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dearestmondo · 2 years ago
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Das Mädchen mit dem Drachen von Laetitia Colombani
Inhalt
Am Golf von Bengalen will Léna ihr Leben in Frankreich vergessen. Jeden Morgen beobachtet sie das indische Mädchen Lalita, das seinen Drachen fliegen lässt. Als Léna von einer Ozeanwelle fortgerissen wird, holt Lalita Hilfe bei Preeti, der furchtlosen Anführerin einer Selbstverteidigungsgruppe für junge Frauen. Léna überlebt und fasst einen Plan. Sie will Lalita Lesen und Schreiben beibringen und gründet mit Preeti die erste Dorfschule, die alles verändern wird.
Soweit der Klappentext. Léna will also eine Schule eröffnen und der Leser erfährt erst, wie dieser Traum Form annimmt, dann welche Hürden sich Léna und Preeti in den Weg stellen und wie die beiden diese Probleme durchstehen.
Meine Meinung: 2,5 von 5 Sternen
Was sich zu Colombanis älteren Titeln nicht verändert hat, ist ihr Schreibstil; durchaus eigen und nicht für jeden was, aber mir hat er schon immer gefallen. Ich kann die Kritik verstehen, durch die fehlende wörtliche Rede aus dem Konzept gerissen zu werden, doch Colombani hat es immer geschafft, dass es für mich kein großes Problem darstellt. Ganz im Gegenteil, ich fühle mich während ich ihre Bücher lese, als ob ich mit einem Kaffee am Esstisch sitze und mir eine Freundin die Geschichte erzählt. Ein Gefühl, dass ich bei ihren Büchern immer sehr geschätzt habe. Außerdem haben die Geschichten immer die richtige Länge für etwas „schnelles zwischendurch“. Mit etwas über 250 Seiten kann man prima die Zeit im Zug überbrücken, oder sich einen schönen Nachmittag machen. Was Colombani auch gut kann, sind Charaktere. So auch hier. Léna ist leider mitunter die schwächste Persönlichkeit – sowohl charakterlich als auch was den Unterhaltungswert angeht. Für eine Hauptfigur eher schwierig. Preeti, die toughe Anführerin der „roten Brigade“ war dafür mein Liebling. Nicht ohne Fehler, aber eine Frau die allen Hürden zum Trotz eine starke und selbstsichere Persönlichkeit ist und deren Gedankengänge immer gut verständlich waren.  Die junge Lalita, die man bereits aus Colombanis „Der Zopf“ kennt, hat in diesem Buch mehr Aufmerksamkeit erhalten. Sie ist zwar noch jung und spricht nicht, aber ihr Fleiß und die Disziplin, die sie an den Tag legt, um Lesen und Schreiben lernen zu können, wird trotzdem sehr deutlich. Auch die Kultur des Landes wird gut rübergebracht. Man lernt traditionelle Kleidung und Speisen kennen, das gesellschaftliche Kastensystem, Feiertage und Bräuche usw. Für Laien auf jeden Fall ein guter erster Blick in diese doch sehr andere Kultur. Man darf aber keinen deep dive erwarten.
Damit wären wir bereits am Ende der Pros. Was die Cons angeht…. Well.
Das Buch hat meiner Meinung nach einen sehr großen Fehler gemacht, den Colombani zuvor gut vermeiden konnte. Dieser Fehler lässt eigentlich das ganze Buch über einen schlechten Nachgeschmack hinter sich und bringt mich auf diese eher lauwarme Bewertung von 2,5 Sternen. „Der Zopf“ und auch „Das Haus der Frauen“ haben eine wichtige Linie niemals überschritten. Das hat „Das Mädchen mit dem Drachen“ leider mehrmals gemacht. Es hat praktisch auf der Linie Tango getanzt. Ich spreche hier konkret vom Problem des „white saviorism“. Der „weiße Retter“. Was genau ist das? Amnesty International beschreibt es wie folgt: „Der von Teju Cole geprägte Begriff „White Savior Complex“ beschreibt ein Phänomen, nach dem sich weiße Menschen aus dem Globalen Norden dazu berufen fühlen, in Ländern des Globalen Südens Entwicklungs-, Aufklärungs- oder Hilfsarbeit zu leisten“. Ein weißer Retter ist also eine Person, die sich engagieren will, sich aber nicht dem System und den Umständen im Ganzen bewusst ist, wieso die Dinge in diesen Ländern überhaupt so sind wie sie sind.
Ich glaube nicht, dass Léna ein besonders eigennütziges Ziel vor Augen hat. Am Ende möchte sie, glaube ich, einfach einen Ort haben, an dem sie zuhause ist. An dem sie gebraucht wird. Aber wieso kann dieser Ort nicht in Frankreich sein? Wieso opfert diese Frau so viel für einen Haufen Analphabeten, die sie eigentlich kaum kennt? Durch die geringe Seitenanzahl fehlen mir einige Informationen und Szenen, die klarer gemacht hätten, was genau es ist, was Léna sieht und wo ihre Motivation wirklich herkommt. Wo das ganze Geld, dass sie im Laufe der Zeit für diese Schule anhäuft, herkommt hätte ich auch gerne erfahren.  Und so fühlt man sich das ganze Buch durch Lénas Augen an einer Position „höher“ als die Bewohner des Dorfes. Was sehr unangenehm ist. Auch das vielschichtige und komplizierte Thema der „Unberührbaren“ und der Armut dieses Landes wurde angeschnitten und mit dem Fazit Diskriminierung = bad einfach so stehengelassen.
Fazit: Würde ich dieses Buch empfehlen? Jain. Hast du „Der Zopf“ gelesen und möchtest einen losen „zweiten Band“ lesen, der Lalita wieder aufnimmt? Magst du Colombanis Schreibstil? Liegt das Buch bereits auf deinem TBR? Findest du Indien interessant und möchtest dieses Thema einmal ausprobieren? Sicher. Erwarte nicht zu viel, aber es kann dir sicher gefallen.
Jeder andere kann sich andere Bücher zum Lesen suchen und eine bessere Zeit haben
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dearestmondo · 2 years ago
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Inhalt
Die 25-jährige Takako hat einen Job, eine Wohnung in Tokyo und einen festen Freund. Als dieser ihr eines Abends freudig eröffnet, er werde heiraten – und zwar eine andere –, fällt sie aus allen Wolken. Vor Kummer verkriecht sie sich und kündigt ihren Job. Als ihr Onkel ihr anbietet, eine Zeitlang in seinem Antiquariat im berühmten »Bücherviertel« Tokyos, Jimbōchō, auszuhelfen und dort auch unterzukommen, findet sie das zwar zunächst alles andere als reizvoll, willigt aber ein. Doch in dem kleinen Zimmer über dem Laden, inmitten von Büchern, entdeckt sie ihre Leidenschaft fürs Lesen – und schöpft allmählich wieder neue Kraft.
Bewertung: 4 von 5 Sterne
Mit nicht mal 200 Seiten ist „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“ ein kurzes Buch. Wer spannende und in sich verdrehte Handlungsstränge und Twists und Turns auf jeder Seite sucht ist hier falsch. Die Geschichte ist straight und ist in sich auch relativ mondän. Einfach normale Menschen, die andere normale Menschen treffen und sich von diesen inspirieren lassen. Und natürlich von Büchern. 😊 Ein Buch, wie ein Feel-Good-Movie.
Der Schreibstil ist angenehm und ruhig. Vielleicht ein wenig „kurz angebunden“. Kurze Sätze, wenig Tamtam. Aber das ist vermutlich entweder der Übersetzung oder der japanischen Sprache als solches geschuldet und tut meinem Lesevergnügen auch keinen Abbruch. Takako hat mir als Hauptcharakter wirklich gut gefallen. Sie ist zu Anfang sehr in sich gekehrt, etwas stoisch und ganz klar die Großstadt gewohnt, aber ihr Charakter macht eine wirklich schöne Wendung durch und man spürt förmlich, wie ihre Entdeckung der Bücher ihr neue Türen und einen völlig neuen Horizont schenken und diese Wendung hat sich dabei sehr organisch und nicht gezwungen angefühlt.
Ihr Onkel Satoru ist ein Schatz. Ein sehr freundlicher lieber Mann, der auf ein Leben zurückblicken kann, dass ihm viel Weisheit mitgegeben hat. Ein richtiger Onkel Iroh (die Leute, die wissen, wissen) Tante Momoko war mir zu Anfang etwas unsympathisch. Ich denke, an ihr (und auch an der Situation zwischen Takako und ihrem Exfreund) kann man eine Seite der japanischen Kultur erkennen, die für Menschen aus dem Westen ein wenig schwer nachzuvollziehen ist. Umso schöner fand ich es daher, diese Blickwinkel einmal betrachten zu können und ich bin zumindest ein wenig schlauer aus diesem Buch heraus gegangen. Auch der Blick auf das Buchhandlungsviertel Jimbōchō war sehr interessant. Googelt mal und seht euch dieses Viertel richtig an – wahnsinnig cool!
Wie etwas weiter oben schon beschrieben, sollte man nicht mit den höchsten Erwartungen an dieses Buch gehen. Die Ortsbeschreibungen halten sich in Grenzen, höchstens Jimbōchō wird beleuchtet, aber hier auch eher das generelle Gefühl, was diesen Ort ausmacht. Ansonsten gibt es neben dem Café in dem Takako weiteren Charakteren begegnet nicht viele Orte, die beschrieben werden können. Dieses Buch ist hauptsächlich für jeden, der einen guten Nachmittag mit einer entspannten Lektüre verbringen möchte.
Meiner Meinung nach ein sehr schöner Debütroman. Ich werde auf jeden Fall nach weiteren Büchern von Satoshi Yagisawa Ausschau halten.
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dearestmondo · 2 years ago
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Heya! It's Mondo! This will be the start of my new literary adventures! Mostly to spew my five cents about books, manga and fandoms into the void. A little about me: I'm a 23 year old bookseller from Germany. I really like to talk about books. I really like to tell people my opinions. I have a lot of opinions. So if you like to read along, come join me! I'll be posting more in depth reviews on my tumblr and goodreads and, sometimes, on my letterboxd so if you're also interested in movies give this one a look too! This page is about opinions, even if the opinions don't really gel. So feel free to use the comments to tell me your thoughts! 🌷 • • • Hallöchen! Ich bin Mondo und auch ich habe entschieden, dass es endlich Zeit ist meine Meinungen in Form eines Blogs ins World Wide Web zu schreien. Über mich: Ich bin 23 Jahre alt und Buchhändlerin. Gelernt habe ich den Beruf hauptsächlich, um mit Menschen über Bücher zu sprechen, aber so richtig reicht mir das noch nicht! Ich würde mich freuen, mich hier mit vielen Leuten über Bücher, Manga und alles Richtung Fandom auszutauschen und eine gute Zeit zu haben. Auf meinem tumblr und goodreads werde ich ausschweifender über bestimmte Bücher sprechen und hin und wieder auch meinen Senf auf letterboxd zu Filmen geben, also falls euch das auch interessiert schaut gerne mal vorbei! 🌷
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