Auf Tafeln
1.
Gerard David malt die beiden Tafeln 1498. Das erste Bild zeigt, wie Kambyses dem Richter Sisamnes vorhält, bestechlich zu sein und ihn zum Tode verurteilt. Das zweite Bild zeigt, wie Sisamnes auf einem Tisch/Gestell die Haut abgezogen wird. Im Hintergrund (das Bild ist mindestens zweischichtig) sitzt nun sein Sohn Otanes auf dem Richtstuhl. Dieser Stuhl ist bespannt, es heißt, das sei die Haut seines Vaters.
2.
Ursprünglich hatte David wohl den Auftrag für den Schöffensaal in Brügge das jüngste Gericht zu malen. Dann wurde der Auftrag angeblich abgeändert, David sollte nun eine Erzählung Herodots ( wiedererzählt in der gesta romanorum und einer dritten Quellen, deren Titel ich vergessen habe) malen. So ein Rückgriff auf antike, nicht-christliche und nicht römische Quellen, kommt selten vor.
Sisamnes war ein Richter des Königs Kambyses, er wurde bestochen und fällte ein ungerechtes Urteil. Die erste Bildtafel ist ebenfalls zweischichtig angelegt: im Hintergrund sieht man, die der Richter auf einer Treppe (Treppenszene!) das Geld in Empfang nimmt. Im Vordergrund sieht man seine Verurteilung.
3.
Hans Miegroet hat die Entstehung des Dyptichons mit einer Phase der Geschichte Brügges in Verbindung gebracht, zu der auch Aby Warburg einen kleinen Text geschrieben hat (das ist Warburgs kurzer Text über zwei Skizzen des sog. Hausbuchmeisters).
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Exemplum-Tafeln des Kurfürsten Joachim II.
Die Exemplum-Tafeln des Kurfürsten Joachim II. sind eine vierteilige Gemälde-Serie auf jeweils 209,5 × ca. 107 Zentimeter großen Tafeln aus Lindenholz aus der Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren, die auf 1540/1545 datiert wird. Sie zeigen die alttestamentlichen Historien David und Bathseba und David kämpft mit Goliath sowie die antiken Motive Das Urteil des Paris und Das Urteil des Kambyses als Tugendexempla, welche die herrscherlichen Tugenden Mäßigung, Weisheit, Gerechtigkeit und Mut darstellen. Die Tafeln gehörten zur Ausstattung des Berliner Schlosses, nur die Kambyses-Tafel gehörte zeitweise zur Ausstattung des Berliner Kammergerichts. Sie werden von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten unter den Inventarnummern SPSG, GK I 1185–1188 geführt. Die Tafeln sind seit 2011 im Jagdschloss Grunewald ausgestellt. – Zum Artikel …
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