Tumgik
sanguinic · 8 years
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Wer ich bin
Die Frage nach dem eigenen Sein, nach meinem Ich, ist nicht die Frage nach dem Können. Das ist mir jetzt aufgefallen. Jetzt, wo ich versuche eine Antwort zu finden. Das kann ich nicht.
Nicht einfach so.
Immer wieder lande ich in der Welt der Dinge die ich kann und die mich interessieren und vielleicht ist genau das meine erste Antwort:
Ich bin verkopft. Kopflastig. Last. Laster.
Lästig.
Ich kann schöne und treffende Worte finden, für all das was ich meine zu sein. Ich kann mich erklären, kann Bilder sprechen lassen, kann mich rechtfertigen und reflektieren, kann Ängste, Sorgen und Freuden benennen, beschreiben. Ich kann streiten und beeindrucken. Ich kann in anderen gute und schlechte Gefühle auslösen – durch meine Sprache.
Hinter all dem aber steckt die Angst vor dem Gefühl. Vor dem Fühlen. Vor der zerstörerischen Kraft der Emotionen. Gute, positive Emotionen, die mein Konstrukt Leben durcheinander bringen und schlechte Emotionen, die mich ängstigen und lähmen. Langeweile, Neugierde, Genuss, Freude, Liebe. Sorgen, Angst und Trauer, Wut und Verzweiflung, Unsicherheit,
Unsicherheit, Unsicherheit.
Ich spreche es weg. Ich spreche und spreche und erkläre die Welt, ich schaffe dabei eine neue, eine größere Welt, meine Worte holen Menschen rein und schrauben sie Schritt für Schritt, Wort für Wort aus ihr heraus, bis ich am Ende selbst nicht mal mehr weiß wer ich bin. Allein.
Verloren.
Angst.
So viele Worte, die Missverständnisse gebären, die bei anderen, bei Zuhörern, oder schlimmer noch: Adressaten vollendeter Tatsachen Gefühle auslösen, die wieder zu mir zurück schwappen und abprallen wie ein Flummi auf glattem, kaltem Beton.
Einbetoniert, eingemauert, abgesichert, verrammelt und verriegelt stehe ich da und schaue den Menschen bei ihrer Verzweiflung zu. Staune über ihre Emotionalität, rücke fort, immer weiter, bis sie alle – Innen wie Außen kein Teil mehr von mir, meiner Welt, meines Kosmos sind. Sie werden leiser, sie rücken fort, bis sie ganz verschwinden.
Leere.
Alleinsamkeit. Und in der Stille gebiert die Not. Wieder verloren. Wieder falsch abgebogen. Wieder zurück auf Null. Trümmer zusammenfegen, die der Sturm hinterlassen hat. Leere im Bauch, Leere im Kopf, tiefer Schmerz. Hab’ ich doch gesagt!
Ich bin unsicher. In mir und meinen Stärken. Mit mir und meinen Schwächen. Ich habe Angst vor der Verletzung vom dem Allein gelassen werden, mehr als vor dem Alleinsein. Ich bin sanft. Sanftmütig und unsicher. Ich bin vorsichtig und hilflos.
Ich habe Angst vor der Liebe, weil sie mir wieder genommen werden könnte und so verpasse ich sie in der Gegenwart.
Ich habe Angst vor Vertrauen, Angst es versehentlich brechen zu können.
Ich habe Angst vor Ehrlichkeit, mich selbst als schwach zu erleben, wenn ich mich hinterfragen muss.
Ich habe Angst vor Treue, weil ich fürchte meine Autonomie zu verlieren.
Und so glaube ich in einer von negativität angereicherten Welt zu leben, die mich zwingt mich gegen sie abzuschirmen in dem aberwitzigen Glauben, mein Glück zu beschützen. Glück? Konstrukt aus schönen Gedanken, in einer Wohnung, die mir fremd erscheint weil sie so eingerichtet ist wie das schöne, moderne Leben der oberen Mittelklasse. Danke Social Media.
Ich habe Angst vor positiven Gefühlen, vielleicht weil ich selbst nicht erkennen und wertschätzen, mich selbst nicht annehmen und beweinen, mich selbst nicht trösten und liebevoll behandeln kann. Meine Wunden zu versorgen scheint der notwendige und unausweichliche Weg zur Selbstliebe zu sein, die die Kraft besitzt für sich allein eine Stärke zu sein. Sie sollte Türen und Tore öffnen, um den Kreis der mentalen Gewalt zu verlassen, das Können unwichtig erscheinen zu lassen.
So lange ich verunsichert bin, unsicher bin, ungesichert bin, ist nichts und niemand vor mir sicher. Vor allem nicht ich selbst.
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sanguinic · 8 years
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Streets of New York
Die alten Wunden. Sie brennen. Sie stechen. Mein Körper, durchzogen von einem hellen Schmerz. Ein Schmerz der mich lähmt. Meine Extremitäten, mein vegetatives Nervensystem. Übelkeit. Atemzug für Atemzug vergewissere ich mich noch am Leben zu sein, mit jedem Stich, der mich durchzieht fühle ich einen Rest Lebendigkeit im Verwesungsprozess meiner Seele.
Zug. Zieh mich.
Allein. Allein sein und allein fühlen passen heute zusammen. Seit Tagen und Wochen ein Einzelkämpfer im Kampf ums Überleben – von Tag zu Tag und Stunde zu Stunde.
Allein gelassen werden – die Angst vor dem Verlust. Dem Verlust meines Egos, dass sich um sich selbst dreht und Gefahr läuft zu zerquetschen zwischen den näher rückenden Bollwerken des Schmerzes, der Arbeit, der Liebe, der Vergangenheit.
Ich gehe weiter. Weiter weg und weiter fort. Gehe zurück während ich nach vorne blicke. Ich vergehe auf einem Weg, den ich schon mal gegangen bin. Ich habe mich verlaufen im Dickicht meiner Angst. Vergangen. Vergangenheit.
Die Zeiten verschwimmen. Eine einzige Dimension bleibt – angereichert mit damals heute morgen. Sorgen. Wo bin ich? Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? Wo soll das enden? Beenden. Beerden. Beerdigen.
Ich stochere herum in der verbrannten Erde meiner vergangenen Tage, die mitreißen in einem Strudel voll Liebe und Verzweiflung. Der Himmel zieht zu. Du bist nicht da. Sowieso nicht hier. Aber verschlossen hinter den Gemäuern meiner Anstalt des Schreckens, kann ich dich inzwischen nicht einmal mehr hören. Ich greife nach dir, nach allem, was mich an dir hält, nach allem woran ich mich halten kann. Fest. Festhalten. Ich versuche dich fest zu halten, deine Wärme zu spüren, deine Liebe, die vor wenigen Tagen noch Grenzen gesprengt und Ozeane passiert, die Schallmauer durchbrochen und Raum und Zeit aufgehoben hat, verflüssigt sich, bis ich das Gefühl habe Wasser zu ergreifen und zu halten. Einzustecken und mitzunehmen. Es rinnt. Entrinnt mir. Sturzbäche aus Tränen, die ich einst geweint habe. Ich ertrinke in dir.
Kontrollverlust und Wahnsinn. Mein Kopf ist laut wie die Straßen New Yorks. Und schnell. Du bist auf Tour. Unterwegs. Du streunerst, du rennst, du atmest die Luft, du hinterlässt Spuren in den Herzen der Menschen, du bist frei. Auf den Straßen New Yorks. Wenn wir nicht beisammen sind, dann haben wir dies gemeinsam:  die Straßen New Yorks. Ich im Kopf und du – mit dem Boden unter den Füßen, der dich trägt, während ich glaube zu fallen, zu schwimmen, zu strampeln. Kann es nicht das sein, was uns eint während wir beide – absorbiert von unseren Gedanken, mit den Fingern über die Tastaturen fliegend, Hoffnung suchend, verlinkt, vernetzt, versetzt, verloren den dünnen Faden der Liebe, der Selbstliebe, der Weltliebe zu einem Netz zu weben versuchen, dass uns tragen soll, wenn der doppelte Boden zerbricht.
Zerbrechen. Erbrechen.
Stille.
Wir haben gezählt. Von 121 zu Dreimillionen. Zu nunmehr 54 Tagen. 9 Stunden zu sprechen und dir zuzuhören war alles was ich hatte, was ich immer noch habe, als Zeitmaß für jeden einzelnen Arbeitstag, der wie im Flug vergeht, die Wochen durchbricht, die mich näher zu dir bringen. Dich näher zu mir bringen, bis wir vereinen, was zusammen gehört. Zählen. Zahl für Zahl. Das Morgen von heute. Das heute von gestern. Gestern ist heute. Am Morgen. Die Nacht ist verschwunden, das ganze große Gestern meiner vergangenen Tage ist heute meine Angst vor der Zukunft, deren Teil du sein solltest. Noch 56 Tage. Countdown. Count von Count – bis ich müde werde und trotzdem nicht schlafen kann, weil die Realität mit dir schöner ist als jeder Traum.
Lärm. Ein Scheppern. Kristalline Zerstörung reißt mich aus der Nacht. Der gleißende Ton, der reißende Schmerz, die helle Verwundung lässt es Tag werden. Mond oder Sonnenlicht? Dunkelheit oder Finsternis? Mein Herz rennt. Rast. Droht zu zerschellen am Boden der Tatsachen. Ich war zu laut. Meine Angst dich zu verlieren hat mich getrieben dich zu halten, während du in der Rushhour auf den Straßen New Yorks immer schneller wirst.
Ich sagte dir du seist nicht genug weil ich mir nicht genug war.
Ich sagte dir du könntest andere Mädchen treffen, weil ich das Mädchen in mir getroffen habe. Das kleine. Das alleingelassene. Das bedürftige. Das ängstliche geprügelte und verlassene Kind, in der Dunkelheit des Zimmers, der Nacht, der Seele.
Ich sagte dir ich bräuchte Zeit allein, weil ich es nicht geschafft habe die Arbeit zu verlassen, als ich schon längst zu Hause war.
Ich sagte dir du seiest ein Rockstar. Weil ich dich für einen halte. Einen Menschen, dem alle zu Füßen fallen. Auf den Straßen New Yorks. Weil du so umwerfend bist.
Jeder Windzug ein Atemzug. Von dir. Getragen über den Ozean, eingefroren in einem Land wo müde Motoren durch deinen Kopf fuhren, wieder aufgetaut, um mir einen Hauch, einen Lebenshauch von dir in meine Lungen zu treiben, mich lebendig werden zu lassen. Du hast mich erreicht und mich mit deinem Feuer entzündet. Du zwingst mich, mich zu bewegen. In deine Richtung. In jede Richtung. Am Leben bleiben.
Nun ein Ozean voller Tränen zwischen hier und den Straßen New Yorks.
Die Elemente sind das, was uns eint. Die Luft, dein Atem, der Lebenshauch. Das Feuer, dein Feuer, das mich entflammt und mich lodern lässt – leidenschaftlich und zerstörerisch. Ein Lauffeuer der Sehnsucht. Das Wasser, die Tränen. Der Freude und des Leids vergangener Tage – der Ozean, der zwischen uns liegt. Tief und kalt und gefährlich, zart und strahlend. Die Erde, die uns trägt – die Straßen New Yorks.
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sanguinic · 9 years
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sanguinic · 9 years
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Qual und Qualität. Eine semantische Herausforderung und eine Geschichte vom American Way of Life, Platonischer Liebe und dem Spagat zwischen Realität und Wirklichkeit.
Ich erinnere mich sehr genau an meine erste virtuelle Begegnung mit diesem Amerikaner. Ein typischer Tag, ein Tag, der sich rückblickend kaum unterscheiden lässt von anderen Tagen dieser kümmerlich vor sich hin kriechenden und von Selbsthass, Zweifeln und Angst zerfressenen Wochen. Tage und Abende an denen ich mich selbst so wenig wissen wollte, wie es nur vorstellbar ist, an denen ich alle meine, mir zur Verfügung stehenden wenn nicht schon betäubten Kanäle geöffnet habe, um jede noch so belanglose Information in mich einströmen zu lassen, mir die Synapsen zu verstopfen und mich zur psychophysischen Lähmung voran zu treiben.
Instagram. Ein The Crashtest. Ausdruck meines Lebensgefühls und das Klingelschild an einer Tür zu einem magischen Raum. Die geballte Schönheit, die mir nur einen Klick, einen Schritt weiter für diesen und noch viele weitere Abende das Staunen nicht mehr aus dem Gesicht weichen lassen wollte, habe ich nicht erwartet.
Schönheit. Was meint das eigentlich noch in einer Zeit der Hochglanzmedien, der Filter. In einer Zeit, in der alltägliche Lebenssituationen durch maßlos vorangetriebene realitätstrübende Bearbeitung, Überarbeitung (oder besser: Über-Be-Arbeitung?); von bis zum Getno stilisierter Mittelmäßigkeit in Szene gesetzt werden, bis nur noch Fragmente der Realität übrigbleiben (So die vielfach geteilte Meinung überzeugter Social-Media-Kritiker). Multipel gefilterte Realität wird zur artifiziellen Wirklichkeit, zu einer Illusion von Perfektion in allen Lebensbereichen. The American Way of Life und ich bin mittendrin. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Am 20. Januar 2016 um 21:13 Uhr (MEZ) befinde ich mich am Arsch der Welt, am Rande der Frustrationsgrenze und gleichzeitig 5851.18 km weit weg in Rochester, New York um 15:13 Uhr Ortszeit, als die Filter gesprengt wurden, die Realität plötzlich und unerwartet in mein Wohnzimmer platzte und ich mich umgehend wieder in nachmittäglich ausgeruhter Stimmung am anderen Ende der Welt wiederfand.
Es ist nunmehr eine Woche vergangen, in der ich dieses schizophräne Doppelleben mit Leib und Seele vorangetrieben habe. Eine Woche, die meinen Leib geschunden und meine Seele zärtlich einbalsamiert hat. Eine Woche, die es gedauert hat, dass die Kraft dieses schönen Fremden auf der anderen Seite des Erdballs mir ein bisher ungekanntes Gefühl der Geborgenheit und Heimat, des inneren Friedens und des Angekommenseins geschenkt hat. Dem Gedanken der Platonischen Liebe folgend, der Aristophanische Idee der “Besseren Hälfte”, scheint es so zu sein, dass ich mich in diesen Tagen zu einem lebensfähigen Ganzen entwickelt habe. Das Ganze ist und bleibt mehr als die Summe seiner Teile; doch das Ganze ist unabhängig von Ort und Zeit. Die Trias aus Ort x Zeit x Person, die Formel des Schicksals, die negative Antwort auf ein algebraisches Problem scheint hier seiner Unlösbarkeit enthoben worden zu sein. Ich habe gelernt, dass mein Nähe-Distanz-Problem (um ein Level erweitert) nicht nur eine Qual, sondern auch eine Qualität ist. Und ich habe gelernt, dass Schönheit keine Frage des Filters, sondern darüber hinaus - ob aller technischen Möglichkeiten und Innovationen - ein Konglomerat von Innen und Außen ist und um 11:49 Uhr (MEZ) friedlich im Bett liegt und schläft.
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sanguinic · 9 years
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Es kommt mir mehr und mehr so vor, als wäre die Vergangenheit noch ein viel ungesicherterer, weniger verbürgter Ort als die Zukunft. Das, was hinter mir liegt, soll das Gesicherte sein, das Abgeschlossene, das Gewesene, das nur darauf wartet erzählt zu werden, und das vor mir soll die so genannte zu gestaltende Zukunft sein? Was, wenn ich auch meine Vergangenheit gestalten muss? Was, wenn nur aus einer durchdrungenen, gestalteten Vergangenheit so etwas wie eine offene Zukunft entstehen kann? Es ist ein bedrückender Gedanke, aber hin und wieder kommt mir das Leben, das noch vor mir liegt, wie eine für mich maßgeschneiderte, unumgänglich zu absolvierende Wegstrecke vor, eine Linie, auf der ich vorsichtig, bis zum Ende balancieren werde. Ja, daran glaube ich: erst wenn ich es geschafft haben werde, all diese abgelegten Erinnerungs-Päckchen wieder aufzuschnüren und auszupacken, erst wenn ich mich traue, die scheinbare Verlässlichkeit der Vergangenheit aufzugeben, sie als Chaos anzunehmen, sie als Chaos zu gestalten, sie auszuschmücken, sie zu feiern, erst wenn alle meine Toten wieder lebendig werden, vertraut, aber eben auch viel fremder, eigenständiger, als ich mir das jemals eingestanden habe, erst dann werde ich Entscheidungen treffen können, wird die Zukunft ihr ewiges Versprechen einlösen und ungewiss sein, wird sich die Linie zu einer Fläche erweitern.
Joachim Meyerhoff
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sanguinic · 9 years
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Stufen Wie jede Blüte welkt und jede Jugend Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe, Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern. Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe Bereit zum Abschied sein und Neubeginne, Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern In andre, neue Bindungen zu geben. Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben. Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, An keinem wie an einer Heimat hängen, Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen, Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten. Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen, Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen. Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde Uns neuen Räumen jung entgegen senden, Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden... Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde! - Hermann Hesse
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sanguinic · 9 years
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Am Ende bin ich nur ich selbst.
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sanguinic · 9 years
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love you to the moon and back.
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sanguinic · 9 years
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Dünn ist das Eis, auf dem ich stehe.
Schritt für Schritt.
Jeder Schritt ein bisschen Selbst -
Selbstwert.
Selbstvertrauen.
Selbstbeschiss.
Zuversicht weicht Resignation.
Mut reicht Angst die Hand.
Angst dich zu verlieren und
Mutig dankbar zu sein für
Jeden neuen Augenblick
Den ich mit offenen Armen zu empfangen vermag.
Schlaflos. In Gedanken
Bei mir.
Bei dir.
Gedankenverloren und gleichsam
Hoffnungsvoll
Holt mich mit jedem Atemzug
Die Sehnsucht ein -
Holt mich
Die Gewissheit, dass das Leben
Wieder und Wider
Andere Dinge mit mir machen wird, als jene,
Die ich in schlaflosen Nächten zu träumen vermag.
Herzrasen - Druck in der Brust
Dreht sich mein Leben um dich
Drehe ich mich aus mir selbst heraus
Drehe ich den Schraubstock immer etwas enger
Drehe ich durch.
Bis ich lache und mich fallen lasse
Weil es doch mehr gibt als
Das hier.
Ich will so nicht.
Und ich will nicht anders.
Lass mich allein und
Bleib noch ein bisschen.
Es ist so bequem auf Messers Schneide
Hier mit dir
Heute Nacht und
Alle Tage.
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sanguinic · 9 years
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Don´t mess with my mind
Es ist anstrengend sich selbst durch andere Augen zu betrachten. Jeder Mensch, der ins Leben tritt, ein Riesenereignis und es ist ihnen nicht eine Sekunde bewusst. Das Fluten des Kokons mit viel zu vielen Eindrücken. Ich bin gern ich und trotzdem bekomme ich aus anderen Blickwinkeln beäugt das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen. Anstatt dessen beiße ich mir auf die Zunge und zensiere mich, weil es mich ermüdet mich selbst zu erklären. Ich bin gern dramatisch, wenn mir mein Zynismus ins Fleisch schneidet und schrill bin ich nur, wenn ich Angst habe überhört zu werden. Ich erkläre mich nicht selbst und wenn mir jemand das Gefühl gibt, es zu müssen, dann frage ich mich, ob er es wert ist. Allerdings fehlt mir dafür schon längst jeglicher Maßstab.
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sanguinic · 9 years
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Das Kind in mir Hat seine Eltern verloren. Kalt und hungrig - Nach Liebe Nach Leben Nach Wärme und Glück Bleibt es zurück - Weint und schreit. Es vermisst dich so sehr. Es vermisst mich so sehr.
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sanguinic · 9 years
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Wer ist?
Opfer meiner Sehnsucht, blind für die Fallen meiner Projektion, der Begierde Weg in den tiefen dunklen Wald, Ort der Dämonen, die rauschend ihre Feste feiern, bis der letzte Tropfen des verführerischen Weins getrunken ist. Wer ist?
Opfer meines Wunsches, benebelt durch das Verlangen nach den verlorenen Dingen, Ort verschütteter Relikte, die einst im volle Glanze standen und deren Strahlen bis in dunkelste Ecken reichten. Wer ist?
Opfer meines Begehrens, abgelenkt durch die Pracht unschuldigen Weiß der Pflaumenblüten, Ort umherirrenden Seelen, die nach dem Wasser der Freiheit dürsten. Wer ist?
Ich.
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sanguinic · 9 years
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Mittendrin.
Es sind diese Gegensätzlichkeiten, die es mir so schwer machen. Dieses Hau ab, Komm wieder her. Ich habe es in dir gesucht, habe dich dafür verantwortlich gemacht, habe mich festgehalten an deinem „Ich bin ein Vogel und lasse mich nicht einfangen!“. Vielleicht tue ich dir Unrecht damit. Ich spüre, dass diese Dinge auch von mir ausgehen. Diese Widersprüche. Diese Liebe, auf deren Fuße die Gemeinheit folgt. Die Oberflächlichkeiten, die in der Tiefe verloren gehen und aus ihr emporsteigen. Diese schwermütigen Gedanken, wenn es leicht und zeitverloren war. Diese Sehnsucht, die aus der Schwermütigkeit erwächst, die ein Gefühl von Schwäche und Bedürftigkeit hervorbringt und dieser Drang nach Unabhängigkeit, der aus einer tiefen Verbundenheit entsteht.
Vielleicht ist es die Angst, die uns immer wieder in sich widerstreitende Situationen führt. Oder es sind ebendiese Situationen, die unsere Angst schüren. Es sind Erinnerungen an ein Damals, egal wann das gewesen sein mag. Es ist der von den alten Wunden gekratzte Schorf. Es ist die kindliche Sehnsucht nach der Leichtigkeit des Seins und es sind die erschöpften Seelen, die sich für einen Moment nach in Sicherheit und Geborgenheit sehnen. Es sind die Gedanken, die uns fortwährend umkreisen, die wir nicht anhalten, die wir aber auch nicht loslassen können, die uns denken lassen wo wir fühlen sollten. Und es sind die Gefühle, die uns überrennen und verunsichern, die wir nicht aufrecht erhalten können. Es ist das Wissen um die Verantwortung und die Verbindlichkeiten, die Größe dessen, was man Beziehung nennt. Es ist das Wissen, dass hinter all dem Leichten und Schönen, hinter all den Ausflüchten aus dem Alltag, der Zeitlosigkeit und Einigkeit, hinter all dem Neuen eine große Alltäglichkeit lauert, die uns um all das berauben könnte. Ich will das nicht. Du willst das nicht. Und es ist diese Zeit zwischen den Zeiten, in der wir gerade stecken. Die Zeit zwischen dem Anfang und dem Ende, die Zeit zwischen dem Unverbindlichen und Verbindlichen, die Zeit zwischen Nah und Fern, zwischen Ich und Wir. Es ist ebendiese Widersprüchlichkeit, es ist dieses Spannungsfeld zwischen diesen beiden Polen, das mich mürbe macht.
Vorbei sind die Zeiten, in denen ich das Schöne aufsaugen und genießen kann und alles andere um mich herum vergessen. Zu groß ist die Sehnsucht nach „meinem“, das ich in dir und mit dir nicht zu finden scheine, was mir aus der Hand zu gleiten scheint weil du so ganz anders bist als ich. Und weil ich in dir keine Sicherheit finde, weil ich glaube, dass du mit dir selbst zu sehr beschäftigt bist, als dass du dich noch mit mir beschäftigen könntest, so wie ich es mir wünschen würde. Und vielleicht bin auch ich zu unruhig, aus all diesen Gründen zu entrückt, als dass ich dir fortwährend das geben könnte, wonach du dich sehnst. Vielleicht nicht sicher genug in mir, um mich auf diese Unsicherheiten einzulassen, die ich mit dir sehe. Doch muss ich für mich sein, um diese Sicherheit zu gewinnen. Ich kann nicht mit dem Rauchen aufhören und gleichzeitig in Raucherkneipen sitzen und trinken. Es wird nicht funktionieren, wenn wir das Spannungsfeld nicht für jetzt und in Zukunft auflösen.
Liebe ist da. Man spürt sie. Sie drängt sich auf. Es ist das vollkommene „Ja“, das man bedingungslos zu dem anderen und zu dem Wir sagen kann, ganz gleich wie die Umstände zu sein scheinen. Zweifel haben bei mir jedoch den Raum eingenommen. Von Anfang an. Unerwartete Handlungen von dir reißen mich aus einer tiefen Verbundenheit, ähnlich einem Wachrütteln aus dem Tiefschlaf. Es macht mich mürbe. Als würde der Tiefschlaf Nacht für Nacht in einem Fort unterbrochen werden.
Ich bin noch nicht so weit. Ich denke, ich war noch nie so weit. Das Leben stößt mich in das Alleinsein, in die Einsamkeit, um mich irgendwann stark und schön aus ihr zu erheben und der Welt mit offenen Armen zu begegnen.
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sanguinic · 9 years
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from the album LEERE GLÄSER
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sanguinic · 9 years
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Moment
Ich denke ich werde in der Welt Fühlen Wünschen Erleben und Genießen können Wenn ich nur einmal mich selbst Für einen Moment Vergessen könnte.
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sanguinic · 10 years
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Vladimir Kush, Ascending Sisyphus  Oil on Board 11 x 14
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sanguinic · 10 years
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Narrenspiel
Ich
Tanze, springe, singe Lieder - Ich
Jongliere und pfeife, wieder und wieder und wieder - Ich
Fabuliere und diskutiere, mache Hampelmänner, Ich mache
Mich zum Affen. Für dich. 
Du
So leer und verstaubt, so
Freudlos und all der Schönheit beraubt, so
Missachtend und fahl, so
kümmerlich gefangen in deiner Welt,
Deine Seele von gepanzerten Kriegern umstellt.
Ich
Nehme Anlauf, laufe an
Dir vorbei, sehenden Auges ins offene Messer hinein. 
Er hat mich erwischt, der Krieger,
Der den Zugang verwehrt - Und eigentlich
Weiß ich es besser.
Verletzungen,
Sobald ich in deiner Nähe bin, weil
Du dich selbst nicht erträgst, weil
Dir so entsetzlich langweilig ist vom lauter Nicht-Wissen-Wollen, Weil.
Du
Bist blind und taub. Blind für mich, für dich für
All das Schöne, das Wahre.
Ich
Vom Ehrgeiz gepackt dir die Augen zu öffnen,
Dir Melodien zu spielen, gegen deine Krieger zu siegen,
Ich
Falle. Ich falle auf. 
Falle auf dich rein und vor dir hin - 
Wertlos liegt vor dir zerstreut, alles was ich war und bin. Ich
Liege reglos am Boden -
Verlogen -
Verloren.
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