nicht nennen. Drei Sekunden Gegenwart. Rodins non-finito.
Kurz was Allegorie: die zweiköpfige Schlange, sich paradox in beide Richtungen selbst verschlingend. Der Abgrund in den Abgrund gleitend. Der Denker springt.
Das ist der Fall.
Hesiod war dort, berührte die hauchdünne Haut des Schlangeneis von beiden Seiten, musengeleitet kam er zurück und kannte Chaos, Sphäre und Eros.
Daß wir diese Membran sind!
Wenn die Membran dünn wird, poröser, Melancholie, Angst, die sich aufbäumt, das Leben. Manchmal spürt man, die Abgründe sich berühren. Die Tragfähigkeit des Nichts. Das Bild der Seifenblase, das des Achats.
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Ich bin jedesmal fasziniert von dem Gedränge am Ufer, der Abbruchkante eines afrikanischen Flusses, der Abbruchkante antarktischen Eises, die Gnus, die Pinguine – der Kameramann in sicherer Entfernung, Tele – sie sträuben sich, sie stemmen sich gegen die von hinten anstauenden: unten lauern die Krokodile, die Orcas. Und dann springen die ersten.
Nicht immer sind diese die Opfer der Herde an den Zug der Ziele. Die ersten, die am Rande, die letzten.
Heiligkeit. Es gibt die, die alles zugleich sind, erste, letzte und daneben.
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Eine Entzugserscheinung
Orakel x Performance x Erwartungen x Realität
Realität x Erwartungen x Performance x Orakel
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Das Vockerode-Projekt: “Landschaft Plan Vorstellung“ absorbiert mich derzeit, bis mindestens November. Ich müßte dringend hier die vierte Campagne einsetzen. Mmhm, wird schon …
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Denker von Rodin, soziale Plastik –
er antwortet nicht. Fragt man ihn, was er denkt?
Ist, was früher Hölle war, heute die Zukunft?
Abgrund vor dem Absprung.
Wir leichtfertigen nicht anders.
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Einen Stein ins Wasser werfen, schauen, was passiert. Ich setze Anfänge, wir setzen, mindestens sehe ich mich in Serien, Verläufen von Anfängen, einen Stein ins Wasser, besser Kiesel über den See, Wellenspuren, unter jedem Aufschlag entsteht ein anderes Gewässer, aus jeder Konzentrik entspringen andere anders springende Kiesel, vielleicht neu. Blasenkammern spielen, die Diagramme von Feynman expandieren aus dem Labor, Konsequenzenauslöser in freier wilder Bahn anfänglich Vakuumfluktuation jedes Mal wieder. Wechselwirkungen, aber keine springt rückwärts alle gewandt. Manchmal eine Spiegelung am Gewesenen, manchmal eine Reflexion Weiterdenken, Bewußthaben vergeht, wenn es selbst nicht mitspringt. Es mit Wörtern versuchen, mächtiger, mit Anwesenheiten. Auftauchen, auftauchen, auftauchen. —— Möglichkeitsmodi. Rohrschachwirkungen, Allegoresen.
Gestern hatten wir unsere vierte Sitzung, die letzte Kampagne der Serie. Vier aus endlos vielen möglichen Konferenzen. Wiederaufnahmen kann es geben. Die Aufarbeitung des Fundus wird es geben, Edition (geplant, in Arbeit), Exhibition (je Gelegenheit), Wandlungsformen des Erlebten. Der Blog hier wird aufnehmen, was einfällt. Die Orakelerregung ist noch aktiv und generiert noch. Das Team ist eingespielt. Als nächstes treffen wir uns zum gemeinsamen Essen, Bernd kocht.
Ein Hinweis auf Bernds webSeite: comac; einer auf Hans’ webPräsenz:
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Abbau im Regen, Abbau ≠ Abbruch
Tee kalt gewässert, regenatürlich
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Isobaren. Wenn man mitten im Schauer den Wetterbericht befragt, die Wetterkarten, Hochs und Tiefs, ungleicher Druck.
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Ich glaube nicht an Kausalketten. Die sind kindisch, wie jene warum-warum-Fragen, mit denen die Kleinen ihre Eltern nerven. Jaja, es geht ewig so weiter, aber eben dann doch nicht. Man wird erwachsen und merkt, daß Wirklichkeit sich anders organisiert, und Kausalität nur ein Mittel ist, sich Orientierung zu verschaffen.
Unsere Treffen wurden, was die Orte angeht, teils mittels eines Zufallsverfahrens, teils pragmatisch bestimmt. Unsere Terminkalender voller Alltagspragmatik und der Zufall eines Mißverständnisses, dessen Quelle ich war, bestimmten die zeitliche Anordnung. Einmal festgelegt erweisen sich die Verabredungen als erstaunlich stabil. Wir suchen lieber neue Formen für das Ritual, so es denn auf diese Weise noch eines sein kann, als daß wir einen Termin umsetzen oder wiederholen. Die Übereinstimmung der Termine, der Aufwand und die Motivation dazu, resultiert aus komplexen Vorgaben, und bringt eine eigene Kostbarkeit hervor. Demgegenüber erscheinen die Orakelgespräche beliebig, in der offenen, unerfüllten Weite ihres Möglichkeitsraumes hohl, und in ihrem Mangel an Struktur und Relevanz unbedeutend. Soetwas wirkt zu leicht, um irgendein Beharren zu rechtfertigen. Wo ist der Erkenntnisgewinn, nicht etwa schon in den Vorüberlegungen abgeschlossen? Der Plan, das Konzept, drängt sich nach vorn, der Sockel will die Plastik dominieren. Bodenhaftung setzt sich von jener Flüchtigkeit ab, die ephemer und unwiederholbar gerade schon nicht mehr ist. Wem nutzen die Mühen der Dokumentationen, Relikte, Bild- und Tonmechaniken, öffentlichkeitswirksame Berichte? Wie schon diese Worte beschweren. Wie sehr sie dennoch infiziert sind. Wie sehr sie schon wolkig verrückt um ihren mißglückten Wert zu kämpfen meinen, und doch nur ein Ausatmen sind in der Kälte – und fliegen den Gedanken hinterher. Die Gangway, die man einholt, wenn das Schiff das Ufer verläßt. Bewußtsein kommt immer nach.
Die Reise geht vor.
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Draußen trocknet der Schirm. Heute. Gestern, 27.8.2015:
Wir bauten auf, richteten ein, Hans kam, Achim kam, Nachbarn kamen fragen, was sei (“rote Rosen”?); zehn vor vier fing es an zu regnen, Punkt vier flohen wir ins Auto, Wolkenbruch. Drei nach, dieses Photo. Bis dahin hatten wir noch Hoffnung. Der Schirm, ein Sonnenschirm, grobmaschig, wäre gegen leichten Niesel noch ein Schutz gewesen, jetzt war darunter ein Sprüh von durch die Poren gesiebter Tropfen. Alles naß.
Danach regnete es sich ein.
Was tun?
Hart bleiben, heldenhaft durchnäßt 60 Minuten fröstendes Gespräch über nassem Tischtuch nassem Papier. Immerhin heißer im Sturmkocher hergestellter Orakeltee? Schwimmende Blättchen, suppende Teeflecken. Expeditionsgemütlichkeit, entsprechend die Gesprächigkeit, entsprechend die Gespräche.
Abbrechen, sangundklanglos einpacken, verschwinden. Astronomen machen ebensolche Erfahrungen mit Wolken, der Himmel nicht zu sehen, das Orakel verbleibt unbefragt. Drei statt viermal. Eine Lücke, egal, so kann es kommen.
Ersatztermin. Nö. Mißbehagen, zuviel Organisation für zuviel Durcheinander, kein Spaß beim Deuten. Tote Pferde soll man nicht reiten.
Bernd hat die Idee, die nassen Papiere mit Tee zu versehen. Den Schirm nehmen wir weg, der Regen, der nun auch von den Bäumen fällt, weicht die trockenen Blättchen kalt und zieht Farbe. So geht es auch. Implikationen …, ja so geht es auch. Jedenfalls diesmal.
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Heute die dritte Kampagne. Tee muß neu angemischt werden. Das Photo zeigt das Rezept.
Das Wetter ist regnerisch, ich werde den großen Schirm mitnehmen. Der Weg zum Arbeitsplatz ist heute etwas weiter, wir werden eine Karre brauchen.
Wir sind ab 15:30 in der Apfelallee, vorderer Teil.
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Ach ja, es hat gestern trotz einer 80% Vorhersage nicht geregnet. Gegenteil, Sonne.
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