Maitjebasa!
10.09.2022 - Zimbabwe: Karoi -[Sama]:
Was eine erholsame Nacht! Durch den ganzen Stress am Tag zuvor, fielen wir beide gefühlt in eine Art Winterschlaf und wachten erholt erst um 8.30 Uhr auf.
Wir waren froh das Werkstatt Thema abgeschlossen zu haben und frühstückten erstmal in aller Ruhe. Vor uns lagen nur noch zwei Stunden Autofahrt bis zu unserem eigentlichen Ziel „Kariba.“ Tobi machte sich dran die Luftblase aus dem Kühlersystem loszuwerden, ich packte währenddessen unsere sieben Sachen zusammen.
Vor der eigentlichen Abfahrt machte Tobi nochmal eine Probefahrt, um zu schauen ob das Problem des Temperaturanstieges nun endlich passé ist. Ich wartete solange in der Unterkunft und erhielt eine Berichterstattung von Tobi über Walkie Talkie. Die erste Bergrunde sah schon sehr bescheiden aus. Die Temperatur lag kontinuierlich bei 95 Grad. Bei der zweiten Runde ist sie wieder auf 100 Grad angestiegen. Mist! So können wir definitiv nicht weiterfahren. Als er wieder auf dem Unterkunftsgelände war, überprüfte er auch mal den Ölstand. Oh! Gar nicht gut! Der Ölstand lag im unteren Level. Dabei haben die Jungs in Mutare diesen doch noch kontrolliert. Wo ist das Öl also hin? Wir schauten unter das Auto und sahen, dass das Auto unten am Tropfen war. Shit! Hatte der Motor einen Riss? Zylinderkopfdichtung? Anderer Autokram, von dem wir keine Ahnung hatten??? Jetzt haben wir nicht nur ein Problem, sondern direkt mal Zwei.
Wir sprachen mit Jona, dem AirBnB Host, ob es möglich wäre noch eine weitere Nacht hier zu verbringen. Wir hofften natürlich, dass das Problem schnell von Eddy behoben werden konnte, wollten aber trotzdem schonmal eine Alternative haben.
Für Jona war alles kein Problem. Wir sollten einfach vorbeikommen, wenn wir Bescheid wüssten.
Wir verabschiedeten uns von ihm und fuhren erneut nach Karoi zur Tankstelle. Dort würde sicherlich der Tankwart Eddy sicherlich wieder rufen können.
Beim drauffahren auf die Tankstelle entdeckte ich direkt Eddys Auto. Er hatte scheinbar seine „Autowerkstatt“ (bestand einfach aus einem Parkplatz mit vielen Autos und einigen Autoteilen) neben der Total Tankstelle.
„Makadi, mamukasei?“ sagten wir. Eddy drehte sich um, grinste und erwiderte: „Tamuka kanamanukaso?“ Wir lachten und Tobi antwortete mit „Tamuka!“ Bei der Reparatur des T-Stückes brachte Eddy uns gestern die wichtigsten Wörter auf Shona bei. Das Ganze hieß so viel wie: „Guten Morgen, wie geht’s?“ „Gut, wie habt ihr geschlafen?“ „Gut!“ (im Plural gesprochen)
Wir erklärten Eddy unser neues, sowie altes bestehendes Problem. Er dachte kurz nach und fing dann an sich das Auto nochmal komplett anzuschauen. Er ging erstmal dem Ölleck nach. Wir hofften natürlich das der Motorblock nicht gerissen ist. Eddy nahm uns zum glück schnell die Angst, als er unters Auto kroch und nachschaute. Ein Dichtungsring hielt der Hitze von gestern wahrscheinlich nicht stand. Es war rissig geworden. Er tauschte den Dichtungsring aus und wischte das restliche Öl weg. Nach einer Probefahrt schaute er nochmal nach, ob weiteres Öl durchsickerte… und siehe da! Es tropfte nichts mehr! Das Öl welches im Motorblock fehlte, verpuffte wahrscheinlich aufgrund der extremen Hitze im Motor. Somit war wenigstens das Problem gelöst und uns fiel ein großer Stein vom Herzen! Kein Motorschaden! Zum Glück!
Bei unserem anderen Problem mit der Kühlertemperatur wurde es schon etwas kniffliger. Es hieß für Eddy sich langsam an das Problem rantasten. Die Frage die sich alle stellten war: Warum wird die Karre so heiß?
Wir schauten uns die Kühlerschläuche an. Dabei fiel auf der Kühlerschlauch auf der einen Seite kaltes Wasser führte und auf der anderen Seite heiß. Der erste Verdacht lag bei der Kühlerpumpe. Vielleicht funktionierte diese nicht mehr und pumpte deshalb das heiße Wasser nicht mehr weiter. Eddy testete diese, indem wir den Motor anmachten und schauten ob die Pumpe sich rührt. Hmmm… sie funktionierte einwandfrei. Ok, dann kann es das schonmal nicht sein.
Als nächstes hatte Eddy das Thermostat im Auge. Ein Thermostat funktioniert normalerweise so, dass es eine Klappe hat, die beim Starten des Motors geschlossen ist. Erst ab einer bestimmten Temperatur im Motor geht die Klappe auf und lässt kaltes Wasser in den Motorblock reinlaufen um diesen zu kühlen. Beim Ausbau des Thermostates bemerkte Eddy aber, dass dieser dauerhaft geschlossen ist. Somit gelangte das kalte Wasser erst gar nicht in den Kühlerkreislauf. Mit ein wenig Gewalt öffnete er die Klappe des Thermostates dauerhaft. Nun würden wir mit dauerhaft gekühltem Motor fahren. Das sollte an sich kein Problem sein. Ist es ja nicht gerade kalt in Afrika.
Nach einer Probefahrt, kamen wir grinsend wieder zur „Werkstatt“ zurück und riefen „Maitjebasa!!“, was auf Shona bedeutete „Danke!“
Die Temperatur des Kühlers lag selbst beim Berganstieg bei 60 Grad. Wir freuten uns riesig, dass auch dieses Problem nun endlich behoben wurde.
In unserem AirBnB angekommen mampften wir erstmal eine leckere Pizza und kamen etwas zur Ruhe. Wir ließen die letzten Wochen revue passieren und bemerkten, wie viel Glück wir bis jetzt einfach hatten.
Viele von Euch denken sich jetzt wahrscheinlich, wie bescheuert wir doch eigentlich sein müssen, mit einem „schrottigen Auto“ durch Afrika zu fahren. Ihr fragt Euch sicherlich, warum wir uns nicht einfach ein Neuwagen, ohne Probleme gekauft haben. Ich kann die Frage ganz einfach beantworten.
Uns war es wichtig ein Auto zu kaufen, welches wir noch nach unseren Vorstellungen verändern können. Ein Neuwagen war uns definitiv zu langweilig. Wir wollten nicht „problemlos“ durch Afrika reisen. Uns ist es wichtig Afrika richtig zu erleben. Und das geht am besten, wenn man die Einheimischen kennenlernt. Und ein Auto, welches einige Macken besitzt, schafft doch eine sehr gute Basis um mit den Locals ins Gespräch zu kommen. Denn durch Pannen und Probleme kommt man so einfacher mit den Einheimischen in Kontakt. Man lernt verschiedene Leute und Geschichten kennen. Und es wird doch erst dann richtig spannend, wenn etwas mal nicht so glatt läuft.
Bei der Wahl des Autos, war es uns wichtig, einen Wagen zu wählen, den man schnell reparieren kann, ohne viel schnick schnack und schi schi. Bei einem Breakdown wollen wir schnelle Lösungen, statt langes Warten auf spezielle Ersatzteile aus Übersee. Aus diesem Grund kam für uns auch nur ein Defender oder Toyota in Frage. Es sind die gängigsten Autos hier in der Gegend.
Ein Rental Car kam ebenfalls für uns nicht in Frage, da es zum einen unglaublich teuer
ist und wie bereits erwähnt ein Wagen „ohne Komplikationen“ wäre. Außerdem hatten wir von Anfang an den Gedanken das Auto nach dem Trip verkaufen zu wollen, um die Kosten möglichst gering zu halten.
Wir wissen, dass bei einem Pauschalurlaub mit 10 Rentnerpärchen und einem perfekt eingeplanten Tagesablauf alles einfacher und entspannter gewesen wäre, aber das ist einfach nicht unsere Art zu reisen.
Ich hoffe ihr versteht nun den Hintergrund unserer Entscheidung.
1 note
·
View note
Ich vermisse dich. Ich vermisse es neben dir einzuschlafen. Ich vermisse es wie du mich festhälst, so als würdest du mich nie wieder gehen lassen. Ich vermisse dein Strahlen in den Augen wenn du mich ansiehst. Ich vermisse es mich in deinen Arm zu schmiegen und mich in deinem Pullover festzukrallen. Ich vermisse die Diskussionen wer wen nun mehr liebt. Ich vermisse unsere nächtliche Serie, die wir immer zusammen geschaut haben. Ich vermisse es mit einem verschlafenen Guten Morgen von dir aufzuwachen. Ich vermisse die Art wie du über Dinge redest, die dich begeistern. Ich vermisse dein Lachen. Ich vermisse es, mich in deinen Augen zu verlieren, in diesem Meer aus Braun. Ich vermisse es mit dir Auto zu fahren, mit Musik in den Ohren, deiner Hand in meiner und den Sternen über uns. Ich vermisse es wie du mich anschaust. Ich vermisse auch wie wir uns beide anzicken, wenn wir müde sind. Ich vermisse es wie wir nachts durch die Straßen laufen und frieren, weil es verdammt kalt ist. Ich vermisse es wie wir zusammen die Sterne angeschaut haben. Ich vermisse deine Hand, die meine nimmt und deine Lippen, die meine finden wann immer du sie suchst. Ich vermisse es dich anzuschauen wie du schläfst, du sahst immer so ruhig und glücklich neben mir aus. Ich vermisse es wie du mich stolz deinen Freunden vorgestellt hast. Ich vermisse deine Freunde, die dir immer gesagt haben wie glücklich ich dich mache. Ich vermisse die Restaurantbesuche mit unseren Familien. Ich vermisse es von deinem Autokram keine Ahnung zu haben und es mir von dir erklären zu lassen. Ich vermisse deine Stimme. Ich vermisse es wie du an mich gekuschelt eingeschlafen bist und nicht mehr aufstehen wolltest. Ich vermisse es wie du mich sofort wieder glücklich machst, egal wie schlecht es mir vorher geht. Ich vermisse es wie du mich unter der Decke aufwärmst wenn mir kalt ist. Ich vermisse es wie du mich nicht fahren lassen wolltest, mich die komplette Treppe nach unten getragen und mich fast mit zu dir genommen hättest. Ich vermisse es wie wir auf meinem Bett lagen und stundenlang über alte Zeiten geredet haben. Ich vermisse deinen Lieblingspullover, den ich mir zum schlafen ausgeliehen habe. Ich vermisse es meine Nase tief in deinen Haaren zu vergraben und einfach deinen Geruch einzuatmen. Ich vermisse es durch deine Haare zu wuscheln. Ich vermisse dich.
0 notes