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Ein lautes "Nein" zu Faschismus

Bisher habe ich mich immer sehr zurückgehalten und mich in der Regel hier nicht politisch geäußert. Nun aber kann ich die Füße nicht mehr stillhalten, denn seit Dezember erreichen mich in meinem beschaulichen Oberlausitzer Dorf ständig solche Meldungen:
Neonazi-Festival „Schild und Schwert“: Neonazis stürmen die Provinz
Neonazi-Festival „Schild und Schwert“: Neonazis stürmen die Provinz

Neonazis planen nach Themar erneut ein Musikfestival, um die Szene zusammenzubringen und zu vernetzen - diesmal in Ostritz. Die NPD-Politiker Thorsten Heise und Udo Voigt sind als Redner angekündigt. Source: www.fr.de/politik/rechtsextremismus/neonazi-festival-schild-und-schwert-neonazis-stuermen-die-provinz-a-1421607 Und das gefällt mir nicht. Das gefällt mir überhaupt nicht. Unabhängig von mir und meiner persönlichen Einstellung zu Nazi-Festivals empfinde ich es als absolute Zumutung für die knapp 3.000 Ostritzer Bürger. Denn diese müssen befürchten, Ähnliches zu erleben wie schon die ebenfalls knapp 3.000 Einwohner Themars im vergangenen Jahr.
Wir waren bei der größten Neonazi-Veranstaltung Deutschlands
Wir waren bei der größten Neonazi-Veranstaltung Deutschlands

"Ich schlage euch tot!" – Was passiert, wenn 6.000 Rechtsextreme in eine thüringische Kleinstadt einmarschieren. Source: www.vice.com/de/article/padxv7/wir-waren-bei-der-grossten-neonazi-veranstaltung-deutschlands Aber das ist ja auch der Grund, warum gezielt solche Orte ausgewählt werden, nicht wahr? Die NPD rechnet hier hier mit wenig Widerstand und nutzt das fehlende öffentliche Interesse für den ländlichen Raum und die Abwesenheit von Strukturen für sich und ihre Zwecke. Eins muss man ihnen lassen: doof sind diese Leute nicht.
Wehret den Anfängen
Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber mir machen diese Nachrichten und solche Bilder Angst. Und sie machen mich wütend. Ich ärgere mich, weil sich anscheinend Menschen aus ganz Europa zu Hunderten oder sogar Tausenden unter dem Schlachtruf Reconquista Europa problemlos an Hitlers Geburtstag "versammeln" dürfen. Quasi bei mir um die Ecke. Menschen, die ganz offensichtlich intolerant, menschenverachtend und gewaltbereit sind. Und ich ärgere mich zusätzlich, weil diese Leute auch noch die Kosten, die normalerweise von Festival-Veranstaltern aus eigener Tasche bezahlt werden müssen, auf Vater Staat abwälzen. Weil sie ja "nur" von ihrem "Versammlungsrecht" Gebrauch machen. Wer schon einmal selbst ein Fest oder Festival geplant hat, weiß in etwa, von welchen Kosten ich rede. "Lange Nase, Ätschibätschi, Ihr seid doch alle ganz schön blöd! :P " Das höre ich dabei in meinen Ohren und sehe ein feistes Grinsen dazu. Im übertragenen Sinne natürlich. Und irgendwie haben sie ja vielleicht auch Recht, sich über uns lustig zu machen. Wir alle bezahlen mit unseren Steuergeldern dafür, dass sich Rechtsradikale aus ganz Europa (für nur schlappe 45 Euro Eintritt) bei rechter Musik, Nazi-Tätowierungen und Kampfsportübungen gemeinsam feucht-fröhlich amüsieren und die Rückeroberung Europas planen. Wir bezahlen die Polizei, Straßensperrungen, Krankenwagen etc etc. Die Thüringer Veranstalter sollen im vergangenen Jahr in Themar übrigens mehr als 200.000 Euro eingenommen haben. Für einen "guten" politischen Zweck natürlich. Das dürfte dann in Ostritz ähnlich sein. Und wie wir aus Thüringen wissen, wird es höchstwahrscheinlich auch nicht bei diesem einen Event bleiben.
Nett hier - wir bleiben!
Einmal da, wird sich das braune "Volk" gemütlich niederlassen und weitere Veranstaltungen folgen lassen. In Thüringen soll mittlerweile durchschnittlich einmal pro Woche eine Rechtsrock-Veranstaltung stattfinden. Viel Spaß. Solltest Du mehr dazu wissen wollen: der Thüringer Verein MOBIT e.V. informiert nicht nur über Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus, sondern auch über die speziellen unternehmerischen Aktivitäten von NPD-Mitgliedern wie zum Beispiel dem Veranstalter Torsten Heise. Das Schema scheint bei den Festivals immer das Gleiche zu sein. (Ich frage mich, ob das ein Franchise-System ist?) Ein kleiner Ort, von dem man nur wenig Gegenwehr erwartet, ein rechter Gastronom/Hotelier, der zusätzlich in seinem Online-Shop Nazi-Bedarf vertickt und - warum auch immer - ein Kloster vor Ort. Zu Themar gehört das Kloster Veßra, zu Ostritz das Kloster St. Marienthal. Übrigens findet am 21.4. zeitgleich zum Nazi-Festival in Ostritz bundesweit der Tag des offenen Klosters statt: "Unter dem Motto Gut. Wir sind da. öffnen am 21. April 2018 viele Klöster ihre Pforten. Wir laden zu einem Fest der Begegnung ein." Auch im Ostritzer Kloster St. Marienthal können sich an diesem Tag Gläubige andächtig besinnen, während nebenan der "Kampf der Nibelungen" stattfindet oder anschließend Die Lunikoff Verschwörung, Amok, Kategorie C, Sons of Odin, Oidoxie, Bataillon 500, Liebenfelskapelle (Solo) und Sturmwehr es ordentlich krachen lassen. Halleluja! In der Haut der etwa ein Dutzend Kloster-Nonnen m��chte ich gerade nicht stecken....
Reconquista Europa
Rückeroberung ist übrigens tatsächlich wortwörtlich gemeint, wenn Du einmal Google bemühst. Oder Youtube. Da gibt es nette Videos mit deutschen Untertiteln, die Dich mitreißen sollen, mitzumachen. Motto: erst erobern wir die Ukraine zurück und dann ganz Europa. Unklar ist (mir zumindest) allerdings, von welchen Landes- und Europa-Grenzen hier eigentlich die Rede sein soll? Schließlich scheint es so, dass man sich als Rechtsradikaler vor allem auf vorchristliche Zeiten besinnt. Und die liegen ja schon ein Weilchen zurück... Trotzdem mischen anscheinend einige deutsche Jungs bereits fleißig mit bei der kämpferischen Rückeroberung der Ukraine. Vielleicht ist ja vor allem der Weg das Ziel?
Kampf gegen prorussische Separatisten: Deutsche heuern bei rechtsextremem ukrainischen Bataillon an - SPIEGEL ONLINE - Panorama
Kampf gegen prorussische Separatisten: Deutsche heuern bei rechtsextremem ukrainischen Bataillon an - SPIEGEL ONLINE - Panorama

Das ukrainische Regiment Asow wirbt mit Flyern auf Neonazi-Veranstaltungen um neue Mitglieder - offenbar erfolgreich: Immer mehr Söldner schließen sich an, um "Europa vor dem Aussterben" zu bewahren. Source: www.spiegel.de/panorama/justiz/ukraine-deutsche-soeldner-heuern-bei-rechtsextremem-freiwilligenbataillon-an-a-1177400.html Du glaubst mir nicht? Du glaubst der Lügenpresse nicht? Dann frag doch einfach mal selbst bei Asow und seinen Leuten an, ob Du auch mitkämpfen darfst und ob Du in der Ukraine auf Landsleute treffen würdest. Informiere Dich aus erster Hand. Dann weißt Du es. Und frag doch bei der Gelegenheit auch direkt mal nach, ob Du eventuell mit dem einen oder anderen Soldaten-Kumpel vielleicht auch beim Schild-und-Schwert-Festival in Ostritz anstoßen könntest. Ich wette, die Antwort lautet ja. Unklar ist mir auch, wie man im Falle einer "Rückeroberung" jeweils die Zuordnung zu "völkischen" Stämmen regeln will. Zumal unsere Ur-Ahninnen und Ur-Ahnen in den letzten 1000 Jahren ja so gut unterwegs waren, dass sich in jedem Erdling Blutstropfen aus diversen verschiedenen "Völkern" munter mischen dürften. So mancher dürfte sich jedenfalls wundern, wenn NPD-Genossen ihn dann plötzlich heim nach Schlesien/Polen, ins Frankenland oder wohin auch immer schicken wollen...
Alles nur ein bischen Spaß?
Aber so weit scheinen viele ja leider gar nicht zu denken. Dass ihnen vielleicht mal ein Rechter persönlich an den Kragen wollen könnte. Nicht unbedingt, weil sie nicht arisch sind, sondern weil jemandem vielleicht einfach ihr Gesicht nicht passt, weil er scharf auf ihre Ehefrau ist oder auf den Gartenzwerg nebst Grundstück und Eigenheim, auf die Firma, auf das Ersparte. Alles schon passiert. Lieber reden sich einige ein, dass hier die Jugend nur ein bißchen Spaß haben will. Oder, dass sich politisch Engagierte nur ein bißchen versammeln und austauschen wollen. Ist doch ihr gutes Recht oder? Aha: Europa zurückerobern zu wollen ist also nicht verfassungswidrig? Neue Regeln aufstellen zu wollen, wer zu Deutschland gehört und wer nicht, widerspricht nicht dem Grundgesetz? Hitlers Geburtstag zu zelebrieren ist ganz normal? Und sich als Deutscher an Kämpfen im Ausland zu beteiligen ist völlig legitim? Interessant... Schon komisch. Hinz und Kunz hat mir in letzter Zeit besorgt von der großen Gefahr durch Islamisten erzählt, die Europa erobern wollen und dass wir hier "überfremdet" werden (obwohl in Sachsen ja kaum ein Ausländer zu sehen ist). Aber von Neonazis aus der Ukraine, Polen oder woher auch immer erobert zu werden, die alte germanische Gottheiten anbeten, das scheint überhaupt kein Problem zu sein... Oder etwa doch?
In Sachsen regt sich Widerstand
Ha! Von wegen Dunkeldeutschland! Nicht wenige Menschen in Sachsen haben schon lange die Nase voll davon, kollektiv als Nazis verurteilt zu werden, während sie gleichzeitig selbst die Sorge haben, von Rechten drangsaliert zu werden. Und diese "bunten" Menschen wirbeln nun, um ihrerseits politisch Position zu beziehen und der NPD friedlich, aber energisch Paroli zu bieten. So planen die Bewohner*innen von Ostritz in Kooperation mit dem IBZ bereits ein Friedensfest zeitgleich zum NPD-Festival:
Zeichen setzen – Hinsehen – Handeln – vom 20. bis 22. April 2018
Zeichen setzen – Hinsehen – Handeln – vom 20. bis 22. April 2018

vom 20. bis 22. April 2018 Source: ostritzer-friedensfest.de/ Ergänzend soll zeitgleich ebenfalls vor Ort eine politische Gegenveranstaltung zum NPD-Festival stattfinden, die derzeit durch einen Zusammenschluss von Gruppen und Einzelpersonen aus der Region Ostsachsen, Sachsen, Berlin und Brandenburg, der Initiative "Rechts rockt nicht!" vorbereitet wird.
Initiative «Rechts rockt nicht!»
Initiative «Rechts rockt nicht!»

Gemeinsam gegen neonazistische und völkische Festivals - egal wo! Source: www.rechtsrocktnicht.org/ Hier, ebenfalls in Ostritz und direkt gegenüber vom NPD-Festival-Gelände, soll es auf jeden Fall friedlich, offen, vielfältig, bunt und trotzdem lebhaft zugehen.
Ostritz ist doch weit weg...
Wer will, findet natürlich viele Argumente um selbst nichts zu tun. Dem einen sind die geplanten Gegenaktionen zu radikal, der anderen sind sie nicht radikal genug. Und überhaupt hätte man vielleicht alles anders organisiert, hätte man es selbst organisiert... Wer aktiv wird, trifft leider immer auch auf Leute, die herumkritteln. Einige denken auch, dass das hier ja nur ein "Ostritz-Problem" ist, weil sie selbst nicht in Ostritz leben. Haben die Ostritzer halt Pech gehabt. Aber dieses geplante NPD-Festival ist kein Ostritz-, kein Oberlausitz- und auch kein Sachsen-Problem. Tatsächlich haben wir ein rechtes Europa-Problem, das zufällig in ländlichen Regionen beginnt, um sich dann immer weiter auszubreiten. Und wenn wir jetzt pennen und die Sache nicht ernst nehmen, dürfte es irgendwann für uns alle noch ein richtig böses Erwachen geben. Themar und Ostritz sind nur der Anfang.
Und was kannst Du tun?
Zunächst einmal kannst Du ein Zeichen setzen, indem Du diese Petition unterschreibst, wenn Du es vorziehst, dass Dein Leben vielfältig, bunt und friedlich bleibt: var OPWIDGET = { "base_url": "https://www.openpetition.de", "api_key": "aae30a9c078925caf75e37b8071c695fe244bd75ece81e1427f36538c427728d", "options":{ "primarycolor": "#e07d28", "secondarycolor": "#6c6c6c", "backgroundcolor": "#ffffff", "mainfontsize": "12px", "language": "de_DE.utf8" // english: en_GB.utf8 } };

Viele kleine Leute.... Foto: tRaumpilotin Außerdem kannst Du alle Deine Freunde darüber informieren, was in Ostritz geplant ist - auf Facebook, Twitter und Co. Teile einfach diesen Beitrag. Und dann kommt gemeinsam in die Oberlausitz zum Feiern: Ostritz braucht auch Eure Solidarität an diesem Wochenende und so viele Menschen wie möglich, die friedlich und bunt Position beziehen und miteinander feiern - ohne Gewalt und ohne Randale. In Leipzig und Hessen, werden bereits gemeinsame Busreisen organisiert, weitere Städte und Regionen werden bestimmt folgen. Vielleicht organisierst Du ja auch eine eigene Busreise in Deinem Ort nach Ostritz? Ganz egal, was Du tust und wie Du Deine Solidarität mit Ostritz zeigst: Du kannst damit helfen, etwas zu bewegen. Denn es sind nicht die Politiker eines Landes alleine, die die Weichen stellen und unser Zusammenleben prägen, es sind vor allem Menschen wie Du und ich.
Deine tRaumpilotin
PS: Was sagen heute eigentlich politisch Verantwortliche in Thüringen rückblickend zu ihren Nazi-Festivals?
"Die Politik hat weggeschaut - die Zivilgesellschaft auch
Der Thüringer Innenminister Georg Maier, SPD, der bei der Veranstaltung auch im Publikum saß, räumt ein, dass Zivilgesellschaft und Politik zu lange weggeschaut hätten, wenn sich Rechtsextreme in Thüringen versammeln. Maier verspricht mehr Polizeipräsenz bei Nazi-Konzerten, um bei Rechtsverstößen auch eingreifen zu können, und ein neues Versammlungsrecht, dass es schwieriger macht, kommerzielle Veranstaltungen als politische Demonstration zu kaschieren. "Dann würden wir ganz andere Auflagen erteilen. Lärmschutzrichtlinien, Naturschutzrichtlinien, die alle angewandt werden können! Die würden dann letztendlich dazu führen, dass so eine Veranstaltung nicht genehmigungsfähig ist an diesem Ort. Und es wird immer so ein bißchen versucht, Hase und Igel zu spielen mit uns. Aber ich glaube, wir holen ordentlich auf. Ich laß mir das nicht mehr gefallen, dass quasi unsere Grundrechte genutzt werden, um antidemokratische Veranstaltungen abzuhalten!"" http://www.deutschlandfunkkultur.de/strategien-gegen-nazi-konzerte-in-thueringen-hass-und.1013.de.html?dram:article_id=410154 Titelfoto: Friedensmauer von Bethlehem Bildrechte: Annett Jagiela <br data-mce-bogus="1"><br data-mce-bogus="1"></p> <h2 data-mce-fragment="1">Die Politik hat weggeschaut - die Zivilgesellschaft auch <p data-mce-fragment="1">Der Thüringer Innenminister Georg Maier, SPD, der bei der Veranstaltung auch im Publikum saß, räumt ein, dass Zivilgesellschaft und Politik zu lange weggeschaut hätten, wenn sich Rechtsextreme in Thüringen versammeln. Maier verspricht mehr Polizeipräsenz bei Nazi-Konzerten, um bei Rechtsverstößen auch eingreifen zu können, und ein neues Versammlungsrecht, dass es schwieriger macht, kommerzielle Veranstaltungen als politische Demonstration zu kaschieren. <p data-mce-fragment="1">"Dann würden wir ganz andere Auflagen erteilen. Lärmschutzrichtlinien, Naturschutzrichtlinien, dier alle angewandt werden können! Die würden dann letztendlich dazu führen, dass so eine Veranstaltung nicht genehmigungsfähig ist an diesem Ort. Und es wird immer so ein bißchen versucht, Hase und Igel zu spielen mit uns. Aber ich glaube, wir holen ordentlich auf. Ich laß mir das nicht mehr gefallen, dass quasi unsere Grundrechte genutzt werden, um antidemokratische Veranstaltungen abzuhalten!" <p>_Bitte aktivieren Sie JavaScript und laden die Seite neu. Read the full article
#Antifaschismus#Antifaschisten#Begegnung#Faschisten#Festival#Freiräume#Landleben#Menschlichkeit#Musik#Nazis#NPD#Oberlausitz#Ostritz#Projekte#Rechtsradikale#Regionalentwicklung#Sachsen#Umbruch#Verständigung#Widerstand
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Ein lautes "Nein" zu Faschismus

Bisher habe ich mich immer sehr zurückgehalten und mich in der Regel hier nicht politisch geäußert. Nun aber kann ich die Füße nicht mehr stillhalten, denn seit Dezember erreichen mich in meinem beschaulichen Oberlausitzer Dorf ständig solche Meldungen:
Neonazi-Festival „Schild und Schwert“: Neonazis stürmen die Provinz
Neonazi-Festival „Schild und Schwert“: Neonazis stürmen die Provinz

Neonazis planen nach Themar erneut ein Musikfestival, um die Szene zusammenzubringen und zu vernetzen - diesmal in Ostritz. Die NPD-Politiker Thorsten Heise und Udo Voigt sind als Redner angekündigt. Source: www.fr.de/politik/rechtsextremismus/neonazi-festival-schild-und-schwert-neonazis-stuermen-die-provinz-a-1421607 Und das gefällt mir nicht. Das gefällt mir überhaupt nicht. Unabhängig von mir und meiner persönlichen Einstellung zu Nazi-Festivals empfinde ich es als absolute Zumutung für die knapp 3.000 Ostritzer Bürger. Denn diese müssen befürchten, Ähnliches zu erleben wie schon die ebenfalls knapp 3.000 Einwohner Themars im vergangenen Jahr.
Wir waren bei der größten Neonazi-Veranstaltung Deutschlands
Wir waren bei der größten Neonazi-Veranstaltung Deutschlands

"Ich schlage euch tot!" – Was passiert, wenn 6.000 Rechtsextreme in eine thüringische Kleinstadt einmarschieren. Source: www.vice.com/de/article/padxv7/wir-waren-bei-der-grossten-neonazi-veranstaltung-deutschlands Aber das ist ja auch der Grund, warum gezielt solche Orte ausgewählt werden, nicht wahr? Die NPD rechnet hier hier mit wenig Widerstand und nutzt das fehlende öffentliche Interesse für den ländlichen Raum und die Abwesenheit von Strukturen für sich und ihre Zwecke. Eins muss man ihnen lassen: doof sind diese Leute nicht.
Wehret den Anfängen
Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber mir machen diese Nachrichten und solche Bilder Angst. Und sie machen mich wütend. Ich ärgere mich, weil sich anscheinend Menschen aus ganz Europa zu Hunderten oder sogar Tausenden unter dem Schlachtruf Reconquista Europa problemlos an Hitlers Geburtstag "versammeln" dürfen. Quasi bei mir um die Ecke. Menschen, die ganz offensichtlich intolerant, menschenverachtend und gewaltbereit sind. Und ich ärgere mich zusätzlich, weil diese Leute auch noch die Kosten, die normalerweise von Festival-Veranstaltern aus eigener Tasche bezahlt werden müssen, auf Vater Staat abwälzen. Weil sie ja "nur" von ihrem "Versammlungsrecht" Gebrauch machen. Wer schon einmal selbst ein Fest oder Festival geplant hat, weiß in etwa, von welchen Kosten ich rede. "Lange Nase, Ätschibätschi, Ihr seid doch alle ganz schön blöd! :P " Das höre ich dabei in meinen Ohren und sehe ein feistes Grinsen dazu. Im übertragenen Sinne natürlich. Und irgendwie haben sie ja vielleicht auch Recht, sich über uns lustig zu machen. Wir alle bezahlen mit unseren Steuergeldern dafür, dass sich Rechtsradikale aus ganz Europa (für nur schlappe 45 Euro Eintritt) bei rechter Musik, Nazi-Tätowierungen und Kampfsportübungen gemeinsam feucht-fröhlich amüsieren und die Rückeroberung Europas planen. Wir bezahlen die Polizei, Straßensperrungen, Krankenwagen etc etc. Die Thüringer Veranstalter sollen im vergangenen Jahr in Themar übrigens mehr als 200.000 Euro eingenommen haben. Für einen "guten" politischen Zweck natürlich. Das dürfte dann in Ostritz ähnlich sein. Und wie wir aus Thüringen wissen, wird es höchstwahrscheinlich auch nicht bei diesem einen Event bleiben.
Nett hier - wir bleiben!
Einmal da, wird sich das braune "Volk" gemütlich niederlassen und weitere Veranstaltungen folgen lassen. In Thüringen soll mittlerweile durchschnittlich einmal pro Woche eine Rechtsrock-Veranstaltung stattfinden. Viel Spaß. Solltest Du mehr dazu wissen wollen: der Thüringer Verein MOBIT e.V. informiert nicht nur über Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus, sondern auch über die speziellen unternehmerischen Aktivitäten von NPD-Mitgliedern wie zum Beispiel dem Veranstalter Torsten Heise. Das Schema scheint bei den Festivals immer das Gleiche zu sein. (Ich frage mich, ob das ein Franchise-System ist?) Ein kleiner Ort, von dem man nur wenig Gegenwehr erwartet, ein rechter Gastronom/Hotelier, der zusätzlich in seinem Online-Shop Nazi-Bedarf vertickt und - warum auch immer - ein Kloster vor Ort. Zu Themar gehört das Kloster Veßra, zu Ostritz das Kloster St. Marienthal. Übrigens findet am 21.4. zeitgleich zum Nazi-Festival in Ostritz bundesweit der Tag des offenen Klosters statt: "Unter dem Motto Gut. Wir sind da. öffnen am 21. April 2018 viele Klöster ihre Pforten. Wir laden zu einem Fest der Begegnung ein." Auch im Ostritzer Kloster St. Marienthal können sich an diesem Tag Gläubige andächtig besinnen, während nebenan der "Kampf der Nibelungen" stattfindet oder anschließend Die Lunikoff Verschwörung, Amok, Kategorie C, Sons of Odin, Oidoxie, Bataillon 500, Liebenfelskapelle (Solo) und Sturmwehr es ordentlich krachen lassen. Halleluja! In der Haut der etwa ein Dutzend Kloster-Nonnen möchte ich gerade nicht stecken....
Reconquista Europa
Rückeroberung ist übrigens tatsächlich wortwörtlich gemeint, wenn Du einmal Google bemühst. Oder Youtube. Da gibt es nette Videos mit deutschen Untertiteln, die Dich mitreißen sollen, mitzumachen. Motto: erst erobern wir die Ukraine zurück und dann ganz Europa. Unklar ist (mir zumindest) allerdings, von welchen Landes- und Europa-Grenzen hier eigentlich die Rede sein soll? Schließlich scheint es so, dass man sich als Rechtsradikaler vor allem auf vorchristliche Zeiten besinnt. Und die liegen ja schon ein Weilchen zurück... Trotzdem mischen anscheinend einige deutsche Jungs bereits fleißig mit bei der kämpferischen Rückeroberung der Ukraine. Vielleicht ist ja vor allem der Weg das Ziel?
Kampf gegen prorussische Separatisten: Deutsche heuern bei rechtsextremem ukrainischen Bataillon an - SPIEGEL ONLINE - Panorama
Kampf gegen prorussische Separatisten: Deutsche heuern bei rechtsextremem ukrainischen Bataillon an - SPIEGEL ONLINE - Panorama

Das ukrainische Regiment Asow wirbt mit Flyern auf Neonazi-Veranstaltungen um neue Mitglieder - offenbar erfolgreich: Immer mehr Söldner schließen sich an, um "Europa vor dem Aussterben" zu bewahren. Source: www.spiegel.de/panorama/justiz/ukraine-deutsche-soeldner-heuern-bei-rechtsextremem-freiwilligenbataillon-an-a-1177400.html Du glaubst mir nicht? Du glaubst der Lügenpresse nicht? Dann frag doch einfach mal selbst bei Asow und seinen Leuten an, ob Du auch mitkämpfen darfst und ob Du in der Ukraine auf Landsleute treffen würdest. Informiere Dich aus erster Hand. Dann weißt Du es. Und frag doch bei der Gelegenheit auch direkt mal nach, ob Du eventuell mit dem einen oder anderen Soldaten-Kumpel vielleicht auch beim Schild-und-Schwert-Festival in Ostritz anstoßen könntest. Ich wette, die Antwort lautet ja. Unklar ist mir auch, wie man im Falle einer "Rückeroberung" jeweils die Zuordnung zu "völkischen" Stämmen regeln will. Zumal unsere Ur-Ahninnen und Ur-Ahnen in den letzten 1000 Jahren ja so gut unterwegs waren, dass sich in jedem Erdling Blutstropfen aus diversen verschiedenen "Völkern" munter mischen dürften. So mancher dürfte sich jedenfalls wundern, wenn NPD-Genossen ihn dann plötzlich heim nach Schlesien/Polen, ins Frankenland oder wohin auch immer schicken wollen...
Alles nur ein bischen Spaß?
Aber so weit scheinen viele ja leider gar nicht zu denken. Dass ihnen vielleicht mal ein Rechter persönlich an den Kragen wollen könnte. Nicht unbedingt, weil sie nicht arisch sind, sondern weil jemandem vielleicht einfach ihr Gesicht nicht passt, weil er scharf auf ihre Ehefrau ist oder auf den Gartenzwerg nebst Grundstück und Eigenheim, auf die Firma, auf das Ersparte. Alles schon passiert. Lieber reden sich einige ein, dass hier die Jugend nur ein bißchen Spaß haben will. Oder, dass sich politisch Engagierte nur ein bißchen versammeln und austauschen wollen. Ist doch ihr gutes Recht oder? Aha: Europa zurückerobern zu wollen ist also nicht verfassungswidrig? Neue Regeln aufstellen zu wollen, wer zu Deutschland gehört und wer nicht, widerspricht nicht dem Grundgesetz? Hitlers Geburtstag zu zelebrieren ist ganz normal? Und sich als Deutscher an Kämpfen im Ausland zu beteiligen ist völlig legitim? Interessant... Schon komisch. Hinz und Kunz hat mir in letzter Zeit besorgt von der großen Gefahr durch Islamisten erzählt, die Europa erobern wollen und dass wir hier "überfremdet" werden (obwohl in Sachsen ja kaum ein Ausländer zu sehen ist). Aber von Neonazis aus der Ukraine, Polen oder woher auch immer erobert zu werden, die alte germanische Gottheiten anbeten, das scheint überhaupt kein Problem zu sein... Oder etwa doch?
In Sachsen regt sich Widerstand
Ha! Von wegen Dunkeldeutschland! Nicht wenige Menschen in Sachsen haben schon lange die Nase voll davon, kollektiv als Nazis verurteilt zu werden, während sie gleichzeitig selbst die Sorge haben, von Rechten drangsaliert zu werden. Und diese "bunten" Menschen wirbeln nun, um ihrerseits politisch Position zu beziehen und der NPD friedlich, aber energisch Paroli zu bieten. So planen die Bewohner*innen von Ostritz in Kooperation mit dem IBZ bereits ein Friedensfest zeitgleich zum NPD-Festival:
Zeichen setzen – Hinsehen – Handeln – vom 20. bis 22. April 2018
Zeichen setzen – Hinsehen – Handeln – vom 20. bis 22. April 2018

vom 20. bis 22. April 2018 Source: ostritzer-friedensfest.de/ Ergänzend soll zeitgleich ebenfalls vor Ort eine politische Gegenveranstaltung zum NPD-Festival stattfinden, die derzeit durch einen Zusammenschluss von Gruppen und Einzelpersonen aus der Region Ostsachsen, Sachsen, Berlin und Brandenburg, der Initiative "Rechts rockt nicht!" vorbereitet wird.
Initiative «Rechts rockt nicht!»
Initiative «Rechts rockt nicht!»

Gemeinsam gegen neonazistische und völkische Festivals - egal wo! Source: www.rechtsrocktnicht.org/ Hier, ebenfalls in Ostritz und direkt gegenüber vom NPD-Festival-Gelände, soll es auf jeden Fall friedlich, offen, vielfältig, bunt und trotzdem lebhaft zugehen.
Ostritz ist doch weit weg...
Wer will, findet natürlich viele Argumente um selbst nichts zu tun. Dem einen sind die geplanten Gegenaktionen zu radikal, der anderen sind sie nicht radikal genug. Und überhaupt hätte man vielleicht alles anders organisiert, hätte man es selbst organisiert... Wer aktiv wird, trifft leider immer auch auf Leute, die herumkritteln. Einige denken auch, dass das hier ja nur ein "Ostritz-Problem" ist, weil sie selbst nicht in Ostritz leben. Haben die Ostritzer halt Pech gehabt. Aber dieses geplante NPD-Festival ist kein Ostritz-, kein Oberlausitz- und auch kein Sachsen-Problem. Tatsächlich haben wir ein rechtes Europa-Problem, das zufällig in ländlichen Regionen beginnt, um sich dann immer weiter auszubreiten. Und wenn wir jetzt pennen und die Sache nicht ernst nehmen, dürfte es irgendwann für uns alle noch ein richtig böses Erwachen geben. Themar und Ostritz sind nur der Anfang.
Und was kannst Du tun?
Zunächst einmal kannst Du ein Zeichen setzen, indem Du diese Petition unterschreibst, wenn Du es vorziehst, dass Dein Leben vielfältig, bunt und friedlich bleibt: var OPWIDGET = { "base_url": "https://www.openpetition.de", "api_key": "aae30a9c078925caf75e37b8071c695fe244bd75ece81e1427f36538c427728d", "options":{ "primarycolor": "#e07d28", "secondarycolor": "#6c6c6c", "backgroundcolor": "#ffffff", "mainfontsize": "12px", "language": "de_DE.utf8" // english: en_GB.utf8 } };

Viele kleine Leute.... Foto: tRaumpilotin Außerdem kannst Du alle Deine Freunde darüber informieren, was in Ostritz geplant ist - auf Facebook, Twitter und Co. Teile einfach diesen Beitrag. Und dann kommt gemeinsam in die Oberlausitz zum Feiern: Ostritz braucht auch Eure Solidarität an diesem Wochenende und so viele Menschen wie möglich, die friedlich und bunt Position beziehen und miteinander feiern - ohne Gewalt und ohne Randale. In Leipzig und Hessen, werden bereits gemeinsame Busreisen organisiert, weitere Städte und Regionen werden bestimmt folgen. Vielleicht organisierst Du ja auch eine eigene Busreise in Deinem Ort nach Ostritz? Ganz egal, was Du tust und wie Du Deine Solidarität mit Ostritz zeigst: Du kannst damit helfen, etwas zu bewegen. Denn es sind nicht die Politiker eines Landes alleine, die die Weichen stellen und unser Zusammenleben prägen, es sind vor allem Menschen wie Du und ich.
Deine tRaumpilotin
PS: Was sagen heute eigentlich politisch Verantwortliche in Thüringen rückblickend zu ihren Nazi-Festivals?
"Die Politik hat weggeschaut - die Zivilgesellschaft auch
Der Thüringer Innenminister Georg Maier, SPD, der bei der Veranstaltung auch im Publikum saß, räumt ein, dass Zivilgesellschaft und Politik zu lange weggeschaut hätten, wenn sich Rechtsextreme in Thüringen versammeln. Maier verspricht mehr Polizeipräsenz bei Nazi-Konzerten, um bei Rechtsverstößen auch eingreifen zu können, und ein neues Versammlungsrecht, dass es schwieriger macht, kommerzielle Veranstaltungen als politische Demonstration zu kaschieren. "Dann würden wir ganz andere Auflagen erteilen. Lärmschutzrichtlinien, Naturschutzrichtlinien, die alle angewandt werden können! Die würden dann letztendlich dazu führen, dass so eine Veranstaltung nicht genehmigungsfähig ist an diesem Ort. Und es wird immer so ein bißchen versucht, Hase und Igel zu spielen mit uns. Aber ich glaube, wir holen ordentlich auf. Ich laß mir das nicht mehr gefallen, dass quasi unsere Grundrechte genutzt werden, um antidemokratische Veranstaltungen abzuhalten!"" http://www.deutschlandfunkkultur.de/strategien-gegen-nazi-konzerte-in-thueringen-hass-und.1013.de.html?dram:article_id=410154 Titelfoto: Friedensmauer von Bethlehem Bildrechte: Annett Jagiela <br data-mce-bogus="1"><br data-mce-bogus="1"></p> <h2 data-mce-fragment="1">Die Politik hat weggeschaut - die Zivilgesellschaft auch <p data-mce-fragment="1">Der Thüringer Innenminister Georg Maier, SPD, der bei der Veranstaltung auch im Publikum saß, räumt ein, dass Zivilgesellschaft und Politik zu lange weggeschaut hätten, wenn sich Rechtsextreme in Thüringen versammeln. Maier verspricht mehr Polizeipräsenz bei Nazi-Konzerten, um bei Rechtsverstößen auch eingreifen zu können, und ein neues Versammlungsrecht, dass es schwieriger macht, kommerzielle Veranstaltungen als politische Demonstration zu kaschieren. <p data-mce-fragment="1">"Dann würden wir ganz andere Auflagen erteilen. Lärmschutzrichtlinien, Naturschutzrichtlinien, dier alle angewandt werden können! Die würden dann letztendlich dazu führen, dass so eine Veranstaltung nicht genehmigungsfähig ist an diesem Ort. Und es wird immer so ein bißchen versucht, Hase und Igel zu spielen mit uns. Aber ich glaube, wir holen ordentlich auf. Ich laß mir das nicht mehr gefallen, dass quasi unsere Grundrechte genutzt werden, um antidemokratische Veranstaltungen abzuhalten!" <p>_Bitte aktivieren Sie JavaScript und laden die Seite neu. Read the full article
#Antifaschismus#Antifaschisten#Begegnung#Faschisten#Festival#Freiräume#Landleben#Menschlichkeit#Musik#Nazis#NPD#Oberlausitz#Ostritz#Projekte#Rechtsradikale#Regionalentwicklung#Sachsen#Umbruch#Verständigung#Widerstand
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Der Stütz Fritz: Gönnen Sie sich doch mal eine neue Begleitung

Nicht nur im Wohnumfeld, sondern auch im sonstigen Alltagsleben geht der Trend zur Multifunktionalität und DESIGN FOR ALL oder AMBIENT ASSISTED LIVING (AAL). Deshalb erlauben Sie uns in Anbetracht des Herbstwetters einen kleinen Blick auf einen praktischen Alltagsbegleiter: den Stützschirm.
Einer für (fast) alles
Ein Stützschirm ist, wie Sie sicherlich schon vermutet haben, eine gelungene Kombination aus Gehilfe und Regenschirm, den Sie mittlerweile in jedem gut sortierten REHA-Fachgeschäft erhalten können. Sollten Sie zu denjenigen gehören, die auch hier etwas jugendlichere und buntere Designs bevorzugen, empfehlen wir Ihnen, mal einen Blick auf das Angebot der Firma happy rain zu werfen. happy rain ist ein in Bayern ansässiges Familienunternehmen, das sich auf Regenschirme spezialisiert hat und sich damit vom Kleinbetrieb zum Marktführer Europas entwickelt hat. Vielfalt und Qualität ist seine Spezialität und so bietet es selbstverständlich auch eine eigene Serie von Stützschirmen an.
Top Funktion & Design
Der Long AC Stütz Fritz ist nicht nur praktisch – er sieht auch noch gut aus. Egal ob Sie dezente Eleganz bevorzugen oder extravagantere Designs wie Leoparden- oder Blumenmuster: mit Sicherheit ist auch für Sie etwas dabei. Damit machen dann auch die Herbstspaziergänge wieder richtig Spaß nach dem Motto: „I´m singin´in the Rain“!

happy rain selection Stützschirm Long AC Stütz Fritz Holzgriff leo lace*

Jetzt auf Amazon kaufen* Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten Zuletzt aktualisiert am 20. November 2017 um 21:00 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr. Read the full article
#behindertengerecht#Bewegungseinschränkung#Gehbehinderung#Handicap#happy rain#Mobilität#Produktempfehlung#Regenschirm#Senioren#Stockschirm#Stütz Fritz#Stützschirm#Unabhängigkeit
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Sicher, dass der Nikolaus vor der Tür steht? Smarte Produkte erhöhen die Sicherheit
Mit der früher einsetzenden Dunkelheit wächst bei manchen auch die berechtigte Angst, dass sie eventuell einmal dem Falschen die Türe öffnen könnten. Gleichzeitig gibt es noch zahlreiche Wohnungen und Häuser, die nicht einmal mit Gegensprechanlage oder Türspion ausgerüstet sind. Und selbst wenn es schon eine konventionelle Gegensprechanlage gibt: was nützt sie, wenn das Gehör nicht mehr so gut funktioniert, dass man fremde und bekannte Stimmen einwandfrei unterscheiden könnte?
Smarte Produkte erhöhen die Sicherheit
In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche neue smarte Produkte entwickelt, die genau diese Probleme lösen sollen, wobei die Leistungsfähigkeit dieser Produkte ziemlich variiert. Allerdings ist der Bekanntheitsgrad noch relativ gering und die Scheu vor digitalen Lösungen dafür noch recht groß. Erschwerend kommt noch dazu, dass diese Produkte oft mit englischen Begrifflichkeiten beworben werden, die zwar schick klingen, aber von vielen Konsumentinnen und Konsumenten nicht verstanden werden. Genau wie Sie es wahrscheinlich von Musikanlagen kennen, ist auch das Angebot bei digitaler Sicherheitstechnik äußerst variabel sowohl was Preis, Funktionen, Anschlussmöglichkeiten und Handhabung betrifft.
Große Unterschiede bei Anforderungen und Leistungsfähigkeit
Prinzipiell soll eine Smarte Türanlage durch Automatisierung Ihre Sicherheit, aber auch den Komfort erhöhen. Ein Steuerungsgerät, eine Kamera, Mikrofon und Lautsprecher gehören in der Regel zu der Grundausstattung und werden digital über eine kabellose WLAN-Verbindung oder ein Ethernetkabel miteinander verbunden. So ermöglichen sie Ihnen die Überwachung Ihres Türeingangs oder sogar des ganzen Vorgartens. Wie gut das funktioniert, hängt natürlich auch von der jeweiligen Qualität der verwendeten Geräte ab. Einige Systeme ermöglichen zusätzlich (durch weitere Komponenten oder entsprechende Anschlussmöglichkeiten) auch noch eine automatische Türöffnung – manchmal sogar unabhängig davon, ob man sich selbst gerade vor Ort befindet. Wieder andere Systeme sind von vorneherein so ausgelegt, dass Sie potenziell alles in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung – auch Heizung, Licht, Rolläden etc. - vollautomatisch über nur ein Steuerungsgerät regeln können, wenn Sie wollen.
Fachfirmen gewährleisten Ihre Sicherheit
Eins haben sie in der Regel alle gemeinsam: sie benötigen eine ausreichende Stromzufuhr und eine stabile WLAN-Verbindung – ansonsten funktionieren sie nicht. Große Unterschiede bestehen außerdem bei den Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Funkverbindung, der Ausbaufähigkeit des Systems und der Unkompliziertheit in der Handhabung. Viele Anbieter werben damit, dass Ihre Anlagen einfach zu installieren und zu programmieren sind. Wir raten Ihnen davon ab. Eine fehlerhafte Installation oder Einrichtung von Sicherheitstechnik ist nicht nur unangenehm, sondern kann Ihre Sicherheit letztendlich auch ernsthaft gefährden. Lassen Sie sich stattdessen lieber von einer Fachfirma Ihres Vertrauens beraten, das System installieren und einrichten, um wirklich auf der sicheren Seite zu sein.
Und wie finanzieren?
Auch für Überwachungs- und Türöffnungssysteme gilt: es gibt verschiedene Finanzierungs- und Förderungssysteme, die Sie nutzen können. Die KfW-Bank bezuschusst zum Beispiel bei Einbruchschutzmaßnahmen die ersten 1.000 € mit 20 Prozent und alles darüber hinaus mit zehn Prozent bis zur maximalen Förderung von 1.600 €. Und sollten Sie einen anerkannten Pflegebedarf haben, können Sie auch für Automatisierungsmaßnahmen, die Ihre Sicherheit und Selbstständigkeit fördern, einen Antrag bei der Pflegekasse stellen. Read the full article
#Automation#barrierefrei#Barrierefreiheit#behindertengerecht#Einbruchschutz#Fernüberwachung#Handicap#Hausüberwachung#Intelligentes Wohnen#Senioren#Smart Home#Türautomation#Türöffner#Überwachung#Videoüberwachung#Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen#Wohnungsanpassung
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Haltegriffe mit Zusatzfunktion

Schon kleine Investitionen können den Alltag erleichtern und für alle die Sicherheit deutlich erhöhen. Deshalb widmen wir diesen Newsletter heute den kleinen Dingen und stellen Ihnen einige davon vor. Einige davon werden Sie auch bald in unserer Barriefreien Musterwohnung in Sachsen erleben können.
Kein Bad ohne Haltegriffe
Haltegriffe sollten eigentlich in keinem Badezimmer fehlen, denn jedem Menschen – egal welchen Alters – kann es passieren, dass er oder sie plötzlich unter der Dusche oder in der Badewanne ausrutscht. Zugegeben: die gängigen Haltegriffe, die allgemein in Prospekten und Katalogen beworben werden, sehen oft tatsächlich nur wenig dekorativ aus. Und wer möchte schon damit das geschmackvolle Gesamtbild seines Badezimmers nachhaltig durch solche Hilfsmittel stören? Mehr und mehr Hersteller achten deshalb mittlerweile darauf, dass auch solche Produkte elegant designed und gleichzeitig multifunktional nutzbar sind.
Multifunktionale Griffe geben Halt und mehr
Die englische Firma Nottingham Rehab Supplies zum Beispiel hat mehrere nützliche Badezimmer-Assessoires im Angebot, die auf den ersten Blick gar nicht als Haltegriff erkennbar sind wie Handtuch- und WC-Papierhalter oder Seifenablagen für die Dusche. Beziehen kann man die Produkte sowohl via Internet als auch in einigen deutschen REHA-Fachgeschäften. http://die-rampenleger.de/produkt/spa-toilettenpapierhalter/ Im Portfolio hochwertiger Bad-Accessoires der deutschen Traditionsfirma KEUCO. findet sich die Serie PLAN CARE mit Produkten für die barrierefreie Badezimmergestaltung. Neben dem Design überzeugt sie durch maximale Langlebigkeit und einwandfreie Funktionalität. Die formschönen Duschklappsitze, die in unterschiedlichen Farben erhältlich sind, fügen sich in nahezu jedes moderne Bad auch optisch sehr gut ein. Auch hier werden Haltegriffe aus Chrom, Aluminium und Edelstahl multifunktional gedacht und dienen zugleich als Seifenschale, Handtuch- oder WC-Papier-Halter. http://die-rampenleger.de/produkt/keuco-smart-haltegriff/
Anregungen für barrierefreie Bäder bei Pinterest
Sie glauben uns nicht, dass barrierefreie Bäder auch „sexy“ sein können? Dann sehen Sie sich doch mal unsere Pinwand bei Pinterest an. Pinterest ist ein soziales Netzwerk, in dem Nutzer/innen Bilder und Texte, die sie interessieren, nach Themen geordnet auf virtuellen Pinnwänden sammeln können.

Beispiele für Barrierefreie Bäder
Tipp: Aktion Barrierefreies Bad
In Anbetracht des demografischen Wandels wurde durch die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft die „Aktion Barrierefreies Bad“ ins Leben gerufen. Auch auf ihrer Webseite wird über Produkte und Gestaltungsmöglichkeiten informiert, die sowohl funktional als auch ästhetisch sind. Read the full article
#Badanpassung#Badezimmer#Badmodernisierung#barrierefrei#Barrierefreiheit#behindertengerecht#blind#Demenz#Handicap#Produktempfehlung#Senioren#Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen#Wohnungsanpassung
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Basket Beetle, 1997 (1971). The idea for the Basket Beetle came from the basket-maker master Thomas Heinrich from Oberlausitz. It took around 600 working hours to weave the individual vehicle parts using a 1971 Beetle as a base
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Abwanderung der Jugend - oder:

Follow my blog with Bloglovin „Was können wir tun, um die (jungen) Leute hier zu behalten?“ ist die zentrale Frage, die man sich in ländlichen Regionen stellt, denn der demografische Wandel trifft ländliche Regionen besonders hart. Wer kann, zieht weg, übrig bleiben nur die Alten und Schwachen, heißt es. In der Tat treibt es nicht wenige junge (und jung gebliebene) Leute hinaus in die Welt, um dort ihr Glück zu suchen. Und das ist auch gut so, behaupte ich. Junge Leute müssen raus aus der Komfortzone. Sie müssen sich die Hörner abstoßen und an anderen messen können, die ihnen nicht nur deshalb wohlwollend begegnen, weil sie sie schon in den Windeln gesehen haben. Junge Leute brauchen neue Impulse und Herausforderungen, um wirklich reifen zu können und sich zu professionalisieren, insbesondere, wenn sie den Ehrgeiz haben, nicht nur Mittelmaß sein zu wollen.
Wanderbewegungen fördern soziale und berufliche Kompetenzen
In der Fremde stellt man nämlich durch erhöhten Konkurrenzdruck und die fehlende Unterstützung von Freund_innen und Familie schnell fest, was man wirklich drauf hat. Die eigene vermeintliche Genialität kann da auch schon mal ordentlich zusammenschrumpfen und sagenhafte Kompetenzen relativieren sich schnell im Vergleich zu dem, was andere können. Alles zusammengenommen kann also der Weg in die Fremde helfen, sich selbst kritischer zu betrachten und dadurch das Beste aus sich selbst herauszuholen – zum Wohl für andere, aber vor allem auch für sich selbst. Jetzt wird wohl der eine oder andere Aufschrei durch die Reihen gehen: „Um Gottes Willen, dann werden wir ja noch weniger Leute auf dem Land!“ Stimmt. Vielleicht. Denn in den vergangenen Jahren sind nicht nur Menschen fortgegangen, sondern andere sind dafür auch in die Oberlausitz gezogen, Menschen, die ihre Erfahrungen schon gemacht haben und jetzt auf der Suche nach etwas Anderem sind. Aber natürlich könnten es noch deutlich mehr sein.
Das Wandern ist des Müllers Lust...
Während wir es heute vor allem mit Sorge betrachten, wenn die Jugend abwandert, so war genau das noch vor nicht allzu langer Zeit genauso gewollt. Viele unserer Vorfahren - ob Kaufleute oder Handwerker - zogen noch ganz selbstverständlich nach ihrer Ausbildung in die weite Welt hinaus. Bis zur Industrialisierung war die „Walz“ für Handwerker in der Regel noch eine der Voraussetzungen, um überhaupt zur Meisterprüfung zugelassen zu werden. Bevor es daher meinen Urahnen Ernst Ferdinand Schmalfuß zum Beispiel 1815 aus dem auch damals sagenumwobenen Leipzig in das vielleicht etwas konservativere Zittau zog, musste auch er sich erst einmal auf der Wanderschaft bewähren. Verschiedene Arbeitgeber haben dabei Ernst Ferdinands berufliche Kenntnisse ausgebaut und ihm dadurch den letzten Schliff gegeben bevor er nach Zittau kam. Mit Sicherheit wird es nicht immer einfach für ihn gewesen sein, aber, wie heißt es so schön: „Man wächst mit seinen Aufgaben.“ Ernst Ferdinand folgte damit einer Familientradition: auch viele seiner Vorfahren waren schon vor ihm von einem Ort zum anderen gezogen. Ganz ursprünglich stammten diese nämlich einmal aus Pommern an der (heute) polnischen Küste, landeten in Greiz, zogen dann nach Leipzig bis er sich schließlich in Zittau niederließ. Ich glaube kaum, dass sich jemand damals deshalb groß die Haare gerauft hat. Und das, obwohl es kein Whatsapp, Facebook oder Skype gegeben hat, um in Verbindung zu bleiben oder ICEs und Flugzeuge, um sich zu besuchen.
Wanderbewegungen zur Exzellenzförderung
Unterwegs, als „Fremde“, sollten die Gesellen neue Arbeitstechniken und Gepflogenheiten in fremden Regionen und Ländern kennen lernen und dadurch nicht zuletzt auch Lebenserfahrung sammeln. Und dass Kaufleute üblicherweise gleich in mehreren Regionen ausgebildet wurden und verschiedene Sprachen sprechen mussten, um im internationalen Handel bestehen zu können, versteht sich von selbst. Unsere Vorfahren wussten nämlich noch: Handwerker oder Kaufleute, die bereits an verschiedenen Orten tätig waren, sind eine Bereicherung für ihren Standort, denn sie bringen ein breites Wissen über andere Arbeitstechniken, neuartige Produkte und interkulturelle Kompetenzen mit. Und auch wenn es die Begriffe "Wissenstransfer", "Qualitätssicherung" und "Wettbewerbsfähigkeit" damals wahrscheinlich noch gar nicht gab, so wussten diese Leute anscheinend ganz genau, wie sie genau diese Zielsetzungen für ihren Standort und ihre Zunft erreichen konnten.
Gute Rahmenbedingungen & Kontakte fördern Ansiedlung
Irgendetwas wird Ernst Ferdinand wohl motiviert haben, nach seiner Wanderschaft nicht nach Leipzig zurückzukehren - vermutlich erschien ihm Zittau für seine unternehmerischen Zukunftspläne einfach besser geeignet. Während seine Vorfahren nämlich allesamt Kaufleute gewesen waren, war Ernst Ferdinand Branntweinbrenner und Brauer geworden. Und wenn er als ehrgeiziger junger Mann vorankommen wollte, brauchte er natürlich eins: eine Branntweinbrennerei zu guten Konditionen.

Restauration Reiche, Zittau, Bahnhofstr. 1 (von 1815 bis 1851 im Besitz des Branntweinbrenners Ernst Ferdinand Schmalfuß) Vermutlich war es sein späterer Schwiegervater, der einflussreiche Schuhmacherälteste Johann Christoph Ganz, der ihm einige Türen öffnete, damit Ernst Ferdinand vor gut 200 Jahren den Bürgerstatus, seine Branntweinbrennerkonzession und ein geeignetes Grundstück in der Bahnhofstraße 1 erwerben konnte. Natürlich musste Ernst Ferdinand dazu erst meine (für damalige Verhältnisse mit 29 Jahren schon etwas ältere) Ahnin Henriette Maria Ganz vorher ehelichen. "Familienbande fördern die Integration und die Sesshaftigkeit" wird man sich wohl damals (unter anderem) gedacht haben.... Alles in allem sollten Ernst Ferdinand und auch die Zittauer seine Entscheidung nicht bereut haben. Bald darauf sollte er nämlich ein halbes Dutzend Kinder sowie etwa ebensoviele Grundstücke in der Stadt sein eigen nennen.
Jugend braucht Gestaltungsspielräume
Es liegt nicht in der Natur der Jugend zu bewahren, sondern Neues zu erleben und gestalten zu können. Jede neue Generation sucht etwas, dass sie von den Generationen davor unterscheidet und möchte die Welt ein kleines bisschen besser machen... Ernst Ferdinand saß gemeinsam mit seinem Schwiegervater, dem Schuhmacherältesten Johann Christoph Ganz und dem Vater eines seiner späteren Schwiegersöhne, dem Weißgerber Johann Gottlieb Liebig, als Bürgerdeputhierter im Stadtrat. Alle drei werden zumindest im „Handbuch der Geschichte von Zittau“ des Diakons Christian Adolph Pescheck (2. Teil, 1837) erwähnt. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass man ihn dort ernst genommen hat und er auch als noch junger Unternehmer dort die Geschicke der Stadt mitsteuern konnte. Ansonsten hätte er sich sicherlich anderen Dingen zugewandt. Und sein Schwiegervater, der Schuhmacherälteste Ganz, hatte wahrscheinlich als Unternehmer trotz seines Alters auch noch wirtschaftliche Rahmenbedingungen fest im Blick, war durch den internationalen Handel Zittaus an "Fremde" gewöhnt und vermutlich auch Neuem gegenüber aufgeschlossen.
Die Grauen Herren blockieren die Jugend
Heute jedoch scheint in der Oberlausitz - in Politik, Verwaltung und Gemeindegremien - fast ausschließlich eine ältere Herren-Generation die Geschicke zu lenken, eine Generation, die nach einem geregelten Berufsleben nun ihr beschauliches (Vor-) Rentnerdasein genießen möchte. Anstatt der Jugend (oder gar einer fremden Jugend) Türen zu öffnen und Wege zu ebnen, wollen diese Grauen Herren vor allem eins: ihre persönliche Vorgartengemütlichkeit. Ob andere Menschen vielleicht andere Bedürfnisse haben als sie, dürfte vielen dabei ziemlich egal sein und ob sich ihre Entscheidungen für alle positiv auf die Region auswirken erst recht. Veränderungen, Innovationen, Internationalität, Umbrüche und alles, was einen höheren Denk-, Arbeits- oder Energieaufwand bedeuten könnte, haben in dieser Welt eher keinen Platz. Als junger Mensch in der Minderheit hat man es da mehr als schwer, sich Gehör zu verschaffen oder gar (mit-)gestalten zu können. Und als junge Frau dürfte es nahezu unmöglich sein, in diesen Gremien auch nur halbwegs für voll genommen zu werden.
These Boots Are Made for Walkin'
Merkwürdig, dass ältere Generationen gerne vergessen, wie dieses Gefühl einmal war, als sie selbst noch furchtlos aufbrechen und die Welt verändern wollten. Man könnte fast meinen, sie sind alle schon mit Schlips, Bausparvertrag und Gesundheitsschuhen zur Welt gekommen. https://www.youtube.com/watch?v=SbyAZQ45uww Dabei haben doch viele der heute fast 80jährigen auch einmal mit einer wie Nancy Sinatra im Minirock bei Beat- und Rock ´n Roll-Musik ordentlich Party gemacht. Und die heute 50plusser wurden zumindest phasenweise von Punk und/oder Hard Rock gestreift. Sogar, wenn sie deshalb - so wie in der DDR - mit hohen Strafen rechnen mussten. Das alles scheint jedoch kollektiv in den Langzeitgedächtnissen ausradiert zu sein, wenn davon geredet wird, dass bitteschön doch alles möglichst so bleiben soll wie es ist, wie es immer schon war.
Wanderbewegungen könnte man auch lenken
Neue Impulse für die Oberlausitz sind mehr als notwendig, neue Weichen, die gestellt und neue Wege, die beschritten werden. Und dazu braucht es auch neue Menschen, die hierher kommen und "mitspielen" dürfen. Es gab und gibt überall Wanderbewegungen, die man dafür nutzen könnte. (Junge) Menschen aus allen Orten und Regionen machen sich auf den Weg, um etwas Neues zu entdecken oder um ein neues Leben zu leben. Das liegt in der Natur der Dinge. Viele (junge) Menschen sind auch heute und jetzt auf der Suche nach dem richtigen Ort, um sich dort niederzulassen. Nicht nur Flüchtlinge, sondern auch junge gut ausgebildete Menschen aus Griechenland, Italien, Spanien und Frankreich suchen - unter anderen - derzeit ihr Glück in Deutschland, nach den richtigen Rahmenbedingungen für ihre Pläne, Gestaltungsmöglichkeiten und nach Menschen, die sie willkommen heißen und Wege ebnen, damit sie sich eine Existenz aufbauen können. Ein Großteil von ihnen sammelt sich in den nicht allzu weit entfernten Großstädten - Berlin, Leipzig und Dresden sowie in Prag und Breslau. Vor allem Berlin hat immer noch den Ruf, dass hier für junge Leute alles machbar ist und dass sie hier die Möglichkeit haben, - gemeinsam mit anderen kreativen ehrgeizigen jungen Leuten - etwas gestalten zu können.
Wollen die nicht oder wollen wir nicht?
Einigen von diesen Menschen geht es irgendwann wie Ernst Ferdinand Schmalfuß: sie haben genug von immer neuen Impulsen, möchten sich irgendwo sesshaft niederlassen, eine Familie gründen und mit Unternehmergeist etwas aufbauen können. Und deshalb kann man sich nicht oft genug die wichtige Frage stellen: Wie schafft man es, natürliche Wanderbewegungen erfolgreich so zu lenken, dass neue fähige Leute in die Oberlausitz kommen, Leute, die frische Ideen mitbringen, neue Erfahrungswerte und Kompetenzen? Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob auf diese Frage derzeit wirklich ernsthaft nach Antworten gesucht wird. Und die vergangenen Wahlergebnisse scheinen ja ebenfalls zu bestätigen, dass man in der Oberlausitz lieber ausschließlich nur unter sich bleiben möchte. Leider. Denn eins steht für mich persönlich fest: je stärker die Bewahrer-Kräfte in der Oberlausitz wirken und je weniger man den Eindruck vermittelt, offen für Neues zu sein, desto größer wird der Impuls der Jugend sein, sich aus dem Staub zu machen und/oder fernzubleiben. Niemand möchte auf Dauer gerne gegen (Bock-)Windmühlen ankämpfen. Und eine positive Regionalentwicklung - ob wirtschaftlich, sozial oder kulturell - kann so niemals gelingen.
Lieber Gott lass es ganz viele Zenker regnen
Wie gerne würde ich gerade einen Bürgermeister Thomas Zenker klonen, um ihn dann in möglichst viele Oberlausitzer Gemeinden und Städte setzen zu können. Einen Versuch wäre es wert zu sehen, wieviel frischer Wind hier vielleicht plötzlich wehen würde. Oder ich würde wenigstens eine Jugendquote einführen, damit die Jugend endlich wieder mehr Einfluss gewinnt. Leider kann ich weder das eine noch das andere, aber den "Bewahrern", die sich immer auf "früher" und Traditionen berufen, kann ich hiermit ans Herz legen, sich einmal damit zu beschäftigen, wie es "früher" tatsächlich einmal war. "Früher" war nämlich einmal alles ganz anders als jetzt, nicht nur in Zittau oder Löbau... Bis demnächst Deine tRaumpilotin PS: A propos Wanderbewegungen - gerade als ich an diesem Beitrag geschrieben habe, hat mich ein Ahnenforscher mit deutschen Wurzeln aus Südbrasilien angeschrieben - in fließendem Deutsch. Auf mein Nachfragen wegen seiner guten Sprachkenntnisse meinte er nur erstaunt, als wäre das ganz selbstverständlich: "Wir sprechen hier noch Deutsch." Das nenne ich Traditionsbewusstsein, das nicht einmal von Kreuzberger Deutschtürken getoppt werden kann. Fast 200 Jahre nach der Auswanderung sprechen die Nachfahren von Auswanderern aus unserer Region noch deutsch und pflegen auch sonst die Traditionen ihrer alten Heimat in Brasilien. Wow! Diese Südbrasilianer müssten sich also mit den Oberlausitzern theoretisch hervorragend verstehen. Vielleicht sollten wir mal mehr den Austausch zwischen Brasilien und Sachsen/Tschechien fördern? Ich freu mich schon auf die Salsa-Parties, bei denen sich bestimmt dann auch unsere älteren Herren amüsieren werden... Read the full article
#Aufbruch#Jugend#Löbau#Neubeginn#Oberlausitz#Regionalentwicklung#Sachsen#Stadtentwicklung#Standortentwicklung#tRaumberufe#Twentysomething#Zittau
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Reden Sie mit: Netzwerktreffen & Fachveranstaltungen

1. Treffen "Inklusionsnetzwerk Sachsen"
2016 hat die Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Sachsen e. V. (LAG SH SACHSEN) das Projekt „Inklusionsnetzwerk Sachsen“ gestartet, das bis Dezember 2018 vom Freistaat Sachsen gefördert wird. Am 12. Oktober 2017 hat in Dresden das erste Netzwerktreffen stattgefunden, an dem verschiedenste Akteure, Entscheider, Multiplikatoren und Betroffene teilgenommen haben. Frau Susann Mühlner, (Referentin, Sächs. Staatsministerium für Soziales & Verbraucherschutz, Ref. 43) stellte dabei eine aktuelle sächsische Machbarkeitsstudie vor, die die Anforderungen an barrierefreie Webseiten zum Thema hatte. Das nächste Treffen ist für Juli 2018 geplant. Aber sie haben bereits jetzt die Möglichkeit, sich auf der Webseite mit anderen Akteuren zu vernetzen oder zu deren Veranstaltungen informiert zu werden. So soll es zukünftig leichter werden, gemeinsam inklusive Projekte/Aktionen/Begegnungen in Sachsen zu Initiieren. Außerdem ist geplant, ein Betroffenen-Team zusammenzustellen, dass (auf Wunsch und nach Bedarf) als Expert/innen zu Fragestellungen, die einzelne Behinderungsformen betreffen, berät. Mehr Infos zum Inklusionsnetzwerk finden Sie hier.
"Erfolgsfaktor Badezimmer für die Pflege Zuhause" - Fachtagung mit der Seniorenwirtschaft
Sie möchten ebenfalls Einfluss auf Rahmenbedingungen nehmen können? Dann treffen Sie uns doch auf dieser Fachtagung am 13. November 2017 im Steigenberger Hotel | Am Kanzleramt | Ella-Trebe-Straße 5 | 10557 Berlin. Im Dialog mit Vertreter/innen aus der Pflege, mit Betroffenen, mit Handwerker/innen und der Politik möchte der ZVSHK hier gemeinsam mit der BAGSO bauliche Qualitätskriterien für die Pflege zuhause definieren. Mehr Infos dazu finden Sie hier.
Gesundheitsmesse „Status Aktiv“
Bereits 2016 waren wir auf der ersten Gesundheitsmesse „Status Aktiv“ im Haus des Berliner Verlages als Aussteller dabei. Und auch in diesem Jahr werden wir am 04./05. November 2017 in der neuen Location „Café Moskau“ vertreten sein. Neben zahlreichen Ausstellern wird es auch diesmal wieder ein anspruchsvolles Rahmenprogramm inklusive Fachvorträgen für Sie geben. Mehr Infos zur Messe finden Sie hier. Adresse und Anfahrt: Cafe Moskau I | Karl-Marx-Allee 34 0178 Berlin | Read the full article
#barrierefrei#Barrierefreiheit#behindertengerecht#blind#Handicap#Inklusion#Sehbehinderung#Senioren#taub#Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen#Wohnungsanpassung
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Weihnachtsstern Herrnhut für Innen d=80cm

Der Winter naht... Read the full article
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Upcycling, kooperatives und nachhaltiges Wirtschaften: so geht´s

Hey, hallo zurück, schön Dich zu sehen- auch schon mal an Upcycling gedacht?

Upcycling: LADEN FÜR NACHHALTIGES DESIGN | Koko Schultz & Freunde Friesenstraße 18 | 10965 Berlin | Di-Fr 11-18 | Sa 11-16 Foto: ©tRaumpilotin KOKO SCHULTZ & FREUNDE im LADEN FÜR NACHHALTIGES DESIGN sind, finde ich, ein Beispiel für einen gelungenen und sympathischen Zusammenschluss von Einzelunternehmen in Berlin-Kreuzberg, die auch noch ein spannendes gemeinsames Thema haben: Upcycling. Heute nehme ich Dich mal mit - so wie sonst angehende Unternehmer_innen oder andere Besucher_innen-gruppen – und stelle Dir das Konzept und die Menschen dahinter vor. Alte Werte wiederentdecken und dabei Neues entstehen lassen #Upcycling, #Green Economy, #handmade, #nachhaltig, #fair und #kooperativ: diese Begrifflichkeiten stehen nicht nur für einen wachsenden Wirtschaftstrend, sondern auch für ein besonderes Lebensgefühl und das Wiederentdecken alter Werte, Arbeitsweisen und Fertigkeiten, ein neues Wirtschaften. Die Ideen, die dahinter stecken, sind eigentlich alt und vielen von uns bekannt. Früher nannte man es schlicht Aufmöbeln oder aus-Alt-mach-Neu, wenn, oft aus Geldmangel, aus Mamas altem Kleid ein Schürzchen für die Tochter oder aus dem Wohnzimmerschrank der Oma mit etwas Farbe und neuen Knäufen ein neues Möbelstück für die allererste Wohnung entstanden sind. Und gemeinsames Wirtschaften war zumindest bei der Generation meiner Mutsch noch gängig,wenn sich bäuerliche Dorfgemeinschaften jeweils gegenseitig (und durchaus auch gesellig) bei der Landarbeit unter die Arme griffen und von den Erträgen dann gleichermaßen profitierten. Nun - heute heißt es also schick auf neudeutsch Upcycling, wenn kreative Unternehmer_innen, wie die von KOKO SCHULTZ & FREUNDE, aus alten Textillagerbeständen neue Designermode, aus ausrangierten Ledersofas Taschen oder aus Öl-Kanistern Hocker kreieren. Wobei die Upcycling-Idee für mich noch etwas mehr beeinhaltet, als nur aus einer Not eine Tugend zu machen, nämlich einen starken Design- und Qualitätsanspruch sowie, damit verbunden, die klare Zielsetzung, einem bestehenden Produkt durch eine neue Verwendbarkeit auch eine neue Bedeutung zu geben und damit wirklich neue Produkte zu schaffen.
Drachen und andere Sachen - bei Koko Schultz & Freunde (Sehenswert!, Teil 2)
Drachen und andere Sachen - bei Koko Schultz & Freunde (Sehenswert!, Teil 2)

Die Faschingssaison hat begonnen. Modedesignerin Myriell Kohrs zeigt, wie man ein Kostüm selbst schneidern kann. (Den Schnittmusterbogen gibts im Laden.) Im ... Source: www.youtube.com/watch?v=_qYx_eL41jI Upcycling-Designer_innen folgen damit einem steigenden Bedarf, denn obwohl immer mehr Billigketten mit maschinell gefertigter Massenware aus dem Boden zu schießen scheinen, wächst tatsächlich auf der anderen Seite auch die Anzahl der Verbraucher_innen, die bewusst Ware einkaufen wollen, die individuell, qualitativ hochwertig, sowie umweltbewusst und fair produziert wurde. Geteilte Freude ist doppelte Freude Der Name KOKO SCHULTZ & FREUNDE ist beim Geschäfts-Konzept auch Programm: mehrere #Design-Labels teilen sich hier die Kosten für das Ladengeschäft, den zeitlichen Aufwand für die Anwesenheit im Laden, promoten sich gegenseitig, reduzieren dadurch Ausgaben und Risiko und steigern gleichzeitig ihren Gewinn. Das heißt, sie wirtschaften kooperativ, was bisher bei vielen Unternehmer_innen in der Regel leider noch nicht nicht an der Tagesordnung ist. Doch auch, wenn eine Zusammenarbeit mit flachen Hierarchien gleichzeitig mit besonderen Herausforderungen verbunden ist, ist dies aus meiner Sicht gerade für viele Kleinunternehmer_innen das Zukunftsmodell schlechthin. Und die Kundinnen und Kunden KOKO SCHULTZ & FREUNDE wiederum finden ein vielfältiges, wechselndes und buntes Angebot vor, in dem sie stöbern können und eine herzliche offene, fast schon familiäre Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt. Abgesehen von der Liebe zum Handwerk und den schönen Sachen, die Du bei KOKO SCHULTZ & FREUNDE finden kannst, finde ich noch etwas daran bemerkenswert: #Frauen bzw. #Mütter waren und sind hier seit der Gründung die treibenden Kräfte und haben sich eine Möglichkeit geschaffen, Familie, Geldverdienen und ihre persönlichen Interessen unter einen Hut zu bekommen. Zwei von ihnen habe ich für Dich interviewt.

Auch das ist hier möglich: Myriell Kohrs dabei zuzusehen, wie die Mode von morgen entsteht - im MYMAKO - Atelier im LADEN FÜR NACHHALTIGES DESIGN Foto ©tRaumpilotin Petra Schultz ist 40 Jahre jung und Mutter eines Sohnes. Ursprünglich hat sie Publizistik studiert und als Journalistin und Autorin gearbeitet. Schon immer hatte sie aber auch großes Interesse an handwerklichen Bereichen und war von alten Möbeln und Materialien fasziniert. So begann sie schon früh damit, alte Dinge zu restaurieren, umzubauen und umzufunktionieren, bis sie schließlich 2007 mit ihrer Freundin Karin Yilmaz-Egger rafinesse & tristesse gründete. Aus recycelten Olivenkanistern und antiken Dosen entstehen Möbel und Wohnaccessoires mit nostalgischem Wert, die sämtlich Unikate sind. Alle ihre Produkte werden jeweils in Handarbeit in Deutschland und der Schweiz zusammen mit sozialen Projekten gefertigt. Die Idee dabei ist, so viele Materialien wie möglich zu recyceln und dabei gleichzeitig sehr hochwertig zu verarbeiten. Myriell Kohrs ist 27 Jahre jung, Dipl. Designerin und Mutter von zwei Kindern. Bereits seit ihrer Kindheit hat sie eine große Leidenschaft für Bekleidung und für das Nähen. Das große Vorbild war dabei ihre Oma, eine ausgebildete Schneiderin, von der sie auch lernte, dass man aus gebrauchter Bekleidung durchaus einen neuen guten und individuellen Style entwickeln kann. Myriell sucht und findet vor allem in alten Lagerbeständen Produkte aus den verschiedensten Materialien, die dann in Handarbeit auf ihrer Nähmaschine zu neuer MYMAKO-Designermode werden. Inspiriert wird sie dabei durch Modestile quer durch alle Epochen, die in ihrer Mode neu und witzig kombiniert werden Interview mit Petra Schultz und Myriell Kohrs tRaumpilotin: Aus welchen Gründen habt Ihr Euch für Upcycling entschieden? Myriell: Für mich ist es selbstverständlich, vorhandene bzw. bestehende Qualität zu nutzen und schöne Dinge weiter zu entwickeln, bevor ich etwas entsorge oder neu kaufe. Durch Zufall kam ich an ein altes Stofflager aus den 60er und 70er Jahren. Solche hochwertigen Stoffe sind heute kaum zu bezahlen. Petra: Zum einen ist es mir wichtig, Ressourcen schonend zu arbeiten, zum anderen haben gebrauchte Materialien für mich einen nostalgischem Wert. Jedes Objekt ist somit ein Unikat inklusive kleiner Rempler und Kratzer, die als charmante Details von früher erzählen. tRaumpilotin: Ist Upcycling wirklich etwas ganz Neues oder nur eine neue schicke Bezeichnung für das Auffrischen von Möbeln oder Kleidung? Myriell: Es ist definitiv eine Trend- Bezeichnung. Es gibt in vielen Bereichen eine lange Tradition, Gebrauchtes wieder zu verwerten und weiter zu verarbeiten. Petra: Leider ist diese Tradition in unserer Konsumgesellschaft verloren gegangen. Der Trend ging zu viel und billig. Inzwischen ist das Bewusstsein wieder gewachsen, dass es unabdingbar ist, fair und umweltschonend zu produzieren. tRaumpilotin:Wie schätzt Ihr persönlich aufgrund Eurer Erfahrung die weitere Entwicklung des Upcycling-Trends ein? Myriell: Es wird definitiv weiter re- und upgecycelt. Das Bewusstsein der Verschwendung von Ressourcen wächst. Möglicherweise wird sich die Bezeichnung wandeln, doch die Entwicklungen gehen weiter. Unsere Kunden kommen genau deshalb immer wieder, auch weil sie wissen, dass wir mit guten Materialien arbeiten. Petra: Für mich persönlich ist es kein Trend, sondern eine Lebensphilosophie. Ich glaube, wenn das Bewusstsein für dieses Thema geschaffen ist, dann wirft man es nicht irgendwann wieder über Bord. tRaumpilotin: Irgendetwas oder irgendwer wird Euch auf die Idee zu KOKO SCHULTZ & FREUNDE gebracht haben – könnt Ihr Euch noch daran erinnern? Myriell & Petra: Ursprünglich waren wir eine Ateliergemeinschaft, mit Showroomcharakter, bis wir aus unseren alten Räumen mussten. Die neuen Räume hatten einen Ladencharakter, also entschieden wir uns dafür, einen Laden zu gestalten, mit einem kleinen Atelierbereich im hinteren Teil. Um einen gemeinsamen roten Faden zu haben, der unsere Produktpalette verbindet, einigten wir uns darauf, dass alle angebotenen Produkte mehr oder weniger up- oder recycelt sein sollten, und lokal und fair produziert sein sollten. KOKO SCHULTZ haben wir dann aus unseren Namen gebildet. & FREUNDE kam dazu, weil wir anderen Gestaltern auf unserer Fläche die Möglichkeit bieten, eigene Produkte auszustellen, die in unser Konzept passen. tRaumpilotin: Wie war das am Anfang – wie waren die Reaktionen auf Eure Idee? Myriell: Die Reaktionen sind bis heute durchweg positiv. Petra: Unsere Kunden sind total begeistert von unserem Konzept, wir haben inzwischen viele Stammkunden und auch Leute, die uns ihre eigenen Materialien bringen und diese von uns dann verarbeiten lassen. Es entstehen tolle Gespräche, da viele Kunden einen persönlichen Bezug zu einer bestimmten Dose oder zu einem bestimmten Stoff haben. Unser Alltag lebt von all diesen persönlichen Geschichten. tRaumpilotin: Was ist das Besondere an Eurem Konzept? Welchen Nutzen habt Ihr und haben Eure Kundinnen und Kunden davon? Myriell: Besonders ist wohl für viele, dass die meisten Produkte individuell angepasst werden können und es viele Einzelstücke gibt. Die Kunden sind sich also sicher, bei uns etwas Besonderes zu finden. Davon profitieren wir wiederum. Petra: Auf Anfrage bauen und schneidern wir individuelle Möbel und Kleider. So wird jedes Produkt zum Lieblingsstück. Viele meiner Kunden kommen auch ganz gezielt, weil sie die komplette Philosophie mitnehmen möchten, Produkte mit echtem Mehrwert. tRaumpilotin: Gab es Probleme bei der Umsetzung? Was würdet Ihr anderen raten, die etwas Ähnliches vorhaben? Was würdet Ihr jetzt anders machen, wenn Ihr noch einmal neu starten würdet? Myriell: Manchmal ist es eine Herausforderung, zu Stoßzeiten die Nachfrage zu decken, weshalb wir unsere saisonale Vorproduktion noch optimieren können. Wichtig ist es auf jeden Fall, mit einem guten Team zu starten, in dem Absprachen reibungslos laufen, und sich über den zeitlichen Aufwand im Klaren zu sein. tRaumpilotin: Wie würdet Ihr Eure #Kundengruppe definieren? Was ist das Besondere an denen, die Upcycling-Produkte kaufen? Myriell: Unsere Kunden sind 29+ der starke Kern ist bei 38+. Nicht alle kommen mit der Intention, nachhaltig shoppen zu gehen. Die bewusste Kundschaft kommt regelmäßig, auch einfach mal zum Stöbern. Aufgrund unseres Standortes freuen sich auch viele Touristen über unsere Ideen. tRaumpilotin: Wie erfährt die Öffentlichkeit von “KOKO SCHULTZ & FREUNDE" und Euren Produkten? Welche Medien oder Events nutzt Ihr? Myriell: Über die Webseiten der einzelnen Label, Facebook, Messen, Design- Events, Presseberichte, regionale Anzeigen und natürlich über die Empfehlung glücklicher Kunden. tRaumpilotin: Braucht man für die Vermarktung Eurer Produkte wirklich ein Ladenlokal oder würden DaWanda und Co oder eure eigenen Online-Shops nicht ausreichen? Myriell: Da die Retourenquote im Bereich der Mode sehr hoch ist, ist es wichtig, einen festen Standort für Kunden zu haben. So kann ich individuell besser beraten und anpassen. Außerdem ist das Einkaufserlebnis nicht zu unterschätzen und wir profitieren gegenseitig von den Kunden untereinander. Wer ein Geschenk kauft, brauch gelegentlich auch ein neues Outfit. Petra: Auch für mich ist ein Showroom bzw. Laden super wichtig. Zum einen können Händler hier meine gesamte Produktpalette anschauen und auswählen und zum anderen können wir mit Kunden im persönlichen Gespräch viel besser Maßanfertigungen besprechen. tRaumpilotin: Welche Überlegungen hattet Ihr, als Ihr einen Standort für KOKO SCHULTZ & FREUNDE gesucht habt? Warum ist Dein / Euer Firmensitz ausgerechnet in Berlin-Kreuzberg, warum nicht in einem anderen Stadtteil oder einer ganz anderen Stadt? Myriell: Das Konzept funktioniert sicher auch in anderen Städten. Wir bekommen dieses Feedback von Kunden, allerdings finden Sie KOKO SCHULTZ & FREUNDE sehr geschmackvoll und individuell, mit einem guten Preis- Leistungs-Verhältnis. Wenn sich schöne Räume in einem anderen Bezirk anbieten und alles passt, würden wir auch den Standort wechseln. Wir sind in der Friesenstraße, in Kreuzberg, weil wir die Kunden unserer Ateliergemeinschaft mitnehmen wollten, noch Potenzial im Bergmannkiez gesehen haben und die Angebote in anderen Bezirken nicht passend waren. tRaumpilotin: Wenn Ihr Fremden Berlin-Kreuzberg beschreiben würdet, was liebt Ihr daran am meisten? Was ist das Besondere daran? Wo seht Ihr noch Potential? Was würdet Ihr gerne ändern? Myriell: Jeder kann in #Kreuzberg seinen Bereich finden, um sich wohl zu fühlen. Es gibt eine kulturelle und auch soziale Vielfalt. Kreuzberg ist im Wandel. Es hat sich geteilt in ein Schicki-Micki-Kreuzberg, Richtung Tempelhof und Schöneberg, hier ist es fast wie im Prenzlauer Berg, nur mit weniger hippen Clubs und Gastro. Und in ein noch alternatives Kreuzberg, Richtung Friedrichshain. Das liebe ich an Kreuzberg. und ich hoffe, dass #61 nicht zu steif wird. tRaumpilotin: Glaubt Ihr, das Konzept würde auch an einem anderen Standort funktionieren und, wenn ja, was wären die wichtigsten Rahmenbedingungen dafür? Myriell: Ja, es funktioniert überall da, wo es eine gute Kaufkraft und ein Bewusstsein für Qualität gibt. tRaumpilotin: Wenn Ihr an das Dreiländereck Oberlausitz Sachsen/Polen/Tschechien denkt, gibt es dort etwas oder jemanden, der/das für Euch beruflich oder privat interessant ist? Oder gibt es etwas, das Ihr von Berlin-Kreuzberg gerne dorthin bringen würdet? Myriell: Dazu kann ich nicht viel sagen, denn ich kenne diese Region noch nicht. tRaumpilotin: Was ist Eure / Deine Vision? Wo wollt Ihr hin? Myriell: Mit KOKO SCHULTZ weiter zu machen und weitere Standorte zu eröffnen. Petra: Zusätzlich noch auf Messen und Designausstellungen präsent sein, um möglichst viele Leute mit unserem Konzept zu erreichen. tRaumpilotin: Was steht als Nächstes an? Myriell: Unser Laden nimmt am Freitag, den 3. Juni an der #NACHTSCHICHT BERLIN teil, organisiert von Create Berlin. Eine Designnacht in Berlin mit vielen Kreativen, ab 18 Uhr. Petra: Mit rafinesse & tristesse bin ich außerdem auf dem #DMY Design Festival im Juni vertreten. tRaumpilotin: Stellt Euch vor, die tRaumpilotin wäre eine Fee und Ihr hättet einen Wunsch frei – was würdet Ihr Euch jetzt wünschen? Myriell: Einen weiteren Standort, mit extrem viel Laufkundschaft, an einem zentralen Ort, zu einer günstigen Miete. tRaumpilotin: Dann drücke ich Euch ganz fest die Daumen! Und wer weiß, wer demnächst noch auf Euch zukommt... :) PS: Gerade auch die Dachböden, Schuppen und Lagerhallen in der #Oberlausitz dürften voll sein von längst vergessenen Möbeln, Stoffen und sonstigen verwertbaren Materialien, die sich lohnen würden, wiederentdeckt zu werden. Vielleicht gibt Dir dieser Blogbeitrag ja einen Impuls, dieses Potential für Dich zu nutzen? Mitmachen: Du möchtest bei KOKO SCHULTZ & FREUNDE antesten, wie Deine eigenen Upcycling-Produkte bei Kundinnen und Kunden ankommen? Hier findest du die Rahmenbedingungen. Weiterlesen: Alt trifft Neu, Upcycling Deluxe, tRaumpilotin Buchempfehlung:
Upcyclist: Reclaimed and Remade Furniture, Lighting and Interiors - tRaumpilotin
Upcyclist: Reclaimed and Remade Furniture, Lighting and Interiors - tRaumpilotin

Aus alt mach neu – der individuelle Designtrend Upcycling ist eines der spannendsten Kapitel der aktuellen Designszene. Im Gegensatz zum Recycling werden hier ausrangierte Wertstoffe nicht einfach wiederverwertet, sondern erfahren durch Umformung eine deutliche Aufwertung. Mit viel Kreativität entsteht aus gebrauchten Gegenständen etwas ganz Neues – das schont Ressourcen und ist nachhaltig. Die so kreierten Objekte sind absolut individuell und einzigartig und stellen so manches klassische Designerstück in den Schatten. Ausgehend vom preisgekrönten Blog der Autorin versammelt Upcylist, geordnet nach Materialien wie Holz, Glas, Textil, Plastik, Hunderte von Ideen, Anregungen und Adressen, die dem Betrachter die Welt der Dinge in einem völlig neuen Licht erscheinen lassen: Aus Trash wird Treasure! Source: traumpilotin.de/produkt/upcyclist/ Es gibt spannende Projekte / Initiativen / Unternehmen, die Du empfehlen würdest? Dann schreib mir doch einfach mal ... Sonnige Grüße Deine tRaumpilotin Click to Post
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Es gibt ihn tatsächlich: einen soziokulturellen Ort in der Oberlausitz, an dem Natur, Kunst und Kultur aufeinandertreffen, das Oberlausitzer "Nimmerland" von Peter Pan, die Kulturinsel Einsiedel. Vergangenes Wochenende habe ich ihn für mich entdeckt, als dort wieder einmal zum Folklorum und zu den Turisedischen Festspielen gerufen wurde.
#traumpilotin#freiräume#jugend#kunst#kulturinsel einsiedel#kreativität#regionalentwicklung#soziokultur#traumberufe#Sachsen#musik
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Mission Impossible? Rettet die tRaumerweiterungshalle

Bist Du spontan, etwas verrückt und begeisterungsfähig? Brauchst Du Raum (am liebsten eine ganze Halle), um Deine Ideen verwirklichen zu können? Gehörst Du zu denen, die ein fast vergessenes Stück DDR-Kulturgut nicht nur retten, sondern ihr eigen nennen wollen? Dann bist Du nicht der/die Erste.
Die Raumerweiterungshalle: Eine für alles
Eigentlich wurde die temporäre Kunsthalle in der DDR erfunden: Eine Berliner Galeristin entdeckt die „Raumerweiterungshalle“ neu, mit einer Ausstellung in Prenzlauer Berg. Wir erzählen die Geschichte eines architektonischen Unikums Source: www.tagesspiegel.de/kultur/ddr-architektur-die-raumerweiterungshalle-eine-fuer-alles/4601592.html Es gibt Leute, die sehen darin nur ein großes Stück Schrott, für andere dagegen ist sie ein unbedingt schützenswertes Stück DDR-Kulturgut, wenn sie zufällig noch eine finden: die REH oder Raumerweiterungshalle. Für wieder andere ist sie vor allem eins: eine kultige Möglichkeit Träume zu verwirklichen, für die man einen großen flexiblen Raum benötigt. Nicht selten sind es daher, so wie in Berlin, Kreative, die die letzten noch vorhandenen Exemplare vor dem endgültigen Untergang gerettet haben...
Die Wege des Internets sind unergründlich
Und so träume ich selbst auch schon seit Jahren davon, genau so ein Goldstück zu besitzen, wie Du vielleicht weißt. Doch wer hätte damit gerechnet, was mir vor einigen Tagen passiert ist? Ich jedenfalls nicht. Etwa zwei Jahre nach meinem Beitrag zur tRaumerweiterungshalle klingelte mein Telefon und ich erhielt einen Anruf, der mich fast vom Sofa kippen ließ: Hallo tRaumpilotin, möchten Sie immer noch eine Raumerweiterungshalle haben? Ich habe hier eine für Sie - zu verschenken! Mir blutet das Herz bei der Vorstellung, dass so etwas einfach verschrottet wird... In diesem Moment ist mir wirklich die Luft weggeblieben und mir fehlten erst einmal absolut die Worte. Das passiert mir in der Regel nicht so oft. Selbst ich bin manchmal wirklich geflasht, wer so alles auf meinem Blog landet und welche Reaktionen das auslösen kann... Ich kann Dir gar nicht sagen, wie hin- und hergerissen ich war. Mein Wunsch wurde erhört? Mein Traum sollte jetzt plötzlich wahr werden? Wäre es mir möglich gewesen, wäre ich wahrscheinlich sofort in mein Auto gestiegen und hätte die Kleine abgeholt. Aber leider nimmt man so eine Raumerweiterungshalle nicht einfach huckepack und trägt sie nach Hause...
Manchmal müssen Träume leider erst einmal Träume bleiben
Und so bin ich nach dem ersten Adrenalin-Kick erst einmal wieder unsanft in der Wirklichkeit gelandet. Manchmal kommen die richtigen Dinge einfach zur falschen Zeit. Manchmal sind auch tRaumpilotinnen zögerlich durchzustarten - vor allem, wenn gerade kein versiertes Technik-Team zur Verfügung steht. Schließlich ist eine plötzliche Bruchlandung ja auch nicht gerade erstrebenswert. Und manchmal muss man auch einsehen können, dass man bereits mit so vielen Projekten jongliert, dass die Kapazitäten fehlen, sich noch einem neuen zuzuwenden. Auch wenn es schwer fällt... Leider.
Seufz
Dieses tonnenschwere Baby quer durch die Lande bis zu mir zu transportieren und dort aufzustellen ist nämlich eine echte Herausforderung. Für mein Projekt tRaumerweiterungshalle würde ich ein mindestens 6-köpfiges engagiertes und versiertes Team (möglichst ehrenamtlich) einschließlich Tieflader und Kran benötigen, das mir leider auf absehbare Zeit zur Verfügung steht. Und nicht nur das: dort, wo meine tRaumerweiterungshalle irgendwann einmal stehen soll, steht derzeit noch ein kleiner Urwald, der vorher erst gerodet werden müsste. Und dann käme noch die eigentlich allergrößte Herausforderung: mein Grundstück kann nämlich nicht befahren werden. Das heißt, dieses 9-Tonnen-Baby müsste vom Nachbargrundstück mal eben über einen Bach herüber zu mir gehievt werden... Vielleicht verstehst Du jetzt mein Zögern...
Total bekloppt oder einfach nur ein bisschen verrückt?
Andererseits - nichts ist unmöglich. Ich lebe (gottseidank) in einer Gegend, in der es einige Leute gibt, die schon scheinbar verrücktere Dinge getan haben. Der eine hat jahrzehntelang lebensgroße Dinosaurier gebaut und in die Pampa gestellt, der andere einen VW-Käfer komplett mit Korb umflochten. Und dann gibt es hier natürlich auch noch die Baumhaus-Hotels in luftiger Höhe. Um nur einige Beispiele zu nennen. Alle diese Leute wurden wahrscheinlich mindestens einmal für völlig durchgeknallt erklärt, aber alle haben letztendlich ihren Traum realisiert - mit tatkräftiger Unterstützung von Freunden und Familie. So ist das nämlich in der Oberlausitz.
Zur Not muss man gönnen können, wenn der Countdown läuft
Es nützt jedoch alles nix: der jetzige Besitzer ist im Zugzwang und die Halle muss schnellstmöglich weg von dort, wo sie jetzt steht. Da bleibt keine Zeit zum Träumen, sondern muss energisch gehandelt werden. In drei Wochen wird diese tRaumerweiterungshalle endgültig verschrottet, wenn nicht doch noch ein kleines Wunder geschieht. Unabhängig von meinen persönlichen Flugplänen und meiner Teambesetzung finde ich: es lohnt sich unbedingt sie zu erhalten und wieder einer sinnvollen Nutzung zuzuführen. Wenn es mir nicht gelingen sollte, das zu realisieren, dann vielleicht jemandem anderen? Vielleicht Dir? Eins steht in jedem Fall fest: wer auch immer diese Raumerweiterungshalle schlussendlich vor dem Verschrotten bewahrt, dürfte auch mit einigem medialen Aufsehen rechnen können... Deine tRaumpilotin Click to Post
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tRaumberufe auf dem Land - heute: Patienten auf 4 Beinen
Unbestritten: das Leben auf dem Land ist ein völlig anderes als in der Stadt. Doch während die Medien in der Regel am liebsten darüber berichten, was auf dem Land alles fehlt, gibt es dort natürlich auch gleichzeitig Dinge und Möglichkeiten, die man in der Stadt seltener bis gar nicht antrifft. Berufe mit Tieren zum Beispiel. In letzter Zeit sind mir immer wieder Frauen über den Weg gelaufen, die ihren Traum verwirklicht haben, mit Tieren zu arbeiten. Einige davon sind gerade deshalb in die Oberlausitz gezogen, andere sind weggezogen und zurückgekehrt und wieder andere wollten nie weg von dort. Eine davon ist die Hundephysiotherapeutin Stefanie. Und bevor ich sie bei der Neueröffnung der Hundephysiotherapie-Praxis Birgit Weber kennen gelernt habe, wusste ich überhaupt nicht, dass es so einen Beruf überhaupt geben könnte.
Landleben ohne Hund? Kaum denkbar!
In Berlin kenne ich eigentlich niemanden persönlich, der/die einen Hund besitzt. Nicht, dass es dort gar keine Hunde gäbe (im Gegenteil), aber Wohnflächen sind dort in den letzten Jahren immer kostbarer und dementsprechend begrenzter geworden. Und ein Hund benötigt nunmal ausreichend Platz. Und Zeit. Die Leute, die ich in Berlin kenne, haben aber in der Regel weder das eine noch das andere. Auf dem Land hingegen, wo die Mehrzahl der Leute in ihrem eigenen Häuschen wohnt, hat man fast schon das Gefühl, es fehlt etwas, wenn kein Hund im Haus ist. Die einen wollen einen Spielgefährten für die Kinder, die anderen fühlen sich mit einem Kläffer im Haus sicherer und wieder andere wollen einfach nicht mehr alleine spazieren gehen. Hunde sind hier schon lange nicht mehr einfach nur Nutztiere, die an einer Kette vor dem Haus liegen, um Fremde anzufletschen (wie es früher vielleicht einmal war), sondern sie gehören irgendwie zur Familie. Umso schlimmer ist es dann, wenn es diesen treuen Gefährten dann einmal nicht gut gehen sollte. Und dann springt Stefanie ein - als Hundephysiotherapeutin. Das war allerdings nicht immer schon so.
Manchmal brauchen Dinge einfach ihre Zeit.
Nach ihrem Abitur 2005 in Seifhennersdorf machte Stefanie erst einmal in Zittau eine Ausbildung zur Physiotherapeutin und begann danach, in einer Physiotherapie-Praxis in Dürrhennersdorf zu arbeiten - mit menschlichen Patient_innen. Ihr großer Traum war es jedoch schon damals, irgendwann einmal als Hundephysiotherapeutin zu arbeiten. Die Leidenschaft für diesen Beruf und die Vierbeiner muss ihr so deutlich anzumerken gewesen sein, dass schließlich irgendwann eine Kollegin zu ihr sagte : "Tu es - was hindert dich eigentlich daran? Ich seh´ es in deinen Augen: du lebst dafür!" Und Stefanie tat es, aber nicht alleine.
Ein eingespieltes Team geht neue Wege
Die richtigen Angestellten zu finden ist Gold wert - die richtigen Chefs zu finden auch. Wenn beides dann aufeinander trifft, kann eigentlich nur noch etwas Gutes dabei herauskommen. Stefanies langjährige Chefin Birgit Weber jedenfalls fackelte nicht lange und investierte ohne zu zögern in Stefanie und deren Traum. Als erfahrene und erfolgreiche Unternehmerin weiß sie nicht nur, dass es sinnvoll ist, talentierten Nachwuchs zu fördern, sondern auch, wann die richtige Zeit ist, etwas Neues zu wagen. Und so absolvierte Stefanie 2016 in einer orthopädischen Tierklinik in Baden-Württemberg ein Praktikum und begann mit Unterstützung ihrer Chefin eine einjährige Ausbildung zur Hundephysiotherapeutin. Anfang Juli 2017 eröffnete das Team nun - nur wenige Häuser von ihrer bisherigen Arbeitsstätte entfernt - die neue Praxis für Hundephysiotherapie. Seitdem behandelt Stefanie in unterschiedlichen Räumen sowohl Zweibeiner als auch Vierbeiner - je nach Bedarf. Aber irgendwann in naher Zukunft werden die Zweibeiner wohl für immer auf sie verzichten müssen...
Hunde sind ja irgendwie auch Menschen - nur anders
Wie sieht eigentlich die Arbeit eines Hunde-Physiotherapeuten aus? Und wer nimmt dieses Angebot in Anspruch? Ich war neugierig und vereinbarte deshalb einen Termin mit Stefanie, um mehr darüber zu erfahren, weil ich mir so gar nichts darunter vorstellen konnte. Keine Ahnung, was ich eigentlich erwartet hatte, aber eine Praxis für Hunde-Physiotherapie ist tatsächlich nicht viel anders als die Praxen für Menschen, die ich bisher kennen gelernt habe. Wobei diese hier deutlich hübscher ist als so manche, die ich in Berlin kennen gelernt habe. An dem Tag als ich in der Praxis zu Besuch war, kam gerade Lucky das erste Mal zur Behandlung - ein kleiner noch junger lebhafter Hund mit Hüftproblemen. Nicht, dass Lucky irgendeine Ähnlichkeit mit meinem Töchterchen hätte, aber irgendwie fühlte ich mich direkt zurückversetzt in die Zeiten, als ich mein Baby mit Hüftproblemen regelmäßig von einer Physiotherapeutin behandeln ließ. Denn das ist so ein Hund ja irgendwie: das Baby der Familie.
In der Ruhe liegt die Kraft
Genau wie meine Tochter als Baby war auch Lucky erst einmal ziemlich aufgeregt und unruhig. Seiner sich sorgenden "Familie" erging es dabei, glaube ich, nicht anders als mir damals, wenn es meinem Töchterchen nicht gut ging. Alle Beteiligten sind wohl immer beim ersten Mal ziemlich hibbelig. Umso besser ist es, dass Stefanie scheinbar gar nichts aus der Ruhe bringen kann. So eine Erstbehandlung dauert 60 Minuten und die benötigt man auch. Das Vertrauen zu Mensch und Tier muss ja erst einmal aufgebaut werden und genau wie bei menschlichen Patient_innen wird auch beim Hund vorab eine gründliche Anamnese erhoben. Bisherige Vorerkrankungen müssen dabei genauso gründlich erfasst werden wie Gewohnheiten und Eigenarten des Hundes, seine Beweglichkeit und Bewegungsmuster. Dann und nur dann, wenn all das bekannt ist, kann die eigentliche Behandlung erfolgen.
Fingerspitzengefühl und technische Finessen führen zum Ziel
Wer hätte gedacht, dass der Zappler Lucky irgendwann tatsächlich auch mal stillhalten würde? Ich jedenfalls nicht. Aber Stefanie hatte ihn mit viel Geduld und Ruhe schließlich doch soweit - obwohl ihm die Situation anfänglich wirklich nicht ganz geheuer war. Ich war beeindruckt.
Endlich chillen: Lucky genießt sichtlich seine erste Magnetfeldbehandlung Foto © tRaumpilotin Sicherlich hat er nicht nur gemerkt, dass ihm hier jemand wohlgesonnen war, sondern auch, dass diese ganz genau weiß, was ihm gut tut. Zur Belohnung erhielt der Kleine dann dafür im Anschluss noch eine kleine Wellness-Einlage auf der Magnetfeldmatte, die er sichtlich genossen hat. Ehrlich gesagt war ich als dauerverspannte Schreiberin ein wenig neidisch, ihn so völlig entspannt und wie dahingegossen dort liegen zu sehen. Denn einmal völlig unabhängig davon, ob man an die gesundheitsfördernde Wirkung von Magnetfeldtherapie glaubt oder nicht - können diese Hundeaugen lügen? Wenn also sogar so ein kleiner Unruhegeist wie Lucky plötzlich dermaßen die Ruhe weg hat, muss schon irgend etwas dran sein an dieser Magnetgeschichte...
Hilfe zur Selbsthilfe
Was mir übrigens an Stefanies Arbeit besonders gefallen hat: Stefanie wurschtelt nicht einfach nur still vor sich hin, sondern erklärt ausführlich, was sie da tut und warum. Und gleichzeitig zeigt sie den Hundehalter_innen Möglichkeiten auf, mit denen sie selbst die Beschwerden ihres Hundes lindern können. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie gut es mir damals als Mutter getan hat, mich nicht mehr so hilflos zu fühlen, weil mir die Physiotherapeutin meiner Tochter ebenfalls solche hilfreichen Ratschläge mit auf den Weg gegeben hat... Vielleicht gehörst Du ja auch zu den Menschen, denen Tiere näher sind als Menschen (oder zumindest genauso nah) und hast schon mindestens einmal mit dem Gedanken gespielt, einen Beruf zu ergreifen, in dem Tiere eine Hauptrolle spielen? Dann lies doch mal mein Interview mit Stefanie. Vielleicht bringt es Dich auf neue Ideen.
Interview mit Stefanie
Woher kam denn Dein Wunsch, Hundephysiotherapeutin zu werden?
Stefanie Kaden ist glücklich mit ihrem neuen Beruf Foto © tRaumpilotin Ich war schon immer gern in der Natur und von Tieren umgeben. Und vielleicht wurde mir mein Berufswunsch ja auch schon in die Wiege gelegt. Kurz nach meiner Geburt kam ich nämlich zu meiner Oma und wurde zur Begrüßung erst einmal von ihrem Windhund komplett von oben bis unten abgeschlabbert... Oma fand das nicht so toll, aber hat´s mir geschadet? Ich denke nicht. Direkt nach meiner Ausbildung zur Physiotherapeutin dachte ich dann das erste Mal daran, mich auf Tiere zu spezialisieren. Ich war damals auf Arbeitssuche und meine Vermittlerin meinte, das würde zu mir passen. Allerdings hätte ich zur Ausbildung nach Potsdam gehen müssen und ich wollte hier auf keinen Fall weg. Vor ein paar Jahren kam der Wunsch dann wieder hoch, allerdings war mir die Ausbildung zum Tierphysiotherapeuten zu teuer. Außerdem waren bei dieser Ausbildung auch Pferde mit dabei und das war nicht meine Richtung. Also wieder nix. Und dann, 2015, ich weiß nicht mehr wie, fiel mir der Hunde-Physiotherapeut wieder vor die Füße. Ich hab´ meiner Chefin davon erzählt, sie hat kurz überlegt und dann gesagt: "Mach doch, ich bezahle - was gibt´s da noch zu überlegen." Dann noch ein Tag der offenen Tür bei der Schule in Dresden und dann war es perfekt. Ich war in Dresden an der Paracelsus Heilpraktiker Schule, dort war es der letzte stattfindende Kurs dieser Art. Meine Ausbildung hat dann etwas länger als ein Jahr gedauert und ca. 1900 Euro gekostet. Was sollte man für besondere Interessen und Fähigkeiten für diesen Beruf mitbringen?
Na, wo klemmt´s denn? Foto © tRaumpilotin Natürlich sollte man im Umgang mit Hunden oder Katzen vertraut sein und Ahnung von Anatomie und Bewegungsabläufen der Tiere haben. Und wichtig ist vor allem auch, dass man die nötige Empathie für Mensch und Tiere bzw. deren Zusammenleben mitbringt. Wann sollte man seinen Hund zu Dir bringen? Im Grunde ist das nicht viel anders als bei Menschen. Tierärzte raten zum Beispiel nach Operationen zur physiotherapeutischen Nachbehandlung. Physiotherapie hilft aber auch bei muskulären Verspannungen, nach Zerrungen, Prellungen, Verstauchungen oder nach einem Bandscheibenvorfall. Und auch Hunde werden natürlich alt, können Arthrosen bekommen oder zu dick sein. Durch Physiotherapie erlangen sie wieder mehr Beweglichkeit, Muskelaufbau und erfahren dadurch dann auch eine deutliche Schmerzlinderung. Behandelst Du eigentlich nur Hunde oder auch andere Tiere? Ich behandle Hunde und Katzen. Eine Freundin, die mit mir zusammen die Ausbildung gemacht hat, will jedoch bald mit einsteigen und behandelt alle Vierbeiner mit Akupunktur. Hier auf dem Land wohnt ja nicht jeder direkt um die Ecke und nicht alle sind immer mobil genug, um zu Dir zu kommen. Machst Du denn auch Hausbesuche? Hausbesuche sind kein Problem, je nach Entfernung wird dann jedoch eine Anfahrtspauschale fällig. Ich kann mir vorstellen, dass Hunde, die Schmerzen haben, nicht immer nur freundlich sind - hast Du überhaupt keine Angst einmal gebissen zu werden? Eine häufig gestellte Frage, hm... Das ist mir bis heute noch nicht passiert, aber passieren kann es wohl immer. Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde - kommt sicher auf die Situation an. Bei fraglichen Hunden bitte ich deren Besitzer deshalb vorsichtshalber einen Maulkorb anzulegen. Was war das Schönste, das Du bisher in Deinem Beruf erlebt hast? Bei einem meiner ersten Hausbesuche war der Zweithund der Familie erst gar nicht von mir begeistert. Nach einer Weile hat er mich dann jedoch fast aufgefressen vor Liebe. Ansonsten gibt es viele sehr schöne Erlebnisse. Ich war im März zum Beispiel auf Usedom bei den Baltic Lights beim Schlittenhunderennen - das ist was ganz Tolles, dass ich wahnsinnig gerne selbst mal ausprobieren würde. Und was war Dein traurigstes Erlebnis? Sehr traurig ist es für mich, wenn man nichts mehr tun kann und nur noch Erlösung hilft. Naja ich bin sehr mitfühlend. Sie sind doch irgendwie wie unsere Kinder und es ist immer schlimm, wenn eine gute Seele gehen muss. Was sind das denn in der Regel für Leute, die ihre Tiere zu Dir bringen? Ganz normale einfache Leute in jedem Alter, denen es manchmal mehr um das Wohl ihrer Tiere geht als um das eigene und oftmals ganz liebenswerte Menschen. Glaubst Du, Dein Beruf eignet sich besser für städtische oder ländliche Regionen? Hm...Tiere/Hunde gibt es ja überall. Ich glaube nicht, dass sich das auf eine Region beschränken lässt. Ich persönlich bin vom Land und da aufgewachsen und da passt es einfach auch hin. Wie hat es sich ergeben, dass Ihr ausgerechnet in Dürrhennersdorf eine Praxis für Hundephysiotherapie eröffnet habt? Es gibt ja schon seit langem im Ort die Physiotherapie-Praxis, in der wir unsere menschlichen Patienten behandeln. Meine Chefin hatte das Vertrauen, etwas Neues zu wagen und hat mich deshalb unterstützt. Man darf aber natürlich human- und tiermedizinische Behandlungen nicht in den gleichen Räumlichkeit anbieten, schon aus Hygiene- und Allergikergründen. Also mussten andere Räume für die Hundephysiotherapie her. Aber eine Kollegin hatte noch Räume frei in ihrem Haus in der Nähe und so hat sich das dann ergeben. Wie lange hat es in etwa gedauert von der ersten Idee bis zur Eröffnung? Schon einige Zeit, aber ich hab nicht locker gelassen. Nach meiner Ausbildung hat es noch circa ein halbes Jahr bis zur Eröffnung gedauert. Gab es irgendeine Unterstützung, eine Art Starthilfe, Menschen, die Dir/Euch geholfen haben oder Finanzierungshilfen? Vor allem meine Chefin, die das Potenzial gesehen hat und viele fleißige Helfer: zum Entrümpeln des Raumes, für Montagearbeiten bis hin zur Dekoration und dann war´s geschafft. Gibt es etwas, dass man beim Standort seiner Praxis beachten sollte? Und wie sollte sie optimalerweise ausgestattet sein? Naja ebenerdige bis barierrefreie Praxisräume wären vielleicht gut - ruhig etwas abgelegen mit vorhandenen Parkplätzen. Als Ausstattung benötigt man eine Liege oder Matte zur Behandlung von Klein und Groß, alternative Therapiemöglichkeiten wie Elektrotherapie oder Magnetfeldtherapie, Kleingeräte zur Unterstützung von Massagen und aktiven Übungen und Rotlicht zur Wärmeanwendung. Mit wem bist Du so vernetzt und mit wem arbeitest Du zusammen? Mit Tierärzten und Tierheilpraktikern, die wir zum Teil auch aus privaten Erfahrungen kennen, mit Zoohandlungen, Züchtern und generell mit Hundefreunden. Viele neue Kunden kommen vor allem über Empfehlungen von unseren Freunden und Patienten. Gefunden werden wir aber auch über unsere Facebook-Seite und die Homepage der Praxis. Wie sehen Deine Pläne in naher und ferner Zukunft aus? Was oder wen brauchst Du noch dafür? Es wäre toll, wenn ich bald die Hälfte meiner Arbeit damit füllen könnte oder auch nur noch als Hundephysiotherapeutin arbeiten könnte - Tiere sind manchmal dankbarer als Menschen. Und wenn meine Freundin dann wirklich auch einsteigen würde, fänd ich das super, damit auch in Urlaubszeiten immer ein Ansprechpartner da ist. Du musst ja immer erreichbar sein. Was würdest Du anderen raten, die ähnliche Pläne haben? Lebt Eure Träume und träumt nicht euer Leben!
Ausbildung Tierphysiotherapie – Infos zu Schulen, Aufgaben und Beruf
Von Ausbildungsinhalten über Schulen bis hin zu Berufsaussichten erfährst Du hier alles Wichtige über die Tierphysiotherapie. Tierphysiotherapie ist bis heute noch kein geschützter Beruf. Ausbildungsziele, -inhalte und -kosten können daher stark voneinander abweichen. Vorerfahrungen oder vorangegangene berufliche Tätigkeiten spielen dabei in der Regel keine Rolle. Ein Maurer kann also genauso Hundephysiotherapeut werden wie jemand, der vorher schon in einem medizinischen Beruf gearbeitet hat und dementsprechend ganz andere Kenntnisse und Fähigkeiten mit einbringen kann. Es lohnt sich also durchaus genauer nachzufragen, was ein Hundephysiotherapeut früher so gemacht hat bevor man ihm oder ihr sein Hündchen anvertraut... Du möchtest mehr wissen und mehr über die Hundephysiotherapie Birgit Weber erfahren?
Kontakt:
Stefanie Kaden | Hundephysiotherapie Birgit Weber Hauptstraße 58 | 02708 Dürrhennersdorf | Tel.: 035872 33961 E-Mail: [email protected] facebook: https://www.facebook.com/4BeinerLiebe/ Click to Post
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