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Heimkommen
In den vergangenen Monaten haben wir oft an zuhause gedacht, an unsere Familien und Freunde - und uns auf die Rückkehr am Ende unserer Reise gefreut. Obwohl wir beide das Gefühl haben, das es auch schön langsam Zeit dafür wird, ist die Entscheidung heimzukommen dann doch ein größerer Schritt als gedacht. Mehr als die Freude auf daheim überwiegt daher zunächst die Traurigkeit über das damit unausweichliche Ende einer wundervollen Zeit. So viel haben wir in den letzten Monaten gesehen und erlebt! Es sind nicht allein die Länder, die wir bereist haben (und deren Flaggen nun unseren Rucksack verzieren), sondern vielmehr die einzigartigen Erlebnisse und Begegnungen, an die wir uns erinnern. Es sind wunderschöne Momente, unvergessliche Eindrücke - und auch Schwierigkeiten, die wir gemeinsam gemeistert haben. Am Beginn einer Reise weiß man nicht was einen erwartet. Und genau das macht auch den Reiz einer solchen Reise aus: nicht zu wissen, was der neue Tag bringt, die Freiheit sich treiben zu lassen und die Dinge zu nehmen, wie sie kommen. Zeit, um sich auf unerwartete Situationen einfach einzulassen, nicht alles zu planen und zu ernst zu nehmen. Neben all den vielfältigen Eindrücken ist es daher vor allem ein unbeschreibliches Freiheitsgefühl, das in unserer Erinnerung an die gesamte Reise überwiegt - und das wir uns auch zuhause bewahren wollen.
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Mongolei - Wüste Gobi
In Ulaanbaatar stellt sich leider schnell heraus, dass wir tatsächlich kein Touristenvisum für Russland bekommen. Zwar hatten wir gewusst, dass es schwierig wird - laut den neuen Visabestimmungen kann man das Visum nur im eigenen Heimatland beantragen -, hatten aber Erfahrungsberichte von anderen Reisenden gelesen, die es trotzdem erhalten hatten.
In unserem Fall scheint es aber absolut unmöglich. Nach kurzer anfänglicher Niedergeschlagenheit empfinden wir es aber gar nicht mehr so schlimm sondern vielmehr als kleinen Wink des Schicksals: Es gefällt uns so gut in der Mongolei und wir beschließen daher einfach länger zu bleiben (und unser restliches Budget hier zu investieren 😅), bevor wir direkt heimfliegen.
Und so begeben wir uns, gemeinsam mit unserem thailändischen Mitreisenden Ryan, auf eine mehrtägige Tour in die Wüste Gobi. Nach einer 9-stündigen Busfahrt (bei der der Busfahrer die asphaltierte Straße streckenweise einfach verlässt und in abartiger Geschwindigkeit über die Steppe rast) werden wir in der Provinzstadt Dalanzadgad von unserem Fahrer bereits erwartet. Er wird uns in den nächsten 3 Tagen die Gegend zeigen, außerdem schlafen wir auch bei ihm zuhause - in einer Jurte vor seinem kleinen Häuschen.
Bereits bei unserer Zugfahrt durchquerten wir einen Teil der Wüste Gobi und mussten unsere Vorstellung von "Wüste" in diesem Fall etwas berichtigen: nur 20 Prozent der Fläche bestehen aus Stein- und Sandwüste, beim Rest handelt es sich hauptsächlich um trockene Grassteppen.
Mit dem robusten Lada braust unser Fahrer über die unbefestigten Straßen - oder teilweise einfach querfeldein. Woran er sich dabei orientiert bleibt uns oft schleierhaft! Wir haben Mühe uns gut festzuhalten (denn natürlich gibt es keine Sitzgurte) und werden ordentlich durchgerüttelt.
Der Großteil der Menschen hier lebt als Nomaden. Untertags begleiten sie ihre riesigen Herden aus Ziegen, Schafen und Kamelen zu Fuß, mit dem Auto oder Motorrad und tränken die Tiere an Wasserstellen oder Brunnen.
Die Landschaft ist unglaublich weit, ab und zu begrenzt von niedrigen Bergketten. In der Ferne erkennt man manchmal eine winzig wirkende Jurte, die Staubwolke eines Autos oder Motorrads oder grasende Kamele und Pferde. Auch das Phänomen einer "Fata Morgana" kommt uns gar nicht mehr so absurd vor: mehr als einmal glauben wir in der Ferne eine seltsame Luftspiegelung zu erkennen und sind uns nicht sicher, ob es sich tatsächlich um eine Wasserfläche oder (wahrscheinlicher) einfach um eine Täuschung handelt.
Ob es die Sandsteinfelsen von Tsagaan Suvarga sind, die "flammenden Klippen" von Bayzang (wo zahlreiche Dinosaurierskelette gefunden wurden) oder Yolym Am, eine Schlucht in den Bergen, in der sich das Eis bis in den Sommer hinein hält - am eindrucksvollsten bleibt doch die Leere und Weite dieser unendlichen Steppen.
Das klassische Bild einer Wüste wird bei Khongoryn Els dann auch noch befriedigt: bis zu 300 Meter hoch sind die goldenen Sanddünen, die wie hingemalt ausschauen: dahinter erheben sich graue Berge, davor die weite Steppe.. Das Erklimmen ist zwar kräfteraubend, der Blick in die abendliche Landschaft belohnt uns aber umso mehr. Wir bleiben lange dort oben sitzen.
Bereits am ersten Tag biegt unser Fahrer auf einmal von der asphaltierten Straße ab und wir halten nach einer ganzen Weile plötzlich vor einer Jurte, bewacht von 3 bellenden Hunden: hier wohnen seine Verwandten, erklärt er uns mit Händen und Füßen. Auf zwei Gehhilfen gestützt begrüßt uns seine Mutter und wir dürfen in der gemütlich eingerichteten Behausung Platz nehmen. Dort bekommen wir Tee mit Kamelmilch serviert - der uns überraschenderweise wirklich gut schmeckt! Etwas anders verhält es sich mit dem darauf folgenden Kamelkäse, der vergorenen Kamelmilch und schließlich "Kamelwodka", der ebenfalls aus der Milch gewonnen und gebrannt wird (das schmeckt man auch!!). Wir probieren natürlich alles und sind von der mongolischen Gastfreundschaft angetan. Es tut uns leid, kein Geschenk mitgebracht zu haben..
Beim Essen müssen wir uns aus Verständigungsgründen generell überraschen lassen. Es wird viel mit Schaffleisch gekocht und dabei gerne auch das reine Fett für den Geschmack beigemengt - daran können wir uns doch nur schwer gewöhnen. Dafür finden wir das schmackhaft zubereitete Trockenfleisch ganz gut! Als wir einmal ein wirklich gutes Gulasch essen und fragen, um was für Fleisch es sich handelt, bekommen wir als Antwort "goat" - Ziege! Das hätten wir uns nicht gedacht..
Es sind wunderschöne Tage und wir können über das Leben der Menschen hier nur staunen. Unsere Gastfamilie nimmt uns an einem Abend sogar zu einem kleinen Vergnügungspark mit - mitten in diesem Wüstenstädtchen im Nirgendwo 😊
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Mongolei - Ulaanbaatar und Terelj-Nationalpark
Weder könnte man von Ulaanbaatar behaupten, dass es eine schöne Stadt ist, noch gibt es viele Sehenswürdigkeiten oder architektonisch herausragende Gebäude zu bestaunen. Und doch hat die Stadt ein gewisses Flair und wir fühlen uns sofort wohl! Vielleicht liegt es an der einzigartigen Atmosphäre durch die umgebenden braungrünen Grashügel, die einem ständig bewusst machen, dass man sich tatsächlich mitten in der Mongolei befindet..
Vom Zaisan-Hügel hat man einen fantastischen Blick über die Stadt, die eigentlich recht überschaubar wirkt - und so gar nicht nach 1,5 Millionen Einwohnern. Kleine, von Zäunen umgebene Grundstücke, auf denen entweder eine Jurte, ein einstöckiges Häuschen oder eine Kombination aus beidem stehen, schmiegen sich an die Hänge. Das Stadtzentrum ist durchzogen von breiten Straßen und heruntergekommenen alten Mehrparteienhäusern, dazwischen auch moderne Wolkenkratzer. Wir sind überrascht über die Fülle an hippen Cafés und Restaurants mit internationaler Küche. Erstaunlich viele Leute sind ziemlich stylisch nach der neuesten westlichen Mode gekleidet - dazwischen findet man aber auch Nomaden von außerhalb, die ihr typisches langes Gewand, zusammengehalten von einem breiten Gürtel und dazu ordentliche Lederstiefel tragen!
Wir unternehmen einen zweitägigen Ausflug in den nahegelegenen Terelj-Nationalpark und besichtigen auf dem Weg die riesige Dschingis Khan-Statue, die wirklich beeindruckend ist. Angeblich sind die Mongolen auch heute noch ziemlich stolz darauf, die Nachfahren dieses berühmten Anführers zu sein - nicht ganz unverständlich, schaut man sich die Ausdehnung des Reiches unter seiner Herrschaft an und die ganzen Geschichten, die sich selbst in Europa um ihn ranken.
Im Nationalpark steht dann ein kleiner Ausritt auf dem Programm. Obwohl es sich in unserem Fall nur um einen gemächlichen Trott (während unser Führer auf seinem Pferd die Zügel hält) handelt, ist es ein tolles Gefühl auf dem Pferderücken zu sitzen - es passt ganz einfach in die Umgebung. Danach wandern wir in den umliegenden Hügeln und können uns gar nicht sattsehen an der einzigartigen Landschaft, gespickt mit weißen Jurten und grasenden Pferden.
Die mongolischen Reiter auf ihren Pferden beeindrucken uns dabei am meisten: wenn sie über die Steppe galoppieren, vor allem aber wenn sie ihre Pferde unter lauten Rufen zusammentreiben - ein gar nicht so einfaches Unterfangen, das den Mongolen aber Spaß zu machen scheint und an dem sich nach und nach immer mehr Reiter beteiligen.
Am Abend helfen wir der Familie dabei, eine Jurte aufzubauen. An sich zwar eine logische und einfach konzipierte Konstruktion, ist es in der Praxis aber dann doch zeitaufwendiger als gedacht. Wir sind jedenfalls froh, dass "unsere" Jurte für die Nacht bereits steht ���
Vor der Jurte sitzend beobachten wir das Treiben um uns: Kinder rennen Ball spielend herum, Frauen schieben ihre Kinderwägen zwischen den Jurten umher, Männer schrauben gemeinsam an Autos herum.. Sogar eine Feuerwehrübung ist im Gange! Leute in ihren Autos, Motorradfahrer oder Reiter kommen vorbei und man unterhält sich - oder packt ganz einfach mal kurz beim Jurtenbau mit an.
Es ist eine tolle Erfahrung und wir haben die ganze Zeit über ein fast unwirkliches Gefühl, das alles gerade tatsächlich zu erleben.
Nach einer etwas kalten Nacht in der Jurte geht's am nächsten Tag zurück nach Ulaanbaatar. Als man unserem Fahrer kurz vor der Abfahrt einen Kübel kaltes Wasser über den Kopf leert, denken wir uns noch nicht viel dabei. Eigentlich auch nicht, als er während der ganzen Autofahrt die Fenster trotz Wind herunten lässt. Erst als ihm kurz vor der Stadt der Führerschein gezupft wird (für 1 Jahr!) und wir mit dem Taxi weiterfahren müssen, wird uns klar, dass er wohl am Vorabend ein paar Wodka zu viel konsumiert hatte.. 😮
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Transmongolische Eisenbahn: Peking - Ulaanbaatar
Und dann ist es endlich soweit: voller Erwartung auf die bevorstehende Fahrt mit der transmongolischen Eisenbahn stehen wir in der Früh am Bahnhof. 1600 Kilometer sind es bis nach Ulaanbaatar, der Hauptstadt der Mongolei, und wir werden die nächsten 32 Stunden im Zug verbringen - entsprechend haben wir natürlich auch genug Proviant mitgebracht 😊
Am Bahnsteig ist der Zug bereits bereitgestellt, die Zugbegleiter in ihren Uniformen stehen vor den Wagons aufgereiht. Beim Betreten empfängt uns der aus österreichischen Zügen schon lange verschwundene Geruch nach kaltem Rauch und Zigaretten. Dafür sind die Abteile umso gemütlicher und wir haben Glück: der Zug ist nicht voll und wir haben das ganze 4er-Abteil für uns allein! Auf den langen Bänken, die für die Nacht überzogen werden können, kann man bequem die Beine ausstrecken und dabei aus dem Fenster schauen.
Bald nach Peking fährt der Zug durch gebirgiges Terrain, unterbrochen von zahlreichen Tunneln und Blicken in wassergefüllte, breite Schluchten. Der Zug erreicht eine Hochebene, auf dem trocken wirkenden Ackerland wird hauptsächlich Mais angebaut. Es geht vorbei an nichtssagenden Städten, großen Kohlekraftwerken, mit Solarzellen gepflasterten Berghängen.. die Landschaft wirkt teilweise karg und oft nur wenig besiedelt. Später kommen wir an verlassen wirkenden Dörfern vorbei, die kleinen Häuser aus roten Backsteinen wirken heruntergekommen und halb verfallen. Ein paar Bauern hüten ihre wenigen Stück Vieh.
Schließlich begegnet uns auch die chinesische Mauer wieder und begleitet uns für eine Weile: sie schmiegt sich an die kahlen Berghänge und wirkt imposant in dieser öden, braunen Landschaft. Nun sind wir an der Grenze zur “Inneren Mongolei” - ein riesiges Gebiet, das inzwischen zu China gehört. In diese endlosen Grassteppen blicken wir, bis wir schließlich am Abend in Erlian, der Grenzstadt zur Mongolei, ankommen. Nur ab und zu sieht man Siedlungen, ein paar grasende Pferde oder Kamele.. Im goldenen Licht der tiefstehenden Abendsonne ist es wunderschön, durch diese weite Landschaft zu fahren.
Die Schienen der chinesischen Bahn unterscheiden sich in der Spurweite von denen in der Mongolei und Russland - eine Schutzmaßnahme, mit der man sich im Falle eines Krieges schützen und vor allem die Transportmöglichkeiten des Feindes einschränken wollte. In Erlian müssen daher die Drehgestelle des Zuges getauscht werden - eine aufwendige Prozedur, bei der jeder Wagon abgekoppelt und in einer Halle einzeln aufgehoben wird. Begleitet vom lauten Hämmern und Krachen versuchen wir etwas zu schlafen. Bis auch die Passkontrollen auf beiden Seiten der Grenze abgeschlossen sind, ist es aber schließlich halb 2 in der Nacht. Dafür schlafen wir dann umso besser, immer begleitet vom angenehmen Ruckeln des Zuges..
Als wir früh am Morgen kurz aufwachen, bietet sich uns ein einmaliger Anblick: im roten Morgenlicht fahren wir durch die sandige Wüste Gobi! Schnell schlafen wir aber wieder ein und als wir das nächste Mal aufwachen, begleiten uns wieder trockene Grasebenen.
Je mehr wir uns Ulaanbaatar nähern, desto “mongolischer” wirkt das Bild vor dem Fenster: braungrüne, wellige Landschaft, weiße Jurten, Schaf- und Ziegenherden, Pferde - und Reiter, die über das Land preschen!
Wir essen unsere letzte Instant-Nudelsuppe (und stellen fest, dass wir für eine ganze Weile genug davon haben 🙄) und freuen uns bei unserer Ankunft doch, nach eineinhalb Tagen aus dem Zug zu steigen.
Die Fahrt war sicher eines der eindrucksvollsten Erlebnisse unserer Reise und die Zeit im Zug wurde nicht langweilig: der Blick wandert ständig nach draußen in die vorbeiziehende Landschaft, die sich langsam aber stetig verändert. Tatsächlich fanden wir es eine der schönsten Arten zu reisen - ohne Hektik. Und anders als mit dem Flugzeug vermitteln einem all diese Stunden erst ein wahres Gefühl für die Weite dieser Länder und die zurückgelegten Entfernungen..
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China - Seltsame Gefährte & Kulinarisches
China hat uns in jeder Hinsicht überrascht, denn die meisten Vorurteile haben sich als falsch herausgestellt. Vor allem in puncto Essen. Jeder von uns besitzt ein Bild der chinesischen Küche, die er sich von den heimischen "All you can eat" - Lokalen gebildet hat. Als wir das erste mal am Abend in ein Restaurant gingen, sind wir eines besseren belehrt worden. Die Speisekarte enthielt weder gebratene Nudeln mit Huhn oder Ente, noch die allseits bekannte pikant-säuerliche Suppe. Stattdessen findet man etliche Tofu-Arten, Fleischgerichte mit frischen Gemüse, gegrillten Fisch und eine chinesische Variation des Fondues. Wenn man die in unseren Breitengraden bekannte chinesische Küche mit der originalen vergleicht, dann ist es ungefähr das gleiche, als wenn man sich am Ballermann ein "lätschertes" Schnitzel bestellt.😉
Eine beliebter Snack der Chinesen sind die in zahlreichen Arten erhältlichen Instantnudelsuppen. Diese bieten sich sehr gut als Profiant an, denn in jedem Zug oder Bahnhof ist heißes Wass erhältlich. Ein Vorurteil stellt sich aber als wahr heraus: gegessen wird wirklich alles! Von Innerein bis Esel steht alles auf der Speisekarte.
Einige wirklich lustige Entdeckungen haben wir mit den Fortbewegungsmitteln der Chinesen gemacht. Weil die Chinesen ja sehr viele sind und die Gassen deshalb etwas schmal ausfallen, haben sie die Fortbewegungsmittel den Umständen angepasst. Dies betrifft nicht nur das normale Volk sondern auch die Polizei. In beiden Fällen bietet das Vehikel nur Platz für einen Fahrgast. Das gefährliche dabei ist, dass diese 'Spuckerl" elektrisch fahren und so von uns erst im letzten Moment bemerkt werden.
Es gib neben der Leidenschaft der Chinesen zum Essen noch eine weitere, die uns immer wieder in erstaunen versetzt hat: nämlich die der Fälschung. Die Chinesen fälschen alles was nur geht! In den Wochen in China sind uns zahlreiche gefälschte Automodelle aufgefallen. Zum Beispiel sieht ein Geländewagen aus wie der in Europa erhältliche Jeep Wrangler. Doch hier ist er mit chinesischen Zeichen versehen und hat bei genauerer Betrachtung nichts gemein mit dem Original. Selbes trifft auf etliche Modelle zu. Wie dem im Bild gezeigten RYM (???) - sollte wohl BMW heißen 😀. Generell kann man sagen dass die Chinesen wirklich alles nachahmen. Berichten zufolge sogar ein ganzes Ikea-Kaufhaus!
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China - Peking
Nach viereinhalb Stunden Fahrt im bequemen Hochgeschwindigkeitszug, vorbei an nicht enden wollenden Ackerflächen und riesigen Städten, kommen wir im 900 Kilometer entfernten "Beijing" (Peking) an.
Schon bei der Einfahrt des Zuges sind wir positiv überrascht: nach den ganzen gleichaussehenden, tristen Städten wirkt Peking richtiggehend herausgeputzt! Zwar reihen sich auch hier unendlich viele Wolkenkratzer aneinander, doch insgesamt wirkt alles schöner, moderner und vor allem: weniger Grau in Grau.
Beim Erkunden der Stadt werden unsere Nerven sogleich auf die Probe gestellt: obwohl in nur 10 Gehminuten Entfernung, scheint es eine wahre Herausforderung auf den berühmten Tian'anmen-Platz zu kommen: die Straßen um den Platz sind alle von Geländern umgeben, bei den Unterführungen werden wir vom Sicherheitspersonal ohne Erklärung abgewiesen oder darauf hingewiesen, dass das Durchqueren nur in die andere Richtung möglich ist.. Schließlich werden wir dann doch durch eine Pass- und Taschenkontrolle geschleust und stehen danach endlich auf dem gewaltigen Platz. Hier finden eine Million Menschen Platz - es ist der größte Versammlungsplatz der Welt. Und er wirkt auch tatsächlich beeindruckend (und fast ein wenig einschüchternd): rechts und links von riesigen kommunistischen Prunkbauten gesäumt, blickt man nach vorne auf das Eingangstor der verbotenen Stadt - auf dem groß das Profil General Maos prangt. In der westlichen Welt (in den chinesischen Geschichtsbüchern findet man dieses Ereignis nicht) hat der Tian'anmen-Platz traurige Berühmtheit erlangt: 1989 fanden auch hier Demonstrationen gegen den Kommunismus statt, die von der Armee blutig niedergemetzelt wurden - Hunderte, wahrscheinlich bis zu 2.000 Menschen fanden dabei den Tod.
Die verbotene Stadt selbst steht dem Platz an Größe um nichts nach: im Herzen der Hauptstadt gelegen, stellte sie den Sitz der chinesischen Kaiser dar. Die Gebäude auf dem großen Areal sind perfekt symmetrisch angeordnet, die Paläste des Kaisers befanden sich dabei in der Mitte. Um dorthin zu kommen durchschreitet man zunächst einen weitläufigen Platz nach dem anderen. Man kann sich die gewaltige Wirkung auf die einstigen Besucher des Palasts gut vorstellen: die Dächer der roten Gebäude strahlen in der Kaiserfarbe Gelb, in den zahlreichen bronzenen Schalen brannten große Feuer..
Ein ganz anderer Teil historischen Pekings sind die Hútongs: kleine, schmale Gässchen, gesäumt von schattenspendenden Bäumen und niedrigen Häusern. Obwohl man in diesen traditionellen Siedlungen auf engstem Raum wohnt, wird man beim Hindurchspazieren von der angenehmen Atmosphäre angesteckt: gemütlich herumschlendernde Menschen, vor ihren Häusern sitzende Bewohner und "Minigärten" voller Kräuter, Bohnen- und Gurkenpflanzen in den Trögen vor den Häusern..
In den vielen grünen Parks (der Tempel of Heaven Park voller Zedernbäume ist wunderschön!) schauen wir den Chinesen bei ihren Freizeitbeschäftigungen zu: beim chinesischen Schachspiel, Tanzen, Jianzi (Kicken eines Federballs mit dem Fuß) oder aber ganz einfach: beim Rückwertsgehen 😅.
Es ist generell amüsant, die Leute zu beobachten: sie sind ein lustiges Völkchen und lachen und scherzen viel miteinander. Trotz Sprachbarriere sind sie uns gegenüber immer offen und freundlich und helfen uns teilweise mit Händen und Füßen erklärend weiter. Manche Eigenheiten sind lustig anzusehen, so rollen sich die Männer häufig das T-Shirt hinauf und lassen ihren kugelrunden, nackten Bauch"auslüften". Andere, wie das geräuschvolle Zusammenziehen der Spucke im Mund und anschließendes Ausspucken, sind eher gewöhnungsbedürftig.. 😅
Das absolute Highlight ist aber dann doch der Besuch der chinesischen Mauer. Der Anblick des gewaltigen Bauwerks ist einfach nur atemberaubend! Die Mauer schlängelt sich durch die grüne, gebirgige Landschaft und scheint sich in beiden Richtungen noch ewig so weiterzuziehen. An manchen Stellen klimmt sie steil bergauf und dann wieder bergab, sodass die 6 Kilometer, die wir darauf wandern, gar nicht so unanstrengend sind. Da diesen Abschnitt nicht so viele Touristen besuchen sind wir manchmal fast alleine unterwegs - umso unglaublicher, dass wir ausgerechnet eine alte Bekannte aus Münster dort treffen!
Nach ein paar Tagen in der Stadt gehen uns die andauernden Pass- und Taschenkontrollen und die überall präsenten Sicherheitsbeamten (von den allgegenwärtigen Überwachungskameras mal ganz abgesehen) zunehmend auf die Nerven. Es scheint alles vorgegeben, sei es die Gehrichtung in Unterführungen oder die Möglichkeiten die Straßenseite zu wechseln..
Wir freuen uns daher auf die Zugfahrt in die Mongolei.. und verlassen China mit zwiespältigen Eindrücken.
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China - Xi'an
Nach einem fünfstündigem Flug landen wir in der Stadt Xi'an - welche trotz ihrer 6 Millionen Einwohner nicht einmal zu den größeren Städten Chinas zählt. Und doch sieht man der Stadt die Einwohnerzahl an: schon auf der nächtlichen Fahrt vom Flughafen zu unserem Hostel staunen wir über die schier endlosen Reihen an Wohnblöcken, die an unseren Augen vorbeiziehen.
Eine Besonderheit von Xi'an ist die noch vollständig erhaltene, gewaltige Stadtmauer: insgesamt 14 Kilometer spannt sie sich mit jeweils einem Eingangstor in jeder Himmelsrichtung in einem Rechteck um die Altstadt. Perfekt um sie per Tandem-Fahrrad zu erkundigen! Von dieser altehrwürdigen Befestigungsanlage aus blickt man in ein nicht enden wollendes Meer an hohen Wohntürmen wir können über diese Dimensionen aber auch den Kontrast von Alt und Neu nur staunen.
Beim Schlendern durch die Stadt sind wir dann aber positiv überrascht, denn am Fuße dieser Betonklötze befinden sich oft mit Bäumen gesäumte Straßen und angenehm schattige Gehwege. Im Herzen der Altstadt bestaunen wir "Glockenturm" und "Trommelturm" (ausgestattet mit riesigen Signaltrommeln). In vielen chinesischen Städten wurden diese früher für Signalzwecke, Verlautbarungen und zum Ankündigen der Uhrzeit verwendet.
Als "Tor zur Seidenstraße" bahnte sich von Xi'an aus einst die berühmte Handelsroute ihren Weg Richtung Westen. Davon zeugt heute noch das muslimische Viertel der Stadt, wo man auch viele "chinesische Muslime" mit traditioneller Kappe bzw. Kopftuch sieht. Die alte Moschee versprüht den Flair vergangener Zeiten - auch wenn es sich dabei vielmehr um eine Aneinanderreihung von kunstvoll verzierten Holzgebäuden und einer Gebetshalle als um eine Moschee im klassischen Sinn handelt. Das Viertel ist außerdem die beste Adresse, um sich durch die hier typische chinesisch-muslimische Küche zu kosten: Granatapfelsaft, Lammspieße, Nudeln mit Sesamöl, mit Fleisch gefüllten flache Brötchen und orientalisch gewürzte Kartoffeln.. Da natürlich niemand Englisch spricht gehen ein paar der Experimente leider auch daneben 😅
Etwas außerhalb der Stadt liegt eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Gegend: die Terracotta-Armee des ersten chinesischen Kaisers Qin Shihuangdis. 200 v. Chr. wurde der Herrscher in seinem Mausoleum begraben - gemeinsam mit einer 8.000 Mann starken Armee aus Terracotta-Kriegern, deren Anfertigung er noch zu Lebzeiten befehligte. Beim Anblick der mannshohen Figuren wird einem der gigantische schöpferische Aufwand bewusst: nicht genug mit den fein gearbeiteten Details gleicht auch noch keiner der Krieger einem anderen. Sie unterscheiden sich in jedem Gesicht ebenso wie in Statur oder Kleidung! Das Areal ist riesig und bisher wurde verhältnismäßig wenig ausgegraben: der Großteil der Tonfiguren ist zerbrochen und es ist ein unglaublicher Aufwand, diese anhand der Scherben wieder zusammenzusetzen. Tatsächlich wurde auch das eigentliche Grab des Kaisers noch nicht gefunden. Wir sind aber umso mehr beeindruckt von diesen gewaltigen, über 2.000 Jahre alten Werk.
Ein weiterer Tagesausflug in die Umgebung führt uns zu den Hua Shan-Bergen. Mit seinen fünf Gipfeln gilt das 2.100 Meter hohe Gebirgsmassiv nicht nur als heilig sondern ist inzwischen vor allem wegen seiner gefährlichen Steige auf den Berg verschrien. Da nach der OP vor zwei Wochen noch Schonung angesagt ist, kommen wir nicht dazu, die Gefährlichkeit des Aufstiegs selbst zu testen. Wie 99 Prozent der vielen chinesischen Besucher wählen auch wir stattdessen die bequeme Variante mit der Gondelbahn - die aber ebenfalls ein klitzekleines mulmiges Gefühl verursacht, als sie sich mit wenigen Stützen über zwei Täler mit schwindelerregenden Tiefen spannt. Der Ausblick von oben ist gewaltig, nicht nur auf die steil abfallenden Felswände und schmalen Grate der Berge, sondern auch auf die weiten Ebenen mit Ackerflächen im Tal.
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Thailand - (und noch einmal..) Bangkok
Gerade als wir endlich alle Visa in der Tasche und den Flug für die Weiterreise gebucht haben, wird bei mir erneut ein Leistenbruch festgestellt. Der Arzt rät nicht nur davon ab in diesem Zustand weiterzureisen sondern auch zur möglichst baldigen Operation. Wir fallen aus allen Wolken!! Wir hatten uns darauf gefreut, langsam unsere Reise Richtung Heimat anzutreten - aber auf ein so abruptes Ende sind wir nicht eingestellt und können es uns gar nicht vorstellen.
Doch es kommt gottseidank anders: Laut ärztlicher Einschätzung meiner Reiseversicherung bin ich so nicht transportfähig und die Operation soll daher in Bangkok stattfinden. Im teuren internationalen Krankenhaus, in dem alle Ärzte Englisch sprechen, fühle ich mich nicht nur gut aufgehoben sondern auch besser aufgeklärt als bei meiner Operation in Kufstein. Und da es ein Privatkrankenhaus ist, kann ich auch gleich am nächsten Tag operiert werden!
Es geht alles gut und ich kann am zweiten Tag bereits "nach Hause" - bzw. in diesem Fall zu unseren Bekannten nach Hause.. Gerade jetzt sind wir noch einmal mehr froh, in deren Gästezimmer statt in einem Hotel wohnen zu können (auch wenn wir ihre Gastfreundschaft dadurch leider etwas überstrapazieren müssen..).
Während ich mich auskuriere erkundet Alex noch etwas die Stadt und unternimmt einen Wochenend-Ausflug nach Chiang Rai. Und es könnte auch schlimmer sein: Trotz allem sind es ruhige Tage des Wartens, in denen wir die Häuslichkeit der gemütlichen Wohnung genießen, kochen, lesen, nach langer Zeit wieder Filme schauen oder mit der kleinen Eva spielen.. Und so vergeht die Zeit dann doch! Nach der Kontrolluntersuchung eine Woche später bin ich dann auch offiziell wieder "reisetauglich".
Nach fast 4 (!) Wochen in Bangkok freuen wir uns nun umso mehr auf das letzte Abenteuer unserer Reise: China und die anschließende Fahrt mit der transibirischen Eisenbahn - durch die Mongolei und Russland zurück bis nach Europa!
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Thailand - Chiang Rai
Nach einiger Überlegung beschließe ich noch einen kurzen Abstecher in den Norden Thailands zu machen. Weil Sarah sich noch etwas auskurieren muss, werde ich diesen Abschnitt alleine bereisen.
Da mir die Touristenmassen der Großstadt schon etwas zu viel geworden sind, fällt die Entscheidung auf den kleinen Ort Chiang Rai. Dieses beschauliche Städtchen im Norden ist rund 60 km von der im Norden gelegenen Grenze zu Myanmar entfernt und dient für viele Backpacker nur als Durchreiseort.
Nach gut einer Stunde Flug erreiche ich mein Ziel, den Flughafen Chiang Rai. Ich verlasse die Halle geradewegs an den mir schon auflauernden Taxlern, die es besonders auf Touristen abgesehen haben, vorbei. Als erfahrener Reisender, der ich ja jetzt schon bin, gehe ich mit den Einheimischen zu dem neu eingerichteten Flughafentransfer, der mich um ein kleines Geld in die Stadt bringt. Mein Hostel ist schnell gefunden und ich mache mich noch gleich auf den Weg Richtung Innenstadt, um mir einen fahrbaren Untersatz für morgen zu holen. Die Motorradvermietung rät mir zu einer Honda CB 500. Weil ich noch genug Zeit bis zur Dämmerung habe, beschließe ich den im Süden von Chiang Rai gelegenen Wat Rhon Khun (weißer Tempel) zu besichtigen.
Am nächsten Morgen mache ich mich mit meinem Gefährt auf Richtung Norden zum Grenzort Mae Sai. Wie üblich hat der Verkehr nur wenig mit westlichen Verhältnissen zu tun, aber nach ein paar Kilometern gewöhnt man sich an die Fahrweise der Einheimischen. Vorbei geht es an Feldern, Äckern und auch die ersten Ausläufer der Berge sind zu sehen. Nach guten 65 Kilometern erreiche ich den Grenzort, der die letzte Stadt Thailands vor Myanmar darstellt. Nach dem Ortsschild biege ich rechts ab Richtung Chiang Saen.
Nach einer weiteren Stunde erreiche ich das "Goldene Dreieck". Hier treffen sich die Länder Thailand-Myanmar-Laos. Berühmt wurde diese Gegend durch den Drogenhandel. Jetzt erinnert nur mehr ein Museum daran - zumindest offiziell. Nach kurzer Pause fahre ich weiter nach Süden und biege ab Richtung Ban Mae Bong. Zu meiner Überraschung sind die Straßen auch abseits der Schnellstraßen gut ausgebaut und es macht viel Spaß hier zu fahren. Kurz vor Chiang Rai biege ich nochmals ab und besuche den blauen Tempel Wat Rong Seur Ten. Nach diesem Abstecher gebe ich meine nun lieb gewonnene Honda dem Besitzer zurück und begebe mich wieder zu meiner Unterkunft.
Gut eine Stunde später mache ich mich auf zum Abendessen in die Stadt. In einem Restaurant bestelle ich mir etwas und zum Ausklang ordere ich noch ein Bier. Zu meinem Nachteil wird mir letzteres aber verweigert. Der freundliche Kellner erklärte mir, dass heute Buddha-Day sei und so kein Alkohol ausgeschenkt werde. Zu meiner Belustigung geht es anderen Touris genauso und so bin ich nicht der einzige uninformierte.
Am nächsten Tag geht es dann schon früh Richtung Flughafen und wieder zurück nach Bangkok.
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Bangkok - Ausflüge in die Umgebung
Die Bearbeitung der Visaanträge durch die jeweiligen Botschaften dauert immer mehrere Tage und so haben wir genug Zeit, auch die nähere Umgebung von Bangkok zu erkunden. Wir unternehmen einen Ausflug zu den Überresten der einst bedeutenden Königsstadt Ayutthaya und eine Zugfahrt auf einem eindrucksvollen Bahnabschnitt des ”Death Railway".
Wie bereits in Bagan, sind auch in Ayutthaya nur noch die Tempelanlagen der einstigen Stadt erhalten und obwohl zur etwa gleichen Zeit erbaut, unterscheiden sie sich vom Stil her von denen in Myanmar. Wir erkunden das Gelände per Fahrrad und freuen über die wenigen Touristen, von denen offensichtlich einige die bequemere Alternative zum Fahrrad gewählt haben - nämlich den Ritt auf dem Rücken eines Elefanten! Wir halten lieber etwas Abstand, als uns die riesigen Tiere auf der Straße entgegenkommen 😄 Tatsächlich handelt es sich dabei um einen Weg, die vielen auf den Umgang mit Menschen trainierten Arbeitselefanten weiter zu beschäftigen, die durch die Abholzungsverbote der thailändischen Wälder nicht mehr für Holzarbeiten gebraucht werden und damit praktisch "arbeitslos" sind.
Wir haben zwar noch nicht alles erkundet, doch die weitverstreuten Tempel per Rad abzufahren wird uns dann leider doch irgendwann zu heiß. Vielleicht haben wir auch bereits einen kleinen Sonnenstich davongetragen, denn auf dem Rückweg zum Bahnhof befindet wir uns plötzlich mit unseren Rädern auf der Autobahnauffahrt - und bemerken es erst im allerletzten Augenblick!!
Die auch als "Death Railway" bezeichnete Bahnstrecke zwischen Thailand und Myanmar wurde im zweiten Weltkrieg durch die japanischen Besatzer als wichtige Versorgungslinie errichtet. Den Namen "Todeseisenbahn" trägt diese Linie zurecht: man schätzt, dass etwa 90.000 Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter bei den Bauarbeiten unter unmenschlichen Bedingungen starben. Wir legen den thailändischen Streckenabschnitt bis Nam Tok zurück, was uns wieder fast bis an die Grenze von Myanmar führt.
In Nam Tok angekommen gibt es einen längeren Aufenthalt. Zwar gibt es dort einen kleinen Wasserfall, in dessen Becken die Kinder baden können, ansonsten gibt es aber nicht viel sehen. Wir nutzen die Zeit daher wie die Thailänder, also natürlich zum Essen! Wir picknicken im Schatten und machen einen kleinen Spaziergang durch die schöne, grüne Landschaft, bevor es auf derselben Strecke wieder retour geht.
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Thailand - Bangkok
Kurz entschlossen fahren wir noch einmal zurück nach Koh Tao, vor allem um noch etwas (und verhältnismäßig günstig) zu tauchen. Wir verbringen noch eine entspannte Woche und genießen den traumhaften Blick von unserem Bungalow direkt am Freedom Beach.
Danach geht es zurück nach Bangkok, wo wir die Visa für China, Mongolei und Russland beantragen müssen, um mit der transsibirischen Eisenbahn zurück nach Europa zu fahren. Wir haben das Glück, bei der Schwester eines Freundes und ihrem Mann wohnen zu können und sind nun nicht nur angetan von der riesigen Wohnung im 15. Stock eines Wolkenkratzers (der Ausblick vom Balkon ist gewaltig) in Sukhhumvit, dem modernen "Geschäftsbezirk" von Bangkok, sondern auch von der 2-jährigen Eva, die munter mal tirolerisch, mal französisch, mal englisch dahinplappert.
Nachdem wir die Stadt bei unserem ersten kurzen Besuch vor allem laut, heiß und anstrengend empfunden haben, lernen wir nun die tollen Seiten der Stadt kennen: die zahlreichen Rooftop-Bars, supermodernen Einkaufszentren und tollen Restaurants jeder erdenklichen Nationalität (in unserer Straße ist auch eine deutsche Bäckerei mit super Laugenstangerl 😄), aber auch das gute thailändische Streetfood; das Gewusel in Chinatown am Abend und den Ramsch aller Art, den man dort kaufen kann; den riesigen Chatuchak-Markt und den Markt asiatique direkt am Flussufer - mit Riesenrad und Liveband am Abend. In Sukhumvit reiht sich Wolkenkratzer an Wolkenkratzer und wir staunen über die teilweise gewaltige Architektur sowohl von außen als auch von innen. Im Lumphinipark tümmeln sich große Warane und am Abend werden trotz der Hitze überall Gymnastikkurse abgehalten, denen sich erstaunlich viele Menschen anschließen. Inmitten der ganzen Modernität finden sich dann aber auch wieder Holzhäuser oder Wasserkanäle, die ein Bild des "alten" Bangkoks zeichnen.
Während unseres Aufenthaltes findet auch die dreitägige Krönungszeremonie des neuen Königs von Thailand statt. Es istvein großes Spektakel und bereits vorher tragen die Thais gelbe T-Shirt zu seinen Ehren, an jeder Ecke steht oder hängt ein prunkvoll mit Blumen geschmücktes Portrait und in den Kaufhäusern und der Metro wird die Nationalhymne auf und ab gespielt.
Wir staunen besonders über den Tempel Wat Pho mit seinen unglaublich schönen, mit bunten Fliesenmosaiken verzierten Türmchen und den lustigen Wächterstatuen.
Das Beantragen der Visa stellt sich dahingegen als kleiner Hürdenlauf heraus: wegen der Krönung und dem 1. Mai (der in den ehemalig kommunistischen Ländern China, Mongolei und Russland ein großer Feiertag ist) haben die Botschaften teilweise geschlossen und besonders China hat strenge Voraussetzungen zur Beantragung. Unseren Plan, über den Landweg durch Laos und Vietnam nach China einzureisen, müssen wir leider verwerfen - es ist schlichtweg nicht möglich, dafür ein Visum zu bekommen..
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Thailand - Koh Phayam
Auf einen Tipp hin ist unser nächstes Ziel die Insel Koh Phayam. Von den großen Touristenmassen bis heute verschont, scheint es hier noch ein wenig ruhiger und ursprünglicher zuzugehen.. Das klingt genau richtig für uns!
Vor allem erscheint uns die Insel erst einmal wahnsinnig grün! Hier gibt es nur wenige abgeholzte Flächen, der Großteil der Insel ist noch mit Dschungel bedeckt. Die "Straßen" sind schmale asphaltierte Wege, die nur für Mopeds geeignet sind - Autos gibt es auf der Insel so und so keine. Es ist wunderschön, mit dem Moped durch diese tropische Landschaft zu fahren und wir staunen über die üppige Vegetation mit Sträuchern voller roter Hibiskusblüten, Cashewnuss- und Gummibäume, Bananen- und Ananasstauden..
Dazwischen finden sich kleine Supermärkte und nette Restaurants - und natürlich auch Resorts, die aber ausschließlich aus im Wald versteckten und wenig auffälligen Bungalow-Anlagen bestehen. Strom gibt es nur in der Nacht - daran werden wir auch erinnert, als wir uns am Nachmittag ein Eis kaufen wollen und man sich für die schon ziemlich weichen Exemplare mit den Worten "In der Früh ist es besser.." entschuldigt.
Da die Saison hier bald zu Ende geht sind die schönen, langen Strände fast menschenleer. Bereits jetzt türmen sich am späten Nachmittag große Wolkenberge am Himmel und lassen den baldigen Beginn der Regenzeit erahnen.
In einer kleinen Hütte in der Nähe unserer Unterkunft werden Kokosmilch und -öl frisch hergestellt: dafür werden ”Arbeitsaffen" gehalten, die auf die hohen Palmen klettern und die Kokosnüsse pflücken! Der cremige und intensive Geschmack der frischen Kokosmilch ist unvergleichlich mit dem, was man bei uns im Supermarkt erhält!
Ein ganz besonderes Highlight ist die Hippie-Bar in der Buffalo Bay: aus verwitterten Treibholz scheinbar zufällig zusammengezimmert, mit mehreren Etagen und kleinen Sitzecken, die durch schmale Holzbrücken erreichbar sind, macht sie ihrem Namen alle Ehre! Wir genießen die gemütliche Atmosphäre und die schönen Sonnenuntergänge (und die leckeren gebackenen Bananen 😊).
Die gemütlichen Tage auf der paradiesischen Insel vergehen wie im Flug..
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Thailand - Koh Tao
Nach einem kurzen Fußmarsch über die Brücke des Grenzflusses sowie einem schnellen Prozedere am Grenzposten haben wir unser thailändisches Visa im Pass - und sind damit offiziell in Thailand angekommen! Komplizierter scheint es zu sein, einen Bus nach Bangkok zu bekommen. Aufgrund der baldigen Feierlichkeiten um das thailändische und burmesische Neujahr sind auch viele Einheimische auf dem Weg zu ihren Familien und die Busse für die nächsten beiden Tage komplett ausgebucht. Nachdem wir es in Myanmar gewohnt waren, dass immer versucht wird, uns irgendwie weiterhelfen und eine Lösung zu finden, ärgern wir uns etwas über die Unfreundlichkeit und mangelnde Auskunft am Schalter. Nach mehrmaligen Nachfragen werden wir dann kurzerhand in einen kleinen Minivan gesteckt und bekommen irgendwann mit, dass uns dieser in eine kleine Stadt bringen soll, von der wir vielleicht leichter einen Bus erwischen können. Wollen wir es einmal hoffen, denn der Name der Stadt findet sich in keinem unserer Reiseführer..
Nachdem wir beim Kartenkauf nochmals inständig hoffen, auch wirklich ein Ticket nach Bangkok erhalten zu haben (niemand scheint Englisch zu sprechen oder auch nur arabische Buchstaben lesen zu können!), kommen wir dann um halb 3 in der Nacht doch noch gut in Bangkok an. Wir sitzen die Zeit bis zum Morgengrauen am Busbahnhof aus und finden dann sogar noch die Energie, uns zu einem öffentlichen Bus in die Stadt durchzufragen (wir wollen das Geld fürs Taxi sparen..).
Etwas müde kommen wir dann in unserer Unterkunft an.. Dafür genießen wir die Annehmlichkeiten der modernen Großstadt umso mehr: wir gönnen uns den ersten richtigen Kaffee seit einem Monat (in Myanmar war er nur in Form von Löskaffee zu bekommen - mal besser, mal schlechter 😉)!
Bis wir unser Zimmer am Nachmittag beziehen und uns endlich erholen können, unternehmen wir (zwangsläufig) noch einen Spaziergang - obwohl es drückend heiß ist. Wir sind über den geordneten Verkehr in Bangkok überrascht und vor allem auch, wie sauber alles ist! Mit den internationalen Ketten, schönen Restaurants und Grünflächen fühlen uns wie in einer westlichen Stadt - wir hatten uns Bangkok anders vorgestellt! Der Eindruck wird noch verstärkt durch die vielen weißen (und oft deutschsprachigen) Touristen auf den Straßen - ein krasser Gegensatz zu Myanmar, wo wir meist nur wenige Reisende getroffen haben.
Nach 2 Tagen in der Stadt sind wir froh, im Nachtzug Richtung Süden zu sitzen - Bangkok werden wir bei unserer Rückkehr noch einmal besser erkunden!
Unser Ziel ist nun die Insel Koh Tao: dort wollen wir (neben ein paar erholsamen Tagen am Strand) einen Tauchkurs machen - das war eines der Dinge, die wir uns für unsere Reise vorgenommen hatten 😊
Die ersten Atemzüge unter Wasser sind ein seltsames Gefühl - obwohl wir uns dabei zunächst nur im 2 Meter tiefen Pool der Tauchschule befinden! Nach einem Tag "Üben" im Pool geht es zu unserem ersten Tauchgang im Meer. Unsere Tauchlehrerin Stacey ist fantastisch und schafft es, dass wir uns von Anfang an sicher fühlen! Wir sind begeistert von der bunten Unterwasserwelt und dem unbeschreiblichlichen Gefühl, ein Teil davon zu sein! Im Wasser scheint die Zeit langsamer abzulaufen und wir sehen farbenfrohe Fische, fluoreszierende Korallen und riesige Fischschwärme, die sich bewegen wie ein einziges Lebewesen..
Da es uns so gut gefällt, machen wir nach dem absolvierten "Grundkurs" auch noch weiter und unternehmen unter anderem einen Tieftauchgang auf 30 Meter sowie einen nächtlichen Tauchgang 😉
Auch so genießen wir unsere Zeit auf Koh Tao und kommen uns wie im Urlaub vor! Die kleine Insel ist genau von dem Tourismus geprägt, den wir eigentlich vermeiden wollten: Restaurants reihen sich an Bars, Cafés, Mopedverleihs und Tauchschulen.. und doch empfinden wir diese Dinge auch einmal als angenehm 🙂 Von der kleinen Bar unserer Unterkunft hat man am Abend einen fast kitschigen Blick auf die türkisblaue Bucht mit den ankernden Booten.
Und schließlich ist "Songkran", das thailändische (und burmesische) Neujahrsfest. Der im Englischen verwendete Begriff "Water festival" beschreibt es noch treffender, denn man wäscht alles Alte wortwörtlich ab und übergießt sich gegenseitig mit Wasser! Vor den Häusern stehen große, wassergefüllte Tonnen und Vorbeikommende (sei es zu Fuß, per Moped oder Auto) werden mit Eimern übergossen - oder aber auch mit dem Gartenschlauch oder Spritzpistolen nassgespritzt. Dabei gibt es auch keinerlei Rücksicht auf Reisende, die mit ihrem Gepäck gerade ankommen oder einen Fotoapparat in der Hand haben! Wir lassen uns schnell anstecken und haben viel Spaß dabei, mit der Wasserpistole durch die Straßen zu ziehen 😉
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Goodbye Myanmar!
Es ist erstaunlich, welch anderes Bild sich bereits ergibt, als man Myanmar gerade erst verlassen hat und sich nun auf der anderen Seite der Grenze in Thailand befindet. Gebäude und Straßen sind schöner und sauberer und gleichen mehr westlichem Standard; statt den Colectivos fungieren auf einmal große Pick-ups als Sammeltaxis.
Wir haben das seltsame Gefühl, Myanmar bereits zu vermissen. Während uns in Neuseeland und Australien vor allem die gewaltigen Landschaften beeindruckt haben, sind es trotz wunderschöner Gegenden, alter Tempel und unzähliger goldener Pagoden vor allem die Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Einheimischen, durch die wir dieses Land so ins Herz geschlossen haben.
Ob es die Mönche sind, die sich anbieten uns den Buddhismus zu erklären, die Englisch-Studenten in Yangon, Menschen im Bus, die uns ihr Essen anbieten, der Mann am Pier, der seine Melone mit uns teilt und uns mit Händen und Füßen die Landschaft erklärt (obwohl er kein Wort Englisch spricht) oder das Auto, das anhält und fragt wo wir hin müssen, als wir mit kaputtem Flipflop in der Hand am Straßenrand stehen: wir sind immer wieder aufs Neue überrascht, wie offen wir empfangen werden.
Auf der Straße werden wir nicht nur freundlich begrüßt sondern oft auch angesprochen und gefragt woher wir kommen. Als Antwort ernten wir fast immer ein "Nice country". Wir kommen bald dahinter, dass es meist die einzigen Phrasen sind, die die Leute auf Englisch können - und finden es umso schöner, dass die Leute trotzdem mit uns ins Gespräch kommen wollen.
Schwieriger ist es, über den Bürgerkrieg oder das Thema der verfolgten Rohingya zu sprechen, hier bekommt man nur ausweichend Antworten. Hingegen werden wir oft gefragt, ob wir Aung San Suu Kyi kennen, die das Land in die Demokratie geführt hat (und den Friedensnobelpreis dafür erhalten hat) und aktuell die Regierungsgeschäfte in der Hand hält. Es ist schön, die Begeisterung der Menschen für diese Frau, die sie meist ganz einfach als "Mutter" bezeichnen, zu erleben. Und doch darf man nicht vergessen, dass nicht alle im Land so denken und die Demokratie noch immer auf wackeligen Beinen steht.
Wir haben uns bewusst dafür entschieden nach Myanmar zu reisen - ein Land, für das wir zu Schulzeiten noch Spenden gesammelt haben und dass durch politische Sanktionen lange nur von wenigen westlichen Touristen bereist wurde. Die Komplexität des Bürgerkrieges und der vielen verschiedenen ethnischen Bevölkerungsgruppen Myanmars ist für uns Außenstehende schwierig zu verstehen und die Situation auch heute vor allem in den nördlichen Teilen noch lange nicht unter Kontrolle - wenn gleich das aus dem Mund der Einheimischen höchstens durch leichte Andeutungen zu entnehmen ist.
Obwohl es wahrscheinlich noch ein langer und schwieriger Weg zu einer friedlichen Nation ist, wünschen wir es uns von ganzem Herzen für Myanmar und vor allem seine Bewohner. Und wenn gleich der Tourismus mit Sicherheit viele Chancen und positive Entwicklungen bringen wird, ist es doch die Authentizität und Ursprünglichkeit der Leute und des Lebens hier, die wir am meisten geschätzt haben - und die hoffentlich trotzdem noch lange bewahrt werden können..
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