Tumgik
#bringt den Schwestern trotzdem immer Kaffee mit
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FF-Ressourcen - Krankenhaus
Hallö an alle angehenden Schreiber von Fanfiction oder sogar originalem! Heute gibt’s nen kleinen aber feinen Eintrag zum Thema Krankenhaus an sich.
Weil ganz ehrlich, oft gibt’s viele Missverständnisse drüber was in Krankenhäusern eigentlich abgeht (Hollywood und deutsches Fernsehen helfen da BEIDE nicht!), deswegen gibt’s heute fun-facts aus der Kategorie “Real Life is a Bitch”
Fangen wir erst mal mit ein paar Grundsätzlichen Sachen an:
Krankenhäuser in Deutschland funktionieren anders als die in den USA. Eigentlich funktionieren Krankenhäuser erst mal überall anders. Weil dieser Blog auf Deutsch ist und ich in Deutschland und der Schweiz Erfahrungen gesammelt habe, werde ich mich heute und hier auf deutsche Gegebenheiten beziehen.
Erst einmal: Gleich mal alles löschen was ihr über Schwarzwaldklinik, Sachsenklinik, In Aller Freundschaft, Dr. Steffan Frank und äh... so ziemlich alles was auf den Öffentlich-Rechtlichen UND den privaten zum Thema “Lustige Dinge die Leuten in der Medizin passieren plus DRAMA” laufen. Die haben ungefähr so viel mit der Realität zu tun wie der Tumblr-Algorhythmus für’s Erkennen von weiblichen Nippeln.
Krankenhäuser unterscheidet man erst mal grob in verschiedene Typen: Uni-Kliniken sind meist Häuser der Maximalversorgung (groß, machen alles, deswegen Maximal) plus haben noch Forschung und Ausbildung sich auf die Fahne geschrieben (also da rennen die ganzen Studenten drinne mit rum, man muss als Patient immer mal als Demonstrationsobjekt her halten, dafür werden da auch die coolen neuen Studien und so gemacht.)
Allgemeinkliniken sind immer noch recht groß und machen viel aber halt nicht so cool wie Uni-Kliniken. Haben nicht so viele Ausbildungs-Pflichten aber bekommen dafür nicht die tolle Förderung welche Unikliniken genießen. Es gibt diese allerdings auch in kleiner mit nur wenigen unterschiedlichen Fachrichtungen, meist ländlich gelegen, etwas kleiner, und eher gedacht für Standard-Sachen wie Blinddarm und Pneumonie und nicht so für den Krassen Scheiß.
Fachkliniken dagegen sind die Spezialisten aber halt nur für 1 Fachgebiet. Also Fachklinik für Augenheilkunde oder Fachklinik für Gynäkologie oder für Kardiologie.
Dann sind da noch Belegarzt-Häuser. Dort sind die Ärzte meist nicht fest angestellt (oder wenn dann nur die Assistenten/Ärzte in Weiterbildung) sondern sind niedergelassene Ärzte, die einen Vertrag mit dem Krankenhaus gemacht haben. Pflege, OP-Personal und Räumlichkeiten dürfen benutzt werden, dafür kommt der Kollege und macht Visiten oder halt die OP und sorgt für den Patienten-Zustrom. Sieht man meist eher bei a) privaten Kliniken und b) meist nur für bestimmte Sachen die halt Geld bringen. 
Es gibt natürlich noch mehr Arten aber ich denke das sollte erst mal reichen fürs Verständnis.
Also wir merken uns: Wenn dein Protagonist irgendeine coole, seltene oder krasse Krankheit haben soll, wäre eine Uniklinik das richtige Setting. Für so Standard-Zeugs wie gebrochener Knochen oder Blinddarm tut’s die kleine Allgemein-Klinik im Vorort auch.
So aber wie funktioniert so eine Klinik?
Meist äh... etwas chaotisch. Mit viel Kaffee. Es gab einen Spruch unter uns: Ein Krankenhaus könnte so toll funktionieren, wenn die Patienten nicht wären. -.-
Also nur mal so zum Tagesablauf in so einem Krankenhaus:
5:45-6:00 Uhr -  Schwestern Wechseln von Nacht in die Tagschicht. Man macht Übergabe (was ist in der Nacht passiert, gibt’s etwas was in der Visite mit dem Arzt geklärt werden muss, wer soll heute gehen, wie viele sind heute angemeldet?). Danach verzieht sich der Nachtdienst schnell und die Tagschicht fängt mit ihrer Runde an.
6:00 Uhr - 7:00 Uhr -  Auf Station beginnen die Schwestern ihre Runde. In alle Zimmer wird geschaut, Licht angemacht, beim Waschen geholfen, nochmal über den Plan geschaut wer heute morgen essen darf und wer nicht.
7:00 Uhr -  Übergabe Nachtschicht an den Tagdienst der Ärzte. Alle Ärzte sitzen jetzt zusammen (allerdings getrennt in Internisten und Chirurgen) und erzählen was seit gestern 16 Uhr so alles passiert ist. Wer ist gestorben, wer hat in der Nacht was spektakuläres gemacht, wie viele Betten sind noch frei. Wer wurde wegen was aufgenommen, was wurde vom Spätdienst und vom Nachtdienst so alles neu angemeldet? Meist gibt es irgendwas, was irgendwem nicht passt. Pläne werden gemacht.
7:20 Uhr - Die einzelnen Fachbereiche treffen sich für kurze Planbesprechung weil meist geht jetzt der tolle Plan vom Vortag nicht mehr auf weil ja Notfälle zwischen kamen. Neue Pläne werden gemacht.
7:30 Uhr - Erste OPs, Endoskopien, Eingriffe und Untersuchungen starten. Patienten werden von Station “abgefordert” und mit ihrer Akte ins Bett zur entsprechenden Untersuchung geschoben. Auf Station wird überlegt wie die geplanten Patienten versucht werden unter zu bringen. Entlassbriefe werden gegebenenfalls schon mal vorbereitet. Die PJ-ler oder Famulanten machen sich mit den Entnahme-Tabletts auf um den Patienten Blut ab zu zapfen.
8:00 Uhr - Bestellte Patienten erscheinen nach und nach und der Aufnahme-Arzt verbringt so ca 1 Stunde je Patient ihn zu untersuchen, Blut zu entnehmen, EKG zu schreiben und ihn alle Papiere unterschreiben zu lassen, die man so braucht. plus Dokumentation natürlich. Viel Organisation. Diese Patienten können dann meist so gegen 15 Uhr ihr Zimmer beziehen. Um sie zu beschäftigen werden sie erst mal zu Untersuchungen geschickt. Die Schwestern auf Station grummeln dass sie ja eigentlich EXTRA für die neuen Patienten Betten frei gehalten hatten aber der doofe Nachtdienst hat die ja jetzt mit kranken Leuten voll gelegt. Urgh. Der Stationsarzt bereitet die Visite vor und versucht ab zu schätzen wie viele Entlassbriefe wahlweise der Schreibdienst oder die tollen neuen medizinischen Assistenten schon mal anlegen können. Zeitgleich denkt man sich noch aus was die PJ-ler vielleicht heute lernen könnten.
9:00 Uhr - der Stationsarzt fängt (ggf mit Oberarzt und/oder Chefarzt) zusammen mit der Pflege die Visite an. Dinge werden in den Computer eingehackt, Probleme werden notiert, Lösungen gesucht. Der eine oder andere Angehörige muss auf Später für ein Gespräch vertröstet werden.
12 Uhr - meist ist jetzt Visite zuende, die meisten Untersuchungen gelaufen und Listen gemacht, die heute noch abgearbeitet werden müssen. Wer kann macht Mittag, wer nicht kann sitzt mit einem halben Brötchen im Mund am Computer und schreibt sich die Hände wund.
13 Uhr - irgendwas ist jetzt immer. Röntgen-Demo, Weiterbildung, Besprechung der neuen Patienten vom Aufnahme-Arzt oder Demo der anderen tollen Untersuchungen die man so gemacht hat. Noch mehr Aufgaben landen auf den Listen. Mahnung dass nach 14 Uhr angemeldete Untersuchungen für den Folgetag nicht in der Planung berücksichtigt werden können. 
14 Uhr - die ersten Fahrer von Patienten die heim gehen sollen stehen da und drängeln während der Arzt verzweifelt versucht sowas wie einen Entlassbrief zusammen zu schreiben. Schwestern setzen Medikamente für 1 bis maximal 7 Tage nach Entlassung. (Am Entlasstag kann der Hausarzt keine Medis verordnen)
14:30 Uhr - Spätdienst der Pflege erscheint, es wird Übergabe gemacht.
15 Uhr -  Angehörigen-Gespräche und viele “nur mal kurz” Sachen kommen nun an. PJ-ler werden irgendwann nach Hause geschickt weil die sollen noch was von ihren Leben haben. In den Funktionsdiagnostiken (Sonografie, Radiologie, Endoskopien) sowie im OP wird das Ende des Planes erreicht, üblicherweise muss “überzogen” werden.
15:30 EIGENTLICH Feierabend für den Arzt aber meist ist der noch da weil noch Dinge zu tun waren. Spätdienst übernimmt. Meist ist es geregelt dass 1 Arzt für eine ganze Abteilung (also Innere oder Chirurgie) zuständig ist und meist Sachen nachholt, die liegen geblieben sind (Blut anhängen oder nochmal auf ein EKG schauen) der eigentliche Stationsarzt versucht noch Briefe und seinen Kram fertig zu machen.
Einschub: Es ist SUPER UNHÖFLICH nach 15:30 nach diesen Stationsarzt vom Frühdienst zu verlangen oder ein Angehörigen-Gespräch nach dieser Zeit zu verlangen, besonders wenn darauf hingewiesen wurde, dass Dienstzeit nur bis 15:30 Uhr geht. Der Dienstarzt/Spätdienst ist für Notfälle da und kennt meist die Patienten nicht wirklich und der Stationsarzt ist nach 8 Stunden eigentlich Matsche und will nur noch nach Hause. Die meisten Kollegen machen gerne Termine in der Zeit zwischen 14 und 15 Uhr für solche Gespräche aber sowas will auch geplant sein. Bitte nicht einfach einen Arzt “schnappen” und laut verlangen zu wissen “Was denn jetzt mit der Tante ist!” Weil a) der Arzt weis vermutlich nicht wer jetzt die Tante ist und b) hat vermutlich keinen Plan weil nicht ihr behandelter Arzt. Wer nach 18 Uhr kommt und sich aufregt, dass er NIE mit einem Arzt reden kann, hat irgendwie nicht das Prinzip des Krankenhauses verstanden. Bitte auch nicht an den Schwestern auslassen, die können auch nichts dafür dass ein Tag nur 24 Stunden hat. (Also wenn ihr ne Szene im Krankenhaus schreibt und die Leute nach 16 Uhr ankommen habt ihr meist nur noch 1 Arzt vor Ort der eigentlich keinen Plan vom Patienten selbst hat und entsprechend ??? sein darf. ggf. ist es noch der Stationsarzt der gerne irritiert, müde oder ausweichend reagieren darf.)
16-19 Uhr: meist geht der Stationsarzt irgendwo hier in der Zeit. Der Dienstarzt macht seine Runden, nimmt nochmal Blut ab, hängt Blut oder Infusionen an, schreibt Briefe wenn er Zeit hat oder rennt von einem Patienten zum anderen je nach Lage. In der Notaufnahme hat der Spätdienst auch schon übernommen, neue Patienten werden ggf. aufgenommen, wenn Zeit ist hilft der Hausdienst dem Notfall aus
19 Uhr: Nachtdienst kommt. Hausspät geht nach Hause, Spät auf Notfall bleibt oft noch da damit zur “Stoßzeit” 2 Ärzte da sind. Die Pflege wechselt auch in den Nachtdienst
22:30 Uhr: der Spätdienst geht nun wirklich nach Hause. Der Nachtdienst ist jetzt meist allein mit Notfall und Haus.
2-3 Uhr: hier kommen irgendwie immer die seltsamsten Patienten. Die Nachtschwester macht alle 1-2 Stunden eine Runde um zu sehen ob noch alle Patienten leben und in ihren Betten schlafen. Manchmal wird der Arzt gerufen für ein Schmerzmittel, ein Fiebermittel oder weil der Patient unruhig wurde. Der Nachtdienst der Schwestern setzt auch die Medikamente für den nächsten Tag und es wird sich vorbereitet. Arzt und Schwester schauen mit gerunzelter Stirn auf den Beleg-Plan und Aufnahme-Plan des Folgetages.
5 Uhr: Schwestern machen ihre erste Infusions/Antibiotika-Runde. Erste Venen-Zugänge werden vom Nachtdienst gelegt. die dritte Kaffeemaschine wird im Notfall angeschmissen. Letzte Patienten von der Nacht ins Haus verlegt.
6 Uhr: Alles von Vorn :)
(Wenn meine Aufzählung hier etwas bitter wirkt bedenkt eins: Ich hab meinen letzten Dienst im stationären Setting gefeiert. Es gibt Leute die finden dieses Setting geil oder zumindest aushaltbar. Ich nicht. Bitte nehmt also alles was ich euch über stationäres erzähle mit etwas Salz. Aber keine Sorge: Ich hab genug erlebt um Bücher zu schreiben ;) )
Wie ihr seht ist der Tag vollgestopft und für ALLE Beteiligten (Ärzte, Pflege, Ergotherapie, Physiotherapie, Betten-Koordinatoren, IT-Leute, Reinigung, Küche, Hausmeister, Arzt-Assistenten, Studenten, Famulanten, PJ-ler, FSJ-ler, Ernährungsspezialisten, Psychologen/Psychotherapeuten, Büro-Leute, Schreibbüro, u.s.w.) ein unglaublicher Akt. Jeden. Tag. ALLE sind eigentlich ständig gestresst, unter Druck und laufen auf 110% um irgendwie alles unter einen Hut zu bekommen. In einem Krankenhaus kann man auch davon ausgehen dass selten IRGENDWAS nach Plan läuft. Allen Leuten, die es trotzdem schaffen alles am laufen zu halten und am Schluss Menschen zu helfen gebührt ein großer Respekt. Und damit meine ich wirklich ALLEN Leuten. So gerne diverse Medien sich auf Ärzte und Pflege konzentrieren weil die ja “Dran” sind, sind es viel, viel, VIEL mehr Leute, die hier zusammenarbeiten.
Wenn ihr ein Setting im Krankenhaus schreibt solltet ihr euch dessen bewusst sein. Auch, dass ein Krankenhaus wie eine kleine Welt für sich ist. Mit allen Macken und Eigenheiten einer Kleinstadt.
Aber soviel erst mal dazu. Machen wir weiter bei Eigenheiten, die ich beobachtet habe:
- Es ist ABSOLUT verboten fremde Geräte ins Krankenhaus zu bringen. Also eigene Kaffeemaschine oder Wasserkocher im Arzt-Zimmer? Super verboten! WENN dann geht das nur wenn man das Gerät beim technischen Dienst anmeldet und meist kostet das Geld. Deswegen gibt es häufig (oft auch mal vom Chefarzt gesponsert ;) ) eine illegale Kaffeemaschine in irgendeinem Schrank versteckt.
- ALLE im Krankenhaus funktionieren mit Kaffee. Kaffee ist durchaus eine Währung. Willst du jemanden um nen Gefallen bitten z.B. Dienst tauschen oder so? Kaffee ist so das Gleitmittel was alle Räder schmiert ;)
- Überhebliche Ärzte, die lauf über “blöde Schwestern” schimpfen überleben nicht lange. Ein guter Arzt besticht die Pflege regelmäßig mit Kuchen, Kaffee und anderen Sachen um den guten Willen dieser zu behalten. Die Pflege kennt den Patienten wesentlich besser als der Arzt und kann echt Leuten den Arsch retten.
- Psychiater sind Ärzte die den Facharzt für Psychiatrie gemacht haben. Psychologen haben Psychologie studiert. Psychotherapeuten können sowohl Ärzte als auch Psychologen sein und haben eine Zusatz-Ausbildung (3 bis 5 Jahre) gemacht um Psychotherapie machen zu dürfen. Ärzte dürfen Medikamente verordnen, Psychiater nicht.
- Zweibett-Zimmer sind die Norm. Wenn Haus sehr voll ist wird Aufbettung auf 3 Betten gemacht. Einzel-Zimmer gibts auf Normalstationen selten
- 4-Bett Zimmer oder diese großen Sääle sind out. Sehr out. Nur noch in sehr alten Häusern üblich.
- Wenn ein Patient einen ansteckenden Keim hat (Norovirus, MRSA) dann wird er isoliert. Kittel, Maske, Handschuhe werden draußen angezogen und im Zimmer vor Verlassen entsorgt.
- Wenn ein Patient eine sehr geringe Leukozyten-Zahl (= Weiße Blutkörper = Immunzellen) hat, wird er Schutzisoliert. Kleidung wird außen angelegt und außen entsorgt. Außerdem bekommt der Patient eine spezielle Kost. Keine Nüsse, keine Beerenfrüchte z.B. da diese oft mit Pilzsporen kontaminiert sind. Normal für uns kein Problem, für Dekomprimierte aber sehr.
- Wenn ein Patient leblos aufgefunden wird, wird REA-Alarm ausgelöst. Erst mal gibts auf der Station ein lauten PIEEP PIEEP PIEEP und alles kommt angerannt. Es wird mit der Reanimation begonnen (Patient vom Bett runter da die weiche Matratze kein Hilfe ist oder es wird ihm ein Bett untergeschoben), das Rea-Team wird angerufen (Spezial-Leute meist von der ITS gestellt, die alles etwas professioneller machen können). Meist wechseln sich 3-4 Leute mit drücken ab, einer sichert den Atemweg, einer klebt den Defi und macht Rhythmus-Kontrolle in den Pausen. Einer Zieht Medis auf und legt Zugang. Viel Hektik. Merke hier: der Patient geht selbst wenn er “wieder kommt” erst mal auf die ITS. Eine Reanimation macht einen Menschen niemals besser als er vorher war, meist bleiben IRGENDWELCHE Schäden zurück. Meist brechen 1-2 Rippen bei der Reanimation.
- Es riecht nicht wirklich nach Desinfektionsmittel überall. Auch nicht steril. Krankenhäuser riechen meist einfach nur nach Menschen. Manchmal nach Linoleum. Oder nach was auch immer es aktuell zum Mittag gibt.
- Es ist meist wirklich laut. Es piepst, Leute reden, Leute laufen umher, Betten und Wagen werden geschoben... tagsüber ist IMMER was los. Nachts ist es etwas ruhiger aber so richtig STILL ist es nur in bestimmten Gängen.
- Es gibt Personal und Gast-Toiletten. Meist geht das Personal trotzdem auf die Gast-Toilette weil erst den Schlüssel für holen zu umständlich ist. Die Personal-Toilette ist allerdings oft mal der Ort des stillen Panik-Anfalls oder des sehr protagonisten-mäßigen “Wasser-ins-Gesicht-spritzen-und-”DU-SCHAFFST-DAS”-zum-Spiegelbild-sagen”-Rituals.
- Krankenhauspersonal hat KEINE eigenen Klamotten. Alle bekommen Scrubs aus einem großen Wäschepool. Meist alle das gleiche, manchmal farblich sortiert, je nach Haus unterschiedlich. Die Scrubs sind meinst nicht wirklich passend (meist nimmt man sich Klamotten die ein wenig zu groß sind um mehr platz in den Taschen zu haben) und sind gestärkt und riechen immer nach Waschmittel. Sind ungefähr so sexy wie ein Sack Kartoffeln und fühlen sich auch so an. Schwestern-Uniformen (vielleicht sogar mit “Häubchen”) sind super out.
- Ärzte tragen selten Kittel. Sind unhygienisch. Man trägt einen Scrub weil man die Arme frei haben muss.
- gute Turnschuhe sind ein Muss und eine sinnvolle Investition für alle im Krankenhaus.
- generell sieht eigentlich keiner wirklich sexy im Krankenhaus-Setting aus. Schmuck, Ringe, Uhren u.s.w. sind verboten weil unhygienisch. Haare gehören kurz oder zusammengebunden. Deosprays sind in jedem Schrank versteckt.
- Chefs können schick angezogen sein, aber wenn sie im OP stehen oder irgendwo anders mit anpacken sehen sie genau so unsexy in Scrubs aus wie alle anderen.
- Chirurgen tendieren dazu wenig oder keine Haare mehr zu haben.
- Ärzte haben Fachbereiche. Ein Chirurg wird bestimmt nicht einen Diabetes einstellen wenn er es nicht ganz unbedingt muss und ein Gastroenterologe richtet keinen Knochenbruch. Pro-Tipp: Gleiches gilt auch für die Pflege! Eine gute Häma-Schwester weis alles über wie Chemo geht, wie man nen Port versorgt und kennt vielleicht ein paar coole andere Zugänge. Eine gute Rheuma-Schwester weis auch bei den komischsten Abkürzungen was gemeint ist und was der Arzt jetzt für Blutuntersuchungen angekreuzt hat und eine gute OP-Schwester weis bereits vor dem Chirurgen welches Werkzeug er in welcher Reihenfolge braucht. Austauschen geht da nicht so einfach.
- ITS ist laut. Sehr laut. Du dachtest die Normalstation ist laut? Die ITS trumpft alles.
- Leute die beatmet werden sind eigentlich nie dabei wach. So ein Beatmungs-Schlauch im Hals ist super unangenehm und wenn etwas für dich atmet bekommst du schnell Panik. Deswegen wird jemand der beatmet werden muss sediert.
- Körperflüssigkeiten.
- Nadel-einfach-Rausreissen. Sehr dramatisch in Hollywood-Filmen, kompletter Unsinn in Real Life. erst mal sind die “Nadeln” keine Nadeln. Es sind kleine Plastik-Schläuche, die in die Vene gelegt werden. Und die sind meist gut gesichert, aka mit Pflaster fest geklebt. Bluten tuts nicht sehr wenn mans raus zieht aber dann fließt alles was im I.V. Beutel war frei auf den Boden. Und das Zeug ist meist klebrig -.- Außerdem: Meist hat ein armer PJ-ler oder ein sehr müder Arzt den Zugang gelegt. Wer sich nicht den Zorn der Ärzte (und der Reinigungs-Leute) zuziehen will lässt brav seine Zugänge drinne bis jemand den korrekt entfernt.
- Im OP wird nicht viel geredet. Schon gar nicht privates. Manche machen etwas Radio an (vom Anästhesisten meist bedient), sonst ist eher Ruhe im OP-Saal (also, es pieps und die Kühlung UND die Heizung für den Patienten ist ein ordentliches Gebläse, die Absaugung ist auch laut und... ja, also für Unterhaltungen ist meist nicht wirklich Zeit)
- Anästhesisten sind Ärzte, die werden sauer wenn man das nicht anerkennt. Das sind außerdem die Götter über Schmerzfreiheit, Schlaf, und im Notfall Amnesie wenn man doch “Zwischendrinne” aufwacht, also niemals mit denen Verscherzen!
- Wenn du RICHTIG Ärger haben willst versuch mal auf Zimmer zu rauchen. Damit pisst man zielgerichtet die Pflege, das Reinigungspersonal und die Ärzte an.
- ALLES muss Aufklärt und unterschrieben sein. Ohne Unterschrift läuft gar nichts.
- Wann auch immer du denkst “Ach, das sollte doch einfach zu machen sein” weint irgendwo jemand, der es organisieren muss in seinen Kaffee.
- Im Notfall machen Schwestern Triage: Sie schauen die Patienten an und entscheiden ob es etwas ist was SOFORT angeschaut werden muss, ob es schon dringend ist oder ob es etwas ist was notfalls warten kann. Danach geht die Reihenfolge wer wann vom Arzt gesehen wird.
- entgegen der allgemeinen Meinung genießen Privatpatienten nicht unbedingt eine bessere Behandlung. Chefarzt-Patienten tendieren dazu eine schlechtere Dokumentation zu haben (eigene Erfahrung: Hatte einen Vorgesetzten mal gehabt der einfach aus Prinzip das Dokumentationsprogramm nicht verwendet hat. War super doof weil nach 16 Uhr ist halt Schluss mit Chefarzt und da bekommt der tolle Privatpatient doch wieder nur den kleinen Assistenzarzt/Arzt in Weiterbildung der dann verzweifelt in der Akte sucht was zum Geier denn jetzt los ist und geplant ist und was festgelegt wurde, nur um dann irgendwas aus dem Bauch heraus zu machen). Nur die Zimmer sind wenn man die nimmt etwas hübscher und erinnern eher an Hotelzimmer.
- Vergesst einfach nie dass Krankenhäuser voller Menschen sind. Die meisten davon in Extremsituationen und viele von ihnen werden nicht wirklich rational reagieren. Das Personal versucht das Chaos einfach nur zusammen zu halten. Und in den meisten Fällen klappt das auch wirklich, wirklich gut.
So ich denke das war erst mal genug für heute. XD Wer irgendwas konkretes zu Abläufen in Krankenhäusern hat oder wissen will ob das eine oder andere so oder so abläuft, darf gerne Fragen stellen und ich werden versuchen alles so gut es geht zu beantworten.
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Eine andere Art von Liebe
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                       Eine andere Art von Liebe
                        Von Chengxin, Brasilien
Durch Zufall ergab sich für mich 2011 die Gelegenheit, von China nach Brasilien zu gehen. Als ich gerade angekommen war, überwältigten mich frische und neue Erfahrungen, ich war voller Neugier, und ich hatte ein gutes Gefühl, was die Zukunft anging. Doch nach einiger Zeit wurde dieses frische und neue Gefühl von der Einsamkeit und dem Kummer verdrängt, mich in einem weit entfernten fremden Land zu befinden. Jeden Tag ging ich ganz allein nach Hause, aß allein und starrte Tag für Tag die Wände an, die mich umgaben, ohne jemanden zum Reden zu haben. Ich fühlte mich so einsam und weinte oft heimlich. Gerade als ich mich am verzweifeltsten und hilflosesten fühlte, brachte mich der Herr Jesus durch einen Freund zu einer Versammlung. Durch das Lesen des Wortes des Herrn, das Singen von Lobliedern und das Beten in den Versammlungen tröstete der Herr mein einsames Herz. Anhand der Bibel erfuhr ich, dass die Himmel, die Erde und alle Dinge von Gott geschaffen wurden und auch der Mensch Gottes Schöpfung ist. Ich erfuhr auch, dass der Herr Jesus zur Erlösung der Menschheit gekreuzigt wurde, dass es der Herr Jesus war, der uns von der Sünde erlöste, und dass Er ist der einzige Erlöser der Menschheit ist. Da ich in die Gegenwart der Errettung des Herrn gekommen war, die größer ist als alles andere, fühlte ich mich zutiefst bewegt und beschloss, dem Herrn für den Rest meines Lebens zu folgen. Deshalb wurde ich an Thanksgiving getauft und wurde offiziell Christ. Weil ich gerne Loblieder sang, besonders jene, die Gott preisen, beteiligte ich mich nach meiner Taufe aktiv an der Arbeit für die Kirche und schloss mich dem Chor an. Durch Gottes Führung und Segnungen lebte ich in Frieden und Glück. Jedes Mal, wenn ich zu einer Versammlung ging oder Gott im Gebet pries, fühlte ich mich von Tatkraft erfüllt.
Doch gute Zeiten dauern nicht ewig an, und als ich in dem Kreis des kirchlichen Amtes beitrat, sah ich nach und nach, dass die Brüder und Schwestern in der Kirche in ihrer Sorge und Fürsorge, die sie einander nach außen hin zeigten, allesamt harmonisch erschienen, aber dass sie in ihrem ganzen Reden und Tun tatsächlich aus Selbstinteresse handelten. Sie wollten keinen persönlichen Verlust erleiden, während sie im Dienst der Kirche tätig waren, und klatschten hinter dem Rücken anderer darüber, wer mehr tat und wer weniger tat. Sogar der Pastor war in höchstem Maße versnobt. Er behandelte die Menschen nach ihren Spendenbeiträgen und hob, wann immer er eine Predigt hielt, insbesondere das Spenden hervor. Jedes Mal, wenn er zu einer Versammlung kam, war die Sache, mit der sich der Pastor am meisten befasste, ob die Menschen spendeten oder nicht und wie viel sie gaben, und er wollte nichts vom Leben der Brüder und Schwestern hören. Er sprach über Liebe, aber ich sah nie, dass er wirklich aktiv wurde. Wann immer ein Bruder oder eine Schwester Schwierigkeiten hatte, half er ihnen nicht. Doch was die Menschen noch mehr aufbrachte, war, dass er sie trotzdem kritisierte und auf diese hilflosen und mittellosen Brüder und Schwestern herabsah. Als ich diese Situation in der Kirche sah, war ich enttäuscht, aber auch verwirrt: Wie kam es, dass die Kirche sich so verändert hatte, dass sie sich im Großen und Ganzen kein bisschen von der Gesellschaft unterschied? Langsam verlor ich die Liebe und den Glauben, die ich zuvor gehabt hatte, und am Sonntag, wenn ich zur Kirche ging, nahm ich nicht mehr so aktiv teil. Ich wollte nicht einmal mehr singen. Jede Woche, wenn ich zur Kirche ging, stand ich entweder draußen und trank Kaffee oder machte ein kurzes Nickerchen in den Bankreihen. Wenn die Predigt vorbei war, händigte ich eine Spende aus und brach auf; ich ging immer mit einem Gefühl von Kummer oder Hilflosigkeit in meinem Herzen davon.
An einem Sonntag im August 2016 traf ich Schwester Li Min in einem Park. Sie war aus Amerika gekommen und die Klassenkameradin der Schwestern Gao Xiaoying und Liu Fang gewesen. Wir glaubten alle an den Herrn und wir kamen ins Gespräch, während wir auf dem Rasen saßen. Wir redeten und redeten und kamen auf das Thema der Situation in der Kirche zu sprechen und ich erzählte ihnen alles, was ich in der Kirche gesehen hatte. Als ich ausgeredet hatte, nickte Schwester Li Min gedankenvoll und sagte: „Heutzutage ist nicht nur deine Kirche so geworden, sondern die ganze religiöse Welt hat das Wirken des Heiligen Geistes verloren und ist in Finsternis und Trostlosigkeit gestürzt. Der Herr Jesus hat einst prophezeit: ‚Und dieweil die Ungerechtigkeit wird überhandnehmen, wird die Liebe in vielen erkalten‘ (Matthäus 24,12). Wir befinden uns nun in den letzten Tagen, und die Gesetzlosigkeit in der Religion wird immer zügelloser. Die Pastoren und Ältesten halten sich nicht an die Gebote des Herrn Jesus, sie praktizieren nicht den Weg des Herrn und sie denken, es sei keine große Sache, auf diese Weise in Sünde zu leben. Wir alle wissen, dass das Gedeihen der Kirche die Frucht ist, die durch das Wirken des Heiligen Geistes erreicht wird. Heute hat Gott bereits neues Werk verrichtet und das Wirken des Heiligen Geistes ist auf eine Gruppe von Menschen übergegangen, die Gottes neues Werk annehmen und befolgen. Die religiösen Pastoren und Ältesten führen Gläubige nicht bei der Suche und Überprüfung von Gottes Werk in den letzten Tagen, sondern widersetzen sich Gottes neuem Werk und verurteilen es, indem sie alle möglichen Gerüchte und irrigen Meinungen verbreiten, um die Menschen daran zu hindern zu Gott zurückzukehren. Sie treffen auf Gottes Hass und Ablehnung, somit ist die gesamte religiöse Welt ohne Gottes Segen und hat das Wirken des Heiligen Geistes völlig verloren und ist vom Herrn verworfen und beseitigt worden. Somit wird die Kirche immer trostloser und verfinsterter. Es ist genau wie in der Zeit, als der Herr Jesus Mensch wurde, um Sein Werk zu verrichten. Das Werk des Herrn Jesus eröffnete das Zeitalter der Gnade und beendete das Zeitalter des Gesetzes. Und weil jene, die dem Herrn Jesus nachfolgten, das neue Werk Gottes annahmen und befolgten, erlangten sie daraufhin das Wirken des Heiligen Geistes, wohingegen der Heilige Geist nicht unter jenen wirkte, die den Herrn Jesus nicht annahmen und im Tempel blieben. So wurde der Tempel, der einst mit der Herrlichkeit Gottes erfüllt war und wo Gläubige Gott anbeteten, ein Ort der Geschäftemacherei und eine Räuberhöhle. Das heißt, es gibt zwei Gründe für die Trostlosigkeit der Kirche: Der erste ist, dass sich die Pastoren und Ältesten nicht an Gottes Gebote halten oder das Wort Gottes ausüben und dass sie ständig Sünden und Böses begehen; der zweite Grund ist, dass das Wirken des Heiligen Geistes sich gewendet hat, weil Gott ein neues Werk verrichtet, und dass die Menschen nicht mit Gottes Schritten mithalten können. Allerdings verbirgt sich Gottes Wille hinter der Trostlosigkeit der Kirche, und hierin liegt eine Wahrheit, die es zu suchen gilt. Durch die Trostlosigkeit der Kirche zwingt Gott all jene, die mit wahrem Herzen an Gott glauben und die nach der Wahrheit dürsten, die Religion hinter sich zu lassen, damit sie in der Lage sein können, nach dem Wirken des Heiligen Geistes zu suchen, mit Gottes Schritten mitzuhalten, in die Gegenwart Gottes zu kommen und Gottes jetziges Werk und Errettung zu erlangen.“
Nachdem ich Schwester Lis Gemeinschaft zugehört hatte, nickte ich und sagte: „Was du sagst, ist richtig. Es ist mit Sicherheit genauso, wie du sagst. Ich habe dieses Problem nie verstehen können. Die Kirche war ursprünglich ein Ort, um Gott anzubeten, aber es gibt im Großen und Ganzen keinen Unterschied mehr zwischen der Kirche und der Gesellschaft. Außerdem ist da kein neues Licht in dem, was die Pastoren predigen, noch bereitet es irgendwelche Freude, ihnen zuzuhören, und die Menschen leben jetzt in Finsternis. Wie sich herausstellt, liegt es daran, dass wir mit Gottes neuem Werk nicht Schritt gehalten haben, was müssen wir also jetzt tun, um mit Gottes neuem Werk Schritt zu halten?“ Schwester Li sagte: „Der Herr Jesus ist längst wiedergekehrt. In den letzten Tagen ist Gott als der Menschensohn Fleisch geworden, um die Wahrheit unter dem Namen des Allmächtigen Gottes zum Ausdruck zu bringen und die Phase des Werkes des Richtens und Reinigens der Menschheit zu verrichten. Wir müssen mit Gottes Werk in den letzten Tagen Schritt halten und das Gericht von Gottes Wort annehmen, nur dann können wir das Wirken des Heiligen Geistes erhalten.“ Als ich hörte, dass der Herr Jesus bereits wiedergekehrt war und dabei war, das Werk des Gerichts zu verrichten, war ich erstaunt. Ich dachte: „Dient Gericht nicht dazu, einen Menschen zu bestrafen, nachdem er zum Sünder erklärt worden ist? Gott kommt in den letzten Tagen, um jene zu richten, die nicht an Gott glauben, und wir, die wir an den Herrn Jesus glauben, sind bereits von unseren Sünden losgesprochen worden und sind mit Errettung gesegnet worden. Wir müssen Gottes Gericht nicht empfangen, denn wenn der Herr kommt, wird Er uns direkt ins Himmelreich erheben. Wie könnte Er kommen, um uns zu richten?“ Mit diesem Gedanken äußerte ich meine Meinung, und an dieser Stelle sagte Schwester Liu Fang: „Bruder, ich habe das Werk des Allmächtigen Gottes der letzten Tage eine Woche lang mit Schwester Gao überprüft. Wir haben das Wort des Allmächtigen Gottes gelesen und es als die Stimme Gottes anerkannt. Der Allmächtige Gott ist tatsächlich der wiedergekehrte Herr Jesus. Lies das Wort des Allmächtigen Gottes, und du wirst es verstehen. Der Grund, weshalb der Herr Jesus zurückgekehrt ist, um das Werk des Gerichts zu vollbringen, ist, dass wir nach wie vor ständig in Sünde leben, von der wir uns nicht selbst befreien können, auch wenn uns, als Gläubige an den Herrn, unsere Sünden vergeben worden sind. Wir sind unfähig, uns selbst von der Knechtschaft und Kontrolle der Sünde befreien, und wir haben es wirklich nötig, dass Gott die Wahrheit zum Ausdruck bringt, um uns zu richten und zu reinigen und unsere sündige Natur und verderbte satanische Disposition herauszureißen. Das Werk des Gerichts des Allmächtigen Gottes in den letzten Tagen ist ein neueres und höheres Werk, das auf der Grundlage des Erlösungswerkes des Herrn Jesus aufbaut. Durch das Gericht des Wortes reinigt und rettet es die Menschen vollständig und führt die Menschen an ein wunderbares Ziel.“ Danach hielten sie mit mir geduldig Gemeinschaft über viele weitere Wahrheiten. Doch ganz gleich, was sie sagten, ich konnte einfach nicht akzeptieren, dass der Herr wiedergekehrt war, um diejenigen zu richten, die an Ihn glaubten. Während ich mich mit diesem inneren Konflikt auseinandersetzte, war ich außerdem verwirrt: Die Schwestern Gao und Liu waren sehr fromme Gläubige, und beide bekannten ihren Glauben und ihre Liebe zum Herrn, wie also konnten sie glauben, dass der Herr Jesus zurückkehrte, um uns, die an Ihn glauben, zu richten und dass Er uns nicht direkt ins Himmelreich erheben würde? Konnte es sein, dass in dieser Angelegenheit irgendein Geheimnis oder eine Wahrheit lag, die ich nicht kannte?
Während ich nachdachte, nahm Schwester Li Min ein Buch heraus und sagte ernst zu mir: „Bruder, der Herr Jesus sagte: ‚Selig sind, die da geistlich arm sind; denn das Himmelreich ist ihr‘ (Matthäus 5,3). Ziehe zunächst keinen voreiligen Schluss, in Ordnung? Lass uns zuerst sehen, ob das Wort des Allmächtigen Gottes die Stimme Gottes ist und ob es unser Leben versorgen kann und ob es uns reinigen und retten kann, und dann werden wir wissen, ob der Allmächtige Gott der wiedergekehrte Herr Jesus ist oder nicht. Ich bin zuversichtlich, dass Gottes Schafe die Stimme Gottes hören werden, lasst uns also Gottes Wort zusammen lesen!“ Ich war in meinem Herzen etwas abgeneigt und antwortete ihr nicht. Meine Einstellung betrübte die drei Schwestern ein wenig. Schwester Liu schlug plötzlich vor: „Lasst uns zuerst beten und dann das Wort Gottes lesen!“ Daraufhin begannen die drei Schwestern zu beten und mir blieb keine Wahl, als mich ihnen anzuschließen. Trotzdem konnte ich beim Beten mein Herz kaum zur Ruhe bringen. Obwohl ich nicht hören konnte, worüber die Schwestern beteten, bewegte mich ihr Verhalten. Ihre Haltung Gott gegenüber war so aufrichtig, und sie suchten in allem nach Gottes Willen. Sie hofften, dass ich Gottes Werk der letzten Tage erforschen würde, und auch diese Hoffnung entsprang der Gottesliebe. Nach dem Gebet überreichte mir Schwester Li ein Buch und sagte ernst zu mir: „Die meisten Fragen in diesem Buch, ‚Hundert Fragen und Antworten zur Ermittlung des wahren Weges‘, werden von Menschen aus allen Konfessionen gestellt. Um jede Frage zu beantworten, wurden damit zusammenhängende Textstellen aus dem Wort Gottes ausgewählt. Nur zu und wirf einen Blick hinein.“ Ich wollte das Buch nicht nehmen, da ich aber sah, wie aufrichtig sie das gesagt hatte, blickte ich Schwester Gao und Schwester Liu erneut an, und mir wurde klar, wie sehr sie hofften, dass ich dem nachgehen und suchen würde. Ich dachte daran, was für eine entscheidende Sache es war, das Kommen des Herrn zu begrüßen, und dass ich es nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Somit nahm ich das Buch an und sagte: „In Ordnung, ich bin bereit, dieses Buch anzunehmen. Lasst uns heute nicht mehr darüber sprechen. Ich werde erst das Buch lesen und dann unterhalten wir uns weiter.“
Zuhause angekommen, legte ich das Buch zur Seite – ich war völlig verwirrt. Ich dachte an das, worüber Schwester Li Min Gemeinschaft gehalten hatte, und alles erschien mir klar und eindeutig. Alles, was sie gesagt hatte, stimmte, doch was ich nicht verstehen konnte, war: Weshalb würde der Herr bei Seiner Wiederkunft eine Phase des Werks des Gerichts verrichten? Ich dachte sorgfältig darüber nach, aber ich verstand es trotzdem nicht. Was aber die Sache mit der Wiederkunft des Herrn anging, da ich davon gehört hatte, konnte ich doch nicht einfach blindlings meine eigenen Entscheidungen darüber treffen und mich resigniert meinem Schicksal ergeben. Ich dachte, dass es wohl eine gute Idee sei, einen Blick in das Buch zu werfen und etwas Urteilsvermögen zu entwickeln. Aus diesem Grund verbrachte ich sechs Tage damit, das Buch von Anfang bis Ende zu lesen. Ich sah, dass der Allmächtige Gott viele, viele Wahrheiten und Geheimnisse bekannt gemacht hatte, von denen ich nie zuvor gehört hatte, und dadurch, dass ich sie las, erhielt ich daraus viel geistige Nahrung. Als ich die Worte des Allmächtigen Gottes las, hatte ich außerdem das Gefühl, dass es viele Dinge gab, die im gleichen Ton wie der des Herrn Jesu gesagt wurden. Die Worte besaßen Autorität und Kraft, als spräche Gott Selbst. Nachdem ich also das Buch zu Ende gelesen hatte, wollte ich besser verstehen, was es mit dem Werk des Gerichts auf sich hatte, das der Allmächtige Gott vollbrachte, und ich beschloss, Schwester Gao aufzusuchen und mich danach zu erkundigen.
Am nächsten Tag ging ich zum Haus von Schwester Gao und traf zufällig einige ihrer Freunde an. Sie alle hatten das Werk des Allmächtigen Gottes der letzten Tage angenommen und hielten ein Treffen ab, wobei sie sich in Gemeinschaft austauschten. Wir begrüßten einander und Schwester Li Min kam gleich zur Sache, indem sie mich fragte: „Bruder, an welchen Vorstellungen hältst du immer noch fest? Welchen Aspekt von Gottes Werk der letzten Tage möchtest du verstehen? Wir können zusammen Gemeinschaft halten.“ Ich sagte: „Ihr habt erwähnt, dass die Kirche trostlos geworden ist, weil das Wirken des Heiligen Geistes vorangerückt ist. Das kann ich akzeptieren, aber wir, die wir an den Herrn glauben, sind bereits von unseren Sünden losgesprochen worden, und der Herr betrachtet uns nicht als Sünder. Weshalb will Gott noch das Werk des Gerichts verrichten? Werden wir nicht ins Himmelreich erhoben werden können, wenn Gott diese Phase des Werkes nicht verrichtet? Wenn Gott einen Menschen richtet, ist diese Person dann nicht verdammt? Müssen wir alle bestraft werden? Wie können wir ins Himmelreich erhoben werden?“ Schwester Li Min sagte: „Was die Vorstellungen der meisten Menschen betrifft, sind die Menschen, die der wiedergekehrte Herr richtet, Ungläubige, die nicht an Gott glauben. Weil Gott jemanden richtet, glauben sie, dass diese Person dann verdammt und bestraft würde. Sie glauben, dass diejenigen, die an den Herrn glauben, von ihren Sünden losgesprochen wurden, und dass der Herr sie direkt ins Himmelreich erheben würde, wenn Er kommt, und sie gewiss nicht richten wird. Deshalb weigern sie sich, Gottes Werk des Gerichts in den letzten Tagen anzunehmen. Dadurch verstehen sie den Willen Gottes völlig falsch und sie lassen erkennen, dass sie Gottes Werk nicht kennen. In Wirklichkeit wird das Werk des Allmächtigen Gottes in den letzten Tagen – jenes, bei dem die Wahrheit zum Ausdruck gebracht wird und der Mensch gerichtet und gereinigt wird – genau deshalb verrichtet, um Gläubige hinauf ins Himmelreich zu erheben. Wir alle wissen, dass es in der Bibel heißt: ‚Denn es ist Zeit, daß anfange das Gericht an dem Hause Gottes‘ (1 Petrus 4,17). Diese Prophezeiung sagt uns deutlich, dass Gottes Werk des Gerichts in den letzten Tagen zuerst am Haus Gottes beginnt. Das heißt, es beginnt mit jenen Menschen, die mit wahrem Herzen an Gott glauben und Gottes Werk in den letzten Tagen annehmen. Also glauben wir, dass an den Herrn Jesus zu glauben bedeute, dass wir Gottes Gericht nicht annehmen müssen, aber das ist falsch. In den letzten Tagen setzt Gott Seine Worte ein, um all jene zu richten, die vor Seinen Thron kommen, und Er reinigt und rettet diese Menschen und Er schafft vor dem Eintreffen der großen Katastrophen eine Gruppe von Überwindern. Danach, wenn die großen Katastrophen eintreffen, wird Er die Guten belohnen und die Bösen bestrafen. So verläuft Gottes Werk des Gerichts in den letzten Tagen. Keiner kann Gottes Werk des Gerichts in den letzten Tagen entkommen, aber für jene Menschen, die Gottes Gericht annehmen und sich ihm fügen, ist es Reinigung, Errettung und Vervollkommnung. Was jene angeht, die Gottes Werk des Gerichts in den letzten Tagen ablehnen und sich ihm widersetzen, sie können dem Urteil der großen Katastrophe am Ende trotzdem nicht entkommen, auch wenn sie sich vielleicht vor dem Gericht von Gottes Wort verstecken. Das ist eine Tatsache! Der Grund, weshalb Gott uns in den letzten Tagen richten will, wird deutlich im Wort des Allmächtigen Gottes erklärt. Lasst uns zusammen einen Abschnitt aus dem Wort Gottes lesen. Der Allmächtige Gott sagt: ‚Du weißt nur, dass Jesus in den letzten Tagen herabkommen wird, aber wie genau wird Er herabkommen? Ein Sünder wie du, der gerade erst erlöst worden ist und nicht verändert oder von Gott vervollkommnet worden ist, könntest du nach Gottes Herz sein? Was dich betrifft, der du noch dein altes Selbst bist, so ist es wahr, dass du von Jesus gerettet wurdest und dass du wegen Gottes Errettung nicht als Sünder zählst, doch das beweist nicht, dass du nicht sündig und nicht unrein bist. Wie kannst du heilig sein, wenn du nicht verändert worden bist? Innerlich wirst du von Unreinheit geplagt, bist egoistisch und gemein, doch du wünschst immer noch, mit Jesus herabzukommen – so viel Glück solltest du haben! In deinem Glauben an Gott hast du einen Schritt versäumt: Du bist gerade erst erlöst worden, aber hast dich nicht verändert. Damit du nach Gottes Herz sein kannst, muss Gott persönlich das Werk deines Wandels und deiner Reinigung verrichten; wenn du nur erlöst bist, wirst du keine Heiligkeit erlangen können. So wirst du nicht berufen sein, an den guten Segnungen Gottes teilzuhaben, denn du hast einen Schritt in Gottes Werk der Führung des Menschen versäumt, den entscheidenden Schritt der Veränderung und Vervollkommnung. Und so bist du, ein Sünder, der soeben erst erlöst wurde, außerstande, Gottes Erbe unmittelbar zu erben‘ („Bezüglich Benennungen und Identität“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“). Durch Gottes Wort erfahren wir, dass wir lediglich von unseren Sünden losgesprochen werden, indem wir an den Herrn Jesus glauben. Das bedeutet nicht, dass wir nicht sündigen, noch dass wir ohne Sünde sind. In Wirklichkeit leben wir alle in einem Teufelskreis aus sündigen und beichten, und es ist trotzdem notwendig, dass Gott Sein Wort zum Ausdruck bringt, um uns zu richten und zu reinigen. Erst wenn wir gereinigt sind, werden wir berufen sein, ins Himmelreich erhoben zu werden. Es ist in der Bibel aufgezeichnet: ‚Darum sollt ihr euch heiligen, daß ihr heilig seid, denn ich bin heilig‘ (Levitikus 11,44). ‚Ohne welche wird niemand den HERRN sehen‘ (Hebräer 12,14). Gott ist rein und heilig. Beschmutzte und verderbte Menschen dürfen Gottes Angesicht nicht sehen und sind nicht berufen, Gottes Königreich zu betreten. Das Erlösungswerk, das vom Herrn Jesus vollbracht wurde, hat uns nur von unseren Sünden losgesprochen, aber es sprach uns nicht von unseren verderbten Dispositionen und unserer sündhaften Natur los. Deshalb existieren unsere satanischen, verderbten Dispositionen nach wie vor, wie Arroganz, Selbstgefälligkeit, Arglist und Verschlagenheit, Selbstsucht und Niederträchtigkeit, Bosheit und Gier, Abneigung gegen die Wahrheit und Freude an der Ungerechtigkeit. Eben diese verderbten Dispositionen sind der Hauptgrund, der bewirkt, dass wir sündigen und uns Gott zu widersetzen. Wenn diese nicht beseitigt werden, sündigen wir oft, wetteifern miteinander um Ruhm und Reichtum, verwickeln uns in eifersüchtige Streitereien, wir lügen und betrügen, erhöhen uns selbst, bezeugen uns selbst und noch mehr. Besonders wenn Gottes Werk nicht unseren Vorstellungen entspricht, vertrauen wir immer noch auf unsere Vorstellungen und Einbildungen, um Gott zu ermessen, abzulehnen und zu verurteilen und widersetzen uns Gottes Werk. Wie können solche Menschen, die sich Gott widersetzen, ins Himmelreich erhoben werden? Gott bringt die Wahrheit zum Ausdruck und verrichtet das Werk des Gerichts in den letzten Tagen, und Sein Ziel dabei ist, uns von unseren satanischen verderbten Dispositionen zu reinigen und unseren Traum zu erfüllen, ins Himmelreich erhoben zu werden. Wenn wir Gottes Gericht annehmen, uns von unseren verderbten Dispositionen losreißen, gereinigt und gewandelt sind, dann werden wir berufen sein, Gottes Verheißung zu erben und von Gott ins Himmelreich geführt zu werden.“
Nachdem ich der Gemeinschaft und dem Wort des Allmächtigen Gottes zugehört hatte, dachte ich: „Wenn man an den Herrn glaubt, sind einem die eigenen Sünden vergeben, was aber nicht bedeutet, dass man nicht mehr sündigt. Das ist wirklich wahr! Wenn man sich die Leute in der Kirche ansieht, von den Pastoren und Ältesten bis nach unten zu den gewöhnlichen Mitgliedern, mich eingeschlossen, lebt jeder in einem Zustand, in dem wir tagsüber sündigen und unsere Sünden nachts beichten, und wir sind unfähig, der Knechtschaft und Kontrolle der Sünde zu entkommen. Es scheint, dass die Menschen das Angesicht des Herrn gewiss nicht sehen werden können, ohne zunächst durch Gottes Wort gerichtet und gereinigt zu werden. Wenn man es so ausdrückt, dann ist es absolut notwendig, dass Gott kommt und das Werk des Gerichts und der Reinigung des Menschen verrichtet. Früher glaubte ich, dass man nicht gerichtet werden müsse, wenn man an den Herrn Jesus glaubt. Ich dachte, dass der Herr käme, um jene zu richten, die nicht an Ihn glauben. Jetzt verstehe ich, dass diese Vorstellung überhaupt nicht Gottes Willen entspricht und dass es sich dabei um ein Missverständnis handelt.“ Genau in diesem Moment spielte Schwester Gao für mich ein Video mit Gesang und Tanz von der Kirche des Allmächtigen Gottes ab: „Das Glück im gelobten Land“: „Bin zurückgekehrt in Gottes Schoß, aufgeregt und freudenvoll. Bin geehrt zu kennen Dich, Allmächtiger Gott, ich gab mein Herz zu Dir. Durch des Allmächtigen Stimme werden wir in die Ära des Königreichs geführt. In Seinem Wort seh’n wir den Weg, kennen den richt’gen Weg für uns. Und ich wurde von Gott mit dem Wasser des Lebens bewässert. Mit Ihm Aug’ in Aug’ zu sein ist Freude ohnegleichen. Der Traum des Himmels, der wird wahr – Verlangen, Streben, Suchen, nie mehr …“ Das gesamte Lied war fröhlich und ergreifend und war unglaublich inspirierend. Ich sah, dass jedes einzelne Gesicht aller Brüder und Schwestern voller Freude war, und wir konnten nicht anders, als in den Lobgesang einzustimmen. Wir fingen an, mit der Musik mitzutanzen und unsere Herzen füllten sich mit Freude. Ich sah, dass die Brüder und Schwestern, die von Gottes Wort versorgt wurden, gesegnet und fröhlich waren. Obwohl sie das Gericht und die Züchtigung Gottes durchgemacht hatten, hatten sie dennoch überhaupt keine Sorgen, sondern waren befreit, frei, fröhlich und glücklich. Ich dachte daran, wie mein eigener Glaube und Enthusiasmus in der Religion beinahe verschwunden waren. Alles, was ich sah, war die Trostlosigkeit und Finsternis der Kirche. Im Gegensatz dazu waren die Brüder und Schwestern der Kirche des Allmächtigen Gottes vom Wirken des Heiligen Geistes erfüllt. Ihre Gemeinschaften über die Wahrheit strahlten Licht aus, sie priesen Gott tatkräftig und sie bezeugten Gott mit großer Begeisterung und Energie. Im Vergleich kam es mir vor, als lebten sie in zwei völlig verschiedenen Welten. In diesem Augenblick fühlte ich mich wie ein umherwandelnder Waise, der nach Hause zurückgekehrt war und die Wärme der Umarmung seiner Mutter genoss. Ich dachte: „Hier gibt es wirklich Wahrheit zu suchen. Ich muss den Gemeinschaften der Brüder und Schwestern über die Wahrheit von Gottes Werk des Gerichts in den letzten Tagen gut zuhören, damit ich meine Chance nicht verpasse, das Kommen des Herrn zu begrüßen und ins Himmelreich erhoben zu werden.“
Im Anschluß las Schwester Li uns zwei weitere Abschnitte aus dem Wort Gottes vor: „Wodurch wird Gottes Vervollkommnung des Menschen ausgeführt? Durch Seine gerechte Disposition. Gottes Disposition besteht vornehmlich aus Gerechtigkeit, Zorn, Majestät, Urteil und Fluch, und Seine Vervollkommnung des Menschen geschieht vornehmlich durch Urteil. Einige Personen verstehen dies nicht und fragen, warum Gott nur durch Sein Urteil und Seinen Fluch den Menschen vervollkommnen kann. Sie sagen: ‚Wenn Gott den Menschen verfluchen würde, würde der Mensch dann nicht sterben? Wenn Gott über den Menschen urteilen würde, wäre der Mensch dann nicht verdammt? Wie kann er dann trotzdem vervollkommnet werden?‘ So lauten die Worte von Personen, die Gottes Werk nicht kennen. Was Gott verflucht, ist der Ungehorsam des Menschen, und worüber Er urteilt, sind die Sünden des Menschen. Obgleich Er barsch und ohne das geringste Feingefühl spricht, offenbart Er alles, was im Menschen ist, und durch diese strengen Worte offenbart Er, was das Wesentliche im Menschen ist, wobei Er durch ein derartiges Urteil dem Menschen eine fundierte Kenntnis über die Wesenheit des Fleisches gibt; und somit unterwirft der Mensch sich dem Gehorsam vor Gott. Das Fleisch des Menschen ist von Sünde und von Satan. Es ist ungehorsam und das Objekt von Gottes Züchtigung – und so müssen die Worte von Gottes Urteil über ihn hereinbrechen, und es muss jede Art der Verfeinerung eingesetzt werden, um es dem Menschen zu ermöglichen, sich selbst zu kennen. Nur dann kann Gottes Werk wirkungsvoll sein“ („Nur durch die Erfahrung schmerzhafter Prüfungen kannst du die Lieblichkeit Gottes kennen“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“). „Was das Urteilswerk herbeiführt, ist die Erkenntnis des Menschen des wahren Gesichts Gottes und die Wahrheit über Sein Aufbegehren. Das Werk des Gerichts macht es dem Menschen möglich, viel Erkenntnis über Gottes Willen zu gewinnen, über den Zweck von Gottes Werk und über die Geheimnisse, die ihm unbegreiflich sind. Es erlaubt dem Menschen auch, sein verdorbenes Wesen und die Wurzeln seiner Verdorbenheit zu erkennen und zu verstehen und auch die Hässlichkeit des Menschen festzustellen. Alle diese Auswirkungen werden durch das Urteilswerk herbeigeführt, da der Inhalt dieses Werkes eigentlich das Werk ist, die Wahrheit, den Weg und das Leben Gottes, all jenen zu eröffnen, die an Ihn glauben“ („Christus verrichtet das Urteilswerk anhand der Wahrheit“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“).
Schwester Li hielt mit uns Gemeinschaft und sagte: „Nachdem Satan uns verdorben hatte, lebten wir alle unter Satans Domäne und wurden zu degenerierten Menschen, die sich Gott widersetzten. Laut Gottes gerechtem und heiligen Wesen waren wir alle Ziele für Gottes Fluch und Vernichtung, aber es ist nicht Gottes Wille, die Menschheit zu vernichten, sondern vielmehr die Menschheit zu retten. Um also die Menschen vollständig aus Satans Domäne zu retten, bringt Gott Seine Worte zum Ausdruck und verrichtet in den letzten Tagen das Werk des Richtens und Reinigens des Menschen. Genau genommen ist das Werk des Gerichts, dass Gott Sein Wort einsetzt, um Worte, Taten, Natur und Wesen der Menschen bloßzustellen, die aufsässig und gotteswidrig sind, damit die Menschen ihr verdorbenes Wesen und die Wahrheit über ihre Verderbtheit in Erfahrung zu bringen können, damit sie Gottes gerechte und heilige Disposition erkennen können und damit sie Selbsthass erreichen können. Dann können die Menschen wirklich Buße tun und sich wandeln und sich von ihren verderbten satanischen Positionen befreien und von Gott erlangt werden. Nur durch das Gericht und die Züchtigung von Gottes Wort können wir sehen, dass wir voller Verderbtheit sind, dass wir zu jeder Zeit und an jedem Ort solche verderbten Disposition wie Selbstsucht, Arroganz, Arglist und Gier erkennen lassen und dass wir voller Vorstellungen und Einbildungen, extravaganten Wünschen und unvernünftigen Forderungen in Bezug auf Gott sind; dass wir ohne Gewissen oder Vernunft, Treue oder Gehorsam sind. Je mehr wir Gottes Gericht annehmen, desto mehr erkennen wir, wie zutiefst verdorben wir sind und dass wir in der Tat keine Menschlichkeit besitzen. Wir fangen an, uns selbst zu verabscheuen und uns selbst in unseren Herzen zu hassen. Je mehr wir Gottes Gericht annehmen, desto mehr sehen wir Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit und desto mehr werden unsere Herzen Gott verehren. Wir werden gewillt, unsere fleischlichen Begierden aufzugeben und nach Gottes Wort zu leben. Daraufhin findet ein Wandel in unserer Sichtweise der Dinge und unserer verderbten Dispositionen statt und wir fangen an, etwas von der Ähnlichkeit zu einem echten Menschen auszuleben. Dann können wir wirklich verstehen, dass Gottes Gericht und Züchtigung Seine große Liebe und Errettung an uns sind. Ohne Gottes Gericht und Züchtigung wären wir alle Ziele der Vernichtung.“
Hier beendete die Schwester ihre Gemeinschaft, und was sie gesagt hatte, bewegte mich sehr. Ich sah, wie groß und wahr Gottes Liebe ist. Er ist der Gott, der die Menschheit liebt! Ich war es, der Gottes gute Absicht bei der Errettung der Menschen missverstanden hatte. Ich hatte gedacht, dass Gott die Menschen richtete, um sie zu verurteilen und zu bestrafen, und hätte nie gedacht, dass Gottes Ausdrücken Seines Wortes und Sein Richten des Menschen in den letzten Tagen eine noch wahrere Liebe sein könnte oder dass es eine noch größere Errettung für uns sei! Dank sei dem Allmächtigen Gott! Durch das Lesen des Wortes des Allmächtigen Gottes und die Gemeinschaft der Schwestern gewann ich einige Erkenntnis von Gottes Werks des Gerichts und meine Missverständnisse über Gott waren beseitigt. Ich kam zu dem festen Glauben, dass der Allmächtige Gott kein anderer als der wiedergekehrte Herr Jesus ist, und ich war bereit, Gottes Werk des Gerichts anzunehmen. Ich war gänzlich aus dem Nebel hervorgetreten und mein Gesicht strahlte vor Freude. Schwester Li sagte glücklich: „Dank sei Gott dafür, dass Er dich führt. All das ist Gottes Wort zu verdanken. Das lässt uns erkennen, dass wir, obwohl vielleicht Vorstellungen über Gott und Gottes Werk aufkommen, bevor wir die Wahrheit verstehen, die Wahrheit verstehen und Kenntnis über Gottes Werk haben werden, solange wir die Wahrheit suchen und annehmen und Gottes Wort zuhören und unsere Vorstellungen, und Einbildungen werden wie Rauchwolken weggeblasen sein. Wir werden dann Gottes Willen verstehen können und Gott nicht länger missverstehen.“ Ich nickte glücklich und dankte Gott für Seine Errettung.
Nachdem ich Gottes Werk in den letzten Tagen angenommen hatte, installierte ich eine Nachrichten-App auf meinem Handy, damit Schwester Gao und die anderen mir oft Gospelfilme, Musikvideos und Loblieder der Kirche des Allmächtigen Gottes weitergeben konnten. Der Gospelfilm der Kirche des Allmächtigen Gottes sah, der „Vom Thron fließt Wasser des Lebens“ heißt, hinterließ bei mir einen tiefen Eindruck. Die trostlose Lage der Kirche in dem Film entsprach genau der Situation unserer eigenen Kirche, und der Film zeigte den Hauptgrund dieser Trostlosigkeit mit vollkommener Klarheit. Weil sich Gottes Werk gewandelt hatte und Gott nicht länger in den religiösen Kirchen wirkte, litten alle Menschen, die sich weigern, das Werk des Allmächtigen Gottes in den letzten Tagen anzunehmen, unter Hungersnot. Jene Menschen, die das Wort des Allmächtigen Gottes annahmen, erlangten Gottes Versorgung mit dem Wasser des Lebens und waren nicht länger ausgedörrt und sie lebten mit Gott ein gesegnetes Leben. Als ich den Film „Das Warten“ sah, konnte ich ein Seufzen nicht zurückhalten. Der alte Pastor in dem Film hatte sein ganzes Leben lang an Gott geglaubt und dachte, dass seine harte Arbeit lobenswert sei. Er wartete einfach darauf, dass der Herr kommen würde, damit er in den Himmel erhoben werden konnte. Aber er hielt stur an dem Glauben fest, dass der Herr bei Seinem Kommen auf einer Wolke herabsteigen und ihm als Erstes die Offenbarung geben würde. Aufgrund dieser Sturheit widersetzte er sich und lehnte es ab, Gottes Werk in den letzten Tagen anzunehmen, und so starrte er am Ende einfach in den Himmel, wartete auf eine Wolke und starb voller Bedauern. Diese bittere Lektion gab den Menschen geistige Nahrung! Gleichzeitig jubelte ich in meinem Herzen und dankte dem Allmächtigen Gott dafür, dass Er mich gerettet hatte – mich, einen aufsässigen Sohn, der nur danach getrachtet hatte, Segnungen von Ihm zu bekommen, sich aber gesträubt hatte, Sein Gericht und Seine Reinigung anzunehmen – und dafür, dass Er mich vor Seinen Thron geführt hatte, um Seine Errettung in den letzten Tagen zu erlangen.
Jetzt lebe ich das Kirchenleben in der Kirche des Allmächtigen Gottes und dadurch, dass ich wahrhaft das Gericht und die Züchtigung von Gottes Wort erlebe, habe ich langsam angefangen wahrzunehmen, wie wirklich und praktisch es ist, dass Gott das Werk des Gerichts verrichtet. Wenn Gott die verräterische Natur des Menschen analysierte, weigerte ich mich, die gegenwärtige durch Gottes Worte offenbarte Situation zuzugeben, da ich das Gefühl hatte, dass ich selbst nie log. Wenn ich auf eine praktische Situation traf, die Gott für mich eingerichtet hatte, platzte ich ungewollt mit Lügen heraus, um meine eigenen Interessen zu wahren und meine Eitelkeit zu schützen. Außerdem spürte ich Verrat und Falschheit in meinem Herzen und ich hatte auch viele Geheimnisse, die ich der Öffentlichkeit vorenthalten wollte. Das ließ mich begreifen, dass alles, was durch das Wort Gottes offenbart wird, die Wahrheit und die tatsächliche Situation ist und dass es die Natur und das Wesen des Menschen ist. Erst dann war ich wirklich von Gottes Wort überzeugt und hatte den dringenden Wunsch, die Wahrheit zu suchen und meine eigene verräterische Natur zu wandeln. Nach dieser Erfahrung ist mir schließlich klar geworden, dass ich meine eigene verräterische Natur niemals erkannt hätte und ich niemals imstande gewesen wäre, die Wahrheit auszuüben, um meine eigene verlogene Disposition zu ändern, wenn es Gottes praktisches Gericht und Gottes praktische Züchtigung nicht gäbe. Gottes Gericht und Züchtigung reinigten und erretteten mich tatsächlich und sie sind eine andere Art von Liebe. Ich will an dieser besonderen Art von Liebe gut festhalten und das Gericht und die Züchtigung Gottes annehmen. Ich will so bald wie möglich zu einem neuen Menschen werden, damit ich Gott zufriedenstellen kann.
aus „Der Kirche des Allmächtigen Gottes“
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