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lowfiparadise · 7 years
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Review: Various Artists - TAM TAM Tanzscheiben
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Für ein knappes Jahr war das TAM TAM Tanzlokal in München mehr als eine Bar. Jedes Wochenende traten dort neben DJs auch Bands auf, und das auf gefühlten 50 Quadratmetern. Ein Ort der Experimentierfreudigkeit, den man in der sterilen Schickimicki-Umgebung der Maximilianstraße nicht erwartet hätte. Die Tanzscheiben-Compilation bietet einen Querschnitt durch die langen Nächte im TAM-TAM-Biotop. Der Produzent und DJ Sam Irl eröffnet die Compilation und schiebt Bässe sanft hinter die Ohren. Es wabert warm. Beim Karlsruher Elektrokraut-Duo Fred und Luna flackert die heiße Sonne fluoreszierend bei einem »Sonntag in den Bergen«, wobei einige Frequenzgipfel erklommen werden. Anschließend scheppern knarzende Reggae-Grooves des Fricklers F.S. Blummbastic über die Rillen. Mystisches Mexiko bei Los Anónimos de la Ciudad, die von ihrem Schmerz singen, den nur der Mond kennt. Der wehmütige Gesang entschwindet in Hall und Echo. La luna sabe de mi dolor. Euphorische Umstimmung danach mit Neoangin, wenn Popcornpop zuckersüß dahinschmilzt und Jim Avignon leicht beschwingt unter anderem über »Selfies in the train« schwadroniert. Dann ein (vorerst) emotionaler Abschluss mit dem Komponisten Manu Louis. Das klingt episch aus, obwohl es erst die A-Seite war. Verrauchte Barmusik mit einem Piano, das staccato einhämmert. Dazu schiefe Orgeltöne und ein ausuferndes Saxophonsolo, das in den Himmel heult. Aufgekratzt geht es auf der B-Seite der ersten LP weiter. Von Electropunk mit unterkühlten Texten aus dem Großstadtdschungel wie bei der Single »Leopard« der Münchner Band Wildes oder mit hektischen Synthesizern, die im Dreieck hüpfen wie ein Gummitwist am Rande der Hochhauskante. Fräulein Brecheisen kritisiert in dem Song »Dystopie« den »Digitalen Eingriff ins Gehirn« zu Beats, die im Austropop-Gewand daherkommen. Schwund wird hingegen vom »Gedankenüberfall aus der Pubertät« verwirrt. Da hilft nur noch, das Hirn auszuschalten und »Dance to the Music« zu zelebrieren, wie Schlammpeitziger proklamiert. Oder noch weiter zu gehen und zu sagen »In Dub We Trust«, wenn Pablo Lauf mit düsterem Dub die Dystopie wieder auf den Boden der Tatsachen drückt. Die zweite Tanzscheibe öffnet die Türen in experimentelle und exotische Gefilde. Es wird wieder instrumental. Streicher bei Akie Doi beweisen eine gewisse Sogwirkung und ziehen ins Geschehen hinein. Die Koordinaten reichen von Japan über Chicago bis nach Bangalore. Es ist nicht klar, wo die Reise hingeht. Aber eins ist sicher: Mit Daniel Door kommt man im Delirium an. Dort vegetieren auch Gathaspar, der BaFög oder Da Resident auf der letzten Seite der Compilation. Es blubbert und Schweiß tropft von der Decke des TAM TAM Tanzlokals, das sich am frühen Morgen langsam leert.
Die Compilation ist am 21.7. 2017 im Eigenvertrieb erschienen.
(Dieser Text ist zuerst erschienen auf skug.at)
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lowfiparadise · 7 years
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lowfiparadise · 7 years
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LOWIFIPARADISE WILL DELIVER SWEET TUNES ALONGSIDE THE KTZ CREW
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lowfiparadise · 8 years
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#paradise #tape #2015 #lostintheforrest
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lowfiparadise · 8 years
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Perlen der deutschen Sprache Folge #125
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lowfiparadise · 8 years
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Dieses Wochenende findet in der Angerstraße 36 in Leipzig DAS ÄLTESTE FESTIVAL DER WELT statt.
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lowfiparadise · 8 years
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SCHNEEBALL Records - Indie-Pioniere aus München (Video für die Hochschule für Musik und Theater 2015)
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lowfiparadise · 8 years
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#frühjahrsputz
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lowfiparadise · 8 years
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lowfiparadise · 8 years
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#fehlfarben #peterhein
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lowfiparadise · 9 years
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Review: MOLLY NILSSON - ZENITH
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80er Jahre-Reggae, Steeldrums, dick aufgetragene Synthies, mehr Dreampop, dafür weniger House und Techno: Molly Nilsson hat den Berlin-Hype überlebt und die Sehnsucht in ihrer nordischen Stimme klingt resignierter denn je. Für die kosmopolitische Generation, die ständig um die ganze Welt reist, bietet Molly Nilsson eigentlich den perfekten Soundtrack: »The lonely Planet is the only Planet for me« heißt es im ersten Song »The Only Planet«, der gleich zu Anfang Bezug nimmt auf die Bibel der Rucksacktouristen. Ständig von Leuten umgeben und doch allein. Das ist wohl auch das Grundgefühl von Molly Nilsson. Die ehemalige Garderobenkraft im Berghain hatte schon immer das Zeug zum It-Girl, aber in einer souveränen Do-It-Yourself Version. Mit weiß gefärbtem Haar, langen schwarzen Mänteln und hochhackigen Stiefeln pflegt sie den Kunsthochschulen-Chic zwischen Gothic und Techno. 
Synthie-Hymnen mit pumpenden Billig-Beats: Der zweite Song, »1995«, haut rein und hat wie in den besten Momenten von Molly Nilsson tatsächlich die Fähigkeit uns für drei Minuten wegzubeamen in die Zeit von Windows 95. Damals war die Internet-Euphorie noch groß. Apropos Euphorie: Nillsons unterkühlte Stimme und die teils trägen Beats erinnern eher daran, wenn diese nachlässt. Wie nach einer durchgemachten Nacht im Club: Reste der Euphorie sind noch in den Knochen und man torkelt mal wieder alleine nach Hause und kuschelt sich in die Illusionsblasen aus kaltem blauen Rauch und Neonlicht. Ausgestorbene Großstädte in der Nacht. 
»In the Search for Love - All Alone in the Night« heißt es in Nillsons Streifzug durch die Metropolen, dem Song »H.O.P.E.«. Einen musikalischen Seelenverwandten hatte sie übrigens 2011 in John Maus gefunden, der ihre Lowfi-Ästhetik bewundert und daraufhin ihren Song »Hey Moon« coverte. Wer also auf flächigen Dreampop im Stile der Chromatics, romantischen Eskapismus á la Beach House oder auf elegante Lyrik in der Tradition von Anne Clark steht, wird sich an Molly Nilsson erfreuen. Einziger Wermutstropfen bei diesem Album: die zu glatt geratene Produktion. Das Mastering macht die skizzenartige Spontanität von Molly Nilssons Vorgänger-Alben etwas kaputt. Damals war die Hektik des ständigen Unterwegsseins mehr zu spüren. Nun klingt alles eine Spur zu sehr nach uninspirierten Studiosessions. Die vielen Reisen scheinen Molly Nilsson ermüdet zu haben.
Das Album ist am 25.9. bei dark skies association/ night school records erschienen.
(Dieser Text ist zuerst erschienen auf skug.at)
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lowfiparadise · 9 years
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Review: VARIOUS ARTISTS - GERNE ALS SWAP ODER AUCH GEGEN EIN BISSCHEN GELD
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Es beginnt mit zerstückelten Politikerreden, die auch gleich von einem akustischen Kettensägenmassaker zerfetzt werden. Im Hintergrund verklingen noch Beifall und Applaus. Die Raketenbasis Haberlandstraße machte bis jetzt hauptsächlich mit liebevollen Releases auf Kassette auf sich aufmerksam (Fagottmädchen, Das Beste von Gestern zum Preis von Morgen, Presseschau Austria, Bullenfreunde 2K14). Dahinter steckt Sascha Schierloh, der Stücke von Genoveva DMS, Mortobello Steril oder seinem alten Ego David Sardelle selektiert und schaut, dass die Musik aus München-Pasing mithilfe des Kassettenlabels über den Vorstadttellerrand in den Rest der Republik und der Welt schwappt. 
»Gerne als Swap« ist die zweite Vinyl-Veröffentlichung aus der Raketenbasis und diesmal eine Kollaboration mit Schamoni Musik und dessen Gründer und Betreiber Sebastian Schnitzenbaumer. Als Belp ist er der Höhlenforscher unter den Elektronikern, der im hypnotisierenden Tunnel umherirrt, zwischen bedrohlicher S-Bahn Unterführung und Endzeit-Techno nach dem Hörsturz. So passt es dann auch wunderbar, dass diese beiden Freaks sich auf dem Album in einer Art Ping-Pong abwechselnd die Tracks zu spielen. Wobei es mehr einer Mega-Collage als einzelnen Tracks gleicht, aber dafür auch alles andere, als ein homogener Mix ist, sondern ein Überschneiden der Sounds. Bei »Ich musste mal im Sommer Weihnachtslieder schreiben« etwa, wenn kurze Schlager Samples vollkommen deplatziert wirken, so als würde man wild am Radio-Tuner herumdrehen. Bei »Nachtbus In Veddel« montiert Mortobello Steril die Sprachfetzen im Stil von Steve Reich, bis sie sich im Stimmengewirr verlieren und bis zur Verwischung der Grenzen wiederholen.Manchmal ist das zu dick aufgetragen wiebei Belps »Sunrise Over Japan«, zwei Beats scheinen gleichzeitig abzulaufen, beißen sich im Tempo und man wünscht sich einen davon auszuschalten. Totale Reizüberflutung in Japan? Belp überspannt eben gerne den Bogen und am Ende filtert sich dann doch ein essenzieller Beat heraus. Gebratzel und Gebrutzel bei Kneek Kneek Knock Knock: Belp klopft die Tropfsteinhöhle auseinander, dabei gehen alle Frequenzen zu Bruch. 
Das Album endet im total verspulten Finale aus rückwärts ablaufenden Orgeln und Weiß-grauem Rauschen. Kopfkino für Kopflose. David Sardelle schraubt den Kopf ab, die Verbindungen der Synapsen werden gekappt. Die Welt wird komplizierter und komplexer. Die Tendenz im Pop, im Indie und auch im Elektro scheint es aber zu sein einfache Antworten produzieren zu wollen. Am deutlichsten wird das an Retrophänomenen wie der Renaissance des 90er-Jahre-House: Nach den Dubstep-Eskapaden wieder in geregelte 4/4-Bahnen zurückkehren. Diese Platte setzt ein Gegenstatement und wirft einen sprichwörtlich aus der Bahn: für Zerstreuung und gegen einfache Lösungen. Statt eine Heile Welt zu konstruieren werden gewohnte Gegebenheiten und Hörmuster zerstört. Somit passt der Sound vielleicht besser in eine Ausstellung als in den Club, doch dem Kunstaltar oder dem Soundart-Tempel wollen Belp und die Raketenbasis das Album sicher nicht opfern. Dafür brodelt es zu sehr nach rohem Untergrund, zu dreckig für die Gallerie.
Das Album ist am 30.10. bei Schamoni Musik erschienen.
(Dieser Text ist zuerst erschienen auf skug.at)
https://soundcloud.com/schamoni-musik/sets/raketenbasis-haberlandstrasse/likes
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lowfiparadise · 9 years
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— 14.11. @ A36 :: 22.00 —
//SHAKALAKA BLM BLM CLNG\ Uuuuh, friends. What a night. Visiting from Buenos Aires, Argentina, Ric Piccolo brings us both golden records & a platin live performance duo. Let Ric lift up the clouds of foggy cold, for you to crawl into his bed of warming shakalaka.. Backed up by everbouncing disco-ball, mr. T-T-T-Tiney, and new live material from Ketzers flagship Starship K., we’re ready for this… are you, too? \SHUBIDUBI NTZ NTZ CLSH// ———————————————————————– Ric Piccolo (Australworks, Buenos Aires) Furor Exótica LIVE (Buenos Aires) Tiney (Nation, Dresden) Starship Kowalski LIVE (Ketzerpop, Leipzig) https://soundcloud.com/ricpiccolo https://soundcloud.com/tiney https://soundcloud.com/starshipkowalski —————————————————————————-
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lowfiparadise · 9 years
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Ein kurzer Radio-Beitrag über Kassettenkultur für die Sendung Zündfunk auf BR2.
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lowfiparadise · 9 years
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lowfiparadise · 9 years
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Es war an einem warmen Sommertag....
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lowfiparadise · 9 years
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OFF Festival München starts today and ends at the end of the week with a big ballroom action
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