Tumgik
#War by Rudolph Schwarz
zwischenzeilen · 3 years
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Langsam schlenderte er nach Hause und ärgerte sich über die Zigarettenstummel auf dem Boden. Er sollte ordentlich und sauber zu sein! Wieso rauchten manche überhaupt, schließlich zerstörte es ihren Körper und machte die Lungen kaputt. An der Haustür druckte er kräftig auf die Klingel, sodass ihn seine Mutter auch hörte. „Hey mein Baby, wo warst du denn schon wieder “, begrüßte sie ihn und er wurde an ihren Busen gedrückt. "Mama, lass das", er wandte sich aus ihren Armen. Felias hasste körperlichen Kontakt. "Schon gut, erschreck mich nur nicht immer so...", entschuldigte sie sich und ließ ihn rein. Ordentlich wie immer stellte er erst seine Schuhe in den Schrank und hängte dann die Jacke an die Garderobe. Er konnte es einfach nicht in umgekehrter Reihenfolge. Sein Alltag brauchte immer diese festen Rituale.
Auf Socken tapste er in die Küche und setzte sich auf seinen Stuhl. Der schwarze alte Holzstuhl, der schon lange nicht mehr ins Mobiliar seiner Mutter passte, aber es war einfach sein Stuhl, den konnte man nicht einfach so wegwerfen. Felias liebte das rhythmische Muster, das sich den Stuhl nach oben flocht. Als kleines Kind hatte er die 45 Rose und 128 Blätter gezählt. Ihn faszinierten diese einfachen, aber gleichmäßigen Muster. Die anderen Stühle waren einfach nur grau und langweilig, deswegen musste sein Stuhl auch bleiben, schließlich war er der einzige vernünftige. Die Dinge waren für ihn unveränderlich, alles was in seinem Leben war, würde für immer bleiben. Die Anderen benutzen auch so viel mehr als nur Wörter, um zum Ausdruck zu bringen was sie meinten. Sie machten Gestiken, nutzten Mimik und betonten ihre Wörter. All das verstand er aber nicht, lernte es aber auch selbst zu benutzen, damit er nicht noch mehr auffiel. All das hieß Kommunikation und musste mühsam analysiert und interpretiert werden, damit er wirklich verstand, um was es ging. Manchmal fühlte er sich deswegen, als müsse er eine Sprache übersetzen, die nicht seine eigene ist. Für ihn waren die Gesichter der anderen auch genauso klar zu lesen wie ein Holzbrett. Für ihn gab es ein paar Muster wie auch bei Holzbrettern, aber nichts was er herausfiltern konnte. Felias sah einfach nur Haut über einen Schädel gespannt, weswegen er es auch vermied hinzuschauen. Gesichter waren für ihn einfach nur gruselig. Gleichzeitig bemerkte er schnell Unterschiede im Verhalten, denn seine Augen sahen das, was für andere Unsichtbar war. Jede noch so kleine Veränderung im Tagesrhythmus ließen auf ein Gefühl schließen.
Wie so häufig hörte er seiner Mutter gar nicht mehr zu. Er wusste, dank jahrelangem Lernen, dass das unhöflich war, obwohl er es nicht so richtig verstand. Im Moment brauchte er aber seine Gedanken für sich. "Felias hörst du mir überhaupt zu? Das ist unhöflich, das habe ich dir doch gesagt", seufzte seine Mutter. Entweder war sie jetzt traurig oder enttäuscht. Wohl eher das Zweite... "Tut mir leid, ich gehe nach oben", meinte er nur und stand auf. Die meisten seiner Entschuldigungen waren nur leere Floskeln, aber das waren die der Anderen auch.
Er lief nach oben auf den alten Dachboden, hier war es ruhig und keiner störte ihn, wenn er mal allein sein wollte. Die ganzen alten Kisten interessierten ihn nicht, dass musste er auch Frau Rudolph erklären. Sie interessierte sich sehr für sein Leben und stellte solche komischen Fragen. Aber anscheinend war das normal als Therapeutin. Seine Schwester hatte ihm mal erklärt, dass sie testet wie viele Emotionen er tatsächlich beschreiben konnte. Aber wieso sollte er denn andere Personen umarmen oder irgendwas mit alten Kisten machen? Daran war doch nichts besonders? Er verstand generell nicht, warum ihn seine Tanten immer die Lippen auf seine Wange drückten, das war doch einfach nur ekelhaft. Deswegen war er froh, dass seine Familie seine Privatsphäre schätzte und ihm hier oben seine Ruhe ließ. Wie immer machte er es sich, als er oben war, auf dem alten Sofa bequem und fing an erneut sein Lieblingsbuch zu lesen. Davon hatte er Frau Rudolf ganz am Anfang schon erzählt, als ihm aufgefallen war, dass er besonders ist. Hier auf dem Dachboden hatte er eine Originalausgabe mit Signatur von Antoine de Saint-Exupérys gefunden. Der kleine Prinz war schon immer sein Lieblingsbuch gewesen, weil er hier so unfassbar viel über Moral lernen konnte, etwas was er kaum verstand. Vieles im Buch war ihm bis heute unschlüssig, denn mit dem Herzen konnte man nicht sehen, das ergab biologisch keinen Sinn und er hatte sich oft bei seiner Großmutter darüber beschwert. Er verstand früher generell aber keine Sprichwörter und hatte auch das Fußballlied von Stiller nicht verstanden. Mit dem Herz in der Hand und der Leidenschaft werden wir Weltmeister sein, das ergab für ihn überhaupt keinen Sinn. Keiner der Jungs hatte sich die Brust aufgeschnitten und das Herz in die Hand genommen oder sich die Leidenschaft ins Bein gesteckt. Wie auch immer das funktionieren sollte... Aber er hatte gelernt, nicht alles so wörtlich zu sehen und mehr über die Bedeutung der einzelnen Worte nachzudenken. Aber gleichzeitig konnte er sich mit dem Jungen identifizieren. Er verstand die Denkweise von ihm, als sich der Pilot und der Junge in der Wüste zum ersten Mal treffen. Er bittet ihn das Schaf zu zeichnen, damit die Affenbrotbäume seine Rose nicht vernichten und ist erst beim dritten Versuch richtig zufrieden. Denn ein Strich ist für ihn nicht ein Strich, genauso war es bei ihm. Er dachte auf eine andere Weise, rationaler als seine Mitmenschen, aber nicht schlechter. So erkannte er Dinge, für die andere kein Gespür hatten, fühlte sich so aber schnell überflutet.
Deswegen würde es für ihn immer er und die Anderen bleiben, so weh es ihm manchmal tatsächlich tat, nicht so sein zu können. Er hatte aber trotzdem ein Gespür für Gefühle. Seine Rose war seine Mutter, die immer für ihn da war, auch wenn er mal wieder ganz weit weg mit seinen Gedanken war. Trotzdem wusste er, dass sie immer da war und ihn lieben würde. Denn das bedeutete dieses Wort für ihn, bedingungslos da zu sein. Deswegen war er nicht gefühlslos, er verband andere Dinge mit den Worten und spielte ständig tödliche Spiele mit ihnen, weswegen er es mittlerweile liebte selbst zu schreiben. Das war es, was er am meisten liebte, die Dinge auf seine Art festhalten.
Worte waren wie Projektile, aber gleichzeitig stellte er sie sich wie Friedenstauben oder kleine Schmetterlinge vor. Sie können böse Kräfte haben und Leute in die falsche Richtung tragen. Ganze Länder auflösen und Unheil über ein starkes Land bringen, wenn man sie ließ. Gleichzeitig waren sie aber auch wie Friedenstauben, die Glück und Verständnis über die Welt bringen konnten. Sie haben immer die Kraft etwas zu verändern, jedes einzelne und gleichzeitig waren sie Teil von etwas Großem, wie die Menschen. Er glaubte, dass jeder Mensch das Recht hatte, seine Worte fliegen zu lassen, damit sie Gutes verbreiten, nicht Hass und Ungerechtigkeit. Jeder war ein Puzzleteil eines großen Puzzles, das aber erst perfekt war, wenn jeder seinen Teil dazu beitrug. Davon waren alle noch weit entfernt, deswegen verstand er es auch, wenn Leute ihn beleidigten oder schubsten. Sie verstanden es eben noch nicht und mussten erst noch lernen, ihre positive Kraft in ihre Wörter zu legen. Milan schrieb über jemanden, der ihn verdeutlichte und vielleicht schrieb jemand seine Geschichte und lenkte seine Entscheidungen, der ebenfalls etwas in ihm sah. Vielleicht waren alle ein Kreislauf in einer unendlichen Geschichte, die immer vom Autor erfunden wurde. Er legte all seine Gefühle, seine Verletzlichkeit in eine Geschichte, um seine eigene Persönlichkeit freizulassen und seine Kraft der Worte auszuleben. Weit weg von all den Menschen, die das nicht verstehen können, denn ist die Taube einmal losgeflogen sind sie frei die Worte und können Dinge verändern, wenn man sie denn lässt. Denn Worte haben Kraft, dessen war Felias sich sicher, auch wenn sie von einem Autisten kamen, der sie anders interpretierte.
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Jeden Tag trifft man verschiedene Menschen, beurteilt sie und packt sie in Schubladen. Dafür kann man als Mensch nichts, aber man sollte sich nicht vom ersten Eindruck täuschen lassen. Denn Worte können Kraft haben und wenn sie einem ins Gesicht geklatscht werden, ziemlich wehtun. Wir alle haben die Chance etwas zu verändern, egal welche Hautfarbe, Nationalität, Alter oder Sexualität wir haben. Vielleicht sollten wir sie nutzen, allen Menschen gerecht zu werden und zu versuchen sie nicht durch eine Scheibe zu sehen. Felias ist mit Sicherheit ein großartiger Mensch aber in seinem Leben haben noch nicht viele Leute versucht ihn wirklich zu verstehen. Lasst uns gemeinsam die Barrieren senken und anderen Menschen offen gegenüber treten, egal wie unser erster Eindruck von ihnen ist. Lasst uns gute Worte fliegen lassen, anstatt böse.
Lots of Love
H.x
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aakkumaa · 5 years
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Sisi, Kaiserin von Österreich
Es ist fast undenkbar, ein Blog über Wien zu schreiben, ohne Kaiserin Elizabeth zu erwähnen. Sie gilt als eine der bekanntesten Persönlichkeiten der österreichischen Geschichte und ist quasi eine Prinzessin Diana aus dem 19. Jahrhundert. Sie war vor allem wegen ihrer Schönheit bekannt, insbesondere ihrer Haare, die immer noch zu ihrer ikonischen Gestalt beiträgt. Trotzdem war ihr Leben traurig und einsam, und nahm ein tragisches Ende.
Erste Jahre als Kaiserin
Elizabeth Amalie Eugenie wurde im Jahr 1837 zur bayerischen Adelfamilie Wittelsbach in München geboren, das vierte Kind vom Herzog Maximilian Joseph von Bayern. Mit nur sechszehn Jahren, heiratete sie ihren Cousin, den Kaiser Franz Joseph I. von Österreich, und ist deswegen Kaiserin geworden. Während es sicher ist, das er in seine Cousine richtig verliebt war, viele HistorikerInnen bezweifeln, ob sie das Gleiche für ihn fühlte.
Weit entfernt von ihrer Heimat, und plötzlich mit vieler kaiserlichen Verantwortungen vorauf sie nicht vorbereitet war, wurde ihr das Hofleben schnell unangenehm. Sie verbrachte die Mehrheit ihrer Tage allein in ihrem Schlafzimmer am Schloss Schönbrunn eingeschlossen, während ihr Ehemann im Stadtzentrum Wiens den ganzen Tag arbeitete. Sogar mit dem Geburt von drei Kindern, zwei Mädchen und dem Erbe, Rudolph, fand sie keine Ruhe. Sie war nicht gut geeignet, Mutter zu sein, und sie verbrachte wenig Zeit mit ihren Kindern, und ist stattdessen Pferdreiten gegangen, und galt als eine der besten ReiterInnen ihrer Zeit. Der Kaiser war dagegen ein zärtlicher Vater und verbrachte viel mehr Zeit mit ihnen.
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Sisi mit Edelweiß-Steinen im Haar, 1865
Königin von Ungarn, Flucht aus Wien
Trotz ihrem Hass für das langweilige Leben als Kaiserin, interessierte sie sich viel für ihre Ungarischunterrichten. Als sie und der Kaiser nach Ungarn gefahren sind, um als König und Königin des Landes gekrönt zu werden, konnte sie mit den Menschen fließend sprechen. Deswegen wurde sie extrem populär, viel mehr als in Österreich, wo sie als eine schlechte Kaiserin betrachtet wurde.
Elizabeth verliebte sich schnell in das Land Ungarn, und ist dorthin viel gereist, um Ruhe weg von Wien zu bekommen. Kurz nach der Krönung, lernte sie, dass sie noch ein Kind erwartete, Marie Valerie. Da das Kind in ihrem Lieblingsland geboren wurde and deswegen eine starke Verbindung zum Land hatte, bekam sie die totale Aufmerksamkeit der Mutter, die das Kind ständig bei ihr hatte. Sisi begann, sich Sorgen um die Gesundheit des Babys zu machen, und litt wegen Schrecken vor dem Tod ihres Kindes unter Schlaflosigkeit.
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Romy Schneider und Karlheiz Böhm in der Filmtrilogie ‘Sissi’, 1955-1957
Geistige Probleme
Für uns heutzutage ist es deutlich, dass Sisi während mehrerer Jahre unter geistigen Problemen litt. Sie erfuhr nicht nur hohe Angst, sondern scheint sie mit ihrem Aussehen bessessen gewesen zu sein. Vor allem hatte sie Angst davor, älter zu werden, und eventuell wurden nach ihrem Befehl alle Spiegel in ihren Appartements entfernt, damit sie sich selbst nicht sehen musste, wie sie älter wurde.
Zudem entwickelte sie was wir heutzutage als eine Esstörung bezeichnen würden. Da sie durch ganze Europe eine berühmte Schönheit war, ergriff sie extreme Maßnahmen, mager zu bleiben, und das enthielt oft eine Diät von nur Flüssigkeiten.
Sie wurde immer noch trauriger als ihr Sohn Rudolph ihm das Leben nahm. Beide Eltern hatten keine Ahnung, dass ihr Sohn so verzweifelt war, und danach trug die Kaiserin für den Rest ihres Lebens nur Schwarz.
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Sisi in Schwarzkleid, 1899
Ermordung
Sisi war oft nicht in Österreich, sondern hat sie immer gereist, zusammen mit ihren Hofdamen und nur einem ihrer Kinder, der Tochter Marie Valerie. Eventuell ist sie in Genf angekommen, wo eine Gruppe Anarchisten gesammelt hat, darunter Luigi Lucheni, der bald eine der am besten dokumentierten Ermordungen des Jahrhunderts begehen würde.
Lucheni hatte aber früher vor, den König von Italien zu töten; wenn nicht, den Herzog von Orleans, aber die beide haben ihre Reisen nach Genf gekündigt. Deswegen wurde die ikonische Kaiserin von Österreich sein Ziel.
Am 10. September 1898 wurde Sisi und ihre Begleiterin von Lucheni angegriffen, aber die sechzigjährige Kaiserin realisierte nicht, dass sie verletzt worden war. Sie nahm es an, dass dieser Mann ihr die Uhr stehlen wollte, aber kurz danach fühlte sie sich schlecht. Eventuell ist sie plötzlich machtlos zum Boden gefallen, an welchem Zeitpunkt ihr das Korsett zerrissen war, damit sie einfacher atmen konnte. Es wurde aber erst jetzt entdeckt, dass die Kaiserin eine tiefe, schlimme Wunde im Busen hatte, die sie aus irgendeinem Grund nicht bemerkt hat. Die Wunde war von einem Dolch und war sehr tief, und mittlerweile war es zu spät, der Kaiserin das Leben zu retten. Sie starb, bewusstlos, am Nachmittag.
Heute
Zweifellos war das Leben von Sisi traurig, einsam und tragisch. Obwohl sie Glück hatte, eine Ehe und einen Mann voller Liebe zu bekommen, gefiel ihr das Leben in Wien und die Verantwortungen als Kaiserin nicht. Sogar als Mutter bekam sie keine Freude, bis ihre letzte Tochter in Ungarn geboren wurde: ein Land das zu einem Ruhepol von ihrem echten Leben wurde. Ihre zwei größte Leistungen, Pferdereiten und Reisen, nahm die Mehrheit ihrer Zeit auf, und meistens war sie nicht sogar in ihrem Land, eine Tatsache, die zu ihrem schlechten Ruf unter den Wienern fuhr. Das öffentliche Leben gefiel ihr auch nicht, und trotz ihrem Stolz auf ihre Schönheit und ihrem Charisma, scheint sie ziemlich schüchtern gewesen zu sein, und nahm jede Gelegenheit, weg vom Publikum zu bleiben.
Trotzdem, heutzutage ist das alles vergessen, sogar ihre Nachlässigkeit als Kaiserin. Drei berühmte Filme, die ‘Sissi’-Trilogie, wurden mit viel Erfolg veröffentlicht, aber die Filme sind sehr idealistisch und leider gar nicht historisch akkurat. Stattdessen, stellen sie Sisi als eine liebevolle Mutter und eine im allgemeinen fröhliche Frau dar. Sie ist als eine Ikone von Schönheit überlebt. Die Kaiserin ist zu einem Charakter in einem Märchen geworden, und ihre echte Geschichte hinter der Kulisse ist meistens vergessen.
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kunsthallebremen · 4 years
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Die Bremer Picasso-Connection: Pablo Picasso, Michael Hertz und Günter Busch
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Mit der Exklusivvertretung für das grafische Werk Picassos in Deutschland war der Bremer Galerist Hertz ein wichtiger Handelspartner. Dank dieser Verbindung besitzt die Kunsthalle Bremen heute eine der größten Sammlungen von Picasso-Grafik in Deutschland. Ab dem 21. November 2020 stellt eine Ausstellung diese Geschäftsbeziehung und ihren Einfluss auf die Sammlung in den Fokus.
Die Wenigsten wissen, dass ein Bremer mit dafür verantwortlich ist, dass sich Picasso-Graphiken in deutschen Museen befinden. Der damalige Kunsthallen Direktor Günter Busch kannte und schätze die Geschäftstüchtigkeit des Kunsthändlers: „Sie sind gelaufen und haben geschleppt. Ich sehe Sie lebendig vor mir, mit der großen Mappe oder mit großen Mappen unter dem Arm Ihren Kunden […] auf die Bude rücken!“[1] Mit diesen Worten beschreibt Busch Hertz in einer Rede zu dessen 65. Geburtstag.
Tatsächlich reiste Hertz zu Beginn seiner Kunsthändler-Laufbahn mit Koffern und Mappen beladen durch Deutschland, um seine Bilder zu verkaufen. Denn anfangs verfügte er über keine eigenen Ausstellungsräume. Zudem organisierte er Ausstellungstourneen der von ihm vertretenen Künstler, die sowohl in Galerien als auch in Museen gezeigt wurden. Erst 1955 eröffnete er in der Schwachhauser Heerstraße 47 in Bremen seine eigenen Räumlichkeiten. 1962 bezog er dann weiträumige Galerieräume in der Richard-Wagner-Straße 22.
Hertz war auf die klassische Moderne vom Kubismus über den Surrealismus bis zur Nachkriegs-Abstraktion spezialisiert und handelte sowohl mit Malerei und Grafik als auch mit Skulpturen. Über die Jahre hinweg entwickelte er ein einzigartiges Netzwerk aus Kunsthändlern und Museumsdirektoren, das maßgeblich zu seinem Erfolg beitrug.[2] Vor allem nach Paris pflegte er gute Kontakte, besonders wichtig war der Kunsthändler Daniel-Henry Kahnweiler. Ihn lernte Hertz im Sommer 1949 kennen. Hertz hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits einen guten Ruf als Grafikhändler und Verleger erarbeitet. Beide teilten eine besondere Würdigung der Druckgrafik. Ab 1951 erhielt Hertz von Kahnweiler die Exklusivvertretung für Picassos druckgrafisches Oeuvre im deutschsprachigen Raum. Somit konnte er „das klassische Land der Graphikliebhaber, -kenner und -käufer“[3] für Picasso erschließen.
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Besonders wichtig waren für Hertz hierbei die Verkäufe an Museen und die damit einhergehende Steigerung des Künstleransehens. Ein solcher Verkauf hatte für Hertz immer Vorrang, auch wenn er von einem Privatsammler mehr Geld hätte verlangen können.[4] Mit dieser Einstellung traf er auf Busch, der ein zeitgenössisch ausgerichtetes Sammlungsprofil verfolgte. Bereits 1953 gelang mit „Frauenkopf“ (1949) einer der ersten musealen Ankäufe eines Picasso-Gemäldes nach dem Zweiten Weltkrieg. 1955 folgte „Sylvette“ (1954). Bis zu diesem Zeitpunkt waren bereits knapp 30 Grafikblätter über Hertz an die Kunsthalle gegangen.
Insgesamt kaufte die Kunsthalle Bremen bei Hertz drei Gemälde, eine Zeichnung, 145 Grafiken und vier illustrierte Bücher und Mappenwerke. Neben den bereits genannten Gemälden bilden vor allem die späteren Linolschnitte hinsichtlich ihrer Qualität und Anzahl einen wichtigen Sammlungsteil.[5] Hertz sah in diesen Arbeiten, die ab Mitte der 1950er entstanden, neue Möglichkeiten für den deutschen Markt. Mit den Linolschnitten konnte für verhältnismäßig wenig Geld ein großer, farbiger Picasso gekauft werden. Die Kunsthalle erwarb 1960 über Hertz 44 Linolschnitte, die 1959/60 entstanden sind. Während ein Großteil dieser Bilder in Beige- und Brauntönen gehalten ist, sind einige von leuchtender Farbigkeit. Teilweise nutzte Picasso Druckvorlagen mehrfach, um sie in unterschiedlichen Farben zu drucken. Das Motiv der Pika, der Lanze, führte er zunächst in starkem Gelb und Rot in „Die Lanze (rot und gelb)“ (1959) aus. Ein paar Monate später wurde es in beige, braun und schwarz Teil einer Gruppe von gleichfarbigen Werken, die um das Thema Stierkampf kreist.  
Die Zusammenarbeit mit Hertz und die fokussierte Sammlungspolitik Buschs sorgten dafür, dass die Kunsthalle heute mit insgesamt 618 Arbeiten eine der größten Sammlungen von Picasso-Grafik in Deutschland besitzt. Die Werke veranschaulichen die Vielfalt der Techniken und Motive, die Experimentierfreude Picassos und die stilistischen Entwicklungen über sein gesamtes grafisches Schaffen hinweg. Vom 21. November 2020 bis zum 21. März 2021 sind rund 250 Werke in der Ausstellung „Die Picasso-Connection. Der Künstler und sein Bremer Galerist“ in der Kunsthalle Bremen zu sehen.
Abbildungen:
1) Michael Hertz am Schreibtisch, Bremen, Mai/Juni 1955, ZADIK – Zentralarchiv für deutsche und internationale Kunstmarktforschung, Köln, Bestand A13/Galerie Michael Hertz, Bremen, Foto: Rudolph Stickelmann, Bremen (Staatsarchiv Bremen)
2) Pablo Picasso, Die Lanze (rot und gelb), 1959, Farblinolschnitt, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen, © Succession Picasso / VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Quellen:
[1] So zitiert Hertz Busch in seinen Memoiren „Kunsthändlerjahre“ (1977-1980), die bisher nur in Auszügen veröffentlicht wurden, z.B. ZADIK (Hrsg.): sediment. Mitteilungen zur Geschichte des Kunsthandels, Heft 2, Bonn 1997, S.64. Das Picasso-Kapitel ist im Katalog der Ausstellung „Die Picasso-Connection. Der Künstler und sein Bremer Galerist“ erstmals vollständig abgedruckt.
[2] Hohenfeld, Kai: Jenseits von Picasso – Der Bremer Kunsthändler Michael Hertz und sein Wirken für deutschsprachige Künstler von Ernst Wilhelm Nay bis Bernhard Heisig in: Husemann, Manuela/Nierhoff-Wielk, Barbara: „Die Picasso-Connection. Der Künstler und sein Bremer Galerist“, Ausst.-Kat. Bremen 2020, S. 21.
[3] Hertz, Michael: „Kunsthändlerjahre“, 1977-1980.
[4] Husemann, Manuela: Hertz für Picasso – Der Bremer Galerist und der Künstler in: Ausst.-Kat. Bremen 2020, S. 15.
[5] Nierhoff-Wielk, Barbara: „Alle irgendwie seiner Schöpferkraft verpflichtet“ – Picasso im Kupferstichkabinett der Kunsthalle Bremen in: Ausst.-Kat. Bremen 2020, S. 92.
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tattoosideen-blog · 7 years
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12 Awesome Santa Claus Tattoos und Weihnachten Tattoo Designs
Ich denke, eine Menge von Menschen würde sich die Frage stellen, warum auf der Erde würden Sie wollen, eine Santa-tattoo auf Ihrem arm, Bein, Rücken oder anderswo für diese Angelegenheit? Nicht, dass der Weihnachtsmann alles andere als ein überaus Cooler und großzügiger Kerl, er ist natürlich. Santa Tätowierungen sind nur dann wirklich relevant für sechs oder sieben Wochen des Kalenderjahres über die Festtage wirklich. Es sei denn, Sie sind eine ernsthafte Santa tattoo-fan.
Noch vielleicht Suche ich es alles falsch. Ich meine, für einige Leute, die nur die Liebe Santa tattoos und Vater Weihnachten Körper-Kunst; buchstäblich jeder Tag ist wie Weihnachten richtig? Sporting eine gut getuscht Santa tattoo ist wahrscheinlich vergleichbar mit einer Tätowierung eine Lieblings-band, – Sänger oder Filmstar Tinte auf Ihrem Körper, aber es geht der Abstand ein wenig weiter.
Santa Tattoo-Designs Erleben
Im Gegensatz zu Sängern und Filme, die stars, die mit der Zeit verblassen Santa tattoo oder ein Weihnachts-tattoo-design ist ausdauernd. Lange nachdem Justin Bieber und Miley Cyrus verkauft Ihre letzten Datensatz Santa ist immer noch da. Er wird da sein, am Bein, Hals, Rücken oder arm wie ein Uhrwerk jedes Jahr im Dezember, bis zum Ende der Zeit. Wie ein Piraten-tattoo oder eine berühmte Ikone, diese festliche tattoo-designs nie aus der Mode gehen.
Auf der anderen Seite werden Sie sich wahrscheinlich ein wenig albern mit ein Justin Bieber tattoo in zwanzig Jahren. So Prominente kommen und gehen, Moden und trends mit der Zeit verblassen. Noch ein Weihnachtsmann-tattoo hält ein Leben lang, auch wenn Sie nur die Vorteile für einen Teil des Kalenderjahres.
Plus für diejenigen, die an den Weihnachtsmann glauben ( hush, wir alle wissen, dass er real ist ) der Besitz eines Santa-tattoo ist ein fantastischer Weg, um zu gewinnen einige zusätzliche Liebe und affectionfrom seine kleinen Helfer jedes und jedes Jahr zu Weihnachten Zeit.
12 Santa Claus Tattoos und Weihnachten Tattoo Designs
So genug Diskussion über die Verdienste der Besitz eines Santa tattoo, was über die Santa Claus tattoo-designs? Sie werden erstaunt sein, die Wahl von Father Christmas Kunst-und Design-Vielfalt, die verfügbar sind.
Es scheint, dass mit Santa tattoos in bestimmten, Kreativität und Ausdruck haben einige design-Grenzen und Beschränkungen. Wenn Sie sind auf der Suche nach Weihnachten tattoo Ideen diese Saison, dann suchen Sie nicht weiter als diese erstaunliche santa tattoos für design und inspiration.
Santa in Seinem Schlitten Mit Geschenken
Santa Tattoos und Weihnachten Körper ArtThis santa-tattoo-design mit einem arm-tattoo-design-der Weihnachtsmann auf seinem Schlitten. In diesem Santa-tattoo-design das Bild zeigt Santa Fliegen durch den Himmel. Vermutlich liegt das an heiligabend. Santa ist auf dem Weg zu liefern seine Geschenke in eine Welt voller werdende junge Kinder (und erw.)
The Nightmare Before Christmas
The Nightmare Before ChristmasThis Nightmare Before Christmas themed tattoo ist eine beängstigende Art und Weise Feiern Sie die festliche jahreszeit. Dieses Doppel-set Bein-Weihnachten-tattoo-design Darstellung von beliebten Figuren aus Nightmare Before Christmas. Starke Farben und kontrastierenden Charaktere sind eine Signatur von diesem besonderen weihnachtlichen Bein-tattoo-design.
Das Letzte Abendmahl Tattoo Art
Das Letzte Abendmahl TattooThis erstaunliches Stück der religiösen Kunst am Körper zeigt die berühmte Szene des Letzten Abendmahls. Das Letzte Abendmahl tattoo wird im Querformat läuft von einem Ende des Unterarms zu den anderen. Dies ist eine unglaubliche religiöse tattoo-design. Obwohl die tattoo-Künstler wäre in der Lage gewesen, um zu kopieren von der Quelle der level-of-detail in dieser Weihnachts-tattoo-design ist erstaunlich.
Weihnachten Rentier-Tattoo-Design
Weihnachten Rentier Tattoo DesignRudolph die Red Nosed Reindeer selbst wäre stolz zu wissen, dass Rentiere nicht vergessen, wenn es um Weihnachten tattoo-designs. Dieses Beispiel der festlichen Körper-Kunst-eine Hommage an die Rentiere des Weihnachts-Zeit. Rudolph, wie wir alle wissen, hat eine sehr wichtige Aufgabe zu erfüllen, die an heiligabend. Dieses Rentier-Tätowierung stellt sicher, dass seine Bemühungen entsprechend gewürdigt werden.
Der Grinch Tattoo
Grinch Tattoo DesignWho könnte vergessen, den Grinch zu Weihnachten. Diese wunderschöne Bein-tattoo zeigt einen von der festlichen Jahreszeiten beliebtesten Charaktere, nämlich der Grinch. Der Grinch tattoo ist ein full-leg-Freihand und nutzt die starke grüne Tinten und Farben, verbinden wir mit dem Grinch. Ein markantes Stück der festlichen Körper-Kunst.
Weihnachts-Lichter-Körper-Kunst
Weihnachtsbeleuchtung Körper ArtThe Weihnachts-Lichter-sind ein wichtiger Teil der Weihnachtszeit. Ob die Lichter schmücken den Weihnachtsbaum oder dekorieren Sie ein Bein oder arm. Wie ist der Fall hier mit diesem ausdrucksstarken festliche Lichter tattoo-design. Weihnachts-Lichter erfordern bunte Körper-Kunst und das Dekorative tattoo ist keine Ausnahme.
Jesus und Santa Claus
Jesus und Santa Claus Tattoo-DesignBoth Jesus und Santa bekommen Sie einen Blick in diese wunderbare religiöse tattoo vereint, Jesus Christus, Kunst am Körper mit einem tattoo der Weihnachtsmann selbst. Ich denke, dies ist ein Heiliger tattoo mit einem Spaß, festliche Note. Reich, Fett Farben darzustellen, Santa Claus und Jesus in diesem erstaunlichen Beispiel der festlichen Körper-Kunst.
Christmas Tree Tattoo
Weihnachtsbaum TattooIt wäre einfach nicht Weihnachten, es sei denn, der Baum hat einen Blick in auch. Diese festliche tattoo zeigt einen hell erleuchteten Weihnachtsbaum komplett mit Lichter, Geschenke und weihnachtliche leckereien. Offensichtlich ist dieser tattoo-design verwendet eine Menge von starken grünen Farben. Jeder Sport ein Weihnachtsbaum tattoo wie diesem nicht scheuen, sich von der Körper-Kunst, die dieses ganz sicher ist.
Coca Cola Santa-Tattoo
Coca Cola Santa TattooIn Santa tattoo der tattoo-Künstler ist inspiriert von der berühmten Coca-Cola Weihnachts-Werbespot dar, der Weihnachtsmann liefert seine Lieblings-soft-drink, Coca Cola natürlich. Dies ist ein großer fetter Santa tattoo-design, ist sicher zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen über der Urlaub Saison.
Yoda Santa Tattoo
Yoda Santa TattooTake ein Stück weihnachtliche Stimmung, eine kleine grüne Mann und die Kraft, und Sie erhalten das Star Wars themed Weihnachts-Yoda tattoo. Genau wie Santa, der Jedi-Meister ist auch dargestellt, bringen Geschenke an die erwartungsvollen Kinder dieses Weihnachten. Dies ist die perfekte Santa tattoo-design, wenn Sie den Wunsch haben, zu kombinieren, Weihnachts-und Star Wars-Körper-Kunst.
Schwarz und Weiß Santa Tattoos
Schwarz und Weiß Santa TattooThis großen arm-tattoo von Santa Claus ist einzigartig, da die Farben sind ganz schwarz und weiß. Es ist nicht ein Hauch von Santa traditionellen rot zu sehen. Der tattoo-Künstler hat dargestellt, ein eher traditionelles Bild von Father Christmas im Gegensatz zu den Cartoon-Stile gesehen, die auf einigen designs. Dieser Santa-tattoo ist ein design für die ernsteren fan von festlichen Körper-Kunst.
Für den Tattoo-Mann, der Alles Will
Für den Kerl, Alles Will zu Weihnachten TimeFor einige Menschen, die man santa tattoo ist einfach nicht genug. Ich meine, warum haben alle einen Vater Weihnachten tattoo auf Ihren Körper, wenn Sie können stattdessen decken Sie es in von Kopf bis Fuß gut wird. Dieser Kerl hat viele Gründe, um fröhlich zu sein dieses Weihnachten haben entschieden, für alle über den festlichen Körper-Kunst. Einen einzigartigen Stil, Weihnachten zu Feiern, um sicher zu sein. Eine, ich vermute, vielleicht nicht für alle diese Weihnachtszeit, Frohe Weihnachten!
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rabbitcruiser · 7 years
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Soldiers' and Sailors' Monument, Indianapolis (No. 1)
The Indiana State Soldiers and Sailors Monument is a 284 ft 6 in (86.72 m) neoclassical monument built on Monument Circle, a circular, brick-paved street that intersects Meridian and Market streets in the center of downtown Indianapolis. In the years since its public dedication on May 15, 1902, the monument has become an iconic symbol of Indianapolis, the state capital of Indiana. It was added to the National Register of Historic Places on February 13, 1973 and was included in an expansion of the Indiana World War Memorial Plaza National Historic Landmark District in December 2016.[2] It is located in the Washington Street-Monument Circle Historic District. It is also the largest outdoor memorial and the largest of its kind in Indiana.
It was designed by German architect Bruno Schmitz and built over a thirteen-year period, between 1888 and 1901. The monument's original purpose was to honor Hoosiers who were veterans of the American Civil War; however, it is also a tribute to Indiana's soldiers who served during the American Revolutionary War, territorial conflicts that partially led to the War of 1812, the Mexican–American War, and the Spanish–American War. The monument is the first in the United States to be dedicated to the common soldier.
The obelisk-shaped monument is built of oolitic limestone from Owen County, Indiana. It rests on a raised foundation surrounded by pools and fountains. Broad stone steps on its north and south sides lead to two terraces at its base. Stone tablets above the bronze entrance doors on the obelisk's north and south sides bear inscriptions commemorating Indiana's soldiers. An inscription above the tablets reads: "To Indiana's Silent Victors." An observation deck is accessible by stairs or elevator from the interior. In addition to its commemorative statuary and fountains, made primarily of oolitic limestone and bronze, the basement of the monument contains the Colonel Eli Lilly Civil War Museum, a museum of Indiana history during the American Civil War. At the time of the monument's dedication in 1902, its cost was $598,318. It has been estimated that construction of a similar structure in 2014 would exceed $500 million.
The memorial includes several notable outdoor sculptures, including Rudolph Schwarz's two massive limestone groupings of War and Peace, two smaller scenes named The Dying Soldier and The Return Home, and four military figures at its base. Three astragals, one by Nikolaus (Nicolaus) Geiger and two others by George T. Brewster, surround the stone obelisk. Additional sculptures include John H. Mahoney's bronze statues of George Rogers Clark, William Henry Harrison, and James Whitcomb, and Franklin Simmons's bronze statue of Oliver P. Morton. Brewster's 30-foot (9.1 m) bronze statue of Victory crowns the obelisk. The Indianapolis monument is approximately 15 feet (4.6 m) shorter than New York City's 305-foot (93 m) Statue of Liberty.
Source: Wikipedia
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