Tumgik
#Plötzlich müssen die wiederholt auch andere beantworten!
swden-writingcorner · 4 years
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Question
Kurzbeschreibung: Sprotte und Frieda reden über ihren Kuss am Silvesterabend und was dies für sie als beste Freundinnen bedeutet. Charaktere: Sprotte, Frieda Pairing: Sprotte/Frieda (Sprotte/Fred, Maik/Frieda erwähnt) Einordnung: spielt eine Woche nach "Colorful"
Word Count: 2978
A/N: Und wieder ein neues Kapitel. Da mir Romantik im Schreiben von Charakteren leider nicht wirklich liegt, musste ich es weiter üben. Und meine Opfer dabei wurden Sprotte und Frieda. Da ich ihr Pairing trotzdem mag und möchte, dass sie zusammen kommen. Hier also die Fortsetzung von dem Kuss zu Silvester. Sprotte ist mir schon in den Büchern nicht als die Beste im Reden um ihre Gefühle vorgekommen und warum sollte sich das bisher geändert haben? Alles ist irgendwie peinlich und ich muss mich für ihren riesigen Wortschwall in der Mitte entschuldigen, der einfach so passiert ist beim Schreiben. Aber das Kapitel zu schreiben hat Spaß gemacht und ich hoffe, dass merkt man auch. ^^ Ich wünsche meinen Lesern noch einen schönen Abend und bleibt gesund!
~ O ~ O ~
»Du kannst mir nicht ewig ausweichen, Sprotte!« Erschrocken zuckte Sprotte zusammen und hätte beinahe die Teekanne in ihren Händen fallen gelassen, konnte ihre Finger dann aber doch noch sicher um das heiße Porzellan schließen. Sie hatte nicht erwartet, dass heute jemand beim Wohnwagen sein würde. Sie hatte es extra geprüft, extra alle Pläne der anderen Mädchen gecheckt, um ganz sicher zu gehen. Und sie war bei ihren Fragen so unauffällig wie möglich gewesen. Es war ihr wie ein guter Plan vorgekommen! Aber sie hätte es besser wissen müssen. Vor Frieda konnte sie nicht davonlaufen oder sich verstecken. Dafür kannte ihre beste Freundin sie einfach zu gut. Vedammt! Mit zittrigen Finger stellte sie die Teekanne auf den Tisch ab und wischte sich umständlich den übergelaufenen Tee von den Händen, während sie Frieda weiter den Rücksen zuwandte. Vielleicht würde sie ja verschwinden oder aufgeben, wenn Sprotte nur lange genug zögerte? Wenn sie merkte, dass Sprotte nicht darüber reden wollte? Niemals klang dabei sehr gut in ihren Ohren. Aber sie hörte Frieda ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden tippen und fragt sich verzweifelt, wie sie den Moment noch ein klein wenig länger hinauszögern konnte. Sollte sie »ausversehen« die Teekanne vom Tisch schubsten, um danach die Sauerei beseitigen zu müssen? Aber Frieda würde ihr sicher dabei helfen und sie müsste ihr dabei dann trotzdem ins Gesicht sehen. Keine gute Idee. Vielleicht konnte sie einfach aus dem Fenster springen oder an Frieda vorbei aus der Tür stürmen? Aber Frieda blockierte diese mit ihrem Körper und die Fenster ließen sich nur ankippen und würden wahrscheinlich nicht einfach zerbrechen, wenn sie sich dagegen warf. Oder sie würde sich schrecklich an diesen schneiden und bluten und ... Sprotte konnte nicht sagen, was schlimmer war. Über hirnrissige Pläne nachzudenken, weil man nicht mit der besten Freundin reden wollte oder der besten Freundin auszuweichen, weil man sie geküsst hatte. Zweimal. Nacheinander. Und es hatte ihr so verdammt gut gefallen, sie wollte es wieder und wieder tun. Und es ließ sie seitdem nicht mehr klare Gedanken fassen oder nachts richtig schlafen. Jede Nacht lag sie ewig lange in ihrem Bett wach, starrte betreten an die Decke ihres Schlafzimmers, wo leuchtende Sterne klebten und konnte den Kuss nicht aus ihren Gedanken verjagen. Wie richtig es sich angefühlt hatte, als sie Frieda küsste. Wie ihr beinahe das Herz aus der Brust gesprungen war und wie sie danach den ganzen Abend nur noch auf Wolken zu schweben schien. Wie perfekt alles in diesem Moment erschien. Sie konnte sich kaum noch daran erinnern, was sie zum Abschied zu ihren Freundinnen gesagt hatte. Oder wie sie zusammen mit ihrer Mutter und Frieda nachdem Feuerwerk getanzt hatte. Wie ihre Hand die von Frieda den ganzen Abend über nie verlassen hatte. Wie Friedas Augen geleuchtet haben, während sie miteinander tanzten und lachten. Wie atemberaubend Frieda aussah und war das schon immer so gewesen? War Sprotte wirklich einfach nur die ganze Zeit über blind gewesen? Oder wie sie sich ganz normal voneinander verabschiedet hatten mit einer kurzen Umarmung, obwohl doch alles anders war. Es hatte sich einfach alles geändert! Oder etwa nicht? In diesen stillen Stunden fragte Sprotte sich, ob vielleicht alles nur ein schöner Traum gewesen ist. Aber dann streiften ihre Fingerspitzen wieder ihre Lippen und sie konnte Frieda immer noch darauf spüren, sie schmecken. Und es war alles einfach zum verrückt werden! In der Nacht dachte sie ständig an Frieda und ihren Kuss und am Tage konnte sie ihrer besten Freundin kaum in die Augen blicken ohne rot zu werden. Sie vermied jeden Augenkontakt und suchte schon beinahe verzweifelt die Nähe zu den anderen Wilden Hühnern, die sie nur verwirrt musterten und misstrauische Fragen stellten. Die Sprotte einfach ignorierte und immer wieder heimlich zu Frieda sah, die verdrossen etwas abseits von ihnen stand und die Arme fest über ihrer Brust verschränkt hatte. Keine von beiden war über die Situation glücklich und trotz der hartnäckigen Fragen der anderen, blieben beide Mädchen zum Grund dieser plötzlichen Spannungen stumm. Wie konnten diese ihnen schon weiterhelfen? So ging das jetzt schon seit einer Woche und Frieda hatte anscheinend genug davon. Und Sprotte wünschte sich, dass sie sich einfach unsichtbar machen könnte, um dem Gespräch zu entfliehen. Denn sie hatte noch immer keine Antworten auf ihre eigenen Fragen und merkwürdigen Gefühle für Frieda gefunden. Wie sollte sie dann die von Frieda beantworten? »Sprotte, bitte. Wir müssen darüber reden! Melanie hat mich bereits dreimal gefragt, was mit uns los ist und Wilma sieht mich seit dem Abend immer so komisch an, als wüsste sie etwas. Oder würde wenigstens etwas vermuten.« Sprotte hörte Frieda einmal tief einatmen und konnte in jedem Wort hören, wie verletzt sie selber von Sprottes Verhalten war. Und Sprotte schämte sich schrecklich dafür. Wie hatte sie es nur so weit kommen lassen können? »Und ich will nicht ewig so weiter machen. Wir werden jetzt darüber reden und es ein für alle mal aus der Welt schaffen! OK?« Besiegt ließ Sprotte den Kopf sinken, nickte aber und ließ sich schwer auf die Bank am Fenster plumpsen. Kurz darauf setzte sich Frieda ihr gegenüber, eine eigene Teetasse zwischen ihren verkrampften Händen haltend. Beherzt griff sie nach der Teekanne zwischen ihnen und schenkte sich selber und Sprotte dampfenden Tee in ihre Tassen, während beide jeglichen Blickkontakt mieden. Vielleicht konnte ja Tee ihre Nerven ein wenig beruhigen. Und während Sprotte einen winzigen Schluck nahm, schielte sie über den Rand hinweg zu Frieda hinüber, die angestrengt auf ihre verschränkten Hände auf dem Tisch starrte. Sollte es jetzt wirklich immer so zwischen ihnen sein? Diese Verlegenheit, die jegliche Luft aus dem Raum zu ziehen schien, wo vorher nichts als Leichtigkeit und Freude zwischen beiden Freundinnen gewesen ist? Sie hatten sich schon öfter gestritten, aber nie hatte es sich jemals so schwerfällig und peinlich angefühlt. Was hatten sie bloss gemacht? Was hatten sie sich bloss dabei gedacht?! »Ok.«, unterbrach Frieda ihre wirren Gedanken und sie blickte erstaunt auf, nur um damit dem entschiedenen Blick ihrer Freundin zu begegnen. Es gab wohl kein Entrinnen mehr. »Ok.«, wiederholte Frieda erneut und drückte ihren Rücken durch, als würde sie sich für einen Kampf bereit machen. Oder um jemanden über das Elend in der Welt aufzuklären und so Spenden einzutreiben. Sprotte hatte einen änhlichen Blick schon öfter bei ihrer Freundin gesehen und es machte ihr ein wenig Angst Ziel von diesem zu sein. Das konnte nie zu etwas Guten führen. »Wir müssen über die Nacht reden, als wir uns ...« Sie räusperte sich kurz und Sprotte sah erstaunt, wie sie rot anlief und verlegen blinzelte. »... naja ... geküsst haben.« Sprotte konnte spüren, wie sie ebenfalls errötete und unsicher zu kichern anfing, was ihrer Freundin ein zaghaftes Grinsen entlockte. »Sprotte, ich ... ach, verdammt, warum ist es nur so schwer es auszusprechen?!«, unterbrach sich Frieda erneut und nahm einen ärgerlichen Schluck aus ihrer dampfenden Teetasse, der ihr sicherlich die Zunge verbrannte. Aber sie sagt nichts, sondern starrte nur weiter wütend in diese, als würden sich darin ihre Antworten verbergen. Aber Sprotte fühlte sich durch Friedas eigene Unbeholfenheit bestärkter und bemerkte erstaunt, wie sich etwas in ihrer Brust langsam löste. Frieda war es genauso peinlich wie ihr über ihre Gefühle zu reden, welche auch immer das waren, und das machte alles ein wenig leichter. Weil es Frieda war und Sprotte hatte noch niemals lange Geheimnisse vor Frieda gehabt. Und das sollte sich auch jetzt nicht ändern. »Ich fand es irgendwie schön. Als wir uns küssten, meine ich.« Sie spürte Friedas brennenden Blick auf sich und starrte angestrengt in ihre eigene Tasse, während ihr Gesicht anfing heißer zu brennen, als würde ihr Blut kochen. Sie konnte jetzt einfach keinen Augenkontakt zu Frieda herstellen. Nicht wenn sie über ihre eigenen verwirrenden Gefühle sprach. Das wäre einfach zu viel gewesen. »Der ... Kuss ... war anders als die die ich mit Fred hatte. Aber irgendwie auch nicht wirklich? Ich meine, Küsse fühlen sich ja doch alle irgendwie gleich an. Nur das du ein Mädchen bist und Fred natürlich nicht. Ist ja logisch, da er ja ein Junge ist. Und wir uns ja auch geküsst haben, als wir zusammen waren. Und es hat sich natürlich auch schön mit Fred angefühlt. Und mit dir natürlich auch! Und ich möchte es gerne wiederholen. Immer wieder... Aber irgendwie auch nicht? Denn das zwischen uns fühlt sich plötzlich so anders an. Und ich kann an nichts anderes mehr denken als an unseren Kuss! Und wie gut der sich angefühlt hat! Und dasselbe ist mir mit Fred ja auch passiert, als er mich auf dem Reiterhof geküsst hat! Und irgendwie fühlt sich das hier ähnlich an. Oder auch nicht, weil es anders ist. Weil du es eben bist und du bist meine beste Freundin und ich bin mir sicher, dass es dagegen Regeln gibt. Seine beste Freundin zu küssen, meine ich. Und es auch noch gut zu finden! Irgendwo steht das bestimmt geschrieben, aber ich weiß nicht wo! Und irgendwie bereue ich es auch nicht. Obwohl ich es wahrscheinlich müsste! Oder? Und ich kann nicht aufhören daran zu denken! An dich zu denken! Wie es sich angefühlt hat. Wie du dich angefühlt hast ... Und dann vergleiche ich es mit Freds Küssen. Und es ist irgendwie ähnlich. Aber irgendwie auch nicht, weil du es bist. Und alles ist irgendwie ...« Sprotte hatte so schnell sie konnte gesprochen, um alles irgendwie rauszubringen. Und während sie jetzt nach Luft schnappte, schämte sie sich fast für ihren Ausbruch und was sie alles gesagt hatte. Sie konnte nicht mehr weitersprechen und so breitete sich für einen Moment Stille zwischen den Freundinnen aus. »Es ist irgendwie verwirrend? Beängstigend?«, half Frieda ihr nach und streckte vorsichtig die Hand über den Tisch hinweg aus, um sie sanft auf ihre zur Faust geballte Hand zu legen. Und als Sprotte aufblickte, sah sie dieselbe Unsicherheit in den Augen ihrer besten Freundin, die sie tief in sich selber verspürte. Und diese unüberwindbare Kluft, die sich nach dem Kuss zwischen ihnen aufgetan hatte, schien gar nicht mehr so groß oder beängstigend zu sein. Weil Sprotte hatte ihre beste Freundin geküsst und es gab niemanden, der Sprotte besser verstehen konnte als Frieda. So war es schon immer gewesen. Und nur Frieda konnte das zusammenhanglose Gestammel von Sprotte verstehen und es treffend zusammenfassen, als hätte sie dieselben Gedanken gehabt. Hatte sie dieselben Gedanken gehabt? Fast unbewusst hatte Sprotte ihre Finger mit Friedas verschränkt, die jetzt zwischen ihnen deutlich sichtbar auf dem Tisch lagen. Sprotte spürte, wie ihr Gesicht noch dunkler anlief und ihr Herz ungemütlich in ihrer Brust tänzelte. Ob vor Freude oder Angst wusste sie nicht. Sie musste es fragen, aber als sie ihren Mund öffnete, war dieser wie ausgedörrt und so schüttete sie schnell einen Schluck von ihrem Tee hinein. Was ein großer Fehler war, da dieser immer noch kochend heiß war und ihr die Zunge und Rachen verbrannte und sie ihn wieder halb in die Tasse zurückspucken musste. Und ihr dabei halb das Kinn runterlief. Peinlich berührt ließ sie die Teetasse wieder sinken und sah, wie Frieda hinter vorgehaltener Hand kicherte und tröstend ihre Hand drückte. Dadurch ging es Sprotte schon fast ein wenig besser und so versuchte sie von ihrer peinlichen Situation abzulenken und wieder zum Thema zurückzugelangen. »Wie. . äh, ich meine, was ... Nein.« Sprotte atmete einmal tief durch, während Frieda sie wieder aufmerksam ansah und biss sich kurz auf die Lippe. Sie wusste nicht, wie sie es schön sagen sollte. Wie fragte man jemanden, ob ihm der Kuss ebenfalls gefallen hatte und das man mehr wollte? Oder auch nicht, denn das wäre auch ok. Sprotte würde Frieda da niemals zu etwas zwingen. Aber Sprotte mustse es wissen, sie brauchte Gewissheit und so ließ sie die Worte einfach aus ihrem Mund herauspruzeln und hoffte, dass diese für Frieda Sinn ergaben. So wie alles andere zuvor auch. »Was denkst du denn? Über den Kuss meine ich. Hat es dir gefallen? Oder . .?« Sprotte machte eine wage Handbewegung mit ihrer freien Hand zwischen ihnen, ehe sie diese wieder auf den Tisch legte. Sie kam sich furchtbar blöd vor, wie schlecht sie die Dinge in Worte fassen konnte. War es auch so schwierig mit Fred gewesen, nachdem er sie geküsst hatte? Sie konnte sich nicht mehr richtig daran erinnern, da sie zu diesem Zeitpunkt ebenfalls verwirrt und irgendwie wie auf Wolken gegangen ist, aber Fred hatte letztlich das Sprechen eher für sie übernommen. Sie geküsst und ein Date ausgemacht. Warum musste es jetzt so schwierig sein, wenn doch so viel mehr auf dem Spiel stand? Schließlich wollte Sprotte ihre beste Freundin auf keinen Fall verlieren! Das war für sie das Wichtigste. Frieda bedeutete ihr alles. Ebenso wie ihre Freundschaft. Und so wartete Sprotte gespannt, während Frieda wieder rot anlief und mit ihrem Finger unbewusst Muster auf die Tischdecke malte. Das Schweigen schien ewig zu dauern, ehe Frieda endlich wieder in ihre Augen blickte und zaghaft lächelte. »Ich fand es toll. Ich ... ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll? Es hat sich toll angefühlt und sogar jetzt kribbelt es noch überall, wenn ich daran denken.« Kurz grinste sie in Sprottes Richtung und diese spürte überrascht, wie ihr Herz einen Salto in ihrer Brust machte, während sie verlegen zurücklächelte. »Du hast recht, es hat sich anders angefühlt als mit Maik. Aber nicht schlecht! Nur anders. Und irgendwie schön anders.« Frieda biss sich auf die Lippe und Sprotte wusste nicht, wo sie hinsehen sollte. »Und ich möchte es nochmal machen! Dich nochmal küssen. Wenn du willst.« Sprotte musste sich fest auf die Lippe beißen, um nicht breit zu grinsen und laut zu schreien, dass ›Ja! Sie wollte Frieda auch nochmal küssen!<. Jetzt sofort. Immer und immer wieder! Für immer, wenn möglich! »Ok.«, sagte sie aber nur ruhig und stand mit wackligen Knien auf, während Frieda es ihr gleichtat und sie erwartungsvoll ansah. Und Sprotte wollte sie wirklich wieder küssen. Auf der Stelle. Aber etwas musste sie noch wissen, ehe sie das machen konnte. Denn danach gab es kein zurück mehr. Für sie beide. »Was heißt das für uns? Sind wir noch beste Freundinnen?« Frieda blieb kurz vor Sprotte stehen, sah zu ihr hoch und lächelte sie verschmitzt an. Kurz stellte sie sich auf Zehenspitzen und strich ihr eine rote Strähne aus den Augen, die sich aus ihrem unordentlichen Zopf gelöst hatte. Und Sprotte vergaß für einen Moment zu Atmen. »Natürlich sind wir noch beste Freundinnen. Das hier muss nichts ändern zwischen uns. Außer du willst das? Das zwischen uns...?« Frieda ließ den Satz unvollendet zwischen ihnen in der Luft schweben und Sprotte schluckte schwer. ›Das zwischen ihnen mehr ist.‹ War zwischen ihnen mehr? Wollte Sprotte, dass mehr zwischen ihnen ist, als nur Freundschaft? Sie dachte an den Kuss und wie er ihr den Boden unter den Füßen weggezogen hatte. Wie ihr Herz raste und ihre Haut kribbelte, als stände sie unter Storn. Und die Angst danach, wie es mit Frieda weitergehen würde. Und sie dachte an Fred, dessen Kuss sie ebenfalls von den Füßen gerissen hatte. Und wie hart der Fall gewesen war, als sie sich voneinander getrennt hatten. Wie ungemütlich es derzeit zwischen ihnen war. Wie angespannt immer noch die Beziehung zwischen Torte und Frieda und Melanie und Willi war, trotz all der Zeit nach ihrer Trennung. Konnte sie wirklich dasselbe mit Frieda durchstehen, wenn sie ihre beste Freundin nicht an ihrer Seite hatte, um sie zu trösten? Aber dann dachte sie an Wilma und Matilda, die schon zwei Jahre lang zusammen waren und immer noch so glücklich wie zuvor. Wenn nicht mehr. An Trude und Steve, die sich immer noch kleine Zettelchen mit Herzen übersät schrieben und heimlich zusteckten. Sie wollte das auch. Und sie wollte es mit Frieda! Sie wollte es probieren. Wenigstens probieren, ob es klappen könnte zwischen ihnen beiden. Das war das Risiko wert, denn Sprotte hatte so etwas noch nie zuvor gespürt. Nicht mal mit Fred. Und als sie in Friedas dunkle Augen blickte, die sie erwartungsvoll anblickten, war sie sich sicher. Frieda wollte es auch. Sie wollte es auch probieren. Und gemeinsam würden sie schon einen Weg finden. Als beste Freunde oder ... mehr. Aber dieses Gespräch konnten sie auch zu einem späteren Zeitpunkt führen. Und so legte Sprotte eine Hand sanft an Friedas Wange und schlang die andere um ihre Hüfte, um sie noch etwas näher zu sich zu ziehen. Sie beugte sich etwas zu schnell vor und beide stießen etwas unsanft mit der Stirn zusammen, was sie kurz kichern ließen. Aber dann schmiegten sich Friedas Lippen sanft gegen Sprottes und jeder Gedanken verließ Sprotte auf einen Schlag. Sie spürte Friedas Hände, die sich in ihr T-Shirt krallten und sie noch näher zusammen brachten. Sie spürte, wie sich ihre Lippen erst sanft, dann etwas fordernder zusammen bewegten und ihr jegliche Luft zum Atmen nahm. Wie der Moment anhielt, sich ewig in die Länge zu ziehen schien und nichts wichtiger war, als Frieda in ihren Armen. WIe perfekt sie zusammen passten. Wie ihr Herz in ihrer Brust einen Salto nach den nächsten schlug und sich nicht mehr beruhigen wollte. Und sie lösten sich erst wieder schwer atmend voneinander, als sie das vertraute Quietschen des Tores und die lauten Stimmen der anderen Wilden Hühner hörten, die gemächlich auf sie zukamen. Und während Frieda verzweifelt versuchte ihr zerzaustes Haar wieder zu richten und Sprotte mit rotem Gesicht ihr T-Shirt etwas ordentlicher wieder hinzog, trafen sich ihre Blicken und beide grinsten überglücklich. Denn nach einem langen Abend, den alle fünf Wilden Hühner ruhig am Wohnwagen verbrachten, fuhren Sprotte und Frieda zusammen nach Hause. Wo sie sich erneut küssten, diesmal nur kurz zum Abschied und ein Treffen zum Eis essen ausmachten. Nur sie beide. Alleine. Ein Date zwischen zwei besten Freundinnen, die irgendwie auch mehr waren. Vielleicht sogar feste Freundinnen. Und alle weiteren offenen Fragen konnten sie danach immer noch beantworten. Denn Sprotte konnte zum ersten Mal seit langem wieder ruhig schlafen. Mit einem Lächeln auf ihren Lippen. Und in Gedanken ganz nah bei Frieda.
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afaimsblog · 5 years
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Star Trek: Picard - Heilsbringer für die Franchise oder der letzte Nagel in ihrem Sarg?
Die ersten beiden Folgen der neuesten “Star Trek: Picard”-Serie sind nun weltweit zum Streamen verfügbar, und das bedeutete, dass es an der Zeit ist sich etwas genauer mit dem neuesten multimedialen “Star Trek”-Produkt auseinanderzusetzen. “Picard” ist mit Sicherheit die heißersehnsteste “Star Trek”-Serie aller Zeiten. Zum ersten Mal bekommen Fans das, was sie immer wollten: Eine Fortsetzung von dem, was sie früher geliebt haben, die nicht einfach nur das Gleiche wiederholt, das man bereits hundertmal gesehen hat, sondern tatsächlich mutig dorthin geht, wo noch niemand zuvor gewesen ist.
Aber kann das auch gut gehen? Schon seit den Tagen von “Nemesis” und “Enterprise” ist nicht mehr alles rosig im Lande “Star Trek”, doch erst nach dem Ende von “Enterprise” begannen die Dinge wirklich schief zu laufen. Nach der bei den Fans beliebten für die Fans geschriebenen vierten Staffel verfrüht abgesetzt, war “Enterprise” nicht nur das Ende von “Star Trek: Enterprise”, es war auch das Ende vom wirklichen “Star Trek”. Der geplante Film über den romulanischen Krieg, der zeitlinientechnisch an “Enterprise” angeschlossen hätte, erblickte niemals das Licht der Welt, und der erste Film nach “Nemesis” war ein Reboot, der vom Mainstream gefeiert wurde, von Alt-Fans gehasst wurde, und zwei verspätete Fortsetzungen nach sich zog, die niemanden so richtig glücklich machten, vor allem nicht die Kino-Kassen. Eine neue Serie wurde eigentlich nur in Hinblick auf den 50. Geburtstag der Franchise entwickelt, und “Star Trek: Discovery” war von Tag 1 an verflucht, wie es scheint. Bryan Fuller zog sich schon in den frühen Tagen der Entwicklung aus dem Projekt zurück, die Showrunner wechselten am laufenden Band und mit ihnen die Richtung der Serie, und die geplante Mini-Serie wurde ausgeweitet, was zu einem sehr verwirrenden Ende der zweiten Staffel führte, das wohl jeden Zuseher ratlos zurückließ, was die Zukunft dieser Serie anging. “Discovery” schaffte es noch dazu ähnlich wie die Reboot-Filme die Alt-Fans gegen sich aufzubringen, was daran lag, dass die Serie bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf den etablisierten Canon spukte, und dann die Unterschiede zu diesem Canon in ihrer zweiten Staffel auf eher lächerliche Art und Weise zu erklären versuchte, und das obwohl die Macher einfach nur hätten zugeben müssen, dass die Serie nicht im Prime Universum spielt, sondern eben wie die Filme einfach in einer anderen Zeitlinie (wenn auch offensichtlich nicht in derselben wie die Filme).
Frustriert begannen die Fans sich mit “The Orville”  zu trösten und jede Hoffnung auf eine richtige neue “Star Trek”-Serie aufzugeben, bis plötzlich überraschend eine neue “Star Trek”-Serie mit Patrick Stewart als Jean Luc Picard angekündigt wurde. Fangasmus weltweit war die Folge.
Trotzdem sorgten die ersten Trailer für Zweifel, der Look war eindeutig “Discovery” und nicht 90er Jahre Trek. Und der Inhalt? Klang das alles nicht nach genau dem dark und gritty-Unsinn mit dem sie uns in den Filmen und der ersten Staffel von “Discovery” zur Genüge gequält haben? Ja, klar, uns wurden Seven of Nine und die Rikers versprochen, und Brent Spiner, der eindeutig nicht mehr so aussieht wie Data aussehen sollte, aber würde Picard wirklich genug sein um diese Serie zu retten? Oder würde die Serie in dieselbe Falle tappen wie “Discovery” und genau bei der Botschaft, die sie vermitteln wollte, versagen, weil sie falsche Methoden anwendet um diese Botschaft zu vermitteln?
Nach den ersten beiden Folgen kann man einige dieser Fragen beantworten, die meisten aber noch nicht, da “Picard” - mehr noch als die 1. Staffel von “Discovery”  -eine durchgehende Geschichte erzählt. Eindeutig als Mini-Serie aufgebaut und eben nicht als neue “Förderationschiff auf der Suche nach neuen Welten”-fortlaufende Serie ist es nach den ersten beiden Folgen vollkommen unklar, worauf das alles hinausläuft. Brent Spiner haben wir in der ersten Folge gesehen, von den anderen versprochenen Gaststars gab es bisher noch keine Spur. Bisher wurden mehr Fragen als Antworten geliefert, aber siehe da anders als im Fall von “Discovery” sind es spannende Fragen, deren Antworten uns tatsächlich interessieren. Im Endeffekt kann die Serie sowohl bei ihrer Botschaft als auch bei diesen Antworten immer noch spektakulär versagen, und ja, der Look ist anders als man es gewöhnt ist, aber eines spricht für die Serie: Sie macht alles viel besser als “Discovery” oder die schrecklichen Filme, weil sie eben nicht auf das Etablierte spukt, sondern sich darauf bezieht und alles weiterentwickelt. Und um das zu erreichen benutzt sie einen sehr einfachen Trick: Die Handlung spielt mehr als 20 Jahre nach “Nemesis”, also glauben wir ohne zu zögern, dass sich die Technologie weiterentwickelt hat und in der Förderation nicht mehr alles eilte Wonne Sonnenschein ist.
Ja, die blöde Supernova hat Romulus zerstört, aber trotzdem wimmelt es hier von Romulanern, die von der Förderation entgegen Proteste aus den eigenen Reihen gerettet wurden und das nie vergessen haben. Ja, Androiden wurden nach einem verherrenden Anschlag während diese Evakuierung verboten und B-4 wurde deaktiviert und zerlegt, aber nicht jeder war für diese Entscheidung, und die ganze Serie dreht sich darum, dass sie in Frage gestellt wird. Ja, die Serie fragt nach Werten und klagt diejenigen an, die Politik über ihre Ideale stellt, aber sie lässt Picard den Ankläger spielen und stellte diejenigen, die sich der Politik verschrieben haben, in Frage, ohne gleich zu behaupten, dass die alle doch aus einem Paralleluniversum stammen. Ja, es wird ein neuer geheimer Geheimdienst innerhalb des romulanischen Geheimdiensts erfunden, aber warum sollte es den nicht geben, und anders als in Problemfall Discovery/Sektion 31 weiß eben nicht jeder Straßenputzer, dass es den gibt. Ja, Picard ist ein verbitteter alter Mann, aber er ist immer noch Jean Luc Picard, und er kämpft für seine Ideale und für diejenigen, die ihm am Herzen liegen.
Es ist vielleicht nicht alles so, wie wir es uns gewünscht hätten, aber es gibt hier Charaktere, die dafür kämpfen, dass es eben wieder so werden wird. Ja, die Pocket Books Timeline wird hier natürlich ignoriert, was Schade ist, aber zu erwarten war - anders als im Fall von “Star Wars” wussten wir immer, dass diese nur bedingt Canon ist und durch ein offizielles Produkt vermutlich aus der Existenz geretconned werden wird - oder auch nicht. Gewisse Dinge sind dort anders, andere sind vielleicht trotzdem passiert. Pocket Books hat schon vor vielen Jahren beschlossen eigene Wege zu gehen und “Star Trek: Online” zu ignorieren. Spätestens seit dem Kelvin-Verse gibt es Platz für verschiedene Zeitlinien im “Star Trek”-Canon.
Was zählt ist das: Anders als im Fall vom Kelvin-Verse oder von “Discovery” wurde diese Serie eindeutig von Leuten gemacht, die “Star Trek” lieben und verstehen. Anstatt alles zu ändern wird hier einfach eine andere Art von Geschichte erzählt. Ein Verschwörungsthriller mit Picard mitten drin? Warum nicht? Schon in den 90ern hat er einem sadistischen Romulaner am Ende beinhart darüber belehrt, wieviele Lichter ihm wirklich ins Gesicht leuchten, es gibt seltsamere Bettgefährten. Und am Wichtigsten: Durch “Picard” wächst unsere Hoffnung auf zukünftige “Star Trek”-Produkte, die abseits des gedruckten Worts auch von Anfang an “Star Trek” sein wollen.
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