Tumgik
#Mehr böse Ausländer für Deutschland
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Paul ist ein kranker Freak, aber Robin ist ein lügender Psychopath. Und er hört nie auf zu lügen, weil es in seinem Kopf immer richtig ist. Und wenn es nicht richtig ist, versucht er einen in den Selbstmord zu stalken. Aber wenn das nicht klappt, wurde sein Leben angeblich ruiniert. Aber ich frage mich, wenn ich sein Leben ruiniert habe, warum werde ich nicht verklagt? Wieso kriege ich nichts vom Anwalt. Wieso bin ich normal zur Uni gegangen. Wieso kriege ich jetzt endlich meinen Abschluss, während Robin wieder lügt und es nicht schafft. Wieso versucht Robins Familie so zwanghaft ihr Gesicht zu bewahren, wenn sie ihren Sohn einfach hätten einweisen sollen? Wenn seine labile Mama nicht gerade versucht einen zu überfahren oder sein größenwahnsinniger Vater rumlügt und stalkt, um seinen Ruf zu retten. Und vielleicht nimmt einer Robin und seinen zugedröhnten friends den Führerschein weg. Es war kein stalking, es war Zufall. Keine Verleumdung und es war keine Üble Nachrede, das gibt es nur bei Promis und man darf einfach nicht übertreiben. Harmloser Wohnheimstreit. Kleine Eskalation. Umziehen bringt nichts, Robin und sein Papi finden jeden. Wer hätte das gedacht? Ich auf jeden Fall nicht. Armer Robin wurde bestimmt das geplante Opfer der gelben Plage. Von einem Tag zum anderen, war nichts mehr so wie vorher. Seine Lügen halten nie lange, nur ein paar Monate, dann platzt wieder alles. Und irgendwann ergibt alles doch keinen Sinn mehr. Ich hasse Lügner, ich hasse Leute die nie die Wahrheit sagen. Wir wohnen im gleichen Ort aber ich ziehe aus puren Trotz nicht weg.
-> Gesicht bewahren ist alles. Lass mich raten, lass mich raten, labile Verrückte hat einen Wohnheimstreit eskalieren lassen. Man kannte sich in- und auswendig und plötzlich wurde der Junge rausgejagt, konnte sein Studium nicht weiterführen, sie hat angefangen ihn zu stalken. Hat ein eigenes Buch über ihn und seine Familie, wenn sie nicht mehr durch die Wand flüstern konnte, stand sie durch Zufall im Auto immer in seiner Nähe. Oder bei seiner Familie, bei Bedarf wurde denen auch gefolgt. Kannte seine Passwörter, hat ihn manchmal ausgesperrt, kannte seine Arbeitsroutine, seine Kollegen. Selbst nach der erfundenen Stalking Sache, läuft sie immer noch sporadisch durch den Laden. Wenn nicht sie, dann ihre zugedröhnten Freunde. Hat sich die Haare gefärbt und es getestet, wollte dann an der Uni mit Maskenpflicht weitermachen. Sagt jedem, er hat ihr Leben ruiniert, aber er ist so unschuldig. Sie hatte mit allen Jungs im Wohnheim etwas, vor allem mit denen, die sie verteidigt haben/verteidigen, aber mehr als „Hallo“ wurde nie getauscht. Bestimmt noch Nacktfotos, wie seine labile Mutter gern behauptet. Aber die versucht auch alle paar Monate sich was anzutun, weil sie ihre Ehe hasst. Wenn sie nicht gerade versucht unschuldige Frauen zu überfahren. Armer Robi. Trinh ist psychisch labil, eine Schulabbrecherin, die ihr MSA nie geschafft hat, hat hier bestimmt Abendschule/Fachabi auch nie gepackt und wurde jetzt an der Universität exmatrikuliert. Sie ist nur ab und zu hingefahren, um Müll zu recyceln. Hoffe alle sind dankbar. Harzt seit 2 Jahren und hat Studium und Arbeit simuliert. Täuscht Tugend vor, aber wurde im Monbijoupark entjungfert, ah ne warte, dass war vielleicht Robins Sissy. Harzt jetzt immer noch und faltet dumm und hohl Kleidung. Guckt auf Robins Stalker Familie runter, aber Papi ist ein hohes Tier bei der Polizei. Daher hat Robin seine obsessiven Züge. Nach der Golm Sache wurde die verrückte Nachbarin eingewiesen (einfach nein), aber einer hätte einfach Robin einweisen sollen. Staatenlos. Schwester im Bürgeramt mit Hauptschulabschluss oder so. Aus einer Chinfapfannen Familie. Robins Familie ist adlig. Hier wird in einer 3-Zimmer Wohnung zusammen mit anderen gewohnt und es wird sich zusammen ein Zimmer geteilt. Die Google Bilder sehen anders aus, als ob Robin eine persönliche Tour hatte. Aber Robin hat ein Haus. Robin ist immer noch auf der Suche nach der Wahrheit und wie er seinen Ruf retten kann. Und es klappt nur bei Bekannten, Freunden, aber teilweise nicht mal bei seiner eigenen Familie. In seinem Kopf ist alles was er denkt richtig.
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wladimirkaminer · 4 years
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Zum 09.11. eine Hymne an die Zeiten der Anarchie
Jedes Land hat ein Datum, das eine Grenze markiert.
 Die Amerikaner haben den 11.09. die Deutschen den 09.11.20
    Es geht mir gut. Seit 30 Jahren lebe und arbeite ich in Berlin, bin beruflich als deutscher Schriftsteller tätig, privat aber ein Russe geblieben, das heißt, ich mache vorher keinen Termin, wenn ich meine Mutter besuchen möchte, laufe nicht in den Straßenschuhen durch die Wohnung und schaue nicht in die Mühltonnen um zu prüfen, ob meine Nachbarn ihren Mühl trennen. Meine Nachbarn tun es, denn Ordnung muss sein. Zuhause reden wir nur Russisch, wir schauen manchmal sogar russische Nachrichten, obwohl wir wissen, dass sie mit Vorsicht zu genießen sind. Was soll‘s, meine Heimat hatte schon immer ganz andere Nachrichten als der Rest der Welt. Und trotzdem fühle ich mich  deutsch, ich bin in beiden Kulturen Zuhause. Deutschland und ich, wir sind in diesen 30 Jahren einen langen Weg gegangen und haben uns beide sehr verändert.
Am liebsten erinnere ich mich an den Anfang der Neunzigerjahre, an die Zeit der Anarchie.
Ich kam in Juni 1990 aus Moskau nach Ost Berlin, viele Häuser standen leer, ihre Bewohner haben damals in Eile ihre Wohnungen verlassen, sie gingen nach Westen, weil sie dachten, die Mauer würde bestimmt bald zurückkommen, die ganze Widervereinigung hielten sie für ein Missverständnis, da haben die Russen wohl  nicht aufgepasst, haben sich nicht eingemischt, vielleicht hatten die Panzerfahrer der sowjetischen Armee, die in Deutschland stationiert waren, gerade keinen Sprit gehabt. Möglicherweise hatten sie ihre ganzen Dieselvorräte an die ostdeutschen Bauer verhökert. Ein Freund von mir aus den alten Zeiten,  ein sowjetischer Panzerfahrer, der bei Neuruppin gedient hatte und nach der Wiedervereinigung politisches Asyl in Berlin beantragte, erzählt noch heute gerne, dass die Offiziere tatsächlich den Sprit in großen Mengen an die ostdeutsche Bevölkerung verkauften, sie waren verunsichert, wussten nicht, was sie in der Heimat nach dem Abzug aus Deutschland erwartet und brauchten einen Notgroschen für die dunkle Zeit. Die Sowjetunion steuerte schon damals eindeutig in Richtung Kapitalismus, der Kalte Krieg sollte endgültig beigelegt werden, es war unklar, ob es für die Offiziere in dieser nebelreichen Zukunft überhaupt einen Platz geben wird. Also verkauften sie alles, was sie nicht mehr brauchten. Sie verkauften Baumaterialen, Heizkörper, Uniformen, Sprit, sie hätten wahrscheinlich auch den Panzer verkauft, wenn sie einen Abnehmer dafür gefunden hätten. Doch die Ost-Deutschen waren gerade auf ihre friedliche Revolution so stolz, sie wollten keine Panzer haben, nur Sprit. Mein Freund, der Panzerfahrer hatte später politisches Asyl bekommen, eine Umschulung gemacht und arbeitet bei Telekom. Deutschland ist meine Heimat, sagt er, hier sind alle meine Träume in Erfüllung gegangen.
Auf dem Weg hierher stellte ich mir Deutschland als ein ordnungsvolles Land vor, diszipliniert und sauber, die Menschen kommen zum Bier trinken nie zu spät und die Straßenbahnen halten an jeder Haltestelle von allein an. Wenn es zu langweilig wird, kann ich jede Zeit weiter nach Frankreich oder nach Italien ziehen, so dachte ich.
Doch Berlin entzückte mich mit seiner Anarchie. Die Stadt atmete die Luft der Freiheit, es roch nach Marihuana und Stickstoffen, die bei Verbrennung von Kohlebriketts entstanden. Diese besonders krass stinkenden Kohlebriketts, die sich Berliner zum heizen aus den verwahrlosten fremden Kellern klauten, rieche ich noch heute manchmal wenn ich nachts durch die Dörfer Brandenburgs fahre.
Das wiedervereinigte Berlin und ich, wir waren jung und volle Energie.  Die Einwohner der besetzten Häuser veranstalteten jede Woche Partys auf den Hinterhöfen, man brauchte keine Genehmigung vom Gesundheitsamt um Bier auf der Straße zu verkaufen, der Autohandel blühte auf, die Westdeutschen kauften sich neue  Fahrzeuge, ihre alten gebrauchten Autos konnten sie gewinnbringend an die Ostdeutschen verkaufen, die verkauften ihre Ladas an die Russen. Ein Auto, das innerhalb eines Jahres nicht mindestens  drei Mal seinen Besitzer wechselte, galt als extrem uncool. Die Ausländer integrierten sich innerhalb von wenigen Tagen ins städtische Leben, sie mischten sich überall ein. Die Vietnamesen verkauften enthusiastisch nicht verzollte Zigaretten unter den Brücken und eröffneten die ersten chinesischen Restaurants. „Ente süß sauer“ und „Grüner Jasmin-Tee mit Pflaumenschnaps“ waren die Renner. Für die Ostdeutschen bedeutete das ein Durchbruch in die Welt der globalen Gastronomie. Früher dürften sie die Ente nur zu Weihnachten essen, auf einmal hatten sie Weihnachten jeden Tag und das zum Spottpreis von 9,90 DM! Böse Zungen munkelten allerdings, dass viele dieser preiswerten Enten in Wahrheiten bloß Stadttauben waren.  
Die Afrikaner aus Angola und Mozambik eröffneten die Tanzbars, dort konnte man tanzen und trinken lernen.  Die Russen korrumpierten die Wohnungsgesellschaften, sie schmierten die Beamten und konnten mit einem WBS Schein riesige Wohnungen zu Spottpreisen ergattern. Die Kaufhallen wurden täglich mit Westwaren gefüllt, die Verkäuferinnen konnten nicht mehr merken, wie all die Käsen und Konfitüren hießen, sie sagten einfach
„Ham wi nischt“, wenn man nach Unbekannten verlangte. Die Finanzierung des anarchischen Lebens war ebenfalls gut gesichert. Man musste einmal im Monat zum Sozialamt gehen und bekam ohne lange Gespräche 500 Mark bar auf die Hand, manchmal kamen noch Extras für warme Kleidung und Kinobesuche dazu. Vor den zahlreichen Telefonzellen standen die Russen, die Afrikaner und die Vietnamesen Schlange, Telefonieren mit der Heimat war umsonst, man brauchte dafür bloß eine Telefon - Angel: die Einwurfmünze wurde an einer Angelschnur mit Klebeband befestigt, man musste sie vorsichtig hochziehen, jedes Mal wenn das Telefon einen „Klick“ machte. Die Menschen hatten viel zu erzählen, die Wartenden in der Schlange wurden ungeduldig, permanent beschimpften sie einander.  „Hört auf zu quatschen, geht doch nach Angola zurück!“ hörte man und „Gruß mir deinen Onkel Ho“
„Na, hat Gorbi aufgelegt?“ bekamen die Russen gesagt.
Die Deutschen schauten sich dieser ganze Zirkus an und rieben sich ungläubig die Augen. Ihre keine gemütliche Welt mit einem klar gezeichneten Eingang und Ausgang löste sich wie ein Phantom auf.
 Der ganze Spaß hat ziemlich lange gedauert, bis das wiedervereinigte Deutschland sich wieder zusammenraffte und anfing, die Ordnung herzustellen. Alle Menschen, die in den Häusern ohne richtiger Papiere wohnten, bekamen ordentliche Mietverträge, die Mieten schellten sofort in die Höhe, die Zigaretten wurden den Vietnamesen abgenommen und  verzollt, die Telefonzellen abgebaut, die Enten in den chinesischen Restaurants nach ihrer Herkunft geprüft.
Die Sozialämter wurden in Jobcenters umgewandelt, man musste auf einmal jeden Monat dreißig Unterschriften von den potenziellen Arbeitgebern sammeln, die dich nachweislich abgelehnt haben. Diese Regelung hat viele Existenzen zerstört, die Menschen mussten neue Lebensentwürfe entwickeln, viele sind tatsächlich studieren oder gar arbeiten gegangen. Einige von ihnen sind stur geblieben und versuchen noch immer das Bedingungslose Grundeinkommen durchzusetzen. Deutschland hat zu seiner berühmten Ordnung wiedergefunden. Erst vor kurzem wurde das letzte besetze Haus leergeräumt. Nur die Erinnerung an die Zeiten der Anarchie ist geblieben.
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thehelenaenns · 4 years
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Dein Rassismus, mein Rassismus
Gedanken, Erfahrungen und ein Bekenntnis
„Du bist weiß und dünn. Schreib lieber über Sexismus und Rassismus!“ So ähnlich lautet ein Kommentar unter meinem Tweet zum Thema Skinny Shaming. Mit einer solchen Reaktion hätte ich nicht gerechnet …
Ihrem Profilfoto nach schätze ich die Verfasserin als Asiatin ein. Was hat sie wohl erleben müssen, dass sie „so jemanden wie mich“ als Sprachrohr „braucht“? Oder mich zumindest dazu auffordert? Und qualifiziert mich mein Erscheinungsbild etwa automatisch dazu, um über diese beiden Themen zu schreiben? Oder „beruft“ es mich gar?
Über sexuelle Belästigung und Missbrauch habe ich tatsächlich bereits einiges verfasst. Dem Thema Rassismus bin ich bis jetzt jedoch deutlich zurückhaltender gegenüber gewesen. Gerade weil Rassismus so hochaktuell und wichtig ist, hatten sich sämtliche Kanäle dazu bereits ausgiebig geäußert. Mit welcher neuen Information oder Erkenntnis hätte ich um die Ecke kommen können: Mit der Binsenweisheit, dass Rassismus sinnfrei und böse ist? Auch auf persönliche Erfahrung konnte ich nicht zurückgreifen – weder als Opfer noch als Täter. Da war ich mir bis dato ganz sicher …
RASSISMUS IM BAUMARKT UND IN DER KOSMETIKSCHULE
Vor paar Wochen bekam ich eine Nachricht von einer Bekannten. Wiederum ihre Bekannte, eine russische Frau, wurde in einem Baumarkt beschimpft und ausgelacht. Der Grund dafür war ihr russischer Akzent; der Täter ein Mitarbeiter. Weitere Mitarbeiter standen mit etwas Abstand daneben und haben nicht helfend eingegriffen – ganz im Gegenteil: Sie lachten die Kundin sogar noch mit aus …
Diese demütigende Erfahrung wollte die Frau nun publik machen. Vielleicht mit meiner Hilfe? Also rief ich sie an und es wurde zu einem langen Gespräch: Mit Anfang Zwanzig ist die gebürtige Russin nach Deutschland gekommen und hat eine Ausbildung zur Kosmetikerin angefangen. In der Kosmetikschule wurde sie von Anfang an aufs Schlimmste gemobbt. „Geh wieder dorthin zurück, wo du herkommst!“, hieß es ständig von den anderen Azubis. Selbst Ihre Ausbilderin hat ihr immer wieder versichert, dass „so jemand wie sie“ es niemals schaffen würde, in Deutschland Fuß zu fassen. Die junge Russin konnte sich nicht wehren. Sie hatte damals weder den Mut noch die Sprachkenntnisse dazu. Also hielt sie ihrem Mund und fraß ihren Frust immer weiter in sich hinein. Nur unter emotionalem Stress und unter Tränen konnte sie Ihre Ausbildung abschließen.
Über 20 Jahre später führt sie ein eigenes erfolgreiches Kosmetikstudio. Und auf mich wirkt sie alles andere als auf den Mund gefallen! Doch in diesem Moment im Baumarkt, da kamen ihr die traumatischen Erinnerungen aus ihre Ausbildungszeit wieder hoch: die bösen Worte, das herablassende Gelächter. Sie wurde plötzlich wieder zu der ängstlichen Frau von damals. Zu jemandem, der sich nicht traut, sich zu wehren.
Einige Tage nach dem Vorfall bekam die Kosmetikerin dann einen Anruf vom Filialleiter. Der Mitarbeiter, der sie so angepöbelt hatte, stellte sich als Kunde heraus. Dass die anderen Mitarbeiter nicht eingeschritten sind, sei dem Filialleiter jedoch äußerst unangenehm. Summa summarum: Die gebürtige Russin sieht nun keinen Grund mehr diesen Vorfall öffentlich zu machen. Mich hat ihre Geschichte nun aber definitiv dazu inspiriert, über Rassismus zu schreiben.
RASSISMUS IM AUFZUG
Ich bin darüber verwundert, wie viel Rassismus die Kosmetikerin erfahren musste. Als Tochter einer russischen Mutter und eines russlanddeutschen Vaters kann ich mich nur an einen einzigen Vorfall erinnern, bei dem ich einen Hauch von Rassismus erlebt habe. Diese Erinnerung kam mir erst beim Telefonat mit der russischen Frau wieder: Ich war etwa 10 Jahre alt und war gerade damit beschäftigt, einen Zettel an die Aufzugwand zu befestigen. Es ging um das Thema Tierschutz. Eine Nachbarin, eine ältere deutsche Frau, stieg auf einer anderen Etage in den Aufzug dazu. Sie sah den Zettel und riss ihn meckernd wieder herunter. Ich war irritiert und wollte wissen, wieso sie das tat. „Hier gehören keine Zettel hin!“, meinte sie schroff. „Aber meine Mama hat es mir erlaubt!“, erwiderte ich ihr trotzig. „Deine Mutter hat hier gar nichts zu melden!“, zischte sie.
Ich wusste nicht, was dieser letzte Satz zu bedeuten hatte. Wieso sollte denn meine Mutter nichts zu sagen haben in dem Haus, in dem wir wohnen? Aufgeregt erzählte ich davon der Mutter einer Freundin, ebenfalls eine Nachbarin. Sie schaute ganz betroffen und erklärte mir den Grund für das Verhalten der Frau im Aufzug. Mir wurde ganz anders …
RASSISMUS BIS ZUM LETZTEN ATEMZUG
Doch das ist natürlich eine winzige Kleinigkeit im Gegensatz zu dem, was George Floyd im Mai 2020 zugestoßen ist. Ich bin immer noch zutiefst betroffen darüber, wie das Leben dieses Mannes enden „musste“. Am meisten schockiert es mich, dass der Grund ein systematischer Rassismus war, der so tief in den USA verankert ist, dass er von den eigentlich „Guten“ ausging. Von der Polizei, deren Aufgabe es ist, Menschenleben zu schützen. Dass er mit einem gefälschten Geldschein bezahlt haben soll, relativiert die Tat für mich in keiner Form. Hätten die Polizisten ihn auch ermordet, wenn er weiß gewesen wäre? Das bezweifle ich sehr. Genauso so sehr bezweifle ich, dass George Floyd tatsächlich versucht hatte, mit einem gefälschten Schein zu bezahlen – zumindest nicht mit Absicht. Das passte einfach nicht zu seiner Persönlichkeit.
Ja, Floyd saß schon mal im Gefängnis, hatte dementsprechend auch eine kriminelle Vergangenheit. Hinter Gittern ist er aber auch zum Christentum konvertiert und hat seither einen ganz anderen Weg eingeschlagen: Er engagierte sich zum Beispiel unter jungen Menschen im „Third Ward“, einem traditionell von Afroamerikanern bewohnten Stadtteil in Houston Texas. Dort war er als „Big Floyd“ gleichermaßen bekannt, beliebt und einflussreich. Das Ziel seiner Arbeit war es, den Kreislauf der Gewalt zwischen den Straßenbanden durchbrechen. Floyd sprach zu den Gangmitgliedern über Glaube, Liebe und Vergebung und riskierte damit etliche Male sein eigenes Leben. Viele junge Männer bezeichneten ihn als ihren Onkel, Bruder oder sogar Vater. Floyd half auch bei der Essensverteilung seiner Gemeinde mit, machte Krankentransporte und unterstützte ein Projekt für Häuserbau im Armenviertel. Klingt das nach jemanden, der mit Falschgeld bezahlen würde? Ich denke nicht.
Doch Floyds gute Taten sind für mich nicht der entscheidende Grund dafür, wieso sein Tod eine solche Tragödie ist. Selbst dann, wenn er immer noch ein Kleinkrimineller gewesen wäre, wäre dieser Fall gleichermaßen fürchterlich gewesen. Niemand muss sich das Leben erst einmal verdienen. Weder durch gute Taten; noch mit einer bestimmten Hautfarbe. Das sahen wohl die Protestteilnehmer in den Vereinigten Staaten und in Europa wohl genauso …
MEINE REAKTION AUF RASSISMUS GEGEN SCHWARZE
Ich muss gestehen, dass ich bei keiner Black Lives Matter-Demo war. Wieso? Wahrscheinlich weil das gerade nicht so sehr in meinen Alltag hineinpasste. Ich hätte dafür meine täglichen Verpflichtungen unterbrechen müssen; ein Opfer bringen müssen. Und überhaupt: Was hätte ich da schon als Einzelperson ausrichten können? Gegen den Tod von George Floyd, die Polizeigewalt in den Staaten und den Rassismus auf der ganzen Welt? Hören sich diese Argumente nach Ausreden an? Ja. Sind sie welche? Ebenfalls ja.
Ausgerechnet durch die zahlreichen Beiträge auf Social Media wurde mir bewusst, weshalb ich mir eine solche Einstellung „leisten“ konnte: Einfach, weil ich nicht schwarz bin. Das ist der Grund dafür, warum mein Leben nicht jeden Tag aufs Neue in Gefahr ist. Ich muss auch nicht doppelt und dreifach für meine Möglichkeiten und Rechte kämpfen. Ich habe das, was man White Privilege nennt. Das war mir vorher nicht bewusst. Und doch ist es so offensichtlich: Schwarze müssen deutlich mehr für ihre Rechte und nicht selten auch um ihr eigenes Leben kämpfen. Dabei haben sie sich ihre Hautfarbe nicht ausgesucht. Sie sich auch nicht aussuchen können. Ehrlich gesagt, verstehe ich auch nicht, was an einem dunklen Hautton falsch sein soll?
Als 90er-Jahre Kind bin ich mit „Black Music“ aufgewachsen. In meiner Jugend waren Schwarze für mich automatisch cool: Sie können singen, tanzen, rappen und sind stets immer gut gekleidet – davon war ich überzeugt und ganz angetan. In meinen frühen 20ern habe ich Halbafrikaner gedatet und es gab sogar eine Phase, in der ich selbst lieber schwarz sein wollte. Aufgrund meiner durchwegs positiven Einstellung gegenüber Schwarzen habe ich den bestehenden Rassismus völlig unterschätzt. Es kam mir einfach nicht in den Sinn, dass andere Menschen ernsthaft großartig anders denken könnten als ich. Trotz der häufigen Meldungen über Rassismus in den Medien! Was für ein naives Denken!
BLACK LIVES MATTER – UND DIE ANDEREN?
Ein anderer Grund warum ich das Ausmaß des Rassismus gegen Schwarze unterschätzt habe ist, weil dieser in Deutschland deutlich schwächer ausgeprägt ist als in den Vereinigten Staaten. Ich behaupte nicht, dass es ihn hier nicht geben würde, aber: Die rassistisch-motivierte Polizeigewalt in den USA ist ein alltägliches Problem. In Deutschland eher nicht. Allerdings ist es auch hier wahrscheinlicher, dass dich die Polizei anhält oder verdächtigt, wenn du nicht gerade „deutsch“ aussiehst. Was in den USA die Afroamerikaner sind, sind in Deutschland beispielsweise die Türken, die Araber, die Albaner, die Syrer, die Sinti und Roma. Vielleicht auch die Russen und Polen – unabhängig von ihrer Hautfarbe.
Hier komme ich ins Spiel: Wie behandele ich „Ausländer“? Schenke ich ihnen das gleiche Vertrauen wie Einheimischen? Ich muss gestehen, dass ich abends wegen einem Mann mit dunklem Hautton eher die Straßenseite wechseln würde als bei einem Hellhäutigen. Größere Anschaffungen mache ich auch lieber bei „echten“ Deutschen als bei einem südländischen oder orientalischen Verkäufer. Ist es bereits Rassismus, wenn ich glaube, dass Ehrlichkeit und Vertrauenswürdigkeit eines Menschen nicht nur von seiner individuellen Persönlichkeit abhängt, sondern auch kulturell bedingt sein kann?
Auf Missstände in anderen Ländern hinzuweisen, die eindeutig gegen grundlegende Menschenrechte verstoßen, sollte mehr als nur erlaubt sein! Die Kinderheirat in einigen islamischen Ländern ist eben einfach nur abscheulich und ich muss auch nicht die Mädchenbeschneidung in Senegal oder Somalia gutheißen.
Kulturelle Unterschiede existieren. Das ist Fakt. Sich dessen bewusst zu sein, ist meiner Meinung nach deshalb auch keine Fremdenfeindlichkeit. Oder vielleicht doch? Doch wie sieht es eigentlich mit ethnisch-spezifischen Komplimenten aus?
RASSISMUS IST KEIN KOMPLIMENT
Paradoxerweise können auch wohlgemeinte Komplimente rassistisch sein, wenn sie sich einem Vorurteil bedienen: „Alle Chinesen sind schlau und alle Schwarzen können gut tanzen.“ Laut dieser „Komplimente“ ist es nichts Besonderes mehr, als Chinese intelligent zu sein oder als Schwarzer ein gutes Rhythmusgefühl zu haben. Solche Pauschalaussagen entwerten die Talente einzelner Angehöriger einer bestimmten ethnischen Gruppe und die Arbeit, die hinter ihrem Können steckt.
Außerdem: Was ist eigentlich mit Schwarzen, die nicht tanzen können? Sind sie dann überhaupt noch wirklich schwarz? Und wie sieht es mit Asiaten mit einem durchschnittlichen IQ aus? Ich kann mir gut vorstellen, dass sich manche durch solche klischeehaften Aussagen in ihrer Zugehörigkeit “bedroht“ fühlen.
Aber wer kann sich dann noch von Rassismus freisprechen, wenn dessen Definition sogar manche wohlgemeinte Komplimente mit einschließt?
KEINE SYNONYME: RASSISMUS UND FREMDENFEINDLICHKEIT
Im Laufe meines Lebens habe ich eine Abneigung gegen Russen entwickelt. Schon als Kind schämte ich mich für meine russische Herkunft. Besonders peinlich fand ich die Sprache. Also habe ich bewusst aufgehört, Russisch zu sprechen. Wenn mit mir jemand Russisch sprach, habe ich auf Deutsch geantwortet. Ich wehrte mich auch immens dagegen, die kyrillische Schrift zu lernen. Während meiner Studienzeit hatte sich dann bereits folgendes Bild über Russen in meinen Kopf gesetzt: Russen sind primitive, fluchende Assis, die ihre Abende in der Hocke auf dem Parkplatz verbringen. Um sie herum sind überall Schalen von Sonnenblumenkernen verstreut. Anstatt sie wegzuräumen, spucken sie immer mehr davon auf den Boden. Sie besaufen sich bis zum Erbrechen mit Wodka und pöbeln Vorbeigehende an. Und später gehen sie in die Russen-Disco, um weiterzusaufen und sich gegenseitig die Köpfe blutig zu schlagen.
Wow! Ich muss mehrmals schlucken, während ich diesen Abschnitt schreibe. So viel zu meiner Aussage, dass ich keine Erfahrung mit Rassismus habe! Selbst wenn ich selbst Halbrussin bin, nicht zur Gewalt neige und es nicht meine Art ist, Leute zu beschimpfen: Diese Gedanken sind purer Rassismus! Und damit so unfassbar falsch!
Das Schreiben dieses Beitrags hat mir dafür die Augen geöffnet, dass Rassismus nicht immer gleich Fremdenfeindlichkeit sein muss. Manchmal ist es auch Rassismus gegen das eigene Volk. So wie bei mir.
KULTURSCHOCK UND RASSISMUS
Jetzt im Nachhinein denke ich, dass meine Einstellung zum Teil eine Schutz- oder Trotzreaktion gegenüber einer nahen Verwandten gewesen ist: Als sie vor 27 Jahren nach Deutschland kam, musste sie geliebte Familienmitglieder, Freunde und Job in ihrer Heimat zurücklassen. Das Deutschlernen fiel ihr äußerst schwer, aber am schwierigsten war für sie die kulturelle Umstellung gewesen. So entwickelte sie einen Hass gegen Deutsche, den sie ungefragt ständig und lauthals kommentierte. Ich dagegen fühlte mich von Anfang an zu Hause in Deutschland und konnte sie kein bisschen verstehen. Ihre Feindseligkeit macht(e) mich einfach nur wütend!
Erst im jungen Erwachsenenalter habe ich verstanden, dass meine Verwandte einen Kulturschock hatte – einem schockartigen Gefühlszustand, in den Menschen verfallen können, wenn sie auf eine fremde Kultur treffen. Die besagte Person hat bewusst an den eigenkulturellen, russischen Werten und Denkmuster festgehalten und die neue, deutsche Kultur abgelehnt. Segregation ist der Fachausdruck dafür. Plötzlich konnte ich sie ein Stückchen weit verstehen. Trotzdem waren ihre ständigen Nörgeleien und verallgemeinernden Beleidigungen sehr belastend für mich. Ich wollte auf keinen Fall so werden wie sie und bin es dann doch! Nur waren für mich die Russen eben die „Bösen“.
Übrigens ist meine Reaktion auf das Auswandern nach Deutschland im Grunde gar nicht mal so unüblich. Zumindest mal in seinen Grundzügen: Meine Art mit der neuen deutschen Kultur umzugehen wird als Assimilation bezeichnet. Bei dieser Anpassungsstrategie wird die Eigenkultur aufgegeben oder sogar abgelehnt. Ich habe sie abgelehnt.
Sowohl meine Verwandte als auch ich haben mit unseren jeweiligen Reaktionen auf unser neues Umfeld offensichtlich übertrieben …
DAS ENDE MEINES RASSISMUS?
Erst in den letzten Jahren habe ich immer mehr begriffen, dass ich kein Recht darauf hatte und habe, so über Russen zu denken. Die paar negative Beispiele, die ich erlebt habe, legitimieren meine rassistische Denkweise nicht.
Ich bin dankbar dafür, dass mir das Thema Rassismus „ans Herz gelegt“ worden ist. Denn ohne das hätte es keine Selbstreflexion für mich gegeben – zumindest noch nicht. Mir wäre nicht bewusst geworden, dass es auch in meinem Leben Platz für Rassismus gab und vielleicht auch noch zum Teil gibt. Denn: Rassismus beginnt nicht erst mit Gewalt, Ausgrenzung oder bösen Worte. Rassismus beginnt in unseren Gedanken. Ich weiß, woran ich jetzt arbeiten kann – an meiner Denkweise! Und damit fange ich jetzt an. Wo liegt deine Baustelle?
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imupo · 6 years
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Echo 2018
Die Echo-Verleihung ist seit jeher ein eher langweiliges und peinliches Event im Kulturkalender Deutschlands.
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Dieses Jahr kommt zu der ohnehin schon peinlichen Veranstlatung ein politischer Skandal hinzu: Die Nominierung, die Verleihung und die Inszenierung von Fahrid Bang und Kollegah, die schon im Vorfeld durch ihre antisemitischen Texte kritisiert wurden. Ausgerechnet am Gedenktag des Holocaust wird diesen Künstlern unkritisch eine Plattform geboten.
Ja, im Hip Hop und vor allem im Battle- und Gangsta Rap, wie Fahrid Bang und Kollegah in performen geht es vor allem um Provokation und härtere sprachliche Gangarten.
Campino, der Sänger der Toten Hosen, hatte das in der einzigen Kritik an diesem Abend pointiert:
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Klar muss es gerade in der Kunst Freiheiten geben; und klar muss es auch Provokationen geben. Gerade Kunstformen wie der Punk mit Künstler*innen wie Campino ihn performen, haben ja von solchen gelebt. Aber darf deshalb wirklich alles gesagt werden? Darf man antisemitische Äußerungen verbreiten, nur um ein paar Platten mehr zu verkaufen?
Es ist jedenfalls mehr als beschämend, dass am Gedenktag an die Opfer der Shoa in Deutschland ein Echo an Künstler verliehen wird, dessen antisemitische Textzeilen mehr als geschmacklos sind. Auch Hip Hop Künstler sollten sich trotz der teils von Provokation lebenden Kunstform fragen, ob es in politisch turbulenten Zeiten, in denen leider antisemitische Äußerungen und sogar Angriffe an deutschen Schulen an der Tagesordnung stehen, sinvoll ist solche Texte zu verfassen. Und jene dann auf Veranstaltungen wie dem Echo dann unreflektiert, gar ignorant zu vertreten.
Kunst darf, soll und muss provozieren. Aber darf sie wirklich alles? Campino bringt dies gut auf den Grund: Kunstfreiheit hört da auf, wo menschenverachtende und diskriminierende Texte und Musik verfasst werden. Natürlich muss gerade in der Kunst vorsichtig mit Zensur umgegangen werden, aber solche Texte dürfen besonders im aktuellen gesellschaftlichen Kontext und Zeigeist nicht unreflektiert und unkritisiert bleiben und haben auf so einer großen Bühne wie der Echo-Verleihung erst recht nichts verloren. Der menschenverachtende Auschwitzverlgeich ist darüber hinaus nicht die einzige Kontroverse im Opus von Kollegah und ist noch schlimmer sogar nur die Spitze des Eisberges.
In seinem Video zum Song Apocalypse beschwört er antisemitische Vorurteile und propagiert, dass nur wenn das Judentum ausgelöscht wird, wieder Weltfrieden hergestellt werden kann und somit das Judentum für das Böse in der Welt verantwortlich sei. Das Video ist in einem für den Gangsta Rap ungewöhnlich ernsten Kontext eingefasst, sodass hier nicht von der sonst so typischen Provokation und nicht so ernst gemeinten Überspitzung die Rede sein kann. Der Antisemitismus durchzieht sich durch viele Songs von Farid Bang und Kollegah und scheint daher eher tatsächliches Weltbild als Stilmittel oder Provokation zu sein. Peinlich ist auch das Argument vieler Hip Hop Künstler und Liebhaber “man kenne viele Juden” und kann daher nicht antisemitisch sein. Es klingt ganz nach dem Sound vieler Rassisten “ Ich habe ja nix gegen Ausländer, aber...”. Es sind alles nur scheinheillige Argumente, man wolle nur provozieren. Dieser Fakt ist an sich schon schlimm genug, denn man kann auch ohne menschenverachtende Textzeilen provozieren und Aufmerksamkeit erzielen. Aber wenn man sich weiter mit den Werken der Künstler beschäftigt wird klar, wie tief die beiden bereits im antisemitischen Verschwörungssumpf versunken sind. Es ist daher absolut unglaubhaft von reiner künstlerischer Provokation zu reden.
Es ist beschämend, dass Campino der einzige Mutige an diesem Abend bleibt der sich traute Dinge anzusprechen. Vor allem in Zeiten, wo der Antisemitismus wieder anwächst und am Gedenktag an die Opfer der Shoa ist es schwer ertragbar gewesen, die Verleihung und Performance von Kollegah und Farid Bang anzusehen. Dies setzte der ohnehin schon peinlichen Echo-Veranstaltung die Krone auf. Es bleibt zu hoffen, dass dies alles nun zu mindest tiefgehende Reformationen einleitet.
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scrummaster2-0 · 4 years
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Menschen sind doch sehr verschieden
Glosse von Hurga Hrabonsky
Mein bester Kumpel ist ein Stadtmensch. Sven heißt er, ist in der Stadt geboren, ist in der Stadt aufgewachsen und lebt nach wie vor in der Stadt in der der geboren und aufgewachsen ist. Er bevorzugt urbanes Feeling in Form von vielen Menschen und den damit unvermeidlich einhergehenden Lärmpegel um sich herum. Und er würde nie aus seiner Stadt weggehen – sagt er.
Ich selber bin ein in der einzigen Millionenstadt Österreichs Geborener, aber vermute, das ich ein Findelkind bin und dieser Umstand von meinen Eltern geschickt vertuscht worden war, weil ich keine Berge, keinen Schnee, kein Bier und Fußball mag, sondern lieber hohe Temperaturen im Süden, Ruhe und Natur und ich es gar nicht mag wenn der Mob mit seinen Autos, E-Rollern, Fahrrädern und E-Bikes vor meiner Haustür vorbei tobt. Und umso mehr Ruhe und Natur in Form von viel Gegend vorhanden ist, umso besser für mich und meine Seele. Ganz gut ist es, wenn noch Wasser, idealerweise sehr salziges, in oder komplett nahtlos, rund um die ruhige Gegend schwappt, in der ich mich gerade aufhalte.
Gestern war ich in Svens Stadt unterwegs. Berlin, Friedrichshain/Kreuzberg. Wenn man einschlägigen Fernsehbildungssendungen auf einem TV-Sender, dessen Name aus drei Buchstaben besteht, glauben schenken kann, ist Berlin bei Tag und Nacht die Stadt der Prolls, sozusagen Proll-City, die Metropole psychisch minderbemitteltem Nachwuchses mit verfälschten Wertvorstellungen und befremdlichen Prinzipien als Ableger idiotypischer Eltern.
Außerdem soll es da auch auffallend viele Ausländer geben. Das ist mir persönlich egal, da ich ja selber Ausländer bin. Das sieht man mir zwar nicht an, aber als Ösi bemerkt man meine Abstammung spätestens, wenn ich den Mund aufmache und verbale Äußerungen, in meiner stark K & K-Hofmonarchisch gefärbten Muttersprache, von mir gebe.
Meine transdanubische Abstammung ist übrigens auch die Erklärung, warum ich manchmal ein etwas schwurbeliges Deutsch schreibe. Ich bitte um Nachsicht dafür, wie es aktuell ja auch bei etlichen andere Ausländern in Deutschland üblich ist, wenn sie was Böses angestellt haben. Dabei wird das Opfer-Täter Prinzip einfach umgekehrt und der Übeltäter wird zum bemitleidenswerten Oper, das angeblich traumatisiert und sozialschmarotzend, „sponsored by the braven Steuerzahler in Germany“ vor sich hinlebt und sich mit Händen und Füßen dagegen stäubt a) vernünftiges Deutsch zu lernen und b) nicht mit aller Gewalt seine für uns oft befremdliche Kultur bei uns durchsetzen zu wollen.
Aber wie wir ja alle wissen, sind es nur ganz, ganz wenige Individuen die das tun, also sozusagen eine Randgruppe. Das lernen wir ja täglich aus den Massenmedien. Ich bin ja ohnehin der Meinung, es sollten rechteckige Sonnenbrillen für alle verteilt werden, da von vielen Menschen die Realität erst anerkannt wird, wenn ein rectangulärer Bildschirm, sei es als Fernsehgerät oder Smartphone ausgeführt, diese in manipulativen Pseudorealitäten wiedergibt. Aber was weiß ich schon?
Und ich werde außerdem einen Teufel tun der allgemein von allen propagierten Meinung zu widersprechen! Ich will ja nicht als Schwarzseher, Weltverschwörer oder sogar Rechtsradikaler oder Nazi angesehen werden. Das möchte ja keiner von uns, oder? Daher immer schön die vorherrschende Meinung vertreten!
Nun aber zurück zu meinem Stadtausflug. Mein erster Eindruck von Friedrichshain war, als ich da ankam, eine Gruppe dunkler Gestalten, die an einer Strassenbrücke herumlungerten. Als sie meiner gewahr wurden, löste sich eine, die dunkelste Gestalt, aus der Truppe, schlenderte lässig auf mich zu und grinste mich mit zwei sehr weißen, aber nicht mehr ganz vollständigen, Zahnreihen an. Folgender hochgeistige Dialog entspann sich darauf hin zwischen uns:
Er so: „Ey, Digga, was geht?“
Ich so: „Ääääh. Ich hab keine Ahnung“.
Er so: „Alder, brauchst du was?“
Ich so: „Hm, wenn sie so fragen. Ja. Zwei Wochen bezahlter Urlaub wären mal ein guter Anfang. Dann hätte ich noch Bock auf eine echte Wiener Käsekrainer mit süßem Senf, Brot und einem Almdudler, aber die gibt’s hier in dieser Stadt leider nicht in der von mir gewohnten und bevorzugten heimischen Geschmacksqualität, also die Käsekrainer meine ich. Und dazu einen Almudler, der hier interessanter Weise auch anders schmeckt, als in meiner hügelig bis bergigen Heimat. Ach ja und mein Auto braucht mal wieder eine Autowäsche. Wenn man auf der Autobahn mit 228 Kilometer pro Stunde so vor sich hindümpelt, nimmt man alles mit was da einem entgegenkreucht und fleucht und das macht dann immer so einen leicht gepunkteten Film aus toten Insektenkörpern auf der Windschutzscheibe und auf den Seitenspiegeln. Und die sollen eben weg. Sieht halt nicht schön aus“.
Er so: „Ey, Alda, wassen krasse Typ bis du denn? Isch versteh nur die Hälfte. Aber hab ich voll krass Zeug was macht gute Laune, schwör isch.“
Ich so: „Nein Danke, Zeug hab ich selber genug, bin gerade dabei meine Schränke auszumisten. In zehn Jahren sammelt sich extrem viel eigenes Zeug an das man eh nicht braucht, aber das zu schade ist um es wegzuwerfen. Jetzt reicht es mir aber und ich verkaufe die Sachen auf Ebay, oder werfe sie einfach beim Nachbarn heilich in die gelbe Mülltonne. Aber trotzdem danke.“
Ich ging weiter meines Weges, der Typ glotzte mir leicht irritiert hinterher und ich wäre dabei fast in einen Haufen Hundeexkremente getreten. Glück gehabt.
Zum Glück war ich gerade nicht in Reinickendorf oder Marzahn-Hellersdorf unterwegs, da ist die prozentuale Dichte der Ablage der Würste, die hinten aus den Vierbeinern rauskommen, am höchsten. In beiden Bezirken leben aktuell rund 9.500 Hundebesitzer. Danach kommen gleich Steglitz-Zehlendorf und Pankow in der Hitparade der gehwegverzierenden Deponaden. Die wenigsten Hundebesitzer gibt es in Kreuzberg/Friedrichshain, wodurch mehr Gehsteig zu sehen ist, als in den anderen Distrikten, was wiederum, zu meinem Glück, die Chance in einen Kackhaufen zu treten, geringer hält.
Die Hundesteuer für Berlin beläuft sich pro Jahr übrigens auf rund 10 Millionen Euro, Tendenz steigend, was, sowohl die Steuereinnahmen, als auch die Anzahl der liegen gelassenen Hundehaufen, trotz strafen dafür von bis zu 60 Euro, in, auf und um öffentliche Flächen der Stadt, betrifft. Und Sanitäts-, Rettungs- und Blindenhunde sind von der Hundesteuer ohnehin ausgeschlossen, und Blindenhunde können, auf Grund der gegebenen Umstände, ihr grosses Geschäft in der Öffentlichkeit, aber von Ihrem Herrchen unbemerkt, verrichten.
Dieses „heimlich Sachen irgendwo liegen lassen“ funktioniert in einer Großstadt, auf Grund der Anonymität des urbanen Einwohners, übrigens ganz gut. Es gibt da Menschen die seit 20 Jahren in ein und derselben Wohnung leben und Ihre Nachbarn nur vom flüchtigen Grüßen im Treppenhaus kennen. Auf der Straße guckt dir kaum jemand in die Augen und wenn, um dich zu provozieren, oder dir etwas verkaufen zu wollen.
Trotzdem zieht es jedes Jahr immer mehr Menschen in diese ohnehin schon übervolle Metropole. Die Mieten explodieren, die Lebensmittelpreise ziehen ebenfalls langsam nach, viele früher prestigeträchtige Gegenden sind heute dreckig, beschmiert und abgeranzt. Im Sommer tobt der Mob in den Parks und rund um die Seen und prügelt sich um die paar freien Liegeplätze. Doch jeder wie er es mag. Meines ist es nicht.
Ich liebe ruhigere Kleinstädte. Und in eine hatte ich letzten Sven entführt. An einen See. Und Sven war als echter Urbaner schockiert. Da gab es doch tatsächlich Jugendliche, die nicht im Hochsommer mit dicken Kaputzenshirts und schlabbrigen „zu-Hause-Couch-Jogginghose“ rumliefen, sondern in „Non-Pseudo-Rapper-Klamotten“, bestehend aus sauberen Jeans, Poloshirt und Sneakers. Und die sprachen alle Deutsch! Also jetzt nicht das „Alda-isch-bin-voll-krass-cool-und-gechillt-weil-isch-fahr-5er-Karre-schwör- isch“-Deutsch das Jugendliche aktuell gerne von, nennen wir sie mal „zugezogenen Menschen“ übernehmen, weil sie es cool finden so zu reden wie gewisse Vollpfosten in Musikvideos, sondern echtes Hochdeutsch. Und diese Jugendlichen hatten gute Manieren, konnten Grüßen und hatten sogar Respekt vor älteren Menschen. Und was am schockierendsten für Sven war: Fremde Menschen sehen dir auf offener Straße in die Augen und dann kommt der echte, wahrhaftige Horror für einen Vollbluturbanisierten: Sie grüßen dich!
Sven war knapp am Rande des Herzinfarkts und als er merkte wie viel Sauerstoffgehalt in der gesunden Wald- und Seeluft enthalten ist, klappte er körperlich und mental ganz zusammen und flehte mich an Ihn wieder zurück in die Stadt zu fahren.
So sind Geschmäcker und Bedürfnisse eben verschieden. Was der eine liebt, mag der andere gar nicht. Menschen sind doch sehr verschieden, oder? Aber was weiß ich denn schon?
(c) 2020 Hurga Hrabonsky
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itslollethings · 5 years
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Lustige Fragen, die mir gestellt werden 💃
1. Heißt du wirklich Julia?
Fast jeder, dem ich mich vorstelle, fragt, ob es mein richtiger Name sei. Ich erkläre immer, dass es ein internationaler Name ist und füge hinzu, dass man ihn in anderen Ländern unterschiedlich ausspricht, er aber bekannt ist. Gulia in England, Chulia in Spanien... das lustige ist, dass die Frage (natürlich) nicht aus dem Nichts kommt. Hier leben sehr viele Chinesen, dessen Namen eher schwierig einzuprägen oder auszusprechen sind und daher geben sie sich russische Namen, um das Angesprochenwerden leichter zu gestalten. Dadurch gibt es viele Chinesen, die zwar kaum Russisch können, aber einen russischen Namen haben.
2. Ist dir nicht kalt?
Nö, im September und auch Oktober lief ich noch viel ohne Jacke herum, da mir wirklich warm war. Scheinbar wirke ich auf andere aber, als wäre mir kalt, da ich immer wieder daran erinnert werde, mich dicker anzuziehen, denn ich sei ja in "Sibirien". Dabei hatte ich auch immer eine Jacke dabei- für den Fall der Fälle ^^
Den Winter finde ich auch ok. Gut, man merkt die -25 Grad schon, dennoch hält es mich nicht davon ab, mich warm zu kleiden und raus zu gehen. Wenn man sich ab und zu bei einem leckeren Teechen aufwärmt, ist auch das völlig angenehm. Und ich lieeeeeebe den Schnee. Wirklich. Ich will den für immer haben!!! 😍😍
Mittlerweile ist es wieder ziemlich warm geworden. Es sind nachts bis zu -7 Grad, was extrem warm ist für Sibirien... So krass 😲 aber auch hier: wehe ich habe nur ein Stirnband auf, statt einer richtigen Mütze. Gibt dann gleich Ärger. ^^
3. Warum sprichst du so gut Russisch? Bzw. Bist du Russin?
Dank meiner im Osten liegenden Wurzeln ist mein Akzent nicht ganz so stark zu hören- angeblich. Ich selbst höre ihn und fühle mich immer noch unsicher beim Sprechen (Verstehen geht voll klar), aber ich freue mich natürlich jedes Mal über dieses Kompliment. - wobei, manchmal nervt es auch nur noch^^
Fast immer entsteht die Situation, wenn ich mit Unbekannten spreche, dass sie erst nicht verstehen, dass ich keine Russin bin. Oft denken sie ich rede einfach nur komisch langsam und daher sind sie anfangs skeptisch oder gar unfreundlich. Sobald sie (nach dem ca 3. Satz) meinen Akzent wahrnehmen, sind sie plötzlich geschockt und super freundlich und interessiert. Ist schon witzig das zu beobachten. ^^
Aber ich verstehe jetzt umso mehr, wie es ist, ständig angesprochen zu werden, woher man denn kommt, was man hier macht blablabla. Als müsste man sich rechtfertigen. Bei mir ist es aber eher positives Interesse...
glaube eine Weiterführung meiner Gedanken dazu würde den Rahmen sprengen... 🙈
4. Wie gefällt es dir hier?
MEGA! es ist alles immer noch so aufregend und schön und ich bin so unendlich dankbar und glücklich diese Erfahrung sammeln zu können. Es läuft hier einiges anders ab, als in meinem gewohnten Alltag, aber es ist schön. Wie ein Traum!
Wären die Menschen hier nur noch etwas aufgeschlossener, wäre es nahezu perfekt. Da sich aber das Kontakthalten zu anderen Personen als schwierig zeigt, bin ich umso glücklicher bald wieder zu Hause zu sein- bei EUCH 💓
Vielleicht ist es auch gut, dass sich der Kontakt hier nicht so hält, denn sonst hätte ich ein großes Problem nach Hause zu kommen^^ aber ich werde Irkutsk sehr stark vermissen.
Es beginnen jetzt schon die Verabschiedungen: "ich werde dich vermissen", "es war eine tolle Zeit mit dir!", "heißt das, wir sehen uns nie wieder?", "ich hoffe, wir bleiben im kontakt".... uff mein Herzchen. Vor allem, wenn ich Fotos von zu Hause bekomme und sehe, wie ekelhaft voll die Straßen zur Weihnachtszeit sind... eigentlich will ich doch hier bleiben. Nur gerne mit meinen Grazien.
5. Wie lebt es sich in Deutschland?
- Öhm, gut?!
- weißt du worauf sich diese Frage bezieht? Auf die Ausländer!
Erzählt man, dass man aus Deutschland kommt, so scheinen viele Terrorismus und "böse Ausländer" im Kopf zu haben. Mich nervt dieses Thema, deshalb sage ich meist nur, dass die Medien es ziemlich negativ darstellen und versuche Vergleiche zu Russland zu ziehen. Vor allem versuche ich zu verdeutlichen, dass ich für Gerechtigkeit bin und daher refugees Welcome und so...
Auch meine Gedanken hierzu würden den Rahmen sprengen.... allgemein meide ich dieses Thema aber seit sehr langer Zeit, da ich diesen Menschenhass nicht ertrage. Auch diese Gespräche breche ich schnell ab. Hat Vor- und Nachteile, aber joar...
6. Bist du das erste mal in Russland?
- Nein, ich war schon in Moskau, St. Ptersburg, Kazan und Nizny Nowgorod.
-Wow, dann bist du ja schon mehr gereist, als ich.
Das ist ein Punkt, der mich tatsächlich auch sehr!! traurig macht und auch hier kommt mein Verlangen nach Gerechtigkeit hoch.
Russen haben es sehr schwer zu reisen. Geld ist natürlich das größte Problem, aber auch oft die Behörden. Russen müssen nicht nur Geld für die Reise an sich bezahlen, sondern auch nachweisen, dass sie genügend Geld auf dem Konto sicher haben ... die meisten haben krasses Fernweh und ich wünsche jedem, dass er mal aus Irkutsk rauskommt.
Wann, für wie lange oder wie auch immer ... :(
7. Was isst du so?
Nunja, vegetarisch kommt man hier nicht sehr weit, wenn man mal alles probieren will. Es gibt sehr vieles, was in Teig eingewickelt ist -vor allem Fleisch- mit den verschiedensten Namen. Wareniki, Manty, Pelmeni, Piroschki, Pozy, Tscheburek... alles super lecker und auch super kalorienreich.  Auch geile Suppen gibt es, zB Borsch, Omul...
Oft koche ich aber auch selber. Zu meinen Spezialitäten gehören Reis mit Scheiß, Nudeln mit Scheiß, Hähnchen mit geilem Salat und und und. Dazu immer noch ein super schmackohafter sibirischer Tee. Geil. Und maaaaaanchmal gibt's natürlich auch Chips und Schoki.
Gibt viel neues für die Hüfte ^^
Mir fallen gerade keine weiteren Fragen ein.
Ich war neulich in Angarsk, eine Stadt in der Nähe. Wie zu erwarten, war es ziemlich langweilig. Es gab schöne Eisskulpturen und das war es auch schon fast 😁 ich stelle mal ein paar Bilder dazu rein.
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Knutschies 😚😚
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sleeplessindublin · 5 years
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Rassismus - drei Erfahrungen in zwei Wochen
Was ist Rassismus? Jeder hat eine ungefähre Idee. Meistens denkt man aber an ziemlich offensichtliche Attacken und Kommentare wie: “x sind faul und kommen nur fürs Geld nach Deutschland”. Ich kann euch aber drei Beispiele nennen, die mir widerfahren sind, bei denen selbst ich überlegen musste: Ist das schon rassistisch? Oft stecken in Kommentaren und Verhaltensweisen keine böse Absichten. Das ist allerdings irrelevant, denn Menschen können auch, ohne es zu wollen, rassistisch reagieren. 
1. Situation
“Hast du das Tattoo in deinem Heimatland stechen lassen?”
Ich hatte die Frage erst einmal gar nicht verstanden, weil für mich einfach offensichtlich war, dass Deutschland mein Heimatsland ist. Ich bin hier geboren, aufgewachsen, ich spreche die Sprache, studiere hier, ich war erst vier Mal in Vietnam. Ich bekam nach drei Sekunden eine leise Ahnung, habe aber trotzdem nachgefragt, was er damit meine. Was der Mann aber wirklich wissen wollte ist: “Hast du dir das Tattoo in Asien stechen lassen?” 
Natürlich hatte er keine bösen Absichten und war neugierig. Ich empfand die Frage aber als merkwürdig, da ich vorher schon mit ihm perfektes Deutsch geredet habe. Abgesehen davon ist es meiner Meinung nach schon rassistisch davon ausgesehen, dass Deutsche “deutsch” aussehen müssen. 
Ein Freund von mir meinte jedoch, als ich davon erzählte, dass das nicht rassistisch sei, da der Mann es einfach nicht hätte wissen können, denn mein Aussehen sage, dass ich nicht von hier bin. Eine Situation, die aber schon eine Weile her ist, kommt mir da in den Kopf. Als ich in der 7. Klasse war bekamen wir eine neue Deutschlehrerin. Sie blickte durch die Klasse und fragte alle “Ausländer”, ob sie deutsch sprechen könnten. Sie fragte zwar mich, aber nicht den Franzosen unserer Klasse, der damals kaum Deutsch konnte. Den hatte sie aber nicht als “Ausländer” erkannt.
2. Situation
In England bei meinem lieben Chef im Hotel. Als ich kündigen wollte, warf er mir vor, dass vor mir eine Vietnamesin hier gewesen sei, die ganz anders gewesen sei als ich. Sie sei so fleißig und selbstbewusst gewesen. Er habe mich eingestellt, weil er dachte, ich “sei wie sie”. Das traf mich tief, denn ich habe nicht studiert und Berufserfahrung gesammelt, nur um angenommen zu werden, weil ich Vietnamesin bin. Asiaten sind eben die Model minority. Viele meinen: “Die Vorurteile über Asiaten sind doch gut: Sie sind gut in Mathe, schlau, fleißig, süß.” Doch Vorurteil bleibt Vorurteil, und selbst, wenn sie als Komplimente verpackt werden, bleibt es rassistisch. Ich bin beispielsweise schlecht in Mathe und meiner Meinung nach nicht die typische “süße” Asiatin wie aus den berühmten K-Dramen oder Animes. Das setzt mich schon manchmal unter Druck, wenn ich einfach in solche Schubladen gesteckt werde. Ich bin ich und viel mehr als meine Wurzeln.
3. Situation
Ähnlich wie die 2. Situation. Bei einem Bewerbungsgespräch fragte mich der Chef direkt, ob ich denn eine “Lea” (Name verändert) kenne. Denn die Lea aus derselben Stadt wie ich habe bei ihm gearbeitet und sei so fleißig und schnell gewesen, und wenn ich das wie sie mache, wäre es perfekt. Ich erwiderte knapp, dass ich Lea kenne, aber wir keine Freunde seien, was wir auch nicht sind. Ehrlich gesagt haben Lea und ich zwar zusammen Abi gemacht, aber große Differenzen gehabt, und ich bin nicht besonders gut auf sie anzusprechen. Offensichtlich hatte er mich auf Lea angesprochen aufgrund unseres asiatischen Aussehens angesprochen.
Ich wurde sofort angenommen, und mir kam der Verdacht, dass das alles dank Lea war, und ich habe mich deshalb nicht über den neuen Job richtig freuen könne. Ich muss nämlich in Leas Fußstrapfen treten, um diesen Job zu verdienen- so kam es mir vor.
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quosbyrose · 7 years
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Internationalität
Ich möchte meine Gedanken zur Internationalität mit einer Kurzgeschichte verdeutlichen.
Hallo! Ich bin Anna und wohne in Berlin. Bis vor sieben Jahren war ich eine typische Deutsche, mit deutschem Pass, deutschen Eltern, deutscher Sprache und typisch deutschem Aussehen. Doch das sollte sich schlagartig ändern. Auf einer Geschäftsreise lernte mein Vater eine 21-jährige Indonesierin kennen und verliebte sich in sie. Kurz darauf stand meine Mutter alleine da. Er hat sie einfach verlassen. Natürlich bin ich bei meiner Mutter in Berlin geblieben. In dieser schweren Zeit konnte ich sie unmöglich alleine lassen und um ehrlich zu sein, ich hatte keine Lust meinem Vater beim Küssen mit seiner neuen Freundin zuzuschauen. Also blieb ich bei meiner Mutter. Durch die Zeit nach der Trennung wurde unser Verhältnis viel besser und enger. Sie war für mich da und ich für sie. Dafür litt aber der Kontakt zu meinem Vater. Anfangs rief er mich noch einmal die Woche an, aber das war dann auch bald vorbei. Angeblich sind ihm die Telefonrechnungen zu teuer gewesen. Er ist ja nach Indonesien und damit ins Ausland gezogen. Ich war schon sehr enttäuscht von ihm, aber mit der Zeit habe ich mich damit abgefunden. Ich kann die Liebe meines Vaters nicht erzwingen, deshalb war ich sehr glücklich, dass wenigstens meine Mutter viel Zeit mit mir verbrachte. Sie versuchte sogar Mutter und Vater in einer Person zu sein, aber diese Versuche verliefen meistens im Sand. Ich bin ihr deswegen nie böse gewesen, aber sie wollte wohl dennoch einen Mann im Haus haben. Denn nach einigen Monaten stand meine Mutter plötzlich mit einem wildfremden, ausländisch aussehenden Mann in unserer Wohnung. Zuerst war ich verwundert, ja sogar leicht geschockt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nie Kontakt zu Menschen ausländischer Herkunft. Sofort schwirrten mir die üblichen Vorurteile durch den Kopf. Es ging sogar soweit, dass ich meiner Mutter dieses Liebesglück nicht gönnte. Zumindest wünschte ich mir, dass diese Beziehung nicht allzu lange besteht. Natürlich war mein Wunsch sehr egoistisch und diskriminierend. Doch dann merkte ich, wie gut dieser Mann meiner Mutter tat. Er stellte sich übrigens als „Nuh“ vor. Der Name kommt aus dem Türkischen und heißt auf Deutsch „Noah“ – wie aus der Bibelgeschichte „Die Arche Noah“. Wahrscheinlich versteht ihr jetzt woher meine ganzen Vorurteile kamen. Er ist ja nicht nur Türke, sondern auch noch Moslem. Und von dieser Religion sieht man immer Attentäter und Selbstmörder im Fernsehen. Allerdings sind Vorurteile meist falsch und basieren auf Unwissenheit. Derjenige, der nichts weiß, zieht falsche Schlüsse oder gleicht seine Wissenslücken mit dem, nicht immer richtigen, Wissen seiner Freunde aus. Bei Moslems sind diese Vorurteile besonders heftig, da durch die Medien jeder Selbstmörder oder Attentäter richtig aufgepuscht wird. An dieser Minderheit, die diese Religion viel extremer sehen als der ganze, große Rest, an denen wird leider oft ein Exempel statuiert. Und dieses Exempel bezieht sich natürlich auf jeden einzelnen Moslem und somit auch auf die gesamte stille, friedliche Mehrheit. Wirklich schade, aber wir leben im Medienzeitalter. Alles Wissen der Menschen wird uns von den Medien vorgegeben. Was diese Medien sagen ist Gesetz. Es gibt sehr wenige, die die Aussagen hinterfragen und nicht gedankenlos hinnehmen. Meine Vorurteile basierten auch auf all diesen Gründen und sie gingen so schnell nicht weg. Meine Mutter und Nuh luden mich ins Restaurant ein und ich war sehr überrascht, als an dem Tisch mehr als zwei Personen saßen. Ich fand also nicht nur meine Mutter und Nuh, sondern noch drei andere Kinder vor. Ohne viel nachzudenken war mir klar, dass dies nur die Kinder von Nuh sein konnten. Das Mädchen ist in meinem Alter, die zwei Jungs sind anscheinend Zwillinge und jünger als ich. Unsere Eltern versuchten uns in ein Gespräch zu verwickeln, aber bei keinem Thema waren wir derselben Meinung oder hatten dieselben Ansichten. Als Nuh und meine Mutter verkündeten, dass sie eine gemeinsame Wohnung und damit das Leben als Patchwork-Familie planen, waren wir uns urplötzlich einig. Keiner von uns hatte Lust sich auf dieses Experiment einzulassen. Was selbstverständlich ebenfalls wieder auf Vorurteilen und unserem Unwissen der anderen Kultur gegenüber basierte. Aber unsere Eltern ließen sich nicht davon beirren und so zogen wir bald darauf in eine neue, gemeinsame Wohnung. Und zu allem Übel musste ich mir mit dem Mädchen, was übrigens Gülisan heißt, ein Zimmer teilen. Ich dachte zu dieser Zeit noch, dass sie eine aktiv praktizierende Muslimin ist. Zum Glück stellte sich dies, und all die anderen Vorurteile Stück für Stück als falsch heraus. Ich wurde also nicht um 5 Uhr morgens durch das Beten von ihr geweckt, sie trug kein Kopftuch und wurde von ihren Brüdern weder unterdrückt noch geschlagen. Das Einzige, was sie machen oder besser gesagt nicht machen, ist Schweinefleisch essen. Aber da ich als Vegetarierin gar kein Fleisch esse, war ich ganz froh, dass so weniger Fleisch auf unserem Speiseplan steht. Durch die neue Wohnung sind wir auch in einen neuen Stadtteil gezogen. Ich musste also wohl oder übel eine neue Schule besuchen. Auf dieser Schule fühlte ich mich zum ersten Mal als Außenseiterin. Ich, eine Deutsche, wurde komisch und teilweise sogar verachtend angeschaut und über mich wurden blöde Sprüche gerissen. Entsprechend kühl war mein Kontakt zu meinen Mitschülern. In der Klasse wurde ich neben einen Franzosen gesetzt. Anfangs wollte er kein einziges Wort mit mir reden. Alle dachten, dass ich mich für etwas Besseres halte. Für einige war ich sogar ein Nazi, obwohl ich mit Hitlers Taten alles andere als einverstanden bin. Aber dieser Mensch wird uns Deutsche für immer wie ein schwarzer Schatten begleiten. Darüber sollten wir uns allerdings nicht aufregen. Im Prinzip machen wir das gleiche mit den Moslems und anderen Religionen oder Kulturen, die uns fremd sind. Und so sollten wir diesen Leuten nicht verübeln, wenn sie an Hitler ein Exempel für alle Deutschen statuieren. Wie gesagt, wir sind in dieser Hinsicht kein Deut besser. Es war also schwer für mich Anschluss in der Klasse zu finden, aber durch mein Verhalten konnte ich die Vorurteile relativ schnell aus dem Weg räumen. War wirklich nicht gerade angenehm zu realisieren, wie man sich als „Ausländer“ fühlt. Ich habe das früher nie so wahrgenommen, aber dieses Erlebnis wird mir für immer im Gedächtnis bleiben. Mit großem Einsatz konnte ich mir sogar einen Freundeskreis aufbauen. Er besteht aus zwei Russen, einer Portugiesin, drei Thailänderinnen, einem Japaner, einer Spanierin und einer Amerikanerin. Durch meine vielfältig geprägten Freunde bekam ich immer wieder die Möglichkeit ins Leben von anderen Kulturen hineinzuschauen. Ich habe gelernt andere Ansichten zu tolerieren und andere Religionen zu respektieren. Dies ist eine große Bereicherung meiner Welt, denn wenn wir etwas teilen wird es bekanntlich größer. Beim Wissen über andere Kulturen und Erfahrungen mit anderen Kulturen trifft dieses Sprichwort vollkommen zu. Als ich fast schon zwei Jahre auf diese Schule ging, kam ein Brasilianer in unsere Klasse. Er sprach kein einziges Wort Deutsch, aber ich fand ihn auf Anhieb sympathisch und setzte mich spontan neben ihn. Er heißt Alfredo und wir wussten vom Schuldirektor, dass er wegen seiner Mutter nach Deutschland kommen musste. Anscheinend hatte sie sich in einen Deutschen verliebt und wollte mit ihm ihr Leben verbringen. Über seinen leiblichen Vater wussten wir nichts. Fakt war also, dass er eigentlich keine Lust auf Deutschland und somit auch kein Interesse an der deutschen Sprache hatte. Alfredo trauerte seiner alten Heimat, seinen alten Freunden und seinem alten Leben nach. Da ich mir aber vorgenommen hatte, ihm zu helfen und das immer wieder zeigte, gab er letztendlich nach und lies sich darauf ein. Ich stellte ihm jeden Tag dieselben Fragen, versuchte mit Zeichensprache diese zu übersetzen und mögliche Antworten aufzuzeigen. Ich habe wochenlang die Namen von alltäglichen Gegenständen wiederholt und auf sie gezeigt bis Alfredo sie wusste. Schon nach einem knappen Jahr konnte ich ihn dazu bringen Gespräche zu führen. Zwar nur kurze und sie klangen noch sehr nach auswendig gelernt, aber immerhin schon mal ein Fortschritt. Stück für Stück habe ich ihn in meinen Freundeskreis integriert und die Gespräche wurden lockerer. In dieser intensiven Zeit und den vielen gemeinsamen Stunden, haben wir Gefühle füreinander entwickelt und das noch bevor Alfredo sie in Worte fassen konnte. Die Liebe überwand bei uns das große Hindernis der Sprache und Kultur. Er wurde mein Freund und wir haben uns gegenseitig unsere Lebensart gezeigt – er mir seine brasilianische und ich ihm meine deutsch-türkische. Mit meiner Hilfe hat Alfredo sogar das Abitur mit einem guten Durchschnitt bestanden. Für ihn ist Deutsch zur zweiten Muttersprache geworden und er muss nicht mehr überlegen, was er als nächstes sagen möchte. Genau wie Alfredo werden viele Ausländer von ihren Eltern ins kalte Wasser geworfen. Da ist es schön, wenn es Menschen gibt, die ihnen helfen und sie unterstützen, denn sonst ist es für diese Jugendlichen schwierig, sich zu integrieren und es kann schnell passieren, dass sie sich unwohl fühlen. Immerhin ist es nicht leicht in einem Land zu leben, wo sie die Sprache nicht beherrschen. Das Lernen der Sprache ist dann sicherlich schon schwer genug. Werden diese Menschen zusätzlich noch gemobbt oder sogar ausgegrenzt, führt das schnell zur Perspektivlosigkeit. Sie brechen die Schule ab oder sind einfach zu schlecht um in die nächste Klassenstufe zu kommen. Ohne Abschluss finden sie anschließend keine Ausbildung und somit keinen Job. Was die daraus resultierende Folge ist, ist wohl jedem klar: Hartz IV oder die Auswanderung. Die meisten entscheiden sich dann für Hartz IV, da eine Auswanderung zu teuer oder vielleicht nicht mehr möglich ist. Jeder, aber gerade Jugendliche, sollten Ausländer nicht verstoßen oder sich von irgendwelchen Vorurteilen abschrecken lassen. Es ist sehr spannend und interessant in andere Kulturen hineinzuschauen und Menschen mit völlig anderen Ansichten, Lebensstilen und Prinzipien kennenzulernen. Wir müssen lediglich offen für Neues sein und den Menschen gegenüber Verständnis, Akzeptanz und Respekt zeigen. Mut gehört auch dazu, immerhin betreten wir damit unbekanntes Territorium. Aber es lohnt sich, denn diese Erfahrungen können unser monotones Leben aufregender machen und lassen uns die Welt mit anderen Augen sehen. Es ist wichtig von dem Denken wegzukommen, dass es auf eine Frage nur eine Antwort gibt. Jeder Mensch sieht die Welt mit anderen Augen und wer sich für die Gedanken der Anderen interessiert, wir im Herzen reicher. Dies geschieht auch, wenn wir uns selbst öffnen und sagen, was wir denken. Denn nur durch das Aussprechen von Gedanken wird unsere Welt bereichert. Das Denken allein ist ein Anfang, nützt aber nicht viel. Das Übergreifen von einer Kultur in die Nächste, das Zusammenleben von Menschen verschiedener Herkunft, die Freundschaft und Liebe Jugendlicher und Erwachsener mit komplett anderer Erziehung, dass Überschreiten von Grenzen der Sprache, Kultur, Ansichten, Lebensart und Religion und vor allem das Wahrnehmen der Möglichkeiten in diese hineinzuschauen und zu sehen, was sie bewegt sowie welche Geschichten sich hinter ihrem Verhalten und Gedanken verbergen – all das ist für mich Internationalität.
Ich hoffe ich konnte Ihnen meine Gedanken zur Internationalität etwas näher bringen.
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quaerende · 7 years
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Ping- eine Neue Nachricht ist angekommen. Sie schaute auf ihr Handy… Sie riss das Lenkrad rum, doch es war zu spät. Sie konnte dem entgegenkommenden LKW nicht mehr ausweichen. Ein lautes Krachen, Metall auf Metall, das weiß Etwas im Gesicht. Sie konnte nur noch spüren wie sie in ihrem Auto herumgewirbelt wird, dann schwarz. Die Menschenmenge eilte nicht zu ihr, versuchte nicht sie aus ihrem brennenden Gefängnis zu befreien, rief nicht um Hilfe. Nein, sie standen reglos da, ihre Handys vor deren Gesichter. Im Fokus: die arme Frau in Nöten. Anders wie in den tollen Märchen gab es keinen Helden der sie rettete, nicht einmal ein Menschen der es versuchte. Sie alle drückten nur auf „Aufnehmen“ und später auf „Teilen“. Es war ihnen wichtiger diese Absurdität des Leidens festzuhalten und in die mediale Welt zu transferieren, als sie zu verhindern. Obwohl  in Deutschland jeder die Pflicht hat Ersthilfe zu leisten, gibt es immer wieder Kunde von Unfällen, bei denen niemand hilft, obwohl sie in der Öffentlichkeit passieren. Während es normal schlimme Gaffer gibt, die nicht helfen, da sie wie kl. Tiere in Schockstarre verfallen sind, nicht wissen was sie tun sollen oder sich einfach nur an dem Leid anderer ergötzen wollen, gibt es noch die etwas schlimmeren Gaffer, welche nicht nur nichts tun, nein! Sie haben nichts Besseres im Kopf –wo eigentlich ihr Gehirns sein sollte- als ihr mobiles Endgerät aus der Tasche zu griffeln und den Unfall aufzunehmen. Natürlich liegt es nicht an den Handys, dass Menschen gaffen. Schließlich kennt jeder das Phänomen, dass wenn auf der Autobahn ein Unfall passiert, die entgegenkommenden Fahrer langsamer werden, damit sie etwas von dem spannenden Schauspiel erhaschen können, aber haben die Handys und die damit einhergehende Vernetzung der Menschen das Gaffertum verstärkt?
Was gibt es noch für Folgen? Wäre die Menschheit ohne die neuen Medien besser dran?
„Früher war alles besser!“, diesen Ausruf wird wohl jeder schon mindestens einmal gehört haben, ob es nun darum ging, dass alles teurer wird, es immer mehr „Ausländer“ in unserm schön arischem Land gibt oder die Jugend nur noch vor ihrem Handy, Laptop oder PC hängt. Früher musste man sich noch mit den Leuten unterhalten, sich in die Augen schauen. Und heute? Heute hat man Freunde, die man noch nie „im wirklichen Leben“ gesehen hat! Früher hätte es so etwas nicht gegeben, niemals! Oder? Ich erinnre mich noch ganz genau, als mein Opa von seinem Brieffreund erzählt hat. Damals, als noch die Gummistiefel aus Holz waren, musste man noch analog -mit Tinte!- Texte schreiben, aber haben sie sich je gesehen? Ich wage es zu bezweifeln. Dennoch kann man nicht leugnen, dass in der Heutigen Zeit viel mehr durch nieder geschriebene Sprache, als durch ausgesprochene Sprache kommuniziert wird. Alle sitzen sie da, egal wo man hinschaut, auf den Pausenhof, in der U-Bahn, im Park… , mit ihren Handys vor dem Kopf, mit ihrem Brett vor dem Kopf. Aber sind geschriebene Texte wirklich schlimmer, wie ein Dialog von Angesicht in Angesicht? Man kann sich doch viel mehr Mühe geben, bei der Ausformulierung seiner Thesen, bei der Erläuterung eines Themas… so viel zu der Theorie, aber in der Wirklichkeit, wird die deutsche Sprache durch Abkürzungen und die Ignoranz gegenüber der Grammatik verschandelt bis nur noch so etwas übrig bleibt: hi hey Wg? nix, bd? same k, bd bb
Und so etwas soll ein vollwertiger Dialog sein? Nicht einmal 30 Buchstaben und keine Anhaltspunkte wie das Gegenüber – wobei: kann man hier von einem Gegenüber sprechen, er steht ja nicht vor einem, man kann ihn ja nicht einmal sehen!- reagiert? Nonverbale Kommunikation kann man dabei schon mal abhaken… Wobei, es gibt ja Smileys! Diese kleinen gelben Gesichter, die man hinter jeden Satz kleben kann, mit den kann man doch zeigen wie es einem geht! Die Smileys sind die Emotionen von heute. Traurig aber wahr…
Hast du schon das neuste gehört? – wobei liest hier das passendere Verb wäre- Trump zeigt endlich mal dem IS, wo der Hammer hängt! Er redet nicht nur rum, er lässt Bomben auf diese Unmenschen hageln!
Ja, in gewissen Greisen bekommt man auch solche Nachrichten, in denen populistisch verbländete Menschen ihre Dummheit mit andern teilen. Sie sehen nur eine Seite der Medaille, vergessen hier zb. die zivilen Opfer die solch ein Bombenattentat fordert. Ja, Attentat, denn nichts anders ist das! Sie werfen eine mehrere Tonnen schwere Bombe auf eine Stadt und gehen davon aus, dass nur „böse“ Menschen sterben? Das schlimme ist – abgesehen von den tausenden Toten-, dass wenn ein Mensch solch eine Nachricht von seinem Freunden bekommt und die Fakten über diese herausfinden will, nur auf Internet Seiten gelangen wird, welche ihn und seine tolle Meinung bestärken werden. Ja, jeder von uns lebt in seiner eigenen kleinen Welt. Jeder von uns lebt in seiner eigenen Information Bubbel. Das fängt bei der personalisierten Internetwerbung an, bei der wir Sachen vorgeschlagen bekommen, die wir bis dato nicht einmal kannten, aber dann, nachdem wir sie kennengelernt haben, unbedingt brauchen und hört bei wichtigen (politischen) Informationen auf. Jeder hört nur das, was er hören will. Ein Algorithmus überwacht unsere Aktivitäten im Internet und schlägt uns automatisch Seiten vor, die unserer Meinung entsprechen. Wenn Höcke sich über die „einzig wahre Geschichte Deutschlands“ „informiert“ wird er auch in Zukunft auf seinen landen, die den Holocaust leugnen und Hitler als missverstandenen Helden feiern. Ein weiteres Zeichen dieser Bubbel sind die „Fake-news“, von denen sogar der hochmissachtete US-Präsident gebraucht macht. Natürlich waren zu Trumps Amtseinführung mehr Menschen da, wie zu der von Obamas und natürliche ist Giftgas eine abscheuliche Waffe, die nicht einmal Hitler  benutzt hatte. Ja so ein Schwachsinn wurde von Pressesprechern des Weisen Hauses, als „Alternative Fakten“ verbreitet. Wenn Menschen nun aus solchen Quellen ihre Informationen beziehen und keine andern Quellen beziehen glauben sie solch einen Hirndurchfall und da Menschen für gewöhnlich die Angewohnheit haben sich keine unnötige Arbeit zu machen – da Diese Informationen eh stimmen, da Trump der geilste Macker der Welt ist- wird der Populismus in der EU und auf der ganzen Welt immer stärker. Die AfD in Deutschland, die Front-iwas in Frankreich und Trump in der USA… Bei solchen Ereignissen muss man sich doch fragen, ob die Demokratie in solchen Zeiten überhaupt noch haltbar ist! Wir werden durch das Internet, durch die Medien manipuliert. Wenn die Macht des Staates vom Volk ausgeht, aber das Volk von den Medien gelenkt wird, dann geht doch die Macht von den Medien aus! Vor dem Eingang zum dt. Bundestag sollte nicht länger „ Dem deutschen Volke“ stehen, sondern „Den deutschen Medien“. Die Mediendemokratie in der wir leben hat doch nichts mehr mit der Idee der alten Griechen zutun, welche noch Kreuze in Tonscherben geritzt haben. Wir können, dürfen allen Medien nicht länger trauen! Wir müssen uns mit Aluhelmen und Gasmasken ausstatten! Wer glaubt denn bitte ernsthaft noch, dass die Streifen am Himmel Kondensstreifen wären, also bitte! Für jeden der es nicht verstanden hat: Das war nicht ernst gemeint, aber denn noch wir müssen unseren Vorschlaghammer herausgramen und unsere Blase in der wir gefangen sind zerschmettern. Wir müssen uns unsere eigene Meinung wahren, sie nicht nur von einem Medium abhängig machen, unterschiedliche Internetseite und ja auch unterschiedliche Zeitungen lesen – Zeitungen sind auf Papier gedruckte news-Seiten-. Da wir schon in den alten Zeiten verweilen, in den Zeitungen noch keine aussterbende Rasse sind, will ich ein Schlagwort in dem Raum, bzw. auf diese Papier werfen: Big Data. Ja das ist sowas von 2004, aber immer noch aktuell. - Ping Es ist uns doch allen bekannt, dass die Geheimdienste der unterschiedlichen Ländern nur so um wette sammeln, sie sammeln unsere Daten, unsere Leben. Unter dem Deckmandel der Terrorbekämpfung und der allgemeinen Sicherheit häufen sie sich wissen über uns an und so wird die Welt in der wir leben mehr und mehr durchsichtig. Aber um fair zu bleiben, sind die Geheimdienste nicht die einzigen, welche an unsere Daten wollen, die großen bösen Konzerne sind mindestens genauso schlimm. Aber wir machen es ihnen auch zu einfach, auf Facebook, Instagram, Snapchat posaunen wir ja auch unsere Daten hinaus, als wären sie nichts. Wo wir wohnen, was wir essen, was wir mögen, was wir lustig finden, was wir machen, wo wir in die Schule gegangen sind, welche Sexualität wir haben, was wir worüber denken… - Ping In Russland hat ein Entwickler eine App für jedes Handy herausgebracht, die mit einem sozialen Netzwerk verknüpft ist. –Ping  Man macht ein Bild von einer Person und schon ist man auf deren Seite, man weiß alles über sie. –Ping Wenn dies für eine Privatperson schon so einfach ist, was weiß dann der Saat alles über einen? Und was ist, wenn sich der Saat dafür entscheidet diese Wissen zu nutzten? –Ping Wir würden in einem Überwachungsstaat leben, vor dem selbst die Stasie ihren Hut ziehen müsste, dann würde es Tschüss Demokratie und Hallo Türkei heißen.  –Ping
 – Ping, Ping, Ping, Ping, Ping, Ping, Ping, Ping, Ping, Ping, Ping, Ping, Ping, Ping, Ping, Ping, Ping, Ping
Das Handy hört gar nicht mehr auf, so viele Nachrichten. Muss sie alle lesen, sonst verpass ich was… so…. viele… Nachrichten. Kann mich nicht mehr konzentrieren. Muss ans Handy. Muss online sein. Immer mehr Menschen verfallen einem regelrechten Onlinezwang. Ihre Fähigkeit sich lang auf etwas zu konzentrieren nimmt rapide ab. Sie können sich nicht einmal mehr normal unterhalten. Freunde sitzen nebeneinander und schicken sich Emojis. Sie leben nicht mehr im Moment, sondern müssen alles auf ihren diversen Seiten festhalten, verewigen und vor allem damit Angeben. Sie leben ein vollkommen anders Leben, wie noch ihre Eltern. Sie gehen nicht mehr auf die Straße um mit den Nachbarkindern zu spielen, nein! Sie treffen sich mit Menschen aus aller Welt in virtuellen Räumen, um dort siele zu spielen oder einfach nur „abzuhängen“, so können sich Freundschaften über den ganzen Globus entwickeln, eine ganz neue Ebene der Globalisierung. Wenn man so viele Freunde in unterschiedlichen Ländern hat, gibt man nach und nach das nationale Wir-Gefühl auf und es bildet sich eine Weltgemeinschaft und mit ihr der lang ersehnte Weltfrieden und ein besseres Verständnis für andere Kulturen. Das wäre doch schön! Doch zu welcher Zukunftsversion kommt es? Zu einem dunklen Überwachungssaat oder zu dem blumigen Weltfreigen? Utopie oder Dystopie?
Wen juckts? Ich hau erstmal n Tweet raus, dass ich endlich mit dem Essay fertig bin, entfolge Trump und zock noch ne Runde WoW.
 ( Alle vermeintlichen Rechtschrei- und Grammatikfehler sind nicht als solche anzuerkennen, vieler mehr sind sie ein Zeichen gegen das System, gegen die Unterdrückung des Individuums ;) )
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korrektheiten · 6 years
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Silvesternacht die Zweite
LePenseur:"von Fragolin Nach der kleinen Aufzählung der erfolgreich ignorierten Vorkommnisse widme ich mich mal dem einzigen Vorkommnis der Silvesternacht, das medial Wellen schlägt und auch die Politik aus den Betten getrommelt hat: der xenophobe rechtsradikale rassistische und zum Glück fehlgeschlagene Mordanschlag eines Deutschen gegen Ausländer in Bottrop. Da die Informationen dazu, auf die sich alle anderen Medien beziehen, aus nur einer Quelle sprudeln, die sich rein zufällig gerade als die supersauberste Faktenverteidigungspresse selbstbeweihräuchert hat, nämlich der „Spiegel“, gehe ich dort mal etwas nach Fakten gründeln. „Nach dem Anschlag mit einem Auto im Ruhrgebiet hat sich die Zahl der Verletzten auf acht erhöht. Eines der Opfer sei schwer verletzt worden, als ein Mann in der Silvesternacht mit seinem Auto mehrfach in Menschengruppen gefahren sei, teilte die Polizei mit.“ Dazu erst einmal: gute Besserung allen Opfern; ich bin froh, dass auch das Leben der schwerverletzten Frau gerettet werden konnte. Niemand soll so etwas erleben. „Die Polizei hatte den mutmaßlichen Täter, einen 50-jährigen Deutschen aus Essen, noch in der Silvesternacht festgenommen. Ein Richter hat inzwischen Untersuchungshaft wegen mehrfachen versuchten Mordes gegen den Mann angeordnet, wie die Ermittler mitteilten.“ Naja, da es sich um „einen 50-jährigen Deutschen aus Essen“ handelt, wissen wir recht schnell, dass es sich um einen 50-jährigen Deutschen aus Essen handelt. Kein „Mann“ und kein „Jähriger Beteiligter“. Es geht doch mit der Information.Dass er wegen versuchten Mordes angeklagt wird ist nach meiner Ansicht erstmal vollkommen richtig. Es fällt nur auf, nachdem in letzter Zeit immer wieder gezielte Messerangriffe, Prügelattacken mit Knüppeln und Eisenstangen sowie Sprünge auf den Kopf am Boden Liegender sogar nach letalem Erfolg nur als „Verletzung mit Todesfolge“ verfolgt wurden. Es scheint eine richtungsabhängige Verbrechensbewertung zu geben, die Opfer wie Täter in zwei Klassen teilt. Aber dass mit zweierlei Maß gemessen wird, kann man auch in den linksextremen Filterblasen gut beobachten, die gerade wieder über „rechten Terror“ schäumen. Während nach jeder Meldung über einen Terroranschlag mit friedensreligiösem Hintergrund lautstark von Moderation wie Kommentatoren gefordert wird, man dürfe nicht vorverurteilen, müsse erst Ermittlungen abwarten, solle doch auf Spekulationen verzichten und müsse alles, was nach rechts riecht, sofort melden und sperren, wird jetzt fröhlich drauflos gehetzt, Breivik angerufen, AfD und FPÖ als wahre Schuldige und der Täter als Terrorist des Rechtsextremismus dargestellt – obwohl sogar im Artikel steht… ach was, schauen wir mal weiter. „Die Behörden gehen davon aus, dass der Verdächtige aus rassistischen Motiven handelte. "Es gab die klare Absicht von diesem Mann, Ausländer zu töten", hatte Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) am Dienstag gesagt.“ Wenn der Innenminister das sagt, dann ist das so. Das ist, als ob die Kanzlerin persönlich sagt, es habe Hetzjagden gegeben. Und wenn der Innenminister diese klare Vorgabe macht, wie das Geschehen zu bewerten ist, dann wundert mich auch nicht, wenn die Staatsanwaltschaft schonmal versuchten Mord anklagt. Was mit Beamten passiert, die politische Deutungen anzweifeln oder nicht ernst nehmen, wurde im Falle Maaßen demonstriert.Da werden die Behörden es nicht wagen, eine andere Einschätzung als die von Merkels Parteifreund zu haben. „Kontakte in die rechtsextreme Szene soll der Verhaftete jüngsten Erkenntnissen zufolge aber nicht gepflegt haben.“ Ach.Muss er aber.Die linksextreme Hetzblase weiß es schon, dass das ein Rechtsextremer ist, der vorsätzlich und – wie von der Politik vorgemeint – aus nacktem Rassismus als Soldat des Neonazitums und mit terroristischem Ziel arme Zugewanderte ermorden wollte. Dass der keinerlei Verbindungen zur rechtsextremen Szene hatte, kann nicht sein, weil es eben so sein muss.Da wird sich schon noch was finden. Nachdem man den Messerstecher von Nürnberg irgendwie nicht in das aufzubauende Bild des fremdenfeindlichen Deutschterrorismus einhäkeln konnte und auch in allen vorigen Fällen aus Deutschen bei genauerem Hinsehen Zigeuner, Kenianer oder Iraner wurden, wird es doch jetzt wohl irgendwie klappen. „Bislang habe die Polizei keinen Ansatzpunkt gefunden, "dass dieser Mann irgendwelche Verbindungen hat oder dass er selber in irgendwelchen rechtsradikalen Kreisen sich bewegt", sagte Reul dem Sender WDR5. Es scheine, dass der mutmaßliche Täter "aus einer persönlichen Betroffenheit und Unmut heraus dann Hass auf Fremde entwickelt hat".“ Na gut, dass ich gleich in die Hauptquelle schaue, denn diesen Hinweis habe ich in den linken Medien, die sich auf den „Spiegel“ berufen, irgendwie vermisst. Plötzlich erscheint das Ganze in einem anderen Licht: da ist kein rechtsradikaler und von Pegida aufgehetzter AfD-Soldat mordend gegen die Ausländerflut in die Schlacht gezogen, sondern da hat es einen aus persönlichem Erleben psychisch aus den Socken gehoben. Ich bin mal gespannt, ob man über diese „persönliche Betroffenheit“ noch irgendwas erfahren wird.Nur mal zum Nachdenken: Bei einer Frau, gegen die Gewalt angewandt wurde, muss man aufkeimenden verallgemeinernden Männerhass verstehen. Verständnis ist auch angebracht, wenn ein Farbiger alle Weißen hasst. Oder ein Araber alle Juden. Weil es eine persönliche Betroffenheit gibt. Manchmal braucht es nicht einmal die.Ich bin gespannt, ob diese auch hier noch eine Rolle spielen wird. „Der mutmaßliche Täter habe eine psychische Vorgeschichte gehabt, hatte Reul am Dienstag gesagt. Der Hintergrund der Tat sei nach Erkenntnissen aus ersten Vernehmungen aber politischer Natur: Der Mann hatte sich bereits bei seiner Festnahme rassistisch geäußert.“ Ach, der hat eine „psychische Vorgeschichte“, aber, und jetzt kommt der nächste Einsatz des Doppeldenk, das spielt natürlich überhaupt keine Rolle, denn, so die linke Filterblase, wäre das nur ein Versuch der fremdenhassenden Rassisten, die Weste des Terroristen weißzuwaschen. Wir erinnern uns: gegen genau diese Masche bei geschenkten Terroristen haben sie nichts, ganz im Gegenteil. Die Guterassisten erkennen in jedem Nichtweißen, selbst wenn er keine „Vorgeschichte“ hat, gerne ein psychisch labiles Armutschgerl, in jedem Weißen aber, selbst wenn er aus der Geschlossenen kommt, einen für all seine Taten voll verantwortlichen und sich aller Folgen bewussten Übermenschen. Lerne: Im Rassismus der Antirassisten ist der Weiße der Edle, an den höchste Maßstäbe angelegt werden müssen und der sich seiner höchsten zivilisatorischen Vorbildwirkung für den Rest der Welt immer bewusst sein muss, während der Farbige ein primitives Psycherl ist, das eigentlich nur von Weißen zu seinen Taten getrieben wird und für nichts selbst verantwortlich sein kann. Welchen menschenverachtenden Rassismus sie damit befördern, erkennen sie nicht, denn alles Böse verkehrt sich in das Gute, wenn es der Richtige macht, also der Guterassist selbst. Man erhöht sich zum gottähnlichen Übermenschen, nimmt die Primitiven an die Hand und führt sie in das Licht der Zivilisation, während man alle Andersdenkenden zu Untermenschen und Abschaum erklärt. „Nach SPIEGEL-Informationen sagte der 50-Jährige in seiner Vernehmung bei der Polizei, die vielen Ausländer seien ein Problem für Deutschland, das er lösen wolle.“ Der „Spiegel“ beruft sich als Quelle auf den „Spiegel“?Woran, so tönten sie erst kürzlich, erkenne man Fake-News am zuverlässigsten?An Selbstreferenzierung. Die berufen sich nicht einmal um drei Ecken auf sich selbst, sondern direkt.Und wer hat diese „Informationen“ in den „Spiegel“ gebracht?Naja, Relotius wird es nicht mehr gewesen sein und die anderen, so wurde uns ja inzwischen verlautbart, sagen grundsätzlich immer nur, „was ist“.Dass „es ist“, weil es von ihnen gesagt wurde, ist da nur ein logischer Rückschluss, oder? Also gibt es als Quellen nur zwei Aussagen: einmal die eines Innenministers, der die politische Agenda seiner Führerin stramm zu befolgen gewillt ist und die Redaktion des Wahrheitsmediums „Spiegel“.Na, da bin ich aber beruhigt. Da kann ja nichts mehr schiefgehen. „Der Mann ist in der Vergangenheit mindestens einmal in eine geschlossene Einrichtung eingewiesen worden. Er litt nach ersten Erkenntnissen der Ermittler an einer schizophrenen Erkrankung.“ Irrelevant. Selbst im totalen psychischen Blackout sind ehemalige Insassen der Geschlossenen immer voll verantwortlich und schuldfähig, wenn sie Weiße sind. Das ist nunmal so bei Herrenrassen. Sagen zumindest die Guterassisten.Und wenn die das sagen, dann ist das so.Denn sie sagen, was ist. Also ist, was sie sagen. P.S.Ich hoffe, der Typ kommt nie wieder auf die Straße.Wenn er eine solche Klatsche hat, wie es scheint, dann gehört er für den Rest des Lebens in die Geschlossene. Wenn er das bewusst und mit klarem Verstand gemacht hat, dann gehört er für den Rest des Lebens hinter Kruppgardinen. http://dlvr.it/QvsSds "
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katakombeblog-blog · 6 years
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Die Spaltung der Gesellschaft
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Erinnern Sie sich noch an Alexander Dobrindts Aufruf zur konservativen Revolution? Er beschrieb dort, wie die 68er-Revolution und ihre geistigen Kinder die ,,Meinungsvorherrschaft’’ in Deutschland übernommen hätten. Dagegen forderte er ,,den Aufbruch einer neuen Bürgerlichkeit, die sich ihrer Werte und Freiheit bewusst ist.’’
Dobrindt hat es damals vermieden seinen Aufruf mit konkreten politischen Forderungen zu verknüpfen. Was meinte er also, wenn er die linke Meinungsvorherrschaft durch eine konservative ersetzen wollte? 
Für mich ist Konservatismus eine leere Hülle. Eine politische Agenda ohne jeden Inhalt.
Es gibt einen Begriff, mit dem Unionspolitiker gerne versuchen ihre Inhaltsleere ein wenig füllen: christliche Werte. Manchmal treten sie auch als ,,Wertedebatte’’, ,,Grundwerte’’ oder gar ,,Leitkultur” in Erscheinung. Diese müsse man in diesen Zeiten verteidigen. Gegen die Geflüchteten. Auf die Widersprüchlichkeit solcher Aussagen möchte ich hier gar nicht eingehen. 
Vielmehr möchte ich herausarbeiten, was Konservative unter Werten verstehen. Denn so lässt sich, so glaube ich, verstehen was Konservatismus im Kern bedeutet.
Ich werde hier den Versuch unternehmen die deutsche Gesellschaft in zwei Teile zu spalten. In Pluralisten und Antipluralisten. In Links und Rechts. Überholt? Ich glaube nicht.
Die 68er und Post-68er
Die 68er-Bewegung war eine Studentenbewegung, die gegen starre, bürgerliche Strukturen, Autoritarismus und Kapitalismus protestierte. Man forderte sexuelle Freiheit, Umweltschutz und die Entnazifizierung deutscher Behörden.
Die 68er haben mit ihrem Denken einen Pflock in den Boden gehauen, der bis heute als Ankerpunkt für linkes Denken gesehen werden kann. Die Studentenbewegung hat die politischen Themen gebündelt, die im Großen und Ganzen unverändert auch heute die der politischen Linken sind.
Der Erfolg und tatsächliche Einfluss der 68er Bewegung wurde in diesem Jahr, dem 50. Jahrestag, an vielen Stellen diskutiert.
Dass die deutsche Gesellschaft seit 1968 eine gewaltige Liberalisierung hingelegt hat, ist hingehen kaum zu verneinen. Diese geht immerhin so weit, dass Alexander Dobrindt sich eine konservative Revolution wünscht.
Ich gestehe der Bewegung mindestens so viel Einfluss zu, um sie hier symbolisch für die Entstehung als einen von zwei Polen unserer Gesellschaft auftreten zu lassen.
Doch was ist der Kern des Denkens der 68er und Post-68er, der sie von den Rechten unterscheidet?
Die 68er lehnten sich gegen die hierarchische Funktionsweise des bis dahin vorherrschenden Bürgertums auf. 
Sie strebten eine Emanzipation von kapitalistischer Ausbeutung an. Die Beseitigung spießbürgerlicher Werte, die Menschen an der freien Entfaltung hindert. Auch sexuelle Selbstbestimmung und antiautoritäre Erziehung waren wichtige Themen der 68er.
Das verbindende Element dieser Forderungen und auch heutiger linker Forderungen ist der Abbau hierarchischer Gesellschaftsordnungen. Verschiedene Lebensentwürfe stehen im angestrebten Pluralismus gleichberechtigt nebeneinander.
Man wollte soziale Werte schaffen, die weit über dem Individuellen stehen. An die Stelle der, bis dahin, geltenden Leitkultur sollte das Ideal der freien Entfaltung treten. 
Selbstverwirklichung und Sinn sollte aus sich selbst entstehen, nicht anhand tradierter Werte. 
Der in der Studentenbewegung sehr populäre Soziologe Herbert Marcuse entwarf die Utopie der repressiven Toleranz. Wenn man Rudi Dutschke folgt, sollte die Politisierung des gesamten Lebens erfolgen, bei Joseph Beuys sogar das Leben als Gesamtkunstwerk
Überraschenderweise ist nichts davon eingetreten - aber dennoch gibt es in Teilen der Gesellschaft ein großes Bewusstsein für die politische und ästhetische Dimension des eigenen Handelns. Es gibt immer mehr Vegetarier. Es gibt Bio-Lebensmittel, Fair Trade, Car-Sharing, Mehrzweck-Kaffeebecher. 
Auch die ästhetische Dimension der Selbstverwirklichung ist präsent. Die Gesellschaft wird in kultureller Hinsicht immer pluralistischer. Musikgeschmäcker, Kleidungsstile und Jargons sind weit weniger uniform als noch vor 50 Jahren.
Spießbürgerlichkeit hat seinen Platz in der Gesellschaft längst nicht verloren, aber er wird immer kleiner.
Antipluralismus
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American Gothic (1930) von Grant Wood. Dieses Gemälde zeigt die subtile Aggressivität der Spießigkeit. Der Mann sieht die Betrachtenden an, als würden sie etwas so unschickliches tun, dass er sie mit offensiver Missbilligung maßregeln muss. Die typische Form chauvinistischer Selbstjustiz: Da meine Regeln gesellschaftlichen Zusammenlebens nirgends niedergeschrieben sind, muss ich dich durch Ausgrenzung strafen.
Der Kabarettist Hagen Rether sagt in seinem aktuellen Programm: ,,Du kannst Werte nicht verteidigen, du kannst Werte nur umsetzen. Dann werden sie manifest und bekommen Strahlkraft.” Dieser Satz gefällt mir sehr gut. Die 68er wagten die Politisierung des Privaten. Werte wurden dynamisch, sie müssen jeden Tag neu gelebt werden. 
Konservative Werte sind besser als ,,Wertigkeiten’’ zu verstehen. Sie stehen schon fest. Du kannst welche davon dein Eigen nennen – oder eben nicht. Diese Wertigkeiten schaffen Hierarchien.
Begriffe wie ,,Wertegemeinschaft’’, ,,Leistungsgesellschaft’’ und ,,Leitkultur’’ meinen, wenn auch auf unterschiedlichen Dimensionen, im Kern das Gleiche: eine hierarchische Gesellschaft. Den Autoritarismus. Den Chauvinismus. Da diese Begriffe sich jedoch eher auf die Ausprägung des Nationalismus beschränken, werde ich den Begriff Antipluralismus verwenden.
Was heißt das konkret?
Als die ,,Ehe für alle’’ kam, war in sozialen Netzwerken oft folgendes Argument zu lesen: ,,Wie kann man die ,,Ehe für alle’’ ablehnen, Homosexuelle nehmen doch keinem Hetero etwas weg?“
Stimmt, Heteros werden durch die „Ehe für alle“ nicht an ihrer individuellen Entfaltung gehindert.
Doch Spießbürgern geht es nicht um individuelle Entfaltung – die Selbstverwirklichung funktioniert hier nur im Wettbewerb mit anderen. Durch die potenzielle Minderwertigkeit anderer. Wenn ich mich als Hetero-Mann jahrzehntelang meinen schwulen Mitbürgern überlegen gefühlt habe, nimmt mir die ,,Ehe für alle’’ sehr wohl etwas weg. Nämlich das Gefühl der Überlegenheit als Hetero-Mann.
Dieser Chauvinismus ist auf der wirtschaftlichen Dimension deutlich prominenter, in Form der Ergebnisgerechtigkeit. Wer mehr hat, hat offensichtlich mehr geleistet. Der Kapitalismus schafft einen konkreten Wettbewerb, in dem es Gewinner und Verlierer gibt. Durch ihn ist die hierarchische Gesellschaft in Stein gemeißelt. 
Vielleicht stimmt es - jeder kann es im Kapitalismus schaffen. Aber niemals alle auf einmal. 
Doch nicht nur Wohlhabende hängen diesem System an. Auch krasse Verlierer des Kapitalismus erliegen seinen Verheißungen. 
Links gegen Rechts
Pluralistisch oder Antipluralistisch, Links oder Rechts, das ist mehr eine Weltanschauung, als eine Entscheidung. Und solche sind zum größten Teil der jeweiligen Sozialisation geschuldet, nicht dem Erfolg im System.
Das ist auch der Grund warum ich die 68er als Ausgangspunkt der heutigen politischen Linken gewählt habe. Links gegen Rechts ist kein Klassenkampf. Es ist die Teilung der Gesellschaft in zwei Milieus - mit unterschiedlichen Ideologien.
In der Welt eines Rechten gibt es einen imaginären Katalog der Wertigkeiten. In diesem ist gelistet, was das Leben mit Sinn füllt. Natürlich ist das rechte Milieu heterogen. Innerhalb dessen gibt es unendlich viele Kataloge.
Wertigkeiten können demnach unterschiedliche Ausprägungen haben. Sie können materiell und immateriell sein. Manche tragen eine Rolex um der Welt zu zeigen, was sie erreicht haben. Andere klammern sich an ihre Nationalität. Wieder andere lästern über die geschiedene Frau von nebenan, um den Wert der eigenen Familie manifest werden zu lassen. 
Aber immer sind diese Wertigkeiten daran geknüpft, die Überlegenheit gegenüber Anderem zu demonstrieren.
Antipluralist zu sein bedeutet, das Ideal einer egalitären Gesellschaft abzulehnen. Vielmehr wird an der Konkurrenzgesellschaft festgehalten, weil sie den Rohstoff birgt, der zur Selbstverwirklichung verhilft: Wertigkeiten.
Linke sehen diesen aufreibenden Wettbewerb und lehnen ihn ab. Individualitäten stehen nicht in Konkurrenz, sondern gleichberechtigt nebeneinander: Pluralismus.
Indem der Pluralismus versucht das Individuelle horizontal aufzureihen, entwertet er systematisch die Wertigkeiten der politischen Rechten, die nur vertikal funktionieren.
Rechte fühlen sich davon angegriffen. Und wollen ihre Werte verteidigen. 
Die Rache der weißen Männer
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Die rachsüchtigen weißen Männer Götz Kubitschek und Alexander Gauland.
Der weltweite Rechtsruck wird oft ,,Rache der weißen Männer“ bezeichnet. So unpassend ist diese Bezeichnung nicht. 
Die Sache wird klarer, wenn man sich das Wahlprogramm der AfD ansieht. Der AfD und ihren Wählern geht es hauptsächlich um Ausländer- und Islamfeindlichkeit.
Doch man muss sich die Frage stellen, warum sich die AfD, zusätzlich noch so viele weitere dezidiert böse Positionen rausgesucht hat. So greifen sie beispielsweise noch Klimaschutz, Gleichstellungspolitik und Tierschutz an.
Die Post-68er zersetzen seit Jahrzehnten systematisch Strukturen, die heutigen AfD-Wählern ein Gefühl von Wertigkeit geben. Zum Beispiel wächst der Druck, tatsächlich moralisch Handeln zu müssen, um als Mensch Ansehen zu erlangen.
Ein AfD Wähler aber will seinen Wert durch die eigene Identität gesichert wissen. Dieser Zustand soll wiederhergestellt werden.
Deswegen wird moralisches Handeln an sich angegriffen. Deswegen müssen Homosexuelle zwar nicht gleich ins KZ, aber sie sollten schon eindeutig etwas weniger Wert sein als er. Deswegen sollen Vegetarier, wie früher, ein paar bedeutungslose Freaks sein. Deswegen sollen Moslems unerwünscht sein. Und deswegen soll die traditionelle Familie wieder über allem thronen. Diese Welt wollen sie sich zurückholen. 
Wir dürfen nicht den Fehler machen, die Erklärung dieses Phänomens mit einer Legitimation zu verwechseln. 
Wir alle sind eigenverantwortliche Menschen. Versuche, AfD-Wähler als ,,Abgehängte’’, ,,Globalisierungsverlierer’’ und natürlich ,,besorgte Bürger’’ zu erklären, klammern das bewusst aus. 
Sie erschaffen eine gemütlichere Welt, in der wir auf einmal gar keine Rassisten mehr in Deutschland haben. Sondern nur ein großes Missverständnis.
In der Welt der Soziologie und Psychologie mag es zuweilen aussehen, als gäbe es keine Eigenverantwortung. Sondern nur Kontingenzen, Sozialisation und Internalisation.
Auf der politischen Ebene haben wir diese aber sehr wohl. Brennende Flüchtlingsheime sind real. Jeder Mensch kann frei entscheiden, AfD zu wählen, oder es zu lassen. 
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sakrumverum · 6 years
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<h2><strong>Wer die Faktenechtheit der „Hetzjagden“ hinterfragte, handelte böse</strong></h2> <div class="textb">Aber inzwischen bestätigen Staatsanwaltschaft und der sächsische Ministerpräsident: Es gab in Chemnitz keine Hetzjagd, kein Pogrom, keinen Mob – Erlebten wir Wahrheitspresse oder Lückenpresse und Lückenpolitik? Gastkommentar von Martin Lohmann</div> <div class="text"> <p>Bonn (kath.net) Mehr als eine Woche wurde Deutschland dominiert von der Vorstellung, dass infolge einer brutalen Tötung eines Deutschen und Familienvaters in Chemnitz ein Mob existiere und es Hetzjagden gab. Manche sprachen sogar von Pogromen gegen Flüchtlinge und Ausländer. In den Medien wurde Entsetzen produziert und transportiert. Und selbst der Regierungssprecher beeilte sich, deutlich zu betonen, dass Hetzjagden wie in Chemnitz keinen Raum bei uns haben dürften. Und die Bundeskanzlerin sprach gar von Videobeweisen, die man für diesen Frevel habe.</p> <p>Jeder, der da Zweifel äußerte, lief Gefahr, als Nazi oder/und rechtsradikal beschimpft zu werden. Nur am Rande sei erwähnt, dass es vom Regierungssprecher keine derart deutliche Distanzierung von Messermorden oder einer offenbar ansteigenden „Messerkultur“ gab, die bei uns keinen Raum haben dürfe. Fakt war und ist, dass es zwei durch Messerattacken Verletzte gab und gibt – und einen Toten. Wer darauf hinwies und die Faktenechtheit der Hetzjagden hinterfragte, handelte irgendwie automatisch böse und unerträglich. Rechts sowieso. Mancher Journalist rief gar zum Totalboykott von Sachsen auf und verunglimpfte ein ganzes Land und seine Bevölkerung.</p> <p>Doch dann meldet sich ausgerechnet der Chefredakteur der Lokalzeitung, die alles andere als rechts ist, und merkte an, dass seine Kollegen, die vor Ort bei den Demonstrationen waren, keine Hetzjagden gesehen oder erkannt hatten. Das immer wieder landauf und landab gezeigte Video – ziemlich kurz und bei genauerem Hinsehen alles andere als den Totalvorwurf belegend – sei kein Beweis und zeige keine Hetzjagd. Das wurde dann sogar staatanwaltlich bestätigt, und nun musste gar der Ministerpräsident des Landes Sachsen erklären, es gab keine Hetzjagd, kein Pogrom und keinen Mob. Nach mehr als zehn Tagen lässt sich also die Lüge – oder sagen wir: der böse Vorwurf – der Hetzjagd nicht länger halten. Zehn Tage Empörung und dezidierte Aufregung über „die“ Sachsen und „die“ Chemnitzer oder „die“ Demonstrationen besorgter Bürger, die sich mehr Sicherheit und Schutz vor einer möglicherweise neuen Messer-„Kultur“ wünschen, haben rückwirkend nicht jene Grundlage, die doch – auch und vor allem medial – so fest und sicher geliefert und fast schon „zelebriert“ wurde.</p> <p>Interessant. Und warum haben Medien und Politiker uns eine ganze Woche lange zur Scham angesichts des (nicht existenten) Mobs, der (nicht existenten) Hetzjagden und des (nicht existenten) Pogroms gezwungen? Lautstark, Flächendeckend. Warum? War das alles Wahrheitspresse, waren das alles Wahrheits- und Wirklichkeitsmedien? Oder vielleicht doch so etwas wie Lückenpresse und Lückenpolitik? So etwas wie ideologieverblendete „Berichterstattung“?</p> <p>Das ist besorgniserregend, denn auf diese Weise fördert man genau das, was man bekämpfen will. Ich jedenfalls mag weder linken noch rechten Extremismus, weder linke noch rechte Gewaltverherrlichung, weder linksradikal noch rechtsradikal! Ich wünsche mir eine dialogfähige und streitbare, ja auch Widerspruch ernstnehmende und lebendige Streitkultur, die man offenbar hierzulande kräftig unterbindet und vor der man – aus bestimmten Ecken – eine panische Phobie hat. Wer wirklich souverän und demokratisch ist, hat es nicht nötig, andere pauschal zu verunglimpfen und zu diskreditieren! Wir brauchen Freiheit, Vielfalt der legitimen Meinungen und Respekt vor Andersdenkenden. Wer diese Freiheit unterdrücken will, weil er selbst vielleicht Angst vor Argumenten und möglicher Selbstkorrektur hat, gefährdet die Demokratie und den sozialen Frieden.</p> </div> <p>Quelle: <a href="http://kath.net/news/65014">http://kath.net/news/65014</a> (Erschienen am 06.09.2018)</p>
--Quelle: http://www.xn--akademie-fr-das-leben-iic.de/wer-die-faktenechtheit-der-hetzjagden-hinterfragte-handelte-boese/
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melbynews-blog · 6 years
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Akif der Schreckliche › Die Unbestechlichen
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Akif der Schreckliche › Die Unbestechlichen
Akif Pirinçci ist einer der erfolgreichsten lebenden Schriftsteller Deutschland, wenn nicht der erfolgreichste. Ein Interview mit dem klügsten Enfant terrible Deutschlands von A.R. Göhring
Ende der 80er Jahre hat er mit dem Katzenroman den Tierkrimi erfunden; seine Buchreihe „Felidae“ um das Sherlock-Holmes-Alter-ego Kater Francis wurde in den 90ern zum Millionen-Bestseller. In den 2000er Jahren folgen Romane wie die „Die Damalstür“ wurden in Europa verfilmt und nach Hollywood verkauft.
Das mit Abstand erfolgreichste Buch Pirinçcis ist allerdings das 2014 erschienene „Deutschland von Sinnen“, in dem er mit heftiger Fäkal- und Sexualsprache, und gleichzeitig mit präziser Recherche und ohne jede Scheu vor politisch korrekter Empörung die drei wahrscheinlich gefährlichsten Probleme der westlichen Welt analysiert: Genderismus, Feminismus und Immigranten-Minderheitenpolitik.
Damit sticht der in Istanbul geborene Pirinçci als einer der wenigen tatsächlich integrierten und assimilierten Einwanderer aus der Masse der Erdogan-, Gülen- oder al-Baghdadi-Verehrer heraus, der nicht nur moderne deutsche Literatur produziert, sondern politisch-intellektuell wesentlich leistungsfähiger ist als die Mehrheit volksdeutscher Akademiker, die nicht merken, wie sie ihren eigenen Brunnen vergiften.
Herr Pirinçci, nach Ihrem Bestseller „Deutschland von Sinnen“ (DvS) wurden Sie in der öffentlichen Sphäre schlagartig zur Persona non grata. Das war in Anbetracht des DDR-ähnlichen Klimas im heutigen Westeuropa erwartbar gewesen; man denke an die Causa Sarrazin. Was hat Sie geritten?
Akif Pirincci und David Berger
Nur der Spaß an der Freud. Wissen Sie, Romane-Schreiben ist eine recht anstrengende Angelegenheit. Man muß immer im Voraus denken, Gefühle und Stimmungen der Figuren anhand von Handlungen und Settings wiedergeben, wenn das Ganze nicht zu verquatscht sein soll, immer aufs Tempo achten und aller ein paar Seiten eine Überraschung zaubern, um den Leser zu fesseln. Roman ist für mich die Pflicht und so ein Mischprodukt aus Sachbuch und Anschiß wie „Deutschland von Sinnen“ die Kür. Selbstverständlich habe ich damit gerechnet, daß mir in unserer politisch korrekten, vergrünisierten Zeit große Kritik entgegenschlagen würde. Da war ja auch viel Provokation dabei. Allerdings wähnte ich mich offenbar noch in den 80ern, in der es ebenfalls Skandalbücher gab, aber dem Autor außer aufgeregte und heftige Kritiken einzustecken nicht viel passierte.
Heute sind die „Kritiker“ mit bloßer Kritik nicht mehr zufrieden. Sie wollen, daß eine Schrift, die ihnen politisch oder weltanschaulich nicht paßt, aus dem Handel verschwindet.
Der Autor soll wirtschaftlich und gesellschaftlich vernichtet werden, ja selbst seine früheren Werke, die mit Politik nix am Hut haben, so wie es bei mir der Fall war, gehören in das Feuer der modernen Bücherverbrennung ohne Rauch. Es ist so, als hätte die Aufklärung nie stattgefunden.
Nach Ihrem Sündenfall mit DvS wurden Sie nicht nur juristisch und medial gejagt, sondern auch physisch. So hat die örtliche Antifa in Bonn einen Farbanschlag auf Ihr Haus verübt. Können Sie sich noch frei in der Stadt bewegen; Restaurationen oder Verkehrsmittel frei benutzen? Werden Sie auch von Mohammedanern attackiert?
Jetzt geht`s wieder. Und von Moslems habe ich am wenigsten Drohungen erhalten. Ab und zu mal eine Hurensohn-Mail, mehr nicht. Vermutlich, weil sie mehrheitlich keine Bücher lesen und gar nicht wissen, wer ich bin. Es gibt auch einen Grund, weshalb ich nicht mehr „real“ attackiert werde. Nachdem die Presse ausführlich über meine Verurteilungen wegen Beleidigung und Volksverhetzung berichtete, kommt es vermehrt zu Nachahmungseffekten, und …
…man versucht mich juristisch bzw. mit Strafgeldern fertigzumachen. Das ist effektiver. Für Prozesse, Anwälte und Strafen habe ich bis jetzt so um die 100.000 Euro ausgegeben.
Kein einziges Mal hat der Richter meine Texte als Artikel oder als sonst etwas Künstlerisches anerkannt, sondern immer nur als persönliche Beleidigung oder als Hetze gewertet. Das gestaltet sich bisweilen derart grotesk, daß ein deftiger Fluch in einem Text von mir über die Horde von Triebtätern vor dem Kölner Dom am Silvester 2015 als Volksverhetzung gilt, weil die ja Ausländer waren und infolgedessen jedes böse Wort in diesem Zusammenhang als ausländerfeindlich interpretiert wird.
Sie können da argumentieren, wie Sie wollen, der Richter sagt am Ende „Ich bin der Richter, und ich sehe es so, Punkt“.
Insbesondere beim Delikt der Volksverhetzung haben es die medialen Kanaillen mittlerweile geschafft, dies als etwas noch tausendmal Schlimmeres als Mord in die Köpfe der Menschen zu implantieren.
Wenn Sie heutzutage zu einem Verleger gehen und sagen „Ich habe fünf Kinder sexuell mißbraucht und sie anschließend erdrosselt. Dafür saß ich 20 Jahre im Knast, und möchte nun darüber ein Buch schreiben“, so wird er Ihnen antworten, „Interessante Geschichte; fangen Sie an“.
Wenn dieser Verleger jedoch irgendetwas im Zusammenhang mit Ihnen und Volksverhetzung hört, wird er sich nicht einmal die Idee zu einem Roman von Ihnen anhören, gleichgültig ob Sie so wie ich über fünf Millionen Bücher verkauft haben. Dieses Land hat um der sogenannten Willkommenskultur willen seinen juristischen und moralischen Kompaß verloren.
Vor kurzem lief die Doku „Allein unter Flüchtlingen“ von Tuvia Tenenbom im SWR-Fernsehen, versteckt morgens um 00:50 am 20.April; wahrscheinlich nicht ganz unbeabsichtigt an Hitlers 129. Geburtstag. Darin sprach der Autor mit Ihnen über den „KZ-Skandal“ Ihres Pegida-Auftrittes in Dresden. Mehrere Massenmedien warfen Ihnen vor, Sie hätten die Absicht geäußert, angebliche Flüchtlinge ins Konzentrationslager stecken zu wollen. Das war eine sehr seltsame Konstruktion; da sowohl im Youtube-Video Ihres Auftrittes wie auch in Ihrem Buch leicht nachzuprüfen war, dass Sie in Wirklichkeit mutmaßten, Politiker wollten die eigene Bevölkerung ins Lager stecken.
Wie erklären Sie sich diese extrem ungeschickte und durchschaubare Denunziation durch Ihre politischen Gegner? Es ist ja längst nicht das einzige mal, dass linke Journalisten derart plump gegen „rechts“ agieren.
Zwei Gründe: Der erste gehört in die Abteilung Karriere und Karrierepflege.
Sie können heute im Journalismus und im Kulturbetrieb nix werden und nix bleiben, wenn sie nicht mit der grün-links versifften Wolfsmeute heulen.
Es gibt in Deutschland vielleicht zehn konservative oder bürgerlich gestimmte Journalisten und Schriftsteller, die mit ihren Schriften halbwegs Geld verdienen. Der Rest ist links bis linksradikal, vor allem hirnentkorkte Mitglieder der Multikulti-Sekte und des Islamclubs. Das Ganze ist ein Gesinnungszoo, wo jeder sofort abgeschossen wird, der zu fliehen versucht. Siehe neulich Uwe Tellkamp. Das Lügen und Hetzen wie beim Nationalsozialismus, wie an mir statuiert, gehört halt dazu, und was nicht paßt, wird passend gemacht.
Das Lustige ist, daß einige von diese „Journalisten“ diese KZ-Spruch-Lüge heute noch verwenden, um mich zu diskreditieren. Allerdings erwähnen sie jetzt den Spruch ohne einen Kontext und überlassen die Interpretation dem Leser, so daß dieser sich denken mag, der Pirinçci will wieder die KZs in Betrieb nehmen.
Der zweite Grund dafür ist, daß es sich bei den heutigen Medien-Heinis nicht zum geringen Teil um eine Art Geisteskranke handelt. Das meine ich nicht in einem polemischen Sinne, sondern im klinischen. Sie sind für Argumente nicht zugänglich, sind kognitiv nicht in der Lage dazu. Früher hätten sie Flugblätter für irgendwelche Polit-Sekten, die aus fünf Mann bestehen, Flugblätter beschriftet, heute läßt man sie Leitartikel für Leitmedien schreiben.
Auf Ihrem empfehlenswerten Blog „der kleine Akif“ besprechen Sie aktuelle Fehlleistungen der politmedialen Elite und analysieren wichtige wirtschaftliche und demografische Statistiken. Dabei gibt es leider einen Wermutstropfen: Sie haben wegen der demografischen Krise und der anhaltenden Massenimmigration bildungsferner Mohammedaner schon einige Male wortwörtlich den nahenden Untergang Deutschlands vorhergesagt. Die Benennung von Problemen ist extrem wichtig; insbesondere im Hinblick auf die DDR-artige (Nicht-)Berichterstattung von ARD, ZDF, Spiegel & Co.
Allerdings ist die Beschwörung des sicheren Untergangs alles andere als motivierend für das politische Engagement der vernünftigen werktätigen nichtlinken Bürger.
Daher hier die Frage: Welche Möglichkeiten sehen Sie für die Noch-Mehrheit der eher konservativen Deutschen und integrierten Ausländer, die westliche Kultur, die deutsche Demokratie und den Sozialstaat vor den uns verachtenden und ausnutzenden Immigranten zu retten?
Ja soll ich denn lügen, gar keine. Wie ich schon einmal schrieb, mehrheitlich sehen sich die Deutschen als die Beobachter eines Experiments. Das Experiment kann so oder so verlaufen, aber am Ende des Tages wird man wieder nach Hause gehen und sich eine Quiz-Show im Fernsehen angucken. Die schreckliche Wahrheit ist jedoch, sie sind nicht die Beobachter, sondern die Labormäuse im Labyrinth.
Sie glauben tatsächlich an die alten Kamellen, die Regierung und Medien in die Masse hineinwirft: Deutschland ist ein reiches Land, die Zuwanderung ist eine Bereicherung für uns, der Islam dient der Vielfalt der Kulturen usw.
Und wenn jemand gemessert wird, so ist es ja nicht in meiner Straße passiert, sondern zehn Straßen weiter, also geht mich das nichts an.
Und wenn in der Grundschule infolge des Geburtenüberschuß´ der Moslems in der vierten Klasse die Hälfte der Schüler immer noch nicht lesen und schreiben kann, so sind ja meine eigenen Kinder schon längst in der Uni, also geht mich das auch nichts an. Und wenn auf den Straßen alle naselang Bekopftuchte und Verschleierte rumlaufen, so sind die westlich Gekleideten immer noch in der Mehrheit, wer sagt`s denn!
In Kommentaren im Internet kommt immer wieder der Spruch „bis es zu spät ist“ vor. Das ist aber Schwachsinn, niemand wird merken, wenn es mal zu spät ist. Alle werden sagen, das war schon immer so: der Gewöhnungseffekt.
Ist klar, irgendwann ist natürlich Schluß, nämlich dann, wenn das zu verschenkende Geld alle ist. Ich weiß aber nicht, ob wir uns auf diesen Moment freuen sollten. Wir haben zu wenige echte junge Männer, die uns schützen können und werden. DIE schon!
Wir danken Ihnen für das Gespräch!
Dieses lesenswerte Interview wurde erstveröffentlicht auf dem Blog von David Berger www.philosophia-perennis.com
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Gegen Ende eines Krieges, eine Reise in die Vergangenheit und eine traurige Hundegeschichte – 3 E-Books zum Sonderpreis und zwei Superpreis-Angebote für 99 Cents
Wie war das damals? Wie ist es dazu gekommen? Und was lässt sich möglicherweise aus der Vergangenheit für die Gegenwart und für die Zukunft lernen? Das sind Fragen, mit denen auf unterschiedliche Weise die drei Deals der Woche zu tun haben, die im E-Book-Shop www.edition-digital.de eine Woche lang (Freitag, 26.01.18 – Freitag, 03.02.01.18) zu jeweils stark reduzierten Preisen zu haben sind. Wie war das damals? Wie ist es dazu gekommen? Und was lässt sich möglicherweise aus der Vergangenheit für die Gegenwart und für die Zukunft lernen? Das sind Fragen, mit denen auf unterschiedliche Weise die drei Deals der Woche zu tun haben, die im E-Book-Shop www.edition-digital.de eine Woche lang (Freitag, 26.01.18 – Freitag, 03.02.01.18) zu jeweils stark reduzierten Preisen zu haben sind. Sehr eindrücklich beschreibt Heinz Kruschel das Schicksal von Menschen am Ende eines Krieges, die im April 1945 vor Entscheidungen zwischen Leben und Tod stehen. Und das Moor schweigt. Eine Reise in die Vergangenheit unternimmt die Hauptfigur in der Erzählung „Clownschule“ von Renate Krüger. Auch Walter Kaufmann hat in dem Band mit Geschichten unter dem Titel „Kauf mir doch ein Krokodil“ viel zu erzählen – aus einem langen Leben, in dem er trotz aller Schrecken auch zumindest einmal verdammt viel Glück gehabt hatte. Der deutsch-australische Schriftsteller Walter Kaufmann, der eigentlich Jizchak Schmeidler heißt, wurde am 19. Januar 1924 in Berlin als Sohn einer jüdischen Verkäuferin geboren. Er ist jetzt 94 Jahre alt. 1926 war er von dem jüdischen Anwalt Sally Kaufmann und dessen Frau Johanna adoptiert worden, was er selbst jedoch erst nach seiner Rückkehr nach Deutschland erfuhr. Seine Adoptiveltern wurden nach dem Novemberpogrom 1938 verhaftet, kamen ins KZ Theresienstadt und wurden im KZ Auschwitz ermordet. Kaufmann gelang 1939 mit einem Kindertransport die Flucht aus dem Deutschen Reich über die Niederlande nach Großbritannien. Dort wurde er als „feindlicher Ausländer“ interniert und 1940 per Schiff nach Australien gebracht. Außerdem sind in dieser Woche zwei E-Books von Ulrich Hinse für eine Woche zum Superpreis von nur jeweils 99 Cents zu haben. Mehr dazu am Ende dieser Ausgabe. Erstmals 1970 veröffentlichte Heinz Kruschel als Band 159 der Erzählerreihe des Deutschen Militärverlages den Titel „Das Moor schweigt“. Der Text ist ein Auszug aus seiner Erzählung „Das Kreuz am Wege“: Minus 17 Grad zeigt das Thermometer. Aber das Wasser im Bach fließt schnell, und deshalb ist es noch nicht zugefroren. Also lassen die Ausbilder von der SS-Division „Totenkopf“ die jungen Soldaten in eben diesem Bach eine Stunde lang marschieren. Zur Abhärtung, wie sie sagen. Fünf Jungen aus der 6. Schule sind unter den Geschundenen: Hans Pohnert, der die Penne satt hat und noch den Krieg erleben will, Jonny Renkel, der schnellste Läufer der Schule, Kalle Kozruk, der stiernackige Stammführer, der schon zweimal hängengeblieben war, Manne Hausmann, der schmalgliedrige Primus der Klasse, und Sohne Schwerdtmenger, dessen Vater in einem Strafbataillon sein soll. Sie und ein paar alte Volkssturmmänner bilden einige Wochen später einen sogenannten Panzervernichtungstrupp, der in Wurmfing stationiert ist. Der einarmige Leutnant Wenzlau führt sie. Ihr Tagesablauf ist monoton: Hinweis- und Wegeschilder umstecken, um die Truppen der Alliierten, die täglich anrücken können, ins Moor zu führen, Sperren und Minenfelder legen und auf den Einsatz warten. Werden sie den erleben, um den Krieg noch weiter als fünf Minuten nach zwölf zu führen? Hier der Beginn des ersten Kapitels: „Der Krieg war für Hans Pohnert eine Selbstverständlichkeit. Solange er bewusst denken konnte, gab es nichts anderes, und so war das Umstecken der Fähnchen auf der Landkarte im Klassenzimmer eine tägliche Gewohnheit. Auch der knappe Raum, den die Reste der deutschen Armeen in diesen ersten Tagen des Jahres 1945 noch verteidigten, ließ in Pohnert nicht den Gedanken an eine Niederlage aufkommen. Um Berlin würde sich der Krieg entscheiden, denn Berlin bleibt deutsch. Wien wird wieder deutsch, Europa wird niemals russisch, hatte der Propagandaminister gesagt. Hans Pohnert war froh, als im Januar der Befehl kam, sich im Wehrertüchtigungslager zu melden, denn die Schule ödete ihn an und die Pauker schon lange. „Pickel“ Kerze, der alte, glatzköpfige Rektor, hatte die fünf Jungen mit bewegten Worten verabschiedet: Jonny Renkel, der der schnellste Läufer der Schule war, Kalle Kozruk, den stiernackigen Stammführer, der schon zweimal hängen geblieben war, Manni Hansmann, den schmalgliedrigen Primus der Klasse, Sohne Schwerdtmenger, den sie manchmal böse „Bolschewik“ nannten, weil sein Vater in einem Strafbataillon sein sollte, und Hans Pohnert, den blonden Angestelltensohn, der die Penne satthatte und den Krieg erleben wollte. Sie hatten nicht einmal zugehört, der alte Rektor interessierte sie nicht mehr. Im WE-Lager ging es hoch her. Ausbilder der SS-Division „Totenkopf" brachten ihnen Handkantenschläge und Mutsprünge, Jiu-Jitsu-Griffe und Anschleichen bei, sie wurden an Panzerfäusten und Handfeuerwaffen ausgebildet. Nicht alle überstanden es gut. Nach einem einstündigen Marsch im fließenden Wasser eines kleinen Baches bei einer Außentemperatur von minus 17 Grad war das Revier am anderen Tage so voll, dass der Sankra einige Dutzend ins Krankenhaus fahren musste. Aber die Jungen aus der 6. Schule hielten durch. Auch Manni Hansmann, der der anfälligste war und den seitdem ein furchtbarer Husten quälte. Dann kam die Abkommandierung zum Werwolf. Die Klassenkameraden blieben zusammen. Die Apriltage in Wurmfing waren blau und hoch, sodass täglich mit dem Einflug von Bomberverbänden gerechnet werden konnte. Sie kamen auch täglich, es gehörte zum Tagesablauf. Und der war monoton: Hinweis- und Wegeschilder umstecken, um die Amis ins Moor zu führen, Sperren und Minenfelder anlegen und auf den Einsatz warten. Sie waren nicht viele: die fünf Jungen, alte Volkssturmmänner aus der Umgebung, einige Reservisten, die nicht mehr voll einsatzfähig waren. Leutnant Wenzlau, ein junger, blasser Offizier, führte die kleine Truppe. Er trug immer einen eleganten grauen Mantel, dessen rechter Ärmel angesteckt war — während der Rückzugskämpfe in einer russischen Stadt hatten sie ihm den Arm abgeschossen. Außerdem hatte er noch einen gefährlichen Lungensteckschuss, dessen Splitter nicht entfernt werden konnten. Er war verbittert, wusste, dass er bald sterben musste, und hatte nur den einen Wunsch, möglichst viele Gegner mit in den Tod zu nehmen. Sein Stellvertreter war der Ortsgruppenleiter Kochne, ein Bauer in brauner Uniform mit gelben Spiegeln. Er hatte den größten Hof im Ort. Die fünf Jungen waren in der Waschküche des Gastwirts untergebracht. Der Gastwirt war ein hagerer Mann mit eingefallenem Brustkorb und überschmalen Händen. Schwindsucht, munkelte man im Dorf. Darum sollte er nicht eingezogen worden sein, aber er stand sich auch gut mit dem Kochne-Bauern, dem alten Kämpfer, und der konnte manches regeln mit seinem Einfluss. Die beiden hockten oft stundenlang zusammen und standen nicht eher auf, bis sie die Buddel ausgetrunken hatten. So war es auch an diesem Frühlingstage des Jahres 1945. Als der Wirt draußen auf der Straße die Werwolfgruppe vorüberlaufen sah, Panzerfäuste in den Händen, sagte er zum Kochne-Bauern: „Meinst du, dass die es schaffen werden?“ Der Bauer kippte den Schnaps hinunter und rückte ein Stück näher, obwohl diese Vorsicht übertrieben war, denn in der Schankstube befand sich kein Mensch, nur die Schwester des Wirtes hantierte in der Küche. Aber die hörte nicht zu. Sie war ausgebombt und hatte in Magdeburg bei einem Luftangriff ihren zehnjährigen Jungen verloren. Nun lebte sie mit der Tochter hier. Beide halfen in der Wirtschaft, mehr geduldet als gern gesehen. „Was heißt schaffen?“, brummte Kochne, „wir lassen die machen und halten uns 'raus. Adolf hat sich übernommen, er konnte sich auch nicht auf alle verlassen und hatte schlechte Berater. Ich habe keine Lust, in den letzten Minuten ins Gras zu beißen. Man muss versuchen, von einem Kahn auf den andern zu springen und dabei nicht ins Wasser zu fallen. Da kommt es auf einen Moment an, verstehst du, auf eine Sekunde vielleicht, sonst kann es zu spät sein!“ „Aber diese Sekunde, der Moment ... Wie willst du denn wissen ...?“, stotterte der Wirt, noch verblüfft über die Worte des Freundes, die heute anders klangen als sonst. Der Kochne-Bauer antwortete nicht. Er starrte ins leere Glas, nahm es in die Hand und stülpte es um. Miltenmichler verstand. „Martha!“, rief er. „Martha, .bring uns noch eine Flasche!“ „Überlass das nur mir“, sagte der Bauer kurz und musterte aus zusammengekniffenen Augen das Mädchen, das in die Schankstube trat und mit einem heftigen Ruck die Flasche auf den Tisch stellte. Es war die Tochter der Schwester, Christine. Sie war achtzehn Jahre alt, hatte Augen wie tiefbraune Mandeln, schmale Hüften und spitze Brüste. „Deine Mutter hatte ich gerufen. Bist du schon zurück?“, fragte der Wirt säuerlich. Christine trat zum Fenster. „Sie lassen uns nicht mehr 'raus. Alle Straßen sind gesperrt, ich bin nur bis zur Kreuzung gekommen. Wir müssen eben einkaufen, wenn wieder Ruhe ist. Lange kann es nicht mehr dauern!“ Der Ortsgruppenleiter stand auf und trat breitbeinig vor sie hin. „Was soll das heißen?“, fragte er langsam und drohend. „Was soll das heißen?“, wiederholte er seine Frage. Seine Hände umspannten die nackten Oberarme Christines. Sie blieb unbeweglich stehen. „Das soll heißen, dass der Onkel seine Futtermittel zurzeit nicht bekommen kann, weiter nichts. Die Gründe sind wohl bekannt“, sagte sie ruhig.“ Erstmals 2011 erschien im Wagner-Verlag Gelnhausen die Erzählung „Clownschule“ von Renate Krüger: In diesem Buch schlägt die Autorin einen weiten historischen Bogen - vom Zweiten Weltkrieg über die 1950er Jahre in der DDR bis ins Heute. Die Rentnerin Helga Schneider, eine ehemalige Krankenschwester aus Oberschwaben, will sich in einer Mecklenburger Nobelherberge erholen. Damit unternimmt sie zugleich eine Reise in die eigene Vergangenheit, hatte der Gebäudekomplex derer von Klevenow zu DDR-Zeiten doch eine ganz andere Funktion. Er diente als Rehabilitationsstätte für verdienstvolle, aber mit Sicherheitsrisiken behaftete Staats- und Parteifunktionäre, wie die Erzählerin mit feiner Ironie schreibt. Ein Objekt, auf dem natürlich auch die Hand der Stasi lag und in dem Helga Schneider beschäftigt war. Eine im Bereich des Alltäglichen angesiedelte und zu keinen besonderen Höhenflügen herausfordernde Begebenheit, wären da nicht die Hintergründe, die im Verlauf der Erzählung nach und nach sichtbar werden. Und die bestehen nicht aus irgendeiner Familiengeschichte mit Tabubereichen, sondern sind schmerzliche Konturen und Schicksale vor dem Hintergrund deutscher und europäischer Vergangenheit und Gegenwart. Das Klevenow-Schloss existiert nicht wirklich. Vielmehr handelt es sich um ein fiktives Konstrukt, eine Kombination aus den realen Orten Schloss Wiligrad, dem Sachsenberg in Schwerin und Schloss Basedow. Dort, so Renate Krüger, findet sich auch der Zimbelstern, das Spielwerk einer Orgel, das im Roman eine wichtige Rolle spielt. Zu einem weiteren wichtigen Motiv des Buches führen drei Clowns, die in Renate Krügers Wohnzimmer stehen. Ein Unterrichtsfach in der Clownschule sei auch das Gebrochensein, heißt es im Roman: Das Leben mit einem lachenden und einem weinenden Auge, über alle statushafte Selbstdarstellung hinausgehend. Die Figuren müssen von ihren Ordnungen Abschied nehmen, um sie zu finden. Von diesem Ansatz stand es für Renate Krüger auch fest, dass sie auch die Stasi-Leute als Menschen und nicht als Monster beschreibt. Zunächst einmal aber sind wir nicht in Klevenow, sondern in Oberschwaben: „Schwester Consolata - mit bürgerlichem Namen Hedwig Puchalla - war neugierig auf das, was nun immer deutlicher an ihrem Lebenshorizont heraufzog. In ihrer Sprache nannte man es „die letzten Dinge“, auf Latein „novissima“ – das Allerneuste ... Das Alte hatte sie in 84 Lebensjahren zur Genüge kennengelernt, das stand unabänderlich fest, da gab es nichts mehr zu entdecken oder zu deuten, und Schwester Consolata interessierte sich kaum noch dafür. Was aus diesem Haus, aus diesem riesigen Anwesen im schwäbischen Oberach werden würde, wenn auch die letzten Ordensfrauen gestorben waren - damit befasste sich Schwester Consolata nicht, sehr zur Entrüstung ihrer Mitschwestern. „Wir werden nicht mehr da sein, aber die Welt wird nicht untergehen. Vielleicht wird hier eine Bananenplantage eingerichtet, wenn es mit der Klimaerwärmung so weiter geht. Oder eine Zitronenfarm. Vielleicht werden unsere Gräber im Palmenschatten liegen. Was weiß ich?“ Schwester Consolata war von hoher hagerer Gestalt und hielt sich gebückt. Ihre harte oberschlesische Aussprache hatte sie nicht abgelegt und baute damit ständig eine Mauer gegen ihre schwäbische Umwelt, der sie sich nie zugehörig fühlte, auch wenn sie nun einmal ihr Arbeitsfeld war. Die Ländlesprache verstand sie noch immer nicht. Eines Tages würde es nach Hause gehen, und das Himmelreich war nun einmal schlesisch. Das Schlesische gab es nur noch im Himmelreich. Alles Schlesische war himmlisch. Als sie ausgehungert, zerlumpt und mit angesengten Kleidern kurz vor Weihnachten 1945 hier ankamen, mussten sie sich mit unheizbaren Verschlägen auf dem Dachboden begnügen, denn die alte Abtei St. Polykarp diente als Lazarett und als Lager für Staatenlose. Die Mönche, die hier gelebt hatten, waren von den braunen Behörden vertrieben worden. Nur zwei hatten sich nach dem Krieg zurückgemeldet und hausten im Keller unter der Kirche. Viele Kranke wurden geheilt, noch mehr starben, und die Staatenlosen verließen das Land. Die vertriebenen Ordensfrauen blieben. Sie richteten die ehemaligen Klausurräume wieder her und konnten schließlich den Dachboden verlassen, sich in einem Seitenflügel der ehemaligen Abtei häuslich einrichten und ihr strenges abgeschiedenes Leben wieder aufnehmen. In den anderen weiträumigen Gebäudeteilen fanden weiterhin Entwurzelte und Heimatlose so lange Zuflucht, bis sie in die sich stabilisierende Nachkriegsgesellschaft eingegliedert werden konnten. Den alten Gebäuden haftete jedoch nach wie vor der Ruf eines unreinen Ortes an und setzte sich intensiver in der Oberacher Erinnerung fest, als die jahrhundertealte Geschichte eines Ortes der Barmherzigkeit und der Wissensvermittlung und deren Weiterführung. St. Polykarp - das klang nach Flöhen und Läusen, dort lebten Fortgejagte und Hergelaufene und Habenichtse, und jeder behauptete, er habe ein prächtiges Haus besessen, reicher noch als die fest gefügten Oberacher Steinhäuser mit den kunstvollen Putzfriesen und den beschaulichen Ziergärten auf den Innenhöfen. Auch die Nonnen nebenan fanden keine Gnade in den Augen der Oberacher, sie waren und blieben anders, sie sprachen anders, und eigentlich waren sie doch halbe Polen. Als Helga Schneider ins Haus der Nonnen kam, begriff sie sehr schnell, worin ihre einzige Chance lag: so zu werden wie die Oberacher, ohne es mit den Nonnen zu verderben. Als erstes musste sie die Sprache lernen, und diese Aufgabe bewältigte sie in allerkürzester Zeit. Worte und Sätze, die sie gehört hatte, sprach sie so lange nach, bis sie sich einheimisch anhörten. Und sie verstand es meisterhaft, solche schwäbischen Errungenschaften so anzubringen, dass die Oberacher aufhorchten und sich fragten, ob die Frau Schneider wirklich eine Zuag‘reisde sei, eine von weither Zugereiste, oder nur eine Raig‘schmeggde, eine, die aus der näheren Umgebung kam und hier nur schnell einmal herein riechen wollte. Ganz echt klang es ja freilich nicht, aber auch nicht so abscheulich preußisch wie die Sprache der Nonnen, die man freilich selten genug zu hören bekam, besonders, seit sie die Frau Schneider als Zugehfrau hatten. Sie kaufte ein, sie bediente die Klosterpforte, sie verkaufte Äpfel von den Klosterbäumen, sie war Mädchen für alles.“ Erstmals 1982 veröffentlichte Walter Kaufmann in der EDITION HOLZ des Kinderbuchverlages Berlin diese Geschichten unter dem Titel „Kauf mir doch ein Krokodil“: Walter Kaufmann, der als fünfzehnjähriger jüdischer Junge mit viel Glück aus Deutschland entkommen konnte, während seine Adoptiveltern in Auschwitz ermordet wurden, hat viel zu erzählen – über die Suche nach seiner Herkunft und über das Schicksal seiner wirklichen Mutter, über die Zeit damals in Deutschland und später in Australien, über seine Reisen als Seemann auf DDR-Frachtschiffen und als Reporter in New York und London. Ein Leben unterwegs. Als ein Beispiel für den Erzählstil möge eine traurige Geschichte aus dunkler Zeit stehen. Nichts vordergründig Politisches, aber dennoch menschlich sehr berührend. Es geht um das Schicksal des Hundes „Zito“: „Zito war nicht mein Hund - doch als ich nach der Auswanderung meiner Vettern seine Pflege übernahm, betrachtete ich mich bald als sein Herrchen. Mir, und niemandem sonst, sollte jetzt dieser schöne, braunschwarze, oft preisgekrönte Schäferhund gehören. Weit mehr noch als die Preise aber beeindruckte mich, dass er mir aufs Wort parierte. Und wie geduldig er sich von mir zausen ließ, ohne je auch nur nach meiner Hand zu schnappen. Selbst wenn ich mich übermütig auf ihn warf, ihn balgend auf den Rücken rollte, biss er nicht zu, gab er nur, kam ich ihm gar zu bunt, ein warnendes Knurren von sich. Streichelte ich ihn dann, war er gleich wieder friedlich. In meinem zehnjährigen Leben hatte sich mir kein anderes Wesen so bedingungslos ergeben. Nach kurzer Zeit schon hätte ich mich eher von jedem meiner Freunde als von dem Hund getrennt. Ich liebte Zito. Was Wunder, dass ich bis heute die Leere nachempfinde, jene tiefe Traurigkeit, die mich befiel, als mich eines Tages kein freudiges Bellen mehr begrüßte. Wo war Zito, was war geschehen? „Es ist über ihn verfügt worden“, sagte mein Onkel. Ich begriff diese Worte nicht. Und allein schon deswegen gab ich keine Ruhe, bis ich erfahren hatte, dass tags zuvor zwei Männer gekommen waren, um Zito abzuholen. Er sollte als Polizeihund abgerichtet werden. Zito - ein Polizeihund! Damit wollte und konnte ich mich nicht abfinden. War das nicht rückgängig zu machen? Irgendwie! Vielleicht half es, wenn ich hinlief und inständig um den Hund bat. Und so fragte ich schließlich den Onkel nach dem Aussehen der beiden Männer. „Das musst du mir sagen, bitte!“ „Sie trugen Hüte und Ledermäntel mit Hakenkreuzen in den Aufschlägen.“ Das schien mir eher eine Warnung als eine Beschreibung zu sein, und ich sagte verwirrt: „Und mit denen ist Zito einfach so mitgelaufen?“ „Am Ende schon“, erwiderte mein Onkel, und dann deutete er auch an, wohin sie den Hund gebracht hätten. „Nach Essen, wie ich hörte.“ „So weit!“, rief ich. Nur einmal war ich in diese Stadt gekommen, nach einer schier endlosen Zugreise durch düstere Industrielandschaften mit rauchenden Schloten, und der Gedanke, dass Zito nun irgendwo zwischen Bergwerken und Fabriken verschollen war, bestürzte mich. „Dort finde ich ihn nie!“ „Es hat ja auch keinen Sinn“, meinte mein Onkel. Vorwurfsvoll sah ich ihn an. Dann aber verriet mir sein Mienenspiel, dass er sich nicht hatte fügen wollen, sondern fügen müssen - etwas von der Macht, die es den beiden Männern ermöglicht hatte, Zito abzuholen, hatte sich auch auf mich übertragen. Wortlos wandte ich mich ab und hockte mich auf die Hundehütte neben dem Haus. Ich weinte nicht, ich starrte ins Nichts und dachte so sehnsüchtig an Zito, dass ich glaubte, ein Winseln zu hören und zu sehen, wie der Hund die Schnauze hob und mich mit leicht geneigtem Kopf musterte. Als ich ihm zurief, spitzte er die Ohren. Und dann liefen wir wie gewohnt aus meines Onkels Garten bis hin zum botanischen Garten und in den Stadtwald hinein. Zito hielt sich dicht an meiner Seite, leichtfüßig und locker auf Wegen, über denen die Blätter im Winde rauschten. Wir liefen, bis wir das Waldhäuschen erreicht hatten, in dem wir unterschlüpften. Hier sind wir sicher, stieß ich atemlos hervor. Der Hund schien mich zu verstehen, er presste sich an mich, und ich barg meinen Kopf in seinem Fell. Jetzt erst kamen mir die Tränen. Denn ich fühlte ja nichts, roch nichts, vernahm nicht den leisesten Hundelaut. Die Vision von Zito zerstob. Es gab keinen Zito mehr, kein Balgen auf der Wiese mit ihm, keine Jagd durch den Wald, und niemals mehr würde er für mich über Zäune und Gräben setzen oder, kraftvoll schwimmend vor der weit gezogenen V-Spur seiner Rute, auf dem Fluss einen Stock apportieren. Er war unter die Fuchtel geraten - endgültig! Mit der Peitsche oder mit Tritten gar würden sie ihn abrichten, bis er ein Polizeihund und nicht mehr mein Zito war. Essen! Wie weit entfernt war diese Stadt, wo sollte ich ihn suchen, und was war auszurichten gegen Männer mit Hakenkreuzen in den Aufschlägen von Ledermänteln! Doch dann - schwacher Mensch, starkes Tier! -, nach vier langen Tagen, als längst auch ich mich jener ruchlosen Verfügung unterworfen hatte ... „Zito, bist du das? Bist das wirklich du?“ Im Dämmerlicht, vor meines Onkels Haus, stand Zito - zerzaust und, das merkte ich sofort, irgendwie von Sinnen. Ein durchgebissenes Stück Lederriemen hing festgehakt an seinem Halsband. Er winselte nur, als ich meine Arme um seinen Hals schlang, schlich mir mit geducktem Kopf in den Garten nach und verkroch sich in die Hundehütte. Zwar schleckte er den Wassertopf leer, den ich ihm hinstellte, doch er fraß nicht - nicht an diesem Abend und auch nicht am nächsten Tag, als die zwei Männer in Hüten und Ledermänteln kamen, um ihn wiederzuholen.“ Zum Superpreis von jeweils 99 Cents stehen diesmal zwei Bücher von Ulrich Hinse im Angebot: ein Pinnowkrimi und eine Geschichte aus dem Kalten Krieg. Erstmals 2014 brachte die EDITION digital sowohl als E-Book wie auch als gedruckte Ausgabe den Pinnowkrimi „Die Petermännchenpuppe“ heraus: Das Grauen geht um in dem kleinen Dorf Pinnow wenige Kilometer östlich des Schweriner Sees. Innerhalb kürzester Zeit werden mehrere Tote in der näheren Umgebung gefunden. Bei allen befindet sich eine Stoffpuppe, die in Schwerin als Andenken an den Schlossgeist verkauft wird. Das Petermännchen. Die Kriminalisten um Raschke, den Leiter der Mordkommission Schwerin, ermitteln hektisch, aber es finden sich so gut wie keine Hinweise oder Spuren. Es ist zum Verzweifeln. Eigentlich könnte es nur ein Einwohner des kleinen Örtchens Pinnow sein. Einer, der auch im Winter mit dem Fahrrad fährt. Es gibt Hinweise, aber keine Beweise. Als dann noch das Mitglied einer Rockergang zu Tode kommt, die in einem Nachbarort ihr Quartier hat, mischen plötzlich noch ganz andere bei den Ermittlungen mit. Die Polizei gerät unter Druck. Gelingt es dem Ersten Kriminalhauptkommissar Raschke mit seinen Leuten, den Täter festzunehmen, bevor die Sache eskaliert? Begeben wir uns an den Anfang dieses spannenden Krimis aus der Gegend in und um Schwerin: „Es war ein winterlicher, feuchtkalter Januarmorgen in dem kleinen Örtchen Pinnow gut drei Kilometer östlich des Schweriner Sees. Die Tage mit den vielen vollmundigen Neujahrswünschen waren noch nicht allzu lange vorbei. Es war Sonntag. Trüber Himmel, böiger Wind und nieselnder Regen. Alles so knapp über Null Grad. Wen man in Pinnow auch traf, alle waren warm angezogen mit dicken Winterpullovern, wattierten Jacken oder langen Stoffmänteln. Die Mützen tief in die Stirn gezogen. Gunnar, ein stämmiger Vierzigjähriger, war die ganze Nacht unruhig gewesen. Er hatte seine Wohnung in dem alten Büdnerhaus, das er von seinen Eltern geerbt hatte, recht früh am Morgen verlassen, das Fahrrad aus dem Schuppen geholt und war dick eingepackt und mit Handschuhen trotz des miesen Wetters durch den Wald bis nach Basthorst gefahren. Der Himmel war grau. Er brauchte nur wenige hundert Meter auf der Kreisstraße vom Ende des Ortsteils Petersberg durch Muchelwitz zu fahren, dann war er im Wald. Die Bäume streckten ihre laublosen Äste wie ein Dach über die schmale Straße. Von ihnen tropfte es stetig. Ärgerlich fuhr er sich immer wieder mit der Hand durchs Gesicht, wenn ihm die Tropfen in die Augen gefallen waren, denn dann verschwamm alles vor seinen Augen. Im Wald war es still. Nichts war zu hören. Sogar die Autos, welche die schmale Straße recht häufig nach Kladow, Gädebehn, Basthorst oder Crivitz benutzten, wollten bei dem Wetter offenbar nicht fahren. Er war allein mit sich und seinen Gedanken. Blutige Bilder tauchten vor seinem inneren Auge auf. Er spürte, er würde es bald tun müssen. Seine Seele, ja sein ganzer Körper verlangte danach. Es fühlte sich an wie ein Ziehen in seinem Magen. Er rollte schnell in Basthorst den Hang hinunter, zwang sich mühsam aus dem Warnowtal hoch nach Kladow und weiter bei leichtem Gegenwind durch die lange Allee bis nach Gädebehn. Er schaute nicht nach links und nicht nach rechts. Den Weg und die Umgebung kannte er. Außerdem gab es nichts zu sehen außer freiem Feld. Er war nie ein gläubiger Mensch gewesen. Seine Eltern hatten ihn zwar taufen lassen, sich aber dann um religiöse Erziehung nicht mehr gekümmert. Ihn selbst hatte das auch nicht interessiert und in der damaligen DDR hatte es auch niemanden gegeben, der ihm den Weg in die Kirche hätte weisen können. Er hatte sich in der Gesellschaft für Sport und Technik, in der DDR kurz GST genannt, recht wohl gefühlt. An mehr war er nicht interessiert und er hatte sich vor allen anderen Verpflichtungen, die der Staat seinen Bürgern auferlegte, mehr oder weniger erfolgreich gedrückt. Er war ein wenig schüchtern und hatte sich nicht getraut, ein Mädchen anzusprechen. Deshalb war das andere Geschlecht für ihn fremd geblieben. Bis heute war er ledig. Zu sozialistischen Zeiten war er in der Gärtnerei in Petersberg beschäftigt gewesen. Die hatte in der neuen Wirtschaftsordnung Insolvenz angemeldet und zu allem Überfluss konnte er nach der Wende keine Arbeit mehr finden. So lebte er einfach in den Tag hinein. Mit seiner Stütze vom Arbeitsamt kam er aus. Nicht gut, aber es ging. Jetzt war er verwirrt, als er merkte, wie es ihn plötzlich nach einer kultischen Droge verlangte. Ein solches Gefühl war ihm bisher völlig fremd. Er hatte sich zwar schon immer sehr mit den Sagen und Mythen aus der näheren Heimat um Pinnow, Godern und Raben Steinfeld befasst und die Geschichten offenbarten ihm neue, verlockende Reize. Aber dass er sich das Ganze so zu Herzen nahm, war ein schleichender Prozess gewesen. Die Trolle und Gnome, vor allem aber das Petermännchen, schrien nach Blut. Und das, obwohl das Petermännchen eigentlich ein guter Geist gewesen war. Er war verwirrt, fühlte sich, als wollte ihm der Kopf platzen. Ausgerechnet ihn, den arbeitslosen Gunnar Löffler aus Pinnow, hatte das Petermännchen dazu ausersehen, ihm Opfer zu bringen, und er konnte sich dem Ruf nicht widersetzen. Er beschloss, dem Ruf des Petermännchens in der kommenden Nacht zu folgen.“ Ein Jahr später, 2015, erschien bei der EDITION digital ebenfalls sowohl als E-Book wie als gedruckte Ausgabe der auf wahren Begebenheiten Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre beruhende Roman „Der Glatteisagent - Eine Geschichte aus der Zeit des Kalten Krieges. Wenn Opa Raschke erzählt“: Hintergrund der deutsch-deutschen Spionagegeschichte sind für das DDR-Ministerium für Staatssicherheit wichtige Informationen über die Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen am Forschungsreaktor Karlsruhe. Die DDR fürchtete, dass die Bundesrepublik eine Atombombe bauen könnte. Und mitten drin war damals ein Mann namens Reiner Paul Fülle, der seinen Jägern vom Bundeskriminalamt allerdings im Sichtschutz einer Straßenbahn bei Glatteis entwischt. Später gelangt er auf eine höchst merkwürdige und unbequeme Weise in die DDR, in der er aber nicht für immer bleibt. Und der Leser versteht, warum der Teufel ein Eichhörnchen ist. Erfahren wir aber zunächst einmal, wie und warum Opa Raschke ins Erzählen kommt: „Opa Raschke, ein Bilderbuchgroßvater mit wenigen, kurzen Haaren, grauem Vollbart, Brille und einem stattlichen Bauch, hütete seine Enkel. Das kam sehr selten vor, da seine Kinder etliche hundert Kilometer entfernt wohnten und arbeiteten und nur gelegentlich mit den Enkeln zu Besuch nach Godern bei Schwerin kamen. Eine schöne Aufgabe für einen alten Herrn, vor allem wenn er Geschichten erzählen kann und die Kleinen mit leuchtenden Augen an seinen Lippen hängen. Die Zeiten, an denen seine Frau und die Kinder das getan hatten, waren schon lange vorbei. Es war eine quirlige Dreierbande, die über den Rasen im Garten tobte und gelegentlich die Goldfische im Teich zu angeln versuchte. Natürlich nur, wenn Opa sie nicht sah, wie sie glaubten. Den Fröschen war anzusehen, dass sie über eine Evakuierung nachdachten. Die zwei Ringelnattern, auf deren Anwesenheit im Gartenteich Opa Raschke im Gegensatz zu der schier entsetzten Oma besonders stolz war, hatten sich zwischen den Steinen versteckt. So glaubten sie, den Kinderorkan unbeschadet zu überleben. Eigentlich waren es acht Enkel, auf die das Ehepaar Raschke mit Stolz blicken konnte. Jede der beiden Töchter hatte es zu vier Kindern gebracht. Aber nur die Älteste war mit ihren Kindern zu Besuch gekommen. Derek, der Älteste der quirligen vier, war schon auf dem Gymnasium und fühlte sich natürlich seinen zwei jüngeren Brüdern und der kleinen Schwester überlegen. Mit seinen schulterlangen Haaren älter wirkend, als er tatsächlich war, wurde er von Opa gelegentlich auch Klaukschieter genannt. Fast überheblich schaute er auf die beiden jüngeren Brüder herab. Er hatte sich bereits zu seinem Großvater an den Tisch auf der Terrasse gesetzt, als die beiden jüngeren Brüder, Carlo, der etwas bullig wirkende Kraftprotz, und Miguel, der eher zierliche, aber völlig angstfreie Draufgänger, den hinter der kleinen Gartenhütte versteckten Kescher entdeckt hatten. Triumphierend kreischend begannen sie, die Fische aus ihrem Element zu befreien. Jetzt griff Opa ein. Es tat ihm zwar leid, aber irgendwo gab es auch für die Enkel Grenzen und das Leben der Tiere im Gartenteich erschien ihm wesentlich wichtiger als die Kreativität der Nachkommen. Die Nachbarin, die vom Gartenzaun aus dem lauten Treiben mit kritischem Blick zugeschaut hatte, schien erleichtert. Schließlich war Samstagmittag und nicht jeder empfand das Gebrüll von Jungdeutschland in der eingeplanten wochenendlichen Mittagsruhe als positive Zukunftsperspektive. Die beiden Hobbyangler trotteten mit hängenden Köpfen auf die Terrasse. „Opa? Was hast du eigentlich im Krieg gemacht?“ Die Frage des Ältesten der lieben Kleinen traf den Opa, der leicht schnaufend über den gepflegten Rasen zurückstapfte und sich in den Sessel fallen ließ, völlig unvorbereitet. Er konnte sich daran erinnern, dass er früher einmal seinen Vater so oder so ähnlich gefragt hatte. Der war zum Ende des Zweiten Weltkriegs aus Ostpreußen mit dem Hilfskreuzer Hansa über die Ostsee noch rechtzeitig nach Hause zurückgekommen. „Äh, was für ein Krieg? Ich war nicht im Krieg. Ich bin erst nach dem Krieg geboren.“ „Nein, das kann nicht sein“, beharrte der Enkel, „du lügst mich an.“ „Na, hör mal, du Lausejunge. Opa lügt nicht. Das solltest du dir merken. Das hat Opa nämlich nicht mehr nötig. Schon gar nicht vor euch Bengeln. Also, ich war wirklich nicht ihm Krieg.“ Der nicht nur in diesem Moment neunmalklug wirkende Enkel ließ nicht locker. „Doch. Mama und Papa haben neulich davon gesprochen, dass du im Krieg an der Front gewesen bist.“ Der Großvater fixierte seinen Enkel jetzt leicht grinsend und rieb sich den weißen Bart. Den hatte er sich schon längere Zeit nicht mehr rasiert, da er plante, in einigen Monaten wieder einmal den Jakobsweg in Spanien zu laufen. Und da nach seiner Meinung zu einem lebensälteren Pilger auch ein langer Bart gehörte, ließ er sich derzeit einen wachsen. Den Enkeln war´s egal, sie kannten Opa sowieso nur mit einem weißen Bart. Mal etwas länger, mal kürzer. Opa Raschke war inzwischen etwas über sechzig Jahre alt und vor wenigen Jahren aus dem Polizeidienst, den er nach einigen Jahren bei der Bundesmarine auf den Tag genau fast vierzig Jahre ausgeübt hatte, in den wohlverdienten Ruhestand versetzt worden. Mit seinen gut hundert Kilo Lebendgewicht saß er nun zufrieden auf der Terrasse seines kleinen Häuschens in der Nähe von Schwerin und hütete die Enkel, während seine Frau mit der Tochter und der Enkelin in der Stadt unterwegs war. Der Schwiegersohn wurde erst am kommenden Abend von dem seit langem geplanten Angelausflug auf der Ostsee zurück erwartet. „Warst du nun an der Front oder nicht?“, beharrte der Älteste der, wie Opa glaubte, hoffnungsvollen Enkel auf Beantwortung seiner Frage. „Weißt du, mein Junge, es gibt grob gesagt zwei Arten von Krieg. In dem einen wird scharf aufeinander geschossen. Das ist in Deutschland aber schon mehr als sechzig Jahre vorbei. Und dann gibt es einen Krieg, wo man sich mit immer mehr Waffen heftig bedroht. Es wird aber nicht geschossen. Das nennt man den Kalten Krieg. Und wenn du so willst, dann war ich tatsächlich in dieser Zeit an der Front. An der Front im Kalten Krieg.“ „Das ist aber spannend, Opa. Gibt es denn da auch Geschichten, die du uns erzählen kannst?“ Opa zierte sich noch einige Augenblicke, aber dann hatte er sich überreden lassen.“ Und wenn Sie jetzt genau so gespannt sind auf die Geschichten von Opa Raschke, dann hören Sie ihm doch einfach zu, was er während des Kalten Krieges zwischen DDR und Bundesrepublik erlebt hat, wie das mit dem Glatteis war und was das alles mit dem Teufel und dem Eichhörnchen zu tun hat. Klingt doch interessant, oder? Viel Spaß beim Lesen und bis demnächst. Weitere Informationen und Angaben finden Sie unter http://www.prseiten.de/pressefach/edition-digital/news/3900 sowie http://edition-digital.de/Specials/Preisaktion/. Über EDITION digital Pekrul & Sohn Gbr: EDITION digital wurde 1994 gegründet und gibt neben E-Books (vorwiegend von ehemaligen DDR-Autoren) Kinderbücher, Krimis, historische Romane, Fantasy, Zeitzeugenberichte und Sachbücher (NVA-, DDR-Geschichte) heraus. Ein weiterer Schwerpunkt sind Grafiken und Beschreibungen von historischen Handwerks- und Berufszeichen sowie Belletristik und Sachbücher über Mecklenburg-Vorpommern. Firmenkontakt: EDITION digital Pekrul & Sohn Gbr Godern Alte Dorfstr. 2 b 19065 Pinnow Deutschland 03860 505788 [email protected] http://edition-digital.de/Specials/Preisaktion/ Pressekontakt: EDITION digital Pekrul & Sohn GbR Gisela Pekrul Alte Dorfstr. 2 b 19065 Pinnow Deutschland 03860 505788 [email protected] http://www.edition-digital.de
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trevorbmccalli · 8 years
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Sicherheitsdebatte: Der Gefährder, das Phantom im Rechtsstaat
Sonntag, 15.01.2017   07:26 Uhr
Gefährder sollen künftig elektronische Fußfesseln tragen, damit die Polizei sie besser überwachen kann. Das ist eine so schlichte Lösung, dass sich nun viele fragen, warum dieses probate Mittel gegen den internationalen Terrorismus nicht schon seit langem praktiziert wird. Nur deshalb, weil bislang auch bei den schärfsten Hunden unter den deutschen Innenpolitikern juristische Kompetenz und rechtsstaatliche Skrupel zumeist dem Druck des Populismus widerstanden haben.
Für die Beschlüsse, die von Thomas de Maizière und Heiko Maas zur Prävention gegen terroristische Anschläge in die Welt gesetzt wurden, gilt das nicht mehr. Zur vorläufigen Beruhigung des Volkszorns über einen scheinbar machtlosen Staat hat eine große Juristenkoalition Pläne zum Schutz gegen sogenannte Gefährder verkündet, die jedem, der etwas von Polizeirecht versteht, Angst machen müssen. Mit rechtsstaatlichen Mitteln wird sich das Konzept nicht durchsetzen lassen.
Dass es jedenfalls Probleme geben könnte, hat als erste die Grünen-Fraktionchefin Katrin Göring-Eckardt angemerkt. Was ist denn überhaupt ein Gefährder, fragte sie und forderte: “Es braucht eine klare Definition des Begriffs.”
Ja, was ist ein Gefährder? Die Länder, die nun zuständigkeitshalber Gesetze zum Schutz vor solchen Menschen erlassen sollen, werden ihre Freude haben, eine rechtsstaatliche Definition zu finden. Der Gefährder treibt seit Jahren als Phantom des Rechtsstaats sein Unwesen, niemandem ist es bislang gelungen, eine rechtlich brauchbare Beschreibung zu finden, irgendein Merkmal, mithilfe dessen man einen Gefährder rechtzeitig erkennen kann. Immer erst hinterher, nach einem spektakulären Anschlag, sind alle schlauer. Der Attentäter Amri? Klar, dass das ein Gefährder war.
Gefährder sind Menschen, denen der Staat Böses zutraut
Besser weiß es nur das Bundeskriminalamt (BKA). Die dem Bundesinnenminister unterstellte Behörde führt seit Jahren eine Gefährderliste, 548 Islamisten stehen da drauf (Stand 30. Dezember), alles Menschen, denen die Polizei erhebliche Straftaten zutraut. Der Name, oft auch die Adresse der Kandidaten sind bekannt, etwa die Hälfte von ihnen hat keinen deutschen Pass, viele von ihnen halten sich derzeit offenbar nicht in Deutschland auf. Mehr als 80, so sagt es das BKA, sitzen in Haft.
Und der Rest? Der einzige Grund, warum die staatlichen Sicherheitsorgane solche Leute frei herumlaufen lassen, ist ein rechtsstaalicher: Man kann ihnen weder beweisen, dass sie eine schwere Straftat begangen haben, die nun zu verfolgen wäre, noch besteht der konkrete Verdacht, dass sie eine planen. Sie sind halt Gefährder, Leute, denen der Staat Böses zutraut.
Ist es in Ordnung, solche Bürger oder Ausländer polizeilich zu verfolgen? Rechtsstaatlich ist ein Eingriff in die Freiheit oder die Privatsphäre nur dann, wenn in einem Gesetz hinreichend präzise die Voraussetzungen des Eingreifens genannt sind. Ein Begriff wie Gefährder taucht – mit Recht – darum in keinem Gesetz auf. Stattdessen haben Polizei-Experten wiederholt versucht, den Phantom-Begriff zu umschreiben und ihn so rechtsfähig zu machen. Ein Gefährder sei einer, “von dem bestimmte Tatsachen die Annahme der Polizeibehörden rechtfertigen, dass sie Straftaten von erheblicher Bedeutung . . . begehen werden”, formulierte schon 2004 eine Expertenrunde der Landeskriminalämter.
DPA
Elekronische Fußfessel
Naja, vielleicht ein bisschen sehr konkret. Der damalige Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) meinte 2011, es sei besser, zu formulieren, es gehe um Personen, die erhebliche Straftaten begehen “könnten”. Strenger wieder das BKA-Gesetz, das es erlaubt, eine Person auszuspähen, “bei der Tatsachen die Annahme rechtfertigen” dass sie terroristische “Straftaten begehen wird”.
So steht es da noch immer, in Paragraph 20g , Absatz 1 Nummer 2 des BKA-Gesetzes. Und es wäre eine wundervolle Vorlage für ein Anti-Gefährder-Fußfessel-Gesetz, wenn nicht das Bundesverfassungsgericht eben jene Vorschrift erst im vergangenen April für verfassungswidrig erklärt und ihre alsbaldige Änderung verordnet hätte: Grundrechtseingriffe auf dermaßen rätselhafte Formulierungen zu stützen, genüge “weder dem Grundsatz der Bestimmtheit noch dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit”, begründeten die Richter. Es sei unklar, welche Tatsachen zu welchem Zeitpunkt in welcher Weise zur Prognose welcher konkreten Untat dienen könnten.
Polizeiarbeit auf Basis von Vorurteilen
Die Polizei als Hellseher künftiger Verbrechen? Alles, was den Gefährder ausmacht, reicht nach dem Urteil des Gerichts nicht als Anknüpfungspunkt für massive Grundrechtseingriffe, wie es etwa die elektronische Fußfessel ohne Frage ist – ganz gleich, ob sie Staatsbürgern oder Flüchtlingen, legalen oder illegalen Menschen im Geltungsbereich des Grundgesetzes angelegt wird. Anhaltspunkte für die islamistische Gesinnung eines Verdächtigen sind ebenso ungeeignet für Polizei-Maßnahmen wie seine Zugehörigkeit zu einer Flüchtlingsgruppe aus einem besonders terror-geneigten Land.
Auch alle anderen Spekulationen über den gefährlichen Charakter eines Menschen sind aus Karlsruher Sicht für den Anti-Terror-Kampf ungeeignet. Es kommt, wie stets bei der Polizeiarbeit, allein darauf an, ob – aufgrund des Verhaltens des Verdächtigen oder anderer Umstände – ein Terroranschlag wahrscheinlich ist.
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Innenminister Thomas de Maizière, Justizminister Heiko Maas
Es ist nicht möglich, dass die beiden Helden der inneren Sicherheit, die nun den verstärkten Kampf gegen Gefährder versprechen, von dem Verdikt des Bundesverfassungsgerichts nichts wissen. In Maas’ Justizministerium schwitzen sie zur Zeit über den Vorgaben aus Karlsruhe bei dem Versuch, das BKA-Gesetz zu reparieren. Da entsteht der Verdacht einer gewissen populistischen Aufsässigkeit: Es wäre doch noch schöner, wenn wir die Schurken, die von unseren Experten beim BKA als Gefährder ausgemacht worden sind, nicht dingfest machen könnten.
Doch es geht bei solchen Plänen um mehr als nur juristische Delikatessen. Die Frage, ob Menschen ohne konkreten Verdacht verfolgt werden dürfen, betrifft das Eingemachte des Rechtsstaates. Eine Polizei, die Gefahrenabwehr statt auf ein Wahrscheinlichkeitsurteil eines bestimmten Verbrechens auf die gefährlichen Neigungen eines Kandidaten stützen will, arbeitet nicht mit Tatsachen, sondern mit Vorurteilen.
Die Anknüpfung an die angebliche kulturelle, religiöse, ethnische Disposition eines Zugereisten, Gewalttaten zu begehen, ist unverträglich mit dem Menschenbild des Grundgesetzes. Sie steht im Widerspruch zu der Annahme, dass ein Mensch sich jederzeit mit seinem Willen frei für das Gute oder für das Böse entscheiden kann. Die seltenen Fälle, in denen diese Annahme nicht gilt, unterliegen ärztlicher Beurteilung, nicht polizeilicher. Selbst der mehrfache verurteilte Mörder darf unter dem Grundgesetz nur dann als gefährlich in Sicherheitsverwahrung genommen werden, wenn zuvor Experten ihn gründlich untersucht und als gefährlich beurteilt haben.
Um die Gefährlichen unter unseren Nachbarn herauszufiltern, müsste der Staat Verfahren anwenden, die in einer freiheitlichen Gesellschaft nicht vorstellbar sind. Aber macht ja nichts, wir haben ja die Gefährderliste vom BKA.
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Sicherheitsdebatte: Der Gefährder, das Phantom im Rechtsstaat
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melbynews-blog · 6 years
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Lügenpresse und IB werden wohl in diesem Leben keine Freunde mehr! – Jouwatch
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Lügenpresse und IB werden wohl in diesem Leben keine Freunde mehr! – Jouwatch
Die echte Antifa, also die Identitäre Bewegung, die mit spektakulären, aber immer friedlichen Aktionen den fett gefressenen Politikern das Leben schwer machen, haben noch einen anderen Feind: Die Mainstream-Medien, die sich als Geschütz der etablierten Parteien verdingen und entsprechend gegen die IB schießen. Hier mal zwei Dokumentationen, die das belegen könnten.
Auf Grund tendenziöser Berichterstattung erhielt der NDR kürzlich eine Beschwerde, die er so beantwortete:
                      Daraufhin erhielt der NDR eine „gesalzene“ Antwort:
Ihr Schreiben vom 07.02.2018
Sehr geehrter Herr Dr. Hörmann,
ich bedanke mich für Ihren Brief vom 07.02.2018 und Ihre bisherigen Bemühungen. Gestern haben mich die Antworten des NDR-Intendanten Herrn Lutz Marmor und der Programmdirektorin des Landesfunkhauses M-V, Frau Elke Haferburg, erreicht. Ich gehe davon aus, dass sie Ihnen ebenfalls zugegangen sind und beschränke mich daher auf einzelne Aussagen.
Die gegebenen Stellungnahmen sind nicht geeignet, meinen Vorwurf zu entkräften, dass bei dem in Frage stehenden Artikel eine tendenziöse, wenn nicht sogar falsche Berichterstattung stattgefunden hat.
Meine Zweifel richteten sich beim Lesen darauf, dass der „Identitären Bewegung“ „ausländerfeindliche Aktionen“ vorgeworfen wurden. Ich hatte deshalb in meinen Mails und meiner Programmbeschwerde gebeten, mir dafür konkrete Beispiele zu nennen. Diese wurden zwar gegeben, halten aber einer kritischen Überprüfung nicht stand, wie ich im Folgenden begründen möchte:
Ich zitiere aus der Stellungnahme von Frau Haferburg (Brief vom 19.02.2018):
„’Aktionen’ der sogenannten ‚Identitären Bewegung’ werden nach allgemeinem Verständnis in der Regel als offen ausländerfeindlich bewertet.“
Dieser Einleitungssatz sagt erst einmal gar nichts aus, zeigt dagegen aber ein problematisches Verständnis von journalistischer Arbeit. Das „allgemeine Verständnis“ kann niemals Ausgangspunkt für die Recherche, Darstellung und Bewertung der Realität sein (es sei denn, das „allgemeine Verständnis“ selbst soll dargestellt werden), sondern nur das konkrete Verständnis, das sich aus konkreten Fakten, Anhaltspunkten und begründeten Vermutungen zum untersuchten Gegenstand speist, in einem transparent zu haltenden Wertekanon.
Was passiert, wenn „allgemeines Verständnis“ Erkenntnis leitend wird, haben wir an der Berichterstattung in der Nazizeit kennen gelernt, in der DDR und in allen totalitären Systemen danach. Der Satz ist an sich bereits eine Bankrotterklärung, was durch die nachgelieferten Beispiele auch noch bestätigt wird.
Frau Haferburg fährt fort:
„Ich nenne zwei Beispiele: Die NPD-Parole „Ausländer raus“ wird bei dieser rechtsextremen Gruppierung intellektuell verbrämt als ‚Reimmigration“ bezeichnet – siehe unter anderem die ‚Aktion’ am Brandenburger Tor im August 2016.“
Dass am Brandenburger Tor Transparente mit der Aufschrift „Reimmigration“ (bzw. „Remigration“?) hingen, habe ich auch so in Erinnerung. Woher aber nimmt Frau Haferburg ihre Interpretation, dass damit alle Ausländer das Land verlassen sollen? Der zeitliche und gesellschaftspolitische Kontext ließen mich (und meine Frau, eine Ausländerin) damals annehmen, dass sich der Slogan gegen die ungezügelte Masseneinwanderung richtete.
Ich habe auf der Website der Gruppe nachgesehen (Stand 27.02,) und dort folgendes zu der von Frau Haferburg inkriminierten Stelle gefunden:
Illegale Einwanderung darf nicht zur Normalität werden. Wir brauchen eine Rückführung aller illegal Eingereisten nach humanen Standards und eine demografische Tendenzwende hin zur Remigration. Der große Bevölkerungsaustausch in Europa erfordert klare Umkehrungsmaßnahmen der Migrationsströme, die der Bewahrung von Frieden, Sicherheit und Stabilität in allen europäischen Ländern dienen.
 Quelle: https://www.identitaere-bewegung.de/politische-forderungen/remigration/
Wie man sieht, richtete sich der Slogan gegen eine illegale Einwanderung, von der man (nach Art 16a, Absatz 2) durchaus ausgehen kann, wenn nicht sogar muss. Und wo ist denn eigentlich der Unterschied zur Bundeskanzlerin Frau Merkel, die forderte: „Wer abgelehnt wird, muss unser Land verlassen“?
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-01/sylpolitik-angela-merkel-fluechtlinge-abschiebung-integration-dbb-jahrestagung
Würde der NDR das auch als „ausländerfeindlich“ interpretieren? Welche Anhaltspunkte besitzt Frau Haferburg für ihre Unterstellung der Identitären Bewegung gegenüber, sie wollten damit „Ausländer raus“ erreichen? Wurde das von „Aktivisten“ am Brandenburger Tor gerufen oder in anderer Weise nahegelegt? Dann sollte sie das als Beleg für ihre Interpretation bitte auch mit angeben. Ich gehe allerdings davon aus, dass es so etwas gar nicht gab.
Der Unterschied (zur Aussage von Kanzlerin Merkel) liegt darin, dass bei der Identitären Bewegung vorweg angenommen wird, dass sie rechtsextrem sei, sein müsse. Und durch diese ideologische Brille wird dann jede Äußerung gefiltert, wie dies am Beispiel der „Remigration“ durch Frau Haferburg geschehen ist.
Ich bin sicher, dass Frau Haferburg bei der Bewertung der im Prinzip ähnlichen Aussage von Frau Merkel zu einem komplett anderen Ergebnis gelangen würde. Dies ist kein unbefangener offener Journalismus, sondern regierungstreue Hofberichterstattung, die nicht von den Fakten ausgeht und diese hernach bewertet, sondern sich für eine vorweg genommene Bewertung anschließend ihre Fakten sucht (oder schafft, wie es Frau Haferburg mit ihrer haltlosen Unterstellung tat). Journalismus sieht anders aus.
Das zweite Beispiel (fortlaufend weiter zitiert):
„Im August des vergangenen Jahres charterte die ‚Identitäre Bewegung’ unter dem Motto ‚Defend Europe’ ein Boot mit dem Ziel, Flüchtlinge im Mittelmeer an der Überfahrt nach Europa zu hindern.“
Ob die Absicht richtig wiedergegeben wird, kann durchaus bezweifelt werden. Man kann die Stellungnahme der Identitären Bewegung dazu (Stand 28.02.2018) auch so verstehen, dass sie (wie die italienischen Geheimdienste, die entsprechende Aufnahmen veröffentlichten) die Verbindungen von Schleppern und NGOs aufdecken wollten:
Die Identitäre Bewegung startet eine Mission mit europaweiter Beteiligung im Mittelmeer. Um Europa zu verteidigen, wollen wir gegen die Schlepperschiffe vermeintlich „humanitärer“ NGOs an der italienischen Küste vorgehen. Neben dieser Intervention wird es auch Aktionen geben, um die Hilfe vor Ort zu verbessern.
 Mit dieser Kampagne will die Identitäre Bewegung auf den kriminellen Schlepperwahnsinn im Mittelmeer hinweisen.
https://www.identitaere-bewegung.de/kampagnen/mission-defend-europe/
Nur: so wollte sie der NDR nicht verstehen und Frau Haferburg auch nicht. Deshalb wird auch hier eine Unterstellung, eine Annahme zur Wirklichkeit erklärt. Konkrete Behinderungen von Flüchtlingsbooten gab es jedenfalls nicht.
Auch hierbei möchte ich gerne noch einmal den Vergleich zur Bundeskanzlerin Angela Merkel ziehen, die mit der Türkei ausgehandelt hatte, dass dort die Küstenwache „Flüchtlinge im Mittelmeer an der Überfahrt nach Europa hindern“ sollte. Ist jetzt Frau Merkel auch ausländerfeindlich und ihr Deal mit der Türkei eine intellektuelle Verbrämung von „Ausländer raus“?
Es gilt das oben Genannte: Wertung geht für den NDR der Wirklichkeit voraus und formt diese in der anschließenden Wahrnehmung durch die ideologische Brille der Journalisten. Und die Wertung fiel für die Identitäre Bewegung eben vorweg negativ aus, ich nehme an, weil sie „nach allgemeinem Verständnis“ als „rechts“ oder (dadurch) „böse“ gelten.
Das letzte von Frau Haferburg angeführte Argument für ihre Klassifizierung der Identitären Bewegung als „ausländerfeindlich“ ist ein von mir bereits beanstandetes: Auch Bewertungen durch den Verfassungsschutz sind nicht sakrosankt, sondern müssen wie alles hinterfragt und im Einzelnen bestätigt werden, zumindest sollte das der Anspruch von journalistischen Profis sein.
Frau Haferburg bemüht den Verfassungsschutz für die von ihr verteidigte Berichterstattung und nennt als Beispiel für verfassungsfeindliche Bestrebungen die „Diffamierung von Zuwanderern islamischen Glaubens in extremistischer Weise“. Dazu hätte ich nun wirklich gerne ein Beispiel. Wenn Frau Haferburg nicht nur beim Verfassungsschutz abschreibt, um ihn so als Kronzeugen zu bemühen, sollte sie ja wohl ein konkretes Beispiel in der Schublade parat haben und dieses auch schnell nennen können. Ich vermute allerdings, dass dies nicht der Fall ist.
Ich fasse zusammen und wiederhole: Die Bezeichnung der „Identitären Bewegung“ als „ausländerfeindlich“, die Unterstellung „ausländerfeindlicher Aktionen“, stützt sich auf vorweg genommene Bewertungen, nicht auf ermittelte und nachfolgend wertend eingeordnete Fakten.
Die Berichterstattung ist so natürlich tendenziös. Die aufgestellten „Argumente“ würde ich nicht einmal „intellektuell verbrämten Journalismus“ nennen, sondern in Worte gefasste Peinlichkeiten oder vulgäre Parteilichkeit.
Ich bitte darum, dem NDR die Befolgung journalistischer Grundsätze nahezulegen, vor allem Offenheit, ideologische Unbefangenheit, Aufrichtigkeit, wie auch Mut zur Wahrheit. Müsste ich nicht diese ideologischen Aufgüsse zwangsweise finanzieren, wären sie mir fast egal. So ist es eine Beleidigung für jeden, der für so einen Unsinn arbeiten gehen muss.
Die abschließende „entschiedene Zurückweisung“ meiner Vorwürfe gibt den Eindruck eines kleinen Kindes, das beim Lügen erwischt wurde und nun wütend aufstampft. Hier wollen die Ertappten mit äußerem Getöse einen nicht vorhandenen Inhalt wettmachen, das Sein soll durch den Schein, der fehlende Inhalt durch Empörung / Verpackung gerettet werden. Armselig!
Mit freundlichen Grüßen
M. Schulz
So richtig pervers wird das dann mit der „Bild“ hier ein Auszug aus einer Netz-Kommunikation:
                  Seit wann bietet die „Bild“ den „Bösewichtern“ kein Forum mehr? Fast jede Schlagzeile ist ein Forum für so genannten „Bösewichter“. Warum wird bei der IB eine Ausnahme gemacht? Wovor hat die „Bild“ solche Angst.
Das alles hat mit Journalismus nichts mehr zu tun. Das ist reinste Staatspropaganda wie im Dritten Reich und in der DDR!
  Jouwatch Thomas Böhm Quelle
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