Tumgik
#ich gebe nur Vermutungen ab nach dem was ich sehe
gurkiundklaus · 7 years
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(2) Im Umkehrschluss sieht es für Joko aber eher nicht so aus. Viele sagen ja, dass er nur durch Klaas so "glänzt". Vielleicht macht ihn das jetzt zum Ende von CHG nachdenklicher, als vermutet. Die Promi Darts WM war nun mal sehr chaotisch und man hat ihm die Überforderung einfach angesehen. Ich weiß nicht, aber irgendwie kaufe ich Joko seine Scherze da nicht ab. Ich will ihm jetzt keine Identitätskrise andichten( !!:D), aber mich macht's auch nachdenklich.
So hab ich darüber noch gar nicht gedacht. Aber du hast recht, was das mit dem “ohne klaas glänzt du nicht”-Gerede angeht.Ich finde, da wurde Joko in den letzten Jahren auch einfach nicht fair behandelt, von Kritikern, Medien etc. Ich glaube nämlich schon, dass Joko sowas auch gut alleine hinkriegen würde, nur ist das eben nicht so leicht, wenn man dieses Gerede dabei im Hinterkopf hat. Und vielleicht ist Joko einfach ein gewöhnungsmensch, weswegen er leichter überfordert ist alleine.Ich vergleiche das mal mit mir damals in der Schule: Wenn wir zu zweit eine Präsentation halten mussten, war es kein Problem. Ich hab mich regelrecht gefreut. Aber sobald es hieß, haltet ALLEINE einen Vortrag, hätte ich in Tränen ausbrechen können.
Vielleicht ist es bei Joko einfach dieses Phänomen, auch wenn er nicht besonders schüchtern wirkt oder so. Aber Unsicherheit ist ja auch nicht dasselbe, wie Schüchternheit.
Ich glaube, Joko kann, wenn er will, ist aber eben verunsichert. Und das stützt deine These natürlich. Wer weiß, vielleicht macht er sich wirklich mehr Gedanken um seine Zukunft, als wir alle denken und packt das in diese Ironie. Oder er versucht sich genauso selbstsicher zu geben, wie Klaas, wenn es um’s alleine moderieren geht, weil er eben diese Schwäche nicht mehr angedichtet bekommen will.
Also interessante These, die mich gerade wirklich zum nachdenken angeregt hat. ❤️
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on4ublog · 7 years
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Das glaub ich jetzt nicht!
Lesedauer: 5min
Brauchen wir Religionsunterricht noch?
Reli? Laberfach, unwichtig! Wirklich? Ich hab man gefragt, was Lehrer und Schüler über den Religionsunterricht denken und warum es ihn an deutschen Schulen überhaut gibt.
Hey du,
fun Fact: Religion ist das einzige Schulfach, dessen Existenz durch das Grundgesetz garantiert ist. So steht in Artikel 7, Absatz 3: „Der Religionsunterricht ist (...) ordentliches Lehrfach." Ordentliches Lehrfach heißt: Pflichtfach, benotet, versetzungsrelevant. Darüber hinaus ist im Grundgesetz festgelegt, dass der Staat darauf achten soll, dass sich der Religionsunterricht nicht gegen geltendes Recht und Gesetz richtet - ansonsten soll er sich aber raushalten. Obwohl in Deutschland die schulische Bildung Angelegenheit der Bundesländer ist, gilt die Regelung zum Religionsunterricht also für ganz Deutschland - weil sie im Grundgesetz verankert ist. Allerdings gibt es drei Ausnahmen: Berlin, Brandenburg und Bremen hatten nämlich, kurz bevor das Grundgesetz in Kraft trat, eigene Regelungen zum Religionsunterricht erlassen und durften diese behalten. Faith at school In Berlin ist es zum Beispiel so: Religion wird ab der Grundschule unterrichtet die Teilnahme am Unterricht ist aber freiwillig. Pflichtfach ist nicht Religion, sondern Ethik, und zwar für alle Schüler von der siebten bis zur zehnten Klasse. Der Religionsunterricht wird von den Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften erteilt, das Bundesland Berlin steuert einen Finanzierungszuschuss bei und stellt die Klassenräume. In diesem Schuljahr gibt es zehn verschiedene Religionsunterrichte in Berlin, und so nimmt von den insgesamt 346.218 Berliner Schülern etwas mehr als die Hälfte an einem Religionsunterricht teil: 80.032 zum Beispiel am evangelischen und 24.106 am katholischen Religionsunterricht. Den vom Humanistischen Verband angebotenen Lebenskundeunterricht besuchen 62.664 Schüler, 1.041 den jüdischen und 4.987 den islamischen Religionsunterricht. Und tatsächlich wird auch buddhistischer Religionsunterricht angeboten, den besuchen 16 junge Berliner. Welchen Religionsunterricht die Schüler besuchen wollen, können sie selbst entscheiden (bis sie 14 sind, entscheiden die Eltern) und sie müssen der Religion auch nicht angehören. 
Ach, sie sind Mathelehrer, sie unterrichten jetzt Ethik!
Ethik ist in Berlin erst im Jahr 2006 als Pflichtfach eingeführt worden. Das Fach ist philosophisch geprägt, doch wie und was genau unterrichtet wird, hängt stark vom einzelnen Lehrer ab. Doch es gibt immer noch nicht genug ausgebildete Lehrer für das Fach, weshalb Ethik oft von fachfremden Lehrern unterrichtet wird. Darunter leide die Qualität, bemängeln viele Schüler. Dabei könnte Berlins Ethikunterricht eine Vorbildfunktion für ganz Deutschland haben, da sind sich die zahlreichen Kritiker des traditionellen Religionunterrichts einig. Zu diesen Kritikern gehört unter anderem Michael Schmidt-Salomon. Er ist Philosoph und Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung, die sich für die Vermittlung eines wissenschaftlich geprägten Weltbildes, vor allem auch an Schulen, stark macht. Schmidt-Saloman hat sich immer wieder zu den Gründen geäußert, die für ihn gegen einen konfessionellen Religionsunterricht sprechen. Etwa, dass Religionsunterricht die Entwicklung der Schüler manipulieren könnte. Anders als alle anderen Schulfächer, die Erkenntnisse vermitteln sollen, die belegt seien, habe der Religionsunterricht nur Bekenntnisse und Vermutungen zu bieten. Er bestreite nicht, dass es Religionslehrer gebe, die trotz alledem einen hervorragenden Unterricht machen würden, plädiert aber trotzdem für die Einführung eines allgemeiner gefassten Faches, in dem sich die Schüler mit den verschiedenen Lebensgestaltungen, der Ethik, der Religion und anderer Weltanschauung auseinandersetzen, da sie sich so weit besser entfalten könnten, als dies im traditionellen Religionsunterricht möglich sei.'
Wer getauft ist, muss mitmachen
Doch das scheint im Berliner Ethikunterricht bisher nur stellenweise zu funktionieren. Für die anderen Bundesländer, in denen Religion ein Pflichtfach ist, kommt eine Umstellung derzeit ohnehin nicht in Frage. So zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen. Religion ist ein Pflichtfach für alle getauften Christen. Für Schüler, die nicht an einem christlichen Religionsunterricht teilnehmen, gibt es das Fach 'Praktische Philosophie'. An manchen Schulen gibt es mittlerweile auch islamische Religionslehre - das macht Sinn, schließlich ist die Regelung des Grundgesetzes nicht auf christlichen Religionsunterricht beschränkt. An einer Realschule in Stuttgart in Baden-Württemberg unterrichtet Hannah seit 2008 katholische Religionslehre. Sie mag das Fach: "Was das Fach besonders macht, ist vor a1lem die Entschleunigung des sonst so straffen Schulalltags und der festgelegten Lehrpläne. Ich empfinde es als große Freiheit, individuell auf die Interessen der Schüler einzugehen und mir die Zeit zu nehmen, die der Kurs braucht. Das ist in keinem anderen Fach so flexibel möglich." Religion sei das Fach, bei dem sie endlich mal Zeit habe, mit den Schülern zu diskutieren, sagt sie. "Auch ich werde immer wieder herausgefordert und muss mich den kritischen Fragen und Einstellungen der Schüler stellen, was das Fach lebendiger macht als alle anderen - hier gibt es kein richtig und falsch."
Bibelzirkel und Hinduismus
Aber könnte man das nicht auch in einem Pflichtfach Ethik? Sich Zeit nehmen und miteinander diskutieren? "Ich kann den Hintergrundgedanken verstehen, zumal sich viele Themen überschneiden, und auch die Religion eine Rolle spielt. Allerdings sehe ich hier die Gefahr, dass Religion aus dem Alltag der Gesellschaft verschwindet und sie sich so nicht weiterentwickeln kann." Celine aus Stuttgart hat gerade Abi gemacht. Früher fand ich Religionsunterricht eher nervig", sagt sie. "Während es in der Grundschule nur Bespaßen mit Liedersingen und Kerzenanzünden war, mussten wir auf der weiterführenden Schule Bibel-Lernzirkel machen oder alles über den Hinduismus auswendig lernen." Oft hatte die 18-Jährige auch das Gefühl, dass es zu den gestellten Fragen vorgefertigte Antworten gab und die Meinung der Schüler nicht wirklich gefragt war. In der Obersrufe sei es dann aber ziemlich interessant geworden "in Reli". Jetzt stand nicht mehr Lernen, sondern vor allem das kritische Hinterfragen verschiedener Theorien und Lehren im Vordergrund. "Das klingt vielleicht dämlich, aber erst da habe ich begriffen. dass die Bibel nicht unbedingt wörtlich zu verstehen ist. Zwischen den Zeilen zu lesen und interpretieren - das haben wir ganz oft gemacht. In Klausuren rückten immer mehr solche Aufgaben in den Vordergrund, bei denen wir unsere eigene Meinung zu bestimmten Themen erläutern sollten." Klingt eigentlich ganz gut - und ziemlich genau so, wie man sich auch guten Ethikunterricht vorstellt.
Erzählungen erklären die Welt 
Geschichten und Erzählungen erklären uns die Welt. Sie sind das Computerprogramm, nach dem wir die Welt deuten. Sie geben uns ein Bild von ihr, von ihren Zusammenhängen und helfen uns das, was auf der Welt passiert, einzuordnen und uns entsprechend zu verhalten. Wir beantworten damit aber auch zum Beispiel die Fragen, was Frieden bedeutet, wozu wir auf der Welt sind, weshalb es die Welt überhaupt gibt, oder wie viel das Leben wert ist. Es hat also mehr als krasse Auswirkungen auf mein Leben und das meiner Mitmenschen, ob ich nach dieser oder der anderen Erzählung lebe. Sie sind super mächtig! Es macht für mein Leben und für eine Gesellschaft, ja sogar für ein ganzes Land einen enormen Unterschied, ob man z.B. nach der Erzählung des Atheismus, des Buddhismus oder des Islams lebt. Oder nach der Erzählung der Bibel.
Buddhisten zum Beispiel sehen und deuten die Welt ganz anders, als ein Mensch, der annimmt, dass die Sterne die Welt beeinflussen. Einer, der sein Leben nach den Sternen ausrichtet, heiratet vielleicht nur jemanden, der im selben oder einem passenden Sternbild geboren ist. Einem Buddhisten ist das aber völlig pups.
Viele Menschen meinen, bei der Geschichte gehe es darum, dass das Leben sinnlos, ein Zufall ist und man es deshalb besser genießen sollte, solange man die Möglichkeit dazu hat. Die Hauptperson sind wir selbst. Und das Ziel ist der Genuss - so schnell und einfach wie möglich, mit möglichst wenig Anstrengung so viel wie möglich zu verdienen.
Gottes Geschichte 
Wenn du also die Welterklärungsgeschichten anderer Religionen und Weltanschauungen kennst und checkst, welche Auswirkungen es hat, wenn man wirklich nach ihnen lebt, wird dir auf einen Schlag klar, wie revolutionär anders und wie abgefahren gut die Welterklärungsgeschichte der Bibel ist. Die biblische Welterklärungsgeschichte erzählt, dass die Welt von jemandem gewollt und mit Absicht erschaffen wurde. Von einem Gott, der uns als sein Abbild geschaffen hat und der einen Plan für unser Leben hat. Und noch mehr: Er nennt uns seine geliebten Kinder, Teil seiner Familie!
Und die Bibel erzählt von einem Gott der sich nach dir sehnt, der alles aufgab und selbst Mensch wurde, in den Dreck dieser Welt kam um seine Geschichte mit den Menschen neu zu schreiben. Um wahre Vergebung unserer Fehler möglich zu machen und uns ewiges Leben zu schenken. In Jesus Christus starb er selbst am Kreuz und ist wieder auferstanden um uns Hoffnung und eine Perspektive zu geben. Auch über den Tod hinaus. Aus voller Liebe hat er alles für dich gegeben, weil du ihm alles bedeutest.
Wonach lebst du? 
Aber ist diese Erzählung wahr? Oder stimmt es, das alles Zufall ist? Oder komplett vorprogrammiert? Die Entscheidung, welcher Geschichte du glaubst und nach welcher Story du dein Leben lebst, musst du selbst treffen. Und deshalb finde ich den Religionsunterricht auch so wichtig. Denn genau hier kann man diese Geschichten kennenlernen, mit Leuten ins Gespräch kommen, die daran glauben und die dafür brennen und sich dann selbst entscheiden, welcher Geschichte man glauben möchte. Wir haben einen freien Willen (wobei sich jetzt natürlich die Frage stellt, wo der schon wieder herkommt). und es ist ein Privileg, entscheiden zu können, woran du glauben willst.
Es ist die wichtigste Entscheidung deines Lebens. Die, von der alles ausgeht, nach der sich alles richtet. Denn sie bestimmt die Richtung, das Ziel und den Mittelpunkt deines Lebens. Lass dir also ruhig Zeit, sammle Erfahrungen, rede mit anderen darüber, aber triff eine Entscheidung.
"Was ist selbst der glücklichste Mensch ohne Glauben? Eine schöne Blume in einem Glas Wasser, ohne Wurzel und ohne Dauer." (Lugwig Börne)
Die Reise deines Lebens
Was ist die wahre Geschichte? Was ist die beste Geschichte? Lass uns auf die Suche gehen. Auf die Suche nach deiner Geschichte. Zum Ziel dieser Sehnsucht in dir. Nach dem Sinn, der Realität Out of the Box.  Und damit, wie diese Welt komplett verändert werden kann. Was du findest kann dein Leben auf dem Kopf stellen, aber es wird dir neue Perspektiven geben, einen Sinn und eine Bestimmung. Auch über den Tod hinaus. Auf dich wartet die Reise deines Lebens. Der größte Schatz und das schönste Geheimnis.
Be blessed
Manuel 
PS: Was denkt ihr über Religionsunterricht in der Schule? Schreib es doch mal in die Kommentare. Ich bin gespannt.
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2 Wochen vorher
Als ich am nächsten Morgen aufwache und mein Gehirn mich in die Realität zurückkatapultiert, denke ich an meine Nachricht und hoffe auf eine Antwort. Auch wenn das, was ich geschrieben habe, unmissverständlich war: „... Ich erwarte keine Antwort, will gar keine, hab keinen Bock auf nette, freundliche Floskeln, die eigentlich nichts bedeuten. ...“ Und Sebastian hat sich daran gehalten. Keine neue Nachricht von ihm. Nur eine von Roman. Mit einem Trailer und der Frage, ob ich mit ihm ins Kino gehen will. Ich finde den Film ehrlich nicht sehenswert und so schreibe ich ihm ehrlich, dass ich den Film nicht sehen will und damit findet er sich ab. Mama kommt ins Zimmer und fragt, ob ich mit ihnen Rad fahren will. Meine Tante hat angerufen, der Plan ist eine gemütliche Runde in Tschechien und ich verneine, denn ich habe ehrlich was vor. Das Zimmer muss gemacht werden. Teilweise stehen noch Taschen rum, die ich noch nicht ausgepackt habe, seit ich von der großen Stadt wieder nach Hause gezogen bin. In den Laden hat sich seit Jahren Ramsch angesammelt und der Staub auf den Flächen verschwindet auch nicht von selber. Ich bin nicht stolz auf den Zustand meines Zimmers. Doch der Wahrheit ins Auge sehen ist ein erster Schritt und heute wird sich das alles sowieso ändern. Ich stehe auf, zwinge ein Stück Brot in mich rein, trinke ein Glas Wasser und mache mich an die Arbeit. Musik an und dem Chaos den Kampf ansagen. Wie in Trance arbeite ich mich mal mehr, mal weniger systematisch durch das Durcheinander, putze und sortiere und miste aus. Stelle Möbel um und hänge Bilder ab und andere auf. Finde alte Notizen und alte Briefe und schwelge zwischendurch in Erinnerungen. Wie gut es doch tut, beschäftigt zu sein. Das sehe ich, als ich am Abend verschwitzt und erschöpft unter der Dusche stehe und merke, dass ich den ganzen Tag nicht an Sebastian gedacht habe. Umso schmerzhafter prasseln nun alle Erinnerungen wieder auf mich ein und das Wasser prasselt mit und mein Kopf beginnt zu schmerzen. Wie schnell sich Stimmung doch ändern kann. Ich trockne mich ab und wandle ins Zimmer. Packe den Laptop aus und versuche, mich mit der Serie abzulenken, die ich gerade schaue. Doch es geht nicht und der Herzschmerz aus der Serie lässt sich zu gut mit meinem vergleichen und so stoppe ich die Folter und packe den Laptop wieder ein. Überlege, was ich sonst so mache, wenn ich Ablenkung brauche und bemerke, dass ich es mir seit Tag x nicht mehr selber gemacht habe. Und dabei ist es schon ungewöhnlich, wenn ich es einen Tag lang aushalte, ohne es mir zu besorgen. Danke Sebastian, denke ich bitter, denn ich spüre keinen einzigen Funken Verlangen und gebe ihm die Schuld. Wie oft ich doch dabei an ihn gedacht hatte, wie oft ich mir vorgenommen hatte, es ihm zu zeigen, wie ich bin, wenn ich mich alleine mit meiner Lust beschäftige. Es ist nie dazu gekommen. Und jetzt wird es wohl Zeit, wieder vermehrt auf Pornos zurückzugreifen. Doch auch darauf habe ich keine Lust und deswegen lege ich mich ins Bett, verzichte aufs Zähne putzen und komme auf blöde Ideen. Und so beginne ich, Sebastians‘ facebook-Profil nach Hinweisen zu durchforsten. Ich hatte schon länger ein bestimmtes Mädchen im Kopf, dem er unter ein Bild „Kätzchen“ geschrieben hatte, kurz nachdem unser Kontakt abbrach. Und weil facebook keine Geheimnisse hat und gerne mit anderen Menschen teilt, finde ich sie auch sofort. Weil sie ein Bild von ihm geliked hat. Und meine Vermutungen bestätigen sich, als ich lese, was er so unter die anderen Bilder kommentiert hat. Sie heißt also Miriam Kala, hat ein Kaninchen und einen Hund, ist blond gefärbt, hat große Augen und volle Lippen. Sie gefällt mir nicht. Irgendetwas an ihren Gesichtszügen lässt sie alt und faltig aussehen. Auch wenn Augen, Mund und Nase einzeln betrachtet nicht perfekter sein könnten. Doch das alles ist für mich nur ein schwacher Trost, denn ich finde mich selber auch nicht schön und so ist sie wohl die bessere Option. Ich halte es nicht länger aus, logge mich aus und drehe das Licht aus. Kurz darauf kommt Mum zurück und will wissen, wo mein Bruder ist. Ich weiß es nicht und das sag ich ihr auch und bin vielleicht ein bisschen zu ruppig. Was sie aber geschafft hat, ist, dass ich noch aufgewühlter bin als zuvor und deswegen nehme ich das Handy wieder in die Hand. Ich beginne, die Unterhaltung von Sebastian und mir noch einmal durchzulesen, die wir auf seiner Heimfahrt vom Urlaub hatten und hoffe auf einen klitzekleinen Hinweis, der auf seine Freundin hindeutet. Nichts. Ich mache Screenshots von zwei Ausschnitten:
‚Zuerst die Augenbinde, dann kommen meine Handfesseln, dann das Gleitgel, Analplug und Vibrator‘
‚Welch ein teuflischer Plan...‘ ‚Deine Handfesseln?‘
‚Und dann steck ich dir meinen Schwanz in den Mund...‘ ‚Ja, von der Arbeit‘
‚Doppelt mmmh... J‘
‚Vorne, hinten und Mund...‘
‚In deiner Fantasie darfst du das, Schätzchen...‘
‚Tzä‘ ‚Ich lass dich einfach ein bisschen Wein trinken, dann passt das schon... ;)‘
 und
 ‚Hab ja niemanden, der sich meiner annimmt‘
‚Ah geh, du schaffst, das schon alleine, bist ja schon groß!‘
‚So vor mir hinkniet, Vibrator in der Muschi... so zb‘
‚Oh, wartet da niemand? :o Du armes! :‘)‘
‚Nein... L‘
‚Oh no L das tut mir Leid für dich...‘ ‚Mich besucht auch nie jemand L‘
‚Mh, vielleicht kann man da was machen‘ ‚Mal schaun ;)‘
Und ich schicke ihm die Screenshots: „Eine Frage will ich aber jetzt noch beantwortet haben. Warum schreibt man sowas, wenn das mit der anderen schon so fix ist?“ Jetzt, da ich das noch einmal alles gelesen habe, fühle ich mich einfach nur noch verarscht. Was hat er sich dabei gedacht? Meine Gedanken drehen sich im Kreis und ich komme von „Er ist einfach ein Arschloch, nicht anders als die anderen Männer“ über „Er hat’s sicher nicht so gemeint“ über „Vielleicht bin ich ihm doch nicht so egal“ wieder an den Anfang meiner Überlegungen. Und in dieser Stimmung meint jetzt Papa, in mein Zimmer stürmen und meine Mum verteidigen zu müssen. „So, jetzt muss ich mal mit dir reden. Mama sitzt oben und weint, weil du so gemein zu ihr bist. Und jetzt will ich einfach, dass du mit mir redest. Sag einfach, was du hast, warum es dir nicht gut geht! Magst du uns alle nicht mehr? Willst du uns was Böses tun? Willst uns bestrafen?“ „Nein, will ich nicht. Mir geht es gerade nicht sehr gut und da geht es nicht um euch.“ Ich bin ganz ruhig, sachlich, lasse mich nicht von ihm anstecken. „Dann sag, warum es dir nicht gut geht! Deine Mutter verzweifelt schon, weil sie nicht mehr weiß, was sie noch machen soll und du versteckst dich in deinem Zimmer und badest dich auch noch in deinem Selbstmitleid. Lässt dich nicht mehr blicken, nimmst nicht am Familienleben teil, hilfst niemandem. Und eine Entschuldigung hört man schon gar nicht von dir. Hat man noch nie gehört. Und das Zimmer passt übrigens auch nicht. Zum Schämen ist es mit dir! Ich mach jedes Mal deine Zimmertür zu, wenn jemand kommt, da müssten wir uns ja alle schämen, bei dem Chaos, das du da hast. Dass du dich da überhaupt noch wohl fühlst!“ „Wenn es mir wieder besser geht, komme ich gerne wieder zu euch. Jetzt brauche ich einfach meine Ruhe. Und am Zimmer habe ich heute den ganzen Tag gearbeitet.“ Ich bleibe ruhig, habe Angst, dass ich meinen Papa provoziere. Aber wenn er so aufgeht, dann provoziert ihn alles. Wenn ich nichts sage, wenn ich etwas sage, wenn ich zu ruhig bleibe und wenn ich lauter werde. „Vielleicht geht es dir ja besser, wenn du wieder mehr am Familienleben teilnimmst. Und wenn du sagst, was los ist. Wahrscheinlich ist mit diesem Polizisten Schluss, das ist doch logisch, dass es mit ihm zusammenhängt. Naja, ich geh jetzt wieder, muss ja schauen, dass mir deine Mutter nicht durchdreht.“ Es kann nicht Schluss mit jemandem sein, wenn man gar nicht zusammen war, denke ich bitter. Er will gehen, aber eines muss ich dann doch loswerden. „Übrigens – die ganze Zeit lang hat mir kein Mensch gesagt ‚Ich sehe, dass es dir schlecht geht und du sollst wissen, dass ich ein offenes Ohr für dich habe, wenn du es brauchst.‘ Das hat nie jemand gesagt. Und jetzt plötzlich willst du mich zwingen zu reden!“ Ich bin doch lauter geworden, aber nur minimal. Wie ein Tornado dreht sich Papa um und kontert. Er ist es gewohnt, das letzte Wort zu haben, der Patriarch. „Weil wir ANGST vor dir haben! Dass du uns anschreist, wenn wir etwas sagen. Mit dir kann man doch nicht reden, weil man sowieso immer...“ Ich halte mir die Ohren zu und schließe die Augen. Sage mir ruhiger Stimme in seinen Redeschwall hinein: „Ich halte mir jetzt die Ohren zu und höre dich nicht mehr. Es bringt also nichts, wenn du weiterredest.“ Er wird lauter, das ist das einzige, das ich merke. Ich verstehe kein Wort von dem, was er sagt. Ich halte durch und stelle mich tot. Irgendwann höre ich die Tür schlagen. Zur Sicherheit lasse ich meine Hände bei den Ohren, traue mir erst nach ein paar Minuten die Augen wieder zu öffnen und die Hände abzulegen. Danke, Papa, denke ich. Danke für deine Hilfe. Ich denke an Sebastian und ich denke an Miriam und ich denke an Papa und später erbarmt sich der Schlaf und dreht meine Gedanken ab.
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