Tumgik
#Mischprodukte
dreimalfuermich · 2 years
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Samstag, 31.12.2022
PERUANISCHE SCHAMANEN
Vielleicht verstarb Benedikt XVI. heute Morgen auch bei 18 Grad, in Rom, an diesem LETZTEN Tag des Jahres 2022. Und vielleicht vernahm der Geist des nunmehr auf der Schwelle sich befindenden Ratzinger dies und vielleicht dachte er, kurz bevor überhaupt alles für ihn endete: Mensch, das ist aber warm hier? Ich weiß es nicht, und ich weiß nicht, für was der sanfte Apparat der Sensorik in dem Moment, in dem er begriffen ganz herunterzufahren, noch empfänglich ist, ob nun wirklich für gar nichts mehr, oder aber für fast ALLES.  Was ich aber weiß, ist, daß ich gestern, in der Fußgängerzone, den Maronen-Mann sah, auf dessen gelbem Schild stand in grüner Schrift, schön groß: 
HEISSE MARONEN 3€                  5€
Die FuGäZo war ein einziges Geschwader aus Daunenjacken. Die Geschäfte packed mit Menschen und Waren, im großen FIVE GUYS BURGER sah ich Menschen auch oben, auf der zweiten Etage, zu mehreren an Tischen sitzen.
Ich ließ mich treiben und stand auf einmal in der großen Mayer’schen, Etage 2, und blätterte im neuen Sloterdijk. Es geht um die Farbe, bzw. eher die Idee von GRAU, gemeint als TON, zwischen Weiß und Schwarz, gemeint als eben nicht das Mischprodukt der beiden, sondern als eigene Färbung, die nahezu alle Farben enthält, so wie hier jetzt der Mittagshimmel heftig ins Blauviolette geht, das in den Wolken kauert. Insert und imagine: Heideggers blaugraue Daunen, Acid Rain auf D’schland. Denkbar. Keine Uhrzeit ist dem Licht anzusehen, und das Wort, das mir einfällt, ist factual light.
Bei Bittner McGuane’s Panama bestellt, und Denis Johnson’s Die Großzügigkeit der Meerjungfrau mitgenommen. Es stimmt auch, daß die Literatur mir wie ein Hunger kommt. Wie der Hunger nach einem Cheeseburger mit Bacon sich rauchig auf dem Gaumen ankündigt, so brauch ich manchmal einen Sound, einen Stil, sofort. Und hinterher, zuhause, war ich dann auch echt glücklich, daß ich mit Johnson richtig lag. In einer Geschichte wirft einer ein Marsden Hartley Bild ins Kaminfeuer.
Bei Walther König aufgefallen: Saul Steinberg Buch, Between the Lines. Als ich im ebenfalls sehr schönen George Grosz The Early Years blätterte, fiel mir dann auf, zum ersten Mal, bisschen stumpf aber wahr: die Zeichnungen aus dem Ersten Weltkrieg, die Soldaten, die Bombenkrater, die unendlich verdrehten Stacheldrahtzäune, die sehen selbst alle so aus, als sei jede Linie, aus denen sie bestehen, ein Stacheldraht. Dann trat ich hinaus in den Regen.
Next up: Spinat kaufen.
Für 2023: au premier coup
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auffimuasi · 3 years
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Arc’teryx Atom SL Hoody
Arc’teryx Atom SL Hoody
Keine Frage, der Name Arc’teryx lässt bei jedem Bersportbegeisterten die Augen leuchten. Im Trailrunning haben die Kanadier zwar noch nicht den so großen Namen, aber nichtsdestotrotz ist jedes Arc’teryx Teil spannend. Denn man spürt bei jedem Stück die Begeisterung der Arc’teryx Produktentwickler. Ein Mischprodukt sozusagen ist der Atom SL Hoody. Ich durfte mir diesen Half-Zip genauer…
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Vor- und Nachteile von Fairtrade
VORTEILE
Die Arbeiter bekommen mehr Geld, wodurch sie ihre Familien ernähren können
Keine ausbeuterische Kinderarbeit
bessere Arbeitsbedingungen
es wird auf die Gesundheit der Arbeiter geachtet
auf manchen Plantagen stehen Bildungseinrichtungen, sodass die Kinder zur Schule können
Keine gefährlichen Pestizide
Umweltschützend
Förderung von Bio-Anbau
NACHTEILE
Teurer als andere Produkte
Macht die Arbeiter abhängig
Siegel wird auch an Mischprodukte gegeben bei denen nur 20% der Herstellung Fair ist
Der Preis ist höher aber das meiste bekommen trotzdem nicht die Arbeiter
Sie können durch die Bindung an die Fair-Trade-Vereinbarung die von ihnen produzierten Produkte in unbegrenzter Menge verkaufen. Dadurch gibt es eine Überproduktion.
keine regionalen Produkte
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hundefutterp1 · 6 years
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Aroma- und Farbstoffe im Hundefutter
Seit Beginn des Zusammenlebens zwischen Mensch und Hund hat sich vieles geändert. Hunde sind heute vollwertige Familienmitglieder und haben sich zu geliebten Partnern in jeder Hinsicht gewandelt. Sie begleiten ihre Menschen beinahe überall hin und der Mensch genießt dieses Leben. Auch in puncto Ernährung haben Hundehalter eine völlig andere Sichtweise als noch vor einigen Jahren. Die meisten Menschen achten heute sehr genau darauf, was ihr Hund zu sich nimmt und versuchen ihn möglichst artgerecht und gesund zu ernähren. Viele verschiedenen Arten von industriell gefertigten Futtersorten stehen zur Auswahl. Dennoch muss ganz genau hingesehen werden, denn viele dieser Futtersorten enthalten synthetische Stoffe wie Farb- und Aromastoffe. Diese sind jedoch keineswegs gesund für den Hund.
Zusätze in Hundefutter
Industriell hergestelltes Hundefutter ist durch die Produktion meist denaturiert. Inhaltsstoffe können nur mehr erahnt werden. Kaum ein Hundehalter würde das Futter in dieser Art seinem Liebling vorsetzen. Um das Futter also ansprechender zu machen, werden ihm Aroma- und Farbstoffe zugesetzt. Diese Stoffe sollen das Futter ansehnlicher machen und beim Hund den Appetit anregen. Auf den ersten Blick sind diese künstlich hergestellten Zusätze auf der Deklaration kaum auszumachen. Es handelt sich zumeist um die Zusatzstoffe, die mithilfe einer E-Nummer angegeben sind. Doch genau hier sollten verantwortungsbewusste Hundehalter ganz genau hinsehen. Viele dieser Substanzen können das Immunsystem des Tieres schwächen, Allergien auslösen oder sogar die Entstehung von Krebs begünstigen.
Für den Hund ist der Geruch wichtig
Farbstoffe werden Hundefutter zugesetzt, damit es besser und appetitlicher wirkt. Dem Hund ist es jedoch völlig egal, wie das Futter aussieht. Für ihn ist der Geruch entscheidend. Hunde sind Schlinger und einige von ihnen nehmen das ziemlich wörtlich. Kein Hund begutachtet zuerst sein Futter, ob es auch farblich entspricht. Die Farbstoffe sind eher für den Menschen. Er macht die Dose auf und er entscheidet, ob sein Hund das Futter erhält oder nicht. So wird leider häufig mit entsprechenden Zusatzstoffen über die minderwertige Qualität des Futters hinweggetäuscht. Die wichtigsten Farbstoffe, die heute im Hundefutter enthalten sind, sind:
Amaranth
Dabei handelt es sich um einen Farbstoff, der für die Rotfärbung zuständig ist. Es wird als E 123 angegeben. In Amerika ist es nicht zugelassen. Es besteht der Verdacht, dass Amaranth Hautreaktionen, Pseudoallergien und Asthma auslösen kann.
Erythrosin
Erythrosin scheint auf der Verpackung als E 127 auf. Es ist stark jodhaltig und färbt Lebensmittel rosarot. Auch Erythrosin steht im Verdacht, Allergien auszulösen. Dazu kann es die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen und wirkt krebserregend. Bei Lebensmitteln für den Menschen ist es nur sehr eingeschränkt zugelassen. Bei Tierprodukten darf es ohne Einschränkung verwendet werden.
Lactoflavin
Lactoflavin wird dann eingesetzt, wenn eine gelbliche Färbung gewünscht wird. Eigentlich ist Lactoflavin oder Riboflavin ein Vitamin der B-Gruppe. Auf der Deklaration ist es als E 101 zu finden.
Nachdem die E-Nummern auf der Verpackung bereits viele Konsumenten abschrecken, greifen findige Hersteller von Tiernahrung zu einem einfachen Trick. Sie verwenden natürliche Farben wie stark färbende Gewürzextrakte. Diese können dann als „Gewürzaroma“ in der Liste der Zutaten zu finden sein. Der Hund braucht jedoch keinerlei Gewürze und sie sind auch seiner Gesundheit nicht unbedingt zuträglich.
Farbstoffe täuschen Qulität vor
Sind die Farbstoffe eher für das menschliche Auge im Hundefutter, so richten sich die Aromastoffe direkt an das Tier. Der Hund soll durch spezielle Zusätze im Futter Appetit bekommen und das Futter gerne annehmen. Das Hundefutter wird also geschmacklich für den Hund ansprechender. Doch auch diese Stoffe sind keinesfalls gesund oder artgerecht. Auch sie können über schlechtes und minderwertiges Futter hinwegtäuschen. Das kann sogar soweit gehen, dass ungenießbares Futter zu wohlschmeckendem wird. Es gibt mehr als 2500 verschiedene dieser Stoffe und kaum einer muss bei Hundefutter deklariert werden. Doch diese Zusatzstoffe stehen im Verdacht Unverträglichkeiten, Allergien oder noch schwerere Krankheiten hervorzurufen. Doch diese Stoffe können noch mehr. Sie beeinflussen das Sättigungsgefühl der Tiere. Der Hund hat das Gefühl immer mehr Futter zu brauchen und frisst entsprechend viel. Achtet der Hundehalter hier nicht ganz genau auf den Bedarf, wird der Hund rasch übergewichtig. Übergewicht ist für den Hund nicht ungefährlich. Es belastet die Gelenke und auch die inneren Organe. Der Hund wird träge und man muss mit Herz- und Kreislaufproblemen rechnen. Neben der Gefahr für Übergewicht nimmt man an, dass Geschmacksverstärker eine Art Sucht auslösen. Der Hund will nur noch das eine Futter und verweigert andere Sorten.
Aromastoffe können natürlich und künstlich sein
Aroma ist ein Wort, das aus dem Griechischen kommt. Es bedeutet Duft, Gewürz oder Parfüm. Aromen werden über den Geruchssinn aufgenommen. Grundsätzlich werden zwei Arten von Aromastoffen unterschieden:
Natürliche Aromastoffe
Künstliche Aromastoffe
Natürliche Aromastoffe müssen in der Natur vorkommen und sind tierischen oder pflanzlichen Ursprungs. Künstliche Aromastoffe dagegen können naturident oder künstlich sein. Sind sie naturident, so sind sie eine künstliche Kopie des natürlichen Originals. Synthetische Aromastoffe werden dagegen frei kreiert und haben keinen Bezug zur Natur. Eine weitere Möglichkeit sind die Aromaextrakte. Sie unterliegen den gleichen Vorschriften wie natürliche Stoffe. Sie sind eine Mischung aus natürlichen Substanzen wie Kräutern oder Gewürzen. Weitere Aromen sind die thermisch gewonnenen Aromen wie Röstaromen oder Raucharomen.
Aromastoffe werden häufig verwendet
Bekannte Aromastoffe, die häufig im Hundefutter zu finden sind, sind:
Aspartam
Dieser Stoff ist wohl besser als künstlich hergestellter Süßstoff bekannt. Findet man die Bezeichnung E 951 auf dem Etikett von Hundefutter, ist dieses mit Aspartam versetzt. Aspartam ist in vielen unserer Lebensmittel und kalorienarmen Getränken enthalten. Dennoch wird es von Wissenschaftern sehr kritisch betrachtet. Es steht im Verdacht, Krebs zu begünstigen und zu erregen. Bewiesen ist dies jedoch nicht.
Glycin
Glycin ist eine Aminosäure, die süßlich schmeckt. Sie wird gerne unter dem Namen E 640 modernen Hundefuttersorten zugesetzt. Von negativen Auswirkungen auf die Gesundheit ist bei Glycin nichts bekannt.
Aromastoffe sind nicht notwendig
Bei diesen beiden Aromastoffen stellt sich jedoch sicherlich die Frage, wozu der Hund Süße im Futter braucht. Das kann ganz einfach beantwortet werden. Der süße Geschmack lockt Hunde – sie lieben ihn. Zucker ist für den Hund jedoch ebenso schädlich wie für den Menschen. Ob allerdings diese künstlichen Stoffe besser für ihn sind, ist sehr fraglich.
Geschmacksverstärker
Neben den klassischen Aromastoffen werden gerne auch Geschmacksverstärker verwendet. Darunter versteht man Stoffe, die den natürlichen Geschmack von Lebensmitteln künstlich verstärken. Durch eine chemische Reaktion wird das vorhandene Aroma intensiviert. Diese Stoffe zählen zu den Lebensmittelzusatzstoffen. Dabei kann zwischen den echten und den unechten Geschmacksverstärkern unterschieden werden. Echte Geschmacksverstärker erkennt man wie Farbstoffe an den E-Nummern. Sie sind Einzelstoffe. Unechte Geschmacksverstärker sind Mischprodukte. Das bekannteste und gleichzeitig auch umstrittenste unter diesen Produkten ist das Glutamat.
Glutamat
Glutamat ist vor allem aus der asiatischen Küche bekannt. Glutamat ist in Asien eine sehr beliebte und häufig verwendete Zutat und als solche aus vielen Gerichten nicht wegzudenken. Vorwiegend wird Glutamat für eiweißhaltige Lebensmittel wie Fisch und Fleisch verwendet. Es kann aber auch den Geschmack von Gemüse intensivieren. Forscher haben sich diesen Lebensmittelzusatz genauer angesehen und herausgefunden, dass es im Gehirn ein Hungergefühl auslöst. Das bedeutet, isst man mit Glutamat gewürzte Speisen, dann wird deutlich über das normale Sättigungsgefühl hinaus gegessen. Glutamat fördert damit also Übergewicht. Das gilt nicht nur für den Menschen, sondern auch für den Hund. Beim Menschen kann Glutamat Allergien, Asthma und Migräne auslösen. Was es genau beim Hund bewirkt, ist nicht bekannt.
Künstliche Zusatzstoffe schaden der Gesundheit
Ganz egal welche Farb- oder Aromastoffe im Hundefutter enthalten sind, sie sind für die Gesundheit des Tieres nicht notwenig. Ganz im Gegenteil, sie schaden mehr als sie nutzen. Gerade diese Stoffe sind häufig schuld an den heute immer häufiger vorkommenden Allergien. Nahrungsmittelallergien treten heute bei immer mehr Hunden auf und sind äußerst unangenehm. Hat der Hund eine Allergie, macht sich diese meist über Hautirritationen oder Verdauungsbeschwerden bemerkbar. Den Allergieauslöser zu finden ist nicht einfach. Allergietests, wie sie bei Menschen gemacht werden, sind beim Hund nicht ganz so einfach und kosten darüber hinaus eine Menge Geld. Die einzige sichere Möglichkeit ein Allergen zu identifizieren ist mittels einer Ausschlussdiät. Das ist mühsam und erfordert jede Menge Konsequenz vom Hundehalter. Hat der Hund eine bestätigte Allergie, so muss er das Allergen ein Leben lang meiden. Allergien beeinflussen den gesamten Hundekörper und schwächen ihn. Daher ist bei einem Allergikerhund immer erhöhte Aufmerksamkeit angesagt. Allergien können unvermittelt und unerwartet in jedem Hundealter auftreten. Der Hund muss jedoch mit dem Allergen bereits einige Male in Berührung gekommen sein. Im Gegensatz zur Allergie ist eine Unverträglichkeit angeboren. Auch diese Erkrankungen können durch synthetische Zusatzstoffe im Hundefutter ausgelöst werden. Die Symptome sind ähnlich.
Gesundes Hundefutter kommt ohne künstliche Stoffe aus
Hundehalter sollten sich daher im Vorfeld unbedingt mit diesem Thema auseinandersetzen. Wer seinen Hund gesund und artgerecht ernähren möchte, der sollte unbedingt zu Hundefuttersorten greifen, die ohne Farb- und Aromastoffe auskommen. Hochwertiges getreidefreies Hundefutter mit einem hohen Fleischanteil braucht keine synthetischen Stoffe, um vom Hund angenommen zu werden. Auch für den Menschen zeigt sich dieses Futter angenehm und man wird es gerne füttern. Eine andere Möglichkeit auf die immer mehr Hundehalter zurückgreifen ist die Rohfütterung (BARF). Bei der Rohfütterung wird mit jeder Mahlzeit ein Beutetier simuliert. Jedes einzelne Menü wird aus Fleisch, Knochen, hochwertigen Ölen, Gemüse und Kräutern individuell nach Bedarf zusammengestellt. Der Vorteil dieser Fütterung ist sicherlich, dass es kaum ein artgerechteres und gesünderes Hundefutter gibt. Man weiß ganz genau, was der Hund täglich zu fressen bekommt. Dieses Futter kommt völlig ohne künstliche Zusatzstoffe aus und ist damit eine hervorragende Alternative zu Fertigfutter.
Unsere Empfehlung: Das hochwertige Nassfutter von Anifit! from Getreidefreies Hundefutter https://ift.tt/2v1tXFz
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melbynews-blog · 6 years
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Akif der Schreckliche › Die Unbestechlichen
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Akif der Schreckliche › Die Unbestechlichen
Akif Pirinçci ist einer der erfolgreichsten lebenden Schriftsteller Deutschland, wenn nicht der erfolgreichste. Ein Interview mit dem klügsten Enfant terrible Deutschlands von A.R. Göhring
Ende der 80er Jahre hat er mit dem Katzenroman den Tierkrimi erfunden; seine Buchreihe „Felidae“ um das Sherlock-Holmes-Alter-ego Kater Francis wurde in den 90ern zum Millionen-Bestseller. In den 2000er Jahren folgen Romane wie die „Die Damalstür“ wurden in Europa verfilmt und nach Hollywood verkauft.
Das mit Abstand erfolgreichste Buch Pirinçcis ist allerdings das 2014 erschienene „Deutschland von Sinnen“, in dem er mit heftiger Fäkal- und Sexualsprache, und gleichzeitig mit präziser Recherche und ohne jede Scheu vor politisch korrekter Empörung die drei wahrscheinlich gefährlichsten Probleme der westlichen Welt analysiert: Genderismus, Feminismus und Immigranten-Minderheitenpolitik.
Damit sticht der in Istanbul geborene Pirinçci als einer der wenigen tatsächlich integrierten und assimilierten Einwanderer aus der Masse der Erdogan-, Gülen- oder al-Baghdadi-Verehrer heraus, der nicht nur moderne deutsche Literatur produziert, sondern politisch-intellektuell wesentlich leistungsfähiger ist als die Mehrheit volksdeutscher Akademiker, die nicht merken, wie sie ihren eigenen Brunnen vergiften.
Herr Pirinçci, nach Ihrem Bestseller „Deutschland von Sinnen“ (DvS) wurden Sie in der öffentlichen Sphäre schlagartig zur Persona non grata. Das war in Anbetracht des DDR-ähnlichen Klimas im heutigen Westeuropa erwartbar gewesen; man denke an die Causa Sarrazin. Was hat Sie geritten?
Akif Pirincci und David Berger
Nur der Spaß an der Freud. Wissen Sie, Romane-Schreiben ist eine recht anstrengende Angelegenheit. Man muß immer im Voraus denken, Gefühle und Stimmungen der Figuren anhand von Handlungen und Settings wiedergeben, wenn das Ganze nicht zu verquatscht sein soll, immer aufs Tempo achten und aller ein paar Seiten eine Überraschung zaubern, um den Leser zu fesseln. Roman ist für mich die Pflicht und so ein Mischprodukt aus Sachbuch und Anschiß wie „Deutschland von Sinnen“ die Kür. Selbstverständlich habe ich damit gerechnet, daß mir in unserer politisch korrekten, vergrünisierten Zeit große Kritik entgegenschlagen würde. Da war ja auch viel Provokation dabei. Allerdings wähnte ich mich offenbar noch in den 80ern, in der es ebenfalls Skandalbücher gab, aber dem Autor außer aufgeregte und heftige Kritiken einzustecken nicht viel passierte.
Heute sind die „Kritiker“ mit bloßer Kritik nicht mehr zufrieden. Sie wollen, daß eine Schrift, die ihnen politisch oder weltanschaulich nicht paßt, aus dem Handel verschwindet.
Der Autor soll wirtschaftlich und gesellschaftlich vernichtet werden, ja selbst seine früheren Werke, die mit Politik nix am Hut haben, so wie es bei mir der Fall war, gehören in das Feuer der modernen Bücherverbrennung ohne Rauch. Es ist so, als hätte die Aufklärung nie stattgefunden.
Nach Ihrem Sündenfall mit DvS wurden Sie nicht nur juristisch und medial gejagt, sondern auch physisch. So hat die örtliche Antifa in Bonn einen Farbanschlag auf Ihr Haus verübt. Können Sie sich noch frei in der Stadt bewegen; Restaurationen oder Verkehrsmittel frei benutzen? Werden Sie auch von Mohammedanern attackiert?
Jetzt geht`s wieder. Und von Moslems habe ich am wenigsten Drohungen erhalten. Ab und zu mal eine Hurensohn-Mail, mehr nicht. Vermutlich, weil sie mehrheitlich keine Bücher lesen und gar nicht wissen, wer ich bin. Es gibt auch einen Grund, weshalb ich nicht mehr „real“ attackiert werde. Nachdem die Presse ausführlich über meine Verurteilungen wegen Beleidigung und Volksverhetzung berichtete, kommt es vermehrt zu Nachahmungseffekten, und …
…man versucht mich juristisch bzw. mit Strafgeldern fertigzumachen. Das ist effektiver. Für Prozesse, Anwälte und Strafen habe ich bis jetzt so um die 100.000 Euro ausgegeben.
Kein einziges Mal hat der Richter meine Texte als Artikel oder als sonst etwas Künstlerisches anerkannt, sondern immer nur als persönliche Beleidigung oder als Hetze gewertet. Das gestaltet sich bisweilen derart grotesk, daß ein deftiger Fluch in einem Text von mir über die Horde von Triebtätern vor dem Kölner Dom am Silvester 2015 als Volksverhetzung gilt, weil die ja Ausländer waren und infolgedessen jedes böse Wort in diesem Zusammenhang als ausländerfeindlich interpretiert wird.
Sie können da argumentieren, wie Sie wollen, der Richter sagt am Ende „Ich bin der Richter, und ich sehe es so, Punkt“.
Insbesondere beim Delikt der Volksverhetzung haben es die medialen Kanaillen mittlerweile geschafft, dies als etwas noch tausendmal Schlimmeres als Mord in die Köpfe der Menschen zu implantieren.
Wenn Sie heutzutage zu einem Verleger gehen und sagen „Ich habe fünf Kinder sexuell mißbraucht und sie anschließend erdrosselt. Dafür saß ich 20 Jahre im Knast, und möchte nun darüber ein Buch schreiben“, so wird er Ihnen antworten, „Interessante Geschichte; fangen Sie an“.
Wenn dieser Verleger jedoch irgendetwas im Zusammenhang mit Ihnen und Volksverhetzung hört, wird er sich nicht einmal die Idee zu einem Roman von Ihnen anhören, gleichgültig ob Sie so wie ich über fünf Millionen Bücher verkauft haben. Dieses Land hat um der sogenannten Willkommenskultur willen seinen juristischen und moralischen Kompaß verloren.
Vor kurzem lief die Doku „Allein unter Flüchtlingen“ von Tuvia Tenenbom im SWR-Fernsehen, versteckt morgens um 00:50 am 20.April; wahrscheinlich nicht ganz unbeabsichtigt an Hitlers 129. Geburtstag. Darin sprach der Autor mit Ihnen über den „KZ-Skandal“ Ihres Pegida-Auftrittes in Dresden. Mehrere Massenmedien warfen Ihnen vor, Sie hätten die Absicht geäußert, angebliche Flüchtlinge ins Konzentrationslager stecken zu wollen. Das war eine sehr seltsame Konstruktion; da sowohl im Youtube-Video Ihres Auftrittes wie auch in Ihrem Buch leicht nachzuprüfen war, dass Sie in Wirklichkeit mutmaßten, Politiker wollten die eigene Bevölkerung ins Lager stecken.
Wie erklären Sie sich diese extrem ungeschickte und durchschaubare Denunziation durch Ihre politischen Gegner? Es ist ja längst nicht das einzige mal, dass linke Journalisten derart plump gegen „rechts“ agieren.
Zwei Gründe: Der erste gehört in die Abteilung Karriere und Karrierepflege.
Sie können heute im Journalismus und im Kulturbetrieb nix werden und nix bleiben, wenn sie nicht mit der grün-links versifften Wolfsmeute heulen.
Es gibt in Deutschland vielleicht zehn konservative oder bürgerlich gestimmte Journalisten und Schriftsteller, die mit ihren Schriften halbwegs Geld verdienen. Der Rest ist links bis linksradikal, vor allem hirnentkorkte Mitglieder der Multikulti-Sekte und des Islamclubs. Das Ganze ist ein Gesinnungszoo, wo jeder sofort abgeschossen wird, der zu fliehen versucht. Siehe neulich Uwe Tellkamp. Das Lügen und Hetzen wie beim Nationalsozialismus, wie an mir statuiert, gehört halt dazu, und was nicht paßt, wird passend gemacht.
Das Lustige ist, daß einige von diese „Journalisten“ diese KZ-Spruch-Lüge heute noch verwenden, um mich zu diskreditieren. Allerdings erwähnen sie jetzt den Spruch ohne einen Kontext und überlassen die Interpretation dem Leser, so daß dieser sich denken mag, der Pirinçci will wieder die KZs in Betrieb nehmen.
Der zweite Grund dafür ist, daß es sich bei den heutigen Medien-Heinis nicht zum geringen Teil um eine Art Geisteskranke handelt. Das meine ich nicht in einem polemischen Sinne, sondern im klinischen. Sie sind für Argumente nicht zugänglich, sind kognitiv nicht in der Lage dazu. Früher hätten sie Flugblätter für irgendwelche Polit-Sekten, die aus fünf Mann bestehen, Flugblätter beschriftet, heute läßt man sie Leitartikel für Leitmedien schreiben.
Auf Ihrem empfehlenswerten Blog „der kleine Akif“ besprechen Sie aktuelle Fehlleistungen der politmedialen Elite und analysieren wichtige wirtschaftliche und demografische Statistiken. Dabei gibt es leider einen Wermutstropfen: Sie haben wegen der demografischen Krise und der anhaltenden Massenimmigration bildungsferner Mohammedaner schon einige Male wortwörtlich den nahenden Untergang Deutschlands vorhergesagt. Die Benennung von Problemen ist extrem wichtig; insbesondere im Hinblick auf die DDR-artige (Nicht-)Berichterstattung von ARD, ZDF, Spiegel & Co.
Allerdings ist die Beschwörung des sicheren Untergangs alles andere als motivierend für das politische Engagement der vernünftigen werktätigen nichtlinken Bürger.
Daher hier die Frage: Welche Möglichkeiten sehen Sie für die Noch-Mehrheit der eher konservativen Deutschen und integrierten Ausländer, die westliche Kultur, die deutsche Demokratie und den Sozialstaat vor den uns verachtenden und ausnutzenden Immigranten zu retten?
Ja soll ich denn lügen, gar keine. Wie ich schon einmal schrieb, mehrheitlich sehen sich die Deutschen als die Beobachter eines Experiments. Das Experiment kann so oder so verlaufen, aber am Ende des Tages wird man wieder nach Hause gehen und sich eine Quiz-Show im Fernsehen angucken. Die schreckliche Wahrheit ist jedoch, sie sind nicht die Beobachter, sondern die Labormäuse im Labyrinth.
Sie glauben tatsächlich an die alten Kamellen, die Regierung und Medien in die Masse hineinwirft: Deutschland ist ein reiches Land, die Zuwanderung ist eine Bereicherung für uns, der Islam dient der Vielfalt der Kulturen usw.
Und wenn jemand gemessert wird, so ist es ja nicht in meiner Straße passiert, sondern zehn Straßen weiter, also geht mich das nichts an.
Und wenn in der Grundschule infolge des Geburtenüberschuß´ der Moslems in der vierten Klasse die Hälfte der Schüler immer noch nicht lesen und schreiben kann, so sind ja meine eigenen Kinder schon längst in der Uni, also geht mich das auch nichts an. Und wenn auf den Straßen alle naselang Bekopftuchte und Verschleierte rumlaufen, so sind die westlich Gekleideten immer noch in der Mehrheit, wer sagt`s denn!
In Kommentaren im Internet kommt immer wieder der Spruch „bis es zu spät ist“ vor. Das ist aber Schwachsinn, niemand wird merken, wenn es mal zu spät ist. Alle werden sagen, das war schon immer so: der Gewöhnungseffekt.
Ist klar, irgendwann ist natürlich Schluß, nämlich dann, wenn das zu verschenkende Geld alle ist. Ich weiß aber nicht, ob wir uns auf diesen Moment freuen sollten. Wir haben zu wenige echte junge Männer, die uns schützen können und werden. DIE schon!
Wir danken Ihnen für das Gespräch!
Dieses lesenswerte Interview wurde erstveröffentlicht auf dem Blog von David Berger www.philosophia-perennis.com
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edithtruninger-blog · 7 years
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Eine schmale Strasse schlängelt sich dem ausgetrockneten Flussbeet entlang, das Umland ist grün und hüglig, ab und zu kommt eine Schinkenfabrik in Sicht. Wir sind im Terre de Procciuto, irgendwo zwischen Parma und La Spezia im Apenningebirge. Das Auto holpert über die Krater, die sich unter dem Stassenbelag abzeichnen. Schlaglöcher sind hier Alltag, denn der Untergrund ist ständig in Bewegung, immer wieder rutschen ganze Teilstücke ab. Die Region westlich von Parma in der Provinz Emilia Romagna ist ein abgeschiedenes Fleckchen Erde mit Kastanienwäldern und einigen 2000ern, von deren Gipfel aus man bei guter Witterung das Meer und gleichzeitig die Alpen sehen kann. Ausländische Touristen verirren sich äusserst selten hierher, die Seenregion Lac Dei wird von Wochenendausflüglern oder naturliebenden Hundehaltern aus Parma besucht. Bestrebungen, den Tourismus anzukurbeln, gibt es immer wieder: einer der maroden Sessellifte wurde erneuert, doch die Bewilligung für die Inbetriebnahme aus der Provinzhauptstadt liess ein halbes Jahr auf sich warten. Ich gebe zu: Die berühmte Italiensehnsucht, die so viele Alpenbewohner befällt und die Goethe zu seiner Italienreise veranlasste, hatte sich nie in meinem Herz geregt. Während meine KlassenkollegInnen Urlaub auf Stromobli oder Elba verbrachten und mit neuen italienischen Vokalben und der Sehnsucht nach einem Jungen mit widerspenstigen Haaren und dunklen Augen wieder nach Hause zurückkehrten, fuhr meine Familie an den Bodensee. Auf der Interrail-Reise mit einer Freundin war Italien nur ein notwendiges Übel auf dem Weg nach Griechenland. Athen und Istanbul wollten wir entdecken – Italien so schnell wie möglich hinter uns lassen. Griechenland als Wiege der Europäischen Kultur interessierte mich wesentlich mehr, als es Italien tat. Italiener waren für mich junge Secondos mit zurückgegelten Haaren, die in der Schweiz einem Telekommunikationsunternehmen arbeiteten und schöne Autos liebten. Leicht narzisstisch, leicht oberflächlich. Die Ironie des Schicksals will es, dass ich heute mit einem Mann zusammenlebe, der zur Hälfte Italiener ist. Vielleicht hat es deshalb so lange gedauert, bis wir zueinanderfanden. Und zu meiner Verteidigung lässt sich sagen: mit einer finnischen Mutter, einem italienischen Vater, kolumbianischen Genen und einer Schweizer Sozialisation ist er eher das Mischprodukt einer modernen Welt.
Corniglio, 1000 Meter über Meer, Steinhäuser mit roten Ziegeldächern, eine römische Burg, eine kopfsteingepflasterte Altstadt, eine Bar, ein Metzger und einen Tante-Emma Laden.
«Qui si mangia maiale» (Hier isst man Schwein), sagt die Nachbarin und bohrt den Zeigefinger ins Plastiktischtuch des Küchentischs, an dem ich mit ihr und meinem Freund sitze. Gerade hat er ihr gestanden, dass ich a) nicht Italienisch spreche und b) kein Fleisch esse. Kein Italienisch – okay, kann man lernen. Aber kein Fleisch? Qui si mangia MAIALE!
Mein Fleischverzicht war nie politischer Natur, ich wollte damit wirklich kein Statement setzen, ich mag den Geschmack von Fleisch einfach nicht und vielleicht spielt auch eine Art buddhistisches Gedankengut mit, ich sehe nicht ganz ein, warum ich ein anderes Lebewesen verzehren soll, wenn es Alternativen gibt. Ich kann also versichern: Wenn ich Fleisch mögen würde, würde ich es essen. Nur zählen diese Erklärungen in Italien nicht. Fakt ist: Ich esse kein Fleisch, und das ist eine Sünde.
Früher hätte es im ganzen Dorf nach Schinken geduftet, erzählen sich die Alten. Die Lufttrocknung ist ein wesentlicher Bestandteil des Herstellungsprozesses des berühmten Parmaschinkens, manche Laibe hängen bis zu drei Jahre ab, bevor sie verkauft werden. Allein im Bergdorf Corniglio gab es in den 70er Jahren sieben Schinkenfabriken – heute sind es noch deren zwei. Seit einem heftigen Erdrutsch in den 90er Jahren, unter dem das halbe Dorf begraben wurde, darf in gewissen Zonen nicht mehr gebaut werden. Seither hat die Abwanderung – vor allem der jüngeren Generation – eingesetzt. Heute arbeiten die meisten unter der Woche in Parma, nur am Wochenende kommen sie her, ins Dorf ihrer Eltern, Grosseltern oder Urgrosseltern. Das macht Corniglio zu einem Geisterdorf: die Fensterläden der meisten Häuser sind unter der Woche geschlossen, die Strassen wie leergefegt. Im Umland findet man verwitterte Ställe, an denen im Frühsommer blühende Holundersträuche hochklettern, an vielen Gartentörchen heisst es: «se vendesi» – zu verkaufen. In der Ruhe und Abgeschiedenheit lässt sich gut kreativ sein, in meinen waghalsigen Spinstereien träume ich deshalb schon von Künstlerresidenzen, die sich hier einrichten liessen. Doch halt – will mich Italien überhaupt? Sind Italien und ich überhaupt kompatibel?
Der gelebte Genuss
La Spezia in der Provinz Ligurien, nur zwei Stunden von Corniglio entfernt, die Stadt am Meer empfängt uns freundlich, die Schaumkronen glitzern in der Abendsonne, im mondänen Hafen hat Berlusconi seine Jacht. Der Onkel und die Tante aus La Spezia möchten uns zu einer lokalen Spezialität einladen, der Teig für die Mantecatsis wird in Tontöpfe gedrückt und dann im Ofen gebacken, man isst sie, indem man sie mit Frischkäse, Pesto- oder Tomatensauce bestreicht oder mit Aufschnitt belegt. Für mich wird extra Gemüse bestellt, vegetarische Ernährung von der Tante als gesund gelobt, trotzdem wird es von niemandem am Tisch ausser mir angerührt. Unter den aufmerksamen Blicken von Tante und Onkel bestreiche ich meinen Fladen zaghaft mit Pestosauce, «mehr, mehr», fordern sie mich auf. Das Lokal füllt sich mit Familien mit Kindern, und sie sind laut. Kaum habe ich die ersten paar Bissen genommen, landen bereits wieder drei neue Teigfladen auf meinem Teller, «piu, piu», werde ich erneut aufgefordert. Ich platze beinahe, rotzdem legen sie mir weiter Brotfladen auf den Teller. Wie komme ich aus dieser Situation nur unbeschadet wieder raus? Das nächste Fettnäpfchen ist nicht weit: Wasser zum Trinken komme gar nicht in Frage! Zu diesem Gericht gehöre doch Rotwein. Was ihre Kultur betrifft – und Essen IST Kultur! – sind die meisten Italiener sehr bewahrend. Das fällt auch beim Blick in die Speisekarte auf, die wir eine Passfahrt später in der Toskana aufschlagen. «Ribollita», eine toskanische Gemüsesuppe, wird da angeboten, «verändert – mas pas no troppo» (aber nicht zu stark) steht da geschrieben. Ich muss schmunzeln.
Wie resistent gegen jede Art von geschmacklicher Veränderung die Italiener sind, musste auch der bekannte britische Starkoch Jamie Oliver erfahren, als er sich im Jahr 2006 für eine Doku-Soap eine Auszeit nahm und sich einen Jugendtraum erfüllte: mit einem VW-Bus inklusive Küchenanhänger durch Italien zu reisen und lokale Gerichte neu zu interpretieren. Es kam, wie es kommen musste: die Einheimischen rümpften angesichts seines gewürzten Fisches nur angewidert die Nase. Die Italiener sind überzeugt, dass sie die beste Küche der Welt haben – und vielleicht haben sie sogar recht. Und vor allem zelebriert kein Volk Genuss so überzeugend wie sie.
Ich erinnere mich an eine Venedig-Reise vor einigen Jahren, die ich allein unternahm. Dass sich die Stadt direkt in das Kanalsystem ergiesst und die Kanäle das sind, was in anderen Städten die Strassen, faszinierte mich. Nach einem Bummel durch die verwinkelten Gassen setzte ich mich um die Mittagszeit in ein Ristorante in der Altstadt – ich wählte einen Tisch draussen neben dem Brunnen, umringt von altehrwürdigen Häuserfassaden mit Fresken. Bald nahm eine Familie am Nachbartisch Platz, italienische Grosseltern mit ihren zwei kleinen Enkeln thronten um ein weiss gedecktes Tischtuch unter einem azurblauen Himmel, und als der Kellner die dampfende Pasta an einer scharfen Tomatensauce servierte, nickten die Erwachsenen ihm komplizenhaft zu, schnupperten geniesserisch, schüttelten kurz die blütenweisse Stoffserviette über dem Schoss auf, griffen schwungvoll zur Gabel, die sie mit lukullischer Freude zum Mund führten, um sich danach schwelgerisch dem Zerkauen hinzugeben, und dazu redeten und lachten sie, tupften den Enkeln die Saucenspritzer aus dem Gesicht, während sie ab und zu das Rotweinglas zum Mund führten. Noch nie zuvor hatte ich eine so eine geballte Ladung Sinnesfreude erlebt. Obwohl ein normales Mittagessen an einem gewöhnlichen Wochentag, war es mitnichten ein gewöhnliches Mittagessen, sondern da wurde tatsächlich ein Festessen zelebriert.
 Essen als gemeinsamer Nenner
In den Stein am Strassenrand ist eine Marienfigur eingelassen. Meine ich es nur, oder ist ihr Blick vorwurfsvoll? Essen ist in Italien eine Religion. Die langen Vorbereitungen in der Küche gleichen den Ritualen in der Kirche, und auch der Austausch von Neuigkeiten ist in der Küche genauso beliebt wie auf dem Dorfplatz nach dem Gottesdienst. Jede Region hat wieder ihre Spezialitäten, im Süden isst man ganz anders als im Norden, an der Adria ganz anders als am Mittelmeer. Die erste Frage, wenn man von einer Reise nach Hause kommt, ist in Italien immer: Wie hast du gegessen? Anna aus Pulien ganz im Süden sagt, das Essen sei der gemeinsame Nenner der ganzen Nation, das verbindende Element, liefere Gesprächsstoff, wenn man sich nicht gut genug kennt, um über Persönliches zu sprechen. Also in etwa so,  wie wenn die Engländer übers Wetter sprechen, wenn sie sich nicht gut kennen. Konturlose Regenlandschaft gegen lustvolles Feiern kulinarischer Köstlichkeiten … ich meine, kann man dagegen ernsthaft etwas sagen, ohne total lustfeindlich zu erscheinen? Eigentlich nicht. Trotzdem erzähle ich gern die Anekdote, wie mein Freund und seine Schwester bei einem Italienaufenthalt mindestens einmal vom Bergdörfchen Corniglio in die Ebene hinunter nach Parma fahren, im Einkaufszentrum in die Prosciuttobar marschieren, sich Focaccia und Prosciutto auf der Zunge zergehen lassen und dann wieder zurückfahren und das als völlig normalen Ausflug empfinden. Dem Essen so viel Gewicht beizumessen – vielleicht bin ich tief in meinem Innern doch protestantischer, als ich dachte.
Italien – (fast) eine Liebeserklärung Eine schmale Strasse schlängelt sich dem ausgetrockneten Flussbeet entlang, das Umland ist grün und hüglig, ab und zu kommt eine Schinkenfabrik in Sicht.
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