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What about Israel?
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whataboutisr · 10 years ago
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Breaking the Silence
Breaking the Silence, auf Hebräisch “שוברים שתיקה” (Shovrim Shtika) und Deutsch “Das Schweigen brechen” ist eine israelische Nichtregierungsorganisation von sowohl ehemaligen als auch aktiven Soldaten der IDF (Israelische Verteidigungskräfte).
Das Ziel der Organisation ist es, über die Aktivitäten der IDF in denen von Israel besetzten Gebieten zu berichten. Dies geschieht durch Zeugnisse von Soldaten, die während ihres Dienstes in diesen Gebieten veröffentlicht werden. Sowohl die israelische Armee, als auch die Regierung lehnt Breaking the Silence ab. Häufig wird die finanzielle Unterstützung durch ausländische Organisationen stark kritisiert. 
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Warum berichte ich heute darüber? Weil ich vor ungefähr einer Woche an einer Breaking the Silence- Tour durch Hebron teilgenommen habe und ich das erlebte auf keinen Fall verschweigen will. Ich möchte das Schweigen brechen und nicht nur die eine Seite der Medaille betrachten. 
Da ich Euch keinen Seitenlangen Geschichtsaufsatz über Hebron schreiben möchte, fasse ich mich jetzt sehr kurz und hoffe dass Ihr Euch falls nötig noch selbst detaillierter informiert. Wenn nicht bin ich natürlich auch für Fragen offen. 
Hebron ist eine Stadt im Westjordanland, ungefähr eine Stunde entfernt von Jerusalem gelegen. 
Juden kehrten erstmals im Jahr 1968 durch Mosche Levinger wieder in die Stadt zurück. Juden ließen sich ohne Genehmigung der israelischen Regierung in einem Hotel der Stadt nieder und gründeten später die israelische Siedlung Kirjat Arba. Durch das Hebron Abkommen von 1998 wurde die Stadt in zwei verwaltungstechnische Teile aufgeteilt: in die palästinensisch kontrollierte H1 Zone und die von israelischer Hand kontrollierte H2 Zone. In etwa zwei Jahre nach der zweiten Intifada kam es zu zahlreichen gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften. Daraufhin wurden im H1 Viertel der Stadt eine Vielzahl von Sicherheitstürmen, Mauern, Zäune und Straßensperren errichtet. 
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In der H2 Zone ist die Bewegungsfreiheit der Palästinenser unglaublich eingeschränkt, während die israelischen Siedler volle Bewegungsfreiheit genießen dürfen und durch die IDF geschützt werden. Auf allen violett unterlegten Straßen der Karte ist es den Palästinensern untersagt, sich fortzubewegen. Des weiteren mussten dadurch zahlreiche Läden geschlossen werden und der früher bunte, lebendige Markt gleicht heute einer verwahrlosten Straße ohne Menschen und Leben. Nicht ohne Grund wird Hebron heute auch als “Geisterstadt” bezeichnet.
Unsere Tour bestand darin, vor allem durch das H2 Viertel Hebrons zu laufen und die Situation der Stadt mit eigenen Augen zu sehen. Wir sprachen mit Palästinensern über ihre Situation, wurden von israelischen Siedlern als “Lügner” beschimpft und erlebten, wie uns arabische Händler plötzlich aufgrund einer unsichtbaren Linie auf der Straße nicht mehr folgen konnten. Genug geschrieben, jetzt möchte ich Euch einfach ein paar Bilder der “Geisterstadt” zeigen. Vielleicht versteht man dann, weshalb ich während der Führung so geschockt von der Situation war, die sich nur eine Stunde Autofahrt von meinem Wohnort abspielt.
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IDF Soldaten verhaften einen jugendlichen in meinem Alter. Der Grund war für uns alle nicht ersichtlich. Es wird gesagt, dass teilweise aus reiner Willkür Palästinenser verhaftet oder stundenlang durchsucht werden.
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Ein Informationsschild, dass von den israelischen Siedlern angebracht wurde. 
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These Buildings were constructed on land purchased by the hebron jewish community in 1807. This Land was stolen by arabs following the murder of 67 hebron jews in 1929. We demand justice! Return our property to us! 
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Have a good time...
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David founded his kingdom in Hebron and ruled there for seven years. 
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Jüdische Siedler von Hebron. Fast alle tragen hier eine Waffe.
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Ein Checkpoint zur „anderen“ Seite Hebrons.
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Gitter vor den Häusern von palästinensischen Familien aus Angst vor Steinschlägen von israelischen Siedlern.
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„Madrego HaTikva“ bedeutet „Treppe der Hoffnung“. Dieses Straßenschild stammt von Seiten der israelischen Siedler und bildet eine unsichtbare Grenzlinie, die die Palästinensischen Bürger nicht überschreiten dürfen.
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Drei Erfahrungsberichte von IDF Soldaten, welche in Hebron stationiert waren.
Nach der Tour bin ich mit einem unglaublich mulmigem Gefühl im Bauch nach Hause gefahren. Ich wusste gar nicht mehr, was ich denken sollte. Ein paar Tage vorher hatten wir noch ein Seminar über Terror in Israel. Wir hörten Berichte von Terroropfern und Vätern, die Ihre Kinder durch einen Terroranschlag in einem Bus verloren haben. Wir hörten den Bericht einer Frau, die fünf ihrer Familienmitglieder durch eine Selbstmordattentäterin in einem Restaurant in Haifa verlor. Wir identifizierten uns automatisch mit der israelischen Seite und vergaßen teilweise, dass es auch noch eine zweite Seite der Medaille gibt. Während unserer Tour sahen wir, wie inhuman die palästinensische Bevölkerung zum Teil in Hebron behandelt wird. Wir sahen radikale Siedler mit riesigen Maschinengewehren unter ihren Armen, die von der IDF beschützt werden. Wir sprachen mit einem Palästinenser, der allein schon dieses Jahr über sechs Mal grundlos von der IDF verhaftet wurde. Wir sahen beide Seiten und danach dachte ich ich müsste mich jetzt für eine entscheiden. Ich dachte, nach meinem Freiwilligendienst hätte ich auf jeden Fall eine gefestigte Meinung über den Nahostkonflikt und könnte klar Partei für eine Seite ergreifen. Aber anstatt pro Israel oder pro Palästina zu sein, lernte ich Menschen von beiden Seiten kennen. Ich habe hier arabische Frauen, sowohl Israelis als Freunde und habe beide unglaublich ins Herz geschlossen.
Ich verstehe beide Seiten und realisiere immer mehr, dass es keine einfache, klare Lösung für dieses komplexe Probleme gibt. Man kann nicht über eine Ein- oder Zweistaatenlösung diskutieren, wenn nicht einmal die kleinen Probleme gelöst werden. Man kann nicht vorschnell Urteile über Menschen und Familien fällen, sowohl auf Israelischer als auf Palästinensischer Seite. Man kann Zivilisten nicht für das verantwortlich machen, was durch die Politik entschieden und verursacht wird. 
Wenn ich eine Sache aus meinem Freiwilligendienst gelernt habe dann ist das, toleranter zu werden. Vielleicht konnte ich Euch mit diesem Eintrag einen kleinen Einblick in die Situation geben und habe es geschafft zu erklären, dass ein Schwarz- Weiß denken oft nicht möglich ist.
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Ich hoffe niemanden mit meinem Blogeintrag geschockt, verwirrt oder verärgert zu haben. Dies ist ein Bericht über die Führung durch Hebron, meine Eindrücke und meine Meinung zu dem Thema. 
Euch allen wünsche ich einen schönen Dienstag!
!יום טוב
Eure Magdalena
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whataboutisr · 10 years ago
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What about... the North?
Es ist schon wieder einige Zeit vergangen, seitdem ich meinen letzten Blogeintrag geschrieben habe. Das lag allerdings weniger an meiner fehlenden Motivation, sondern an technischen Problemen. Der Blogeintrag war geschrieben, die Bilder hochgeladen und plötzlich beschließt mein Browser abzustürzen und meine ganzen Daten waren von einer Sekunde auf die andere gelöscht. Daher kommt jetzt erst ein neuer Eintrag. In der Hoffnung, dass mein Browser mir dieses Mal treu bleibt. Worum es heute gehen soll? Um mehrere Themen. Zum einen gab es wieder einige „Feiertage“ in den letzten Wochen, Monaten. Dazu gehört der Jom haScho’a (Holocaust Memorial Day), an dem an alle Opfer des Holocaust gedacht wird und während einer zweiminütig anhaltenden Sirene das ganze Land still steht und für einen Moment inne hält. Um dieses Moment besser verdeutlichen zu können, füge ich hier einen Link zu einem Video ein. https://www.youtube.com/watch?v=PIQm7XPlktg Des weiteren „feierten“ die Israelis den Jom haZikaron, der Gedenktag an die gefallen Soldaten und Opfer des Terrorismus. Auch an diesem Tag ertönen wieder zweiminütige Sirenen, an dem still stehend an die gefallenen Menschen gedacht wird. Da hier jeder zur Armee gehen muss und fast immer Angehörige hat, die dem Terrorismus zum Opfer gefallen sind, ist es wirklich ein unglaublich persönlicher und treffender Tag für Israel. Der Jom haZikaron wird abgelöst vom Jom haAtzma’ut, dem Independence Day, einem wirklich Feiertag für Israel. Hier wird die israelische Unabhängigkeit seit dem 14. Mai 1948 durch die Proklamation des jüdischen Staates durch David- Ben Gurion gefeiert. Alle Häuser, Autos und Geschäfte sind mit einer Vielzahl von Flaggen dekoriert und die Menschen feiern die gesamte Nacht.
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Aus diesem Grund bin ich nach Tel Aviv gefahren, um dort mit ein paar Freunden den Independence Day zu feiern. Danach wollte ich mit Amelie, einer Freundin und Mitvolontärin zusammen in den Norden fahren.
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Militärshow zur Feier der Unabhängigkeit Israels.
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Ein unglaublich kreativer “Stempel” einer Dachterrasse, auf der wir am Abend zuvor gefeiert haben.
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Grafitti in Tel Aviv
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Gesagt, getan. Wir fuhren in den Norden, nach Rosh Hanika. Dies ist ein Ort am Mittelmeer bei Naharija, unmittelbar an der libanesischen Grenze. Schon Alexander der Große soll den Befehl für einen ersten Tunnel durch den Felsen gegeben haben. Während des britischen Mandates wurde eine erste befestigte Straße durch den Felsen gebaut. im zweiten Weltkrieg trieben die Briten mit viel Arbeit eine Bahnstrecke zum Transport von Kriegsmaterial durch den Felsen. Während des Unabhängigkeitskrieges von 1948 wurden die Eisenbahnbrücken gesprengt um eine Invasion von Seiten des Libanons vorzubeugen. Heute trennt aufgrund der Grenze eine Mauer den Tunnel zwischen der israelischen und libanesischen Seite. Bekannt ist Rosh Hanikra heute aufgrund der großen, weißen Kalkfelsen und der Grotten, welche durch durch das Mittelmeer ausgespült wurden. Amelie und ich verbrachten hier ein paar Stunden und wurden erfolgreich von einer riesigen Welle komplett durchnässt.
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Container von Hamburg Süd. Lustig, was man im Nahen Osten alles so entdeckt.
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Die Zugstrecke endet am Bahnhof von Naharija, da nicht weit entfernt der Libanon beginnt.
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Die Nacht verbrachten wir in Haifa, in der WG von anderen Volontären. Da wir beide noch nie wirklich einen Nachmittag in der Innenstadt von Haifa verbrachten, schlenderten wir durch die Stadt und saßen stundenlang in einem Café. Als Resultat lässt sich sagen: Haifa ist wirklich eine wunderschöne, grüne Stadt. Aber mein Favorit ist immer noch Jerusalem.
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Am nächsten Morgen frühstückten wir in einem kleinen, alternativen Café mit einer anderen Volontärin zusammen. Danach fuhren wir mit dem Bus zum Carmel Nationalpark, der am Rand der Stadt beginnt. Im übrigen ist Haifa die einzige Stadt in Israel, an der auch am Shabbat Busse fahren- wirklich ein Vorteil, wenn man bedenkt dass in Jerusalem von Freitagnachmittag bis Samstagabend rein garnichts mehr fährt. Aber mal wieder zum Theme- das Carmel Gebirge. Wegen dem für Israel verhältnismäßigen hohen Niederschlag hat das Gebirge eine üppige Vegetation und wurde zum Nationalpark erklärt, in dem man unglaublich gut wandern kann.
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Die nächsten Tage verbrachte ich erneut bei Amelie und ein paar anderen Volontären in Tel Aviv und entdeckte ein paar kleine, aber feine Details und Graffitis, für welche die Stadt bekannt ist.
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Ende April hatten wir eine WG Feier mit dem Motto „Flower Power“. Es war wirklich ein schöner Abend, an dem ich mal wieder gemerkt habe, wie sehr mit meine Mitbewohner fehlen werden.
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In den letzten Wochen war ich viel mit Julia unterwegs. Wir haben zusammen eine Tour durch Hebron gemacht, schlenderten über den Carmel Market in Tel Tel Aviv, verbrachten zwei Tage in Eilat und reisten durch Jordanien. Darüber werde ich auch auf jeden Fall noch schreiben.
Heute werden wir in die Altstadt von Jerusalem trampen, da ja aufgrund des Shabbats keine Busse fahren. Mir bleiben noch 8 Tage hier in Israel und ich weiß zur Zeit gar nicht, was ich darüber denken soll.
Jetzt wünsche ich Euch einen schönen Tag,
Shabbat Shalom!
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whataboutisr · 10 years ago
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And everybody’s journey is their own..
Ihr Lieben, 
heute geht es nicht direkt um Israel, Reisen oder andere große und kleine “Abenteuer”. Vor etwas über einer Woche wurde ein Zeitungsartikel von mir veröffentlicht, in dem ich über meine Erfahrungen, Gedanken und Reisen während des Freiwilligendienstes berichte. Es hat mich sehr gefreut, dass der Artikel auf so positive Resonanz gestoßen ist und ich bin noch motivierter, mehr zu schreiben. Mehr zu schreiben über das Leben hier, die Menschen, aber auch hin und wieder über meine eigenen Gedanken. Genau darum soll es heute auch gehen. Meine eigenen Gedanken.
Noch nie zuvor hatte ich die Möglichkeit, so viel über bestimmte Dinge nachzudenken und zu reden, wie während meiner Zeit in Israel. Man diskutiert über die Zukunft, unterschiedliche Weltanschauungen, Religion, Entscheidungen und erweitert damit konstant seinen Horizont. Man macht sich mit der Zeit seine eigenen Gedanken über viele Dinge. Oft dreht man sich im Kreis mit Fragen, sucht nach Antworten. 
Mir bleibt nur noch ein knapper Monat in dem Land, was ich immer mehr zu lieben lerne. Was habe ich bis jetzt aus dem Jahr gelernt, was habe ich für Rückschlüsse bezüglich meines eigenen Lebens gezogen? 
Die größte Tatsache, die ich gelernt habe, manchmal sogar schmerzlich lernen musste ist, wie der Titel schon sagt, dass jeder seinen eigenen Weg geht. Natürlich, man wird von Freunden, von der Familie begleitet. Wenn man Glück hat, stehen sie sogar egal bei welcher Entscheidung immer hinter einem. Aber den Weg gehen muss man alleine. Den richtigen Weg finden muss man alleine. 
Ich war schon immer ein Mensch, der nach Abenteuern gesucht hat, der die Welt sehen wollte. Aber erst hier, als ich dann wirklich im Ausland war, realisierte ich, dass das Fernweh oft größer als das Heimweh ist. Man bemerkt, dass die Zeit auf dieser Welt endlich und nicht unbegrenzt ist, dass es nicht möglich ist, alles gesehen zu haben. Dass man nicht an jeden Ort der Welt reisen kann, so sehr man es sich auch wünscht. Fast täglich mache ich mir Gedanken darüber, wie ich mein Leben in Zukunft gestalten will, was ich erreichen möchte. Und jedes Mal stehe ich vor der Tatsache, dass ich nicht alles haben kann was ich will. Dass ich mich für eine Sachen entscheiden muss, so schwer es mir auch fällt. Will ich noch ein Jahr ins Ausland gehen? Will ich mir noch ein Jahr geben, um die Welt zu sehen, Menschen kennen zu lernen, zu reifen? Oder will ich mit dem Studium beginnen, Verantwortung und Verpflichtungen übernehmen und riskieren, wieder mit dem Leistungsdruck konfrontiert zu werden? 
Hier in Israel sagt sofort jeder, mit dem ich darüber rede: “Go, and travel! You’re only 18! We have to serve three years at the army, after it we travel and then we’re 24 when we start to study. You have so much time. Travel!” 
Wenn ich das Thema mit deutschen Bekannten, Freunden und der Familie  bespreche, überwiegt oft die Meinung, ich solle doch lieber erst einmal studieren, etwas sicheres in der Hand haben. “Danach bist du doch auch noch frei, kannst noch einmal reisen wenn du möchtest.” Aber stimmt das? Bin ich danach noch genauso frei, genauso ungebunden wie jetzt? Ich bin der Meinung dass das nicht stimmt. “Fang doch erst einmal ein Studium an, wenn es nicht passt kannst du doch immer noch wechseln!” Nein, das möchte ich nicht. Ich möchte nicht erst anfangen, dann wieder abbrechen, dann vielleicht sogar noch einmal anfangen um erneut zu merken, dass der Studiengang nicht zu mir passt. 
Aber was möchte ich dann eigentlich?
Ich möchte in meinem Leben studieren, das steht für mich außer Frage. Allerdings weiß ich nicht, ob ich dieses Jahr beginnen möchte. Mir schweben Gebiete im Kopf herum, die mich interessieren könnten. Journalismus, Psychologie, Medienkommunikation... Aber welches davon ist richtig? Sollte ich vielleicht doch lieber zur Polizei gehen? Was interessiert mich eigentlich wirklich? Was erwarte ich von meinem Leben? Will ich lieber Geld und Erfolg? Will ich reisen oder lieber doch irgendwann eine Familie gründen? 
Wer bin ich überhaupt?
Ich denke dass viele, die das hier lesen, nachvollziehen können, wie es mir zur Zeit geht. Tausende Gedanken schwirren im Kopf umher, verfolgen einen den ganzen Tag. Ein Gedankenkarussell, was einfach nicht aufhört sich zu drehen. Immer schneller und schneller. Die Zeit wird knapper, die Entscheidungen rücken näher. Mir wird schwindelig vom täglichen “Im Kreis drehen”. 
Sich für einen Weg entscheiden müssen, das war noch nie eine meiner Stärken. Je mehr Möglichkeiten mir zur Verfügung stehen, desto mehr Angst habe ich, die falsche Möglichkeit auszuwählen. 
Was ich mit diesem Text aussagen möchte ist, dass ich mir auch hier nicht immer nur Gedanken um die nächste große Reise, das nächste “Abenteuer” mache. Dass ich die Zeit hier auf jeden Fall genieße, aber auch sehr oft mit ein bisschen Bauchweh in die Zukunft blicke und mich frage, wo ich wohl in einem Jahr stehe. Ich möchte zeigen, dass Zweifel und Sorgen in Ordnung sind, dass sie zum Leben dazu gehören. Vielleicht möchte ich mir selbst auch mehr bewusst machen, dass man sich irgendwann entscheiden muss. 
Und dass mich jede Entscheidung, egal welche, in meinem Leben auf irgendeine Art und Weise weiterbringt. 
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https://www.youtube.com/watch?v=kvKeZh4kxWY
and everybody's journey is their own if i take a lead and no fallout now it's time to get up from the ground got to have the strength and no stall out
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whataboutisr · 10 years ago
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Just dance in Ramallah!
Mit Julia war ich vor ungefähr einer Woche an einem Samstag im Westjordanland, genauer gesagt in Ramallah. In der Stadt befinden sich unter anderem Teile der Regierung, das Gebäude des Palästinensischen Legislativrates, Teile der Exekutive, sowie Büros der palästinensischen West Bank Security Forces. Des weiteren wurde Jassir Arafat in Ramallah begraben. Er war palästinensischer Freiheitskämpfer, Terrorist, Guerillakämpfer, Politiker, Friedensnobelpreisträger und vom 12. Februar 1996 bis zu seinem Tod am 11. November 2004 Präsident der palästinensischen Autonomiegebiete. Ihm zu Ehren wurde eine riesige Anlage errichtet, welche Tag und Nacht von Soldaten bewacht wird. 
Im Nachhinein würde ich auf keinen Fall sagen, dass Ramallah eine “schöne” Stadt ist, trotzdem ist sie Sehenswert. Man hat ein mulmiges Gefühl, wenn man den Checkpoint überquert und die Mauer mit all den zahlreichen Graffitis vor einem liegt. Man sieht Graffitis, die schockieren, die zum Nachdenken anregen. Man sieht die Situation des Nahostkonflikts aus einer ganz anderen Sichtweise. Aus der Sichtweise der Palästinenser. Man sieht das Leben der Menschen, was sich unglaublich vom Leben in Israel unterscheidet. Man versucht zu verstehen: Die Menschen, den Konflikt. Aber kann man das überhaupt verstehen?
Die Stadt wirkt im großen und ganzen wie jede andere arabische Stadt: laut, voll, nicht besonders sauber. Männer starren einen an, denn blonde Haare sind bis heute durchaus eine “Attraktion”. Händler brüllen so laut, dass man sie auf 100 Meter Entfernung deutlich hört. Die Preise sind spottbillig im Gegensatz zu Israel. Eine typische arabische Stadt. 
Viel mehr möchte ich Euch gar nicht über Ramallah erzählen, sondern lieber Bilder sprechen lassen. 
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Nachdem wir mit dem Bus wieder zurück nach Jerusalem gefahren waren, entdeckten wir eine neue Dachterrasse, von der man einen wunderschönen Blick auf die Altstadt Jerusalems hat. 
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Jetzt muss ich gleich los zum Bus, die behinderten Frauen von der Schule abholen. Heute arbeite ich wieder Eve Schicht, also bis 22:00 Uhr. Langsam merke ich, dass mir hier nicht mehr allzu viel Zeit bleibt und fange an, auch die Arbeit mehr zu genießen. Die Frauen sind mir wirklich ans Herz gewachsen und es wird mir schwer fallen, das alles hinter mir zu lassen.
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Ich wünsche Euch einen schönen Tag!
!יום טוב
Eure Magdalena 
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whataboutisr · 10 years ago
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Das Leben mehr zu schätzen wissen.
Mit Julia verbrachte ich vorige Woche einen Tag in Akko, einer alten Hafenstadt an der Küste des östlichen Mittelmeers. Lange Zeit war Akko eine bedeutende Hafenstadt, hat aber heute enorm an Bedeutung verloren. Die Altstadt ist von einer bis zu 150 m starken Festungsanlage umgeben, die wir natürlich besichtigten. Nach meiner Nachtschicht stiegen wir gegen Mittag in den Zug Richtung “‏עכו‎” (Akko) ein und ungefähr drei Stunden später wieder aus. Allein schon die Zugfahrt hat sich gelohnt, denn die Natur in Israel bringt mich immer wieder zum staunen. 
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Angekommen in Akko machten wir uns sofort auf die Suche nach der Altstadt. Nach einem kurzen Gespräch mit einer Soldatin stellte sich heraus, dass der letzte Bus bereits abgefahren war und wir nun ein Taxi nehmen müssten.- Der Weg wäre unmöglich zu laufen. Wir ließen uns davon nicht abschrecken und versuchten erst einmal zu laufen. (Die Israelis haben oft merkwürdige Vorstellungen von Entfernungen. Oft braucht man für einen Kilometer hier schon angeblich eine Stunde zu Fuß) Wie schon erwartet, kamen wir nach 20 Minuten anstatt 2 Stunden in der Altstadt an.
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Nach einem kleinen Spaziergang durch die Altstadt kamen wir endlich am Hafen an und trauten uns auf die Mauern der alten Festung. In diesen Stunden ging gerade Sonne unter, sodass wir ein unglaublich schönes Licht über dem Meer und der Stadt genießen konnten. 
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Sicherlich werdet Ihr Euch fragen, weshalb ich genau diesen Titel für den Eintrag gewählt habe. “Das Leben mehr zu schätzen wissen.” Okay, es war ein schöner Ausflug, der Sonnenuntergang war atemberaubend. Allerdings baut der Titel eigentlich auf einer anderen Erfahrung, die ich hier machen durfte. Nachdem die Sonne in Akko untergegangen war machten wir uns auf den Weg nach Haifa, denn dort sollte bis von Mittwoch bis Freitag ein Seminar stattfinden. Das Thema: Der Holocaust. Diese drei Tage waren unglaublich interessant, erschreckend und prägend für mich. Vielleicht versteht Ihr warum ich diesen Titel gewählt habe, nachdem Ihr meinen Bericht gelesen habt.
Nie wieder... was?
“Die Deutschen sagen nach dem Holocaust: “Nie wieder!” Doch sie meinen: “Nie wieder Täter!” Deshalb lehnen sie die Gewalt als Mittel der Politik kategorisch ab. Das ist ebenso verständlich wie sympathisch und bringt sie uns näher (...). Wie die Deutschen aus ihrer Geschichte lernten, nie wieder Täter zu sein und Gewalt anwenden zu wollen, so haben wir Juden gelernt, dass wir Gewalt anwenden müssen, um nicht und nie wieder Opfer zu sein.”                                                             - Michael Wolfssohn, Historiker in der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung”
Während des Seminars hatten wir das große Glück, zahlreiche Berichte von Personen zu hören, die die Shoa erlebt haben oder Teil der zweiten bzw. dritten Generation sind. Beispielsweise erfuhren wir am ersten Tag etwas über die Geschichte einer Berliner Familie, über deren Weg nach Israel, aber auch über den Kontaktverlust mit zahlreichen Famliienmitgliedern, die in Deutschland blieben. Weshalb der Kontakt verloren ging, ist nicht schwer zu erklären wenn man etwas über die Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert gelernt hat… Des weiteren berichtete ein ultraorthodoxer Jude über „Die Orthodoxie und die Shoa“. Er selbst gehört zur dritten Generation der Shoa. Das prägendste seines Vortrags war meiner Meinung nach die Aussage, dass die Orthodoxen Juden auch heute nichts mit Deutschen zu tun haben wollen. „Verletzt Du einen Menschen weil er zu einer bestimmten Gruppe gehört, ist das die eine Sache. Verletzt Du aber seine Religion, seinen Glauben, seinen Gott, dann ist es nicht mehr zu vergeben.“ Ob man den Holocaust überhaupt vergeben kann ist ein anderes, umstrittenes Thema. Aber von einem ultraorthodoxen solche Worte zu hören, erschütterte mich sehr. Er erzählte Geschichten aus dem Warschauer Ghetto. Er erzählte, wie Nazis den Rabbi demütigten indem sie ihm den Bart abschnitten oder er gezwungen wurde, seinen Bart an einen Karren zu binden und so lange zu ziehen bis er abriss. Er erzählte vom Hunger und wie die Juden gezwungen wurden, das koschere Essen aufzugeben was die Thora vorschreibt, um nicht zu verhungern. Er erzählte noch viele weiter Dinge über die ultraorthodoxen und ermöglichte damit einen Einblick, den man wahrscheinlich nie wieder bekommen wird. 
Am nächsten Tag erwarteten uns zahlreiche Vorträge, unter anderem auch von zwei Frauen der ersten Generation. Der erste Bericht von Zipora F., einer Überlebenden des Holocausts, hat mich sehr getroffen. Die heute 86-Jährige erzählte uns Ihre Geschichte, in der Hoffnung zu helfen „dass so etwas nicht wieder passiert." Sie berichtete von tagelangen Zugfahrten, Körper an Körper gedrängt in totaler Dunkelheit- der Zug voll mit allen erdenklichen Körpergerüchen. „Wir wussten nicht wo wir ankommen würden. Wir standen nur und warteten, bis der Zug irgendwann halten würde.“ Und das tat er. Im Vernichtungslager Auschwitz- Birkenau. Dort erlebte Sie den grausamen Lageralltag, die Selektionen und die zermürbenden und stundenlangen Zähl- Appelle. Sie berichtet davon, wie eine junge Frau gezwungen wurde, ihr Neugeborenes zu töten. „Was ich erlebt habe, das kann ich nicht vergessen!“ Ihre Eltern wurden in Auschwitz getötet. Sie gelang mit ihrer jüngeren Schwester auf einem der berüchtigten Todesmärsche in die Altmark. Nach einigen anderen Strapazen gelang es Ihr letztendlich 1947 zusammen mit Ihrer Schwestern und Ihren zwei Brüdern nach Palästina auszuwandern. Auf die Frage, wie sie Ihr Schicksal verarbeitet antwortet die alte Dame: „Reden. Mein Mann und ich haben von Anfang an geredet, unsere Geschichte erzählt.“ Sogar in Büchern haben die beiden Ihre Geschichte nieder geschrieben. Damit man daraus lernt und nicht vergisst. Nachdem wir den Bericht einer anderen Überlebenden des Holocaust hörten, besuchten wir den „Ghetto-Kämpfer-Kibbutz“ Lochamei Hagetaot. Hier besichtigten wir das Museum und beendeten unseren Tag mit einem Spaziergang am Strand von Nahariya und dem Film „Der Pianist“ (sehr zu empfehlen!).
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Strand in Naharyia
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Am nächsten Tag hörten wir einen Bericht aus der zweiten Generation des Holocaust. “Wie meine Tante meine Mutter aus der Gaskammer rettete” war der Titel. Die Frau erzählte, wie ihre Mutter zusammen mit ihrer Familie in ein Konzentrationslager gebracht wurde. Dort wurde sie getrennt und sie war plötzlich alleine. An einem Tag führten die Nazis wieder einen der zahlreichen Appelle durch- sortierten und selektierten die Menschen. Alle arbeitsfähigen nach rechts, die schwachen nach links. Sie berichtete aus der Perspektive Ihrer Mutter. “Mein Kopf war ganz leer. Ich wusste, dass ich an nichts denken durfte, denn es könnte gleich vorbei sein. Ich konzentrierte mich nur auf zwei Worte. Links oder Rechts. Irgendwann war ich an der Reihe. - Links.” Links bedeutete Krematorium. Links bedeutete sterben. Im Krematorium tippte sie von hinten jemand an die Schulter. Sie drehte sich um und plötzlich sah sie Ihre Schwester vor sich. Sie umarmten sich, weinten und waren froh nicht mehr alleine zu sein. Ihrer Mutter war klar dass die Freude nur von kurzer Weile war, denn gleich würden die Beiden zusammen in den Tod gehen. Ihre Schwester sah das anders und sprach einen Offizier auf der anderen Seite des Zauns an. “Schau uns an! Wir sind jung, wir sind gesund, bitte lass uns raus!” Zu den anderen Häftlingen, die im Krematorium standen sagte sie: “Es muss Überlebende geben. Es muss Menschen geben die erzählen, was hier passiert. Das alles darf nicht vergessen werden.” Wenn man bedenkt, dass das Mädchen gerade mal 15 Jahre alt war, ist sie für mich wirklich eine Heldin. Wider allen Erwartungen öffnete der Offizier das Gitter und die Mädchen traten in die “Freiheit”. Raus aus dem Tod des Krematoriums, rein in das Leben des Konzentrationslager. Durch sehr viel Glück und zahlreiche Zufälle schaffte es die Mutter unserer Erzählerin, aus dem Konzentrationslager zu entkommen und Jahre später nach Palästina auszuwandern. Ihre kleine Schwester, die wirklich eine Heldin war, starb bei einem der zahlreichen Appelle durch den Tod im Krematorium. Ihre Botschaft wurde allerdings nicht vergessen: Es wird weitererzählt. Tag für Tag, Jahr für Jahr, Generation für Generation. Nachdem Ihre Mutter nach Palästina auswanderte, baute sie hier eine Familie auf. “Das war Ihr Sieg gegen die Nazis”, sagt unsere Erzählerin stolz. “Ich habe auch Kinder und Enkel. Wir haben eine Generation aufgebaut. Die Nazis haben nicht gesiegt!” Mit diesen Worten wurden wir in den Tag entlassen und ich brauchte erst einmal viel Zeit um darüber nachzudenken, was ich in den letzten Tagen alles gehört, erfahren und gelernt hatte. 
“Nie wieder... was?”
Dieses Zitat erhielten wir von unserer Betreuerin am Ende des Seminars. Wenn ich es in Deutschland, ohne meine Erfahrungen hier in Israel gelesen hätte, dann hätte ich der Aussage hundertprozentig widersprochen. “Krieg und Gewalt sind nie Lösungen für Probleme, sie beginnen nur wieder ein neues!” Jetzt, da ich hier schon über ein halbes Jahr lebe, schätze ich dieses Zitat anders ein.                    
Ich arbeite mit Juden und Arabern zusammen, habe daher jeden Tag beide Seiten des Konflikts vor Augen. Ich sehe, unter welchen Verhältnissen teilweise im Westjordanland gelebt wird. Ich sehe, dass unsere arabischen Workerinnen immer sofort die Tür bei der Arbeit abschießen weil sie Angst haben, jemand könnte ihnen aufgrund ihrer Nationalität etwas antun. Ich sehe, dass vor einer Woche wieder Netanyahu gewählt wurde, der Israel Außenpolitisch in Grund und Boden wirtschaftet. Ich spreche aber auch mit Israelis. Ich höre selbst von Raketen, von Anschlägen, bin hautnah dabei. Ich kann nachvollziehen, dass das oberste Gebot in Israel ist, seine Familie zu schützen.- Nicht noch mehr Tote zu haben. Langsam kann ich sogar verstehen, weshalb Netanyahu erneut wieder gewählt wurde. Nicht, weil er Außenpolitisch so eine tolle Arbeit leistet, sondern weil er die Innenpolitische Sicherheit gewährt. “Magdalena, the only thing that really counts is our savety and the savety of our family. All the other things are less important.” - sagte vor einiger Zeit eine jüdische Workerin zu mir.
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Politisches Graffiti in der Innenstadt Jerusalems aufgrund der Wahlen.
Erst hier kann ich das Zitat richtig verstehen. Man muss meiner Meinung nach in Israel zu leben um den Konflikt und die Geschichte auch nur ansatzweise verstehen zu können. Der Meinung, dass Gewalt die Beste Lösung ist, bin ich immer noch nicht. Allerdings kann ich nachvollziehen, weshalb Israel zur Gewalt greift. Sie haben unglaublich lange gehofft, gebetet, gewartet. Auf was? Darauf, endlich ein eigenes Land zu haben, in dem sie ihren Glauben frei ausleben dürfen- nicht mehr nur Opfer zu sein. Ist es da nicht irgendwo verständlich, sein Land nicht mehr hergeben zu wollen? 
Mit diesem Eintrag will ich keinesfalls den Eindruck erwecken, dass ich zu 100 Prozent auf der Seite Israels stehe. Ich bin und ich bleibe soweit es mir möglich ist neutral. Die Situation ist weitaus komplexer als man anfangs denkt. Es hängen geschichtliche Ereignisse daran von denen ich viel zu wenig weiß um über das hier und jetzt urteilen zu können. Es hängen Geschichten und Schicksale von Familien daran, die ich nicht kenne. Meiner Meinung nach ist es unmöglich nur in “Schwarz oder Weiß” zu denken, nach Gut und Böse unterscheiden.
Auf keinen Fall wollte ich Euch schockieren oder abschrecken. Ich wollte einfach nur versuchen, Euch einen kleinen Einblick in die Situation hier zu geben. Vielleicht könnt Ihr das Zitat ein bisschen besser verstehen. Vielleicht denkt Ihr jetzt zwei Mal nach, wenn in den Medien mal wieder etwas über den Nahostkonflikt berichtet wird.
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Ein Foto von einem Kulturfest in der Altstadt Jerusalems auf dem Julia und ich vor ein paar Wochen zusammen waren... - die kleinen Dinge mehr zu schätzen wissen.
Das Leben mehr zu schätzen wissen... 
Vielleicht versteht Ihr jetzt, was ich damit meine. Ich kann mich so glücklich schätzen, so dankbar dafür sein dass ich in Frieden aufwachsen konnte. Die heutige Generation ist unglaublich privilegiert und meiner Meinung so frei wie nie zuvor. Wie können selbst über unser Leben entscheiden und müssen es nicht fürchten. Ich habe zur Zeit das Privileg, so viele Orte dieser Welt sehen zu dürfen und ich lerne es immer mehr zu schätzen!
In diesem Sinne wünsche Ich Euch noch einen gesegneten Kar-Freitag bzw. gesegnete Pessachtage! 
! ערב טוב
Eure Magdalena
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whataboutisr · 10 years ago
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Und plötzlich waren es nur noch zwei.
In den vergangen Wochen, den vergangenen Monaten ist einiges passiert. Ich bin unglaublich dankbar Tag für Tag hier so viel erleben zu dürfen. Genau kann ich mich daran erinnern, wie ich am Anfang zu Julia gesagt habe: “9 Monate... Das ist so eine lange Zeit. Wie sollen wir die nur rumbekommen? Was, wenn nicht alles glatt läuft? Was, wenn wir mit der Arbeit überfordert sind?”  und und und. Fragen über Fragen- mit der Zeit erhielt ich dann die Antworten. Die Zeit vergeht im Flug, jeden Tag ein bisschen schneller. Nur noch vier, drei, plötzlich zwei Monate in Israel. Am 31. Mai geht mein Flieger wieder zurück nach Deutschland. Es ist nicht alles glatt gelaufen, nein. Man wird enttäuscht, vertraut zu viel. Man lernt mit der Zeit, wer es Ernst mit einem meint und wer nicht. Man findet Freunde, lernt sie zu schätzen. Man trennt sich von Menschen, verliert Kontakte. Man ist überfordert von der Arbeit. Man arbeitet am Ende seiner Grenzen.  Aber wie so schön gesagt wird, man wächst an seinen Aufgaben. Man hält viel mehr durch, als anfangs gedacht. Man lernt viele Dinge über sich selbst. Man lässt sich durch Ereignisse, Gespräche prägen und formen. Eine Sache, die ich hier gelernt habe und immer noch lerne ist, dass ich selbst über mein Leben entscheiden kann. Will ich diese Meinung vertreten? Will ich diese Gespräche führen? Will ich in diesem Land bleiben? Will ich reisen? Will ich den Kontakt weiter führen? Will ich studieren? Will ich weiter arbeiten? Will ich mich von diesem Menschen beeinflussen lassen?  Ich weiß meine Freiheit langsam, aber sicher zu schätzen- bin unglaublich dankbar dafür.  Sich seiner Freiheit und Unabhängigkeit bewusst zu sein, macht Entscheidungen vielleicht nicht auf den ersten Blick einfacher. Allerdings bringt es die Gewissheit und Sicherheit, das man selbst die- hoffentlich richtigen- Entscheidungen für sein Leben getroffen hat und niemand anders. 
Schon fast vor zwei Monaten habe ich Besuch aus der Heimat bekommen. Meine Mama besuchte mich für ca. 10 Tage und wir erlebten eine unglaublich schöne Zeit miteinander. Nachdem ich sie vom Ben Gurion Flughafen in Tel Aviv abgeholt hatte, fuhren wir sofort zusammen mit dem Nachtbus nach Eilat, der südlichsten Stadt Israels am Rande der Wüste Negev. Schon als kleines Mädchen verbrachte ich dort ein paar Tage mit meinen Eltern. Daher war es umso spannender für mich noch einmal mit meiner Mama an den Ort zu kommen und zu versuchen, Plätze wieder zu erkennen. Leider verfüge ich über keine gute Erinnerungsgabe an Dinge aus meiner Kindheit, daher stellte sich der Versuch irgendetwas wieder zu erkennen, als vollständig gescheitert heraus. 
Aber wieder zu Eilat allgemein: Die Stadt ist der einzige Zugang Israels zum Roten Meer. Vom Hafen kann man bei guter Sicht Ägypten, Jordanien und Saudi- Arabien sehen. Die Berge im Hintergrund der unten folgenden Bilder gehören schon zum Königreich Jordanien.
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Der Ausblick aus unserer Jugendherberge. Wir hatten einen wunderbaren Blick aus der Vogelperspektive auf Eilat und haben hautnah die regelmäßigen Start- und Landemanöver der Flugzeuge miterleben können, da der Flughafen inmitten der Stadt gelegen ist. 
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... Mutter und Tochter endlich wieder für ein paar Tage vereint. Übrigens hatte ich in Eilat den schlimmsten Sonnenbrand meines Lebens. Wer kommt denn auch auf die Idee, sich Anfang Februar mit 30er Sonnenmilch einzucremen? Tja, vielleicht hätte man da doch mal auf die Ratschläge auf seiner Mutter hören sollen...
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Mini Magda in Eilat
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Am letzten Abend unseres Urlaubs in Eilat passierte genau das, was ich in Israel immer versuchte hatte so gut wie möglich vorzubeugen. - Bei mir machte sich langsam, aber sicher eine Mandelentzündung bemerkbar. Bei 30°C und dauerhaftem Sonnenschein war es zwar das unlogischste überhaupt, aber krank wurde ich trotzdem. Am Abend unserer Ankunft in Jerusalem ging ich daher zum Arzt und mir wurde sofort Antibiotika verschrieben. Während ich also brav Bettruhe hielt und versuchte, wenigstens einigermaßen schmerzfrei etwas Wasser trinken zu können, besichtige meine Mama Jerusalem auf eigenen Faust. Nach ein paar Tagen ging es mir schon wieder besser und wir trafen uns in Tel Aviv um dort noch die restlichen zwei Tage miteinander zu verbringen. In der Zwischenzeit hatte meine Mama noch Freunde in Ashkelon besucht. (Nach meiner 10-tägigen Antibiotika Einnahme bekam ich übrigens einen Rückfall und kam daher auf meinen bisherigen “Einnahmerekord” von 20 Tagen. Das ist auch einer der Gründe, weshalb so lange kein Blogeintrag kam.- Viel Reisen oder Zelten ist schwer möglich bei vereiterten und geschwollenen Mandeln)
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In Tel Aviv schliefen wir zwei Nächte in Jaffa, dem ältesten Stadtteil. Laut Archäologischen Ausgrabungen soll das Gebiet schon 3.500 v. Chr. besiedelt gewesen sein und wurde danach auch immer mal wieder historisch erwähnt. Beispielsweise hatte Jaffa im Mittelalter als der Jerusalem am nächsten gelegenen Stadt für Kreuzfahrer enormen Wert. Heute kann man die Altstadt Jaffas (hebr.: “jaffa”- schön)  und den Hafen wunderbar besichtigen.
Die Zeit ging leider viel zu schnell vorbei. Plötzlich befanden wir beide uns wieder am Flughafen, an dem ich sie vor gefühlt einem Tag erst abgeholt hatte. Der Abschied war allerdings nicht so schwer wie der in Deutschland als ich nach Israel flog. Damals war es eine viel längere Zeit, in der ich getrennt von meiner Familie war. Jetzt waren es nur noch in etwa drei Monate. Außerdem habe ich hier Freunde gefunden, mir ein neues kleines Zuhause aufgebaut. Damals musste ich alleine in das Flugzeug steigen und flog in eine lange, unsichere Zeit.- in ein Abenteuer. Jetzt wusste ich, dass ich nach dem Abschied “nach Hause” komme, mit meiner Freundin Julia darüber rede. - Menschen habe, die hinter mir stehen. Eine kleine Familie. Nichts desto trotz war der Abschied von meiner Mama tränenreich. Man will sich plötzlich noch so viel sagen, woran man nicht gedacht hat. Noch ein letztes “Ich hab dich lieb!”, schnell umdrehen und daran denken, dass man die Familie bald wieder sieht. 
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Natürlich ist in den letzten Monaten noch mehr passiert als der Besuch meiner Mama. Beispielsweise gab es überraschenderweise erneut Schnee in Jerusalem. Erneut Panik. Busse fielen aus, der Schichtplan wurde um zahlreiche “snow stifts” erweitert und es wurde sich erneut auf die totale Apokalypse eingestellt. Wir genossen einfach den sonnigen, verschneiten Tag und beschlossen, einen Schneespaziergang zu machen. Hier ein paar Bilder: 
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Ungefähr zwei Wochen später brach in Israel der Frühling in voller Pracht aus. Das nahöstliche Wetter ist wirklich ein Phänomen für sich. Einen Frühlingstag nutzen Martin, mein Mitbewohner und ich, um einen Ausflug nach En Kerem zu machen. Nur kurz zur Info: En Kerem ist eine antike Stadt am Rande Jerusalems. Hier wurde nach christlichem Verständnis Johannes der Täufer geboren und ist daher heutzutage ein beliebtes Pilgerziel.
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Erste Anzeichen von Frühling. Zur Zeit blühen in ganz Israel überall die Bäume. So einen schönen Frühling habe ich noch nie erlebt..
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Blick auf die goldenen Kuppeln der Gorny- Klosters. Der Bau des russisch- orthodoxen Klosters wurde 2005 abgeschlossen und 2007 geweiht. Leider gaben es Martin und ich nach gefühlten hundert Versuchen auf, hinter die riesigen Mauern zu gelangen, die- als ob nicht schon genug- am oberen Rand auch noch mit Stacheldraht geschmückt wurden. Bis heute sind wir uns noch nicht ganz sicher, ob Besuchern der Zutritt gestattet ist oder die Anlange wirklich komplett in privaten Händen liegt. 
Als aller letztes möchte ich noch ein paar Sätze über das Purimfest hier in Israel verlieren. Es wird am 14. des Monats “Adar” (Februar/März) gefeiert (jüdischer Kalender). Purim ist ein Fest, das an die Errettung des jüdischen Volkes aus drohender Gefahr in der persischen Diaspora erinnert. Genaueres könnt Ihr gerne im Buch “Esther” der Bibel nachlesen. Es ist das wohl ausgelassenste jüdische Fest überhaupt. Die Menschen tanzen auf den Straßen, verkleiden sich und hören erfreuen sich ihres Lebens. Von den Verkleidungen etc. erinnert es im übrigens stark an Karneval.
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Diese Bilder sind auf einer Purimparty entstanden, auf der wir mit unseren Residents waren. 
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Ihr Lieben,
jetzt ist es doch wieder ein längerer Eintrag geworden, als ich eigentlich vorgesehen hatte. In den nächsten Tagen werde ich auch noch einmal etwas schreiben, denn es gibt noch einiges zu erzählen. Beispielsweise möchte ich ein paar Worte zu den kürzlich geschehenen Wahlen verlieren und über ein Seminar berichten, dass den Holocaust als Thema hatte und an dem ich Dank meiner Entsendeorganisation teilnehmen durfte. 
Im übrigen könnt Ihr Euch noch auf viele neue, spannende Reiseberichte freuen. Julia und ich haben über die Hälfte des Monats Mai Urlaub und sind schon fleißig am planen. 
Außerdem werde ich in der nächsten Zeit noch etwas über das Thema “Entscheidungen” schreiben. Wieso, weshalb, warum- das erfahrt ihr dann. Das Thema wurde ja schon kurz am Anfang dieses Blogeintrags angerissen.
Lasst Euch überraschen, wo es überall noch hingeht.
Es wird auf jeden Fall spannend!  
In diesem Sinne wünsche ich Euch ein frühlingshaftes Wochenende,
Shabbat Shalom!
Eure Magdalena
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whataboutisr · 10 years ago
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Von einem verschneiten Jerusalem und campen in der Wüste
Hallo ihr Lieben,
heute melde ich mich mit einem etwas längerem Blogeintrag wieder. In der Zwischenzeit ist einiges passiert. Ich war auf dem Ölberg und habe eine wundervolle Aussicht auf Jerusalem genossen, es hat geschneit (Chaos pur!), außerdem verbrachte wieder einen Tag am Toten Meer und campte im Ramon Krater in der Negev Wüste. Also Ihr seht- es gibt wirklich viel zu erzählen!
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Julia und ich bei einem gemütlichen Mädelsnachmittag in der Innenstadt
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Ein unglaublich schöner Laden! 
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Blick vom Ölberg auf Jerusalem
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Kamel auf dem Ölberg- diese Tiere faszinieren mich immer mehr.
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"Grand theft auto Gaza" in der Altstadt von Jerusalem gefunden. Was man da wohl genau spielt, möchte ich mir gar nicht vorstellen…
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Ziemlich rasant Fahrrad fahrende Orthodoxe Juden. An sich gar nichts besonderes hier in Jerusalem. Allerdings ist mir aufgefallen, dass ich fast gar nichts von diesen Menschen in meinem Blog berichte, dabei spielen sie so eine große Rolle im alltäglichen Leben hier. In den Bussen, auf der Straße, in Cafés. Ich kann mir eine Stadt ohne die Orthodoxen gar nicht mehr vorstellen.
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Mein Name auf Arabisch, von einer meiner Arbeitskolleginnen geschrieben.
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Der Grund für ein totales Chaos in Jerusalem: Schnee. Da die Israelis keine Streufahrzeuge, Winterreifen oder dergleichen haben, brach das gesamte Bussystem zusammen, sobald es anfing zu schneien. Für mich hieß das: 24 Stunden Krankenhausschicht, weil mich niemand ablösen konnte. Noch nicht einmal die Taxen fuhren. Von daher bin ich gar nicht mal so böse, dass jetzt schon langsam wieder der Frühling beginnt und die Gefahr eines erneuten “Schneesturms” gleich Null ist. Trotzdem war es eine Erfahrung wert, den “Nahen Osten” verschneit zu erleben.
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Vor einer Woche war ich mit einem anderen Volontär für einen Tag am Toten Meer und im Ein Gedi Nationalpark. Da wir den Eintritt nicht zahlen wollten, sind wir eine ziemlich große Route am Rand des Nationalparks gelaufen, die meiner Meinung um einiges Sehenswerter war als die von Touristen überlaufene reguläre Route. Es war ein komisches Gefühl, nur im T-Shirt zu laufen, während man zwei Wochen vorher noch mit einer dicken Winterjacke eingekuschelt durch den Schnee stapfte.
Da wir Beide ein paar Tage zusammenhängend frei hatten, beschlossen wir, zu verreisen. Aber wohin? In den Norden? Mount Hermon vielleicht? Wir entschieden uns am Ende dagegen, aufgrund der derzeitigen Unruhen im Norden. Vielleicht habt ihr ja auch von der angespannten Situation gehört. Vom Auswärtigen Amt erhielten wir daher eine Reisewarnung. Die Nationalparks und der Flughafen von Haifa wurden geschlossen.
Nach weiteren Überlegungen entschieden wir uns dann spontan für die Negev. Die Wüste Negev nimmt mit etwa 12.000 km² rund 60 Prozent des Staates Israel ein. Allerdings leben nur knapp zehn Prozent der Bevölkerung in diesem Gebiet. Natürlich wollten wir nicht nur einfach irgendwo in die Negev. Unser Ziel war der “Ramon Krater”, auch “Machtesch Ramon” genannt. Als größter Erosionskrater in der Wüste Negev, misst er in der größten Ausdehnung fast 40 km.
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Gegen Nachmittag kamen wir endlich, nach einer langen Busfahrt, in dem Wüstenstädchen “Mitzpe Ramon” an. Von dort aus wollten wir in den Ramon Krater fahren. Allerdings wurde uns in der Touristeninformation mitgeteilt, dass um diese Uhrzeit keine Busse mehr fahren würden und das Betreten des Kraters bei Dunkelheit nicht gestattet sei. Da wir aber trotzdem gerne vor der Dunkelheit schon im Krater sein wollten, damit wir am nächsten Morgen sofort loswanden konnten, versuchten wir unser Glück und trampten. Nach ca. 15 Minuten wurden wir auch schon von einem sympathischen israelischen Pärchen mitgenommen und beim ersten offiziellen Zeltplatz des Kraters rausgelassen.
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Der erste Eindruck des Kraters. Faszination pur!
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Nachdem wir den Zeltplatz erfolgreich gefunden hatten, machten wir uns an das nächste Projekt: Feuerholz. Glücklicherweise hatten unsere Vorgänger noch Holz übrig gelassen, welches wir dann nutzen konnten.
Am nächsten Morgen brachen wir früh am Morgen auf. Ziel war der nächste Zeltplatz und ein Berg, den wir besteigen wollten. Am nächsten Campingplatz angelangt wurde uns allerdings gesagt, es sei schon zu spät und wir sollten den Berg lieber nicht mehr besteigen. Außerdem war es ziemlich diesig, von daher hätte man nicht so eine gute Sicht gehabt.
Spontan entschieden wir uns dann für eine andere Route, welche sich wirklich unglaublich gelohnt hat!
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Ein bisschen hat mich die Landschaft in manchen Teilen an Afrika erinnert…
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Magda beim Wandern. Fragt mich bitte nicht, was ich da gerade für einen riesigen Schritt mache.
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"Einmal schön gucken, bitte" … Nicht.
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Kratergestein. Ich musste immer an meinen Geografieunterricht in der Schule denken, als ich die verschiedenen Gesteinsformen trocken auswendig gelernt habe. Hier hatte ich sie alle direkt vor mir und war absolut begeistert!
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Anstatt einem schwülen Wütenklima hatten wir übrigens angenehm kühle Temperaturen- perfekt zum Wandern! Anders wäre der Weg wirklich nicht zu ertragen gewesen.
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Kurze Pause zwischendurch- Ihr glaubt gar nicht wie erleichternd es war, für einen Moment mal den Rucksack absetzen zu können. Nach der Wanderung hatte ich an beiden Hüftknochen riesige Blaue flecken vom Hüftgurt des Rucksacks. Damit das gesamte Gewicht nicht auf dem Schultern lag, schnallte ich ihn mir um die Hüfte besonders eng. Mein Rücken blieb so zwar verschont, dafür hatte ich nach dem Trip ein paar Blaue flecken mehr.
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Magda auf Holzsuche. In dem Moment habe ich mich wirklich gefühlt, wie einer der ersten Menschen. Da wir am Abend wieder ein Feuer machen wollten um uns etwas aufzuwärmen, suchten wir auf dem Weg vor dem Zeltplatz etwas Holz zusammen und schleppten es mit unseren letzten Kräften zum Campingplatz. Ihr glaubt gar nicht, was es für ein befreiendes Gefühl war, endlich den Rucksack abzusetzen und sich am Feuer aufzuwärmen!
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Am nächsten Morgen trampten wir wieder aus dem Krater zurück nach Mitzpe Ramon. Der Himmel war an diesem Tag unglaublich schön!
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Ein kleiner Einblick in die Busfahrt. Wenn auch etwas versteckt, wollte ich Euch mal zeigen, wer uns im Bus begleitete. Da hier für Männer sowie für Frauen die Wehrpflicht besteht, sieht man tagtäglich extrem viele Soldaten auf der Straße, die genauso zum Alltag dazu gehören wie die orthodoxen Juden. Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte gelten allgemein als die schlagkräftigsten Streitkräfte des Nahen Ostens. In der Wüste befinden sich viele Trainingscamps der Armee, daher ist das Militär hier noch mehr vertreten als in den nördlicher gelegenen Städten Israels.
Mädchen und Jungen in meinem Alter saßen im Bus neben mir. Mit dem Unterschied, dass sie Uniformiert waren und ein Sturmgewehr bei sich trugen…
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Abschließend noch zwei Bilder von mir als kleines Mädchen in Israel. Das erste zeigt mich mit meiner Mama auf der Festung Massada am Toten Meer.
Auf dem unteren Bild sitze ich mit meinem Papa auf dem Ölberg mit dem Blick auf Jerusalem. (Genau dort saß ich vor ein paar Wochen auch, wie ihr ja schon am Anfang meines Blogeintrages lesen konntet)
Am 05. Februar kommt meine Mama zu Besuch und wir fahren gemeinsam für ein paar Tage nach Eilat und Tel Aviv, darauf freue ich mich schon sehr.
Einen wundervollen Samstag wünsche ich Euch,
שבת שלום!
Eure Magdalena :-)
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whataboutisr · 10 years ago
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Weihnachtsstimmung im Heiligen Land
Wie versprochen will ich jetzt ein wenig über die "Weihnachtsstimmung" hier in Israel berichten. An sich gibt es da gar nicht so viel zu erzählen. Wieso? Weil Weihnachten hier nicht gefeiert wird. In dem Land, an dem sich die Weihanchtsgeschichte abgespielt hat, läuft das Leben am 24. Dezember ganz gewöhnlich ab. Ein ganz normaler Tag für die Menschen hier. Dieses Jahr vielleicht nicht ganz, weil zufälligerweise das jüdische Lichterfest Hanukka genau zu der Zeit gefeiert wird. Aber Weihnachtsmärkte, kitschig geschmückte Kaufhäuser, Weihnachtsmusik, Tannenbäume, Lichterketten und die ganzen anderen Dinge, die wir mit Weihnachten verbinden, gibt es hier nicht. Nicht in Israel. Aber in einem kleinen Ort im Westjordanland schon. Wahrscheinlich könnt ihr Euch schon denken, wovon ich rede. - Bethlehem. Ungefähr 20 Minuten "Fußmarsch" von uns entfernt und schon gibt es auf einmal einen Weihnachtsbaum und Lichterketten. Zusammen mit dem Flair einer arabischen Stadt. Hier ein kleiner Einblick in die "Weihnchtsstimmung" Bethlehems. Wir haben nämlich den Heiligabend in der Stadt verbracht, in der sich die Weihnachtsgeschichte abgespielt hat. 
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Wie Ihr wahrscheinlich schon auf den Bildern erkennen könnt, hatten wir ein wirklich schönes Weihnachtsfest. Mit Gottesdienst in Bethlehem, (von mir und ein paar anderen aus dem Gilo Forest "geklauten") Weihnachtsbaum, Festessen, Wichteln und Geschenken. In der letzten Zeit merke ich wirklich immer mehr, wie wohl ich mich hier mit allen anderen fühle und wie unwohl mir bei dem Gedanken wird, das bald die Hälfte meiner Zeit zu Ende geht. Was ich danach mache steht noch in den Sternen: Vielleicht studieren, vielleicht nochmal weiterreisen. 
Auf meinem Laptop haben sich wieder ein paar Bilder von verschiedenen "Ereignissen angesammelt", die ich gerne mit Euch teilen möchte, aber für die sich kein einzelner Blogeintrag lohnt. Deshalb zeige ich Euch die Bilder jetzt einfach als eine Art "Wochenrückblick":
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Feiern in Tel Aviv mit unserer Workerin.
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Martin hatte Lust uns allen einen Turban zu machen. Schick, was? ;-)
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Julia & Magda
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Die Mädels auf dem Weg nach Tel Aviv.
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Gruppenfoto mit Martin, Caro, Julia und mir :-)
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Julia und ich waren vor einiger Zeit in einem kleinen, niedlichen Büchergeschäft in der Innenstadt Jerusalems. Dabei ist uns ein Buch "ganz besonders" aufgefallen, was man niemals in einer jüdischen Bücherei erwartet hätte. Ich gebe euch zwei kleine Tipps: Das Buch ist in der mittleren Etage und auf keinen Fall lesenswert bzw. lehrreich...
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Himmel über Bethlehem. Unglaublich, was die Wolken hier manchmal für Farben annehmen.
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Weihnachtsfeier mit allen Volontären :)
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Jetzt erst einmal genug Wochenrückblick und Weihnachtsstimmung.
Ich wünsche Euch nachträglich Frohe Weihnachten und noch ein schönes neues Jahr!
Eure Magdalena :)
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whataboutisr · 10 years ago
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Zum Nikolaus in der Wüste
Dieses Jahr verbrachte ich den 6. Dezember nicht, wie gewöhnlich in der Schule oder eingekuschelt in meinem Bett, sondern wandernd in der Wüste. Natürlich nicht nur ich alleine, sondern auch andere Volontäre aus Jerusalem und der Umgebung brachen vormittags nach Bethlehem auf, um von dort aus mit einem Sherut nach Wadi Qelt zu fahren- einer Oase mitten in der Wüste. Wadi Qelt ist ein Wadi mit einem Verlauf von West nach Ost durch die Judäische Wüste im Westjordanland. Von dort aus wollten wir dann entlang der Oase nach Jericho wandern. So ganz ohne "Vorweihnachtliche Stimmung" waren wir übrigens nicht ganz: Am Abend davor stellten wir unsere Schuhe ganz brav in eine Reihe, in der Hoffnung dass der Nikolaus etwas vorbeibringt. Und zu unserer Überraschung waren die Schuhe wirklich am nächsten Morgen mit ein paar Süßigkeiten, Nüssen und einem lieben Spruch gefüllt. Ob das wirklich der Nikolaus oder andere liebe Menschen waren, das bleibt natürlich geheim... 
Jetzt aber wieder zurück zum eigentlichen Thema: unserem Ausflug. Vielleicht fragt ihr euch, weshalb wir auf die Idee gekommen sind, von Bethlehem aus zu fahren. Der 6. Dezember war ein Samstag, also Shabbat in Israel, an dem keine öffentlichen Verkehrsmittel außer Taxen fahren und die sind natürlich zu teuer. Daher "wanderten" wir nach Bethlehem, suchten erfolgreich die Central Busstation und saßen ca. ein einhalb Stunden später für 50 Shekel (ca. 10 Euro) Hin- und Rückfahrt im Sherut Richtung Wadi Qelt.
Am Ziel der Fahrt angekommen eröffnete sich ein atemberaubender Blick vor unseren Augen. Das faszinierendste für mich ist, dass wir wirklich nicht weit entfernt von einem so schönen Ort wohnen. Man wäre mit dem Auto von Jerusalem aus innerhalb von 20 Minuten dort.
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Magda fasziniert von der Natur :)
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Ein Nomadenjunge auf seinem Esel mitten in der Wüste.
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Die "Häuser" bzw. Zelte der Nomaden.
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Mädelsgruppenfoto mit einem Dromedar! Das sind übrigens alle meine Mädels aus der WG. Martin, unser einziger Junge, fehlt leider auf dem Bild weil er arbeiten musste.
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Gefühlte 1000 Ziegen an einem Hang. Sowas hatte ich vorher auch noch nicht gesehen.
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Das Kloster St. Georg, an dem wir während unserer Wanderung vorbeigelaufen sind. Man kann es sich so ähnlich wie das Mar Saba Kloster vorstellen, über das ich schon einmal einen Blogeintrag geschrieben habe. Der heute von griechisch-orthodoxen Mönchen bewohnte Komplex mit Kapelle hängt an der abfallenden nördlichen Felswand des Wadi Qelt.
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Bitte lächeln, Magda!
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Nachdem wir nach der langen und anstrengenden Wanderung wieder in Bethlehem angekommen sind, wollten wir noch günstig etwas zum Abendbrot essen gehen. Hier kostet die Falafel nämlich nur 5 Shekel, also ungefähr 1 Euro. An diesem Abend wurde der große Weihnachtsbaum von Bethlehem erleuchtet und Mahmus Abbas, ein führender Politiker der Fatah- Bewegung, sollte eine Rede halten. Abbas ist seit 2004 Vorsitzender der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO). Über der Bühne des Weihnachtsmarktes hing ein großes Schild mit der Aufschrift "All I want for Christmas is justice". Es ist wirklich immer wieder "erschreckend", wie nah wir hier an so einem politischen Brennpunkt leben. Man vergisst bzw. verdrängt in Jerusalem den Konflikt häufig und lässt ihn im Alltag einfach untergehen. Aber es gibt doch immer wieder zahlreiche Situationen, an denen man wieder daran erinnert wird...
Jetzt will ich aber langsam ein Ende finden, denn morgen wollen Julia, Caro und ich mit einer unserer Workerinnen in Tel Aviv feiern gehen und ich habe vorher noch eine Eve-Schicht bis 22:00 Uhr. Darüber werde ich euch bestimmt auch noch berichten. Außerdem will ich auf jeden Fall noch einen Eintrag zur "Weihnachtsstimmung" in Israel schreiben, danach wurde ich schon häufiger gefragt. Vielleicht ganz kurz: Wir waren überglücklich endlich mal Weihnachtsschmuck in Bethlehem zu sehen! Wenn auch kitschig und mit dem Touch einer arabischen Stadt. Hauptsache ein bisschen Weihnachten.
Falls sich einige wundern, weshalb ich nicht so viele Blogeinträge schreibe: Das liegt einfach daran, dass hier wirklich der Alltag eingekehrt ist. Man arbeitet, man unternimmt Dinge, man trifft sich mit Freunden, aber es ist eben nicht mehr so "besonders" wie am Anfang. Falls ich mich weniger als erwartet melden sollte, auch in privaten Nachrichten, dann hat das einfach den Grund dass es schwer für mich ist, mich in dem einen "Leben" richtig einzuleben ohne die andere "Welt" nicht etwas zu vernachlässigen. Zur Zeit baue ich mir hier in Israel ein neues Leben auf, eine neue Heimat, wenn auch nur temporär. Es ist eine extrem spannende Erfahrung für mich und ich genieße das Jahr wirklich in vollen Zügen. Falls der Kontakt zur "Außenwelt daher ein bisschen zu kurz kommt hoffe ich, dass ihr  Verständnis dafür habt es nicht als Desinteresse oder Abneigung auffasst. 
Übrigens hat hier auch wieder ein neues Fest begonnen- Hanukkah, das Fest der Lichter. Wenn ihr genaueres darüber wissen wollt, lest gerne mal nach- es lohnt sich!
Liebe Grüße und eine fröhliche Adventszeit wünsche ich Euch allen!
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whataboutisr · 11 years ago
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Backpacken, Religionen und Dankbarkeit
Eine Weile ist es her, aber bis jetzt bin ich einfach noch nicht dazu gekommen Euch davon zu berichten. Julia und ich haben einen kleinen Abenteuerausflug zum Toten Meer gemacht. Zwei Tage an denen wir gemeinsam frei haben- das musste ausgenutzt werden! Das Tote Meer ist prinzipiell nicht weit von uns entfernt, aber trotzdem hat es 2 Monate gedauert bis wir es mit eigenen Augen gesehen haben. Warum? Womöglich wegen Arbeit, dem super Leben hier in Jerusalem und anderen Ausflügen nach Tel Aviv und Umgebung. Lange Rede, kurzer Sinn: Wir Mädels machten uns eines frühen Morgens auf um zum Toten Meer und Ein Gedi zu fahren. Wie immer bei solchen Ausflügen: Erst zur CBS in Jerusalem und dann mit einem Bus in Richtung Ein Gedi Nationalpark um zu wandern. 
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Der Blick direkt nach dem Eingang in den Ein Gedi Nationalpark. Ab dort waren wir nur noch hin und weg von der unglaublich schönen Natur, die Israel zu bieten hat! 
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Diese kleinen Freunde sind uns ab und zu auf unserem Wanderweg begegnet. Was das genau für Tiere sind konnten wir bis jetzt noch nicht genau für uns definieren.
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Na, wer findet das Tier?
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Nach der stundenlangen, anstrengenden Wanderung kehrten wir dem Ein Gedi Nationalpark wortwörtlich den Rücken zu und widmeten uns dem Toten Meer. Wie ihr euch wahrscheinlich vorstellen könnt waren wir ziemlich kaputt von der Wanderung, bei der wir die ganze Zeit unser schweren Rucksäcke auf dem Rücken hatten. Deshalb freuten wir uns umso mehr, ins Tote Meer "hüpfen" zu können. So ganz "reinhüpfen" klappt allerdings hier nicht so ganz wie bei anderen Meeren, was ihr wahrscheinlich schon wisst. Wir hatten das wohl malerischste Bad unseres Lebens. Ich versuche das jetzt mal in Worten zu beschreiben, aber wahrscheinlich werde die nachfolgenden Bilder das besser können: Lange Wanderung. Erschöpfung. Sonnenuntergang über dem Toten Meer. Jordanien am Horizont. Malerische Pastellfarben wie wir sie selbst in Jerusalem noch nie so gesehen haben. Absolute Stille. Wir beide fast alleine im Meer. Und das Beste: Keine Gefahr unterzugehen, sondern eher sich blitzschnell umzudrehen und auf einmal kopfüber auf der Wasseroberfläche zu treiben. Bei rund 28% Salzgehalt kann einem das schonmal passieren... 
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Selfie am Toten Meer. Wir wir danach bemerkt haben, sogar mit drei Personen. Man glaubt es kaum, aber da hat sich wohl ein werter Herr in unser Foto geschlichen. Nachdem wir das Foto noch einmal angeschaut haben konnten wir uns vor Lachen kaum noch halten.
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Sonnenuntergang am Toten Meer und der Platz, an dem wir spontan geschlafen haben. Bis jetzt habe ich noch garnicht erzählt, das wir den gesamten Tag noch keine Ahnung hatten wo wir schlafen wollen. "Lass uns das doch spontan entscheiden", war die Devise des Tages. So kam es dazu, dass wir neben einem Campingplatz unter freiem Himmel übernachteten. Unter freiem Himmel neben einem Campingplatz? Wer zahlt denn schon das Geld für einen Campingplatz, wenn der einzige Pluspunkt ist, dass man einen abgesperrten Platz hat? Niemand. Und wer baut schon das Zelt auf, wenn er auch unter freiem Himmel übernachten kann und die Möglichkeit hat, bis zum einschlafen in einen Sternenhimmel zu schauen? Julia und ich. So kam es dazu, dass wir uns dort noch mit einem netten jungen Mann unterhielten, der gerade eine Rundreise mit dem Fahrrad durch Israel und Jordanien macht. Er hatte wirklich einige interessante Geschichten zu erzählen. Dann legten wir uns schlafen, was nicht allzu bequem, aber für eine Nacht auf jeden Fall in Ordnung war.
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... Und der harte Boden und leichte Schlaf der Nacht hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ich bin gegen 05:20 Uhr aufgewacht und konnte den wohl schönsten Sonnenaufgang seit langem beobachten. 
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Da Julia und ich auf Bus fahren keine Lust hatten, beschlossen wir zu trampen. Von anderen Volontären hatten wir gehört, dass die Strecke vom Toten Meer zurück nach Jerusalem ziemlich geeignet zum Trampen sei, da es nur eine Hauptverbindungsstraße gäbe, versuchten wir unser Glück.
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Nach ca. 10 Minuten hielt das erste Auto an. Ein Mann, der in dem Moment ein großes Radrennen mit dem Hintergrund einer Spendenaktion organisierte, nahm uns bis ca. 30 Minuten vor Jerusalem mit. Von dort aus versuchten wir dann erneut unser Glück und wurden von zwei jungen Männern mitgenommen. Diese wiederum gehörten zur Crew dieser Spendenaktion und schenkten uns sogar noch eine Packung Schokoriegel. (Was will man mehr?!) Leider fuhren sie nicht bis ganz nach Jerusalem und ließen uns daher ca. 8 km vor Jerusalem raus. Das war wohl der bis jetzt heikelste Versuch zu trampen. Die Gegend vor Jerusalem gilt nicht für besonders sicher und ist sehr nah an Ostjerusalem gelegen, wo sich immer wieder zahlreiche Attentate ereignen. Aber nichts desto trotz mussten Julia und ich ja irgendwie heimkommen und so blieb uns nichts anderes übrig, als auf dem Standstreifen der Autobahn zu trampen. Glück gehabt: Nach nicht mal 5 Minuten hielt ein Auto an und ein israelischer Arzt nahm uns mit in die Stadt. Neben einem netten Gespräch wurden wir auch noch zum Shabbatessen eingeladen, was wir hoffentlich bald einlösen werden. 
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Nach dem kleinen Abenteuer fielen wir erstmal ziemlich geschafft, zufrieden und mit vielen neuen Eindrücken in unsere Betten. 
Zum Schluss noch ein kleines, anderes Thema:
Letzte Woche hatten wir vom DIV ein dreitägiges Seminar über religiöse Minderheiten in Haifa. Viele Bilder habe ich nicht gemacht, aber ich denke für einen kleinen Eindruck reichen sie.  
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Endlich mal wieder richtiger, grüner Wald! Ihr glaubt gar nicht wie wir uns gefreut haben!
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Die Hafenstadt Haifa.
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Wir hatten eine ziemlich interessante Führung durch die Bahai Gärten. Vorher hatte ich noch nie im Detail etwas von der Bahai Religion gehört und bin froh jetzt einige Dinge darüber gelernt zu haben. Eine wirklich unglaublich spannende, junge Religion von der man meiner Meinung nach viel zu wenig gehört hat. 
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Allgemein merke ich hier in Israel, dass man viel zu wenig über verschiedene Religionen weiß. Ich würde gerne viel mehr lernen und verstehen. Es ist doch unglaublich faszinieren, wie viele verschiedene Glaubensrichtungen es gibt und wie wenige mal davon nur ansatzweise kennt. Allein während des Seminars waren wir in einem Drusendorf, haben ein Tscherkessenendorf besichtigt und viele Dinge über die Bahais gelernt. Alle drei Dinge waren unglaublich bereichernd und ich kann nur jedem empfehlen, sich mal darüber zu informieren!
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Zum Abschluss noch ein paar allgemeine Sätze: 
Mir geht es gut hier. Und das sage ich nicht nur einfach so dahin, sondern ich meine es wirklich ernst. Ich fühle mich sehr wohl in meiner WG, mit den anderen Volontären hier. So langsam pendelt sich der Alltag ein. Es gibt nicht mehr wie Anfangs nur super spannende Wochen voller "Hochs" ohne langweilige, manchmal auch etwas depressivere Tage. Langsam fühle ich mich wirklich angekommen. Natürlich impliziert das auch, dass es schlechte Tage gibt, an denen einem alles zu viel wird und das Heimweh ein bisschen mehr weh tut. Aber im großen und ganzen bin ich mir sicher, die Richtige Entscheidung mit diesem Freiwilligendienst getroffen zu haben. Gerade läuten die Kirchenglocken über Bethlehem, vor 10 Minuten hat der Muezzin sein Gebet gesungen. Es ist eine verrückte, konfliktgeladene, aber auch unglaublich spannende Welt, in der ich hier leben darf. Auf dem letzten Bild seht ihr Ziva, eine der Frauen, die ich in dem Appartement für geistig und körperlich behinderte Menschen, zusammen mit fünf anderen Frauen, betreue. Damit will ich zeigen, dass die Arbeit nicht nur anstrengend, deprimierend und frustrierend ist, wie es vielleicht in meinem letzten Blogeintrag rübergekommen ist. Es gibt auch schöne Momente: Umarmungen, Spaziergänge, Sonnenauf- und Untergänge, Lachen und eben eine kleine Ziva, die deine Hand gibt...
Viele liebe Grüße aus dem auch langsam winterlich und kalt werdenden Jerusalem!
Eure Magda :)
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whataboutisr · 11 years ago
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Heile Welt?
Hallo ihr Lieben,
nach ein bisschen Pause melde ich mich auch wieder zurück. 
Vorerst möchte ich sagen, dass es mir gut geht. Einige von Euch werden mit Sicherheit von den Anschlägen in Jerusalem gehört haben, der letzte spielte sich gestern Nacht in Ostjerusalem ab. Genauso wie ihr, bekomme ich davon auch nur über die Medien mit. Daher realisiere ich nur gering, wie nah wir Volontäre hier eigentlich am Konfliktherd leben. Natürlich sind wir uns der alltäglichen Gefahr bewusst, denn 100%ige Sicherheit kann uns hier niemand garantieren. Vor allem, weil wir täglich öffentliche Verkehrsmittel nutzen, nicht selten in der Altstadt sind und größere Menschenmengen nicht immer meiden können. Das klingt jetzt wahrscheinlich sehr unvernünftig, aber es ist die einzige Möglichkeit, ein "alltägliches" Leben zu führen. Die Menschen hier gehen ganz anderes mit dem Konflikt um, als ich es von Zuhause gewohnt bin. Wo sich wahrscheinlich in der Heimat schon jeder Sorgen gemacht hat und eine dritte (nicht mehr so stille) Intifada befürchtete, bleiben die Israelis unglaublich gelassen. Man lebt seinen Alltag weiter, es bleibt ja nichts anderes übrig. Natürlich bekommen wir Reisewarnungen, Emails vom Auswärtigen Amt oder auch von unserer Chefin von Shekel, aber mehr auch nicht. Es ist wirklich unglaublich- schon fast unheimlich zu beobachten, wie dieses Volk an Gewalt gewöhnt ist, wie wenig es sich abschrecken lässt. So, jetzt möchte ich Euch aber nicht mehr mit der Lebenseinstellung der Israelis "langweilen". Wer noch nichts über den Anschlag gelesen hat, der kann es übrigens hier: http://www.israelheute.com/Nachrichten/Artikel/tabid/179/nid/27856/Default.aspx nachholen.
Der eigentliche Grund meines Blogeintrags ist ein ganz anderer- und zwar der Besuch von meinem Papa. Letzte Woche war er aufgrund einer Rundreise durch ganz Israel für ein paar Tage in Jerusalem und wir Beide hatten daher die Gelegenheit, und wieder zu sehen, wenn auch nicht allzu lange. Ich habe mich sehr gefreut, dass er mich in Gilo besucht hat. Außerdem begleitete ich die Reisegruppe zu Yad Vashem, zum Ölberg und in die Altstadt. 
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Papa und Magda, im Hintergrund der Ölberg. ( Ja, ich weiß, - Ostjerusalem. Es war ein mulmiges Gefühl, so nah an dem Ort zu sein, der zur Zeit für so viele negative Schlagzeilen sorgt.)
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jüdischer Friedhof auf dem Ölberg
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Blick auf die Altstadt Jerusalems
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Magda und die Altstadt
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Kirche der Nationen
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Wieder zurück in der Altstadt: Rechts ein kleiner Ausschnitt der Grabeskirche, links ein Minarett. Damit ihr seht, wie nah das alles hier beieinander liegt.
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Regenbogen über der Altstadt
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Am Sonntag hieß es dann wieder "voneinander Verabschieden", was wirklich ein komisches Gefühl war. Nach zwei Monaten endlich wieder ein "bekanntes Gesicht" zu sehen, war wirklich schön. Sich vorerst für sieben Monate von dem "bekannten Gesicht" zu verabschieden und in den Bus Nr. 71 nach Gilo einzusteigen, war ein eher unschönes Gefühl. 
Übrigens ging es mir in der letzten Woche gesundheitlich nicht wirklich gut. Wahrscheinlich habe ich mich bei einem Resident hier mit einem Magen-Darmvirus angesteckt. Wie der Zufall es wollte, waren die Tage, an denen ich krank war, meine Arbeitsintensivsten Tage der Woche. So kam es dann also, dass ich 8-Stundenschichten unter Bauchkrämpfen verbrachte oder nach meiner Nachtschicht (die übrigens eine Geschichte für sich wert ist, allerdings aufgrund der vielen Fäkalien einer bestimmten behinderten Frau für den Blog ungeeignet) dem Fahrer, der die Frauen morgens zur Schule bringt, fast ins Auto gekotzt hätte. 
Ich möchte keinesfalls anfangen, den gesamten Blog über meine Arbeit zu klagen, denn der Freiwilligendienst war meine eigene Entscheidung und dazu stehe ich auch. Was ich mit den vorigen Sätzen lediglich bewirken möchte ist zu zeigen, dass das Leben hier keinesfalls mit einer "heilen Welt" gleichzusetzen ist. Im Gegenteil. Ich werde hier täglich an meine Grenzen gebracht, vor allem auf der Arbeit. Natürlich wächst man an seinen Aufgaben, ich gewöhne mich an die Nachtschichten in denen Schlaf genauso Fehl am Platz ist wie Bus fahren am Shabbat. Zum Beispiel schreibe ich diesen Eintrag gerade während meiner Nachtschicht und muss alle 3 Minuten eine Pause machen, um zu einer Frau ins Zimmer zu gehen die ständig aufwacht und sofort beginnt mich zu beschimpfen. Das ist um 04:00 Uhr Nachts natürlich äußerst angenehm. Mit den Berichten möchte ich keinesfalls Mitleid erregen, sondern nur zeigen, dass ich hier keinesfalls jeden Tag reisen kann und ein Urlaubsgleiches Leben führe. Meine Berichte von den Ausflügen spiegeln nur einen kleinen Teil meines Aufenthalts hier wieder, es ist ja logisch dass ich nicht jeden Tag meiner Arbeit dokumentiere und mit Fotos festhalte. 
So, jetzt aber genug des Echauffierens über Arbeit und Alltag. 
Morgen werde ich nach Arbeitsende um 20:00 Uhr endlich mal wieder wegfahren: Es geht nach Rishon, wo ich auch schon letztes Mal ein paar Tage verbracht habe. Wenn alles klappt werde ich mit Julia nächste Woche einen Ausflug ans Tote Meer machen, darauf freuen wir Beide uns schon sehr!
Ich wünsche Euch einen guten Morgen und eine schöne restliche Woche!
Boker tov, (guten Morgen) 
eure Magdalena 
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whataboutisr · 11 years ago
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Tel Aviv #2
Das Wochenende haben Julia und ich in Tel Aviv verbracht. Am Freitagvormittag ging es los: Der übliche Weg- In Gilo in den Bus steigen, zur CBS in Jerusalem fahren und nach ca. einer Stunde in Tel Aviv ankommen. Von dort aus liefen wir dann zu Fuß nach Jaffa. Auf Bus fahren hatten wir beide nicht so Lust und außerdem war das eine gute Gelegenheit ein bisschen die Stadt anzuschauen. 
In Jaffa angekommen stellten wir unsere Sachen bei den anderen Volontären ab und konnten das Meer und den Strand kaum mehr erwarten! Nach ein paar Stunden voller toller Gespräche beschlossen wir, noch einmal in die Altstadt von Jaffa zu gehen. Ich weiß dass ich darüber letztes Mal schon berichtet habe, deshalb werde ich euch jetzt nur ein paar Bilder zeigen. Für mich ist das alte Jaffa der Inbegriff von Urlaubsstimmung und einem kleinen italienischen Dörfchen. Übrigens hängen an den Häuserwänden der Altstadt überall Bilder. Man hat das Gefühl durch eine riesige Ausstellung voller kleiner Kunstwerke zu laufen.
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Am Abend trafen wir ziemlich spontan andere Volontäre und verbrachten den Sonnenuntergang am Strand. Als es dann dunkel war sind wir noch einmal in die Altstadt von Jaffa gegangen. Einfach weil es da so schön ist.
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Ganz spontan beschlossen Julia und ich, nicht wie geplant auf der Couch bei unseren Freunden zu übernachten, sondern ihre tolle Dachterasse zu nutzen. Genauer gesagt das Dach der Dachterasse. Selbst auf den Dachterassen sind in Israel teilweise noch “kleiner Gebäude” gebaut.  Hier der nächtliche Ausblick von der Dachterasse über den Dächern Tel Avivs. Ich weiß, man erkennt nicht gerade viel, aber ich wollte euch das Bild trotzdem nicht vorenthalten. (Entschuldigt das ständige wiederholen von “Dachterasse”, aber mir ist bis jetzt noch kein passendes Synonym eingefallen)
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... und am nächsten Morgen:
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Am nächsten Tag besuchten Julia und ich andere Volontäre, die in Rishon LeZion, einem Vorort von Tel Aviv wohnen. Dort blieb ich bis Montagmorgen, weil ich um 10:00 schon wieder arbeiten musste. 
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Die Volontäre hier haben zwar keine Terrasse wie wir in Jerusalem, aber dafür eine ziemlich spannende Fensterfront, die sich komplett öffnen lässt. Da konnte ich mir natürlich ein kleines Probesitzen nicht nehmen lassen.
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Außerdem haben sie “Moshe”, die süßeste Babykatze überhaupt! 
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Auf dem Rückweg nach Jerusalem am Montagmorgen konnte ich dann aufgrund meiner frühen Abreise (kurz nach 06:00 Uhr) einen unglaublich schönen Sonnenaufgang beobachten!
Die Zeit in Tel Aviv und Ramat HaSharon habe ich sehr genossen und hoffe die anderen Volontäre bald wieder besuchen zu können. Ich merke immer mehr, wie das Reisen mir an’s Herz wächst.
Ich wünsche Euch eine tolle restliche Woche und hoffe dass Ihr einen kleinen Einblick in mein Wochenende bekommen habt!
LG aus dem langsam auch ein bisschen “herbstlich” werdenden Israel,
eure Magda :-)
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whataboutisr · 11 years ago
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Judäische Wüste
Hier ein kleines, wenn auch verwackeltes Video der Taxifahrt. Ich hoffe ihr bekommt einen kleinen Eindruck- man beachte die arabische Musik im Hintergrund. :-)
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whataboutisr · 11 years ago
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Judäische Wüste & Mar- Saba- Kloster
Nach den Tagen in Tel Aviv war der Ausflug zum Mar- Saba- Kloster östlich von Bethlehem wohl der spannendste und beeindruckendste Tag. Das Kloster liegt mitten in der judäischen Wüste und wird heute noch von einer Handvoll Mönchen bewohnt. Leider dürfen Frauen das Kloster nicht betreten, aber das war im Endeffekt halb so wild- allein schon wegen der spektakulären Natur hat sich der Ausflug auf jeden Fall gelohnt!
Wir liefen so ca. um 13:00 von Gilo nach Bethlehem los. Der Plan war, direkt am Grenzposten ein Taxi zu finden was uns in das Qidrontal bringen sollte, in der sich das Mar- Saba- Kloster befindet. Der Plan ging auf und wir waren gegen 15:00 nach einer spektakulären Taxifahrt endlich angekommen und hatten eine Stunde Zeit um uns die Gegend anzuschauen. Allein die Taxifahrt mit arabischer Musik und einem durchaus rasanten Fahrstil war meiner Meinung nach eine Erfahrung für sich. Noch nicht mal 2 Minuten angekommen lernten wir einen Jungen kennen, der uns die Gegend zeigen wollte und einen guten Platz kannte, von dem man das Kloster von der Ferne betrachten konnte. Gesagt, getan- wir folgten unserem kleinen Reiseführer durch die Wüste. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl an so einem Platz zu sein. Man fühlt sich plötzlich winzig- umgeben von Sand, Sonne und Bergen. Wir konnten Zeitweise bis zum Toten Meer und nach Jordanien schauen.
Das was wir erlebt haben, lässt sich schwer in Worte fassen- vielleicht können es die Bilder ja besser. 
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Meine Mitbewohnerin Josi und ich bei einem kurzen Abstecher zu einem Laden genau an der Mauer bevor es dann zu unserem Wüstentrip losging.
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Magda und der Taxifahrer.
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Kurzer Halt auf halber Strecke- man beachte den Esel mit Hintergrund.
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Die Landschaft auf der Hinfahrt- Gänsehaut pur.
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Am Mar- Saba- Kloster angekommen
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  Kloster, Wüstenlandschaft und ein grünes Tal mit einem kleinen Fluss. Leider war das Wasser nicht so klar wie erwartet, anscheinend werden hier die Abwässer der Siedlungen durchgeleitet...
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Selfietime
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       ...Und noch einmal Wüstenlandschaftsbilder - ich finde davon kann man einfach nicht genug bekommen. Am Horizont kann man bei ganz genauem Hinschauen auch das Tote Meer sehen. Leider ist es auf den Fotos ziemlich schwer erkennbar.
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  ... Magda und die Wüstenlandschaft. 
Auf der Heimfahrt unterhielten wir uns ein wenig mit dem Taxifahrer. Es war unglaublich, mal "die andere Seite der Medaille" betrachten zu können. Nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass unser Fahrer der Hamas nicht ganz abgeneigt war. Auf unsere Frage, was er von der Hamas hält, bekamen wir eine klare Antwort: "They do a great work against Israel. Fuck Israel." Außerdem schien der werte Herr nicht gerade die größte Triebkraft in Bezug auf die Emanzipation der Frauen zu sein. Hätte mich auch sehr verwundert. "The woman have cook in the kitchen, they aren't made for driving cars!" ... war sein Kommentar auf einen durch eine Frau verursachten Autounfall auf der Hauptstraße. Was ich damit ausdrücken möchte? Ich wollte euch nur einen kleinen Eindruck in einen anderen Blickwinkel geben- in eine andere Kultur. Nicht überall auf der Welt ist die Emanzipation der Frauen selbstverständlich und die "Hamas" eine gefährliche Terrororganisation. Verurteilen möchte ich den Mann keinesfalls, er hat mit Sicherheit Gründe weshalb er so denkt. Es ist unglaublich, wie schnell man sich hier von einer Kultur in eine andere bewegen kann. Nach einem ca. 30-minütigen Fußmarsch in einer ganz anderen Welt mit grundverschiedenen Werten, Meinungen und Menschen. 
Ich hoffe der Eintrag konnte euch einen kleinen Einblick in unseren Tagesausflug geben. Mich hat der Ausflug wirklich zum Stauen, aber auch zum Nachdenken gebracht. Vielleicht geht euch das ja auch so...
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whataboutisr · 11 years ago
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Tel Aviv
Nach einer "Pause" melde ich mich mit einem neuen Blogeintrag wieder. In der Zwischenzeit ist nicht allzu viel außer Arbeiten und ein paar kleineren Aktionen passiert. Aufgrund der jüdischen Feiertage waren wir extrem Bewegungseingeschränkt. Rosh Hashanah, das jüdische Neujahr hat nun begonnen und heute Abend ging der wichtigste Feiertag im ganzen Jahr zu Ende: Yom Kippur. An diesem Tag ist der öffentliche Verkehr komplett lahm gelegt, es ist ein Verbrechen am Yom Kippur mit dem Auto auf der Straße zu fahren. Daher sah man heute anstatt zahlreicher Autos, Horden von Kindern mit ihren Fahrrädern auf der sonst stark befahrenen Straße. 
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Während meiner "Abwesenheit" auf dem Blog habe ich natürlich immer mal Bilder gemacht, die ich euch gerne zeigen würde. Weil ich aber nicht zu jedem Bild einen ausführlichen Text schreiben will dachte ich mir, dass ich einfach ein paar "Eindrücke" hochlade und einen kurzen Kommentar darunter schreibe. Ich hoffe das ist in Ordnung. Zu den größeren Themen und Ausflügen schreibe ich dann natürlich dann wieder ein bisschen mehr. (Zum Beispiel zu Tel Aviv, was ja auch der Sinn dieses Eintrags ist. Oh man, manchmal frage ich mich, wie ich selbst beim schreiben so leicht vom eigentlichen Thema abweichen kann...)
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Ausflug zu einem Berg ganz bei uns in der Nähe. Von dort hat man einen wunderschönen Ausblick auf das Westjordanland. Wenn die Sicht ganz klar ist, kann man im Nebel schon Jordanien erkennen. Unglaublich, wie nah hier alles beieinander liegt. 
Die beiden Bilder wurden schon vor ein paar Wochen geschossen. Nach unserem zweiten Ausflug nach Bethlehem, in dem wir die Geburtskirche und den Markt besichtigten, waren wir auch schon einmal bei dem Berg. Im übrigen hat die Geburtskirche überhaupt gar nicht meinen Erwartungen entsprochen. In meinen Augen einfach nur noch ein Touristenmagnet ohne jegliche Aussagekraft oder Religiosität. Aber wieder zurück zu dem schönen Abendlichen "Spaziergang" zum Fuße des Berges: Schon damals hat uns der Ausblick extrem gefallen.- Deshalb hier noch einmal zwei Bilder:
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Nachts in Jerusalem. Viele Clubs findet man hier nicht, aber dafür umso schönere Bars. 
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Ein paar kleine Impressionen vom Markt Jerusalems, dem Schuck.
Jetzt aber zum eigentlich Grund meines Blogeintrags: Meinem Ausflug nach Tel Aviv. Man glaubt es kaum, aber es ist doch tatsächlich passiert, dass ich mal 3 Tage am Stück frei hatte. Eigentlich nur zwei: Donnerstag und Freitag. Aber meine Mitbewohnerin Caro war so lieb meine 3,5h Schicht am Mittwoch zu übernehmen, sodass ich schon früher fahren konnte.
Leider hatten alle anderen Volontäre aus Jerusalem keine Zeit, weshalb ich alleine gefahren bin. Um ehrlich zu sein war schon das Busfahren eine Aktion für sich. Erst muss man mit dem Bus von Gilo zur Central Bus Station in Jerusalem (natürlich hat der Bus an diesem Tag überdurchschnittlich lange gebraucht). Dann hetzt man (wegen der Verspätung des Busses) in die Central Bus Station, bekommt noch auf den letzten Drücker den Bus Nr. 305 und befindet sich im nächsten Augenblick auf einer ca. 1h Fahrt nach Tel Aviv. Glücklich an der CBS in Tel Aviv angekommen steht man vor dem nächsten Problem: Bus Nr. 83 nach Jaffa finden. Klingt leicht, aber die CBS Tel Aviv ist um einiges größer als unsere CBS in Jerusalem. Also macht sich Magda auf den Weg in einem der unzähligen Stockwerke einen Informationsstand zu finden. Nach einer ziemlich knappen Wegbeschreibung einer nicht so ganz freundlichen Dame befinde ich mich zwar schon im richtigen Stockwerk, aber noch lange nicht am Ziel. Dank eines eifrigen Israelis, der den größten Spaß daran hatte, mir den Weg zu zeigen, befand ich mich am Ende dann doch im richtigen Bus und kam am Ende auch gut in Jaffa an. 
Um ehrlich zu sein, bin ich bei der ganzen ziemlich ungeplanten Aktion wirklich unnormal ruhig geblieben. Ich denke an solchen Dingen merke ich etwas, dass ich mich schon ein bisschen verändert habe. Ich werde gelassener. Wo ich vor einem Monat wahrscheinlich noch panisch und kurz vor den Tränen in einer Menschenüberfüllten Central Bus Station gestanden hätte, stand ich am Mittwochmittag zwar etwas irritiert, aber durchaus entspannt im riesigen Busbahnhof Tel Avivs. Man geht hier einfach mit einer ganz anderen Einstellung an die Dinge ran. "Ach, irgendwie wird das schon alles klappen. Irgendwann komme ich doch eh an."- anstatt "Du meine Güte das schaffe ich doch nie im Leben alleine, wahrscheinlich muss ich jetzt den Rest meines Lebens hier verbringen und niemals am Ziel ankommen." (Natürlich war das jetzt überspitzt, aber ich denke ihr wisst, was ich meine.)
Fast hätte ich vergessen, weshalb ich unbedingt nach Jaffa wollte. Dort wohnen andere Volontäre unserer Organisation, die ich schon auf den Seminaren kennen gelernt habe. Ich hatte schon länger vor, sie zu besuchen, aber habe es einfach noch nicht geschafft. 
Nach ein paar Missverständnissen was die Bushaltestellen in Jaffa angeht, habe ich Amelie, eine Volontärin, dann noch erfolgreich gefunden. Wir machten uns nach dem Abendbrot dann auf dem Weg zum Meer, was nur ca. 20 Minuten von ihrem Appartement entfernt ist. Luxus pur. 
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Der Abend endete mit einem Gewitter über dem Meer und Regen. Typisch. Da komme ich einmal nach Tel Aviv und es regnet und gewittert. Um ehrlich zu sein hätte ich nicht gedacht, dass es am nächsten Tag schönes Wetter wird, aber da habe ich mich anscheinend geirrt. Glücklich über das schöne Wetter verbrachten Michel, ein Volontär vom DRK, der in einem Vorort von Tel Aviv lebt und ich den nächsten Tag am Strand und machten mit klapprigen, viel zu kleinen Fahrrädern die Altstadt von Jaffa unsicher. 
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Der Strand von Tel Aviv. Ich finde es unglaublich, wie schnell man von dem religiösen und durch die Wüste und den Sand geprägten Jerusalem in das westlich orientierte und am Mittelmeer gelegene Tel Aviv kommt. Eine Stunde Autofahrt und man ist in einer ganz anderen Welt. 
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In der Altstadt von Jaffa mit den Fahrrädern. Und endlich mal wieder richtiges Gras, ihr glaubt gar nicht wie sehr ich das vermisst habe. In Jerusalem kann man sich höchstens auf trockene und karge Zweige setzen, von Gras ist dort weit und breit keine Spur. 
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Ein israelisches Kampfflugzeug. Ich weiß dass das Bild von der Qualität vielleicht nicht das brillanteste ist, aber für den Eindruck reicht es mit Sicherheit. So viele Militärflugzeuge wie in den Stunden am Strand von Tel Aviv habe ich schon ewig nicht mehr gesehen.- Auch ein Fakt, der wahrscheinlich einzigartig in Israel ist, nirgends sonst gibt es so viel Militär. Ob in der Luft oder auf der Straße. Gleichaltrige sieht man eigentlich nie in ziviler Kleidung sondern fast immer in Uniform aufgrund der Wehrpflicht für Männer sowie für Frauen.
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Sonnenuntergang mit Blick auf die Altstadt von Jaffa. So einen schönen Ort habe ich schon ewig nicht mehr gesehen. Jaffa ist meiner Meinung nach auf keinen Fall eine Stadt, die man sofort mit dem nahen Osten assoziiert. Eher mit einem kleinen Ort in der Toskana, fernab von jeder modernen Zivilisation. Leider habe ich direkt in Jaffa keine Bilder gemacht, ich war einfach zu fasziniert von den ganzen Eindrücken.
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Blick von Jaffa auf Tel Aviv. Unglaublich, wie schnell man von dem kleinen "italienischen Dorf" man in die Metropole Israels gelangt. Soweit ich weiß wird Tel Aviv auch "das kleine Berlin des Nahen Ostens genannt"...
Heute habe ich dann wieder 12 Stunden gearbeitet, deshalb werde ich jetzt wohl bald schlafen gehen. Ich wünsche euch ein schönes restliches Wochenende! Bei uns beginnt morgen mit dem Sonntag schon wieder eine neue Woche. 
Leila tov (Gute Nacht) ! :-)
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whataboutisr · 11 years ago
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Old City
Gestern haben wir es endlich geschafft in die Altstadt zu gehen. Wir? Julia, ihre Cousine mit einer Freundin und ich. Ihre Cousine reist zur Zeit mit ihrer Freundin durch Israel in den Semesterferien und hat daher für zwei Tage bei uns in Jerusalem übernachtet. Da sie auch schon hier als Volontärin gelebt und gearbeitet hat, konnte sie uns ein bisschen die Altstadt zeigen. Diesmal möchte ich aber wirklich nicht allzu viel schreiben (der letzte Bericht ist schon wieder länger geworden als erwartet) und eher die Bilder für sich sprechen lassen.
Also, los gehts- ein paar Eindrücke aus einer ganz anderen Welt- Ein Tag in der Altstadt Jerusalems.
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Auf dem Weg in die Altstadt. Und ja- es gibt hier Koshere McDonalds. 
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Magda und der Markt. Man fühlt sich wirklich wie im Orient, wenn man hier über den Markt läuft. - Unzählige Kleider, Farben, Gerüche, Händler.
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Klagemauer und Blick auf den Felsendom. Ich kam mir übrigens vor als ob ich an einem Tag unbedingt alles auf einmal sehen muss. Ist ja nicht so, als ob ich für die nächsten 9 Monate hier lebe und so oft wie ich will in die Altstadt kann. 
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Kirche & Krypta
... Und dann gings zur berühmten Grabeskirche: 
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Die Grabeskirche. Die Bezeichnung "Kirche" ist teilweise nicht mehr so treffend, zumindest empfinde ich das so. Die Grabeskirche ähnelt eher einem riesigen Museum, was überlaufen von Touristen und Pilgern aus aller Welt ist. Aber das "heilige" die "Stille" und die Nähe zu Gott habe ich an dem Ort auf keinen Fall mehr gefunden... 
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Julia und ich auf dem Dach des österreichischem Hospitz. Wir hatten einen tollen Ausblick von da oben und werden mit Sicherheit noch einmal wiederkommen. 
Das waren diesmal wirklich einige Bilder, ich hoffe ihr habt einen kleinen Einblick bekommen. Heute habe ich auch nochmal frei, wir wollen vielleicht noch einmal nach Bethlehem, mal schauen. 
Ich wünsche euch einen schönen Samstag/Shabbat! 
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whataboutisr · 11 years ago
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Hochzeitsvideo
Hier noch ein kleines Video der Zeremonie. Vielleicht vermittelt das einen ganz guten Eindruck. Ich finde, die Menschen feiern hier um einiges ausgelassener als in Deutschland. Natürlich ist das nur meine Meinung, ihr dürft mich jetzt gerne eines anderen belehren! Bitte beachtet meinen Kommentar während des Videos einfach nicht, ich habe mal wieder nicht daran gedacht, dass man mich beim filmen möglicherweise vielleicht auch hören könnte. Typisch Magda.
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