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#männergeschichten
missbookiverse · 8 months
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Erdsee-Lesekompass
Für viele ist die Herbstzeit wie gemacht für Fantasyliteratur. Warum mit diesen Gelüsten nicht mal einen Blick in die Vergangenheit werfen und eine Reihe namens Earthsea, zu Deutsch Erdsee, entdecken, deren letzter Band bereits vor 22 Jahren erschien? Findet ihr es nicht auch spannend, zu lesen, wie Fantasy damals war und zu erkennen, was sich seitdem verändert hat? Ursula K. Le Guin ist eine fabelhafte Autorin, um genau dieser Forschung nachzugehen.
Wer ist Ursula K. Le Guin?
Ursula K. Le Guin war eine amerikanische Science-Fiction- und Fantasyautorin, die von 1929 bis 2018 lebte. Vor allem in den Sechziger Jahren war sie eine der wenigen Frauen, die in diesen Genres erfolgreich Romane veröffentlichte. So war sie z. B. die erste Frau, die den Hugo und auch den Nebula Award gewann. Le Guins Romane hoben sich oft durch feministische Kritik, durch das Hinterfragen von gewalttätigen Herangehensweisen wie Krieg, durch Kriegsalternativen, die auf friedliches Zusammenleben im Einklang mit der Umgebung abzielten, und ein anthropologisches Interesse von der breiten Masse an Genre-Veröffentlichungen ab. Spannend, wegweisend und empfehlenswert ist dazu ihr kurzer Essay The Carrier Bag of Fiction aus dem Jahr 1986, den ihr kostenlos online lesen könnt und in dem sie erklärt, warum sie die Nase voll hat von “Männergeschichten”, in denen es immer nur ums Jagen, Töten und Kämpfen geht.
Was ist Earthsea?
Earthsea ist Le Guins Fantasy-Opus-magnum, eine sechsteilige Reihe, die in einer fantastischen Inselwelt mit demselben Namen spielt und unter anderem die Geschichte vom Zauberer Ged, der Priesterin Tenar und dem Mädchen Tehanu erzählt. Inzwischen wird Earthsea bereits öfter in einem Atemzug mit Tolkiens Middle-earth und C. S. Lewis’ Narnia genannt. Das Interessante an der Earthsea-Reihe ist, dass sie sich in zwei Zyklen aufteilen lässt, die erste und die zweite Trilogie. Während die erste in den 1960er und 1970er Jahren entstand und von Le Guin eigentlich als abgeschlossen erklärt wurde, hat sie 18 Jahre später ihre Meinung geändert und eine zweite Trilogie hinzugefügt. Da diese Entstehungsgeschichte ein bisschen verwirrend sein kann, habe ich das Ganze oben grafisch aufbereitet. Die Lesereihenfolge kann übrigens ganz simpel chronologisch vorgenommen werden (wobei sich darüber streiten lässt, ob die Kurzgeschichten, also Band 5, nicht auch einfach übersprungen werden könnten). Wer die Grafik aufmerksam studiert, wird feststellen, dass auch zwischen Band 4, Tehanu, und den letzten beiden Bänden eine elfjährige Lücke klafft. Die Autorin erklärt das auf ihrer Website wie folgt: 
“When Tehanu was published I put a subtitle on it — ‘The Last Book of Earthsea.’ I was wrong! I was wrong! I really thought the story was done; Tenar had finally got her second inning, and Ged and Tenar were [Spoiler entfernt], and if I didn't know exactly who or what Tehanu was, it didn't bother me. But then it began to bother me. And a lot of things about Earthsea were bothering me, like do wizards really have to be celibate, if witches don’t? and how come no women at Roke? and who are the dragons? and where do Kargish people go when they die? I found the answers to a lot of those questions in the stories that make the Tales from Earthsea. So then I was able to find out who Tehanu is — and who the dragons are — in The Other Wind.”
Einerseits erklärt das, warum es Earthsea in so unterschiedlichen Konstellationen zu kaufen gibt (Band 1-3 und 4-6 gesammelt, Band 1-4 gesammelt, einzeln) und andererseits illustriert es wunderbar, was Le Guin zu so einer genialen Autorin gemacht hat: Für sie war nichts in Stein gemeißelt. Sie hat sich mit ihren Lebensjahren verändert, ihre Meinungen revidiert und damit manchmal auch den Blick auf ihr eigenes Werk.
Was macht Earthsea so besonders?
Für eine Reihe, die in den Sechzigern entstand und aus der Feder einer weißen Frau stammt, ist es beachtlich, dass die meisten Figuren in Earthsea People of Color sind (was sich zu Le Guins Unmut nicht immer in der Covergestaltung niedergeschlagen hat). Für Le Guin war das eine bewusste Entscheidung, da die Fantasywerke, die sie um sich herum wahrnahm, keinerlei Vielfalt boten (aufgeschlüsselt in diesem Tor-Artikel). Ob sie sich diese Perspektive überhaupt aneignen darf, hat sie dabei ebenfalls beschäftigt und sie sagt 2004 im Slate Magazine Folgendes dazu: 
“So far no reader of color has told me I ought to butt out, or that I got the ethnicity wrong. When they do, I’ll listen. As an anthropologist’s daughter, I am intensely conscious of the risk of cultural or ethnic imperialism—a white writer speaking for nonwhite people, co-opting their voice, an act of extreme arrogance. In a totally invented fantasy world, or in a far-future science fiction setting, in the rainbow world we can imagine, this risk is mitigated. That’s the beauty of science fiction and fantasy—freedom of invention.”
Diese Aneignung mit Genre-Distanz abzutun, finde ich persönlich etwas fragwürdig und würde heute so vielleicht auch nicht mehr akzeptiert werden, aber gleichzeitig ist es eben nicht zu unterschätzen, was für einen Unterschied diese Art der Repräsentation von PoC in Fantasywelten damals gemacht haben dürfte.
In Sachen Gender und Feminismus kann Le Guin allerdings aus persönlicher Erfahrung schöpfen und tut dies am auffälligsten in Tehanu. Zur Erinnerung: Es sind fast 20 Jahre vergangen, seit die erste Earthsea-Trilogie veröffentlicht wurde und wir befinden uns nun in den Neunzigern. Die dritte Welle des Feminismus bricht los und Le Guin treiben eine Menge Fragen um: Warum stehen in den meisten Fantasyromanen Männer im Fokus? Wieso sind ältere Frauen, solche mit erwachsenen Kindern, so unsichtbar? Wieso gibt es selbst in Earthsea nur Zauberer und eine Schule nur für sie? Was ist das für eine Welt, in der Mädchen und Frauen von Männern vergewaltigt werden und in Angst vor diesen leben? In Tehanu geht Le Guin all diesen Fragen nach, hinterfragt und kritisiert die Fantasy-Stereotype ihrer selbst geschaffenen Welt und verhandelt Misogynie und Rape Culture der Realität. Dazu schreibt sie treffend im Locus Magazine:
“I'm only sorry it took me to Book Four of Earthsea to be able to refuse the prejudice that sees male as the norm.”
Weitere Themen, die euch in Earthsea begegnen, sind der Tod und seine Grenzen, der Umgang mit und das Gleichgewicht zwischen Menschen und ihrer Umwelt, die Frage nach Macht und die Macht der Worte. Ihr merkt vielleicht schon, dass Earthsea mit all diesen Themen wohl keine besonders actiongeladene Handlung zu bieten hat. Es gibt natürlich Reisen und Quests, aber eben auch viele Gespräche und philosophische Überlegungen. Außerdem sind die Bücher für heutige Verhältnisse oft ungewohnt gerafft erzählt, aber wenn ihr nicht nur gute Fantasybücher lesen wollt, sondern euch auch für ihren Entstehungs- und Entwicklungskontext interessiert, seid ihr hier genau richtig. Wobei ich gestehen muss, dass Earthsea auch losgelöst von seiner geschichtlichen Einordnung eine urige, gemütliche Atmosphäre versprüht und interessante Geschichten erzählt.
Welches Medium passt zu mir?
Da Earthsea sich seit Jahrzehnten so großer Beliebtheit erfreut, gibt es inzwischen eine ganze Handvoll Wege, die Geschichten kennenzulernen. Ganz klassisch gibt es da natürlich die Bücher in Originalsprache oder auch in der neuen deutschen Übersetzung von Karen Nölle, Hans-Ulrich Möhring und Sara Riffel (im Deutschen momentan als gigantische, illustrierte Gesamtausgabe oder in 2 Sammelbänden mit je der ersten und zweiten Trilogie erhältlich). In beiden Sprachen sind Hörbücher verfügbar und es gibt sogar ein Hörspiel. Ursprünglich stammt dieses von der BBC, aber inzwischen hat der WDR auch eine deutsche Version produziert, die ihr kostenlos als Hörspiel-Podcast anhören könnt. Staffel 1 umfasst die erste Trilogie und Staffel 2 Buch 4 und 6. Der Inhalt ist hier natürlich stark runtergebrochen, aber als Einstieg oder Auffrischung ist diese erstklassige Produktion absolut empfehlenswert. Der Vollständigkeit halber will ich auch die Verfilmung von 2004 erwähnen, die allein schon wegen des white-washings der Charaktere von der Autorin abgelehnt wurde (wie im Slate Magazine kommentiert) und deren Trailer alles andere als ansprechend aussieht. Interessant, aber ebenfalls weit weg von den Büchern ist die Studio-Ghibli-Umsetzung namens Tales from Earthsea, die sich größtenteils auf Band 3 bezieht.
Und jetzt erzählt mir mal, wie vertraut ihr bereits mit Le Guin und Earthsea wart oder ob ich euch neugierig machen konnte und mit welchem Medium ihr gern nach Earthsea reisen würdet.
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memesofpalthera · 7 months
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Eren zu Illuminus: Oh ja, das wird der Wahnsinn! Wir bleiben die ganze Nacht wach und erzählen uns Männergeschichten! Und Morgen früh.. mach ich uns Waffeln!
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tschustawesome · 10 months
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Regelmäßig erinnere ich mich an einen jungen Kerl namens Martin- Reinhard, den ich vor ca 10 Jahren in Graz, in der Postgarage zufällig getroffen hab. Ich war 30 und er war so 24. Wir kannten uns zuvor nur online und haben auf Facebook rel. viel geschrieben. Er war ein verträumter schüchterner Typ, der von einem Salzburger Nebenerwerbsbauernhof aufwuchs und irgendwas mit Sprachen studiert hat um Dolmetscher zu werden - nebenher hat er in nem Grazer Spar die Regale eingeräumt. Er war knapp gleich groß wie ich, aber sehr schlank und hat darum gößer gewirkt. Er hatte braune, leicht gelockte lange Haare und strahlende blaugrüne Augen. Wenn er auf der einen Seite nicht so einen hohen Sidecut gehabt hätte, hätte er mit seinem Sanften Lächeln etwas so wie die klassische Jesusdarstellung ausgeschaut. Er war "alternativ" eingestellt und exremst esoterisch unterwegs, aber ohne zu missionieren. Nicht nur dass er Veganer war, er war auch Rohköstler. Er ging viel barfuß und hatte so seltsame Barfußschuhe. Er sprach eher langsam, bedacht und leise. Man hätte glauben können er sei dumm, das war er aber nicht. Er hat sich nur viele Gedanken gemacht und war halt nicht so schlagfertig oder cool. Er hat mir geschrieben dass er als Homosexueller in seiner Familie zwar akzeptiert ist, aber die Selbstfindungsphase hat ihn sichtlich belastet. Auch von unglücklichen Männergeschichten hat er erzählt und dass das, was in der Szene abgeht, nichts für ihn ist. Irgendwie war er in der Erwachsenenwelt noch nicht ganz angekommen. Den provinzionellen Konservatismus seines Vaters lehnte er ab, aber den sich daraus ergebenden Konflikt konnte er zu dem Zeitpunkt nicht bewältigen. Beim Spar hatte er ungute Vorgesetzte und sanftmütig wie er war, könnte er sich nicht wehren und war auch damit überfirdert, dass Andere scheinbar grundlos scheiße zu ihm waren. Zu dem Zeitpunkt als wir schrieben, hatte ich mit Männern nichts mehr am Hut, aber noch nicht alle Kontakte abgebrochen und als Zeitvertreib und weil er nett war, hab ich mir seine Geschichten angehört. Er konnte auch ganze Romane schreiben. Ich versuchte ihm manche Sachen zu erklären und ihm einen anderen Blick auf die Dinge zu zeigen und auch dazu motivieren, dass er sich wehren soll und dass er sich auch behaupten darf. Dass er Esoteriker war, Bäume umarmt hat, sich mit Engeln unterhalten hat und noch ein paar andere schräge Sachen, war dann der Grund, warum ich ziemlich sicher war, ihn nie IRL treffen zu wollen ... auch nicht freundschaftlich. Ich fürchtete mich davor, dass ich wegen seiner Weltanschauung ihm nicht den nötigen Respekt entgegen ringen hätte können und ich mich dazu verleitet fühlte ihn zu veräppeln. Jedenfalls hat er mich dann in der Postgarage erkannt und angesprochen und wir haben geplaudert und er schien so nett zu sein wie online und seine Verrücktheiten hielten sich auch in Grenzen. Wir haben die Woche drauf wieder geschrieben und er hat gemeint, ob ich nicht mit ihm und seinen Freunden eine andere Veranstaltung am Wochenende besuchen möchte. Wie es für einen eher zurückhaltenden, schüchternen Schwulen üblich ist hatte er viele Freundinnen und ich hab mich drauf eingelassen und wir sind dann das Wochenende drauf zu einer heim um vorzuglühen.
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philosophenstreik · 1 year
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snowflake
roman von louise nealon
erschienen 2022
im mareverlag
isbn: 978-3-86648-660-7
debbie ist nun 18, volljährig und bereit auf das college zu gehen. dafür muss sie vom kleinen dorf, wo sie auf einem milchbauernhof groß geworden ist in die große stadt ziehen - hinein in die hauptstadt dublin. allerdings zieht sie nicht direkt dorthin, denn eine wohnung wäre zu teuer und ihr onkel billy zahlt schon für das studium genug, also pendelt sie erst einmal hin und her. im gegensatz zu ihrem heimatdorf, wo sie nie wirklich anschluss gefunden hat, geht hier alles ganz schnelll und sie findet mit xanthe eine beste freundin, die sie zuvor nie hatte. sie genießen das studentenleben und immer öfter bleibt debbie über nacht in der wg ihrer freundin. bei den vielen parties fließt der alkohol und debbie hat mehr männergeschichten, als ihr selbst bewusst ist, bis sie xanthe darauf aufmerksam macht. zuhause hat sie weiter zu kämpfen mit ihrer mutter, die als verrückt verschrien ist und hauptsächlich schläft und ihre träume niederschreibt. weiterhin muss sie die kühe melken, da ihr onkel billy wieder einmal die nacht durchzecht hat. doch als plötzlich der freund ihrer mutter stirbt, der auf der farm eine wichtige position hatte und eine große hilfe war, gerät so einiges durcheinander, zumal debbie seinen dramatischen unfall im traum zeitgleich miterlebt hat... wie soll sie darauf reagieren? was ist mit ihrer familie los? wird sie verrückt wie ihre mutter mit ihrer traumobsession? hätte sie ihn retten können, wäre sie nur rechtzeitig aufgewacht und zu ihm gesprintet? es ist für alle - für das gesamte dorf - ein tiefschlag. zu alledem ist xanthe jetzt auch noch mit dem jungen zusammen, den sie immer angehimmelt hatte, schon seit jahren, kommt der hübsche kerl doch zufällig auch aus ihrem dorf... auch dies ein grund, weshalb xanthe ihre beste freundin über die feiertage besuchen kommt - und auch hier läuft, wie so vieles in debbies leben, nicht so, wie geplant...
es ist louise nealons erster roman - und was für einer! wenn man beim ersten die latte schon so hoch legt kann man auf den zweiten auf jeden fall sehr gespannt sein... wunderbar gezeichnete charaktere durchziehen die ganze geschichte - nebendarsteller ebenso wie protagonisten werden mit der gleichen liebe zum detail behandelt und alles ist einfach so lebendig. das land mit seinen aberglauben, die stadt mit ihrer skepsis, die großen erzählungen der grünen insel, die reiche kultur und sprache (auf all dies spielt die autorin in ihrer geschichte immer wieder an)... der leser wird ganz und gar in ein irland entführt, in dem gestern, heute und morgen parallel gelebt werden in einer mitreißenden geschichte, die irgendwie immer weiter dem höhepunkt entgegenstürmt. vielleicht ist alles so lebendig und so nah erzählt, weil die autorin, ebenso wie die protagonistin auf einer farm aufgewachsen ist und dann in dublin literatur studierte - geteiltes schicksal? biographischer roman? vielleicht aber auch ist  louise nealon ganz einfach “nur” ein weiteres großes talent in der langen irischen erzähltradition, die freude weckt auf alles, was da in zukunft noch kommt....
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rafamonzo · 4 years
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Männergeschichten
http://rafamonzo.tumblr.com   / http://tanaka-clan.tumblr
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early-midlifecrisis · 2 years
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Gambling.
Wer das Buch von Maria Konnikova liest (the biggest bluff), wird sehr schnell lernen: wenn du beim Poker nur spielst, wenn du gute Karten hast, wirst du Geld verlieren. Du musst was riskieren, du musst bluffen und den Thrill erleben, wenn es gelingt. Aber auch das Scheitern ist ein Teil des Dazulernens.
So eine Baustelle habe ich in meinem Leben. Es ist ein Mann. Wir kennen uns schon seit über fünf Jahren und irgendwie ist es so ein Halbdings, das aber nie zu einem Ganzdings wird. Wieso? Weil wir beide sehr passive, vorsichtige Menschen sind, die nicht so viel riskieren. Und irgendjemand muss nunmal den ersten Schritt tun. Wozu ich sagen muss, dass ich eventuell auch lernressistent bin, denn ich hab mir sicher schon ein halbes Dutzend Körbe von ihm eingefangen. Vielleicht müsste ich einfach die bisherigen Investitionen als Verluste abschreiben und loslassen. Ebendas habe ich aber auch schon versucht, und genau in jenen Momenten fängt er an, Interesse zu zeigen. Es ist so: weg kannst du nicht, aber ran kannst du irgendwie auch nicht und so lebst du nur eins: Kopfkino. Nun habe ich aber auch irgendwie das Gefühl, dass ich nicht mein Leben lang Kopfkino machen möchte. Deshalb habe ich ihm heute zwei mögliche Events fürs Osterwochenende vorgeschlagen. Ich weiss, der Mann hat seit zwanzig Jahren denselben Rucksack, der lässt sich zu nix drängen, wenn er nicht will. Vermutlich hole ich mir erneut einen Korb, den lege ich dann zu der restlichen Korbsammlung in den Keller. Aber ich finde, es ist allemal besser als nix zu tun.
Meine Therapeutin fragt bereits, wie lange ich dem noch Zeit gebe. Und diverse andere Leute, also eigentlich so ziemlich jeder, dem ich davon erzähle. Vielleicht sollte ich wirklich irgendein Datum mit mir selbst vereinbaren. Wenn bis dahin nicht mehr passiert ist, dann lassen wir es.
Dann wiederum hatte ich lange Jahre sehr die Tendenz, mich auf Männer einzuschiessen und dabei mich selbst zu verlieren. Das hat sich die letzten Jahre sehr geändert – die Körbe waren dabei sehr hilfreich, da ich dann innerlich wütend davon stapfte, um mir mein eigenes Leben aufzubauen. Als Jugendliche hab ich alles mögliche Zeugs gelernt – Jonglieren, Einradfahren, Boxen, Stenographie, Klavierspielen, das griechische Alphabet... ich liebte es, mir selber Neues beizubringen. Diese Jugendliche habe ich erst etwa vor einem Jahr wiederentdeckt. Ich hab mich fürs Fermentieren begeistert, ein dickes Buch dazu gelesen und seitdem lebt mein Sauerteig “Hermine” bei mir und es gibt einmal die Woche Sauerteigpfannkuchen. Dann habe ich angefangen, japanisch zu lernen. Nun will ich alles übers Investieren lernen und vielleicht mal die eine oder andere Aktie kaufen und verkaufen, mal schauen, ob ich herausfinde, wie das funktioniert. Ich bin Veganerin geworden, als ich den Film “Earthlings” gesehen habe – das hat mich massiv beeinflusst, mich mit meinen Werten auseinanderzusetzen. Seitdem gehe ich regelmässig zu einem veganen Potluck und treffe dort neue Leute. Und ich trage seit neustem vegane Barfussschuhe – das ist wie wenn man auf Socken unterwegs ist, es ist wundervoll!
Und nachdem ich all diese Dinge getan habe und es nicht aussieht, als würde sich in dieser Liebesaffäre mit dem Leben ein Ende abzeichnen, fühlt sich ein möglicher Korb auch nicht mehr ganz so schlimm an. Klar, er würde ziemlich weh tun nach all der Zeit. Aber nach Jahren, in denen ich so wenig riskiert habe, wird es Zeit, “all in” zu gehen – entweder wars nur ein Bluff oder die Karten stehen gut. So oder so weiss ich dann, woran ich bin. Und darum gehts bei ner Midlife Crisis doch, oder? Aufzuhören, das Leben in Traumwelten zu verbringen, ein paar Seifenblasen platzen zu lassen, um statt Luftschlösser vielleicht ne hübsche Gartenlaube zu bauen.
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vollstaendig-lateth · 4 years
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Neues Kapitel?
All meine Einträge und all meine Männergeschichten haben mich hier her gebracht. 
Während er Isolation habe ich Online jemanden kennengelernt. Wir haben über Wochen jeden Tag geschrieben, telefoniert oder video-telefoniert. Am 1. Mai - dem Tag an dem die Ausgangsbeschränkungen gelockert wurden - haben wir uns bei mir getroffen. Und ich muss sagen: Ich bin hin und weg! 
Was vor diesem Treffen nur eine Schwärmerei für einen quasi Fremden war, ist jetzt eine totale Verknalltheit. Ich finde mich in dieser Situation so komisch. Ich Tagträume, ich verstehe Liebeslieder und ich kann kaum noch an etwas anderes denken. Gleichzeitig mache ich mir Sorgen, dass ich nicht gut genug bin oder dass er mich doch nicht so sehr mag (völlig unbegründet immerhin ist er der erste und der letzte am Tag mit dem ich rede und er plant bereits unser zweites Date). 
Ich habe mir meine alten Einträge hier durchgelesen und ich muss sagen, all das was mich in den letzten Monaten beschäftigt hat, war nicht der Rede wert. Es waren bedeutungslose Momente, flüchtige Begegnungen oder kleine Funken Gefühle, die so schnell wieder weg waren, wie sie aufgetaucht sind. 
Ich leide fast mein ganzes Leben lang unter leichten Schlafstörungen. Ich habe Probleme mit dem durchschlafen, teilweise Albträume etc. In seinem Armen habe ich so tief geschlafen, wie seit Jahren nicht mehr! Und das obwohl ich nicht mal mit meiner besten Freundin in einem Bett schlafen kann... 
Ist es ein neues Kapitel in meinem Leben oder wird das gleich schnell wieder vorüber gehen, wie es aufgeflammt ist? Diesmal fühlt sich etwas anders an... 
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paaleiko · 5 years
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"Schluß damit, daß ich Dir nie begegnet bin. Schluß mit den Männergeschichten zwischen Mann und Frau. Schluß damit! Diese kleine, klägliche Angst, die Ihr Liebe nennt, Schluß damit! Für eine große Liebe braucht es zwei Einzelgänger und ein Gebet. Sei meines, wenn die Liebenden schlafen und in den Häusern die Stille steht. Dann komm, dann geh! Tu beides mit der Heftigkeit eines Sommergewitters." (Wolf Wondratschek)
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Fiktives Tagebuch: Entdeckt / (Veronika-Reihe)
Meine beste Veronika hat durch einen dummen Fehler von mir entdeckt, dass ich transgender bin! Veronika und ich haben und beim Jobben kennengelernt und ist an der gleichen Uni wie ich. Wir freundeten uns irgendwie an und und wurden sowas wie beste Freundinnen … nur dass sie bisher mich „nur“ als Mann gesehen hat. Veronika ist eine so lebensfrohe und offene Person und flirten viel und gerne mit Männern und auch auch Erfolg bei ihnen. Zwischen uns war es ja nie so … ich hatte nie sexuelles Interesse an ihr … ich mochte sie einfach … als gute Freundin. Und sie mochte mich auch rein platonisch … sie erzählte wie sogar oft von ihren Männergeschichten und heulte sich auch bei mir aus. Sie fragte mich oft nach meinen Frauengeschichten … aber da gab es ja nichts … sie wunderte sich zwar immer aber sagte aber nie was. Tja und gestern kam sie spontan zu mir und klingelte Sturm! Es war Freitag nachmittag und sie wollte eigentlich mit ihrem derzeitigen Freund einen Wochenendausflug machen. Ich hatte mich gerade geschminkt und mir die Nägel lackiert … und in der Wohnung lagen allerlei Frauensachen rum. Sie klopfte an die Tür und bettelte fasst dass ich sie rein lasse … sie wusste, dass ich zu hause war was sollte ich eigentlich tun?! Ich fasste mir ein Herz und öffnete die Tür … da stand sie die Augen voller Tränen und plapperte los … Karsten hätte sie einfach gegen eine andere ausgetauscht und sei mit dieser weggefahren – ich kenne sie zu und grinste in mich hinein … nicht die Tatsache das Karsten sie sitzen ließ traf sie – sondern dass sie einfach so schnell mit einer anderen ausgetauscht wurde … Zuerst beachtete sie mich nicht richtig … aber dann vielen ihr die Frauenkleidung und meine lackierten Nägel auf. Ich wurde rot und panisch … doch sie meinte nur … „Ach dass ist dein Geheimnis … und ich dachte du bist bloß schwul … aber nicht das eine Frau sein willst!“ Sie nahm mich in den Arm und fragte warum ich denn nix zu ihr gesagt hätte und ich meinte ich hätte Angst gehabt sie würde mich nicht mehr mögen und für einen perversen Spinner halten … mir kamen dabei die Tränen und sie nahm mich noch fester in den Arm. Wir redeten den ganzen Abend … und nun sind wir wirklich beste Freundinnen. Ein fiktive Tagebucheintrag von Smaragdvenus
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eggi1972 · 4 years
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[Kino] Berlin, Berlin
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München, 10. Dezember 2019 – Lolle is back! Millionen Fans folgten über vier Staffeln und 86 Folgen lang der liebenswert chaotischen Großstadtheldin Lolle (Felicitas Woll) bei ihrer Suche nach sich selbst, Freundschaft, Liebe und dem Sinn des Lebens. Jetzt kehrt die ARD-Kultserie „Berlin, Berlin“ endlich zurück – und das auf der großen Kinoleinwand! 15 Jahre später, gerade als Lolle sich endlich entscheidet zu heiraten, macht ausgerechnet Sven ihr einen Strich durch die Rechnung. Das heiß ersehnte Wiedersehen mit Lolle, Sven, Rosalie und Hart startet am 19. März 2020 in den Kinos.
Teaser:
Typisch Sven (Jan Sosniok)! Er platzt mitten in Lolles (Felicitas Woll) Hochzeit mit Hart (Matthias Klimsa) hinein und macht ihr vor versammelter Gästeschar einen Heiratsantrag. Völlig verwirrt flüchtet Lolle in wilder Fahrt quer durch Berlin. Nach einem emotionalen Ausraster landet sie vor Gericht und wird prompt zu Sozialstunden an einer Schule verdonnert. Dort trifft sie Dana (Janina Uhse), mit der sie eines gemeinsam hat: Komplizierte Männergeschichten. Nach einer verrückten Partynacht in den Berliner Clubs wachen die beiden am nächsten Morgen in einem Auto auf, allerdings nicht in Berlin, sondern im Harz! Lolle will unverzüglich zurück. Doch die Fahrt nach Berlin wird zu einem aberwitzigen Roadtrip, der für beide Freundinnen zu einer Reise wird, die ihr Leben für immer verändert…. aber Moment mal! Was ist eigentlich mit Svens Heiratsantrag? Mit BERLIN, BERLIN, eine Produktion der REAL FILM Berlin, präsentiert Constantin Film die Kinokomödie des Frühjahrs, erfrischend anders und herrlich absurd. Hochkarätig besetzt mit Felicitas Woll („Die Ungehorsame“), Janina Uhse (DER VORNAME), Jan Sosniok („Danny Lowinski“), Matthias Klimsa („Die Pfefferkörner“) und Sandra Borgmann („Dark“). An ihrer Seite glänzen prominente Gäste wie Armin Rohde, Detlev Buck, Christian Tramitz, Kailas Mahadevan, Gitta Schweighöfer u.v.a. Hinter der Kamera steht das bewährte „Berlin, Berlin“-Team: Regisseurin Franziska Meyer Price (MÄNNERHORT) führte bei zahlreichen Episoden der Kultserie Regie, das Drehbuch zum Film stammt von David und Ben Safier. Der Erfolgsautor David Safier („Mieses Karma“, „Jesus liebt mich“) war als Hauptautor maßgeblich am Erfolg der ARD Kultserie beteiligt, die als erste deutsche Serie mit dem Internationalen Emmy ausgezeichnet wurde. BERLIN, BERLIN ist eine Produktion von REAL FILM Berlin und LETTERBOX FILMPRODUKTION in Co-Produktion mit Constantin Film, Degeto Film, Rundfunk Berlin-Brandenburg, Radio Bremen und German Film Partners. BERLIN, BERLIN wurde gefördert durch MBB Medienboard Berlin-Brandenburg, MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg, nordmedia Film und Mediengesellschaft Niedersachen/Bremen sowie DFFF Deutscher Filmförderfonds. Kinostart: 19. März 2020 im Verleih der Constantin Film Darsteller: Felicitas Woll, Janina Uhse, Jan Sosniok, Matthias Klimsa, Sandra Borgmann, Kailas Mahadevan, Armin Rohde, Kai Lentrodt, Gitta Schweighöfer, Detlev Buck, Christian Tramitz Regie: Franziska Meyer Price Drehbuch: David und Ben Safier Kamera: Stefan Unterberger Produzenten: Michael Lehmann, Holger Ellermann Co-Produzenten: Martin Moszkowicz, Friederich Oetker (Constantin Film), Christine Strobl (Degeto Film), Sebastian Leutner, Rolf Mütze (German Film Partners) Redaktion: Claudia Grässel, Sebastian Lückel (Degeto Film),Cooky Ziesche (Rundfunk Berlin-Brandenburg), Annette Strelow (Radio Bremen) Read the full article
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liebesfehler · 7 years
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Manchmal frage ich mich, ob es da draußen noch irgendwen gibt, der sich anhören würde, was mich gerade beschäftigt. Meine "Freunde" interessieren meine 'Männergeschichten' nicht, deswegen kann ich auch über Probleme mit niemandem reden.
Kannst mit mir reden 🤗
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silversentinel2013 · 7 years
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Neuer Beitrag im Kunstblog von Kunstplaza
Es wurde ein neuer Beitrag veröffentlicht im Kunstblog von Kunstplaza unter http://www.kunstplaza.de/videokunst-2/marcel-odenbach-blick-auf-kunst-der-demokratie/
Marcel Odenbach: Ein Blick auf Kunst im Dienste der Demokratie
Marcel Odenbach ist ein deutscher Videokünstler. Einer DER deutschen Videokünstler, zusammen mit Medienkünstler Klaus vom Bruch und der Bildhauerin, Video- und Performancekünstlerin Ulrike Rosenbach bildet Marcel Odenbach das Trio der international bekanntesten deutschen Videokünstler (das bereits seit den 1970er Jahren auch gemeinsam arbeitet).
Marcel Odenbach ist international bekannt, aber in Leben und Schaffen eng seinem Geburtsort verhaftet: Er wurde am 7. Juli 1953 in Köln geboren, lebt seitdem hauptsächlich in Köln, war lange in lehrender Professur und als Prorektor an der Kunsthochschule für Medien Köln tätig und ist gerade in illustrierter Gesellschaft von Ai Wei­wei, Candida Höfer, Claes Oldenburg, Gerhard Richter, Rosemarie Trockel und vielen weiteren Künstlern mit besonderem Bezug zu Köln und zum gefeierten Museum in der Ausstellung “Wir nennen es Ludwig. Das Museum wird 40!” des Museum Ludwig in Köln zu sehen (mehr zu den beteiligten Künstlern und zur Jubiläums-Ausstellung erfahren Sie im Kunstplaza-Artikel: “Jubiläums-Ausstellung 2016: Museum Ludwig zeigt Museum Ludwig” und in Künstler-Einzelporträts).
Marcel Odenbach belegt in der Weltbestenliste der Kunst aktuell Platz Nr. 474. Er wird seit Jahrzehnten unter den 500 bedeutendsten zeitgenössischen Künstlern geführt und hat um das Jahr 2008 ganz kräftig an Rang 300 gekratzt.
Steckbrief zum deutschen Videokünstler Marcel Odenbach
Ein vielseitig ausgebildeter Künstler und seine vielschichtige Kunst
Marcel Odenbach hat Kunst studiert, unter anderem, von 1974 bis 1979 an der Technischen Hochschule Aachen. Keine praktische Kunst, sondern Kunstgeschichte, und nicht nur Kunst, sondern auch Architektur und Semiotik.
Semiotik ist die Zeichentheorie, die Wissenschaft, die sich mit Zeichensystemen beschäftigt. Sie formt und untersucht die Wirkung von Zeichen aller Art, Bildschrift, Gestik, Formelzeichen, sprachbildende Zeichen wie Buchstaben, regelnde Zeichen wie Verkehrszeichen.
Die zahlreichen Verschwörungstheoretiker, die zur Zeit unterwegs sind, können jetzt beginnen, in Marcel Odenbachs Kunst nach versteckten Zeichen zu suchen. Aber Vorsicht, Marcel Odenbachs Kunst ist voll von Zeichen, die nicht für jeden Dödel sofort zu erkennen sind. Die weisen allerdings auf reale politische Schieflagen hin, deren anstrengender und notwendiger Bekämpfung sich die Verschwörungstheoretiker durch ihre kreative Verdrängungspraxis ja gerade entziehen wollen.
1976 gründete Marcel Odenbach mit Kommilitonen (noch im Studium) die “Produzentengruppe ATV”, von der weiter unten noch die Rede sein wird.
1978, vielleicht als kreative Pause vor dem stressreichen Studien-Abschlussjahr, hatte Odenbach ein außerordentlich produktives Jahr:
“Sich selbst bei Laune halten!” von 1978 behandelt in 13 Sequenzen abwechselnd das Thema Spiel (Spielregeln und deren Einhaltung, Veränderung, Umstoß), dem ungeschnittene Aufnahmen von Szenen entgegengesetzt werden, in denen das politisch aufgeheizte Klima der Terroristen-Jagd im “heißen Herbst” des Deutschlands von 1977 eingefangen wird.
Szenenbild: www.medienkunstnetz.de/assets/img/data/234/bild.jpg
Mit dem im gleichen Jahr geschaffenen “großen Mißverständnis” erreicht Odenbach erstmals eine größere Öffentlichkeit. “Das große Mißverständnis” ist eine ironische Performance, eine Persiflage auf die kurz vorher in Mode gekommene Kunstform der Performance, in der Odenbach als “Narr des Herrschers” oder (kunstschaffender) Varietékünstler seine Zauberstückchen vorführt, um den an der Kunst Verdienenden und den (gleichzeitig und ebenso zur Gewinnerzielung benutzten) Kunst-Rezipienten – der eigentlichen Attraktion, das ist das “große Missverständnis” – die Gelegenheit zu geben, sich beim Betrachten und Bewerten des Dargebotenen zu produzieren.
Das Kunstwerk wurde in Basel vorgestellt, dem neben Köln wohl wichtigsten internationalen Kunstmarkt, und es störte Odenbach damals wenig, dass er seine Kritik an “Kunst und Kunstrezeption in modernen Zeiten” ausgerechnet durch Unterstützung einer für Förderung von Medienkunst bedeutsamen Schweizer Galerie formulieren konnte (Szenenbild: www.medienkunstnetz.de/assets/img/data/228/bild.jpg). Woran wir uns heute wohl immer noch ein Vorbild nehmen müssen, das Geld sitzt immer bei den Protagonisten der ausbeuterischen, menschenverachtenden, umweltzerstörenden Systeme, die “zum Wohl der Welt” bekämpft werden müssen.
Ebenfalls von 1978: “Ich glaube, ich bin mir selbst verlorengegangen”, eine auf Video festgehaltene Performance, die am Szenario “der Künstler und seine Einsamkeit im Ausstellungsbetrieb” in ziemlich klarer Symbolik die Gefühle beschreibt, die introvertierte Künstler bei öffentlicher Vorstellung ihrer Werke durchleiden (Szenenbild: www.medienkunstnetz.de/assets/img/data/232/bild.jpg). und “Wenn der Elefant zum Elfenbeinhändler wird”, eine Fotoarbeit zum “Deutschen Herbst” des RAF-Terrorismus, in der zugleich die Bedeutung der Technik als modernes Herrschaftsinstrument kritisiert wird (Szenenbild: www.medienkunstnetz.de/assets/img/data/237/bild.jpg).
Aktuell ist das Werk “Ein Bild von einem Bild machen” von 2016 auf der Jubiläumsausstellung des Museums Ludwig zu sehen, von dem auch nur so viel verraten werden soll, dass ein perfides Suchspiel enthalten ist, im dem nach typischer Nazi-Kunst zu fahnden ist.
In der Zeit von 1978 bis heute sind viele weitere Videos entstanden, die Ihnen zur Entdeckung überlassen bleiben. Zur Anregung der Neugier folgt eine kleine Abfolge von Titeln (die selbst schon eine Art “Titelstory” schreibt):
Als könnten mich Erinnerungen täuschen, Das Schweigen deutscher Räume erschreckt mich, Der Konsum meiner eigenen Kritik, Die Distanz zwischen mir und meinen Verlusten, Die Unwahrheit der Vernunft oder: Habe versucht, die Problemstellung zu verschlafen, Dreihändiges Klavierkonzert für entsetzlich verstimmte Instrumente, Ein Tag am Meer, Gespräch zwischen Ost und West, Im Kreise drehen, In stillen Teichen lauern Krokodile, Männergeschichten 1, Mir hat es den Kopf verdreht, So lange der Ball rollt, Stehen, nicht Fallen, Stille Bewegungen, Traumatische Tropen, Verstörte Orte, Wein nicht, Kind, Wenn die Wand an den Tisch rückt, Zu schön um wahr zu sein …
Marcel Odenbach hat öfter erklärt, warum er (so gerne) mit dem Medium Video arbeitet:
“Da Video drei verschiedene Elemente in sich vereinigt, a) das Bild, b) Handlungsabläufe, c) den Ton, um die Macht der Technik und des Fortschritts in der Gesellschaft aufzuzeigen.
Da das Fernseh-Bild der heutigen Sehgewohnheit eher entspricht als das Tafelbild.
Da das Fernsehen als Zeitvertreib mit seinem hohen Unterhaltungscharakter gesellschaftliche, also politische Veränderungen “in großem Maße” ausgelöst hat.
Da die Medienanalyse und -kritik ein zentrales Thema unserer Gesellschaft geworden ist.
Da ich theoretisch einen größeren Rezipientenkreis als die Museumsbesucher ansprechen kann.
Da meine visuelle Darstellung nicht mehr als dekorativer und repräsentativer Wandschmuck verwertet werden kann.
Da die Kunst einen Teil ihres Charakters der Ware verliert.
Da ich umfassendere Alternativen setzen kann!”
(zitiert aus www.medienkunstnetz.de/kuenstler/odenbach/biografie)
Nichtsdestotrotz hat er immer schon auch die von ihm in dieser Aussage disqualifizierten Tafelbilder angefertigt (womit einfach zweidimensionale Bilder gemeint sind), neben und/oder in Vorbereitung seiner Video-Arbeit.
In den USA sind es sogar vor allem diese “Tafelbilder”, die man mit dem Künstler Marcel Odenbach verbindet und die ihn bekannt gemacht haben. Bei uns ist die Tafelkunst von Marcel Odenbach noch eher so etwas wie ein Geheimtipp, der auf Entdeckung wartet, hier einige Einblicke in diesen Teil von Odenbachs künstlerischem Werk:
1975: “Wenn das so weiter geht” …aus: Spruch des Monats, Bleistift und Buntstift auf Papier, dreiteilig: www.artblogcologne.com/wp-content/uploads/2013/10/19750802_02.08.jpg
1977: “Sich selbst bei Laune halten”, Collage und Konzept für die Videoarbeit gleichen Titels, Bleistift, Farbstift, Tinte auf Papier, dreiteilig: www.artblogcologne.com/wp-content/uploads/2013/10/IMG_1079.jpg
2004: “Zugezogen”, Collage, Tinte auf Papier: www.artblogcologne.com/wp-content/uploads/2013/10/MO_Zugezogen.jpg
2005: Marcel Odenbach, “20. März 2003”, Collage, Fotokopie und Pappe auf Papier, Tinte, Bleistift: www.artblogcologne.com/wp-content/uploads/2013/10/2005_20.-Maerz-2003.jpg
2006: Marcel Odenbach, “Tageslicht”, Collage, Foto und Gouache auf Papier: www.artblogcologne.com/wp-content/uploads/2013/10/MO_Tageslicht.jpg
2010: Marcel Odenbach, “Probeliegen”, Collage, Tinte und Bleistift auf Papier: www.artblogcologne.com/wp-content/uploads/2013/10/MO_Probeliegen.jpg
2012: Marcel Odenbach, “Sitzfleisch”, Collage, Fotokopie und Pappe auf Papier, Tinte, Bleistift: www.artblogcologne.com/wp-content/uploads/2013/10/sitzfleisch.jpg
2013: “Abgelegt und Aufgehangen”, Collage, Tinte auf Papier: www.artblogcologne.com/wp-content/uploads/2013/10/MO_Abgelegt-und-Aufehangen.jpg (bitte geben Sie nicht der Versuchung nach, den Schreibfehler in der URL zu verbessern – der ist wirklich drin)
Marcel Odenbach: Öffentliches Leben, Ausstellungen, Auszeichnungen
Seit 1992 hat Odenbach als Professor an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und der Kunsthochschule für Medien Köln gelehrt, in Köln war er außerdem eine Zeit lang Prorektor der Kunsthochschule.
Zum Sommersemester 2010 wurde Odenbach zum ordentlichen Professor an die Kunstakademie Düsseldorf berufen, seitdem lehrt er dort Film und Video.
Ebenfalls 2010 wurde er in die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste gewählt.
Marcel Odenbach Kunst war in der Vergangenheit in rund 300 Ausstellungen zu sehen, 50 Einzelausstellungen und 250 Gruppenausstellungen in allen bedeutenden Ausstellungsorten und -stätten der zeitgenössischen Kunst.
Mit MoMA New York und Hamburger Bahnhof Museum für Gegenwart Berlin, Kunst- und Ausstellungshalle der BRD Bonn und Kunstraum Düsseldorf, De Appel Centre for Contemporary Art Amsterdam und Badischer Kunstverein Karlsruhe, Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía Madrid und Musée d´art contemporain Montréal, Centre Pompidou Paris und Folkwang-Museum Essen, Akademie der Künste Berlin und Latvian National Museum of Arts Riga, Museum of Contemporary Art Kraków und Moscow museum of modern art, Sharjah Art Foundation und South African National Gallery Cape Town, Para/Site Art Space Hong Kong und Museum of Contemporary Art Sydney und dem Taipei Fine Arts Museum. Ob schon einmal ein Mensch nur deshalb Künstler geworden ist, weil er so gerne durch die Welt reist?
Mit der 41. Biennale von Venedig 1984, der 18° Bienal de Sao Paulo 1985, der 19° Bienal de Sao Paulo und documenta 8 Kassel 1987, der 25° Bienal de São Paulo 2002, 8th International İstanbul Biennial 2003 und International Biennial Göteborg 2005. Ob irgendwann jeder Ort mit mehr als 10.000 Einwohnern seine eigene Biennale (Triennale, Quadriennale, Quintessenziale) hat?
Kunst von Marcel Odenbach ist in folgenden öffentlichen Sammlungen zu besichtigen:
Deutschland: Hamburger Bahnhof Museum für Gegenwart Berlin, Kunstmuseum Bonn, Kolumba und Museum Ludwig Köln, Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus, Museum für Moderne Kunst Frankfurt/Main, Hamburger Kunsthalle, Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe, Kunsthalle zu Kiel, Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, Pinakothek der Moderne München
Frankreich: FRAC des Pays de la Loire Carquefou, Centre Pompidou Paris
Italien: Collezione Maramotti, Reggio Emilia
Kanada: Musée des beaux-arts du Canada, Ottawa, ON
Liechtenstein: Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz
Ungarn: Ludwig Museum Museum of Contemporary Art, Budapest
Die Collage “Zugezogen” von 2004 wurde in die offizielle Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen.
Legendäre Geschichten um Marcel Odenbach
Keine Skandale zu holen, Marcel Odenbach lebt und arbeitet einfach. Bezeichnend für seine angenehm lakonische Art ist folgende kleine Sentenz aus dem Kunst-Talk “sieben Jahre später” zur Ausstellung “Politischer Populismus” in der Kunsthalle Wien:
Interviewerin: “Die Arbeiten ähm in der Ausstellung Politischer Populismus ähm hast du ja mehr oder weniger selber ausgesucht, also sozusagen zu diesem Thema zusammengetragen. Ich find hochspannend ähm, es gibt eine Serie mit dem prägnanten Titel ähm ‘Deutsches Symbol’ und zwei der deutschen Symbole sind Volkswagen und die Deutsche Bank, die ja gerade in diesem Jahr wieder zu unrühmlicher internationaler Bekanntheit erlangt sind über eben Skandale sozusagen auch so das das das Wesen ähm des sozusagen deutschen Erfolgs- äh äh Industrieunternehmens oder auch des deutschen Bankkonzerns ähm nachhaltig in Frage gestellt worden ist, aber eigentlich ähm sind diese Arbeiten ähm ja doch auch so aus ‘nem andern Kontext entstanden – warum hast du gerade das deutsche Symbol für den politischen Populismus ausgewählt?”
Marcel Odenbach: “Das ist überinterpretiert, ich hab’ natürlich das genommen, was es gab …” (verkürzt rein inhaltlich wiedergegeben, tatsächlich hat sich Odenbach dem Sprachstil der Interviewerin angepasst und noch mehr geantwortet, anzuhören/-sehen in nachfolgendem Video).
Marcel Odenbachs Werk und die Zukunft
Marcel Odenbach hat noch vor Vollendung seines vierten Lebensjahrzehnts begonnen, sein Wissen weiterzugeben, als Professor an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, der Kunsthochschule für Medien Köln und der Kunstakademie Düsseldorf.
Als ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste ist er seit 2010 außerdem Teil einer Gelehrtengesellschaft, die die Landesregierung bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben im Bereich Wissenschaft und Kunst berät, wobei die Akademie-Mitglieder vor allem im Bereich Anregung und Förderung neuer Forschungsvorhaben gehört werden.
Weiter pflegen die Mitglieder der sieben deutschen Länder-Akademien einen regen wissenschaftlichen Gedankenaustausch untereinander und mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen im Inland oder Ausland, unterstützen den wissenschaftlichen Nachwuchs und gestalten die regelmäßigen öffentlichen Veranstaltungen der Akademien mit.
Wie Marcel Odenbach es immer geliebt hat, brisante gesellschaftspolitische Fragen mit einer scheinbar banalen Thematik zu verbinden, nutzt er heute den Rahmen “schöne Kunst” zu politischem Engagement.
So 2008 im Künstlergespräch mit Werner Gephart und Stephan Berg im Kunstmuseum Bonn (es geht um das „Recht im Bild”, siehe folgendes Video Nr. 1, Vertiefung vor den Werken Odenbachs -> Video Nr. 2) oder im Kunst-Talk “sieben Jahre später” von 2015 zur Ausstellung Politischer Populismus in der Kunsthalle Wien (06.11.2015 bis 07.02.2016, Kunst-Talk auf Youtube: siehe Video weiter oben).
Video Nr. 1 – “Recht im Bild”
Video Nr. 2 – “Recht im Bild”
Seine Kunst ist nie laut und grob, sondern beleuchtet ganz fein gewoben den Nachklang des Nationalsozialismus in die Gegenwart und andere unhaltbare Zustände. Wache Kunst-Fans werden die von Odenbach und (momentan zu wenigen) weiteren zeitgenössischen Künstlern repräsentierte politische Seite der modernen Kunst auch zukünftig mit Interesse verfolgen; Anlässe zu politischem Engagement hat unsere Zeit wirklich genug zu bieten.
Spannend könnte eine sehr frühe Odenbach-Idee im Zusammenhang mit der gerade zur Entscheidung anstehenden Frage nach der Zukunft unseres Fernsehens werden: Bereits während seiner mehrere Studiengänge umfassenden Ausbildung zum Künstler gründete Marcel Odenbach mit den Kommilitonen Klaus vom Bruch und Ulrike Rosenbach 1976 die “Produzentengruppe ATV”.
ATV steht für Alternativ TV, es handelt sich um den ersten TV-Piratensender mit Sitz in Köln. Dieses Szenenbild: www.medienkunstnetz.de/assets/img/data/384/bild.jpg aus dem von ATV 1977 gedrehten Video “ATV-Studio” zeigt das gemütliche Studio.
Odenbach, Rosenbach und vom Bruch starteten damit vor vier Jahrzehnten genau die private Form der Publikation, die gerade die gesamte Medienlandschaft durcheinander bringt. Die damals noch kaum vorstellbare Utopie des Künstler-Trios war darauf gerichtet, dass nicht zur Ausstrahlung von Information besonders berufene Angehörige der Medienbranche das Programm machen und aussenden, sondern dass der ganz normale Bürger (ihn interessierende) Informationen aussendet, während er zugleich die potenziellen Empfänger dieser Informationen repräsentiert.
“Wir machen unser eigenes Fernsehen”, war der Slogan, zur damaligen Zeit eine Provokation: In gesellschaftsrelevanter Zahl in Haushalten verbreitete Fernsehapparate gab es erst seit rund einem Jahrzehnten, die Farbe war erst vor einigen Jahren über den Bildschirm gehuscht; für “Otto Normalbürger” waren die Fernsehmacher Autoritätspersonen, die ausgewählte und didaktisch aufbereitete Teilstücke ihres Herrschaftswissens an die Bevölkerung weitergaben. Unerhört, dass ein paar junge Künstler glaubten, Fernsehen selbst machen zu können.
Heute ist fast nichts mehr unerhört und visuelle Botschaften von Bürgern an Bürger sind an der Tagesordnung. Aus dem “Herrschaftswissen” ist über Internet verfügbares “Wissen für alle Bürger” geworden, ohne dass die wissenden Herrschaften allen Bürgern verraten hätten, wie man überprüft, ob eine Quelle Wissen oder Lügen enthält. Dazu nachfolgend ein Ausschnitt aus der TV-Talkshow “Maischberger” zum Thema “Lügenpresse”, in der sich Pegida-Anhänger und AfD-Mitglied Joachim Radke äußert:
“Wir haben aus meiner Sicht diese Gleichschaltung damals erlebt, bei aktuelle Kamera, 1+2. Programm Ost-Fernsehen, Radioprogramme, sämtliche Printmedien – alles gleichgeschaltet. Nicht so krass wie es heute ist, muss ich natürlich sagen, man muss immer differenzieren, und man hat dankbar aufgenommen, dass man die Möglichkeit hatte, die Fernbedienung umzuschalten und auf ARD und ZDF sich die Gegenmeinung zu holen – Herr Lobo, Moment – ich habe mir aus beiden eine neutrale Meinung gebildet.
Ich habe nicht unvoreingenommen den West-Medien geglaubt und schon gar nicht den Ost-Medien. Und genauso, Herr Lobo, mache ich das heute auch, das heißt: Ich werde nach wie vor ARD und ZDF und auch private Sender, die auch mal sehr gute Sachen bringen, was politische Dinge angeht, werde ich mir anhören, ansehen, für mich werten, werde aber auch gleichzeitig ins Netz gehen, ob es Tichys Einblick ist, ob es achgut ist, ob es junge Freiheit ist, ob es jung und naiv ist, es gibt da viele Beispiele, wo man sich praktisch alternativ informieren kann.
Das Wichtige ist, dass man weder den einen noch den anderen unhinterfragt alles glaubt, sondern für sich selber persönlich aus den Erlebnissen die man hat und die man praktisch …”
der Rest des Satzes geht in allgemeinem Gemurmel unter.
Sandra Maischberger greift moderierend ein: “… es hängt eben noch, und das muss ich jetzt schon noch mal aufgreifen, dieses “Gleichgeschaltete”, das ist ein großer Vorwurf auch von Ihrer Seite und das zweite ist eben” … schneidet weiteres Themen an, Journalist Ulrich Wickert äußert sich zu einem dieser Themen.
Sobald er zu Wort kommt, fragt Blogger und Social-Media-Experte Sascha Lobo: “Haben Sie hier ernsthaft gerade im deutschen Fernsehen behauptet, die Gleichschaltung heute sei krasser gewesen als in der DDR?”
Radke: “Da haben sie nicht zugehört, ich habe gesagt, es ist nicht so schlimm wie es damals in der DDR war.”
Lobo: “Dann habe ich das ja als Frage richtig formuliert, aber trotzdem würde ich sie wirklich bitten, nochmal einfach auf Wikipedia – Sie sind ja ein großer Fan des Internet – nachzulesen, was Gleichschaltung wirklich bedeutet, und dieses Wort, das im Nationalsozialismus geprägt worden ist, eine Idee bedächtiger zu verwenden und vielleicht nicht so mit dem Salzstreuer; ebenso wie Lügenpresse, das kann man genauso sagen.
Fangen sie doch mal an zu begreifen, dass sie hier vor einem Millionenpublikum sitzen und ernsthaft die Geschichte erzählen, dass diese Gleichschaltung Ihre Meinung unterdrückt. Fangen sie doch mal an zu merken, was das für eine Widersinnigkeit in sich darstellt – kann doch nicht sein, dass Sie das nicht begreifen …”
Radke: “Vielleicht sollten Sie mal merken, dass sie sich permanent versuchen, intellektuell zu überhöhen.”
Mit dem Rest der zitierten Sendung anzusehen auf Youtube (Video wurde mittlerweile leider entfernt), in den Kommentaren bekam Joachim Radke viel Beifall, während Sascha Lobo mit Beleidigungen überschüttet wurde.
Tschuldigung, aber Radke hat gesagt, dass die Gleichschaltung im DDR-Fernsehen “nicht so krass” war, “wie es heute ist”, wie der obigen wörtlichen Sprachabschrift zu entnehmen ist und neben Lobo auch von Maischberger genau so verstanden wurde.
Das Wort Gleichschaltung bezeichnet die erste Phase der Machtergreifung der Nationalsozialisten, den 1933 eingeleiteten Prozess der Vereinheitlichung des gesamten gesellschaftlichen und politischen Lebens, die erste Phase der Abschaffung der Demokratie.
Wer öffentlich behauptet, die in einer Demokratie arbeitenden Medien seien gleichgeschaltet, behauptet damit bei korrekter Interpretation nach historisch verbürgtem Begriffsinhalt, dass die Arbeit dieser Medien nicht im Einklang mit der demokratischen Grundordnung stehe, dass sie zum Ziel habe, die Demokratie abzuschaffen.
Das wiederum ist ein direkter Angriff auf diese Demokratie, in der eben diese Medien im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung demokratische Aufgaben wahrnehmen; demokratisch gesinnte Bürger haben vollkommen zu Recht größte Schwierigkeiten mit solchen Äußerungen.
Als “Lügenpresse” wurden im deutschen Sprachraum schon immer gerne Medien angegriffen, die eine andere Meinung als die eigene vertraten.
Die Nazis diffamierten erst alle als “Lügenpresse”, die noch den Mut hatten, gegen antisemitische Verschwörungstheorien anzuschreiben; als die Gegner des Unrechts-Regimes dann erfolgreich “gleichgeschaltet” (ermordet, aus dem Land gejagt, durch Haft und andere Pressalien mundtotgemacht) waren, wurden die Medien der späteren Kriegsgegner als „Lügenpresse“ geschmäht – dieses Wort wollen demokratisch verhaftete Bürger heute auch nicht mehr hören.
Tichys Einblick ist ein (Online-)Monatsmagazin des ehemaligen Helmut-Kohl-Mitarbeiters Roland Tichy, der nach Meinung von Fachleuten (die Politik studiert haben und sich nach dem Studium ein paar Jahrzehnte lang an jedem ihrer Arbeitstage mindestens 8 Stunden mit Politik beschäftigt haben) seit dieser Zeit ziemlich weit nach rechts (ab-)gedriftet ist.
Diese Einschätzung lässt die Eignung dieser Publikation zur Bildung einer neutralen Meinung fraglich erscheinen. Außerdem wird der als Busfahrer bei den Berliner Verkehrsbetrieben beschäftigte Radke dieses Magazin bald ohnehin nicht mehr lesen: Bis zur Sendung Maischberger war ihm entgangen, dass der “Einblick” als Meinungs- und Monatsmagazin für die liberal-konservative Elite antritt (de.wikipedia.org/wiki/Tichys_Einblick), also die von Radke bekämpften Subjekte adressiert.
Die überregionale Wochenzeitung “Junge Freiheit” wurde von Politikwissenschaftlern untersucht und als “Sprachrohr der Neuen Rechten” dem “Grenzbereich zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus” zugeordnet; “neutrale Meinung” gibt es hier auch nicht.
achgut.com führt zur “Achse des Guten”, ebenfalls eine Meinungsplattform für politische Außenseiter, die mit ihrer Nähe zur Schweizer Weltwoche sicher mehr rechts als links von der Mitte einzuordnen ist.
Jung und Naiv heißt mit vollem Titel “Jung & Naiv – Politik für Desinteressierte” und ist eine regelmäßig ausgestrahlte politische Interview-Sendung. Journalist und Betreiber Tilo Jung wünscht sich von Politikern Antworten, die auch 14-Jährige verstehen würden (www.selbstdarstellungssucht.de/2013/10/09/tilo-jung), Fremdwörter dürfen nicht benutzt werden, Fachbegriffe müssen von Grund auf erklärt werden.
Das klingt danach, als wenn die Interviews hervorragende Informationsquellen für Bürger wären, die aufgrund ihrer Erziehung in einer Diktatur noch heute Schwierigkeiten haben, die Grundpfeiler der demokratischen Ordnung zu begreifen. Tatsächlich sind sie das nicht, weil das experimentelle Konzept auf jegliche politische Orientierung verzichtet und damit genau jenes in langen Schuljahren erworbene gesicherte Demokratiewissen und -verständnis voraussetzt, das Herr Radke sich durch seine Informationsarbeit offensichtlich erst noch aneignen muss.
Dass es sich so verhält, beweist Radke selbst durch Angabe seiner Quellen: ARD und ZDF, drei Quellen vom rechten Rand des Spektrums und eine “experimentelle Erklärbär-Seite” sind keine geeignete Grundlage, um sich eine “neutrale Meinung” zu bilden. Bei allem Respekt vor der abweichenden Meinung von Mitbürgern (und aller Sympathie des typischen Berliners für “seine” Berliner Busfahrer) obliegt jedem demokratisch denkenden Bürger in einer Demokratie die Aufgabe, Menschen wie Herrn Radke unintellektuell und überhöht auf diese Tatsache hinzuweisen.
Zurück zum gesamten inhaltlichen Angebot des Mediums Fernsehen und zum Fernsehkonsum (abgesehen von Talkshows zu gesellschaftspolitischen Themen, abseits vom eigenen Piratensender), zu denen sich Marcel Odenbach bereits in der Arbeit “Der Konsum meiner eigenen Kritik”, 1976 – 1979 geäußert hat, Standbild siehe www.medienkunstnetz.de/assets/img/data/229/bild.jpg.
Zu dieser Arbeit und seiner Kritik am Konsum erläuterte Odenbach: “[In meiner Arbeit] geht es mir um die Konservierung der passiven Konsumentenhaltung beim Fernsehen … Fernsehen … bedingt passives Konsumieren, da die Einschaltquote entscheidend für die Programmgestaltung ist. Zeit und Möglichkeiten, eine Alternative dagegenzusetzen, werden vertan durch kommerzielle Unterhaltungssendungen … Dem Konsumenten ist es nur sehr schwer möglich, auf Grund der narkotisierenden Wirkung der Medien, seinen Konsum zu erkennen” (verkürzt zitiert aus: www.medienkunstnetz.de/werke/der-konsum-meiner-eigenen-kritik).
Das war 1976, seitdem hat das passive Konsumieren vor dem Fernseher das Durchschnittsgewicht in der Bevölkerung nach oben getrieben; in den USA entstand ein spezieller Handel für überdimensionierte recliner (Fernsehsessel), in die Extremfälle wie dieser: kurzelinks.de/qmsq aber auch nicht mehr reinpassen.
Das zu konsumierende Programm hat für kritische Beobachter seit damals eher Qualitätsrückschritte gemacht, einen kleinen Höhepunkt der Entwicklung hin zum immer blöderen Fernsehen war der 30.09.2016, an dem Eins Plus und ZDF Kultur abgeschaltet wurden.
Eins Plus war der “Jugendsender”, der neben eher peinlichen Magazinen und Serien Konzerte, Shows, Comedy, Filme, Ratgeber, Wissen und Informationen auf den Schirm brachte und damit auch für jeden älteren Menschen mit Interesse an der Entwicklung unserer Welt interessant war.
ZDFkultur deckte die Bereiche Musik, Darstellende Künste, Filmkultur, Netzkultur und Gaming ab; beide Sender nahmen zusammen mit den dritten Programmen einen guten Prozentteil dessen ein, was einem noch nicht frühverblödeten Konsumenten unter die Fernbedienung kam.
Eins Plus wird ersetzt durch “One”, laut one.ard.de/wir_sind_one.jsp “Eins für Euch, Das Schönste, was Fernsehen zu bieten hat”.
Das Schönste wird einzeln vorgestellt: Eine amerikanische Late-Night-Show, eine Krimiserie mit einer 1920er-Jahre-Privatdetektivin, “Doctor Who” (von 1963), Tatort-Wiederholungen, die britische Sketch-Show “Little Britain” und die durchgeknallte Krankenhausserie “Nurse Jackie” (die von den mit am meisten auf Fernsehen angewiesenen Krankenhauspatienten weggeschaltet wird, weil sie zu sehr daran erinnert, wie durchgeknallt es in vielen deutschen Krankenhäusern zur Zeit tatsächlich abgeht). Da sind heiße Sendungen dabei, aber wenn das das Schönste ist, was die bisher berufenen Fernsehenmacher zustande bringen, wird es Zeit für deren Abgang.
Auch der Genuss von “funk” könnte eine solche Diagnose nahelegen. Das Programmangebot des “nicht-linearen digitalen Inhaltenetzwerks” (Zitat Produzent), das ZDFkultur ersetzt, wird als A-Z-Liste von Sendetiteln wiedergegeben: Auf einen Kaffee mit Moritz Neumeier (muss man den kennen?), Auf Klo (gehe ich alleine), B.A. (aka Barış, falls das weiterhilft), Bohemian Browser Ballett, Bongo Boulevard, Datteltäter, Die Frage, Fang an zu leben, Fickt euch! (Ihr euch auch!), Finalclash, frei.willig.weg (sofort), funk life, Game Two, Germania, Gute Arbeit Originals, Guten Morgen, Internet! (flötet sie jeden Morgen), Headlinez, hochkant (unbrauchbar die Sendung?), iam.serafina, Jäger & Sammler (jetzt wirds helle: Wir sind wieder soweit), Janas Diary, Junggesellen, Kliemannsland, Kostas Kind, LiDiRo, Living the healthy Choice (‘Ernährungsberatung hätt’ auch echt ungeil geklungen’), Offen un’ ehrlich (Na klar), Pop Date, Schönschlau, StarStarSpace, Superpolypsycholum, Tatort – Die Show (hat sich als Gähner erwiesen), Team Playground, Tourettikette, Was mit Fabian (und wen interessiert das), Wishlist, World of Wolfram (trockne oder feuchte?), Wumms!, Y-Kollektiv, 1080 Nerd Scope.
Marcel Odenbach hat schon mit seinem Piratensender “anderes Fernsehen gemacht” und 1989 beim ersten wirklichen Versuch alternativer Programmentwicklung mitgemischt: Dem Kunstkanal/Art Channel von RTL plus, das erste Mal “machten Künstler Fernsehen” mit erwähnenswerter Reichweite, um 50 Künstler bestückten eine Woche Sendezeit, während der eine Zuschauerzahl von 2 Millionen erreicht wurde.
Was sich nach nichts anhört, wird schnell zum sensationellen Erfolg: Man braucht sich nur vor Augen zu führen, dass es sich bei allen 2 Millionen Zuschauern um Menschen gehandelt haben muss, die Fernsehen bei missfallendem Programmangebot nicht ausschalten, sondern zappen, und die beim Zappen rein zufällig auf diesen Kunstkanal gestoßen sind; beim Stammpublikum von RTL plus dürfte davon auszugehen sein, dass es Kunst als “intellektuelle Überhöhung” ablehnt (man kann auch noch etliche Prozent Kunstfreunde dazurechnen, die bei Anblick der berückenden grafischen Kunst der “Klinke”: www.medienkunstnetz.de/assets/img/data/1535/bild.jpg sofort weggeschaltet haben).
Weil das Kunstprogramm bei diesem Sender nichts werden konnte, blieb es bis jetzt dabei, dass Bildende Künstler den “öffentlichen Raum” Fernsehen nur in den raren Minuten mitgestalten, in denen ihre Kunst vorgestellt wird.
Momentan ist im Fernsehen bis auf Ausnahmen ein eher geringes Niveau zu verzeichnen, welches sich logisch aus der Erfolgsmessung über die Einschaltquote ergibt – was bei niemandem mehr aneckt, ist eben meist “gleichgeschalteter Mist”. Es gibt Mord, Mord und nochmal Mord in fast allen Programmen zur besten Sendezeit, tausendfache Wiederholungen der immer gleichen Filmklassiker und Serien und neuerdings zunehmende Belästigung durch gefakte “Dokus”, die in ihrer Blödheit menschenverachtende Regionen erreichen …
Wahrscheinlich wäre es die Chance des Fernsehens, in Erfüllung seines Grundversorgungsauftrags „im Interesse von Informationsfreiheit und Demokratie ein vielfältiges, umfassendes und ausgewogenes mediales Angebot zu sichern” (Programmauftrag, § 11 Abs. 2 und 3 Rundfunkstaatsvertrag) zu einem wirklichen Abbild der Gesellschaft zu werden: Bildende Künstler – und andere Künstler, und ganz viele andere gesellschaftliche Gruppierungen – werden befähigt, innerhalb eines Katalogs demokratischer, menschenrechtlicher usw. (demokratisch zu erstellenden) Vorgaben selbstverantwortlich Fernsehsendungen zu gestalten, die sich sich lediglich an einer Art fernsehrechtlicher 5-Prozent-Hürde (natürlich mit viel weniger Prozenten, weil es viel mehr gesellschaftlich relevante Einzelthemen als Parteien gibt) messen lassen müssen.
Marcel Odenbach, kurze Kurzbiografie
7. Juli 1953 Marcel Odenbach wird in Köln geboren
1974 bis 1979 Studium, Architektur, Kunstgeschichte und Semiotik, Technische Hochschule Aachen, Abschluss Dipl.-Ing.
1976 Gründung der Produzentengruppe ATV mit Ulrike Rosenbach und Klaus vom Bruch
1976 bis heute Kunstschaffen, Videos in Performances, Installationen und Tapes und zweidimensionale Bilder
1992 Beginn der Lehrtätigkeit als Professor, Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe + Kunsthochschule für Medien Köln (auch Prorektor)
2010 Ordentliche Professur für Film und Video an der Kunstakademie Düsseldorf
2010 Wahl in die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste
Marcel Odenbach lebt hauptsächlich in Köln Ostheim und Ghana und hat außerdem eine Wohnung in Berlin.
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early-midlifecrisis · 2 years
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Männer-Rant.
Kurz vor dem Wochenende dachte ich: okay, lieber leben als nix tun, schickst du dem Mann deiner Wahl doch mal eine Message mit zwei Events, die dieses Wochenende stattfinden und ob er auf was Bock hat. Ratet mal, wer die Message gelesen und bis jetzt noch nix geantwortet hat? Ich bin dann in das Café gegangen, bei dem der Kellner ein Auge auf mich geworfen hat – auch wenn nix lief, irgendwie wars gut, mal da zu sein. Ich habs so satt, den immergleichen Mann schon mehrfach mal gefragt zu haben, ob er mal ausserhalb der Arbeit was mit mir unternehmen will und es am Schluss immer gleich rauskommt: entweder keine Antwort oder dann ne Absage. Wieso tue ich das? Ist das nicht genau diese ausgelutschte Definition von Wahnsinn, dasselbe zu wiederholen und ein neues Ergebnis zu erwarten? Vielleicht muss ich mir wirklich ein Ablaufdatum für diese Geschichte setzen. Und diesmal wirklich konsequent. Ist egal, was für eins, einfach eins, das fix ist. Wir sind seit gut fünf Jahren an diesem Hin und Her – das ist langsam wirklich absurd lange.
Dazu muss ich sagen, dass es ein Prozess war – ich hatte lange Zeit riesige Mühe damit, Nähe zuzulassen und dann wiederum war ich am Klammern, was er sehr ungeil fand. Verständlicherweise. Er auf der andern Seite kann einen als Blitzableiter nutzen, wenn er miese Laune hat und das ist für mich ein NoGo. Du kannst rummotzen und Dampf ablassen, aber Leute dumm anmachen, weil du miese Laune hast? Nope. Vor allem nicht, wenn es öfter mal passiert. Das hat er dann langsam mal gelernt zurückzuschrauben.
Das waren gute Lernerfahrungen in Sachen Männergeschichten. Aber unterm Strich? Ich finds ungeil, wenn er plötzlich weg ist. Keine Antwort. Wenn du nachfragst, gibts was Hingerotztes. Vielleicht bin es ja tatsächlich auch ich, die sich nicht sicher ist. Meine letzte Beziehung war mit einem depressiven Mann und ratet mal, wer die ganzen depressiven Rants anhören durfte, um dann noch sein Fett weg zu kriegen? Japp. Das brauche ich nicht nochmals. Oder nochmals einen Mann, der nach sechs Jahren Beziehung meint, er wollte das alles gar nicht. Oder projiziere ich da jetzt meine frühere Beziehung auf diese Geschichte?
Und dann wieder frage ich mich, ob ich mich nicht viel zu sehr auf die Männer ausrichte. Gibt’s nicht Wichtigeres im Leben? Klar wärs schön, mal zu kuscheln, aber ich hab noch so Vieles, das ich ausprobieren möchte, für das ich keinen Mann brauche.
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paaleiko · 6 years
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Schluß damit! Schluß damit, daß ich Dir nie begegnet bin. Schluß mit den Männergeschichten zwischen Mann und Frau. Schluß damit! Diese kleine, klägliche Angst, die Ihr Liebe nennt, Schluß damit! Für eine große Liebe braucht es zwei Einzelgänger und ein Gebet. Sei meines, wenn die Liebenden schlafen und in den Häusern die Stille steht. Dann komm, dann geh! Tu beides mit der Heftigkeit eines Sommergewitters - Wolf Wondratschek -
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dennisglanz · 8 years
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Der Roman Ticker Er ist der Typus Dauerstudent. Jeden Tag in der Bibliothek und doch kommt er in seinem Studium keinen Schritt voran.
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Erfahrungsbericht 50)
Männergeschichten
... naja. Jedenfalls das Ende der Geschichte. Weil du verheiratet bist. Und mich trotzdem nicht in Ruhe lassen konntest. 
Ich: Ich könnte ausrasten, wenn ich höre, dass dir nicht bewusst war, dass es mir schlecht mit uns geht.  Er: Ganz ehrlich, ich fand die Zeit mit dir ultra, super gut. Das weißt du selber. Und... klar, hab ich über dich nachgedacht. Natürlich, hab ich über dich nachgedacht. Und darüber wie es dir geht und wie du dich fühlst. Aber, ich glaub die Zeit war einfach, ich sag es dir jetzt einfach krass, die Zeit war einfach zu schön, als dass ich mir bewusst machen wollte, wie schlecht es dir damit geht.  Ich: Soll ich dir was sagen? Ich geh jetzt wieder allein spazieren und wieder allein den Sonnenuntergang angucken, weil ich wegen dir zu keinem ehrlich sein kann, was die Chance auf eine feste Bindung mit irgendwem gleich direkt auf null setzt.  Ich: Ich bin lieber allein, als dass ich jemanden ständig nur anlügen muss.  Er: Ok.. Du hast Recht. Du hast Recht mit allem was du grade geschrieben hast. Ich leugne das auch nicht. Ich bin Schuld daran, dass es dir schlecht geht. Ich hoffe, du kannst wieder bei null anfangen. Wenn ich dir irgendwie dabei helfen kann, ohne direkt dabei zu sein, wenn ich drum herum irgendwas erledigen kann oder etwas für dich klären kann, sag mir Bescheid. Ich würde dir gerne dabei helfen.  Ich: Ich hab dir schon gesagt, wie du mir helfen kannst, Du kannst mich in Ruhe lassen. 
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