Tumgik
lioma-von-erwen · 2 years
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Endlich habe ich mal wieder an der "Protastik" - Challenge auf Instagram teilgenommen, und wie immer poste die gleiche Geschichte auch hier (allein, weil die Formattierung hier so viel einfacher ist).
Aufgabe dieses Mal war: "Bestimmt gibt es in deinen Geschichten ein Paar, welches schon lange wie selbstverständlich zusammen ist. Lass uns an ihrem letzten Schritt zum Pärchen teilhaben."
Wettstreit der Ingenieure
Bram wusste nicht, was er von der neuen Ingenieurin halten sollte. Ihr Name lautete Fehnri, sie stammte aus Rouwa, und bereiste die Rudel von Erwen, um Wissen mit anderen Ingenieuren wie ihm auszutauschen. So weit, so gut, doch ihre Zusammenarbeit stellte sich schwieriger heraus als gedacht.
Zum einen gab es nicht genügend Arbeit, um diese auf eine weitere Erfinderin aufzuteilen, zum anderen wohnte Fehnri eine solche Energie inne, dass sich Bram persönlich schuldig fühlte, sobald sie sich langweilte.
Nicht allzu lange nach Fehnris Ankunft bat Alpha Meridia ihn, einen tragbaren Schmelzofen zu bauen. Dies brachte Fehnri auf eine Idee. Sie forderte Bram zu einer Art Wettstreit heraus. Wer auch immer den besseren Ofen baute, sollte gewinnen. Es gab keinen materiellen Preis, nur die Gewissheit, sein Handwerk besser zu verstehen als der andere. Bram war skeptisch, ob Meridia die Aufwendung doppelter Ressourcen erlauben würde, doch unter dem Aspekt der Weiterbildung erlaubte sie es.
„Behalt deine Augen besser bei deinen eigenen Blaupausen“, sagte Fehnri mit einem siegessicheren Lächeln, während sie und Bram ihre Arbeitsplätze vor einer der Werkstätten des Rudels einrichteten. „Mein Konzept ist genial, wenn ich das so sagen darf. Es wird dich von allen vier Pfoten gleichzeitig hauen!“
„Hochmut kommt stets vor dem Fall“, murmelte Bram, teils an sie gewandt, teils an sich. Er war völlig vertieft darin, seine Werkzeuge der Größe nach aufzureihen und erschrak, als Fehnri ihre mit einem Scheppern auf den Boden fallen ließ. Sie lachte. „Du kannst doch selbst kaum abwarten, es zu sehen. Gib es ruhig zu!“ Ihr übersprudelnder Optimismus und schräger Sinn für Humor brachte ihn zum Lächeln. Die Unordnung, die sie in kürzester Zeit um sich herum verursachte, empfand er hingegen als beinahe unerträglich. In einem Chaos diesen Ausmaßes könnte er niemals vernünftig arbeiten.
Trotzdem legten sie, auf wundersame Weise, beinahe gleichzeitig die Werkzeuge nieder.
„Nicht schlecht, nicht schlecht.“ Fehnri beäugte den kleinen, rechteckigen Kasten, den Bram gebaut hatte, genauestens. Mit einer Pfote strich sie über die Schweißnähte und Nieten. „Das Design ist alles andere als einfallsreich, aber die Verarbeitungsqualität überzeugt.“ Im Gegensatz zu ihm hatte Fehnri ihre Vision in Form eines kleinen Zylinder realisiert. Tatsächlich war der Zylinder sogar so klein, dass sich Bram fragte, wo seine Konkurrentin die Mechanik untergebracht hatte. Die Verarbeitungsqualität jedenfalls war, zumindest rein äußerlich, verbesserungswürdig. Schiefe Nähte und scheinbar willkürlich gesetzte Nieten verbanden die Metallbleche. Als er den Zylinder anhob, stand Fehnri binnen einer Sekunde neben ihm und wartete mit aufgeregt wedelndem Schweif auf seine Reaktion. „Und wie soll das funktionieren?“ Bram hob den Deckel an. „Oh … Oh!“ Die Teile der Mechanik waren besonders platzsparend aufgehangen, und brachten sich nur dann in Arbeitsposition, wenn sie gerade bewegt werden mussten. Mithilfe eines kleinen Hebels ließ Bram die Apparatur einen gesamten Arbeitsablauf durchwandern. Fasziniert beobachtete er, wie Stangen und Zahnräder in die vorgesehene Position rutschten und zurück. „Das ist brillant. Eine unglaubliche Idee.“ „Habe ich zu viel versprochen? Ich denke nicht.“ Doch dann stutze Bram. „Wo ist der Tank?“ Fehnri neigte den Kopf. „Welcher Tank?“ „Du weißt schon. Der Tank, in dem das Rohmaterial geschmolzen wird.“ Bram sah ihr in die Augen und Fehnri legte die Ohren zurück. „Der Tank wird separat nachgeliefert …?“, antwortete sie mit einem verlegenen Grinsen. Er wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Das Grinsen schmolz von ihrem Gesicht und hinterließ nichts als Enttäuschung. „Ich hab es vermasselt, oder? Ohne Tank ist der Schmelzofen nicht zu gebrauchen.“
Bram sah in ihre Augen und der Moment schien sich in eine kleine Ewigkeit zu verwandeln. Diese Niedergeschlagenheit passte nicht zu ihr. Bislang hatte er sie nur als die optimistische, lächelnde Fehnri gekannt, und auf einmal vermisste er ihr Lächeln. Sanft und vorsichtig berührte ihre Wange mit der Schnauze. „Nehmen wir doch den Tank aus meinem Ofen“, sagte er. „Dein Design ist überragend. Ich könnte nicht zulassen, dass es in die Wiederverwertung gelangt, ohne zumindest einmal im Einsatz gewesen zu sein.“
„Du meinst, mit meiner Idee und deinem Geschick in der Umsetzung …?“ „… könnte etwas Großartiges entstehen.“
Die Wissenschaft besagt, dass Lioma nur dann Liebe fühlen, wenn sie den einen Partner finden, dem sie ihr leben lang treu sein werden – oder in größter Not. Manche Lioma fühlen es nie.
Bram schätzte sich glücklich, eine Partnerin fürs Leben gefunden zu haben.
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lioma-von-erwen · 2 years
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Erinnert ihr euch noch, als ihr vor einer Weile den “Cyber Sunset” Header gepostet habe und von der Idee sprach, noch einen Gaming-Blog zu eröffnen?
Tja, das Ergebnis findet ihr jetzt hier: Lioma-Gaming
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lioma-von-erwen · 2 years
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Meridia
Alter: 540+ Herkunft: Nourou Profession: Alpha von Cardi, ehem. Forscherin
Die über 54 Jahrzehnte alte Meridia ist schon seit vielen Jahren eine bewährte Alpha, die mit großer Umsicht und Fürsorge über ihr Rudel wacht. Brams schweres und ungewöhnliches Schicksal ist ihr ein besonderes Anliegen, und so unwahrscheinlich es auch ist, möchte sie seine Familie wiedervereint sehen. Wenn sie auch nicht an eine Heilung für die Krankheit des gebrochenen Herzens glaubt, so will doch zumindest verhindern, dass er unnötigerweise daran stirbt. Meridia zählt zu den Lioma, die dem ersten Rudel auf Erwen angehörten, und brachte zu Kriegszeiten selbst einen Viererwurf zur Welt. Ihre Welpen leben inzwischen in anderen Rudeln, in denen sie zum Teil selbst die Position von Alphas eingenommen haben. Insbesondere durch ihr langes Leben und ihre Erfahrungen als Mutter ist Meridia gütig und weise, und behandelt jedes Rudelmitglied und jeden hilfesuchenden Lioma als wären sie ihre eigenen Kinder. Sie kann andere Lioma ausgesprochen gut einschätzen.
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lioma-von-erwen · 2 years
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Teth mit Schal und Weste, wie er in der Lioma-Fortsetzung “Stadt der Albträume” auftreten wird.
Ich muss zugeben, die Geschwister fehlen mir ein wenig in “Im Dienst der Seekönigin” - dem Prequel, an dem ich gerade arbeite. Der Ton des Prequels ist definitiv ernster, dramatischer, nicht so locker und lustig wie “Zwei ungleiche Geschwister”, auch wenn ich versuche, lockere Momente einzubauen.
Übrigens; Wer möchte kann dieses Bild mit einem meiner ersten Bilder eines Liomas überhaupt vergleichen: “That Itch Though” auf DA
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lioma-von-erwen · 2 years
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Ist euch beim Lesen eigentlich aufgefallen, dass Lioma keine Höflichkeitsform verwenden?
Auf Erwen ist "Ihr / Eure" gängige Höflichkeitsform unter Menschen. In Luminas und Ossin ist es üblich, dass Erwachsene in dieser Form miteinander sprechen, wohingegen Hafgarder diese Form zwar kennen, aber nur gegenüber der Stammesältesten verwenden. Der Grund dafür ist, dass die Hafgarder in kleinen Gruppen eng zusammenleben, in denen jeder den anderen mehr oder weniger gut kennt.
Lioma kennen keine Höflichkeitsform, es sei denn, sie haben sie von Menschen erlernt oder übernommen. Einer der Gründe dafür ist, dass sie in noch kleineren Verbänden zusammenleben als die Hafgarder, aber auch, dass Canolingua seit jeher keine Höflichkeitsformen beinhaltet. Respekt zeigt sich in ihrer Kultur vor allem in Taten, und weniger in Worten.
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lioma-von-erwen · 2 years
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Mit einem genervten Schnaufen schob sich Teth an Heffnen vorbei und zog im gleichen Moment den Hammer aus seiner Hand.
"Du hast doch sicher nichts dagegen, wenn ich mir den kurz borge, nicht wahr?", fragte er.
Heffnen folgte ihm bis an den Fuß der Leiter. "Bleib hier! Ich war noch nicht fertig mit dir!", rief er, doch Teth kletterte mit dem Griff des Hammers zwischen den Zähnen hinauf.
Zugegeben, die Holzleiter hätte das Gewicht eines Liomas kaum ausgehalten, aber abgesehen davon hätte Teth die Reparatur der Wasserleitung in Kapitel 1 eben so gut als Lioma durchführen können.
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lioma-von-erwen · 2 years
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Pulsar, der
[pl. Pulsare]
Mineralien, die unter Druck in ein Gehäuse gesperrt werden und in regelmäßigen Intervallen einen Energiestoß aussenden, werden unter den Lioma als Pulsare bezeichnet. Der stärkste, bekannte Pulsar ist der Zwergsternpulsar; ein natürlicher Pulsar, der kein spezielles Gehäuse benötigt und der Oberfläche eines Zwergsterns entnommen wurde. Seine extreme Dichte ermöglicht die Manipulation von Raum und Zeit.
Lioma verwenden nahezu ausschließlich Pulsare in allen kleineren Apparaturen.
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lioma-von-erwen · 2 years
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Lioma Fakten #17: Gegenstände - Betten
Prinzipiell können Lioma überall schlafen. Sei es im kalten Schnee, heißen Sand, auf weichen Blättern oder harten Steinen. In ihrem eigenen Zuhause zieht es die Mehrheit der Lioma jedoch vor, auf Kissen oder in "Körben" (überdimensionierten Hundebetten) zu ruhen. Der Kopf liegt dabei meist erhöht.
Ein Lioma benötigt zwischen 10 - 14 Stunden Schlaf pro Tag. Ausreichender Schlaf ist dabei essentiell für den geringen Nahrungsbedarf eines ausgewachsenen Liomas.
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lioma-von-erwen · 2 years
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the-Adventurer-0815 @ DeviantArt
Das obige Bild hatte ich ursprünglich angefangen, nachdem ich das erste Mal "Song of the Sea" gesehen habe - Ein fantastischer, animierter Film voller keltischer Folklore, dessen Handlung "Zwei ungleiche Geschwister" auf eine solche Weise gleicht, dass man glauben könnte, sie wäre die Haupt-Inspirationsquelle für mein Buch gewesen. Tatsächlich habe ich den Film aber erst entdeckt, als schon über die Hälfte des Manuskripts fertig war.
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lioma-von-erwen · 2 years
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Über manche Spiele könnte ich so viel schreiben, dass ich mir überlegt habe, vielleicht einen weiteren Blog zu eröffnen, der sich nur darum dreht.
So richtig zu meinem Buchprojekt passt es ja nicht, auch wenn "Die Lioma von Erwen" und die dazugehörige, Work-In-Progress Fortsetzung bzw. Prequel von Videospielen inspiriert wurden. Aber macht das wirklich Sinn, wenn ich schon kaum genügend Content produziere, um den Hauptblog zu "füttern"?
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lioma-von-erwen · 2 years
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Hier sind noch ein paar weitere meiner Screenshots aus Horizon Zero Dawn. Mein liebstes Feature war zweifellos die Überschreib-Funktion: Mensch und Maschine in friedlicher Ko-Existenz. (Was Forbidden West angeht, sammle ich noch Screenshots. Das Überschreiben funktioniert dort etwas anders.)
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lioma-von-erwen · 2 years
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Einer der Gründe, weswegen ich in den letzten Wochen wenig zum Posten kam, war Horizon Forbidden West.
Vorgestern habe ich endlich den Hauptplot abgeschlossen (yay!). Zur Feier des Tages, und weil Horizon Zero Dawn die Welt von Erwen maßgeblich inspiriert hat, gibt es heute eine Auswahl an Gemeinsamkeiten zwischen Guerilla Games' Meisterwerk und der Welt der "zwei ungleichen Geschwister":
Amriss' Design basiert so stark auf Aloy, dass Honest Trailers sie wahrscheinlich als "Discount Aloy" bezeichnen würde. Charakterlich hat sich Amriss allerdings früh in ihre eigene Richtung entwickelt. Sie hat größere Hemmungen davor, andere zu töten, ist schüchterner in der Gegenwart von Fremden, und hängt sehr an Freunden, Familie und Heimat.
Ähnlich wie die Erde in HZD ist auch Erwen eine Welt nach einer Apokalypse, in der die Menschheit ohne früheres Wissen von vorne anfangen musste. Höher entwickelte Technologie existiert, bleibt aber gößtenteils unentdeckt und/oder ungenutzt.
Die Geschichte von "Zwei ungleiche Geschwister" spielt ebenfalls größtenteils in der Wildnis.
Luminas teilt sich die Idee der Monarchie, die zentrale Position in der bekannten Welt, und den Entwicklungsstand seines Volkes mit Meridian / dem Sonnenreich der Carja.
Wie Aloy wird auch Teth von der Suche nach der eigenen Identität / Herkunft angetrieben.
Beim Entwurf von Luzin hatte ich sehr oft Nil vor Augen. Glücklicherweise haben die Charaktere in ihrer Persönlichkeit nichts miteinander gemein.
Einen Tag bevor ich "Zwei ungleiche Geschwister" zu schreiben begann, schrieb ich eine HZD-Fanfiction, die sich nach 3 Seiten jedoch schon so sehr von der eigentlichen Welt vom HZD unterschied, dass ich die Fanfiction verwarf, und von Grund auf eine eigene Welt und Geschichte konzipierte.
Die Hafgarder' Kultur ähnelt in vielerlei Punkten der Kultur der Nora, z.Bsp. in ihrem Aberglauben, ihres Entwicklungsstands und dem Aussehen von Hütten und Kleidern. Sie unterscheidet sich vor allem in ihrer Regierungsform und der Toleranz gegenüber Auswanderern, Fremden und andersartigen Stammesmitgliedern.
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PS: Die obigen Screenshots entstammen alle dem Photo Mode von Horizon Zero Dawn
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lioma-von-erwen · 2 years
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Heute gibt es mal wieder überfälligen / neuen Content für den Blog.
Und das Foto vom aktuellen Stand der Plüsch-Lioma bin ich euch noch schuldig. Links ist Prototyp v1, rechts Prototyp v2. Das Schnittmuster entwickle ich selbst, und auch die Prototypen sind selbst genäht. Ich habe nicht besonders viel Erfahrung mit der Nähmaschine, aber meine Mutter unterstützt mich bei Fragen.
Die Stofftiere sind zwischen 15 - 20 cm groß. So langsam müsste ich nur noch den passenden Plüschstoff finden
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lioma-von-erwen · 3 years
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Heute beginne ich eine neue Serie an Beiträgen, in denen ich herausgeschnittene oder vollständig überarbeitete Szenen aus "Zwei ungleiche Geschwister" vorstelle, und erkläre, wieso sie dem Schnitt zum Opfer gefallen sind.
Bitte beachtet, dass diese Szenen, je nachdem, wann ich sie entfernt oder überarbeitet habe, nicht die Qualität des fertigen Buches aufweisen.
Anbei ein Auszug aus der ersten, stark überarbeiteten Szene, welche auch die erste richtige Szene im Buch ist, abgesehen vom Prolog, - denn aller Anfang ist schwer.
„Zu einer Zeit, die weiter zurückliegt als selbst die älteste Geschichtsschreibung von Erwen, lebten unsere Vorfahren auf einer anderen Welt. Ihre Zivilisation war hoch entwickelt gewesen, und es gab nichts, dass sie mit ihrer Technologie nicht hätten erschaffen können. Eines Tages jedoch entwickelte diese Technologie eine Art Krankheit, die unsere Vorfahren dazu zwang, ihre Welt und somit ihr Zuhause zu verlassen. Auf der Suche nach Zuflucht kamen sie hierher, nach Erwen. Sie wählten unsere Welt, da sie ihrer Heimat in besonderem Maße ähnlich war. In ihren riesigen, metallenen Speerspitzen stürzten sie vom Himmel und siedelten sich hier an. Sie brachten auch Tiere mit. Füchse, Hasen, Rehe, auch Bären und …“
„Das stimmt doch so gar nicht!“, protestierte Llwina und stemmte die Hände in die Hüften. Aus Amriss’ Sicht war sie nur ein laufender Meter mit geflochtenen Haaren, der ihr alle zwei Schritte widersprach. Denn Llwina vertrat offenbar die Meinung, dass in Luminas alles anders sei. Natürlich dachte sie so; In der großen Stadt Luminas wurde sie geboren. Das beschauliche Hafgard, aus dem ihre Mutter stammte und in dem sie seit gestern lebte, kannte sie noch nicht.
„Und wie stimmt es denn?“, fragte Amriss das achtjährige Mädchen an ihrer Seite, und widerstand dem Verlangen, genervt die Augen zu verdrehen. Amriss, im Gegensatz zu ihrer kleinen Cousine, war eine junge Erwachsene und eine echte Hafgarderin. Hier war sie aufgewachsen, inmitten von Wald, Bergen und Tälern.
„Also“, fing das Mädchen an „In Luminas, da sagen die Priester, dass alle Menschen Kinder des Mondes sind. Der Mond sah unsere einsame, leere Welt und hatte solches Mitleid mit Erwen, dass er weinte. Als seine Tränen auf unsere Welt fielen, entstanden daraus die Menschen.“
„Klingt einleuchtend“, erwiderte Amriss, doch ließ sich den Sarkasmus nicht anmerken. Von Glaube und Aberglaube hielt sie nicht viel.
Llwina sah sich mit skeptischem Blick in der Siedlung um. „Aber eines verstehe ich nicht. Was hat deine Geschichte damit zu tun, dass ihr keine Zahnräder, und kein Metall benutzen dürft, und solche Dinge?“ [...]
Inhaltlich ist sie sehr ähnlich zum tatsächlichen Buchbeginn, denn auch dort erzählt Amriss ihrer Cousine von der Besiedlung des Planeten. Allerdings wird der Leser hier direkt mitten in die Konversation geworfen. Nach langem Überlegen kam ich zu dem Entschluss, dass dem Leser dadurch wichtige Informationen fehlen, um sich die Szene bildlich vorstellen zu können. Wo befinden sich die Personen? Wie sehen sie aus? Was tun sie? Zwei körperlose Stimmen wären nur angebracht gewesen, hätte ich eine Art "Erzählerfigur" sprechen lassen. Die Beschreibungen der Charaktere folgen zwar kurz nach dem obigen Auszug, aber zu dem Zeitpunkt hat sich der Leser bereits selbst ein Bild machen müssen.
[...] „Ich weiß, dass Technologie ungefährlich ist!“, behauptete das Mädchen neben ihr. „In Luminas haben sie Brunnen aus denen Wasser einfach so hervor quillt, und wundersame Kammern, die sich in den Türmen wie von selbst hoch und runter bewegen.“
Ihre Worte luden Amriss zum Fantasieren ein. Sie würde nur zu gern sehen, was die Menschen von heute zustande brachten, wenn sie sich für technologischen Fortschritt öffneten. Obwohl sie schon viel gereist war, so war Luminas immer noch ein weites Ziel, und ohne jeglichen Grund traute sie sich nicht, die große Stadt anzusteuern. Vielleicht, wenn sie nicht allein hinreisen würde, könnte sie den Mut dazu aufbringen. Doch keiner ihrer Freunde war kühn genug, um den Gebirgskamm am Rand von Hafgard zu überwinden und sich dem Land hinter den Mooren zu stellen. Auch nicht Amriss’ großer Bruder, der für die meisten ihrer Ideen offen war. Der Gedanke an ihn erfüllte sie mit Stolz. Wozu brauchte Hafgard die große Stadt eigentlich? Immerhin besaßen sie ihr eigenes bisschen Fortschritt. [...]
Ein anderes Problem mit der Szene war schlicht und einfach, dass das erste Kapitel zu lang ist, und ich irgendwo kürzen musste. Amriss' Gedanken und Llwinas' Erzählungen von Luminas (und Luminas' Kultur) mögen im Nachhinein vielleicht ein wenig interessant sein, blähen aber das erste Kapitel nur weiter mit Informationen auf, die zu diesem Zeitpunkt eigentlich unnötig sind. Und das Kapitel ist in der fertigen Version immer noch zu lang, allerdings nicht ganz ohne Grund.
Im nächsten Beitrag gehe ich etwas näher darauf ein, während wir uns die zweite, große Szene betrachten, die aus Kapitel 1 entfernt wurde.
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lioma-von-erwen · 3 years
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Neue Woche, neue Protastik-Challenge.
Aufgabe dieses Mal: Lasst den Anta etwas Gutes tun! Wen trifft es und wie hart?
Eine Szene mit Neymur und Kathil wäre sicher realistischer gewesen, da Neymur und Amriss zu keinem Zeitpunkt der "echten" Geschichte sich eine friedliche Szene geteilt hätten, aber Amriss' Selbstbewusstsein macht die es einfach etwas lustiger.
PS: Ich muss mit diesen Instachallenges aufhören und endlich wieder am Prequel arbeiten, sonst komme ich nie voran ...
Das Gefühl beruht auf Gegenseitigkeit
Amriss wusste nicht genau, was oder wie es geschehen war. In einem Moment verfolgte sie noch das Maschinenwesen über Ossins Dächer, im nächsten gab die Dachkante unter ihrem Fuß nach, sie stürzte, und schließlich lag sie, sich vor Schmerzen windend, auf den harten Pflastersteinen einer Gasse. Sie hätte dankbar dafür sein müssen, noch zu leben, doch wenn jeder Knochen in ihrem Körper, – insbesondere in ihrem linken Bein, – stach und brannte, hielt sich ihre Dankbarkeit in Grenzen. Glücklicherweise verebbte ein Großteil des Schmerzes schnell. Nur ihr Bein bereitete ihr nach wie vor Qualen. Sie verfluchte sich, ohne Teth aufgebrochen zu sein, kaum, dass ihr Kopf wieder zu klaren Gedanken fähig war. Mühsam und unter Schmerzen stöhnend setzte sich Amriss auf und sah sich um. Offenbar war sie am Ende der Gasse gelandet, nahe einer vielbesuchten Straße. Entweder hatten die vorbeieilenden Menschen die Geräusche ihres Sturzes nicht einzuordnen gewusst, oder sie waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um auf ihre Notlage aufmerksam zu werden. Amriss öffnete eben den Mund, um nach Hilfe zu rufen, als sie inmitten der Fremden ein ihr bekanntes Gesicht entdeckte. Diese Augenklappe und diese Narben würde sie überall wiedererkennen. Der Anführer der Nocturna! Schnell schloss sie ihren Mund wieder. Wenn Neymur sie fand, würde er sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, sie umzubringen. Er blieb in Sichtweite stehen. Hatte er sie bereits bemerkt? Ein paar Sekunden verstrichen, ehe er sich umdrehte und sich ihr tatsächlich näherte. Amriss versuchte, Halt an der Hauswand neben ihr zu finden und sich aufzurichten, doch der aufflammende Schmerz in ihrem Bein ließ sie immer wieder einknicken. Mit zusammengebissenen Zähnen und angespannten Muskeln verfolgte sie, wie der Schurke auf sie zukam. „Neymur“, zischte sie ihm entgegen. „Bist du hier, um mir den Rest geben?“ Wortlos und ohne jegliche Emotion in seinem Gesichtsausdruck streckte er ihr die Hand entgegen. „Das muss ein Scherz sein“, sagte Amriss. „Ausgerechnet du willst mir helfen? Da wirst du dich mehr anstrengen müssen, sonst glaube ich es dir nicht.“ „Wenn es dir lieber ist, lasse ich dich hier mit deinem Elend allein.“ Sie biss die Zähne fest aufeinander. Neymur war die letzte Person, deren Hilfe sie wollte. „Dein Bruder befindet sich nicht in der Nähe, habe ich recht?“, fragte er. „Von mir wirst du nicht erfahren, wo er ist.“ „Zumindest wird er dir nicht zu Hilfe kommen.“ Verdammt, er hatte recht. Alle ihre Sinne schrien sie an, ihm nicht zu vertrauen, aber sie musste wieder auf die Füße kommen, um sich irgendwie verteidigen zu können. Ihr Blick fiel auf den Dolch an seinem Waffengürtel. Frustriert schnaufend ergriff Amriss seine Hand und ließ sich von ihm auf ihr gesundes Bein ziehen. Neymurs stechendem Blick hielt sie selbstbewusst stand. „Wieso?“, fragte sie bestimmt und stützte sich an der Hauswand ab. „Glaub mir, ich würde deinem Leiden lieber ein für alle mal ein Ende bereiten“, murrte er. „Aber nahe dieser belebten Straße wäre es zu riskant, dich zu töten.“ „Deswegen musst du mir noch lange nicht helfen.“ „Aber ich mag es nicht, Tiere leiden zu sehen. Soll ich dich irgendwohin bringen, oder willst du solange darüber diskutieren, bis ich an deinem Leid schließlich doch Gefallen finde?“ „Nur bis zur nächsten Stadtgarde“, gab sie trotzig nach. „Dann halt dich fest.“ Widerwillig ergriff sie den Schulterschutz seiner Lederrüstung. Sie klammerte sich an seine Kleidung, während er langsam die ersten Schritte in Richtung Straße ging. „Ihr Menschen seid wirklich eine Fehlbildung der Natur“, sagte er in seiner abfälligen Art. „Kein Wunder, dass ihr ständig stürzt und euch verletzt, mit nur zwei dürren Beinen.“ „Und du bist in dieser Form weniger sturzgefährdet?“, fragte sie. „Sei still.“ „Ich hasse dich auch.“
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lioma-von-erwen · 3 years
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Heute ist mal wieder Zeit für eine Protastik-Challenge.
Aufgabe war dieses Mal, die Buchcharaktere streiken und in Verhandlungen mit dem Autor treten zu lassen.
Keine Glanzleistung von mir, aber zumindest habe ich mal wieder die Zeit gefunden, mitzumachen.
Mehr Liebe für Nebencharaktere? „Ich weiß ja, dass ich mich auf eine kleine Sprechrolle beworben habe, aber ist es wirklich notwendig, dass meine Figur schon auf den ersten Seiten stirbt?“, beschwerte sich Rudard in einer der Read-Through-Sitzungen des Manuskripts von Die Lioma von Erwen – Zwei ungleiche Geschwister. Viele der Charaktere mit kleinen und mittleren Rollen waren im Saal um ihn herum versammelt. „Ganz im Ernst, wer wird sich 10 Minuten später noch an mich erinnern?“ „Glaubst du, nur dir geht es so?“, fragte Tengri, der an dem langen Konferenztisch ihm gegenüber saß, und sich selbst eingeladen hatte, nachdem die Arbeiten am Prequel abgeschlossen waren. „Deine Szene ist viel länger als meine, und deine Figur stirbt nur halb so brutal.“ Ein tiefes Brummen erklang aus der Kehle des schwarzen Liomas, der am Kopfende des Tisches Platz genommen hatte und genervt die Augen verdrehte. „Leicht für dich zu sagen, du spielst ja auch nicht das Opfer“, antwortete ihm die goldgelockte Lioma an seiner Seite. Rudard konnte es nicht leiden, wenn sich die Lioma am Tisch in Canolingua unterhielten. Er fand die Raubtiere furchteinflößend genug, auch ohne ihr Knurren und Brummen. Ob ihm nur deswegen ein Schauer über den Rücken lief, weil er im Prolog ausgerechnet von dem schwarzen Lioma getötet werden sollte? „Meine Figur stirbt auch im Prolog, oder hast du das vergessen?“, redete die Lioma namens Lethe weiter auf den Rüden neben ihr ein. „Nicht, wenn es nach mir ginge“, antwortete dieser und warf einen Blick zu Rudard hinüber, der den Atem des jungen Mannes zum Stocken brachte. Bei allen Sorgen um seine eigene Rolle hatte er fast vergessen, dass Lethe wiederum durch ihn sterben sollte. Das Geräusch einer sich öffnenden Tür zog die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich. Lai Philia hatte den Raum betreten und ging zielstrebig auf den Tisch zu. „Ich plädiere dafür, dass wir streiken“, verkündete sie. „Was machst du hier?“, fragte Rudard. „Die Fortsetzung befindet sich doch noch gar nicht Vorproduktion.“ „Ja, aber mir sind beunruhigende Gerüchte zu Ohren gekommen, dass meine Figur ebenfalls im Prolog sterben soll“, erklärte sie. „Ich sage, wir setzen diesem Trend ein Ende, bevor noch mehr Nebencharaktere darunter leiden müssen.“ „Und du findest, streiken ist das richtige Mittel der Wahl?“, hakte Lethe nach. „Entweder die Autorin soll uns bessere Rollen geben oder uns durch einen höheren Lohn entschädigen.“ „Da bin ich dabei!“, rief Luzin aus einer Ecke des Saals. „Wieso? Du hast doch keinen Grund, dich zu beschweren“, erwiderte Rudard. „Du hast mehr als ausreichend Präsenz, und sterben musst du auch nicht.“ „Aber ich bin unterbezahlt!“, protestierte er. „Ich bitte Euch. Ich bin ein Rohdiamant, ein aufsteigender Stern. Da kann man ja wohl mehr erwarten.“ „Du bist bestenfalls ein Glühwürmchen“, kommentierte der schwarze Lioma trocken. Lethe neben ihm lachte leise. „Auch ein Glühwürmchen kann zum Stern aufsteigen!“ Der schwarze Lioma lächelte bösartig. „Selbst für ein Glühwürmchen ist er nicht besonders helle.“ „Ok, das reicht“, beschwichtigte ihn die goldgelockte Lioma leise. „Lass es gut sein.“ Lai Philia brachte das Gespräch zurück auf Kurs. „Von Luzin einmal abgesehen, – Hand hoch, – wer möchte den Streik unterstützen?“ Rudard, Tengri, Tengris Geschäftspartner Lautrec, die Hafgarder Heffnen und Alaja, und, trotz der expliziten Ausnahme auch Luzin, hoben eine Hand. Lethe und der schwarze Lioma schlossen sich dem mit je einer Vorderpfote an. „Wieso du?“, fragte Lai Philia den schwarzen Lioma. „Deine Figur kommt in fast jedem Teil des Manuskripts vor.“ „Ich möchte, dass Lethe eine größere Rolle bekommt.“ „Ach so, ja. Umso besser. Wir können deine Unterstützung gut gebrauchen. Was ist mit dir Alaja?“ „Meine Figur wird vergiftet und das nur wegen dieser bescheuerten Amriss und ihren Eltern.“ „Es ist nicht so, als würdest du an ein bisschen Wachswurzel sterben“, sagte der alte Krieger Jorne. „Aber das ist doch beschämend!“, regte sich Alaja weiter auf. „Als würde ich auf so einen billigen Trick reinfallen! Im wahren Leben würde
mir so etwas nie passieren.“ Jorne blickte zu Lai Philia hinüber und signalisierte ihr mit einer dezenten Geste, nicht weiter darauf einzugehen, falls sie heute noch den Saal verlassen wollte. „Also gut. 7 Personen plus meine Wenigkeit, sind das alle?“ „Vergiss mich nicht“, rief Luzin, doch wurde von ihr gnadenlos ignoriert. „Dann melde ich mich freiwillig, um die Verhandlungen zu führen. Es sei denn, es gibt Einwände dagegen?“ Im Saal blieb es still. Offensichtlich war niemand besser geeignet, ein diplomatisches Gespräch zu führen, als Eldwins Botschafterin Lai Philia.
So kam es, dass sie sich nicht allzu lange danach im Büro der Autorin wiederfand.
„Es tut mir leid, aber ich fürchte, ich habe immer noch nicht richtig verstanden, was das Problem ist“, sagte die Autorin. „Das Problem ist, dass wir alle Wegwerf-Rollen haben. Wir sind nur dazu da, um den Plot voranzutreiben. Der Großteil von uns überlebt nicht einmal die einzige Szene, in der er oder sie vorkommt. Nehmen wir Rudard zum Beispiel ...“ Den Moment ihres Zögern nutzte die Autorin, um sie zu unterbrechen. „Wusstest du, dass Rudard davon träumt, seinem Bauerndorf zu entfliehen und Wildhüter zu werden?“ „Nein, ehrlich gesagt wusste ich das nicht.“ „Sein Vater erwartet von ihm, Bauer zu werden, und hat ihm verboten, Jagdunterricht zu nehmen. Seitdem versucht Rudard, es sich selbst beizubringen. Tengri träumt vom großen Geld, tendiert aber dazu, mehr auszugeben, als er verdient. Mit alten Lederwaren und dem Büffel seiner Mutter zieht er umher, und wäre da nicht sein Partner Lautrec, hätten ihn die Schulden längst aufgefressen. Alaja beneidet Amriss um ihren dreifachen Sieg in Folge bei den jährlichen Jägerprüfungen.“ „Was versucht Ihr mir damit zu sagen?“„Ich versuche damit zu erklären, dass ihr nicht weniger durchdachte Charaktere seid, nur weil ihr in den jeweiligen Geschichten eine sehr kleine Rolle spielt. Und es besteht durchaus die Chance, dass jeder von euch nochmal auftaucht.“ „Obwohl viele von uns sterben?“, fragte Lai Philia ungläubig. Die Autorin zuckte mit den Schultern. „Wozu gibt es denn Flashbacks und Zeitreisen? Meinetwegen widme ich jedem von Euch sogar eine eigene Geschichte ...“ Weiter kam sie nicht, denn da war Lai Philia bereits von ihrem Stuhl aufgesprungen. „Eine eigene Geschichte? Wirklich? Das würdet Ihr tun?“ „Ja klar, wenn …“ „Gut, vergesst den Streik. Ich bin mir sicher, dass damit alle einverstanden sein werden.“ Sie streckte der Autorin die Hand entgegen, und die Autorin ging darauf ein. „Habt vielen Dank.“ Lai Philia schüttelte ihr kräftig die Hand, bevor sie hastig das Zimmer verließ. Einige Sekunden verstrichen in Stille. „… wenn ich jemals Zeit und Geld und Inspiration zuviel habe, dann gerne, ja.“
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lioma-von-erwen · 3 years
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Lioma-Fakten #16: Gegenstände - Seifensteine
Bei Seifensteinen handelt es sich um ein, auf Erwen weit verbreitetes, poröses Mineral, das zum größten Teil aus Natriumsalzen besteht und unterirdisch auf natürliche Weise entsteht.
Lioma verwenden Seifensteine, um zu verhindern, dass sie bei jedem Betreten ihres Zuhauses unnötig Schmutz ins Innere tragen. Anstelle von Fußabtretern finden sich vor ihren Haustüren Vertiefungen mit Seifensteinen, die beim Darauftreten in ein Wasserbad sinken, und dadurch kurz aufschäumen.
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