Tumgik
early-midlifecrisis · 2 years
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Ich bin tatsächlich immer noch 37. Es ist krass, oder? Da hat man das Gefühl, die Zeit rast an einem vorbei, aber wenn man regelmässig einen Check-In macht, fällt auf: so schnell geht das Ganze dann doch nicht.
Kürzlich darüber gelesen, was ein "deep life" ist und was ein "shallow life". Ich möchte gerne mehr "deep life". Und das heisst: an mehreren Stunden am selben Buch lesen. Mich in ein Thema richtig vertiefen, nicht mal eben oberflächlich drüber hinwegsurfen. Informationen verarbeiten, WIRKLICH verarbeiten. Und die Hände weg vom Smartphone. Denn wann hab ich das letzte Mal das Smartphone beiseite gelegt und dachte: boah, das hat mir jetzt so richtig gut getan, das habe ich jetzt gebraucht! Ich schätze, das muss irgendwann so 2009 gewesen sein. Oder auch gar nie.
Und so sitze ich hier in einem Restaurant, eine "Golden Mylk" vor mir, ein Getränk, das gerade viel zu süss schmeckt für meinen Gaumen, das mir hier aber einen Sitzplatz für die nächsten zwei Stunden garantiert. Ich habe vorhin ein Buch über Pilze gekauft, auf das ich mich freue, ebenso wie die tausend anderen Bücher, die anfangen, meine Wohnung zu überwuchern und die sich eigenständig fortzupflanzen scheinen. Insgesamt scheint mir aber, dass es schlimmere Gewächse in einer Wohnung geben kann als diese doch sehr formschönen Gebilde, mit denen wir unsere Gedanken düngen können. Tatsächlich wollen Gedanken liebevoll gegossen und gepflegt werden, sie brauchen Zuwendung, denn sonst ziehen sie sich zurück und lassen Platz für die Art von Gedanken, die sich damit beschäftigen, wie man die Zeit totschlagen könnte - Zeit, die man lieber am Leben lassen sollte. Am Schluss ist es genau das, diese Betrachtung, als wäre Zeit etwas, das es zu verschwenden gilt, am Besten mit beiden Händen zum Fenster rausgeworfen, dabei ist Zeit eins unserer kostbarsten Güter und wir sollten knauserig damit umgehen, denn irgendwann ist sie abgelaufen.
Deshalb bin ich auch ständig dabei, mir zu überlegen, wie ich meine Zeit gestalten möchte und was darin Platz haben darf und was nicht. Es ist die Frage, welche Bücher ich lesen möchte und welche Hobbies mir etwas bringen, es ist die Frage, was mich mit einem tiefen Gefühl von Zufriedenheit und Sättigung zurücklässt und was mich hungrig zurücklässt, weil es mir nichts gibt. Und das hundertste Katzenvideo ist nunmal nicht dasselbe wie über die Erlebnisse und Erkenntnisse Humboldts zu lesen. Ist es einfach nicht, denn Humboldt löst in mir den Wunsch aus, selbst auf Forschungsreise zu gehen, sei es nach innen oder nach aussen, Neues zu lernen, mich weiterzuentwickeln, während das Katzenvideo mich mit einem kurzen Lächeln zurücklässt - und dann mit nichts weiter. Uns unterscheidet in dem Sinn nicht allzuviel von Drogensüchtigen, ist das Video doch nur ein Dopamin-Kick, den wir uns verschaffen.
Deshalb bin ich sehr froh, dass ich immer noch 37 bin und dass dieses Lebensjahr eine Spur langsamer zu vergehen scheint. Ich freue mich riesig auf die Jahre, die da noch kommen. Und vermutlich brauchte es diese nahende Midlife-Crisis, um endlich mal den Wert der Zeit zu realisieren.
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early-midlifecrisis · 2 years
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Ich hab beschlossen, für 30 Tage eine Social Media Diät zu machen - keine Nulldiät, aber eine erhebliche Reduktion. Ausschlaggebend war, dass ich gemerkt habe, dass ich über 20h pro Woche mit dem Smartphone verschwende. Das macht in einem Jahr 240h, die für Katzenvideos, politische Statements, Streitereien mit Trolls und den einen oder anderen trivialen Fakt draufgehen, alles, was vierundzwanzig Stunden später bereits wieder vergessen ist. Auch wenn es sich manchmal so anfühlt, als wäre es so - Social Media ist NICHT die Realität. Social Media ist eine Parallelwelt. Und was wir dabei vergessen, ist, wirklich zu leben. Ich geh aufs Klo - Smartphone raus. Ich muss anstehen - Smartphone raus. Ich fühle mich gestresst - Smartphone raus. Ich weiss nicht worüber mit dem Gegenüber reden - Smartphone raus. Das Smartphone ist der Schnuller der Erwachsenenwelt. Und wie alles kommt auch der Smartphonekonsum mit Opportunitätskosten, d.h. wenn wir das eine tun, opfern wir dafür etwas Anderes. Wir opfern die Fähigkeit, ein Buch zu lesen. Wir opfern, dass wir auf dem Klo mal über was in Ruhe nachdenken können. Wir opfern, beim Warten an der Kasse vielleicht was Witziges zu entdecken, das wir sonst nicht gesehen hätten. Überhaupt opfern wir, dass wir unsere Umgebung wahrnehmen, wenn wir ständig mit gesenktem Kopf in der Gegend herumlaufen.
Das Opfer wäre es ja wert, wenn wir sagen könnten: hey, das war jetzt ne RICHTIG schöne Session auf Twitter! Da hab ich richtig viel mitgenommen für mein Leben, das ich so schnell nicht vergessen werde. Oder nach 1h Twitter fühle ich mich total erfüllt und ausgeglichen! Aber am Schluss ist es dasselbe wie Pornokonsum oder Fast Food - schnelle Befriedigung, aber eigentlich ein billiger Ersatz für das Echte. Ich gehöre noch zu der Generation, die ohne Smartphone aufgewachsen ist. Und ich muss sagen, es macht mir etwas Angst, dass die heutigen Generationen ein Leben ohne Technologie gar nicht mehr kennen. Ich kann mich immerhin daran erinnern wie es war, als ich ein Buch von 500 Seiten an einem Tag verschlungen habe. Oder auf einem Spaziergang in Ruhe nachdenken konnte. Oder in der Bibliothek tolle neue Bücher entdeckt habe - Bücher! Keine 30 offenen Browsertabs, die alle schreien "will ich dann mal lesen". Wenn ich nur einmal zurückdenke, wieviel INHALT denn vom letzten Jahr vom Internetkonsum hängen geblieben ist, dann muss ich sagen: sehr, sehr wenig.
Okay, was bringt uns dazu, wie die Depperten Versuchsratten ständig auf den Like-Button zu hauen, als gäbs dafür etwas gratis? Dopaminschübe. 10s Gutfühlen. 10 Sekunden. Danach ist es auch schon wieder vorbei und man braucht mehr. Statt dass man sich eine innere Welt erarbeitet, die von einem breiten Wissen geprägt ist, bei der man wirklich etwas lernt, das man nie wieder vergisst, erarbeitet man sich... genau gar nix. Ist doch so, oder? Oder was von dem, was ihr auf Social Media lest, bringt euch etwas, das ihr auch in zehn Jahren noch wertschätzen werdet? Ich hoffe, dass das so bleibt, aber ich glaube, es ist definitiv: ich bin raus. Ich hab die Schnauze voll von Social Media. Bei mir gibt es keine Session mehr, ohne dass ich mir ne 5min Stoppuhr setze - und danach wandert das Smartphone wieder in die Tasche. Höret meine Worte: es - gibt - Wichtigeres - im - Leben. Und ihr werdet irgendwann mit 80 bitter bereuen, dass ihr Tage, Wochen, Monate Reinzeit am Smartphone verbracht hat, statt aus eurem Leben etwas zu machen. Ich weiss definitiv, dass es bei mir so wäre. Das Internet hat genug Lebenszeit von mir gefressen. Jetzt will ich meine Lebenszeit für mich.
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early-midlifecrisis · 2 years
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Midlife Crisis. Heute ist ein besonderer Tag. Der Herbstbeginn ist jedes Jahr besonders für mich, seit ich vor einigen Jahren in der Zeit einen emotionalen Durchbruch und eine schwere Lebenskrise hatte. Ich bin aus meinem Ei geschlüpft und ohne die schützende Schale war ich jahrelang hypersensitiv. Bin es immer noch, schliesslich nehme ich immer noch Medikamente, weil ich es ohne nicht aushalten würde. Gestern war ich am Abend überreizt. Das ist ein extrem unangenehmer Zustand und man kann nichts dagegen tun, als zu warten. Zu hoffen, dass in der Zeit kein Notfallwagen vorbeifährt oder die Nachbarn zu laut reden, weil in dem Moment jeder Input es noch schlimmer macht. Gleichzeitig weiss ich, dass meine Selbstbezogenheit daher kommt, dass ich die Schotten dicht mache, gerade, weil es ständig zuviel ist. Ich hab die Hoffnung, dass eine Abklärung wegen ADHS helfen könnte. Vielleicht ist das die Antwort. Denn meine aktuellen Medikamente wirken zusätzlich zum Schutz auch sedierend. Und diese Sedierung macht es mir schwer, ein Buch zu lesen - aber wenn die Wirkung nachlässt, dann werde ich dafür dermassen reizempfindlich, dass ich wiederum kein Buch mehr lesen kann. Es ist ein Rätsel, das ich schon mein ganzes Leben lang mitschleppe. Die Momente, in denen ich wirklich klar im Kopf bin und mich gleichzeitig entspannt fühle, sind eher selten. Und man mag gegen die Medikamente schimpfen, wie man will - aber wenn ich ein Medikament hätte, das mich präsent sein lässt, ohne dass ich so reizempfindlich bin... da würde mein grösster Traum in Erfüllung gehen. Aber gerade sitze ich hier und ich bin präsent, weil ich mich an diesen emotionalen Durchbruch von damals erinnere - und sich erinnern heisst oft, in genau jenen Zustand zu geraten. Diesen Zustand der Luzidität habe ich damals mit Panik in Verbindung gebracht. Jetzt wird es langsam Zeit, diese Panik aufzulösen. Denn ich bin hier. Ich bin in Sicherheit. Ich hab gelernt, wie ich mich teilweise vor zuvielen Reizen schützen kann. Es ist vieles, sehr vieles besser als damals. Für einen Moment fühle ich mich glücklich.
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early-midlifecrisis · 2 years
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Midlife Crisis. Manchmal muss ich mich wieder daran erinnern, denn irgendwann würde ich dann ne richtige Crisis kriegen, wenn mir die Zeit davonläuft. Im Moment beschäftigt mich das Thema ADHS. Es beschäftigt mich eigentlich schon seit zehn Jahren. Nur, dass ich nie von mir aus eine Abklärung gesucht habe. Und dann sass ich irgendwann bei meiner Psychiaterin, sprach das an und sie fand, ich würde nicht wirken, als ob ich ein ADHS hätte. Es sei aber auch nicht ihr Fachgebiet. Und als sie spürte, dass ich etwas verzweifelt wurde, fragte sie: wollen Sie die Abklärung? Ich nickte. "Okay, dann weise ich Sie weiter." Das war im Frühling. Die Wartezeiten sind lang, weshalb ich die Abklärung erst im Herbst haben werde.
Ich weiss nicht, wie ich mich diesbezüglich fühlen soll. Einerseits gibt es Dinge, die klar dagegen sprechen – ich vergesse nie meine Hausschlüssel oder mein Smartphone. Die haben bei mir ihren fixen Platz. Andererseits darf ich nie meine Sonnenbrille irgendwo liegen lassen, wo ich sie nicht direkt sehe. Oder eine Tasche ins Gepäckfach stellen. Dann fährt der Zug garantiert mit der Tasche davon und irgendwann erinnere ich mich daran. Aber ich vergesse auch selten Termine. Was vielleicht auch daran liegt, dass ich sehr wenig Termine und einen digitalen Kalender mit Remindern habe. Oder vielleicht bin ich wirklich nicht dermassen mit meinen Problemen eingeschränkt.
Ich hab zwei massive Probleme – das eine sind soziale Beziehungen. Irgendwie schaffe ich es meistens, sie zu ruinieren, dass die Personen auf Distanz gehen. Oder aber ich kriege solche Angst, dass das passieren könnte, dass ich auf Distanz gehe. Ich war immer brutal ehrlich und das kommt nicht immer so gut an. Wenn man der Freundin sagt, sie sähe mit der Körperhaltung aus wie ein Gorilla mit hängenden Armen, zum Beispiel...
Das zweite ist das Gefühl, dass mein Erinnerungsvermögen und mein Denkvermögen extrem schwanken. Mein Gehirn ist wie ein kaputtes Knie – du weisst nie, wann es unter dir wegknickt. An manchen Tagen geht es, an manchen gar nicht. Und oft gaben mir Leute Feedback, dass ich dachte: vielleicht bist du einfach ein bisschen dumm...?
Und dann heute dieser Moment, als ich mir seit langem wieder mal eine Tasse Kaffee gegönnt habe. Davor: konnte kaum denken, es fiel mir extrem schwer, fokussiert zu arbeiten, ich musste dreimal nachlesen, an welchem Task ich gerade war. Danach arbeitete ich mal 45min hochkonzentriert durch. Ich verstehe, dass Kaffee jeden etwas wacher macht, aber bei mir war das gerade eine Leistungssteigerung um 80%.
Und das dritte (ja, sorry, ich weiss, es sollten nur zwei Dinge sein) ist meine Reizüberempfindlichkeit. Die aber auch je nach Tagesform unterschiedlich ist. Aber setz mir beim Arbeiten jemanden vor die Nase, der herumwuselt und sich bewegt und mich anguckt – das ist pures Kryptonit für mich. Da geht einfach gar nix mehr. Ich hab ne Weile in einem Coworking Space gearbeitet. Dass ich überhaupt was geschafft habe, lag nur daran, dass ich mir notierte, was ich machen wollte und diese Notizen immer wieder konsultierte, wenn ich mittendrin plötzlich wieder vergass, was ich eigentlich tun wollte.
Einerseits freue ich mich auf die Abklärung. Ich kriege endlich Antworten. Das Institut ist auf ADHS spezialisiert, wenn ich es habe, dann werden die das definitiv erkennen. Auf der anderen Seite habe ich Angst. Angst, dass sie nix finden. Wenn ich von Leuten mit adhs höre, dass sie Ritalin nahmen und plötzlich lebten sie in einer komplett anderen Welt – mir ging es zeitenweise so, dass ich extrem klar denken konnte (nein, ich hab kein Ritalin genommen, es war ne Lebenssituation, die mich extrem pushte) und das möchte ich gerne wieder erleben.
Am Schluss bleibt mir nicht viel Anderes übrig, als abzuwarten, bis der erste Termin heranrückt. Hoffen, dass die nicht gleich beim ersten Termin sagen: hey, was willst du hier, du bist doch völlig durchschnittlich, du hast doch gar kein Problem!
Wenn ich höre, dass eine Frau eine 80kg Badewanne irgendwo aufm Weg zwischen Laden und Auto "verlegt" hat, dann denke ich: aber das ist mir nie passiert! Okay, ich bin einmal ohne Geige zur Geigenstunde gegangen. Aber insgesamt sind solche Situationen eher selten und nicht die Regel. Bei mir ist es nur das Gedankenchaos, die Unfähigkeit, mich zu strukturieren, wenn alles wie ein Brei durcheinandermantscht...
Vielleicht gehört zur Midlife Crisis dazu, endlich mal Antworten zu finden. Selbst wenn die Antwort negativ ausfällt – dann weiss ich wenigstens, dass ich aufhören kann, an mir herumzusuchen, ob Symptom X oder Y nun zuträfe... dann habe ich einfach Gewissheit.
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early-midlifecrisis · 2 years
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Gestern. Ich komme in ein Areal mit vielen Getränkeausgaben und Essensständen und Läden. Dort sehe ich Typ 1 mit einem Kumpel sitzen. Typ 1 hat den Kopf über sein Smartphone gesenkt, während sein Kumpel sich umsieht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Typ 1 mich gesehen hat. Dass sein Kumpel sich genau in dem Moment umsieht, in dem ich da vorbeilaufe, ist für mich eine Spur zuviel Zufall. Ich gehe mir was zu trinken holen und suche mir bewusst einen Platz, der weit weg von ihnen ist. Und dann sitze ich erst einmal da und versuche, mit meinem Gefühl des Abgelehntwerdens klarzukommen, das sich über die letzten vier Jahr aufgebaut hat. Versuchen, mit ihm in ein Gespräch zu kommen, er läuft davon. Etwas von mir zeigen, die Reaktion ist sehr nüchtern. Fragen, ob wir mal was trinken gehen - wiederholt. Antwort: nein. Jeder hat mir gesagt: vergiss es, der Typ hat kein Interesse! Und welcher Teufel mich da auch immer geritten hat, habe ich mich geweigert, das zu glauben.
Dazu muss man sagen, dass ein Dritter versucht hat, uns zu verkuppeln. Der hat das versucht, weil seine eigene Ehe das Resultat eines Verkuppelns war. Der hat jetzt zwei kleine Kinder und ein Haus und natürlich die dazugehörige Frau. Ja, bei ihm hat das geklappt. Und er hat dann gleich ein Universalrezept daraus gemacht, dass man Menschen verkuppeln muss.
So kam ich mir dann auch öfter mal vor wie Teil einer Vernunftehe, wie man sie früher geschlossen hat. Obwohl zwischen Typ 1 und mir nichts gelaufen ist. Nichts, das man irgendwie als eindeutig hätte auslegen können. Es gab Zeichen von Interesse, ja, aber die wurden über die Jahre immer weniger. Und wenn ich ihm etwas von mir zeigte, kam es im direkten Kontakt eher so rüber, als müsse er mich erziehen. Er ist fünf Jahre älter als ich, aber das macht ihn nicht zum Erziehungsberechtigten und mich nicht zum Kind. Er ist mir zu nüchtern, zu stur, zu sehr verharrend in Gewohnheiten und zu verschlossen. Aber wann immer ich mir vornahm, einen Schlussstrich zu ziehen, dann kam er, suchte den Kontakt, war auf eine Art liebevoll und fürsorglich - und traurig, manchmal bis kurz vor den Tränen traurig, dass seine Stimme zitterte. Wenn ich dann daraufhin den Kontakt wieder suchte, dauerte es nicht lange, bis er wieder auf Distanz ging, sich abkapselte. Ich bin nicht immer dermassen feinfühlig, dass ich die Bedürfnisse meiner Mitmenschen gut fühle. Manchmal bin ich darauf angewiesen, dass das Gegenüber Grenzen kommuniziert (kann auch indirekt sein) oder ich rase darüber hinaus. Und dass man mir die aber dennoch auf eine gutmütige Art aufzeigt, nicht dass man dabei grob wird.
Ich hab gestern von Typ 2 geschrieben. Aber das Interesse an dem ist bereits verflogen. Eigentlich ist das Interesse an Männern gerade komplett verflogen. Es ist so wie wenn man zuviel Hummus gegessen hat und auch wenn man prinzipiell sehr gerne Hummus mag, sich bei der Vorstellung, noch einen weiteren Löffel davon zu essen, der Magen umdreht - bitte nein, nicht schon wieder! Wonach ich mich sehne, ist ein Geflecht von lockeren Bekanntschaften, von Plaudereien, von Rumblödeln, von sich treffen und dann geht man auseinander und kein "oh, die Person hat gerade so und so geguckt, was das wohl zu bedeuten hat?". Sondern dann sieht man sich einfach mal zwei, drei, vier Wochen nicht mehr und wennn man sich wieder trifft, freut man sich. Und für einmal in meinem Leben weder in irgendeine Männergeschichte verwickelt zu sein noch einen Crush zu haben noch sonstwas. Einfach mal mich sein. Ohne Anhang und ohne das Anhängsel von sonst jmd zu sein oder mich so zu fühlen, obwohl gar nix läuft. Ohne Zeichen zu interpretieren versuchen.
Typ 1 arbeitet im selben Büro wie ich. Aber ich glaube, wir sind beide erwachsen genug, um damit umgehen zu können. Ich sehe keinen Grund, ihn anders zu behandeln wie sonst. Ausser, dass ich ihm nicht mehr auf die Pelle rücke oder mir Hoffnungen mache und Enttäuschungen verarbeiten muss. Im Gegenteil, es könnte sogar sehr entspannend sein. Es klingt zumindest sehr entspannend. Auch wenn ich nicht genau weiss, wie er reagieren wird. Ob traurig oder erleichtert. Oder vielleicht beides. Es mag sein, dass er vielleicht etwas Interesse hätte - teilweise. Aber teilweise ist nicht genug. Teilweise ist sicher nicht genug, um etwas durchzuziehen. Teilweise, das ist so, wie Hummus zu essen, obwohl man eigentlich Babaganoush viel lieber mag und Hummus nicht so sehr. Teilweise, das ist mir nicht genug. Nicht mehr.
Der Witz ist, dass ich schon vor zwei Jahren oder sogar mehr das Gefühl hatte: das kommt nicht gut, eine Beziehung endet nur in Streitereien. Hätte der Kuppler nicht ständig nachgedrückt und der Typ 1 traurig geguckt, hätte ich vielleicht damals schon den Schlussstrich gezogen. Oder wie bei meiner letzten Beziehung - ich WUSSTE, dass mein Ex depressiv war und TROTZDEM hab ich mich auf eine Beziehung eingelassen! Wieso?! Ich hatte eine recht genaue Vorstellung, wohin so ne Beziehung führt und sie landete auch prompt dort, dass ich sehr viel von seiner Depression abgekriegt habe und auch von der Aggression, die mit einherging. Künftig will ich mich auf mein Bauchgefühl verlassen. Wenn es denn ein künftig gibt. Wir werden sehen. Da müsste etwas schon sagenhaft passen, dass ich mir überlege, dafür meinen Singlestatus aufzugeben. Flirten, ja, Sex, ja, aber ne Beziehung mit allem drum und dran? Nicht mehr so sicher ja.
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early-midlifecrisis · 2 years
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Es braucht für den heutigen Post einen Zusatz. Hier gibts ein Areal mit einigen Bars und Essensständen. Soeben bin ich an Typ 1 vorbeigegangen, der sich intensiv seinem Smartphone gewidmet hat und seinem Kumpel, der sich nach hinten umgesehen hat. Ich bin mir zieeeemlich sicher, dass er mich gesehen hat. Es gibt den wunderschönen Film "He is just not that into you", in dem eine Frau in jegliche Reaktionen der Männer gleich ein tiefergehendes Interesse hineinliest und die andern Frauen sie natürlich trösten, wenn die sich nicht mehr melden: "Er ist bloss schüchtern, er ist halt geschädigt durch seine vorherige Beziehung, er ist halt sonstwas..." Bis ihr irgendwann ein Typ sagt: hör auf, dir was vorzumachen. Wenn ein Typ WIRKLICH Interesse hat, wird er Wege finden, dich zu treffen und dir auch deutlich zeigen, dass er was will. - Der Film endet mit einem furchtbar kitschigen Happy End, aber ansonsten trifft er voll ins Schwarze.
Nach vier Jahren ist das nicht ganz einfach, damit umzugehen, ich hab mich da natürlich auch emotional hinein begeben und ich glaube, dass von seiner Seite zeitenweise auch Interesse da war, aber halt offenbar nie genug, um es durchzuziehen. Aber... ich glaube, das wars. Das war gerade ein sehr unwürdiges Verhalten, aber sehr effektiv. Er will nicht. Schauen wir, ob sich sowas wie ne Freundschaft draus machen will, aber mehr will der nicht, sonst würde er es doch sehr viel deutlicher zeigen. Meine Therapeutin meinte, vielleicht kann er sich auch nicht auf mehr einlassen - das kann natürlich auch sein, aber dann führt das am Schluss zum selben Resultat. Vielleicht muss ich mir das endlich ehrlich eingestehen. Ja, wenn er jetzt total auf Konfrontationskurs ginge und den Kontakt suchen würde, würde ich es nochmals versuchen, ziemlich sicher sogar, ich bin nunmal ein wankelmütiger und inkonsequenter Mensch. Aber wenn nicht - dann wars das. Ich muss mich niemandem aufdrängen. Und das Single-Leben gefällt mir unterdessen auch sehr, sehr gut. Diese Unabhängigkeit ist in einer Beziehung eher schwierig herzustellen und im Übrigen ist ne Beziehung am Arbeitsplatz ohnehin eine saudumme Idee. Das würde ich auch nie wieder machen, mich mit jmd am Arbeitsplatz einlassen.
Gehen wir davon aus, dass er tatsächlich nicht will, ist das okay. Ich glaube, wir sind beides erwachsene Menschen und werden damit umgehen können. Vermutlich wird der gemeinsame Umgang sogar um einiges entspannter, wenn nicht ständig diese Frage in der Luft schwebt. Trotzdem tut es auch ein bisschen weh. Auch wenns eigentlich nichts war, nie wirklich was passiert ist, fühlt es sich an, als würde eine Beziehung zu Ende gehen...
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early-midlifecrisis · 2 years
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Ich bin immer noch 37 Jahre alt, aber verdammt, da läuft viel in meinem Leben! Ich schreibe an meinem Roman. Fand, ich versuche es nochmals. Und jetzt bin ich auf Seite 100 angelangt! Ich hab mir so einen richtig schönen Plan gemacht, am 19. Juli sollte ich auf Seite 200 angelangt sein. Es ist nicht der erste Versuch. Genauer gesagt ist es wohl schon der siebte oder achte. Mindestens. Aber irgendwie läufts jetzt. Vierzig zu werden ist ne super Deadline, um endlich das zu tun, was ich schon immer tun wollte. Irgendwann werde ich nicht mehr fit genug sein für gewisse Dinge.
Was meine Männergeschichte anbelangt, da bin ich mir weniger sicher. Ich wünschte, es wäre ein eindeutiges Ja, aber die Tatsache, dass sich hier Beruf und Privates vermischen, drückt mir ziemlich auf den Schuh. Wenns bei der Arbeit nicht gut läuft und sich das dann auch noch privat niederschlägt... ich weiss nicht... Und ich wünschte, er würde mehr reden. Manchmal kommt er ins Reden, aber dann redet er so an mir vorbei. Miteinander reden, so dass das Gespräch ein Gebilde wird, an dem beide dran herummeisseln. Ich hab auch hier ne Deadline gelegt. Wenns bis zu meinem 40ten nicht irgendwie was Gutes wird, dann lass ich es mit ihm. Das mag verdammt lange sein, aber es fühlt sich irgendwie okay an so. Diese Männerthemen eilen für mich nicht, der Roman ist wichtiger.
Ausserdem gehe ich auf viele Events. Lesungen, Symposien, Workshops. Heute beispielsweise war ich auf einem Symposium, in dem es um Umgebungsgeräusche ging. Es war unglaublich toll, mal den Raum nur mit den Ohren zu "sehen".
In dem Sinne muss ich im Moment wirklich sagen: ich lebe mein Leben und ich geniesse es gerade sehr! Ich hab ein bisschen Angst, dass wenn ich dann tatsächlich 40 bin, mir diese Deadline fehlt und ich wieder ins "ach, morgen dann" versiffe. Aber vielleicht reichen drei Jahre ja aus, um mir dieses Aufschieben ein für allemal abzugewöhnen.
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early-midlifecrisis · 2 years
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Ich bin immer noch 37, aber wenigstens geht es vorwärts. Ich war letztes Wochenende an einer Literaturveranstaltung. Das hat mich dermassen inspiriert, dass ich mal eben 30 Seiten geschrieben habe. Einfach so. Es machte einfach nur Spass und für einmal kam ich von dem Gedanken weg, dass ich es einfach “durchziehen” muss. Mein Kopf war präsent, er war da!
Ich hab seit 15 Jahren keine Zahnreinigung mehr gemacht. Auch das habe ich letztes Wochenende durchgezogen. Es scheint, als hätte ich recht gute Zähne. Gemäss Dentalhygienikerin verdanke ich es dem fleissigen Einsatz von Zahnseide, dass ich mit meinem Zahnstein, der wohl unterdessen schon Fossilien gebildet hat, keine Probleme bekommen haben. Sie hat in meinem Mund ein paar 10′000 alte in Zahnstein eingeschlossene Ameisen gefunden...
Heute war ich dann bei einem Event, bei dem es darum ging, die Stadt zu zeichnen. Ich hab gemerkt, wie furchtbar das war – ich hab ne Laterne gezeichnet und spürte nach 1h furchtbare Langeweile. Ich nehme lieber Fotos und collagiere die zusammen, als 4h für ne realistische Zeichnung aufzuwenden. Keine Ahnung, wie ich ein Studium in der Illustration hab durchziehen können...
Die Hauptfigur in meinem Roman hat ne beginnende Midlife Crisis. Ich fand, ich schreibe mal nahe an dem, was ich kenne. Sie schreibt ne Bucketlist mit total unrealistischen Items und die werden dann Stück für Stück in Erfüllung gehen – wenn auch vielleicht nicht gerade so, wie sie es erwartet hat.
Da dachte ich schon auch daran, was meine persönliche Bucketlist beinhalten würde... 
- Einen Roman veröffentlichen. (Eigentlich: Schriftstellerin sein.) - Einen Marathon laufen. - Schlank sein. Wenigstens einmal in meinem Leben. - Freundschaften aufbauen, in denen ich mich wirklich wohl fühle und mich selber sein kann. - Gut französisch können. - Gut spanisch können. - Gut italienisch können. - Evtl. japanisch lernen. - Mich in der deutschen klassischen und neueren Literatur gut auskennen. - Mich in der englischen Literatur gut auskennen. - Evtl. auch in den anderen Sprachen die Basis-Literaturgeschichte kennen
Was mir gerade auffällt, ist, dass ich beruflich in der IT tätig bin, aber meine privaten Interesse alle sehr wenig damit zu tun haben. Ich verdiene gut, ich bin in einem relativ krisensicheren Beruf, Programmiererinnen sind hier sehr gesucht, ich würde mit meinen Kenntnissen jederzeit einen neuen Job suchen. Will ich bis 65 als Programmiererin arbeiten? Selbst wenn ich als Schriftstellerin erfolgreich sein und damit gutes Geld verdienen könnte? Dann wäre die ehrliche Antwort vermutlich eher nein. Es ist einer jener Kompromisse, die man eingeht, weil man irgendwie die Miete bezahlen muss. Und die Leute in der Firma sind super – das ist auch ein wichtiger Aspekt. Ich würde die Firma sicher nie im Stich lassen. Aber ja, ich würde mir sehr gerne die kommenden Jahre eine Basis als Schriftstellerin aufbauen. Tägliche Schreibübungen, am Roman weiteschreiben, schauen ob ich es schaffen kann. Ich hab Lesungen von Autor*innen gehört und dachte: hey, also wenn SOWAS veröffentlicht wird, dann müssten die meine Sachen erst Recht veröffentlichen!
Mit zwölf hat mein Traum begonnen, als Schriftstellerin mein Geld zu verdienen. Ich bin zwar 37, aber ich hab schon so viele Texte geschrieben, ich hab Routine, das Einzige, was mir bisher gefehlt hat, ist das Durchhaltevermögen.
Ich überlege gerade, ob ich mal einen Online-Kurs zum Thema neuere deutsche Literatur besorgen soll. Und lesen, lesen, lesen. Und schreiben, bis mir die Finger abfallen. Es einfach versuchen. Es einfach verdammt nochmal versuchen. Wenn ich 40 werde und ich hab immer noch kein Romanmanuskript, dann werde ich mir in den Arsch beissen, denn ich KANN das! Der Beruf in der IT hat mich Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz gelehrt. Und die Kompetenz, ein Projekt so zu strukturieren, dass es machbar ist. Ich habe nun alles, was ich brauche, um es zu tun. Und die Zahl 40 könnte mich motivieren, es diesmal WIRKLICH durchzuziehen. So ne Bucketlist ist evtl. gar nicht mal so ne schlechte Idee. Um ein wenig die Perspektiven zurechtzurücken...
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early-midlifecrisis · 2 years
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Ich bin immer noch 37 und ich fühle mich mit jedem Tag besser, weil ich tatsächlich tue, was ich will. Zumindest einen Teil davon. Ich bin wieder täglich kreativ, probiere Dinge aus. Nachdem ich so lange keine Energie mehr dafür übrig hatte, fange ich es wieder an zu geniessen. Ebenso, knallroten Lippenstift und schicke Kleidung zu tragen. Könnt ihr euch erinnern, wie ihr mit 15 dachtet, dass ihr mit 30 dann ganz erwachsen und selbstsicher sein werdet? Ich wurde 30 und statt erwachsen zu werden kam ich in die Pubertät. Einmal quer durch den Rollercoaster und wieder zurück. Dann kamen psychotische Symptome und dann hatte ich erstmal einige Jahre lang nur noch Panik. Falls ihr überlegt, Drogen zu probieren, lasst es. Die meisten Menschen wissen nicht, wie dünn die Membran ist, die die Wirklichkeit vom Fiktiven trennt. Bei mir ist es nicht wegen Drogen passiert, sondern eine genetische Veranlagung plus ne deftige Lebenskrise. Ich spulte immer mehr hoch, ich fing an, mich zu schminken und viel weiblicher anzuziehen, alles war so intensiv und krass. Und dann scheinen die Lieder deiner Spotify-Playlist mit deinen Gedanken übereinzustimmen. Du fängst an, auf Plakatänden nach Botschaften zu suchen. Und du schwankst zwischen "wow, vielleicht ist die Welt ja wirklich so!" und "scheisse, ich drehe gerade durch". Und dann hast du Panik davor, schlafen zu gehen, denn es könnte sein, dass du am nächsten Morgen im Lala-Land aufwachst und nie wieder in die Realität zurückfindest. Zum Glück war ich in jenem Zeitpunkt schon in Therapie und war an jenem Wochenende mit ihr via SMS im Kontakt. Mehr als Text hielt ich nicht aus, jeder Input war einer zuviel, alles drang mit ungebremster Intensität in mich ein. Als ich am Montag schliesslich zu ihr ging, war ich weitestgehend wieder von dem Trip runter. Und dachte, das wars gewesen. Eine Episode, piece of cake, war halt ne Erfahrung.
Dann wurde mir gekündigt. Nach dem ersten Schock und ein paar Tränen ging ich raus und war - euphorisch. Ich würde mich selbständig machen, ich würde die Krise zu meinem Vorteil nutzen. Die Euphorie dauerte ein paar Tage. Und dann ging ich plötzlich durch die Stadt und spürte, wie mein Gehirn wieder anfing, auf Plakaten nach Botschaften zu suchen. Und diesmal kam die Botschaft bei mir an: das geht nicht einfach von selber weg, das wird jedes Mal schlimmer, bis du irgendwann eine von denen bist, die seltsame Dinge brabbelnd ihre Habseligkeiten im Einkaufswagen vor sich her schiebt. Damals war ich in der Gruppentherapie. Und ich verstand, dass das nicht reichte - ich brauchte eine Therapeutin und eine Stunde pro Woche ganz allein für mich. Also rief ich die Nummer an, die mir meine Therapeutin angegeben hatte - eine Psychiaterin. Also eine, die auch Medikamente verschreiben darf.
Und nach ner Weile der Weigerung beschloss ich: ich brauche die verdammten Medikamente. Mir war alles zuviel. Jeder Mensch, jedes Geräusch, alles drang mit voller Wucht in mich ein, Overloads waren Alltag, es gab zwischendurch immer mal wieder kleinere Episoden, die die Panik neu befeuerten, ich kroch auf dem Zahnfleisch.
Die psychotischen Episoden wurden über die Monate und Jahre immer schwächer. Oft spürte ich sie kommen und lernte, mich einfach hinzulegen und einzuschlafen - wenn ich erwachte, waren sie wieder weg. Schwieriger war es, mit der Panik umzugehen. Das ist so wie wenn du mal einen Herzinfarkt hattest - sobald du was in der Herzgegend spürst... japp. Genau so. Du musst die Panik verlernen. Du musst sie vergessen, links liegen lassen, dich andern Dingen zuwenden und irgendwann wirds ihr zu blöd, nicht beachtet zu werden, und verpieselt sich. Was hier so einfach klingt, ist in Wirklichkeit sauschwer. Du arbeitest während der Woche im Büro, abends bist du fix und fertig. Wochenende? Ja DAS nutzt du, um deine Batterien von 0% auf 20% aufzuladen. Knapp genug, um die nächste Woche durchzustehen. Freizeit? Vergiss es. Dafür bleibt schlicht keine Energie mehr. Fernsehen. Zudröhnen. Hoffen, dass diese elenden Gefühle soweit nachlassen, dass man mal für zehn Minuten durchatmen kann.
Als ich mich wieder anfing zu schminken und meiner Psychiaterin berichtete, dass ich zwischendurch etwas den Rollercoaster hatte, fragte sie, ob es so sei wie damals. War es nicht. Es war vielleicht 3% von dem, wie es vor fünf Jahren war. Ich kenne meine Frühwarnzeichen, ich kann mich ausbremsen lange bevor es ansatzweise in die Nähe von damals kommt. Ich hab auf die harte Tour gelernt, meine Grenzen zu respektieren. Dass nicht alles mit dem Kopf durch die Wand geht. Dass ich auch mal kürzertreten muss, wenn ich spüre, wie das Kartenhaus umzufallen droht.
Ich bin nicht safe. Mein Gehirn hat diesen Weg einmal beschritten. Dann nochmals. Es hat den Weg ein zweites Mal beschritten. Und dann noch ein paar Male etwas leichter. Die Denkspur ist da. Das ist wie ein gerissenes Kreuzband - dass das erneut reisst, ist wahrscheinlicher, wenn es schonmal passiert ist. Ich kann das Leben nicht kontrollieren. Wenn mir etwas Schlimmes passiert, dann kann ich nicht vorhersagen, was passiert. Aber ich hatte nun so lange Zeit keine Rest-Symptome mehr und trotz massiven Existenzängsten während der Coronazeit kam da nicht wirklich was hoch, dass ich denke, die Chancen stehen gut, dass es nicht erneut soweit kommt. Die Medikamente geben Sicherheit. Das ist auch der Grund, weshalb ich die sehr, sehr langsam ausschleichen möchte. Alles, nur keinen Rückfall riskieren. Je häufiger man diese Denkspur geht, umso schlimmer.
Und vielleicht seit einem halben Jahr bin ich von dieser Daueranspannung langsam runter. Es gibt entspannte Phasen, ich kann mich unter Menschen begeben, Dinge unternehmen, Spass haben und bin am Abend im angemessenen Rahmen müde. Ich erhole mich am Wochenende. Dank der Medikamente falle ich abends wie ein Stein ins Bett und kann recht gut schlafen. Und dank der Medikamente konnte ich im Beruf bleiben. Ich wusste: wenn ich da rausfalle, mich in eine Klinik begebe, ist der Weg zurück umso schwieriger. Das wollte ich nicht. Ich hatte einen verständnisvollen Arbeitgeber, bei dem ich mich unterdessen revanchieren kann, indem ich so gute Arbeit leiste wie nur möglich.
Ich bin unglaublich dankbar, dass ich heute ein qualitativ so gutes Leben führen kann. Während die Welt wegen Corona Panik schob, dachte ich nur: willkommen in meiner Welt. Ich habe gelernt, Ängste auszuhalten. Ich habe gelernt, dass man die Dinge loslassen muss, die man nicht kontrollieren kann. Das schliesst auch mit ein, dass ich erneut eine Episode haben könnte - ich könnte auch vom Auto überfahren werden, einen Herzinfarkt erleiden, an einem Stück Peperoni ersticken. Aber man führt kein Leben, wenn man diese Dinge ständig im Kopf behält. Wir können ganz viel nicht kontrollieren und dann macht es auch keinen Sinn, zu versuchen, das zu tun. Dann fokussiert man sich lieber auf das was man kontrollieren KANN und tut da was.
In dem Sinne bin ich die letzten Jahre dann doch erwachsen geworden. Ich überlege, einen Master an ner Kunsthochschule zu machen. Teilzeit. Neben dem Beruf. Früher wäre das gewesen: ich mach das jetzt und ich ziehe das durch, und wenn es mich zerstört. Heute wäre es ein: okay, ich könnts versuchen. Und wenn es mir nicht gefällt oder es zuviel wird, dann breche ich halt ab. Ich brauche den Master nicht um jeden Preis. Und ich habe nicht mehr dermassen Angst, zu scheitern. Ich bin die letzten Jahre verdammt oft voll gegen eine Wand gefahren. Ich hab gelernt, zuzugeben, wenn was nicht geht. Und glaubt mir, mein Ego hatte GROSSE Mühe damit.
Ich freue mich auf das Leben, das vor mir liegt. Auf die Dinge, die ich erkunden kann. Es muss nicht perfekt sein. Es muss nicht alles gelingen. Nur - es tun, solange noch Zeit dafür bleibt. Irgendwann isses vorbei. Und dann wird man sich in den Arsch beissen, dass man es nicht getan hat.
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early-midlifecrisis · 2 years
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Ich bin immer noch 37. Am Samstag wollte ich eigentlich ins Yoga. Mal wieder Sport machen. Dann schob ich es auf Sonntag, weil ich am Samstag erstmal zu einer Antrittsvorlesung eines Dozenten ging, anschliessend zu einem Kurs in computergenerierter Kunst und Abends noch an eine Podiumsdiskussion.
Sonntagmorgens war ich erstmal recht müde, also strich ich das Yoga, blieb bis Mittag zu Hause und ging dann zu einem Vortrag über Yoko Ono, von der ich bisher sehr wenig wusste, und am Nachmittag zur Veganergruppe, wo wir uns mit einem Potluck gütlich taten. Ich ärgerte mich später, dass ich bis Mittags zu Hause geblieben war und Serien geguckt hatte.
Montag. Montag ist in aller Regel mein arbeitsfreier Tag. Und heute wollte ich es fast wieder streichen, weil ich erstmal die Yogamatte reinigen musste, damit sie überhaupt halbwegs passabel aussah. Aber dann fand ich: wenn du jetzt nicht gehst, gehst du nie. Und: wenn du wieder bis am Mittag zu Hause bleibst, drehe ich dir eigenhändig den Hals um! - DAS wirkte. Meine Yogamatte sah zwar fleckig aus, meine Beine waren unrasiert, was man in der Umkleidekabine natürlich sah, der Nagellack an den Zehennägeln abgeblättert... Vielleicht ist das der erste Zustand der Verwitterung, der mit dem Älterwerden einhergeht. Aber vielleicht gibt das eine hübsche Patina wie altes, abgegriffenes Holz.
Ich ging, sah und keuchte. Meine Muskeln zitterten und ich schaue nicht gerade optimistisch auf das morgige Erwachen, das wohl mit einem Muskelkater starten wird. Aber ich habs getan. Rinse and repeat. Wenn ich das einmal die Woche machen würde, hätte ich nachher ordentliche Muskeln. Auch wenn Sport gerade nicht so mein Lieblingsthema ist - genau damit fangen doch die Altersbeschwerden an, oder? Man bewegt sich immer weniger, man geht vielleicht schon etwas schief, weil man die Tasche seit 30 Jahren immer rechts trägt.
Für diese Woche schon geplant: ein Kurs über kreatives Schreiben. Vielleicht eine Tagung zum Thema Mode und Gender, mal sehen. Ich hatte noch nie so einen vollen Terminkalender abseits der Arbeit.
Dazu muss ich sagen, dass der Kontakt mit Menschen mich lange Jahre extrem gestresst hat. Sie waren mir zuviel, zu laut, zu emotional, nach 2h intensivem Kontakt war ich total erschöpft. Es fällt mir immer noch nicht ganz leicht, aber genau deswegen gehe ich auch nicht an Smalltalk-Parties, sondern an Schreibkurse und Vorträge. Smalltalk empfinde ich als anstrengend - wenn ich aber coole Sachen lernen kann, nehme ich diese Anstrengung billigend in Kauf. Ein bisschen ist das wie mit dem Sport. Je häufiger man es macht, desto fitter wird man. Und irgendwann - hoffentlich - läuft es praktisch wie von selbst.
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early-midlifecrisis · 2 years
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Die Midlife Crisis hat nun RICHTIG eingesetzt. Oder FOMO, the fear of missing out. Oder einfach alles zusammen. Letztes Wochenende hab ich ein paar Vorträge zum Thema Fotografie und die dazugehörige Fotoausstellung besucht und war INSPIRIRIERT! Ja, das sind zwei Buchstaben zuviel, aber ich lasse es mal, weil es so verdammt gut passt! Ich habe wie eine Verrückte Fotos geschossen und überlege, mir mal ein paar NFT's zu erstellen und zu schauen, ob irgendjemand das Zeugs kauft. Endlich fühlte ich mich wieder lebendig und einfach nur fucking happy.
Vorhin sass ich über ne Stunde einfach nur da und hab aufs Smartphone gestarrt - zumindest muss das von aussen so ausgesehen haben. Dabei hab ich sämtliche Events der Stadt rausgesucht und überlegt, welche ich dieses Wochenende besuchen möchte. Unter anderem ein Kurs, wie man Kunst mit Programmiersprachen erstellen kann... ich bin bereits Programmiererin, ich bin gerne kreativ, aber die Mischung aus beidem habe ich noch nie wirklich versucht. Vier Stunden Herumspielen. Ich hoffe, ich lerne ein paar coole neue Sachen. Dann gehts abends weiter an eine Podiumsdiskussion zum Thema Pornographie in der Literatur - bin seeehr gespannt, was die da erzählen und ob es meine Sichtweise auf die Sexualität etwas erweitert. Am Sonntag gehts dann an einen Vortrag über eine Künstlerin und am Abend noch zum Veganertreffen.
Ich habe etwas Angst, dass ich das Wochenende überbucht habe, aber hey, scheiss drauf, ich freue mich einfach nur drauf, draussen unterwegs zu sein, Leute zu treffen und was zu erleben. Genau dafür bin ich doch in die Stadt gezogen, damit ich sowas erleben kann! Und endlich fällt das Gefühl ab, dass ich immer nur funktioniere und meine Träume immer hinten anstelle. Endlich! Das Gefühl ist unendlich erleichternd! Ich mag keine 20 mehr sein, aber ich hab noch jede Menge Energie übrig! Und vor allem traue ich mich endlich an solche Events!
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early-midlifecrisis · 2 years
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Ich bin immer noch 37, aber schon ein Stückchen weiter. Gestern hab ich an einem Fotokurs zum Thema Instagram-Stories teilgenommen. Er schlug vor, dass wir uns als Künstler auch zeigen und selbst filmen. Zum Glück war die Zeit durch, bevor wir das da in dem Kursraum ausprobieren konnten, ich hätte mich doch sehr gehemmt gefühlt. Aber heute war ich draussen und dachte, jetzt versuche ich es mal. Nach dem ersten Moment der Überwindung fand ich es toll. Ich hab gleich ne ganze Serie an Videos aufgenommen und gepostet. Gut, ich hab jetzt schonmal gelernt, dass man das Smartphone eher etwas höher halten sollte, da man sonst wunderschön das Doppelkinn von unten filmt. Aber vielleicht gehört das wirklich zum Älterwerden, dass man das Video dann trotz Doppelkinn postet. Scheiss drauf!
Früher hätte ich den Fotokurs besucht, das Filmen auf die "eines Tages mal"-Liste gesetzt und das wärs gewesen. Aber diesmal habe ich es tatsächlich mal umgesetzt. Nach diesem Wochenende werde ich energiegeladen in die Arbeitswoche starten, weil ich so viel von dem bekommen hatte, was ich so dringend brauchte.
Dazu muss ich anfügen: ich war lange Zeit sehr menschenscheu. Sehr! Keine zehn Pferde hätten mich zu einem Kurs gebracht, an dem nur fünf Leute teilnehmen und man selber auffällt. Nach jahrelanger Therapie bin ich endlich an dem Punkt, an dem sowas geht. DAS war wirklich ein riesiges Hindernis, denn alles, was man irgendwie tun möchte, hat meist mit Menschen zu tun. Da versagt man sich jede Menge. Tatsächlich bin ich immer wieder enttäuscht, dass es so lange gedauert hatte, bis ich nun soweit bin. Wo könnte ich wohl heute im Leben stehen, wenn ich eine gesunde, normale Kindheit gehabt hätte? Aber ich hab das schon oft betrauert, ein Trauerprozess um ein nicht gelebtes Leben will stattfinden und gefühlt werden. Und irgendwann muss man sich aber auch dem Jetzt zuwenden können, sonst ruiniert man sich durch die Trauer den Rest des Lebens, der da noch vor einem liegt. Ich hätte diesen Punkt auch erst mit achtzig erreichen können, das wäre dann RICHTIG scheisse gewesen. Also bin ich dankbar, dass ich doch noch einige Zeit vor mir habe. Und tröste mich damit, dass einige Künstler*innen es erst mit achtzig zur Bekanntheit geschafft haben, z.B. Louise Bourgeoise. Von daher bleibt mir noch ne Weile Zeit.
Und was heute anders ist: ich bin nicht mehr so verbissen daran interessiert, Erfolg zu haben, dass ich dabei den Spass vergesse. Denn beim Kreativsein sollte es doch erstmal um Genuss gehen und erst in zweiter Linie um Erfolg. Sonst fehlt einem der nötige Mut, Neues zu riskieren und immer wieder Anfänger*in zu sein.
Gleich geht's nochmals in einen Kurs - ich hab mir noch einen gebucht, weils so verdammt viel Spass gemacht hat. Ich lebe und liebe mein Leben gerade sehr. Ein Schritt in die richtige Richtung.
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early-midlifecrisis · 2 years
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Ich möchte auf Parties gehen. Während meiner Jugendzeit verkrampfte ich mich, wenn in der Handarbeitsstunde Techno lief - das sei die Musik des Teufels, hatte man mir beigebracht. Ich schlief abends ein mit der Vorstellung, dass eines Tages Jesus kommt und mich aus dem Schulunterricht "wegbeamt", der Bleistift fällt auf den Tisch und alle gucken blöde. Heute als bekennende Atheistin kann ich mir sowas gar nicht mehr vorstellen. Was man nicht mit wissenschaftlichen Mitteln belegen kann, gibt es nicht, Punkt.
Wenn ich auf Parties tanzen soll, fühle ich mich nicht wie die andern um mich herum, die das so selbstverständlich tun. Ich fühle mich ungelenk, fühle mich beobachtet - zumindest, wenn Leute dabei sind, die ich kenne. Vor einiger Zeit lief ich zufällig an ein Konzert unter freiem Himmel heran. Ich klemmte mir die Einkaufstasche zwischen die Füsse und fing zaghaft an, mitzuwippen. Ne halbe Stunde später tanzte ich ziemlich ausgelassen und es war mir scheissegal, wie ich aussehe, kennt mich ja eh keiner. Das Gefühl möchte ich gerne öfter haben.
Die letzten Wochen habe ich auch angefangen, knalligen Lippenstift und schicke Kleidung zu tragen. Ich wiege immer noch zuviel und das stört mich sehr - aber wenigstens gucke ich mir im Spiegel gern ins Gesicht und die Reaktionen der Mitmenschen tun meinem Selbstbewusstsein gut, nachdem ich mich jahrelang gefühlt habe, als wöge ich 200kg (mehr als zehn, fünfzehn Kilo zuviel hatte ich allerdings nie auf den Rippen). Es hat ne Therapie gebraucht, um dieses Gefühl des Hässlichseins langsam abbauen zu können. Ja, inklusive der Erkenntnis, dass von meinem Erzeuger implizite sexuelle Vibes ausgingen, die man in dem Sinne noch nicht als Missbrauch bezeichnen kann, die mich aber definitiv negativ beeinflusst haben. Sind halt so Dinge wie die ständigen zweideutigen Witze oder die Kommentare, dass alle Leute denken würden, dass du seine junge Freundin seist oder einfach dieser verliebte Blick, in dem mehr steckte als nur Vaterliebe. Dinge, die mich meinen Körper haben hassen lassen. Dinge, die mich haben dick werden lassen, denn wenn du dick bist, dann begehrt er dich wenigstens nicht. Wenn du hässlich bist, dann guckt er dich nicht "so" an.
Schminken und hübsch zu sein war zunächst schwierig. Es gibt in einer Grossstadt immer Männer, die glauben, sich alles erlauben zu können. Ich hab dann gelernt, sofort zu reagieren: "DAS muss ich jetzt echt nicht haben!" dazu genervt gucken. Oder den Platz wechseln, wenn er dich im Bus anstarrt und sich immer breitbeiniger hinsetzt. Oder auch einfach mal laut werden, weil der Vollidiot ständig mit seinem Fahrrad in deiner Nähe klebt und dich penetrant anstarrt. Wer glaubt, sowas sei die Ausnahme, ist vermutlich ein Mann und hat nicht erlebt, wie es ist, eine Frau zu sein.
Nachdem ich das dann einigermassen gelernt hatte, gings eigentlich immer besser. Nur die Kilos wollen noch nicht purzeln. Ich weiss, dass mein Essen psychische Ursachen hat. Was passiert, wenn ich die Figur habe, die ich mir wünsche, weiss ich nicht. Dabei müsste ich langsam wirklich keine Angst mehr haben. Mich zu wehren habe ich ja unterdessen gelernt. Was aber noch fehlt, ist das: solange ich zuviel wiege, kann und will ich keinen Sex haben. Ich würde mich schlicht nicht wohl fühlen, hat sich in der Vergangenheit oft genug gezeigt. Abzunehmen ist für mich gleichgesetzt damit, jemanden näher an mich ranzulassen und DAS, meine Damen und Herren, ist nochmals eine ganz andere Baustelle. Das löst nochmals Gefühle aus, die mit aufgezwungener Nähe, mit Ekel und mit starken Aggressionen verbunden sind - Sachen, die noch nicht ganz durchgearbeitet sind.
Es gab eine Zeit, da hab ich mich recht gut in meinem Körper gefühlt - vor ein paar Jahren, als ich beschloss, dass ich mal einen Marathon laufen will. Ich habs dann bis zum Zehnkilometerlauf geschafft. Und dann das Interesse verloren, weil ich immer verbissener wurde, mich zum Training prügelte, statt Spass zu haben. Vielleicht sollte ich das wieder anfangen. Das Laufen macht mir Spass. Gute Musik auf die Ohren und einfach mal für zehn oder zwanzig Minuten Gas geben, die überschüssige Energie abreagieren, den Frust rauslassen. Vielleicht sollte ich das wieder beginnen. Zu meinem Körper wieder mehr Kontakt aufnehmen, auf ne positive Art und Weise. Und wer weiss, vielleicht laufe ich dann eines Tages wirklich den Marathon. Würde zu ner Midlife Crisis definitiv passen, oder?
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early-midlifecrisis · 2 years
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Fehler machen.
Also gut, nachdem das Männerthema erstmal vom Tisch ist, kehren wir doch zurück zur early midlife crisis. Einer meiner ersten Posts hier war ja zum Thema abnehmen. Was gerade sagenhaft gut funktioniert hat die letzten Tage: die Mahlzeit verkleinern, damit ich mir später ein ordentliches Stück Kuchen gönnen kann – und gleichzeitig spaziere ich gut so ne halbe Stunde pro Tag. Das klingt vielleicht kontraintuitiv, aber wann immer ich versuche, abzunehmen, kommt dieses Gefühl von “ich komme zu kurz” auf. Die Tatsache, dass ich mir täglich leckeren Kuchen gönnen kann und trotzdem die Kalorienmenge einhalte, sorgt dafür, dass ich emotional rund um das Thema entspannter bin. Dafür verbringe ich sehr viel Zeit draussen, lesend, schreibend, neue Dinge erfahrend, beobachtend. Das ist sehr befriedigend. Ich hoffe, das ist ne Strategie, die auch langfristig funktioniert. Beziehungsweise ich fühle schon, wie die Lust nach Kuchen nachlässt – irgendwie wirkt Kuchen anziehender, wenn man ihn sich ab und zu gönnt, als wenn man ständig davon essen darf. Dann wird er sogar recht schnell langweilig (ja, ich spreche von Kuchen, auch wenns vielleicht anders klingt).
Irgendwie fehlt es mir an Orientierung. Ich sitze mal wieder in einem Café. Aber was zur Hölle will ich eigentlich? Wieso schreibe ich nicht, als wäre der Teufel hinter mir her? Wieso stecke ich immer noch fest, als wäre ich so ne Fliege auf der Leimspur, die elendiglich verenden wird? In drei Jahren werde ich vierzig und den Teufel werde ich tun und bis dahin mein gewohntes Leben weiterleben!
Es ist dieser Zeitdruck, der mich dazu führt, was verändern zu wollen. Das sollte ich nutzen. Irgendwann bin ich achzig oder neunzig und sterbe und denke: scheisse, hätte ich mein Leben doch RICHTIG gelebt! Genau davor habe ich am meisten Angst. Und irgendwie versuche ich, durch Erwerb der einen oder anderen Sachwerte meinen Dopaminspiegel anzuheben, aber neue Klamotten oder ein Tablet haben auch nur so und so lange eine Wirkung, bevor mein Leben wieder in der Bedeutungslosigkeit versinkt.
Es hilft, darüber zu schreiben. Es hilft, mal wieder bei sich selbst anzukommen und mal die Social Media beiseite zu legen, die mein Gehirn 24/7 beschäftigen. Dieses Gefühl, wirklich alleine und wirklich im Hier zu sein. Die ältere Dame, die mit beiden Händen ihre Tasse hält, der Rücken gekrümmt, die Löcher in die Bahnhofshalle starrt. Der ältere Herr, der etwas leicht mürrisch um sich sieht, die Arme verschränkt, und offensichtlich nicht so ganz weiss, wohin mit sich, ausser da zu sitzen und zu warten – worauf? Müsste diese Wartezeit nicht irgendwie kostbar sein, zu wertvoll, um sie zu vergeuden? Vor mir ne Frau, in deren grauen Haaren sich ein Blatt verfangen hat. Je mehr ich schaue, desto mehr fällt mir auf, dass hier in dem Café vor allem ältere Leute sind. Werde ich irgendwann auch hier dazugehören? In die Vorstufe zum Altenheim, dem Strassencafé? Werde ich ohne Partner und ohne Kinder überhaupt irgendjemanden haben? Es ist nicht so, als hätte ich feste Freundschaften. Ich hab jahrelang mit einer psychischen Erkrankung gekämpft, da blieb nicht viel Energie, auch noch Freundschaften aufzubauen. Und doch ist es genau dieses Vakuum an nahestehenden Menschen, das ein Gefühl der Sinnlosigkeit auslöst. Einfach unbekümmert auf jemanden zugehen zu können, den man schon lange kennt und vertraut, das hatte ich schon lange nicht mehr. Werde ich enden wie meine Grossmutter, die alle verletzt und von sich gestossen hat, die alleine gestorben ist?
Dazu kommt, dass ich zum grössten Teil meiner Verwandtschaft den Kontakt abgebrochen habe. Da sind einige Dinge passiert, die mir grosse Mühe bereiten, den Kontakt wieder aufzunehmen, aus Angst, dass sich das wiederholt. Und ja, ich stosse auch in meinem Alltag oft die Menschen von mir.
Die ältere Dame zieht die Jacke um sich, ihr ist sichtlich kalt. Sie starrt nach wie vor ins Leere, nicht sehr glücklich, der Mund zusammengekniffen, steht sie auf und macht sich vermutlich auf den Weg an die wärmende Sonne. Es mag warm aussehen, aber im Schatten ist es doch noch empfindlich kühl.
Vielleicht gehts zunächst gar nicht darum, Antworten zu finden, sondern erstmal all die richtigen Fragen zu stellen? Nach fünfzehn Jahren Therapie und endlich einem Gefühl von Genesung bin ich es mir nicht gewohnt, nicht mehr kämpfen zu müssen. Ich bins mir nicht gewohnt, dass meine Freizeit tatsächlich nutzbar ist, denn jahrelang war ich ständig emotional erschöpft oder ich hatte gerade Panik oder ich war depressiv oder es war sonst irgendwas. Ich fühle mich wie so ein Elternteil, wenn die Kinder ausgezogen sind – was nun tun mit der neuen Leere? Ist es eine erdrückende Leere oder ist es sowas wie ein leeres Blatt, das man nun beliebig fühlen kann? Vielleicht ist es gerade diese Beliebigkeit, die es schwierig macht – man will keinen falschen Strich setzen, man will das Bild nicht ruinieren. Dabei wäre es wohl besser, ein paar Fehler zu machen.
Also beschliesse ich, loszugehen. Ein paar Fehler zu machen.
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early-midlifecrisis · 2 years
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Männer-Rant.
Kurz vor dem Wochenende dachte ich: okay, lieber leben als nix tun, schickst du dem Mann deiner Wahl doch mal eine Message mit zwei Events, die dieses Wochenende stattfinden und ob er auf was Bock hat. Ratet mal, wer die Message gelesen und bis jetzt noch nix geantwortet hat? Ich bin dann in das Café gegangen, bei dem der Kellner ein Auge auf mich geworfen hat – auch wenn nix lief, irgendwie wars gut, mal da zu sein. Ich habs so satt, den immergleichen Mann schon mehrfach mal gefragt zu haben, ob er mal ausserhalb der Arbeit was mit mir unternehmen will und es am Schluss immer gleich rauskommt: entweder keine Antwort oder dann ne Absage. Wieso tue ich das? Ist das nicht genau diese ausgelutschte Definition von Wahnsinn, dasselbe zu wiederholen und ein neues Ergebnis zu erwarten? Vielleicht muss ich mir wirklich ein Ablaufdatum für diese Geschichte setzen. Und diesmal wirklich konsequent. Ist egal, was für eins, einfach eins, das fix ist. Wir sind seit gut fünf Jahren an diesem Hin und Her – das ist langsam wirklich absurd lange.
Dazu muss ich sagen, dass es ein Prozess war – ich hatte lange Zeit riesige Mühe damit, Nähe zuzulassen und dann wiederum war ich am Klammern, was er sehr ungeil fand. Verständlicherweise. Er auf der andern Seite kann einen als Blitzableiter nutzen, wenn er miese Laune hat und das ist für mich ein NoGo. Du kannst rummotzen und Dampf ablassen, aber Leute dumm anmachen, weil du miese Laune hast? Nope. Vor allem nicht, wenn es öfter mal passiert. Das hat er dann langsam mal gelernt zurückzuschrauben.
Das waren gute Lernerfahrungen in Sachen Männergeschichten. Aber unterm Strich? Ich finds ungeil, wenn er plötzlich weg ist. Keine Antwort. Wenn du nachfragst, gibts was Hingerotztes. Vielleicht bin es ja tatsächlich auch ich, die sich nicht sicher ist. Meine letzte Beziehung war mit einem depressiven Mann und ratet mal, wer die ganzen depressiven Rants anhören durfte, um dann noch sein Fett weg zu kriegen? Japp. Das brauche ich nicht nochmals. Oder nochmals einen Mann, der nach sechs Jahren Beziehung meint, er wollte das alles gar nicht. Oder projiziere ich da jetzt meine frühere Beziehung auf diese Geschichte?
Und dann wieder frage ich mich, ob ich mich nicht viel zu sehr auf die Männer ausrichte. Gibt’s nicht Wichtigeres im Leben? Klar wärs schön, mal zu kuscheln, aber ich hab noch so Vieles, das ich ausprobieren möchte, für das ich keinen Mann brauche.
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early-midlifecrisis · 2 years
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Ich entschuldige mich schon im Voraus für diesen selbstbezogenen Ramble heute.
Heute ist einer jener Tage. Ich bin recht gut gestartet, bin raus und anderthalb Stunden spaziert. Da ich aber nicht allzu fit bin, könnte ich mich jetzt hier im Café unter den Tisch legen und ne Runde schlafen. Auch wenn es sehr subtil ist – der Körper macht einfach nicht mehr alles gleich mit wie mit 20. Das heute war ein erster Versuch in Richtung mehr Fitness. Ich habe mich für den Oktober zu einem 10km-Lauf angemeldet. Derzeit schaffe ich es nicht mal, 10min am Stück zu joggen. Ist mir egal. Ich zieh das durch und ich gehe dahin, egal, wie fit ich dann bin. Das wird mich dazu treiben, mehr zu trainieren, denn nach der Hälfte der Strecke schlapp zu machen wäre dann doch ziemlich peinlich.
Ich war immer kreativ. Immer. Das war mein Lebensinhalt. Ich hab sogar an der Kunstschule studiert, nur um wieder in der IT zu landen. Und seit dem Studium fühlt es sich an, als würde mir die Kreativität aus den Fingern gleiten. Sie fühlt sich zunehmend wie ein Job an – zumindest, wenn ich sie gut machen will. Oder es fehlt mir dann die Energie. Dabei, wenn ich dann mal einen Versuch unternehme und mich richtig hinein begebe, dann ist es RICHTIG geil. Dazu kommt, dass ich ständig hüpfe – mal ist es das Schreiben, mal das Zeichnen, dann wieder Audio oder Filmen... und ich denke ständig: die Zeit wird knapper und knapper, du musst dich auf irgendetwas fokussieren, sonst wird das nie was! Es wurde schonmal was. Einige Tiefdrucke von mir wurden in einem Museum in einer Ausstellung zusammen mit anderen ausgestellt. Prompt verlor ich die Lust dran. Wobei ich sagen muss, dass die Drucke extra für diese Ausschreibung produziert worden waren und sich nicht so wirklich nach mir anfühlten.
Irgendwie fehlt mir diese Energie, die ich mit 20 noch hatte. Diese endlose Energie, während ich gleichzeitig nie wirklich müde wurde. Klar, ich stellte kaum eine geschriebene Geschichte fertig, aber wenigstens schrieb ich überhaupt was. Schreiben zu wollen und es nie zu tun, ist nervig. Oder Schreiben zu wollen und es kommt nur Mist raus. Dabei weiss ich, dass man solche Phasen einfach durchstehen muss. Ich weiss das doch alles und doch... fühlt es sich irgendwie sinnlos an. Wieso? Depression ist es nicht, ich weiss, wie sich die anfühlt. Es ist eher, als würde es mich nicht mehr gleich erfüllen wie damals. Aber einen Roman zu schreiben war mein Lebenstraum, seit ich zwölf bin. Das jetzt aufgeben? Hält es mich zurück, andere Dinge zu tun, indem ich an diesem alten Traum festhalte? Oder muss ich nur nochmals pushen? Mein letzter Versuch ist ein paar Monate her, ich habs bis auf Seite 80 geschafft, bevor ich das Gefühl hatte, mir schläft beim Schreiben das Gesicht ein. Beziehungsweise ich wollte mit der Geschichte auch zuviel. Es gab ne Rahmenstory, eine Nebenstory und dann noch etwas, das vor alledem stattgefunden hatte, die Figuren wurden immer zahlreicher... Und dann denke ich wieder, dass das Zeichnen vielleicht doch besser wäre. Das ist doch ein klassisches Davonlaufen, oder? Uh, da wirds unangenehm, machen wir lieber was Anderes. Das mache ich schon mein Leben lang und deshalb habe ich das Gefühl, nirgendwohin zu kommen.
Ich werde im Herbst abgeklärt wegen ADHS. Als ich mich angemeldet habe, dachte ich: jepp, das bin ich. Je länger ich überlege, desto weniger weiss ich es. Ja, chaotisch war ich schon immer. Aber irgendwie funktioniert dieses Chaos. Okay, ich hab bei der Arbeit manchmal Mühe, dass zwei Stunden vorbeigehen und ich plötzlich erschrecke, weil ich nix für diese zwei Stunden Arbeitszeit vorzuweisen habe, weil ich sozusagen die Tasks von links nach rechts und von rechts wieder nach links geschoben habe. Und wenn ich Menschen im Sichtfeld habe, dann kann ich fast gar nicht mehr arbeiten – weil ich einerseits strukturiert arbeiten soll und ich andererseits Bewegungen um mich herum wahrnehme, die mich ablenken. Ich hab mir angewöhnt, in solchen Situationen meine nächsten Tasks aufzulisten, dann kann ich nach jeder Ablenkung wieder darauf blicken und schauen, wo ich zuletzt war. Aber selbst so ist das unendlich anstrengend. Zum Glück ist das recht selten der Fall, weil wir im Büro Wände zwischen den Tischen haben. Aber früher, als das noch nicht so war, bin ich schier die Wände hoch – und war dann auch verzweifelt, weil ich abends kaum was geschafft hatte, aber fix und fertig war.
Aber es ist nicht so, dass ich Termine vergesse oder meine Schlüssel liegen lasse. Das sind Sachen, die lassen sich in den Griff kriegen. Der Schlüssel ist immer entweder in der Handtasche oder im Türschloss. Die Termine kriegen einen Reminder, der mich dran erinnert. Und so gehts eigentlich ganz gut.
Ich hab ein bisschen Angst, dass ich dahin gehe, mich abklären lassen und die dann komisch gucken, so à la: was zur Hölle machst du hier, du hast doch nix? Und wenn ich höre, wie manche wirklich kaum ihre Impulsivität beherrschen oder ständig alles vergessen, dann frage ich mich, ob das von mir wirklich Krankheitswert hat. Oder ob ich da in dem Rausch einfach mal dachte: okay, das habe ich, definitiv. Auf der anderen Seite überlege ich seit zehn Jahren, ob ich das habe und dann bringen wir es jetzt einfach hinter uns. Ich klär das ab, die sagen jepp oder nein und dann weiss ich Bescheid. Fertig und aus. Dann gibts kein Werweissen mehr. Umsetzen, Gewissheiten schaffen, raus aus der Seifenblase, tun. Darum geht es mir jetzt. Das hier ist die Lebensphase dafür. Kein Kopfkino, sondern was umsetzen.
Das hat gerade geholfen. Ich gehe jetzt mal ne Runde dem Fluss entlang und suche mir ein Plätzchen zum Schreiben. So. Und wenn ich nur drei Sätze schreibe. Einfach vorwärts machen. So. Auf gehts.
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early-midlifecrisis · 2 years
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Gambling.
Wer das Buch von Maria Konnikova liest (the biggest bluff), wird sehr schnell lernen: wenn du beim Poker nur spielst, wenn du gute Karten hast, wirst du Geld verlieren. Du musst was riskieren, du musst bluffen und den Thrill erleben, wenn es gelingt. Aber auch das Scheitern ist ein Teil des Dazulernens.
So eine Baustelle habe ich in meinem Leben. Es ist ein Mann. Wir kennen uns schon seit über fünf Jahren und irgendwie ist es so ein Halbdings, das aber nie zu einem Ganzdings wird. Wieso? Weil wir beide sehr passive, vorsichtige Menschen sind, die nicht so viel riskieren. Und irgendjemand muss nunmal den ersten Schritt tun. Wozu ich sagen muss, dass ich eventuell auch lernressistent bin, denn ich hab mir sicher schon ein halbes Dutzend Körbe von ihm eingefangen. Vielleicht müsste ich einfach die bisherigen Investitionen als Verluste abschreiben und loslassen. Ebendas habe ich aber auch schon versucht, und genau in jenen Momenten fängt er an, Interesse zu zeigen. Es ist so: weg kannst du nicht, aber ran kannst du irgendwie auch nicht und so lebst du nur eins: Kopfkino. Nun habe ich aber auch irgendwie das Gefühl, dass ich nicht mein Leben lang Kopfkino machen möchte. Deshalb habe ich ihm heute zwei mögliche Events fürs Osterwochenende vorgeschlagen. Ich weiss, der Mann hat seit zwanzig Jahren denselben Rucksack, der lässt sich zu nix drängen, wenn er nicht will. Vermutlich hole ich mir erneut einen Korb, den lege ich dann zu der restlichen Korbsammlung in den Keller. Aber ich finde, es ist allemal besser als nix zu tun.
Meine Therapeutin fragt bereits, wie lange ich dem noch Zeit gebe. Und diverse andere Leute, also eigentlich so ziemlich jeder, dem ich davon erzähle. Vielleicht sollte ich wirklich irgendein Datum mit mir selbst vereinbaren. Wenn bis dahin nicht mehr passiert ist, dann lassen wir es.
Dann wiederum hatte ich lange Jahre sehr die Tendenz, mich auf Männer einzuschiessen und dabei mich selbst zu verlieren. Das hat sich die letzten Jahre sehr geändert – die Körbe waren dabei sehr hilfreich, da ich dann innerlich wütend davon stapfte, um mir mein eigenes Leben aufzubauen. Als Jugendliche hab ich alles mögliche Zeugs gelernt – Jonglieren, Einradfahren, Boxen, Stenographie, Klavierspielen, das griechische Alphabet... ich liebte es, mir selber Neues beizubringen. Diese Jugendliche habe ich erst etwa vor einem Jahr wiederentdeckt. Ich hab mich fürs Fermentieren begeistert, ein dickes Buch dazu gelesen und seitdem lebt mein Sauerteig “Hermine” bei mir und es gibt einmal die Woche Sauerteigpfannkuchen. Dann habe ich angefangen, japanisch zu lernen. Nun will ich alles übers Investieren lernen und vielleicht mal die eine oder andere Aktie kaufen und verkaufen, mal schauen, ob ich herausfinde, wie das funktioniert. Ich bin Veganerin geworden, als ich den Film “Earthlings” gesehen habe – das hat mich massiv beeinflusst, mich mit meinen Werten auseinanderzusetzen. Seitdem gehe ich regelmässig zu einem veganen Potluck und treffe dort neue Leute. Und ich trage seit neustem vegane Barfussschuhe – das ist wie wenn man auf Socken unterwegs ist, es ist wundervoll!
Und nachdem ich all diese Dinge getan habe und es nicht aussieht, als würde sich in dieser Liebesaffäre mit dem Leben ein Ende abzeichnen, fühlt sich ein möglicher Korb auch nicht mehr ganz so schlimm an. Klar, er würde ziemlich weh tun nach all der Zeit. Aber nach Jahren, in denen ich so wenig riskiert habe, wird es Zeit, “all in” zu gehen – entweder wars nur ein Bluff oder die Karten stehen gut. So oder so weiss ich dann, woran ich bin. Und darum gehts bei ner Midlife Crisis doch, oder? Aufzuhören, das Leben in Traumwelten zu verbringen, ein paar Seifenblasen platzen zu lassen, um statt Luftschlösser vielleicht ne hübsche Gartenlaube zu bauen.
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