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#Lohnausgleich
aktionfsa-blog-blog · 2 years
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Erarbeiteten Wohlstand auf mehr Menschen verteilen
4 Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich
Eine kürzlich vom Haftpflichtverband der Deutschen Industrie (HDI) in Auftrag gegebene Umfrage kam zu erstaunlichen Ergebnissen: 63 Prozent der Bevölkerung sprechen sich für die Einführung der 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich aus und weitere 14 Prozent unterstützen dies auch dann, wenn es dabei zu Einkommenseinbußen kommt.
Auch stellt fast jeder zweite seine Vollzeit-Arbeitsstelle in Frage, ganze 48 Prozent würden in Teilzeit wechseln, wenn der Betrieb dies ermöglichen würde und bei den Beschäftigten unter 40 Jahren liegt dieser Anteil sogar bei 51 Prozent.
Worauf warten wir dann? Es soll nicht unbedingt in mehr Urlaub, mehr Konsum, mehr Fernsehen und mehr Freizeitfahrten mit dem Kfz ausufern. Es sind durchaus für die Gesellschaft und den Einzelnen sinnvolle Tätigkeiten, die sich die Menschen wünschen, wenn sie denn mehr Zeit hätten.
Dazu verweist das Gewerkschaftforum.de auf eine Studie aus Island - ein Land wo das Baden im Meer jahreszeitlich selbst für Hargesotteene sehr eingeschränkt ist. In dem unter Public Domain (CC-by-ND) veröffentlichten Artikel heißt es:
Dass diese Wünsche umgesetzt und in der realen Arbeitswelt funktionieren können, zeigt das Beispiel der Verkürzung der Arbeitszeit in Island. Dort haben vier Jahre lang 2.500 Beschäftigte aus über 100 Unternehmen statt 40 im Schnitt nur 35 oder 36 Stunden in der Woche gearbeitet und das bei vollem Lohn. Mehr noch, der Versuch einer Arbeitszeitverkürzung im Öffentlichen Dienst war dort ein überwältigender Erfolg und zeigte deutlich, dass der Öffentliche Sektor ein Vorreiter bei kürzeren Arbeitswochen sein kann.
... Auf Druck der Gewerkschaften und zivilgesellschaftlicher Gruppen hatten der Stadtrat von Reykjavík und die isländische Regierung 2015 das weltweit größte Experiment zur Arbeitszeitverkürzung gestartet. Vier Jahre lang haben 2.500 Beschäftigte verkürzt bei vollem Lohn gearbeitet . ... Der Versuch war so erfolgreich, dass nun generell die Arbeitszeitregelungen in Island geändert wurden, jetzt haben 86 Prozent der dortigen Beschäftigten eine Arbeitszeitverkürzung oder die Möglichkeit dazu bekommen. ...
Von den Voraussetzungen her war der Versuch in Island gar nicht mal so optimal. Das Land galt als Paradebeispiel für lange Arbeitszeiten, mit all den bekannten Auswirkungen wie Burnout und wenig Zeit für Freizeitaktivitäten oder die Familie. In einer Statistik der OECD gehörte Island noch 2018 zu den 10 Ländern, in denen die Beschäftigten am längsten arbeiteten. ...
Die isländische Non-Profit-Organisation Alda (Association for Democracy and Sustainability) hat nun gemeinsam mit dem britischen Thinkthank Autonomy das Experiment ausgewertet und die Ergebnisse vorgestellt. Die Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn führte in Island dazu, dass
es eine verbesserte Work-Life-Balance (ausgewogene Gleichheit von Beruf und Privatleben) gab, sich das Wohlbefinden der Beschäftigten dramatisch verbesserte und auch das gesamte Gesundheitssystem entlastet wurde.
die Beschäftigten glücklicher, gesünder und produktiver waren und sich das Ganze wirtschaftlich rechnete.
die Produktivität und Leistungserbringung der Teilnehmer des Versuchs bei verkürzter Arbeitszeit und gleichbleibender Bezahlung stabil blieb oder sich sogar erhöht hatte.
die Arbeiten effizienter und konzentrierter ausgeführt wurden.
es weniger Stress und ein geringeres Risiko für Burnout gab und psychische Störungen und lange Krankenstände sich verringerten.
dort mehr Arbeitsplätze entstanden und auch die Arbeitszeit langfristig betrachtet reduziert wurde.
durch optimierte Arbeitsabläufe und effizienter genutzte Arbeitszeiten neue Strategien entstanden, um in besserer Kooperation die Arbeit zu bewältigen.
auch das Privatleben positiv von der verringerten Arbeitszeit beeinflusst wurde.
den Studienteilnehmern mehr Zeit für private Verpflichtungen blieb, für sich selbst und ihre Familien. Sie fühlten sich glücklicher, hatten mehr Zeit für Erholung, Familie, Haushalt, Hobbys, freiwilliges Engagement oder Sport.
Selbst die isländischen Unternehmen können sich inzwischen mit dem Modell anfreunden. Das zeigte sich auch darin, dass inzwischen Dienstverträge mit den isländischen Gewerkschaften neu ausgehandelt wurden. Auch in Spanien wurde vor kurzem einlandesweiter Versuch, ähnlich wie in Island, mit einer 4-Tage-Woche angekündigt. In Irland ist eine 6-monatige Testphase geplant und in Neuseeland und Tirol (Wunsch der SPÖ) könnte es Tests mit einer 4 Tage-Woche geben.
Für alle solche Versuche wird eine starke Gewerkschaftsbewegung gebraucht, die ebenfalls daran interessiert ist und die Randbedingungen mit aushandelt, damit nicht negative Folgen für die anderen Arbeitnehmer oder für die Betroffenen entstehen, die man in der Begeisterung für den Versuch übersieht (Gesundheitsversorgung, Rentenanwartschaften, u.ä).
Mehr dazu bei https://gewerkschaftsforum.de/mehrheit-der-bevoelkerung-fuer-einfuehrung-der-4-tage-woche-der-verblueffende-erfolg-der-arbeitszeitverkuerzung-in-island-bestaerkt-diesen-wunsch/#more-15054
Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3qx Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8194-20221029-erarbeiteten-wohlstand-auf-mehr-menschen-verteilen.htm
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mistofstars · 1 year
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Okay, den Urlaub nächste Woche hab ich abgesagt weil ich doch nicht zu late night Berlin fahre.
Ich hab ja im Mai noch mal die Möglichkeit und finanziell ist das gerade nicht so drin, dachte ich. Und dann hab ich gestern den Wisch von der Krankenkasse bekommen, mehrere hundert Euro Kinderkrankengeld aus Februar bekomme ich 😂😂🙄 wäre also doch finanziell drin gewesen. Egal. (ja in Deutschland kriegt man kein Gehalt, wenn das Kind krank ist und muss bei der Krankenkasse umständlich Lohnausgleich einreichen. Kinderfreundliches DE, geil oder)
Dann sehe ich nämlich gleichzeitig auf Youtube, dass gestern Matthias Mangiapane oder wie der heißt bei late night Berlin war. Und, um Gottes Willen... Also ich versteh es einfach nicht mehr. Was für Leute die einladen. Was für MAZen die machen, zum Beispiel Klaas überfährt Dinge.
Ich schaue late night Berlin nicht, aber ich hab da durchaus bessere Sachen mal von gesehen als das, was dieses Jahr für ein Mist teilweise da raus kommt. Die Quoten sind auch scheiße. Irgendwie frag ich mich, ob die ihren eigenen Anspruch runter geschraubt haben? Oder die Luft einfach raus ist?
Und so sehr ich Jakob mag, ich glaube, der hat zu viel Mitsprache. Deshalb kommen da so "grandiose" Gäste bei rum.
Plus, als ich da war fragte ich mich auch, ob die überhaupt wissen, wer ihre Zuschauer sind / ihr Publikum. Hab das Gefühl, sie jagen jungen Leuten nach, die wahrscheinlich eh kein TV schauen, statt zu akzeptieren dass sie alle um die 40 sind und ihre Zuschauer auch nicht mehr Teenies. Ich selbst bin ja auch 34 und bin mit Joko und Klaas sozusagen groß geworden und fast aus einer Generation. Dieses Anbiedern an Teenies find ich daher so ätzend, weil es halt null Sinn macht, wenn man mich versteht...
Also, wenn lnb bald nicht mehr ist, wundert es mich nicht. Klaas und Co können das besser!
Wenn ich im Mai da bin mal schauen was bis dahin passiert ist...
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wachendlichauf · 7 months
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Junge Grüne wollen weniger arbeiten: 30 Arbeitsstunden bei vollem Lohnausgleich
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korrektheiten · 7 months
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Neues aus Lummerland
Ansage: »Wenn sich ein männlicher Flüchtling als Frau fühlt, kann er nicht abgeschoben werden, so Kai Wegner, Regierender CDU-Bürgermeister in Berlin. Clever! Dann würde ich ihn eben nicht als Mann abschieben, sondern auch als Frau. Es gibt für alles eine Lösung. Man muss nur wollen. Merke: Erst wenn die Gewerkschaft der deutschen Lokomotivführer die 35-Minuten-Woche bei vollem Lohnausgleich […] The post Neues aus Lummerland first appeared on Ansage. http://dlvr.it/T3pTWb «
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rudolfmuehland · 9 months
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Weil es jetzt schon wieder durch die Presse geistert:
Die Idee, das der Streik "das letzte Mittel" wäre, ist eine Idee, welche die Nazis eingeführt haben.
Sie hat weder eine historische noch eine juristische Grundlage.
Leider haben viel zu viele, bis tief in die Gewerkschaften hinein, diese Idee angenommen.
Der Streik der GDL ist ebenso legitim wie ihre Forderung nach einer 35 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich und einer Lohnerhöhung von 555€ für alle!
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nerdwelt · 1 year
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Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken plädiert für die Einführung einer Vier-Tage-Arbeitswoche bei Lohnausgleich.
“Ich kann mir gut vorstellen, dass wir mit einer Vier-Tage-Woche gute Ergebnisse erzielen”, sagte Esken dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Samstagausgabe). “Es gibt Studien, wonach Menschen in einer auf vier Arbeitstage reduzierten Woche effektiver arbeiten, weil sie eine höhere Arbeitszufriedenheit haben. Denn sie haben mehr Privatleben.” Gerade Eltern bräuchten andere, flexiblere und…
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leontiucmarius · 2 years
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Kocher im "ZiB 2"-Interview: Mehr Vollzeit für Erhalt des Sozialsystems
Der Minister bekräftigte seine Forderung, Vollzeitarbeit attraktiver machen zu wollen. Die Gewerkschaft drängt hingegen geschlossen auf Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich Diese Nachricht wird übernommen. Nach dem rumänischen Gesetz Nr. 8/1996 können die Nachrichten ohne das Herz der Eigentümer übernommen werden. Leontiuc Marius
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firstmoveronline · 2 years
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„New Work lässt sich nicht verordnen“
„New Work lässt sich nicht verordnen“
Crossmedia setzt auf Future Work: Seit Januar hat die Media-Agentur die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich und freier Wahl des Arbeitsortes getestet und nun dauerhaft eingeführt. Im Interview zieht Gründer Markus Biermann Bilanz und findet: „Am Ende geht es immer noch um Arbeit.“ Der Beitrag „New Work lässt sich nicht verordnen“ erschien zuerst auf absatzwirtschaft. …. mehr lesen:…
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linketheorie · 4 years
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Um einen Einstieg ins Thema Unequal Exchange zu finden und auch um ein paar Basics vom Anfang aufzufrischen beginnen wir den neuen Themenblock indem wir noch einmal die Analyse der Ware von Marx nachvollziehen und uns fragen was eigentlich Löhne sind.
Weiterlesen: Karl Marx: Das Kapital The Communist Working Group: Unequal Exchange an the Prospects of Socialism
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schunckinfo · 4 years
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SPD-Chef unterstützt Gewerkschaftsforderung nach „flexibler“ 4-Tage-Woche mit Lohnausgleich was originally published on schunck.info
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"In einem Interview mit der "Funke-Mediengruppe" antwortete er, angesprochen auf die 42-Stunden-Woche: "Wenn die Babyboomer in Rente gehen, geht diesem Land massiv Arbeitskraft verloren, und schon heute fehlen uns an vielen Stellen Arbeitskräfte. Ich habe persönlich große Sympathie für eine optionale Erhöhung der Wochenarbeitszeit – natürlich bei vollem Lohnausgleich."
Eine solche längere Wochenarbeitszeit "wäre sicherlich leichter umzusetzen als eine allgemeine Einführung der Rente mit 70", argumentierte der BDI-Präsident."
Freundlicher Hinweis darauf, dass Gewerkschaften gut und nützlich sind und wir alle beitreten sollten.
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In Spanien ist ein Pilotprojekt gestartet, in dem bestimmte Industrien auf die 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich umgestellt werden.
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jirihazekk · 2 years
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Nicht Chevy Chase: "🇮🇸 2020: 86% der Arbeitnehmer haben Anspruch auf eine 4-Tage-Woche mit verkürzter Arbeitszeit und vollem Lohnausgleich 🇪🇸 2021: Pilotprojekt 4-Tage-Woche (200 Unternehmen) 🇧🇪 2022: Anspruch auf 4-Tage-Woche bei gleicher Arbeitszeit 🇩🇪2022: Rente mit 70. Warum eigentlich nicht?" #twitterquotes #nofilter #rente #arbeit https://www.instagram.com/p/Cd5-oRkN4tx/?igshid=NGJjMDIxMWI=
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dermontag · 3 years
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Ein Modell macht Schule Sind wir reif für die Vier-Tage-Woche? Von Diana Dittmer 16.02.2022, 18:48 Uhr Die Pandemie begünstigt immer flexiblere Arbeitsweisen. Die Frage lautet nicht mehr nur, wo wir arbeiten - im Homeoffice oder im Büro. Auch die Frage, wie viele Tage bei welchem Lohn es sein sollten, ist in den Fokus gerückt. Island, Spanien und Belgien testen verschiedene Modelle. Das Modell, vier Tage pro Woche zu arbeiten und drei Tage frei zu haben, scheint in der Pandemie weiter Fahrt aufzunehmen. Die Beschäftigten in Belgien gehören nun zu denen, die nicht mehr nur davon träumen müssen. Mit der beschlossenen Arbeitsmarktreform haben die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer künftig das Recht auf eine verkürzte Arbeitswoche. Es gilt: voller Lohnausgleich, allerdings auch volle Stundenzahl. Ziel der Reform ist eine dynamischere und produktivere Wirtschaft. Die Beschäftigungsquote in Belgien liegt derzeit bei vergleichsweise niedrigen 71 Prozent. In Deutschland lag die Quote zuletzt bei 75,5 Prozent. Belgien peilt jetzt 80 Prozent bis 2030 an. "Wenn man unser Land mit anderen vergleicht, stellt man fest, dass wir weit weniger dynamisch sind", erklärte Belgiens Premierminister Alexander de Croo. "Nach zwei schwierigen Jahren hat sich der Arbeitsmarkt weiterentwickelt. Mit dieser Vereinbarung setzen wir die Maßstäbe für eine gute Wirtschaft." Die Pandemie beschleunigt den Wandel in der Arbeitswelt. Nicht nur hybrides Arbeiten ist gesellschaftlich akzeptabel geworden. Im Homeoffice zu arbeiten, bedeutet kein Verdrückertum mehr. Tatsächlich belegen erste kleine Studien, dass die Produktivität dadurch sogar erheblich gesteigert werden kann. Auch der Trend zur Vier-Tage-Woche verfestigt sich, wie es scheint. Experimentiert hatten damit bislang vor allem skandinavische Länder. Mit Belgien ist es erstmals ein Land aus der Mitte Europas, das mit einem entsprechenden Arbeitsmarktgesetz Fakten geschaffen hat. Island hatte bereits nach zwei Testläufen von 2015 bis 2021 das Modell als positiv bewertet: Produktivität und Leistung der Arbeitnehmer war konstant, es fielen nicht übermäßig viele Überstunden an. Und auch die Umstellung war nicht so aufwändig wie erwartet. Einen angenehmen Nebeneffekt für die Arbeitgeber gab es außerdem: Die Beschäftigten ließen sich weniger krankschreiben. Island und Spanien machen es anders Auch Spanien hat im vergangenen Herbst den ersten Schritt gewagt. Rund 6000 Beschäftigte in 2000 überwiegend mittelständischen Unternehmen starteten ein Modellprojekt über ein Jahr. Wie in Belgien geht es darum, Vollzeitarbeitsplätze zu schaffen und vor allem jungen Spaniern, die in prekären Arbeitsverhältnissen feststecken, den Absprung zu ermöglichen. Im Unterschied zu den Beschäftigten in Belgien sollen die Spanier aber nicht nur an weniger Arbeitstagen, sondern auch insgesamt weniger Stunden arbeiten. Das gilt auch in Island. Auch hier wird - anders als in Belgien - weniger Einsatz von den Beschäftigten erwartet. Das kleine Land hatte mit 39,2 Stunden lange eine vergleichsweise hohe durchschnittliche Wochenarbeitszeit. Die soll durch die Vier-Tage-Woche abgebaut werden. Sowohl die isländische, als auch die spanische Regierung halten das reduzierte Zeitpensum sowohl für den Arbeitsmarkt, als auch für die Wirtschaft für vorteilhafter. Der Anreiz für Unternehmen, neue Stellen zu schaffen, sei größer. Die Entscheidung in Spanien wurde dadurch erleichtert, dass der Lohnausgleich für die Beschäftigten für die Dauer des Pilotprojekts durch staatliche Zuzahlungen beglichen wird. Selbst große Konzerne haben gute Erfahrungen mit der Vier-Tage-Woche - "für lau" - gemacht. Microsoft beispielsweise legte 2019 positive Ergebnisse in Japan vor. Die Mitarbeiter der Firmenzentrale in Tokio bekamen einen Monat lang jeden Freitag frei - als eine Art "besonderer bezahlter Urlaub". Regelrecht verblüffend war die Produktivitätssteigerung der Beschäftigten, die sich um insgesamt rund 40 Prozent verbessert haben soll. In Japan erregte das Thema viel Aufmerksamkeit, da das Land bekannt ist für seine harten Arbeitsbedingungen und vielen Überstunden. Vier-Tage-Woche reicht nicht mehr Nicht nur viele Beschäftigte, auch Arbeitsmarktexperten halten die Fünf-Tage-Woche nach knapp 70 Jahren in der sich schnell verändernden Arbeitswelt für überholt. Nachdem der Deutsche Gewerkschaftsbund in Deutschland 1955 die 40-Stundenwoche forderte und ein Jahr später die Kampagne "Samstags gehört Vati mir" startete, begann in Deutschland ab 1956 der Übergang von der Sechs- zur Fünf-Tage-Woche. Seitdem hat sich viel getan. Industrieländer haben den Schritt von der Sechs-Tage-Woche auf die Fünf-Tage-Woche gut verkraftet. Warum sollte es also nicht so weitergehen? Befürworter kürzerer Arbeitszeiten argumentieren nicht nur mit einer höheren Zufriedenheit der Beschäftigten durch gesundheitliche und soziale Vorteile, die für den Menschen wie den Beruf förderlich sind. Sie verweisen auch auf die Verdichtung der Arbeit in den vergangenen Jahren durch Personalabbau, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Der Alltag ist schneller geworden und die Arbeit effektiver. Die Beschäftigten könnten jetzt davon profitieren. Die Pandemie liefert ein weiteres Argument: Die Experten sagen einen historischen Exodus an Arbeitskraft voraus, der sich schnell zu verstärken scheint. Derzeit fehlen in Deutschland laut der Bundesagentur für Arbeit etwa 1,2 Millionen Arbeitskräfte, davon zwei Drittel Fachkräfte. Es fehlt akut an Pflegepersonal, offene Stellen in der IT-Branche sind längst ein kritisches Thema. Mehr zum Thema Darüber hinaus mangelt es aber auch an Arbeitskräften für einfache Dienstleistungen. Allein in den USA haben elf Millionen Menschen den Arbeitsmarkt während der Pandemie verlassen. "The Big Quit" wird das Phänomen genannt. Auch das Brexit-geschwächte Großbritannien ächzt unter dem Mangel an Arbeitskräften. Der Wettbewerb um Mitarbeiter wird immer härter. Der Umgang mit den Menschen im Unternehmen, sagen Experten voraus, wird in Zukunft erfolgskritisch werden. Wenig überraschend werden im Bankensektor mittlerweile hohe Boni und Vergünstigungen für Investmentbanker ausgelobt. Unternehmen müssen erfinderischer werden. Zwar lassen sich verschiedene Branchen nicht über einen Kamm scheren, aber es werden wohl eher diejenigen besser fahren, die vollen Lohnausgleich bei weniger Arbeitszeit bieten.
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hjgdigitalmonster · 3 years
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Ungeimpft in Quarantäne: Nur wer weder krank noch infiziert ist, bekommt keinen Lohnausgleich
Ungeimpft in Quarantäne: Nur wer weder krank noch infiziert ist, bekommt keinen Lohnausgleich https://de.rt.com/inland/125458-ungeimpft-in-quarantane-nur-wer-noch-infiziert-bekommt-keinen-lohnausgleich/
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korrektheiten · 3 years
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Diskriminierung pur: Ungeimpfte in Quarantäne bekommen keinen Lohnausgleich mehr
Zuerst: Berlin. Das ist kein Impfzwang „durch die Hintertüre“ mehr, sondern beinahe unverhohlene Erpressung: ungeimpfte Beschäftigte, die in Quarantäne müssen, bekommen spätestens ab 1. November deutschlandweit […] Der Beitrag Diskriminierung pur: Ungeimpfte in Quarantäne bekommen keinen Lohnausgleich mehr erschien zuerst auf ZUERST!. http://dlvr.it/S86s82
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